Gliederung - 1.1.3.30. - Bürgermeister und Rat: Stadtverwaltung 1933-1945

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1.1.3.30. - Bürgermeister und Rat: Stadtverwaltung 1933-1945

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Zeitraum: 1903 - 1947 Umfang: 13,5 laufende Meter = 612 Verzeichnungseinheiten Erschließung: geordnet und verzeichnet, Findbuch (2005) Zitierweise: AHR, 1.1.3.30. Nr. ... oder AHR, Stadtverwaltung 1933-1945, Nr. ... Inhalt: Politische Gremien und Ämter (1933-1945, 11 VE).- Namen, Wappen, Ortschronik (1936-1942, 2 VE).- Ortssatzungen (1933-1944, 8 VE).- Eingemeindung und Gebietsaustausch (1925-1945, 3 VE).- Statistiken (1931-1946, 10 VE).- Stiftungen und Legate (1906-1947, 7 VE).- Versicherungen (1924-1946, 21 VE).- Dienstanweisungen für den Geschäftsbetrieb (1920-1946, 8 VE).- Bürobedarf, Inventar, Dienstkraftfahrzeuge (1920-1946, 4 VE).- Haushaltsplanung (1935-1945, 5 VE).- Personal: Grundsätzliches (1932-1943, 5 VE).- Personal: Besoldung (1920-1945, 22 VE).- Personal: Bewerbung und Stellenbesetzung (1931-1945, 26 VE).- Personal: Angelegenheiten einzelner städtischer Betriebe und Verwaltungseinrichtungen (1911-1945, 40 VE).- Personal: Beamtenrecht (1922-1941, 7 VE).- Personal: Unabkömmlichkeitsstellung (1937-1945, 4 VE).- Vereine und Organisationen (1928-1946, 10 VE).- NSDAP und nationalsozialistische Organisationen (1933-1944, 10 VE).- Deutscher Gemeindetag (1933-1945, 5 VE).- Betriebsappelle, Kongresse, Tagungen, öffentliche Feiern, Wahlen (1924-1945, 7 VE).- Ehrungen, Auszeichnungen, Glückwünsche und Beileidsbekundungen (1933-1946, 14 VE).- Spenden und Subventionen, Kirchenpatronat (1933-1945, 6 VE).- Mitteilungen und Gesuche von Privatpersonen, Firmen und Behörden (1935-1945, 13 VE).- Informationsdienst und Propagandaamt (1934-1944, 39 VE).- Polizeiverwaltung, u.a. Judenlisten (1933-1944, 4 VE).- Wirtschaft, Handel und Versorgung (1930-1945, 13 VE).- Verkehr (1903-1945, 18 VE).- Sparkasse (1925-1944, 10 VE).- Bau und Wohnungswesen: Grundsätzliches (1937-1943, 6 VE).- Wohnungsbau und -verwaltung (1926-1945, 15 VE).- Kultur- und Erholungsstätten (1934-1937, 4 VE).- Kunst- und Denkmalpflege (1936-1943, 7 VE).- Theater- und Musikverwaltung (1934-1945, 10 VE).- Fürsorge-, Gesundheits- und Erholungswesen (1934-1945, 9 VE).- Standesamt (1938-1945, 10 VE).- Arbeitsamt (1928-1944, 8 VE).- Ausland und besetzte Gebiete (1930-1941, 3 VE).- Wehrmacht (1925-1945, 4 VE).- Luftschutz, Fliegerangriffe, kriegsbedingte Anordnungen (1938-1945, 8 VE).- Sonderfürsorge (1940-1945, 26 VE).- Wohnungsamt (1942-1945, 66 VE).- Bergung und Sicherstellung (1942-1945, 7 VE).- Kriegsschädenamt (1940-1945, 90 VE). Überblick: In der Zeit von 1933 bis 1945 unterlag die Stadtverwaltung den tief greifenden Umwälzungen der nationalsozialistischen Herrschaft. Nach gesetzlich sanktionierten und von der NSDAP forcierten "politischen Säuberungen" wurde die Stadtverordnetenversammlung 1933 zunächst rein formal auf der Grundlage der Reichstagswahlergebnisse neu zusammengesetzt. Parallel dazu wurden politisch unzuverlässige Mitarbeiter aus der Stadtverwaltung entlassen und zum großen Teil durch NSDAP-Mitglieder ersetzt.
