Bestand Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, FAS HS 1-80 T 8 - Hausarchiv Hohenzollern-Sigmaringen: Repertorium Fürst Wilhelm von Hohenzollern

Bereich "Identifikation"

Signatur

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, FAS HS 1-80 T 8

Titel

Hausarchiv Hohenzollern-Sigmaringen: Repertorium Fürst Wilhelm von Hohenzollern

Datum/Laufzeit

  • (1753-) 1820-1908 (Anlage)

Erschließungsstufe

Bestand

Umfang und Medium

704 VE (10,40 lfd.m )

Bereich "Kontext"

Bestandsgeschichte

Überlieferungsgeschichte<br /><br />Einleitung<br />1. Bestandsgeschichte<br />Die Bildung des Bestands geht in der Hauptsache auf die Initiative des Fürsten Wilhelm von Hohenzollern (1864-1927) zurück, der wohl schon bald nach dem Tod seines Vaters Fürst Leopold (1905) den reichen Fundus ungeordneter Familienpapiere sichtete und dem Fürstlich Hohenzollernschen Hausarchiv zur dauerhaften Verwahrung übergab. Nach Aussage des damaligen fürstlichen Archivars Dr. Zingeler (Vorwort zum Alt-"Repertorium Wilhelm" von 1908) stammt der "weitaus größte" Teil des in ihm enthaltenen und ganz überwiegend aus Korrespondenzen, Tagebüchern und sonstigen persönlichen Aufzeichnungen sowie Reflexionen über das politische Tagesgeschehen bestehenden Schriftguts aus dem persönlichen Nachlass Fürst Leopolds. Da im Fonds aber auch ältere, von dessen Eltern, Vorfahren und sonstigen Verwandten stammende Schriften liegen, müssen diese demnach bei Beginn der Bestandsbildung dem Leopoldinischen Nachlass bereits einverleibt gewesen sein, weitere Klein- oder Teilnachlässe anderer Urheber wurden möglicherweise auch erst durch Fürst Wilhelm eingefügt, so etwa der überaus umfangreiche Briefwechsel seiner Großeltern, der Fürstin Josephine und des Fürsten Karl Anton. Angereichert wurde dieser Grundstock durch Spezialsammlungen (so etwa Fasz. 261 ff.: Schriften der Prinzessin und nachmaligen portugiesischen Königin Stephanie von Hohenzollern), Festschriften und Andenken an Hochzeiten, Taufen, Familienfeiern und Trauerfälle (Fasz. 256, 364 ff.,433, 446 und 590), Berichte über denkwürdige Ereignisse in anderen Dynastien (Fasz. 125, 480), Eheverträge (Fasz. 497, 500), persönliche Dokumente über Ausbildung und militärische Dienstzeiten der Fürsten Karl Anton und Leopold (Fasz. 489, 490, 553, 564), die Sammlungen von Schriften und Materialien über Rumänien, dessen Königshaus und Armee oder Dokumente über die spanische Thronkandidatur Prinz Leopolds (Fasz. 535). Akten über höherrangige Beamte, Bedienstete und Verwalter (Fasz. 546) oder über in einem wie immer gearteten Vertrauens- oder Klientelverhältnis zum jeweiligen Chef des Hauses stehende Persönlichkeiten (Fasz. 243, 547, 579) erweitern das Material über die Kreise der Familie und des mehr oder weniger eng verwandten europäischen Hochadels hinaus.<br />Wie die von den Mitgliedern des Hauses Hohenzollern-Sigmaringen versandten Briefe wieder zurück und letztlich in den Bestand gelangt sind, lässt sich nur vermuten: Ehemalige Hofbeamte (Kammerherr von Mayenfisch, Kabinettsrat von Werner u.a.), Hofbedienstete (Kinderfrau Anna Picard, Hofdame Marie von Lindheim), entferntere Verwandte oder wichtige sonstige Korrespondenzpartner (z.B. Generalkonsul Dr. Felix Bamberg in Messina) oder deren Erben könnten durch Fürst Wilhelm ersucht worden sein, die in ihrem Besitz befindlichen Originalbriefe von Angehörigen des Hauses Hohenzollern mit Rücksicht auf die Vertraulichkeit der Inhalte oder die präsumtive historische Bedeutung der Schreiben dem Haus- und Familienarchiv zur Verfügung zu stellen. Teilweise war es auch Brauch, dass persönliche Briefe nach dem Tod der Empfänger durch deren Erben den Absendern zurückgegeben wurden. Im Fall der 1841 verstorbenen Prinzessin Amelie von Sachsen-Altenburg, geb. von Hohenzollern-Sigmaringen, lässt sich jedenfalls belegen, dass die an dieselbe gerichteten Briefe den beiden Absenderinnen, der Prinzessin Josephine und ihrer Schwester Marie Amelie, 1841 zurückerstattet wurden (Fasz. 471), und auch die 1850-1854 an Königin Elisabeth von Preußen gerichteten Briefe wurden 1874 auf Geheiß des Kronprinzen der Absenderin, Fürstin Katharina, wieder ausgehändigt (Fasz. 149). Etliche Stücke aus deren Nachlass sind wiederum mit dem Hinweis versehen, dass sie für ihren "Enkel" Fürst Leopold bestimmt waren (etwa Fasz. 154, 155, 158).