Sehr vereinzelt Unterlagen, zumeist publiziertes Material, in Ausnahmefällen Manuskripte.
I. Viermächtepakt, Abrüstung, Kolonialfrage, Zusammenarbeit Deutschland-Italien, April-Mai 1933 [676 002-676 205], darin: 1. Telegramm Botschafter Paris, 08. April 1933: Regierungserklärung Daladier betr. Revisionsfragen, Bégery für kontrollierte Abrüstung mit nachfolgender Rüstungsgleichheit, Zweifel der französischen (frz.) Wähler an Sicherheit allein durch Bündnis mit der kleinen Entente und Polen, Sorge wegen evtl. Isolierung; 2. Vermerk und Korrespondenz Auswärtiges Amt, Botschaft London, 07.-10. April 1933: Besprechung Botschafter Hoesch mit John Simon und Vansittart über Viermächtepakt, keine Grundsätzliche Bedenken Englands gegen Revisionsgedanken trotz Ablehnung durch Vansittart, britische (brit.) Bemühungen um Kompromissformel wegen vermutlichen Widerstand Frankreich, deutsche (dt.) Verhandlungen mit Frankreich erst nach Kenntnis des französischen Memos und des weiteren Vorgehens Italiens; 3. Telegramm Botschaft Moskau, 08. April 1933: Mitteilung Litwinow über baldigen Abschluss Viererpakt und wohlwollende Stellungnahme USA; 4. Vermerk Auswärtiges Amt (Bülow) über Bericht italienischer (ital.) Botschafter, 10. April 1933: Erkundigungen Norman Davis wegen Nichteinladung der USA zur Teilnahme an Viermächtepakt, Äußerungen Mussolini über evtl. amerikanischen Beitritt nach Einigung der europäischen Mächte; 5. Aufzeichnungen Bülow, Korrespondenz Reichsaußenministerium, Botschaft Rom, 12.-18. April 1933: Stellungnahme Mussolini zum frz. Viermächtepaktentwurf und Anregung zur Verschiebung der Abrüstungskonferenz bis nach Abschluß des Pakts; Besprechung Mussolini, Papen, Hassell, Deutsche Bedenken und Änderungsvorschläge, Weisungen an Botschaften Rom und London, mit frz. Entwurf; 6. Telegramm Botschaft London, 12. April 1933: Aussprache MacDonald, Hoesch über Stimmungswandel zum Nachteil Deutschland, Gefahr einer Verzögerung Viermächtepakt wegen Verhärtung der französischen Standpunkte und zwischenstaatliches Schuldenverhältnis, Sympathien MacDonald für das "junge Deutschland"; 7. Pro Memoria der belgischen Regierung an England, Frankreich, Italien [, April 1933]: Stellungnahme zum geplanten Viermächtepakt, frz., mit Anschreiben Deutsche Gesandtschaft Brüssel, 14. April 1933; 8. Aufzeichnungen von Bülow über Besprechung mit französischem und italienischem Botschafter, 19. April 1933: Stellungnahme Frankreichs und deutsche Erklärung zu Mussolini-Vorschlägen betr. Viermächtepakt; Unkenntnis Hitler betr. frz. Vorschlag für dt.-frz. Beistandspakt und dessen Ablehnung durch Blomberg; italienische Sorge wegen evtl. militärischer Verständigung Deutschland-Frankreich und den deutsch-russischen (dt.-russ.) Beziehungen; 9. Telegramme Botschaft in Rom, Auswärtiges Amt, 19. April 1933: Italienisches Drängen auf Entscheidung Hitler betr. Weiterverhandlungen Italien mit Frankreich und England über Viererpakt bei Besprechung Papen, Hassell, Suvich, Aloisi; Empfehlung zu beschleunigtem Abschluss wegen Isolierung Deutschlands; deutsche Kolonialwünsche; Punkte aus deutscher Mindestforderung; 10. Vorlage Auswärtiges Amt, Telegramm Bülow, 20.-21. April 1933: Besprechung Papen, Bülow, Gaus über Verhandlungen in Rom; Formulierungen und Paktentwürfe; Absicht Hitler zur Rücksprache mit Papen und Blomberg; Genehmigung der Entwürfe mit kleinenÄnderungen; 11. Korrespondenz Botschaft London, Auswärtiges Amt, 20.-25. April 1933: Instruktionen an englische Botschaft Berlin für Besprechung mit Außenministerium über Art. 19 Völkerbundsatzung in Bezug zum Viererpakt; Klarstellung deutscher Wünsche betr. Behandlung von Revisionsfragen durch vier Mächte auch außerhalb Völkerbund; 12. Rundschreiben Auswärtiges Amt an Botschaften und Gesandtschaften, 20. April 1933: Entwicklung der Verhandlungen über Viermächtepakt; Beurteilung der Textentwürfe, mit Entwicklung und Memos, z.T. frz., engl., und deutsche Gegenvorschläge; 13. Telegramm Botschaft Rom, 20. April 1933: Ausführungen Mussolini zur dt.-ital. Zusammenarbeit im Donauraum, Kolonialfrage, Völkerbundpolitik, Verhältnis zu Österreich; Ratschläge Mussolini an Dollfuss und Billigg, noch keine offizielle Genehmigung des Standpunkts durch Hitler; 14. Auswärtiges Amt (Bülow) an Botschaft London, 28. April 1933: Informationen und Instruktionen zur Neufassung Viermächtepakt; Verhandlungsstand; Genehmigung des deutschen Standpunkts durch Hitler; Anweisung an deutsche Botschaft Paris, mit Anlagen; 15. Telegramme Botschaft Rom, Auswärtiges Amt, 21.-22. April 1933: Vorbereitung eines "gentlemen-agreement" mit ital. Regierung betr. Kolonien; Stellungnahme Aliosi zu deutschen Änderungswünschen, insbesondere Termine der Wiederaufrüstung; 16. Aufzeichnungen Auswärtiges Amt, Telegramm Botschaft Paris, 24.-27. April 1933: Übergabe der deutschen Vorschläge an Daladier; noch keine frz. Vermutung betr. deutsche Absicht zur Schaffung einer Institution der Signatare außerhalb Völkerbund, Besprechung mit Francois-Poncet über Paktentwürfe, Interesse Auswärtiges Amt für dt.-frz. Beistandspakt; 17. Telegramme deutsche Delegation Genf, Auswärtiges Amt, 27. April 1933: Falschmeldung Reichswehrministerium über endgültige Ablehnung der deutschen Gleichstellung in Rüstungsfragen durch Frankreich und England; Bedenken Francois-Poncet gegen deutsche Abrüstungsvorschläge; 18. Telegramme Botschaft London, 27. April 1933 und 01. Mai 1933: Stellungnahme John Simon zu deutschen Änderungswünschen Viererpakt und frz. Haltung; Bedenken gegen deutsche Aufrüstung nach 5 Jahren; Besprechung Botschafter Grandi, Hoesch über Aufnahme des frz. Entwurfes in Rom und ital. Verhandlungen mit Frankreich und Deutschland; 19. Telegramme Botschaft Rom, Auswärtiges Amt, 02.-05. Mai 1933: Mitteilung Suvich betr. Verhandlungen mit brit. und frz. Botschaftern über Viererpakt; wichtigste Änderungen gegenüber frz. Text; Kompromissvorschlag Reichsaußenministerium zu Rüstungsanspruch und allgemeine Betrachtungen Neurath zum Pakt; 20. Telegramm Botschaft Paris, 05. Mai 1933: Zitate aus Senatsrede Außenminister Paul-Boncourt; Sorge über Österreich-Anleihe wegen Unsicherheit der politischen Lage; Verhinderung einer Blockbildung in Europa durch Zusammenarbeit mit Italien und Viererpakt im rahmen des Völkerbund; Stellungnahme zur geheimen Aufrüstung in Deutschland; II. Auswärtiges Amt: Mussolini-Pakt, Mai-September 1933; ursprüngliche Fassung Viermächtepakt Mussolini, Londoner und Pariser Fassungen; Memo der französischen Regierung, deutsche Vorschläge; Berichte, z.T. engl., frz. [Originalakte Bd. 2] [676 206-676 644]; darin: 1. Deutsche Botschaft Ankara, 06. Mai 1933: kein Streben Italiens nach Bündnis mit Griechenland, Türkei und Bulgarien; Abkühlung der türkisch-italienischen Beziehungen wegen Viermächtepakt und Schuldenfrage; 2. Vermerk Auswärtiges Amt (Bülow), Telegramme Botschaften Rom und London, 10.-13. Mai 1933: Verhandlungen Mussolini mit Frankreich und England aufgrund deutscher Vorschläge zum Viererpakt; Äußerungen Mussolini über Revision, Korridorfrage, dt.-russ. Vertrag; Bedenken Suvich wegen Rüstung; Würdigung des deutschen Entgegenkommens durch Vansittart; Einstellung der Verhandlungen auf ital. Wunsch, mit Paktentwürfen; 3. Telegramm Botschaft London, 16. Mai 1933: Bestürzung über Papen-Rede; gespannte Erwartung der Kundgebung Hitler; keine offizielle britische Äußerung über Sanktionen, Abneigung Englands gegen Verwicklung in evtl. kontinentalen Krieg; 4. Vermerk und Notiz Reichsaußenministerium, Auswärtiges Amt an Blomberg u.a., 16.-20. Mai 1933: Stellungnahme zu ital. Kompromissvorschlägen für Viererpakt, besonders Rüstungsfragen; Erkundigungen Göring aus Rom betr. Paktverhandlungen; Zustimmung Neurath zur Begrenzung Pakt auf fünf Jahre; 5. Vermerke Reichaußenminister und Bülow, Telegramm Botschaft Rom, 21.-22. Mai 1933: Grundsätzliche Einigung Göring-Mussolini über Neufassung Viererpakt, Erörterung strittiger Punkte durch Hassell und Suvich, Bedenken Auswärtiges Amt gegen neuen Entwurf, Besprechung Neurath, Göring über römische Verhandlungen, einschließlich Österreichfrage; 6. Aufzeichnungen Auswärtiges Amt (Neurath, Bülow), 24. Mai 1933: Besprechung mit Hitler, Papen u.a, über Viermächtepakt, Hitler befürwortet Zustimmung nach Abbruch der Abrüstungskonferenz, Stellungnahme Bülow zu brit. Behauptungen betr. Mussolinis Verhältnis zu Pakt und Anfrage wegen dt.-österr. Spannungen; 7. Telegramm Botschaft Paris an Auswärtiges Amt, Presseabteilung, 24. Mai 1933: Presseberichte über geplante Englandreise Göring, Viermächtepakt und deutsche Emigranten; 8. Aufzeichnungen Auswärtiges Amt, Telegramme Gesandtschaft Athen, Botschaft Rom u.a., 25.-28. Mai 1933: Widerstand der kleinen Entente und Polen gegen Viermächtepakt, Einstellung Frankreich, England, Griechenland zum Paktabschluss, dt.-ital. Meinungsverschiedenheiten über Zeitpunkt der Paraphierung, mit ital. Entwurf; 9. WTB-Meldung, Telegramme Auswärtiges Amt an Botschaften Rom, London, Paris, 28.-29. Mai 1933: Matin-Bericht über geplante frz. Garantie betr. Aufrechterhaltung der verträge mit Verbündeten und frz. Politik nach Abschluss Viermächtepakt, Stellungnahme Reichsaußenministerium; 10. Aufzeichnungen Auswärtiges Amt (Neurath, Bülow) über Besprechung mit Hitler, Blomberg u.a., 29. Mai-01. Juni 1933: Zustimmung Hitler zum Viererpakt abhängig von Mussolini-Erklärung betr. tragweite eines Teils der Gleichberechtigungsklausel; Einwilligung in Paraphierung des Pakts; 11. WTB-Meldung, Telegramme deutsche Delegation Genf, Botschaften Paris, Rom, 29.