Die ab dem 1. April 1935 gültige Deutsche Gemeindeordnung führte das Führerprinzip auf kommunaler Ebene ein. Ein nicht gewählter, von oben eingesetzter Oberbürgermeister übernahm fortan die alleinige Leitung der Stadtgeschäfte. Ihm waren ein Bürgermeister ("Erster Beigeordneter") und 10 haupt- und ehrenamtliche Stadträte ("Beigeordnete") mit lediglich beratender Funktion zugeordnet. Der bisherige Oberbürgermeister Dr. Robert Grabow rückte als Bürgermeister an die zweite Stelle, das Amt des Stadtoberhauptes übernahm der NSDAP-Aktivist Walter Volgmann. An die Stelle der Stadtverordnetenversammlung traten 30 Ratsherren ("Gemeinderäte") - ebenfalls als beratendes Gremium -, die von der NSDAP für 6 Jahre berufen wurden. Außerdem wurden zur beratenden Mitwirkung für bestimmte Verwaltungszweige Beiräte gebildet, die sich aus Ratsherren und "Sachkundigen Bürgern" zusammensetzten. Ein Beauftragter der NSDAP übte die politische Aufsicht und Kontrolle über die Stadtverwaltung aus und hatte ein entscheidendes Mitspracherecht in Personalfragen.
Bedingt durch die neuen wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Ziele erweiterten sich die Aufgabenfelder und es kam in der Verwaltung zu umfangreichen Umstrukturierungen und Neueinrichtungen, insbesondere auf den Gebieten der Polizei, dem Sport-, Kultur- und Bildungswesen, dem Gesundheitswesen und der Jugenderziehung. Die Stadt errichtete und unterhielt nationalsozialistische Einrichtungen, wie die Unterkünfte von Reichsarbeitsdienst, der Hitlerjugend und dem Bund deutscher Mädel, subventionierte die NSDAP-Kreisleitung und finanzierte den Bau und die Gestaltung von Aufmarschgeländen. Prägend wirkte sich Aufrüstung und Kriegszeit aus. Die drei Großbetriebe - Ernst-Heinkel-Flugzeugwerke, Arado-Flugzeugwerke und Neptunwerft - verhalfen der Stadt nicht nur zu wirtschaftlichem Aufschwung, sondern beeinflussten auch maßgeblich den Bevölkerungszuwachs, den Ausbau des Verkehrsnetzes und den Wohnungsbau.
In der Kriegszeit konzentrierten sich die Aufgaben der Stadtverwaltung zunehmend auf die Sicherstellung der Grundbedürfnisse. Zur Überwachung und Verteilung von Lebens- und Genussmitteln wurde ein Ernährungsamt, zur Regelung der Verbrauchsgüterwirtschaft ein Wirtschaftsamt eingerichtet. Um die Familien Wehrmachtsangehöriger zu unterstützen, wurde die Abteilung Sonderfürsorge gebildet. Die Zahl der Arbeitskräfte hatte sich infolge ihrer Entsendung an die Front, ihrer Abordnung in die besetzten Gebiete und durch Kriegsereignisse erheblich reduziert. Nur ein geringer Teil des männlichen Personals konnte durch eine "Unabkömmlichkeitsstellung" im Dienst verbleiben. Der infolge der Bombenangriffe verschärften Wohnungsnot versuchte die Stadtverwaltung durch Zuteilung von Wohnraum, d.h. auch durch Zwangszuweisungen u.ä., entgegenzutreten. Ein Kriegsschädenamt wurde mit der Bearbeitung aller mittel- und unmittelbar durch Kriegseinwirkungen hervorgerufenen Schadensfälle betraut. Veröffentlichungen: Wendt, Inge: Vom Abwrack- zum Kriegsschiff. Zur Entwicklung der Rüstungsindustrie in Rostock 1933 bis 1939 unter besonderer Berücksichtigung der Neptunwerft, in: Beitr. Rost. N.F. 1990 H. 10, S. 41-51.
Bohl, Hans-Werner / Keipke, Bodo / Schröder, Karsten (Hrsg.): Bomben auf Rostock. Krieg und Kriegsende in Berichten, Dokumenten, Erinnerungen und Fotos 1940-1945, Rostock 1995
Urbschat, Kerstin: NS-Zeit und zweiter Weltkrieg in Rostock. 1933-1945, in: Schröder, Karsten (Hrsg.): In deinen Mauern herrsche Eintracht und allgemeines Wohlergehen. Eine Geschichte der Stadt Rostock von ihren Ursprüngen bis zum Jahre 1990, Rostock 2003, S. 213-252

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