<br />Weitere E rgänzung erfuhr der Bestand schließlich durch Akten über bestimmte Ereignisse oder Vorgänge, in denen Familienmitglieder eine Rolle gespielt oder an denen sie besonderes Interesse gezeigt haben (so Fasz. 687-691), und durch rechtserhebliche Dokumente, die das Haus Hohenzollern in Teilen oder als Ganzes betreffen (so Fasz. 493-495, 575). Bei solchen Dokumenten ist allerdings nicht zu entscheiden, ob sie vor 1908 bei den Papieren der fürstlichen Familie, in der Registratur der Hofkammer oder in bereits bestehenden anderen Beständen der fürstlichen Hausarchivs lagen, bevor sie dem neuen Bestand einverleibt wurden. Das gesamte Schriftgut wurde von Fürst Wilhelm als dem wohl besten Kenner der jeweiligen Absender/Verfasser und deren Handschriften geordnet, in Umschläge gesteckt und beschriftet. Diese eigenhändigen Titelaufnahmen wurden 1908 im Wesentlichen unverändert in das "Repertorium Wilhelm" übertragen. Auf Fürst Wilhelm müssen wir uns daher auch verlassen, wenn er (in seltenen Fällen) Briefe mit fehlender oder gänzlich unleserlicher Unterschrift bestimmten Verfassern zugeschrieben hat.<br />2. Bearbeiterbericht<br />Die Neuverzeichnung des Bestandes erfolgte im Rahmen eines von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg geförderten Projekts zur Erschließung von Nachlässen und biographischen Unterlagen nichtstaatlicher Provenienz im Staatsarchiv Sigmaringen durch den Unterzeichneten an dessen Dienstort Ludwigsburg. Die Erschließungsarbeiten wurden am 5. Juni 2013 begonnen und am 30. August desselben Jahres abgeschlossen.<br />Das in insgesamt 17 Transportwannen angelieferte Material befand sich in einem guten physischem Zustand. Abgesehen von dem bekannten Umstand, dass die in ihm enthaltenen Papiere ganz überwiegend aus nach 1830 entstandenen, säurehaltigen Sorten bestehen, die zweckmäßigerweise mittelfristig entsäuert werden sollten, wurden an den Dokumenten kaum nennenswerte Schäden registriert.<br />Zur Verzeichnung wurde durchgehend die Scope-Erfassungsmaske für Sachakten verwendet, dabei im Feld "Vorsignatur 1" die jeweilige Faszikel- und ggf. Unterfaszikelnummer des "Repertoriums Wilhelm" als Altsignatur eingetragen. Fehlende Einheiten wurden an ihrer Stelle im Altrepertorium mit einem kleinen "f" als abgängig gekennzeichnet. Nach 1908 aus dem Bestand wieder entfernte oder abgegebene Einheiten erhielten dann eine eigene Titelaufnahme, wenn archivinterne Vermerke über den Verbleib des Schriftguts Auskunft gaben. Titelaufnahmen wurden nach Möglichkeit knapp gehalten, reine Korrespondenz lässt sich sowieso nicht anders verzeichnen als: "Briefe von x an y". In vielen Fällen ging die Neuverzeichnung daher, abgesehen von Enthält-Vermerken, die je nach Quellenwert des Schriftgutes mitunter recht ausführlich ausfielen, substantiell über das "Repertorium Wilhelm" kaum hinaus. Die Korrespondenzpartner wurden durchgehend mit Hilfe der einschlägigen Stammtafelwerke und den auf "Google" abrufbaren online-Lexika ("Wikipedia" u.a.) recherchiert, mit ihrer korrekten Titulatur und ihren jeweiligen offiziellen Rufnamen versehen. Bearbeiterseitig vorgenommene Ergänzungen, etwa Vornamen oder Titel, wurden in eckige Klammern [] gesetzt. Abgesehen von der dem heutigen Gebrauch angepassten Verwendung von "ss" und "ß" folgt die Rechtschreibung den alten Regeln. Dies gilt auch für Personennamen: Stephanie und Josephine wurden nach dem zeitgenössischen Gebrauch mit "ph" und nicht, wie heute vielfach üblich, mit "f" geschrieben. Soweit möglich wurde der Entstehungszeitraum einer jeden Archivalieneinheit genau ermittelt. Mitunter