-31. Mai 1933: Paraphierung; Stellungnahme der frz. Presse, Zweifel Mussolini an besonderer frz. Garantie für Verbündete, Verbreitung des angeblichen Wortlauts des Pakts durch British United Press; 12. Vorlagen Bülow, Aufzeichnungen Auswärtiges Amt, Telegramme Botschaften Rom, Paris u.a., 31. Mai-07. Juni 1933: Tauziehen um Schlussredaktion Viermächtepakt, Erklärung Daladier über Vereinbarung, Befürchtungen wegen evtl. polnischer Versuche einer Ostblockbildung, Leger Dementi einer besonderen frz. Garantie an Verbündete, mit Entwürfen, Berichte über Times-Artikel betr. Anschluß Österreich; 13. Geheime Vorlage Auswärtiges Amt (Bülow) über Inhalt der Mussolini-Botschaft an Hitler, 01. Juni 1933: Gefährdung Viermächtepakt durch deutschen Widerstand gegen Artikel 2 und deutschen Wunsch betr. Abrüstungsgesprächen zu früherem Zeitpunkt, Appell an Vertrauen Hitler in Unterstützung durch Italien, Vermutungen über frz. Erklärungen an Verbündete, Instruktionen Mussolini an Botschafter Cerruti betr. Vortrag bei Hitler; 14. Aufzeichnungen Auswärtiges Amt (Köpke) über Ferngespräch mit Göring, 03. Juni 1933: Auskunft über angekündigte Konferenz Daladier, Davis, Londonderry in Paris, brit. Versuche zur Beeinflussung Frankreichs für Entgegenkommen gegenüber Deutschland in Abrüstungsfrage; 15. handschriftliche Notiz Reichsaußenministerium, 07. Juni 1933: Annahme Viermächtepakt durch Hitler, Anordnung Hitler über Ermächtigung Botschafter Hassell zur Unterzeichnung, Unterrichtung des ital. Botschafters und Instruktionen Hassell; 16. Auszeichnungen Auswärtiges Amt (Hassell), Telegramm Botschaft Rom, 08. Juni 1933: Bekanntgabe Viererpakt-Abschluss durch Mussolini mit Betonung der Revisionsfrage und deutscher Rüstungsgleichheit, Reaktionen des ital. Senat, Genugtuung Rumänienüber deutsche Anerkennung Völkerbund, Locarno-Pakt; 17. Aufzeichnungen Auswärtiges Amt (Bülow), Telegramm Reichsaußenministerium, Botschaften Rom, Paris, 09.-15. Juni 1933: Notenwechsel Paul-Boncourt, Botschafter Osusky über Auslegung Viererpakt in Revisionsfragen und Aufrechterhaltung engster frz.-tschechoslowakischer Zusammenarbeit, ähnliche Noten an Polen u.a., Stellungnahme Mussolini, Neurath u.a., keine Unterzeichnung des Pakts vor Klärung des französischen Standpunkts; 18. Telegramme Botschaften Rom, Paris, 09.-11. Juni 1933: Besprechung Mussolini, Hassell betr. Bereinigung der Abrüstungsfragen bzw. Aufrüstungsfreiheit für Deutschland nach Unterzeichnung Viererpakt; ital. Presse; Kammerrede Daladier, Hintergründe; 19. Telegramm Botschaft Washington, 12. und 15. Juni 1933: Reaktionen USA auf Viermächtepakt, Stellungnahme Philipps zu frz. Auslegung des Pakts, formale amerikanische Einwendungen gegen frz. Verfahren; 20. Vorlagen Auswärtiges Amt (Bülow), Botschaft Rom, 13.-26. Juni 1933: Empfehlungen und Verhandlungen Mussolini, Neurath u.a. betr. Antwort auf frz. Note an kleine Entente und Polen, Anordnung Neurath über weiteres Vorgehen, Instruktionen an Botschafter Hassell zur Übergabe Protokoll und mündliche Erklärung an Mussolini, mit Text der Note; 21. Telegramme Außenministerium, Botschaft Paris, 16. Juni-05. Juli 1933: Suvich über Zusammenkunft Hitler-Mussolini und Pläne Mussolini, Meldungen der frz. Presse und Stellungnahme frz. Regierung betr. evtl. Aussprache Daladier-Mussolini, Gedanke frz. Regierungskreise an persönlichen Kontakt Daladier-Hitler; 22. Aufzeichnungen Reichaußenministerium über Besprechung mit ital. Botschafter, 30. Juni 1933: Hoffnung Mussolini auf baldige Unterzeichnung Viererpakt und Treffen Regierungschefs zur Beratung Rüstungsfragen, Vorschlag Neurath zur dt.-ital. Fühlungnahme betr. Beratungsgegenstände; 23. Telegramme Papen, Botschaft Rom, 30. Juni und 04. Juli 1933: Zusicherung an Mussolini im Auftrag Hitler über Desinteresse an Anschluß Österreich wegen dt.-ital. Beziehungen, Äußerungen Mussolini über angebliche Reorganisation Donauraum, wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Deutschland in Südosteuropa und ital.-frz. Verständigung, Drängen auf Abschluß Konkordat; 24. Aufzeichnungen Auswärtiges Amt, WTB-Meldung, Telegramme Außenministerium, Botschaften Rom, Paris, 11.-17. Juli 1933: Zustimmung zu ital. Verbalnote an England und Frankreich betr. Protest gegen frz. Garantie für Verbündete, Unterzeichnung Viermächtepakt, Unterredung Paul-Boncourt mit Botschafter Jouvenel und Interview über Pakt, mit Glückwunschbotschaften der Regierungschefs; 25. Aufzeichnungen Auswärtiges Amt, Telegramme Botschaft Rom, 11. Juli-08. September 1933: Stellungnahme ital. Regierung zu Vertragsverhandlungen mit UdSSR, russische Verstimmung wegen deutschem Vorgehen gegen Juden und Kommunisten, Erklärung Außenminister Tewfik Ruschdy über türkische Ostpolitik, wohlwollende Beurteilung russ.-ital. Abkommen durch Bülow; III. Auswärtiges Amt, Büro des Reichsministers: Föderalismus, September 1920-Oktober 1923 [Originalakte Band 2] [676 645-676 810], darin: 1. Aufzeichnung Simon [Auszug], 20. September 1920: Hinweis griechische Gesandtschaft auf von Bayern ausgehende Versuche zur Gründung eines monarchistischen Dreibunds Bayern-Österreich-Ungarn, Vertrauen Simon auf Festhalten von Kahr an Reichseinheit,Überwachung der separatistischen Bestrebungen; 2. Aktennotiz Auswärtiges Amt über Besprechung mit englischem Geschäftsträger, 23. September 1920: Erwartung eines monarchistischen Putschs in Bayern, Landesschießen 25. September 1920, Versuche von Lincoln Trebitsch zur Aussöhnung mit England; 3. Aufzeichnungen Auswärtiges Amt über Gespräch mit Gesandtem Naumann, 29. Januar [September?] 1920: Zuspitzung der Lage in Polen, Aufmarsch russ. Truppen an litauischer Grenze, monarchistische Agitation in Bayern mit Verbindungen nach Österreich, Ungarn, Frankreich, Belgien, unklare Rolle Erzbergers, Bericht Naumann über Reichstreue Kahr; 4. Korrespondenz Simon, deutsche Gesandtschaft Bern (Müller), 17. und 29. September 1920: Antrag ungarische Kaiserkrone an Karl von Habsburg durch ehemaligen Minister Benitzky im Auftrag Horthy; Bedingungen Ungarns und Habsburgs, Vorbereitung illegaler Reise Karl von Habsburg durch Österreich, Risiko wegen Wissen Renner, Ablehnung Restauration durch kleine Entente; 5. Reichskanzlei Fehrenbach an Reichsaußenminister Simons, 29. September 1920: Energische Stellungnahme Kahrs gegen Auflösung der Einwohnerwehren bei Besprechung in München; Wünsche der bayerischen Regierung betreffend diplomatische Vertretung der Reichs; Befürwortung der Ernennung Zech zum Gesandten in München durch Reichsminister des Innern Koch (mit anliegendem Schreiben Koch an Fehrenbach vom 28. September); 6. Bericht, [ohne Verfasser], 08. Oktober 1920: Stärke und Bewaffnung der Einwohnerwehren in München und Bayern; Verhältnis zwischen Einwohnerwehr und Juden; Einstellung der Einwohnerwehr zu Preußen, Echerich und Epp; 7. Bericht Deutsche Botschaft Rom, 11. Oktober 1920: Angebliche Absicht der bayerischen Regierung zur Entsendung eines Gesandten nach Neapel; 8. Aufzeichnungen Auswärtiges Amt, 16. Oktober 1920: Besprechung mit bayerischem Gesandten Preger betreffend Einwohnerfragen und Vertreter der Reichsregierung in München; 9. Bericht, [ohne Verfasser], [1920]: Monarchistische und separatistische Bestrebungen der Organisation Escherich; Verankerung der Organisation Escherich in Kärnten, Tirol und Steiermark mit Verbindung nach Ungarn; Vorschlag für Horchposten in München zur Überwachung dieser Bestrebungen; 10. Bericht, [ohne Verfasser], [1920]: Einfluss von Polizeipräsident Pöhner und Bauernführer Heim auf Kahr; Zusammenarbeit Pöhner mit Escherich und Ludendorffgruppe; Antisemitische Hetze und Ausschreitungen der NSDAP vermutlich unter Aegide Pöhners; 11. Bericht Preußische Gesandtschaft in München, 01. November 1920: Stellungnahme zur Aufzeichnung [Naumann] "Bayerische Persönlichkeiten", darunter Kahr, Escherich, Pöhner, Heim, Faulhaber, Mitglied der Königsfamilie, Empfehlungen zur Abwehr französischer und separatistischer Bestrebungen durch Einrichtung von Gesandten der Reichsregierung bei Süddeutschen Regierungen; 12. Bericht Künzelmann, Korrespondenz C. Bosch, Reichsaußenministerium, 25.-27. Oktober 1920: Irreführung des französischen Gesandten in Bayern durch Agenten der Wittelsbacher; Hoffnungen der ehemaligen Königsfamilie auf Restauration und Erlangung von Tirol und Salzburg mit Hilfe Frankreichs; Änderung der französischen Haltung gegenüber Bayern; Unterstützung des Hauses Habsburg durch Frankreich; 13. Mitteilungen aus München, [ohne Verfasser], Korrespondenz Stresemann, Simons, 27. Oktober-09. November 1920: Wünsche der Bayerischen Volkspartei (BVP) betreffend Staatsform, Errichtung von Gesandten und Anschluss Österreichs; Beitritt Kahrs zur BVP; Partikularistische Strömungen; Ziele und Ausrüstung der Einwohnerwehren; Warnung von Auflösung der EWW und linksgerichteter Reichsregierung; Stellungnahme Simons; 14. Deutsche Allgemeine Zeitung, 10. November 1920: Weitergabe einer Meldung des württembergischen Zentralorgans "Deutsches Volksblatt" über Beschluss der Entente zur Durchführung der Ruhrbesetzung im Falle weiterer Nichtablieferung der Militärwaffen und Aufrechterhaltung der Einwohnerwehren in Bayern; 15. Bayerischer Ministerpräsident Kahr an Simons, 22. November 1920: Vorbereitung der Reise Kahrs nach Berlin wegen Erörterung von Fragen der Einwohnerwehren (mit Notiz Auswärtiges Amt); 16. Vertrauliche Korrespondenz Stockhammern, Simons, 07. und 15. Dezember 1920: Besprechung Nuntius Pacelli, italienischer Botschafter de Martino und Stockhammern in München über separatistische Bestrebungen Bayerns; Wünsche der italienischen Regierung nach Aufrechterhaltung der deutschen Einheit; Ausweichende Stellungnahme des Nuntius auf Fragen de Martinos betreffend Haltung der Kurie zum Separatismus; 17. Eingabe Stadtrat Nürnberg an Reichspräsident, Korrespondenz Büro des Reichspräsidenten, Vorstand Nürnberger Stadtrat, 30. Dezember 1920-07. Januar 1921: Einspruch gegen neue Anordnung der Staatskommissare betreffend Genehmigungspflicht von Versammlungen und gegen Weiterbestand der Verordnung von 1919 über Beschränkung der Versammlungsfreiheit; Anerkennung