Gliederung - 1.4.17. - Familie Krause

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1.4.17. - Familie Krause

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Zeitraum: 1820 - 1926 Umfang: 3,6 laufende Meter = 341 Verzeichnungseinheiten Erschließung: geordnet und verzeichnet, vorläufiges Findbuch (2006) Zitierweise: AHR, 1.4.17. Nr. ... oder AHR, Nachlass Familie Krause, Nr. ... Inhalt: 1. Karl Ernst Hermann Krause

Persönliche Dokumente (1865-1890, 1 VE).- Materialsammlung, Publikationstätigkeit (1866-1896, 17 VE).- Politische und gesellschaftliche Tätigkeit (1849-1892, 5 VE).- Familienkorrespondenzen (1844-1887, 13 VE).- Wissenschaftliche, Dienst- und Privatkorrespondenzen (1848-1892, 62 VE).

2. Ernst Hans Ludwig Krause

Botanische Tagebücher und Pflanzenkalender (1876-1884, 5 VE).

3. Hermann August Krause

Naturwissenschaftlich-historische Tagebücher (1882-1886, 3 VE).

4. Ludwig Johann Eduard Krause

Naturwissenschaftlich-historische Tagebücher (1877-1923, 65 VE).- Vor- und Frühgeschichte (1820-1923, 15 VE).- Mittelalter und Neuzeit (1821-1926, 96 VE).- Natur- und Kulturgeschichte, Botanik, Zoologie, Mineralogie und Geologie (1833-1920, 25 VE).- Tätigkeiten bei der Vaterländischen Feuerversicherungssozietät und beim landständischen Archiv (1918-1924, 2 VE).- Gesellschaftliche Tätigkeit (1906-1914, 2 VE).- Korrespondenzen (1884-1923, 28 VE). Überblick: Karl Ernst Hermann Krause (geb. 10.9.1822, gest. 28.5.1892), legte 1845 an der Universität Göttingen sein Staatsexamen in Philologie, Geschichte, Geographie und Mathematik ab. Nachdem er für kurze Zeit aushilfsweise seinen ersten Unterricht in einer Bürgerklasse des Progymnasiums seiner Heimatstadt Northeim übernommen hatte, wechselte er an das Gymnasium in Göttingen. 1846 ging er an die Ritterakademie in Lüneburg. Neben seiner Lehrtätigkeit widmete sich Krause dem Erforschen der Heideflora, geschichtlichen Studien und der Beschäftigung mit der Muttersprache, insbesondere dem Mittelniederdeutschen. Darüber hinaus wirkte er als Schriftführer des Lüneburger Bürgervereins und Mitredakteur des oppositionellen Blattes "Vorwärts". Als die Lüneburger Ritterakademie 1850 aufgelöst wurde, erfolgte Krauses Versetzung an das Gymnasium in Stade. Dort rückte er zum Ersten Konrektor auf. 1855 veröffentlichte er eine "Kurze hochdeutsche Sprachlehre" und lieferte Beiträge für das Deutsche Wörterbuch (Gebrüder Grimm) und das Niederdeutsche Wörterbuch (Kosegarten). 1857 beteiligte er sich an der Gründung des Vereins für Geschichte und Altertümer der Herzogtümer Bremen und Verden und des Landes Hardeln zu Stade, wurde Schriftführer und Archivar des Vereins und gab das "Archiv" heraus, zu dem er selbst eine Reihe von Arbeiten beisteuerte. Er war ein aktives Mitglied der Nationalliberalen Partei und schrieb regelmäßig Beiträge für verschiedene regionale Tageszeitungen. Nach dem frühen Tod seiner ersten Ehefrau Johanna geb. Wyneken heiratete er 1857 deren Schwester Henriette. 1865 wurde Krause als Direktor der Großen Stadtschule nach Rostock berufen. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tod 1892 aus. Auch in Rostock setzte er seine geschichtlichen Studien fort. In Anerkennung seiner Verdienste um die niederdeutsche Sprachforschung und die hansische Geschichte verlieh ihm die Rostocker Universität 1880 die Ehrendoktorwürde. Bald nach seiner Übersiedlung aus Stade trat er dem Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde bei und 1883 dem Verein für Rostocks Altertümer, den er mitbegründet hatte und dessen stellvertretender Vorsitzender er bis Ende 1891 blieb. Außerdem gehörte er zu den Mitbegründern des Hansischen Geschichtsvereins in Lübeck 1870. Er arbeitete an der Allgemeinen Deutschen Biographie und den Jahresberichten der Geschichtswissenschaft mit und lieferte zahlreiche Beiträge zur mecklenburgischen und hansischen Geschichte sowie zur niederdeutschen Sprachforschung für die "Rostocker Zeitung". Dem Verein für niederdeutsche Sprachforschung gehörte er seit Gründung 1874 an und war von 1884 bis zu seinem Tod Vorsitzender des Vereins. Von seinen Naturstudien zeugen etliche zoologische und botanische Arbeiten. Auch bei seinen drei Söhnen vermochte Krause großes Interesse an Naturkunde, Geschichte und Archäologie zu erwecken. Bereits als Schüler zeichneten sie ihre Beobachtungen und Forschungsergebnisse akribisch in Tagebüchern auf.