wurden Anmerkungen zum Entstehungszeitraum notwendig, und zwar dann, wenn die Lesung der Jahresdaten (aufgrund schlampiger Handschriften oder verschmierter Poststempel) unsicher war oder, was relativ oft der Fall ist, die Absender ihre Schr eiben überhaupt nicht oder lediglich sporadisch mit einem Jahresdatum versehen haben. Die Dicke eines Brief- oder Aktenstapels wurde im Feld "Umfang" ab 0,5 cm angegeben, bei schmaleren Einheiten entweder die genaue Anzahl der Schreiben vermerkt oder die Umfangsangabe "1 Fasz." verwendet. Bei Bänden wurden keine Angaben zur Stärke gemacht. Mitunter kam es vor, dass in einer Einheit die oft sehr kleinformatigen (ca. DIN A 5 oder kleiner) Briefe in zwei gleichgroßen Stapeln nebeneinander auf einer Unterlage aus Karton lagen. In solchen Fällen wurde die Gesamthöhe beider Stapel angegeben. Unsicherheiten bei Lesungen (kommt bei Personennamen gelegentlich vor) oder der Identifikation von Korrespondenzpartnern und Nachlassern wurden mit (?) gekennzeichnet. Mussten bei der Verzeichnung versiegelte Pakete geöffnet werden, wurde dies unter Angabe des Öffnungsdatums im Feld "Archivinterne Bemerkungen" vermerkt. Die Bildung der fortlaufend (1-704) durchnummerierten Einheiten folgte fast durchgehend den Vorgaben des "Repertoriums Wilhelm", d.h., sowohl Faszikel wie auch Unterfaszikel wurden in der Regel als eigenständige Einheiten übernommen, soweit sie dort durchnummeriert, (UF 1, 2 etc.) d.h. mit einer entsprechenden Altsignatur versehen waren. Unterfaszikel ohne originale Nummernzählung wurden bei der Neuverzeichnung meist ebenfalls als eigenständige Einheiten respektiert, unter Vorsignatur wurde dann (UF -) vermerkt. Manchmal gingen die Unterfaszikel aber auch gesamthaft (wenn auch selten, so etwa in Fasz. 603) in einer einzigen Titelaufnahme mit entsprechend ausführlichem Enthält-Vermerk auf. Nicht in jedem Fall ist im "Repertorium Wilhelm" die Vergabe von Unterfaszikel-Nummern konsequent oder logisch gehandhabt worden. In R 53,92 und R 53,93 gibt es jeweils nach einer ganzen Reihe von durchnummerierten Unterfaszikeln eine weitere Reihe, die wieder mit Nr. 1 beginnt. In solchen Fällen wurden, um Verwechslungen vorzubeugen, die jeweiligen zweiten Reihen mit hochgestellten Sternchen versehen, also 1* etc. Auf weitere Fehler habe ich mir erlaubt, durch handschriftliche Bemerkungen im "Repertorium Wilhelm" aufmerksam zu machen, so etwa im Fall der zweimal vergebenen Altsignatur R 78,1).<br />Ludwigsburg, 30. August 2013<br />Dr. Peter Steuer<br />Innerhalb der Klassifikation wurden unechte Nachlässe gebildet, d.h. echte Nachlässe - dasjenige Schriftgut, das tatsächlich bei einer Person entstanden ist - wurde durch Material über die Person oder vereinzelt auch Korrespondenzen des Nachlassers an andere Personen angereichert. So wurde aufgrund einer größeren Übersichtlichkeit verfahren. Es finden sich im folgenden Bestand unechte Teilnachlässe von Angehörigen des Hauses Hohenzollern und nahen Verwandten, von Bediensteten des Hauses Hohenzollern und vom preußischen Diplomaten Dr. Felix Bamberger. Ein weiterer Klassifikationspunkt bilden Unterlagen, die das Gesamthaus der schwäbischen Hohenzollern betreffen, ein anderer den rumänischen Staat und sein Königshaus berührende Verzeichnungseinheiten. Innerhalb der Klassifikation wurden weitere Untergliederungen vorgenommen wie etwa im Teilnachlass Fürst Leopold: Korrespondenz; Familienereignisse; militärische, politische und kirchenpolitische Angelegenheiten; Tagebücher, persönliche Aufzeichnungen; Gästebücher, Denkwürdigkeiten; Kunst und Archäologie; Vermögensangelegenheiten, Testament und Tod.<br />Der Bestand wurde 2017 mit Deskriptoren versehen.<br />Die Gesamtlaufzeit des Bestandes reicht von 1746 bis 1908. Insgesamt besteht FAS HS 1-80 T 8 jetzt aus 704 neugebildeten Einheiten mit einem Gesamtumfang von 10,40 lfd. m. Die Nutzung unterliegt keinen Sperrfristen.<br />Sigmaringen, im November 2017<br />Birgit Meyenberg<br /><br />