der Verfassungswidrigkeit der Verordnung durch Reichspräsident; 18. Rechberg an Stresemann [Auszug], [28. Dezember 1920]: Dringende Warnung vor französischen Vorschlägen über Aufrechterhaltung der Einwohnerwehren nach bayerischem Anschluss an Frankreich; Entschlossenheit Bayerns zur kompromisslosen Haltung in Fragen der Einwohnerwehren und Enttäuschung über ungenügende Unterstützung durch Reichsregierung; 19. Bericht Deutsche Botschaft Paris, 18. Dezember 1921: Fühlungnahme bayerischer inoffizieller Vertreter mit französischen Regierungskreisen über bayerische Separation; 20. Aktenvermerk Auswärtiges Amt, Note Bayerische Gesandtschaft vom 12. Dezember 1921 betreffend Errichtung einer Bayerischen Gesandtschaft in Stuttgart; Chefbesprechung vom 15. Dezember 1921 über Errichtung dieser Gesandtschaft; 21. Bericht Vertreter der Reichsregierung in München, Schreiben Zech an Auswärtiges Amt, 30. Januar-31. März 1922: Stellungnahme zu Berichten über Beziehungen zwischen Bayern und österreichischen Alpenländern; Keine Zusage Kahr betreffend Entsendung von Hilfstruppen nach Salzburg; Lokale Unterstützung bei politischen Unruhen im Grenzgebiet; Hinweis auf Äußerungen des BVP-Organs "Regensburger Anzeiger" über Mauracher; 22. Kommentar [Gesandter Zech] zu berichten der Passstelle Salzburg an Auswärtiges Amt, [1922]: Praktiken, Begründung und Ziele des bayerischen Partikularismus; Hoffnung auf Anschluss insbesondere von Tirol und Salzburg; Akute Gefahr des Separatismus nur bei eventuellen Umsturz in Berlin, Ruhrbesetzung und ähnliches; Finanzierung der Separatisten vermutlich durch Frankreich; Misstrauen der Rechtskreise gegen "Bund Oberland" wegen dessen Reichstreue; 23. Vermerk Auswärtiges Amt über WTB-Meldung Nr. 1402 vom 20. Juli 1922: Haltung des Reichsvertreters in München in Hochverratsangelegenheit Graf Leoprechting; Misstrauensvotum und bayerischer Wunsch nach Abberufung Zech; 24. Bericht Deutsche Botschaft Paris, 02. August 1922: Stellungnahme [Peretti] zur deutschen Erklärung betreffend Ausschluss der Öffentlichkeit im Hochverratsprozess Leoprechting in München und Zeugenaussagen über Unterstützung Leoprechting durch französischen Gesandten Dard; 25. Geheime Bericht Deutsche Botschaft Paris, 10. August 1922: Gerüchte betreffend Pariser Verhandlungen Kronprinz Rupprecht über Restauration der Wittelsbacher, Trennung Bayerns vom Reich und Zusammenschluss mit österreichischer Weitergabe einer Information durch Korrespondenz der "Chicago Daily News" über vermutliches Interesse Frankreichs an Vorschlägen Rupprechts; 26. Notiz Auswärtiges Amt, [ohne Datum]: Programmrede des Bayerischen Ministerpräsidenten Knilling am 09. November 1922 (Frankfurter Zeitung Nr. 805 vom 10. November 1922); 27. Vertrauliche Aufzeichnungen [Rosenberg], ]09. Januar 1923]: Äußerungen des österreichischen Gesandten über bayerische Reichstreue von "Kahr bis Knilling"; Gefahr für die Reichseinheit bei eventueller Schwäche gegenüber französischen Einflüssen; 28. Berichte Reichsvertreter in München, [16.]-17. Januar 1923: Sorge bayerischer Parteikreise wegen eventuellem NSDAP-Putsch anlässlich Fahnenweihe am 20. Januar; Glaube Kahrs an Ablehnung solcher Aktionen durch Hitler; Stellungnahme des bayerischen Gesandten Preger und seine Absicht zur Warnung Kahr vor Folgen eines NS-Putschs; 29. Bericht Deutsche Botschaft London, 18. Januar 1923: Berliner Warnung an Sekretär der Anglo-Jewish Association vor geplantem Pogrom in Bayern unter Ausnützung der Erregung über Ruhrbesetzung; Unterstützung der Bewegung durch französisches Geld; Bitte um energisches Einschreiten der Reichsregierung und Mahnungen der deutschen Presse zu Besonnenheit; 30. Aufzeichnungen und Telegramm Auswärtiges Amt, Berichte Reichsvertreter in München, 21. Januar 1923: Mitteilung bayerischer Gesandter Preger über Schritte der Reichsregierung zur Abberufung des französischen Gesandten in München und über Reise des Bayerischen Ministers des Innern nach Berlin; Keine Mobilmachung der Presse gegen Gesandten Dard; Zweifel Kahr an NS-Programm-Plänen in München; 31. Rundtelegramm Auswärtiges Amt an diplomatische Vertreter, 21. Januar 1923: Proteste gegen Ruhrbesetzung in München; Massenversammlungen der SPD; Resolution der Reichsregierung zur Aufrechterhaltung der deutschen Einheit; Pressemeldungen über schwindenden Einfluss Hitler wegen Missbilligung seiner Umsturzpropaganda; 32. WTB-Meldung Nr. 194 vom 24. Januar 1923: Schutz des französischen Gesandten in München durch bayerische Regierung unter Ablehnung der Verantwortung für dessen Sicherheit; Erneute Forderung nach Abberufung Dards; 33. Berichte Deutsche Botschaft Paris und Reichsvertreter in München, Telegramm Auswärtiges Amt, 26. Januar-03. Februar 1923: Völkerrechtliche Bedenken Botschafter Hoesch gegen Verhalten der bayerischen Regierung und Vorgehen Frankreichs im Fall des Gesandten Dard; Note der Reichsregierung betreffend erneutes Verlangen nach Abberufung Dard und eventuelle Androhung der Zustellung der Pässe an Dard; Stellungnahme Frankreichs und Protest gegen Boykott des französischen Gesandtschaft-Personals in München; 34. Bericht Vertreter Reichsregierung in München, 27. Januar 1923: Besorgnis Kahr wegen Massenaufmarsch der Rechtsverbände und vermutliche Gegendemonstrationen; Versammlungsverbot und Proklamation des Ausnahmezustandes; Drohungen Hitler; Unsicherheitüber Verhalten der Reichswehr; Bekenntnis zur Reichseinheit durch Münchner Neuester Nachrichten und "Münchner-Augsburger Abendzeitung"; 35. Notiz Auswärtiges Amt betreffend Telegramm [Haniel], 05. Februar 1923: Gerüchte in München über angebliche Abmachungen zwischen Bayern und Ostpreußen gegen gleichzeitiges Losschlagen unter bayerischer Führung; Warnung vor "kriegerischen Tönen" in geplanter Reichskanzler-Rede; 26. Bericht Deutsche Botschaft Washington, 20. Februar 1923: Einführung des Grafen Lerchenfeld bei Präsident Harding; Missbilligung der französischen Ruhrbesetzung durch US-Regierung; Enttäuschung im State Department über geringes Echo der Hitler-Bewegung wegen eventueller Entwicklung Hitler zu einer "Art Mussolini" und Beseitigung des Sozialismus auch in Deutschland; 37. Bericht Vertreter der Reichsregierung in München, 13. April 1923: Keine Bestätigung der Gerüchte über bevorstehenden Putsch der nationalen Verbände; Geringe Gefahr wegen Uneinigkeit der Verbände und allgemeine Stimmung; Umschwung möglich im Falle einer linksgerichteten Reichsregierung oder Konzessionen in der Ruhrfrage; 38. Haniel an Rosenberg, 07. Mai 1923: Stellungnahme des bayerischen Ministerpräsidenten von Knilling zu eventuellem Eintritt der Sozialdemokraten in die Reichsregierung; Unmöglichkeit des Zweifrontenkampfs gegen Hitler und sozialistische Regierung; Abberufung des bayerischen Gesandten in Berlin falls Ernennung Breitscheid zum Reichsaußenminister; 39. Notiz Auswärtiges Amt, [06.] Juni 1923: Mitteilungen [Iversen] aus Füssen betreffend Ruhrbesetzung, Verwendung der Ruhrspende, bevorstehende Ernennung Kahr zum Staatspräsidenten in Bayern und Vorstoß Kahr gegen Staatsgerichtshof; 40. Bericht Deutsche Botschaft Paris, 13. Juli 1923: Weitergabe einer Havas-Meldung über Hochverratsprozess gegen Fuchs und Andere, sowie Rolle des französischen Kommandanten Richler; 41. Bericht Vertreter der Reichsregierung in München, 16. Juli 1923: Demarche des französischen Geschäftsträgers Pozzi wegen Inschriften an Lokalen betreffend Zutrittsverbot für Franzosen und Belgier; Keine gesetzliche Handhabe der Regierung zum Einschreiten; Drohungen Pozzi mit Repressalien und weitere französische Beschwerden; 42. Bericht Deutsche Gesandtschaft Bern, 31. Juli 1923: Befürwortung des neuesten Plans zur Restauration der Wittelsbacher durch belgisches Köningspaar; Brüske Ablehnung seitens Poincaré; Französisch-belgische Differenzen in der Reparationsfrage; 43. Notenwechsel Bayerischer Gesandter Berlin, Reichskanzlei, 14.-19. September 1923: Stellungnahme Bayerns zu Äußerungen des Reichskanzlers im Auswärtigen Ausschuss; Warnung vor Verhandlungen über das Rheinland und Ruhrgebiet wegen französischer Absichten; Keine Preisgabe deutscher Gebiete durch Reichsregierung; Vorschläge an Frankreich, England und Andere betreffend Lösung der Ruhrfrage; Entschlossenheit der Reichsregierung zum Vorgehen gegen verfassungswidrige Strömungen; 44. von Schubert an ehemaligen Reichsminister Schiffe, 22. September 1923: Schreiben Vietinghoff vom 12. September über deutschen Erfolg in Haag betreffend polnische Kolonistenfrage und Haltung Bayerns für den Fall einer Nachgiebigkeit der Reichsregierung gegenüber den Alliierten; 45. Aufzeichnungen [Reichsaußenministerium] über Besprechung mit französischer Botschaft am 27. September 1923: Aufgabe des passiven Widerstands durch Reichsregierung; Keine Autorisation de Margerie zu Äußerungen über französische Gegenleistungen; Demonstrationen in Bayern wegen deutscher "Kapitulation"; Nationalistische Tendenzen der Kommunisten; Uneinsichtigkeit der französischen Presse; 46. Bericht Deutsche Botschaft Washington, 29. September 1923: "Washington Post" über Vorteile einer bayerischen Monarchie und Zerschlagung Deutschlands (Zitat, englisch); 47. Aktennotiz Auswärtiges Amt über Fürsprache Haniel aus München am 29. September 1923: Anweisung Kahr an Staatsanwälte und Polizei zur Aussetzung des Vollzugs des Republikschutzgesetzes; Folgen des Hochverratsverfahrens gegen Vorstand des bayerischen Verkehrsbeamtenbundes und Verbot des "Völkischen Beobachters"; Warnung Haniels vor Kraftprobe mit Bayern; 48. Antrag Koenen und Genossen im Reichstag, 02. Oktober 1923: Unverzügliche Aufhebung der sogenannten Streik-Verordnung in Bayern wegen deren Begünstigung eines monarchistischen Umsturzes und der Loslösung Bayerns vom Reich; 49. Bericht Deutsche Botschaft Rom, 04. Oktober 1923: Tendenziöse Berichte der