Ernst Hans Ludwig (1859-1942) war im Anschluss an seine Promotion 1881 bis 1904 als Marine-Militärarzt und zuletzt als Reservelazarettdirektor zu Rastatt in Baden tätig. Schon in seiner Jugendzeit hegte er eine Vorliebe für die Beschäftigung mit der Botanik (Tagebücher seit 1876). Außerdem legte er eine Schmetterlingssammlung von Macrolepidoptera an. Seit 1904 lehrte er als Dozent und seit 1919 als Professor für Botanik an der Rostocker Universität. Er hinterließ zahlreiche Veröffentlichungen über die Flora Rostocks und Mecklenburgs. Seine Pflanzensammlung bildet einen Schwerpunkt im Herbarium Rostochiense der Rostocker Universität.
Ludwig Johann Eduard (1863-1924), von seiner Familie und von Freunden auch "Muck" genannt, studierte zunächst in Göttingen und Rostock Jura. Für das Studium brachte er jedoch nicht die gleiche Leidenschaft auf wie für seine naturkundlichen, prähistorischen und kulturhistorischen Neigungen. Nach misslungenem Referendarexamen ließ er sich exmatrikulieren und trat in die Vaterländische Feuerversicherungssozietät ein. Dort arbeitete er bis 1906, zuletzt als Stellvertreter des Direktors. Nach dem Tod der Mutter (1906) lebte er mit seiner Schwester Johanna in einer gemeinsamen Wohnung. 1907 wurde Ludwig Krause neben Ernst Dragendorff zweiter Archivar im Rostocker Stadtarchiv. Seit 1915 betreute er nebenamtlich das landständische Archiv und die damit verbundene Bibliothek. Als ihn der Engere Ausschuss der mecklenburgischen Ritter- und Landschaft im Jahr 1917 zum Landesarchivar ernannte, übernahm er dieses Amt hauptberuflich. Die nationale Lage nach dem Ersten Weltkrieg und die Sorge um das ihm anvertraute Kulturgut verdüsterten jedoch seine Gedanken. Er und seine Schwester Johanna nahmen sich am 1.4.1924 das Leben. Ludwig Krause hinterließ zahlreiche Arbeiten zur Ur- und Frühgeschichte, Kulturgeschichte, Kunst, Genealogie, Militärgeschichte, Botanik und Zoologie. Von der enormen Vielfalt und Intensität seiner Forschungs- und Sammlungstätigkeit zeugen überdies seine naturwissenschaftlich-historischen Tagebücher 1877-1923 und die "Krausische Fundchronik".
Hermann August (1868-1935) wurde nach juristischem Examen 1897 Amtsrichter in Plau. Seit 1899 war er Vortragender Rat und zuletzt Ministerialdirektor im Schweriner Justizministerium. Auch er ging seit früher Jugend naturwissenschaftlichen, archäologischen und baugeschichtlichen Studien nach. Seit 1895 gehörte er dem Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde an, war dessen Repräsentant seit 1909 und Vizepräsident seit 1931.
Veröffentlichungen: Koppmann, Karl: Karl Ernst Hermann Krause. Biographische Skizze, in: Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung, 18. Jg. 1892, S. 1-14
Dragendorff, Ernst: Ludwig Krause †, in: Beitr. Rost. 13. Bd. 1925, S. 5-11
Neumann, Walther (Hrsg.): Die Große Stadtschule zu Rostock in 3 Jahrhunderten, Rostock 1930, S. 78-83 und 118
Jahresbericht des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde 1934/35 (mit kurzem Nekrolog auf Hermann Krause), in: Mecklenburgische Jahrbücher, 99, 1935, S. 277-278
Ehlers, Ingrid: Ludwig Krause, in: Biographisches Lexikon für Mecklenburg, Bd. 3, Rostock 2001, S. 136-139

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Zuwächse

Ordnung und Klassifikation

de

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