Abgebende Stelle

Bereich "Inhalt und innere Ordnung"

Eingrenzung und Inhalt

Bewertung, Vernichtung und Terminierung

Zuwächse

Ordnung und Klassifikation

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen (Archivtektonik) >> Fürstlich Hohenzollernsches Haus- und Domänenarchiv (Dep. 39) >> Hausarchiv Hohenzollern-Sigmaringen

Bedingungen des Zugriffs- und Benutzungsbereichs

Benutzungsbedingungen

Reproduktionsbedingungen

Es gelten die <a href="http://www.landesarchiv-bw.de/nutzungsbedingungen">Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.</a>

In der Verzeichnungseinheit enthaltene Sprache

  • Deutsch

Schrift in den Unterlagen

Anmerkungen zu Sprache und Schrift

Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

Bereich Sachverwandte Unterlagen

Existenz und Aufbewahrungsort von Originalen

Existenz und Aufbewahrungsort von Kopien

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Unterlagen gleicher Provenienzen finden sich v.a. in den Beständen FAS HS 1-80 T 1-6, FAS HS 1-80 T 7, FAS HS 1-80 T 9, FAS HS 1-80 T 10, FAS HS 1-80 T 13, FAS HS 1-80 T 18, FAS HS 1-80 T 19 und FAS Sa A 3 T 1.

Verwandte Beschreibungen

Bereich "Anmerkungen"

Anmerkung

Alternative Identifikatoren/Signaturen

Zugriffspunkte

Zugriffspunkte (Thema)

Zugriffspunkte (Ort)

Zugriffspunkte (Name)

Zugriffspunkte (Genre)

Bereich "Beschreibungskontrolle"

Identifikator "Beschreibung"

labw-6-2303

Archivcode

Benutzte Regeln und/oder Konventionen

Status

Erschließungstiefe

Daten der Bestandsbildung, Überprüfung, Löschung/Kassierung

Sprache(n)

Schrift(en)

Quellen

Anmerkung des Archivars/der Archivarin

Bereich Zugang