italienischen Presse und Havas-Agentur über Ohnmacht der Reichsregierung gegenüber Bayern; Illoyalität Kahr, Vorschläge zur besseren Information des Auslandes; 50. Bericht Deutsche Botschaft Paris, 04. Oktober 1923: Besprechung mit französischem Politiker Rey; Gedanken Frankreichs zur Schaffung einer unabhängigen Rheinrepublik durch Erstarken der separatistischen Bewegung gefördert; Vermutliche Absicht Poincarés zur Verschleppung des Reparationsproblems bis nach den französischen Wahlen; Anerkennung der britischen Forderungen durch Frankreich. Darin auch: Ergänzende Angaben zum Fundort: Albert (siehe oben angegebene Gliederung: III.3, 6649-6652), (III.42, 6793); Allizé (III.11, 6675-6688; 6693-6697); Aloisi (I.5), (I.17, 6169-6172); (II.1, 6267, (II.8, 6350-6379), (II.7), (II.20) Bensch (II.2); Blomberg (II.6, 6340-6342), (II.12); Borah (I.4, 6019-6020); Bothmer (III.3, 6649-6652); Bülow (I.17, 6169-6172), (II.8, 6350-6379), (II.14, 6446-6447) Cerruti (I.8, 6075-6082), (II.5, 6329-6339), (II.8, 6350-6379), (II.10, 6390, 6401-6402), (II.20), (II.22, 6611), (II.25, 6628-6632, 6644); Cuno (III.37, 6784-6785) Daladier (II.2), (II.24, 6623-6627); Dard (III.12, 6689-6692), (III.11, 6675-688, 6693-6697), (III.18, 6729-6730); Davis (I.3, 6017), (I.8, 60075-6082), (II.3, 6311-6313); Dollfuss (II.12) Ebert (III.17, 6725-6728); Escherich (III.3, 6649-6652), (III.13, 6701-6708), (III.11, 6675-6688, 6693-6697) Weitere Provenienzangaben: National Archives Washington DC, Guide 0, S.26, T 120, roll 1605.
I. Eintritt in den Völkerbund, September 1924-Dezember 1925, unter anderem: 1) Note, Protokolle (Auszug), Telegramme Deutsche Vertretung Paris, Rom, London, Tokio, Montevideo etc., 25. September-22. November 1924: Voraussetzungen für den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund, Stellungnahme Tschitscherin, Mussolini, Benesch, Herriot, MacDonald und Andere, 2706-2740, 2744-2749, 2786-2793; 2) Industrie- und Handelskammer Allenstein an Reichskanzlei, 29. September 1924: Appell zur Unterlassung eines vorbehaltlosen Eintritts in den Völkerbund wegen damit verbundener Anerkennung der Ostgrenze und des Korridors (mit Wortlaut eines Telegramms des Verbands ostpreußischer Industrie- und Handelskammern), 2741-2743; 3) Korrespondenz Auswärtiges Amt, Reichskanzlei, Reichswehrministerium 31. Januar-24. Juni 1925: Organisationsplan des Völkerbunds zur Ausübung des Investigationsrechts nach Art. 213 des Versailler Vertrags; Grundsätzliche Einigung des Völkerbundratsüber Vorsitz in Untersuchungskommissionen; Stellungnahme Reichswehrministerium, mit Organisationsplan und anderes, 2754-2770, 2774-2775, 2798-2800, 2895-2961, 2983-2995, 3114-3118; 4) Korrespondenz Reichskanzler, österreichischer Bundeskanzler, 16. und 29. September 1924: Österreichischer Vorschlag für deutsch-französische Verhandlungen durch Vermittlung der Niederlande betreffen Deutschlands Eintritt in den Völkerbund; Stellungnahme Marx zur Kriegsschuldfrage und Herriot-Rede über Erfüllung der Friedensverträge, 2777-2784; 5) Vorlage, Korrespondenz Gesandter von Braunschweig und Anhalt in Berlin, Reichskanzlei, 23.-27. Oktober 1924, 18. März 1925: Wunsch der Staatsregierungen von Bayern, Preußen, Anhalt, Braunschweig, Mecklenburg-Strelitz betreffend Besprechung mit Reichsregierung vor der endgültigen Entscheidung über Eintritt in den Völkerbund, 2794-2796, 2871-2872; 6) Deutsche Kolonialgesellschaft an Reichskanzlei, 23. Januar 1925: Beunruhigung über wirtschaftliche Folgen des deutsch-britischen Handelsvertrags; Wahrung der Kolonialinteressen bei Verhandlungen über Eintritt in den Völkerbund; mit Resolution Kölner Kolonialklub über Rückerstattung sämtlicher Kolonien, 2801-2803; 7) Memos für Reichskanzlei, auswärtiges Amt und britische Botschaft, 27. Februar 1925: Bedenken gegen vorbehaltlose Annahme Art. 16 der Völkerbundsatzung wegen Beziehungen zur UdSSR; Sorge betreffend Interpretation des Untersuchungsrechts durch französische Politiker; Protest gegen Versuch der Wiedereinführung der Abrüstungskontrollinstanzen über Art. 213 des Versailler Vertrags, 2804-2814; 8) Korrespondenz Luther, Sahm, Bruxton und Andere, 23. Februar-18. März 1925: Inoffizielle britische Sondierungen über Herbeiführung eines deutschen Antrags auf Zulassung zum Völkerbund; Stellungnahme Auswärtiges Amt; Britischer Wunsch nach Einladung Deutschlands durch Völkerbundsrat zu direkter Erörterung der deutschen Bedenken gegen Artikel 16 der Satzung, 2815-2828, 2838-2841; 9) Aufzeichnung Reichskanzler Luther über Besprechung mit Reichsaußenminister und britischem Botschafter, 10. März 1925: Gedankenaustausch über Gleichberechtigung Deutschlands im Völkerbund; Grenzfragen insbesondere im Osten und Chamberlain-Telegramm betreffend Clemenceaus "neue Tatsachen" im Hinblick auf Oberschlesien und Befriedung Europas, 2830-2836; 10) Protokoll der Besprechungen Reichskanzler, Reichsaußenminister und Andere am 17. März 1925: Kein Eintritt in den Völkerbund ohne Garantie für Räumung der Kölner Zone und Schutz des Rheinlands vor "Sonderobhut"; Schwierigkeiten gegenüber UdSSR und Polen wegen Völkerbund-Note; Unterredung Staatssekretär Schubert mit britischem Botschafter; Richtlinien für Verhalten im Reichstag und Information der Parteiführer, 2842-2848; 11) Memo Ministerialdirektor Kiep, Kommentar zur außenpolitischen Lage, ohne Verfasser, 11.-12. März 1925: Warnung vor eventuellen Folgen einer Garantie der französisch-belgischen Ostgrenze; Rolle der französischen Schuldenzahlung an Großbritannien und USA; Empfehlung eines Protestes gegen Investigationsplan des Völkerbunds und Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ohne Rücksicht auf Artikel 16 der Satzung, 2849-2855; 12) Telegramm [Botschaft Paris], 13. März 1925: Beratungen der französischen Senats- und Kammerkommission für Auswärtiges über Sicherheitspakt, Entwaffnung Deutschlands und Räumungsfrage; Äußerungen Herriots über seine Ziele, 2863-2864; 13) Protokoll der Besprechung Reichskanzler, Reichsaußenminister etc. mit Abgeordneten der DNVP am 02. April 1925: Stand der Verhandlungen über Rheinlandräumung; Hoffnung Stresemanns betreffend indirekter Anerkennung der Rechte auf Revision der Ostgrenze und Äußerung über Anschluss Österreichs, Kolonialfrage und anderes; Kampfbereitschaft im Falle polnischer Besetzung deutscher Gebiete, 2876-2882; 14) Stellvertreter des Reichspräsidenten an Reichskanzler, 20. April 1925: Versagen der Presse betreffend Verschleppung des alliierten Kontrollberichts und des Eintritts in den Völkerbund; Vorschläge zur öffentlichen Meinungsbildung; Stellungnahme zu Artikeln 10 und 16 der Völkerbundsatzung und deutsche Aufgaben im Völkerbund, 2883-2888; 15) Reichskanzler an thüringisches Staatsministerium, 01.Mai 1925: Berichtigung einer Anfrage der NS-Freiheitspartei (thüringische Landtagsfraktion) zum Sicherheitsangebot der Reichsregierung; Kein Verzicht auf Räumung der Kölner Zone und keine Anerkennung der Ostgrenze; Sicherung des Rheinlands gegen französische Expansion durch eventuelle Abtretung von Elsass-Lothringen und Eupen-Malmedy, 28892890; 16) Vertreter der Reichsregierung in München an Reichskanzlei, 11. Mai 1925: Zwiespältige Stimmung der Versammlung des "Kampfbundes gegen die Kriegsschuldlüge"; Wortlaut der Resolution gegen Garantiepaktpolitik der Reichsregierung und der Eintritt in den Völkerbund, 2891-2892; 17) Korrespondenz Reichskanzler, Reichsaußenminister, bayerischer Gesandter, 26. Mai-18. Juni 1925: Stellungnahme Bayerns zur deutschen Sicherheitsangebot und Eintritt in den Völkerbund; Keine entscheidenden Schritte der Reichsregierung ohne Rücksprache mit den Ländern, 2962-2967; 18) Vertrauliches Memo Prof. Lutz, Mitteilung und Aufzeichnung Auswärtiges Amt, 06.-19. Juni 1925: Gespräche mit Engländern über den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund; Besorgnisse wegen der Wahl Hindenburgs; Ablehnung einer Intervention bei Cecil und Grey zugunsten einer Erklärung über Kriegsschuldfrage und deutsche Gleichberechtigung durch Auswärtiges Amt, 2968-2975, 2978-2981; 19) Protokoll (Auszug) der Sitzung der Reichsminister, 02. Oktober 1925: Verzicht auf politischen Kampf im Rheinland; Stellungnahme General Seeckt zum Investigationsplan des Völkerbunds; Erörterung von Fragen der Luftfahrt und Sicherheitspolizei in Vorbereitung auf die Locarno-Konferenz, 3004-3013; 20) Niederschrift über Besprechung des Reichskanzlers mit Staats- und Ministerpräsidenten der Länder am 25. September 1925: Stellungnahme der Länderchefs zur außenpolitischen Lage und Vorgehen auf der Locarno-Konferenz; Äußerungen Luthers und Stresemanns über Verhältnis zur UdSSR, 3014-3018; 21) Ausarbeitung Sahm "Deutschlands Stellung in Genf", mit Anschreiben an Luther, 20. Oktober 1925: Empfehlung betreffend Vertrag und Taktik im Völkerbund; Bemühungen um Verhinderung entscheidender Ratsbesprechungen vor dem eintritt Deutschlands, 3019-3024; 22) Zusatzbericht über Sitzung des Preußischen Staatsministeriums, 21. November 1925: Instruktion für preußische Bevollmächtigte im Reichsrat bei Abstimmung über Gesetzentwurf betreffend Locarno-Verträge und Eintritt in den Völkerbund, 3028; 23) Niederschrift über Ministerbesprechung und Besuch des bayerischen Gesandten bei Reichskanzler, Reichspräsident an Reichskanzler, 27. November 1925: Befürwortung einer getrennten gesetzgeberischen Behandlung des Locarno-Vertrags und des Eintritts in den Völkerbund durch Hindenburg und bayerischen Ministerpräsidenten; Bedenken Stresemanns und Luthers; Beschluss zur Einbringung der Vorlage in ursprünglicher Form, 3029-2032; 24) Aufzeichnung Luther, 04. Dezember 1925: Privatgespräche mit Briand, Vandervelde und Sciolojo über Zeitpunkt des Eintritts in den Völkerbund; Chamberlain wünscht deutschen Eintritt noch während seiner Amtszeit als Ratspräsident, 3033; 25) Memo [ohne Verfasser], [1925]: "Der Beitritt Deutschlands zum Völkerbund, von der militärischen und militärpolitischen Seite, 3036-3069; 26) Note an Mitglieder des Völkerbundsrats, Antwortnoten der Regierungen Frankreichs usw., 29. September-01. Dezember 1924: Aufnahmeantrag und Voraussetzungen für den Eintritt in den Völkerbund; Vorbehalte Frankreichs, Großbritanniens und Anderer gegen deutsche Bedingungen; Ablehnung eines ständigen deutschen Ratssitzes durch Uruguay, 3121-3156; II. "Memorandum und Antworten betreffend Deutschlands Eintritts in den Völkerbund", September 1924-Juli 1925, unter anderem: 1) Korrespondenz Völkerbunds-Generalsekretär, Reichsaußenministerium, 19. März-02. Juli 1925: Beschlüsse des Völkerbundsrats über Ausübung des Investigationsrechts; Übermittlung der Organisationspläne, Zusätze und Abänderungen durch Drummond; Instruktionen Stresemanns an Konsulat Genf (mit Anlage), 3072-3118; 2) Note an Ratsmächte des Völkerbunds, Erlass Reichsaußenministerium an diplomatische Vertreter Frankreichs, Großbritanniens etc., 25. September-01. Dezember 1924: Klärung der deutschen Stellung im Völkerbund nach eventuellem Eintritt; Vorbehalt gegen Artikel 16 der Satzung; Zustimmung Frankreichs und Anderer zum ständigen Ratssitz für Deutschland; Keine Zusicherung betreffend Artikel 16; Weisungen für Übergabe der Note und mündliche Ausführungen; mit WTB-Meldung vom 23. September über Kabinettsbeschluss, 3120-3145, 3197-3201; 3) Note an Völkerbunds-Generalsekretär, Memo Völkerbundsrat, Runderlass Auswärtiges Amt (Bülow), 12. Dezember 1924-25. März 1925: Begründung der Bedenken gegen Artikel 16 der Völkerbundssatzung; Stand der deutschen Abrüstung im Vergleich zu Nachbarstaaten; Freistellung des militärischen Beitrags Deutschlands zu Sanktionen durch Völkerbundsrat, 3157-3196, 3203-3204; 4) Streng vertrauliches Memo [ohne Verfasser], 09. Februar 1925: Regelung der Sicherheitsfrage durch befristetes Kriegsächtungsabkommen Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien einschließlich Schiedsklausel und Garantie des Besitzstands am Rhein oder durch ähnlichen Pakt als Vorbereitung einer Weltkonvention, 3206-3207; III. "Akten betreffend Völkerbund", Januar-Mai 1926, unter anderem: 1) Eingabe Koloniale Reichsarbeitsgemeinschaft an Reichspräsident, 11. Januar 1926: Kein Eintritt in den Völkerbund ohne Garantie betreffend Rückgabe des Kolonialbesitzes; Hinweis auf französische und britische Stellungnahme zur Mandatsverteilung, 3220-3222; 2) Korrespondenz Vertreter des Reichsregierung in München, Sahm, Reichskanzlei, 12.-16. Januar 1926: Stellenbesetzung im Völkerbund-Sekretariat; Erneuter Antrag der DNVP-Fraktion auf Bekanntgabe der Kandidaten, 3224-3226; 3) Protokoll (Auszug) der Ministerbesprechung, 14. Januar 1926: Zustimmung zur Note an Völkerbunds-Generelsekretär betreffend Investigationspläne des Völkerbunds, 3228; 4) Korrespondenz Preußischer Ministerpräsident, Reichskanzlei 16. Januar und 13. Februar 1926: Forderung Brauns nach Fühlungnahme der Reichsregierung mit Preußen von Entschließungen betreffend Minderheitenfragen; Zustimmung Luthers, 3229-3231; 5) Entwurf WTB-Meldung, [ohne Verfasser], 09. Februar 1926: Motive zum deutschen Antrag auf Aufnahme in den Völkerbund; Wirtschaftliche und politische Entwicklung seit Beendung des Ruhrkonflikts; Vorteil des Eintritts in den Völkerbund wegen Mitbestimmung betreffend Saarverwaltung, Schutz Danzig, deutsche Minderheiten und Kolonialmandate, 3233-3238; 6) Vermerk Reichskanzlei über Besprechung mit Mitglied des Reichstags Graefe, 04. Februar 1926: Erörterung der Notwendigkeit einer Zweidrittelmehrheit im Reichstag für Eintritt in den Völkerbund; Bekenntnis Luthers zur Politik von Locarno, 3239-3240; 7) Geheime Aufzeichnungen Chef Heeresleitung an Reichskanzlei, 05. Februar 1926: Stellungnahme Frankreichs zu Rüstungsfragen, Sicherheitsverträgen und Art. 16 der Völkerbundssatzung; Französisch-britische Besprechung über militärische Schutzmaßnahmen; Beispiele für Beistand gegen Angreifer, 3241-3249; 8) Reichsaußenministerium an Völkerbund-Generalsekretär, 08. Februar 1926: Antrag auf Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund, 3251; 9) Niederschrift über Besprechung Reichskanzler, Reichsaußenminister etc. mit Vertretern der Länderregierungen am 06. Februar 1926: Zustimmung Preußen, Sachsen, Hessen und Hamburg zum Eintritt in den Völkerbund; Ablehnung durch Bayern, Thüringen, Mecklenburg und Braunschweig, 3263-3266; 10) Telegramm Gesandtschaft Brüssel an Auswärtiges Amt, 18. Februar 1926: Kein Anspruch Belgiens auf ständigen Sitz im Völkerbundsrat; Stellungnahme Vandervelde zur Vermehrung des ständigen Ratssitzes und Äußerungen Rolin über diesbezügliche polnische Wünsche; Besprechung Gesandter Keller mit japanischem Botschafter Adatoi, 3270-3273; 11) Vorlage für Reichskanzler, 16. Februar 1926: Möglichkeit zur Verhinderung einer Abänderung der Völkerbundssatzung betreffend Einstimmigkeit von Ratsbeschlüssen nach dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund, 3274; 12) Geheimes Telegramm Deutsches Konsulat Genf, 12. Februar 1926: Generalsekretär Drummond gegen Erweiterung des Völkerbundsrats über deutschen Sitz hinaus; Bei unvermeidlicher Erweiterung befürwortet Drummond Aufnahme einer asiatischen Macht; Auslegung der Locarno-Verträge im Fernen und Nahen Osten als Zusammenschluss Europas gegen Asien, 3275; 13) Telegramm Deutsche Botschaft London, 12. Februar 1926: Mitteilung eines britischen Kabinettsmitgliedes [Cecil] über Schwierigkeit der Opposition gegen Gewährung ständiger Völkerbunds-Ratssitze an Polen, Spanien und Brasilien mangels deutscher Stellungnahme; Botschafter Sthamer empfiehlt weitere Zurückhalten, 3276-3277; 14) Telegramme Deutsches Konsulat Genf, 12.-13. Februar 1926: Verlauf der Völkerbundsrats-Tagung; Äußerungen des italienischen Ratspräsidenten Garbasso über Bedingungen für spanische Kandidatur; Abhängigkeit der polnischen und spanischen Bestrebungen von Stellungnahme Chamberlain, 3278-3281; 15) Telegramm Deutsche Botschaft Stockholm, 13. Februar 1926: Besorgnis des schwedischen Außenministers wegen angeblich stärkeren Widerstands Deutschlands gegen polnische als gegen spanische Kandidatur für ständigen Sitz im Völkerbundsrat; Dementi durch Botschafter Rosenberg, 3282; 16) Telegramm Deutsche Botschaft Paris, 13. Februar 1926: Demarche wegen französischer Zusagen über Erweiterung der Völkerbundsrats; Bestätigung der Zusagen durch Berthelot mit Hervorhebung Polens; Unterstützung Briand durch Chamberlain und Forderungen Vandervelde für Belgien, 3283-3287; 17) Telegramm Deutsche Gesandtschaft Belgrad, 14. Februar 1926: Warnung der italienischen und britischen Gesandten vor Betriebsamkeit zum Anschluss Österreichs; Erklärung Mussolinis über Nichtzulassung des Anschlusses durch Italien, 3288; 18) Vertrauliches Telegramm Deutsche Botschaft Den Haag, 23. Februar 1926: Niederländische Ablehnung einer Vermehrung der ständigen und nichtständigen Mitglieder des Völkerbundsrats außer durch Deutschland, USA und eventuell UdSSR; Keine Zuwahl der Niederlande zum Rat wegen schwedischem Veto, 3289; 19) Telegramm Deutsche Botschaft London, 24. Februar 1926: Ansichten Chambelain und Turrel über Gewährung eines ständigen Sitzes im Völkerbundsrat an einen südamerikanischen Staat; Kein Protest Reichsaußenministerium in Locarno gegen Ratssitz für Polen; Wege zur Lösung der Korridorfrage, 3292-3293; 20) Telegramm Deutsche Gesandtschaft Belgrad, 24. Februar 1926: Vorbereitung der jugoslawischen Haltung im Völkerbund durch Besprechung mit Mussolini und Briand; Rom-Reise Nintschitsch im Auftrag König Alexander; Zurückführung der politischen Neuorientierung auf wirtschaftliche Schwierigkeiten, 3294; 21) Telegramme Deutsches Konsulat Genf, Botschaft London, 24.-25. Februar 1926: Befürwortung der Aufnahme Deutschlands, Spaniens, Brasiliens und Polens in den Völkerbund durch Generalsekretär Drummond; Anmeldung chinesischer Ansprüche auf ständigen Ratssitz; Sorge Schwedens wegen eventueller deutscher Zustimmung zum ständigen Sitz für Spanien (mit Auszug aus "Stockholm Tidningen"), 3295-3299; 22) Protokoll (Auszug) der Ministerbesprechung am 24. Februar 1926: Äußerungen Reichsaußenminister über schwedische Anfrage betreffend Erweiterung des Völkerbundsrats und Gentleman-Agreement mit Ratsmitgliedern zur Sicherung des deutschen Sitzes; Stellungnahme zum Ratssitz für Polen und Spanien; Beschluss über Zurückziehung des Aufnahmeantrags bei Nichtzustandekommen des Agreement, 3301-3306; 23) "Aufzeichnungen [Reichskanzlei] über Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund", [ohne Verfasser], [22. Februar 1926]: Grundlage und Form der Aufnahme; Schaffung des ständigen deutschen Ratssitzes; Gesichtspunkte bei der Wahl nichtständiger Ratsmitglieder; Entwertung der deutschen Stellung im Falle Vermehrung des ständigen Ratssitzes, 3307-3313; 24) Bericht Vertreter der Reichsregierung in München, 24. Februar 1926: Kritik der Bayerischen Volkspartei (BVP) (Reichstagsfraktionsführung) an Stellungnahme der DNVP gegen Eintritt in den Völkerbund und an Optimismus des Reichsfinanzministeriums, 3314; 25) Korrespondenz Reichspräsident, Reichskanzler, 27. Februar-04. März 1926: Billigung Regierungsbeschluss über Eintritt in Völkerbund durch Hindenburg nur bei Verweigerung von Ratssitzen an andere Mächte, insbesondere Polen; Sorge der Völkerbund-Kreise wegen eventueller Gesinnungsänderung Deutschlands; Keine Bindung der Reichsregierung an Kompromisslösungen auch für die Zukunft, 3315-3317, 3329-3335; 26) Memos Reichskanzlei/ Staatssekretär, Rittmeister Plank, 02.-04. März 1926: Anfrage und Auskunft betreffend Staaten mit Forderungen von Sitzen im Völkerbundsrat; Möglichkeiten des deutschen Entgegenkommens; Verhinderung eines pro-französischen Blocks, 3324-3328; 27) Protokoll (Auszug) Ministerbesprechung am 05. März 1926: Richtlinien für Vorgehen gegen Völkerbund; Tauziehen Frankreich, Schweden und Andere um neue Kandidaturen für Ratssitze; Bekämpfung von Versuchen zur Umwandlung der Militärischen Kontrollkommission in Kontrollorgan des Völkerbunds; Wunsch Mussolini nach Verbesserung der deutsch-italienischen Beziehungen, 3336-3339; 28) Telegramm Reichskanzler an Reichspräsident, 08. März 1926: Ergebnis der Besprechungen mit Chamberlain, Briand, Vandervelde und Scioloja; Keine konkrete Zusage Deutschlands betreffend Sitze im Völkerbundsrat, 3343; 29) Protokoll (Auszug) der Ministerbesprechung am 15. März 1926: Meinungsverschiedenheiten über Zulassung von Veränderungen des Völkerbundsrats vor dem Eintritt Deutschlands; Stellungnahme Reichspräsident zur polnischen Kandidatur, 3356-3357; 30) Vorlage Reichskanzler über Fürsprache Staatssekretär Zweigert, 18. März 1926: Dringender Wunsch des Reichsrats nach Unterrichtung über außenpolitische Lage; Zuziehung preußischer Provinzialvertreter, 3359-3360; 31) "Zusammenstellung einiger Bedenken, die in der deutschen Presse und sonstigen Öffentlichkeit gegen die Haltung der deutschen Delegation und den Anschluss der Genfer Konferenz geäußert werden", [ohne Verfasser], 18. März 1926, 3361-3364; 32) Vertreter der Reichsregierung in München an Reichskanzlei, 18.-30. März 1926: Bayerische Pressestimmen zum Misserfolg des deutschen Antrags auf Aufnahme in den Völkerbund; Äußerungen Minister Gürtner über vermutliche Hintergründe; Keine Unterstützung der Außenpolitik durch DNVP, 3372-3375, 3400-3401, 3403-3404; 33) Vertreter der Reichsregierung in München an Reichskanzlei, 20. März 1926: Neue Taktik der NSDAP gegenüber nationalsozialem Volksbund; NS-Versammlung zu einer Berechnung Hitler mit Graefe; Telegramm des Volksbunds an Reichspräsident betreffend Verhinderung des Beitritts zum Völkerbund, 3380; 34) "Vorschlag zu Rekonstruktion des Völkerbundsrats nach dem Muster des Verwaltungsrats der Internationalen Arbeitsorganisation", [ohne Verfasser], März 1926, 3381-3383; 35) Reichstagspräsident an Reichskanzlei, 23. März 1926: Entschließung des Reichstags betreffend Regierungserklärung und Haltung der deutschen Delegation in Genf; Erwartungen hinsichtlich Garantien für die Wirksamkeit und Fortführung der Locarno-Politik schon vor dem Eintritt in den Völkerbund, 3386; 36) Geheimes Telegramm deutsches Konsulat Genf, 19. März 1926: Wahl der Schweiz und Argentiniens in den Prüfungsausschuss für Völkerbunds-Ratsreformen; Empfehlung einer Verständigung mit Argentinien im Falle deutsche Beteiligung und Teilnahme als Beobachter, 3388-3389; 37) Memo brasilianische Regierung, WTB-Meldung, Telegramme Botschaft Rio de Janeiro, 24. Februar-01. April 1926: Widerstand Brasiliens gegen Aufnahme Deutschlands in den Völkerbundsrat ohne Beratung der brasilianischen Kandidatur; Kein Einfluss Mussolini auf brasilianische Haltung im Völkerbund; Empfehlung von Maßnahmen zur Verbesserung der deutsch-brasilianischen Beziehungen, [3391a]-3399, 3410-3411; 38) Protokolle (Auszug) der Ministerbesprechung, Vermerk Auswärtiges Amt und Andere, 31. März-12. April 1926: Stellungnahme Reichsaußenminister zur Teilnahme an Prüfungskommission für Völkerbunds-Ratsreformen, Weisungen an deutsche Vertreter und Verhältnis zu polnischer Ratskandidatur; Zustimmung zur Teilnahme und Schreiben an Generalsekretär Drummond; Änderungsvorschläge des Reichspräsidenten; Stand der Verhandlungen mit der UdSSR, 3405-3409, 3412-3414, 3417-3422, 3424-3427; 39) Deutsche Gesandtschaft Prag an Auswärtiges Amt, 11. April 1926: Äußerungen Benesch über Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund, eventueller Kompromiss betreffend Vermehrung der Ratssitze und Richtlinien der tschechoslowakischen Völkerbund-Politik, 3415-3418; 40) Protokoll (Auszug) Ministerbesprechung vom 15. April 1926: Beschluss betreffend Stellungnahme zur Vermehrung der Völkerbunds-Ratssitze in der Presse-Information; Abwartende Haltung gegenüber Anregungen zur Trennung von Völkerbunds-Politik und Locarno-Politik (mit "Presseorientierung bei der Veröffentlichung der deutschen Note an den Völkerbund"), 3428-3437; 41) Vermerk Reichskanzlei/ Staatssekretär über Bericht Reichsaußenminister und Gesandter von Hoesch, 21. Mai 1926: Beschlüsse der Prüfungskommission betreffend Schaffung neuer ständiger und Erhöhung der nichtständigen Ratssitze im Völkerbund; Billigung durch Reichstag, Auswärtigen Ausschuss, ausgenommen Fraktionen der KPD und Völkischen; Bedeutung der Neuregelung für Deutschland, 3442-3444; 42) Niederschrift über Ministerbesprechung am [08.] Mai 1926: Vorschläge Reichsaußenminister betreffend Haltung zur Vermehrung der Völkerbunds-Ratssitze; Stellungnahme zu Kandidaturen Polen, Spanien und Brasilien, 3446-3447; 43) Deutsche Botschaft Madrid an Auswärtiges Amt, 07. Mai 1926: Energisches spanisches Streben nach ständigen Sitz im Völkerbundrat; Politische Hintergedanken Spanien bei Abschluss des günstigen Handelsvertrags; Hoffnung auf Ablehnung der spanischen Kandidatur durch Großbritannien zur Vermeidung einer Aufklärung über deutschen Standpunkt, 3448-3452. Darin auch: Ergänzende Angaben zum Fundort: Bazille (siehe oben angegebene Gliederung: I.20, 3014-3018); Baker I.18, 2968-2975, 2078-2981); Balfour (III.10, 3270-3273); Braun (I.20, 3014-3018), (I.22, 3028), (III.9, 3263-3266); Brauns (I.23, 3029-3032), (III.38); Brockdorff (I.1); Bülow (I.1), (II.3, 3157-3196, 3203-3204) Chamberlain (I.9, 2830-2836), (I.13, 2876-2882), (IV.3, 4193-4209), (III.13, 3276-3277), (III.10, 3270-3273), (III.21, 3295-3299), (III.19, 3292-3293); Cuno (II.4, 3206-3207); Curtius (III.22, 3301-3306), (III.29, 3356-3357), (III.38), (III.40, 3428-3437) Weitere Provenienzangaben: National Archives Washington DC, Guide 0, S.6, T 120, roll 1690.
Der Autor schildert das Leben seiner Eltern und Großeltern in Deutsch-Südwest-Afrika, seine Kindheit und Jugend dort wie in Deutschland (Bad Wildungen) bis zum Beginn seiner Ausbildung in Rendsburg; (1897-1936) Mschr., Durchschlag.
Manuskript "Wenckstern, Mein Leben" Enthält u.a. Berichte aus seiner Zeit bei der Schutztruppe in Kamerun
1) Vortrag Carl Wölfel vom 25. Mai 1934: Wo stehen wir? Strategische Obersätze zur deutschen Wirtschaftsschlacht; Bl. 9398-9429; HC 763: 2) Denkschrift Otto Kurz, Leiter des Amts für Technik, NSDAP, Gau Schwaben, von November 1936: Ein deutsches Kanalkreuz als Kernstück eines zentraleuropäischen Wasserweges; Bl. 9430-9445; HC 767: 3) Bericht Erich Obst, Professor der Geographie an der TH-Hannover (1934-1935), erstellt auf Ersuchen von Goebbels: Das Deutschtum in Südwest- und Südafrika; Gedanken über die Betreuung des Deutschtums und die propagandistische Betätigung in diesem Länderraum; Bl. 9446-9581; HC 783: 4) Verzeichnis über Karl Haushofer Buchbesprechungen in der Zeitschrift für Geopolitik, 1936-1939; Bl. 9573-9581; 5) Tagebuch, literarische Arbeiten von Max Haushofer [Vater von Karl Haushofer]; Chronologisches Verzeichnis der literarischen Arbeiten von Max Haushofer, die wahrscheinlich zwischen 1856-1906 erschienen sind; Bl. 9582-9612; HC 815: 6) Mitteilungen des China-Instituts, Jahrgang 1941, Nr. 1-6: Würdigung von Hermann Kriebel (ehemaliger deutscher Konsul in Shanghai); Bl. 9613-9626; HC 829: 7) Manuskript Karl Haushofer "Geopolitica", ohne Datum: Geopolitische Kernräume, Zellen, Schwellen und Übergänge; Bl. 9627-9683: a) Geopolitische Grundlagen des heutigen Wehrwesens; Der Begriff geographischer Wehrkunde; wehrgeographische Empirie; Einteilung; Begriffsbestimmung und Fachsprache; 4 S; b) Von Unterlassungssünden; Erdkunde und deutsche Raumpolitik vor dem Aufschwung zur raumerweiternden Tat; Wesensgehalt aus der Erinnerung eines am 25. Juli 1935 vor der deutschen Erzieher-Akademie in München gehaltenen Vortrags; 46 S.; Enthält geopolitische Betrachtungen über Polen-, Norwegen- und Frankreichfeldzug; HC 831: [= F 94, siehe auch dort] 8) Denkschrift "Südosten", Mai 1934 [Von Albrecht Haushofer?]; Fotokopien, Bl. 9708-9802; 93 Blatt: Inhaltsverzeichnis: I. Die Tschechoslowakei; Grundsätzliches zur politischen Situation, die Katastrophe der DNSAP (Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei); Henlein und Heimatfront; Politische Aufgaben und Möglichkeiten der Deutschen in der Tschechoslowakei; Die sudetendeutschen Emigranten; Sudetendeutscher Heimatbund; Der Fall Krebs; Die positiven Reste der DNSAP; Die Ursachen der Katastrophe der DNSAP; Enttäuschte Anhänger und Störungsgefahren; Krebs und volksdeutsche Führungsstellen im Reich; Das Konzept Kreissl, Nochmals sudetendeutscher Heimatbund; Die Auslandsdeutsche Führungsstelle; Das Reich und die Tschechoslowakei; Passive Außenpolitik des Reichs und tschechoslowakische Innenpolitik; II. Die Kurie und der römische Katholizismus; III. Der volksdeutsche Arbeits- und Organisationsbereich; Seine naturgegebene Begründung; Volksdeutscher Arbeitsbereich und Außenpolitik; Die volksdeutsche Krise; Der echte Volksdeutsche; Der volksdeutsche Ausgangspunkt des Führers; Die Volksdeutschen und die NSDAP; Hans Steinacher; Der parteifreie Sektor; VDA (Volksbund für das Deutschtum im Ausland)-Arbeit, Ausland und Auswärtiges Amt; Die Formen der VDA-Arbeit; Ungelöste Probleme und Gefahren; Volksdeutscher Rat als Anziehungspunkt; IV. Praktische Schlussfolgerungen und Vorschläge; HC 832: 9) Korrespondenz Heinz Haushofer, Heinrichsbauer, Südosteuropa-Gesellschaft, Juni 1940: Vortragstermin für N. D. Cornatenu, Landwirtschaftsminister a.D.; Bl. 9803ff; 10) Hanns Johst an A. Haushofer von 10. Februar 1936: Dank für die Übersendung von Haushofer Drama "Scipio"; Bl. 9819; 11) Hans-Fr. Blunck an Haushofer vom 08. Januar 1934: Rücksendung des Scipio-Manuskripts; Bl. 9821; 12) Albrecht Haushofer an Karl Haushofer vom 03. Juni 1935: Vorbereitungen für eine rede Karl Haushofer in Königsberg; Bl. 9826; 13) Albrecht Haushofer an Ernst von Weizsäcker vom 02. April 1938: Glückwunsch zur Ernennung zum Staatssekretär; Bl. 9829; 14) Albrecht Haushofer an Karl Haushofer vom 16. März 1937: Empfang des japanischen Politikers und Hochschullehrers Kawakami; Bl. 9835-9836; 15) Roland Freisler an Albrecht Haushofer vom 22. Mai 1937: Vortrag Karl Haushofer in Jüterbog; Bl. 9853; 16) Denkschrift vom [27. Januar 1939, ohne Verfasser, mit handschriftlicher Bemerkung A. Haushofer]: Der Nachwuchs der Wissenschaft; Bl. 9859-9862; 17) Sitz-Verteilung für die Abend-Tafel am 26. März 1935 anlässlich des Besuchs des britischen Außenministers Sir John Simon und des Lordsiegelbewahrers Sir A. Eden in Berlin; Bl. 9865; 18) Albrecht Haushofer an Hanns Johst vom 28. Januar 1936: Übersendung von A. Haushofer historisch-politischem Drama [wahrscheinlich Scipio]; Bl. 0869; 19) Denkschrift (ohne Verfasser, ohne Datum): Die deutsch-jugoslawische Grenze; Bl. 9873-9874; 29) Streng vertrauliche Denkschrift: Grenzprobleme im Schweizer Alpenbereich (für den Fall eines Akutwerdens der schweizerischen Probleme); Bl. 9875-9878: a) Graubünden und die Rätoromanen; b) Italienische Gebiete; c) Unregelmäßigkeiten der Staatsgrenze zwischen Gotthard und Stilfser Joch; d) Gotthardpass; e) Wallis und Genfersee-Gebiet; f) Savoyische Zonen; g) Besonderheiten der Grenze zwischen Gotthard und Mont-Blanc; 21) Denkschrift (ohne Verfasser, ohne Datum): Die deutsch-ungarische Grenze; Bl. 9881; 22) Entwurf Albrecht Haushofer (ohne Datum, teilweise handschriftlich): Gedanken zur Friedensordnung; Denkschrift, dem Reichsmarschall und dem Staatssekretär des Auswärtigen Amts vorzulegen mit der Bitte, zu gelegener Zeit prüfen zu wollen, ob sie Hitler vorgetragen werden kann; Voraussetzungen für einen künftigen Weltfrieden; die föderative Friedensordnung Kontinentaleuropas; Das Verhältnis Europas zur britisch-amerikanischen Seemacht; Deutsche Ziele bei der Friedensordnung; Deutsche Vormachtstellung in Kontinentaleuropa; Bl. 9883-9897; HC 833: 23) Dasselbe, von November 1941; Bl. 9902-9920; 24) Streng geheime Niederschrift Albrecht Haushofer vom 08. September 1940 nach einem Gespräch mit Rudolf Heß: Gibt es noch Möglichkeiten eines deutsch-englischen Friedens?; Möglichkeiten einer Übermittlung des Hitlerchen Friedenswunsches an führende Persönlichkeiten in England; Einstellung der Engländer zu Hitler und Ribbentrop; Zur Kontaktaufnahme geeignete englische Persönlichkeiten; Bl. 9922-9925; 25) Notiz vom 07. Oktober 1945 über die am 08. Mai 1945 erfolgte Verhaftung Hans Hinkel in Mittenwald [gezeichnet Fritz Karge]; Bl. 9926; 26) Hinkel an Bormann vom 15. April 1943: Kritik am nationalsozialistischen Regime und sogenannten führenden Männern in Partei und Staat; Bl. 9927-9933; 27) Hinkel an SS-Obersturmführer Julius Schaub vom 10. Januar 1945: Vortrag Hinkel über "Lage unserer Kunst" im Jahre 1937 vor der Postsportgemeinschaft Berlin-Zeesen, und die in diesem Zusammenhang erfolgte Auseinandersetzung mit Göring; Bl. 9934-9937; 28) Adjutantur von Hitler vom 12. Mai 1941: Passierschein für einen Flug A. Haushofer am 12. Mai 1941 mit Kuriermaschine zum Führerhauptquartier; Bl. 9939; 29) Denkschrift Denkschrift [A. Haushofer] für das Auswärtige Amt [Rahn] von April 1937: Deutschland und die Kolonien; Kritik an der gegenwärtigen Verteilung des Kolonialbesitzes; Die Kolonisierungskapazität der Kolonialmächte; Die Rohstofflage in den ehemaligen deutschen Kolonien; Bl. 9940-9957; 30) Bericht Albrecht Haushofer vom 12. Mai 1941 für Hitler: Englische Beziehungen und die Möglichkeiten ihres Einsatzes; Haushofer persönliche Beziehungen zu englischen konservativen Kreisen; Kontaktaufnahme mit dem Herzog von Hamilton durch Vermittlung von Rudolf Heß und Carl Burckhardt; Aussprache Burckhardt, Haushofer am 28. April 1941 in Genf; Wunsch konservativer englischer Kreise nach Prüfung der Friedensmöglichkeiten mit Deutschland; Englisches Interesse an ost- bzw. südost-europäische Staaten; Wiederherstellung der westeuropäischen Staatenwelt; Kolonialprobleme; Einstellung des englischen Volkes zu Krieg gegen Hitlerdeutschland; Friedensbestrebungen der englischen Oberschicht; Bl. 9959-9970; 31) Niederschrift Albrecht Haushofer für Rudolf Heß von Frühjahr 1934: Gedanken zu einer differenzierten Lösung der Nicht-Arier-Frage; Bl. 9972-9974; 32) [Albrecht Haushofer] an Rudolf Heß vom 19. September 1940: Technische Schwierigkeiten bei der Übermittlung eines Briefes nach England zwecks Aufnahme von Ausgleichsbemühungen; Bl. 9976-9979; 33) Bericht Franz Springer vom 04. Mai 1940 über seine Reise nach Budapest und die dabei gemachten Beobachtungen über die für Deutschland günstige politische Entwicklungen in Ungarn (mit Anschreiben vom 06. Mai 1940); Bl. 9981-9988; 34) Notiz Hasselblatt (ohne Datum) über Einstellung Finnlands zum Deutschen Reich (mit Anschreiben A. Haushofer an Rudolf Heß vom 16. Oktober 1939); Bl. 1500003-1500005; 35) Albrecht Haushofer an Karl Haushofer vom 10. Februar 1938: Stellungnahme zur Blomberg-Fritsch-Krise und zu den damit verbundenen Veränderungen im Auswärtigen Amt; Bl. 500006-500011; 36) Geheim-Vortrag von Karl Goerdeler gehalten vor dem Krupp-Direktorium etwa 1937: Grenzen wirtschaftlicher Aktivität und die Gefahren der Staatskonjunktur von 1933-1936; Gebäude- und Straßenbau, Armee und Aufrüstung, Anfänge der Ersatzstoffwirtschaft; Rohstoffmangel; im- und Export; Konsolidierung der deutschen Auslandsschulden (mit handschriftlichen Bemerkungen A. Haushofer); Bl. 500013-500021; 37) [siehe Nr. 16)] mit handschriftlichen Bemerkungen Albrecht Haushofer; Bl. 500023-500026; 38) Vorschlag [A. Haushofer] von November, Dezember 1941 zur Neuaufgliederung der Reichsländer: A Reichsländer - B Reichsstädte; Bl. 500028-500054; 39) Denkschrift A. Haushofer vom 25. Januar 1938: Die Personalpolitik des Auswärtigen Amts unter dem Einfluss der Auslandsorganisation der NSDAP; Bl. 500056-500057; 40) Denkschrift, strengstens vertraulich, nur zur persönlichen Verfügung des Reichsministers vom 02. März 1938 (mit Anschreiben Haushofer an Rudolf Heß): Personalstand Auswärtigen Amt; Kurz-Charakteristiken des leitenden Personals des inneren und auswärtigen Diensts; Bl. 500059-500064; 41) Geschichts-Miniaturen, Anekdoten über den ehemaligen französischen Botschafter in Berlin, Francois-Poncet; Bl. 500069-500074; 42) Vorschläge vom 02. März 1938 für das Revirement (mit handschriftlichen Bemerkungen A. Haushofer); Bl. 500076; 43) A. Haushofer an Herbert von Dirksen vom 02. April 1938: Glückwunsch zu Übernahme der deutschen Botschaft in London; Bl. 500078; 44) A. Haushofer an Rudolf Heß vom 24. August 1933: Bericht über eine Unterredung Haushofer mit dem US-Botschafter Dodd, besonders über dessen Nichtteilnahme am Reichsparteitag; Bitte um Heß Teilnahme an der Tagung der Volksgruppen; Bl. 500086; 45) Albrecht Haushofer an Rudolf Heß vom 07. September 1933: Teilnahme ausländischer Diplomaten am Reichsparteitag; Bl. 500087-500088; 46) Notizen [A. Haushofer] zum Vortrag R. H. [Rudolf Heß] am 12. und 16. Mai 1938: VoMi (Volksdeutsche Mittelstelle), Anglo-tschechischer Bericht, Südtirol, Österreich, Ferienarbeit älterer Semester; Bl. 500090; 47) A. Haushofer an Rudolf Heß vom 07. September 1935: Dank für die Unterstützung bei der Bemühung um eine Dozentur an der Hochschule für Politik Berlin und für den Schutz, den die Brüder Haushofer als "Vierteljuden" durch Heß erfahren haben; Bl. 500092; 48) Rudolf Heß an A. Haushofer vom 18. Oktober 1930: Instruktionen für Haushofer anlässlich seiner Reise nach England; Bl. 500094-500095; 49) Angaben über A. Haushofer und die Abstammung seiner Familie (Daraus geht hervor, daß Haushofer Mutter "Halbjüdin" gewesen ist); Bl. 500097; 50) Albrecht Haushofer an Goebbels vom 09. August 1933: Bitte um Befürwortung seiner Bewerbung um die Leitung des Seminars für Geopolitik an der Hochschule für Politik; Bl. 500098; 51) Der Leiter der deutschen Informationsstelle I [Berber] an A. Haushofer vom 28. Mai 1941 (mit Anschreiben): Anordnung des Reichsaußenministeriums vom 28. Mai 1941 über Beendigung von A. Haushofers Mitarbeit bei der deutschen Informationsstelle; Bl. 500100-500101; 52) Entwurf [Gesellschaft für Erdkunde] an Reichsminister [R. Heß], ohne Datum: Mitgliedschaft von Nichtariern in der Gesellschaft für Erdkunde; Bl. 500106-500107; 53) Korrespondenz Ministerialdirektor Hans Wagner mit Ley und Bormann von Januar 1944: Aufgabe und Organisation des Wohnungswesens; Bl. 500109-500124; 54) Aktenvermerk Nr. 3 vom 18. September 1940: Ehrenangelegenheit Minke (Volksdeutsche Mittelstelle, VoMi); Bl. 500129-500130; 55) Albrecht Haushofer an Karl Haushofer vom 03. Februar 1938: Personelle Probleme in der VoMi; Mesalliance Blomberg; Bl. 500132-500135; 56) Karl Haushofer an Ribbentrop vom 09. Oktober 1936: Übersendung eines an Rudolf Heß gerichteten Schreibens mit der Bitte um durchgreifende Behandlung (Anlage fehlt); Bl. 500139; 57) (Albrecht Haushofer an den Vorstand des ) Ortsvereins München der DVP (Deutsche Volkspartei): Austrittserklärung vom 21. März 1922 für Karl und Martha Haushofer; Bl. 500141; 58) [Albrecht Haushofer] an den Vorstand des Landesjugendausschuss (der DVP) vom 20. März 1923: Niederlegung des Vorsitzes im Landesjugendausschuss; Bl. 500142-500143; 59) Korrespondenz Haushofer mit Stresemann von Mai-Juli 1922: Vermittlung einer Zusammenkunft zwischen Lord Robert Cecil und Stresemann zur Erörterung von Völkerbundsfragen; Bl. 500145-500150; 60) General Dufour an A. Haushofer vom 27. April 1922: Dank Dufour für die Vermittlung einer Unterredung mit Stresemann; Bl. 500146; 61) [Albrecht] Haushofer an Brüser, DVP, vom 01. Juni 1922: Stand der Jugend- und Studentengruppe der DVP in den Münchner Wahlkreisen 27 und 28; Stellungnahme zur Abhaltung eines Reichsjugendtags; Bl. 500149-500152; 62) Mac Cown an [Albrecht] Haushofer vom 29. Mai 1922: Kontaktnahme Lord Robert Cecil - Stresemann; Bl. 500153; 63) Handschriftliche Notiz Albrecht Haushofer, bzw. Entwurf eines Briefes (an Rudolf Heß): Mitgliedschaft im NS-Dozentenbund und Dozentur an der Hochschule für Politik; Bl. 500156; 64) Korrespondenz A. Haushofer mit Hans-Fr. Blunck vom 15., 16. Dezember 1933: Aufzeichnungen in der Reichsschrifttumskammer und Übersendung von drei Manuskripten, darunter "Richtfeuer" und "Scipio"; Bl. 500160-500161; HC 834: 65) Ordner "Geopolitik", 1924-1929: Korrespondenz, Rezensionen, Manuskripte und Manuskripte von Rundfunkvorträgen Karl Haushofer; Bl. 500163-500173, 500177-500198: a) Was ist Geopolitik? Rundfunk II/31; b) Wie wendet man geopolitische Prinzipien praktisch an? Rundfunk II/31; c) Was ist Geopolitik? Handschriftlich für "Deutsche Welle", 28. Mai 1929; 66) Abschrift Gutachten Rudolf Heß vom 14. November 1938: Arische Abstammung von Karl und Martha Haushofer; Bl. 500171; 67) Listen hilfsbereiter Persönlichkeiten im Inland, Ausland und NSDAP (ohne Datum); Bl. 500172-500176; 68) Broschüre: Glieder aus der Kette der Wahrheit von dem Dienenden des Lichts, Heft 1; Inhalt: Das Suchen nach Christus; Des schwarzen Kreuzes Lehre und des weißen Kreuzes Licht; Gebetsleben; Gottes Wille und unser freier Wille; Geistlicher und Gemeinde; Bilder aus Luzifers Welt; Christi Erlösungswer[k?]; Herr, ich danke Dir!; Religiös-weltanschauliche Abhandlungen [Verfasser wahrscheinlich Karl Haushofer, ohne Datum]: Vorwort; Offener Brief; Nächstenliebe; Ritter-Ehre; Klarer Blick; Denn der Herr wird nicht ungestraft lassen den, der Seinen Namen mißbraucht; Bl. 500217-500237; 69) Korrespondenz Verleger Kurt Vowickel, Obst, Karl Haushofer, Lautensach von August-September 1927: Schwierigkeiten bei der geplanten Herausgabe der Zeitschrift "Bausteine der Geopolitik"; Bl. 500245-500262; 70) Korrespondenz Karl Haushofer mit Verlegern und Autoren; Korrespondenz mit Erich Obst; Rezensionen; Beiträge von Autoren der Zeitschrift für Geopolitik 1924-1929; Bl. 500126-500695. Weitere Provenienzangaben: National Archives Washington DC, Guide 9, S. 11 ff., T 253, roll 46
Die Überlieferungsgeschichte Die Überlieferungsgeschichte wie auch die ursprüngliche Gliederung des Nachlasses von Herbert Frank ließen sich zum einen aus den vereinzelten Spuren dieser Gliederung, seien es Hinweise in den Frankschen Korrespondenzen, Mappenbeschriftungen und -inhalte oder auch Archiv-Verzeichnisse, und zum anderen durch Auskünfte der Töchter Franks, von Hermann Weiß, Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ), bzw. durch die Korrespondenzen zwischen dem IfZ und dem Institut für Kommunikationswissenschaften (IKW) rekonstruieren. Bis 1929 sammelte sich durch die politischen und privaten Aktivitäten Herbert Franks ein kleiner, unsystematisch ausgewählter Grundbestand an Dokumenten an. Die Korrespondenz bildete, wie auch in den folgenden Jahren, den größten Posten, da Frank nahezu täglich Kontakt zu seinem Vater, Fritz Frank, und den Bekannten aus dem jeweiligen politischen Umfeld, später auch zu Ludendorff, suchte. 1929 übernahm Frank als Landesleiter West des "Tannenbergbundes" kleine Teile der Handakten seines Amtes in sein Privatarchiv, um sich in seine Führungstätigkeit einzuarbeiten. In den folgenden Jahren sammelte er sukzessive Korrespondenzen, Propagandamaterialien, Exzerpte und allgemeine Verwaltungsunterlagen seiner Funktionärstätigkeit und darüber hinaus in einem eigenen Bestand, der im folgenden "Zeitungssammlung" genannt werden soll, Zeitungsartikel und Materialien zu bestimmten Themen aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Diese Sammlung basierte überwiegend auf einer unsystematischen und sporadischen Zeitungsauswertung während der Jahre 1930-1932. 1932 überführte Frank Teile der Unterlagen seiner Schriftleitertätigkeit beim Tecklenburger "Landboten" und als Gauleiter des Osnabrücker "Tannenbergbundes" in sein Archiv. Ähnlich übernahm er zwischen 1933 und 1936 auch eine Auswahl an Dokumenten der Schriftenvertretung des Ludendorff-Verlages. Spätestens ab Anfang 1933 orientierte Frank seine Zeitungssammlung an der entsprechenden Archivgliederung der Landesleitung Nord des "Tannenbergbundes". Dies dokumentieren die originalen Beschriftungen eines kleineren Teiles der Sammlung (vgl. das entsprechende Verzeichnis "Gliederung des Kampfstoffes für die Kartotheken und Sammelmappen" der Landesleitung Nord, Bd. 54). Daneben existiert im Nachlass ein kleiner, stark fragmentierter Bestand an Verwaltungsakten dieser Landesleitung aus den Jahren 1932/33. Entweder hatte Frank 1933 deren Archiv zum Teil übernommen, vermutlich um der Beschlagnahmung durch die Gestapo zuvorzukommen, oder er hatte sich nur allgemein an deren Archivgliederung orientiert und die genannten Verwaltungsunterlagen im Zusammenhang mit seiner Rednertätigkeit für die Landesleitung Nord erhalten. Im April 1933 endete die Zeitungsauswertung für die meisten Themengebiete. Nur wenige Mappen wurden weiterhin bis 1934, maximal bis Spätherbst 1937, bestückt. Über die Motive Franks für diesen Abbruch läßt sich nur mutmaßen. Zum einen wuchs ab Frühjahr 1933 der staatliche Druck auf den "Tannenbergbund" [s.u.]. Zum anderen kehrte Frank 1936 aufgrund seiner finanziellen Lage (der "Ludendorffsche Volkswarte-Verlag" (LVV) hatte sein Einkommen als Schriftenvertreter gekürzt [s. NL Frank, Bd. 73: Frank an Fritz Hugo Hoffmann v. 7.5.1937]) und einer gewissen Enttäuschung über Ludendorffs internen Führungsstil [s. NL Frank, Bd. 72: Frank an Gerstenberg v. 20.10.1936] in seinen ursprünglichen Beruf als Verhüttungsingenieur zurück und der "Tannenbergbund" wie auch Frank selbst verloren im Dezember 1937 durch den Tod Ludendorffs ihre entscheidende Motivations- und Integrationsfigur. Irgendwann zwischen 1933 und 1945 entfernte Frank aus seinen Unterlagen nahezu die gesamte Korrespondenz mit Ludendorff und mit dem LVV sowie einige andere Dokumente seiner Tätigkeit für den "Tannenbergbund" 1933-1945; vermutlich suchte er sich und die Unterlagen vor dem Zugriff der Gestapo zu schützen. Es handelte sich dabei um ein Fotoalbum anlässlich der Enthüllung der Gedenktafel am früheren Wohnhaus General Ludendorffs in Düsseldorf am 9.7.1939, die dreibändigen handschriftlichen Memoiren Franks, 11 Mappen mit "Tannenbergbund"-interner Korrespondenz 1932-1940, eine Mappe mit Vortragsunterlagen zum "Lebenskundeunterricht" 1941/42 und drei Broschüren. Diese Unterlagen, im folgenden Nachtrag zum Nachlass Frank genannt, wanderten später auf den Frankschen Speicher und wurden erstmals wieder 1999 durch die Nachkommen gesichtet. Nachdem sich im Nachtrag keinerlei persönliche Unterlagen fanden, hatte Frank diese Unterlagen wohl nicht erst zu dem Zeitpunkt, als er sein Archiv an Dritteübergab, um ihres besonderen Erinnerungswertes willen entnommen, sondern tatsächlich angesichts der Gestapo-Bedrohung. Nach Kriegsende 1945 strukturierte Frank seine Zeitungsartikelsammlung ein zweites Mal um, erweiterte sie durch neue Themengebiete (vgl. auch "Inhaltsverzeichnis Ludendorff-Archiv", Bd. 97) und begann erneut mit der sporadischen Presseauswertung. Diese endete endgültig mit dem Jahr 1957, verlor jedoch schon ab 1950 erheblich an Intensität. Gleichzeitig übernahm Frank während seiner Tätigkeit für verschiedene regionale Tannenbergbund-Nachfolgeorganisationen Teile der jeweiligen Korrespondenzen und Verwaltungsunterlagen in sein Privatarchiv. Entweder nach dem Abbruch der Sammlungstätigkeit Franks oder unbestimmte Zeit nach seinem Tod 1972 wurde ein Teil der Akten, mit Ausnahme des Nachtrags, von unbekannter Seite in ihrem Originalzusammenhang gestört, viele Dokumente aus ihrer ursprünglichen Ordnung herausgenommen und in Mappen mit unpassender Beschriftung umsortiert. Möglicherweise geschah dies, als der Nachlass zu einem unbekannten Zeitpunkt innerhalb der Dienstzeit Karl d´Esters dem Institut für Zeitungswissenschaften, dem heutigen IKW übergeben wurde. Das Institut überführte zunächst die Zeitungssammlung in Hängeordner. Dabei wurde zwar die Beschriftungen der Originalmappen übernommen, jedoch zugleich die Reste der Frankschen Archivgliederung aufgelöst und die Ordner neugewählten sachthematischen Begriffen zugeordnet, wie Kultur, Persönlichkeiten, Politische Gruppierungen, Judentum, Kirchen. Als das erste Zehntel der Akten der Funktionärstätigkeit ebenfalls in Hängeordner verteilt worden war, wurde dieser Vorgang gestoppt. Vermutlich erschien die Rekonstruktion der Originalgliederung des Nachlasses wegen der häufigen Differenzen zwischen Inhalt und Titel bzw. Beschriftung der Mappen zu zeitaufwendig und in keiner Relation zum tatsächlichen Nutzen und den Interessen der Benutzer des Institutsarchivs. Der Nachlass verblieb nun in seinem "halbsortierten" Zustand. Mitte der 1960er Jahre wurde ein Teil erstmals von der Forschung genutzt und diente der kommunikationswissenschaftlichen Arbeit von Gert Borst als wesentliche Grundlage [Gert Borst, Die Ludendorff-Bewegung 1919-1961. Eine Analyse monologer Kommunikationsformen in der sozialen Zeitkommunikation, Diss. München 1969]. Im April und Juli 1994 übereignete das IKW dem IfZ den größten Teil des zu dem Zeitpunkt als "Sammlung Ludendorff" benannten Nachlasses. Beim IKW verblieben einige zeitgenössische Schriften und Monographien. Von unbekannter Seite gelangte eine weitere Mappe mit der Korrespondenz zwischen "Ludendorffs Volkswarte" (LVW) und dem Reichspropagandaministerium 1938/39 zum Nachlass. Die Herkunft dieser Mappe bleibt ungeklärt, sie zählt jedoch vermutlich nicht zum Nachlass Frank. Das IfZ begann die Bearbeitung des Nachlasses im Sommer 1998 und beendete diese im Dezember 1999 mit der Rekonstruktion der ursprünglichen Gliederung des Frankschen Archivs nach dem Stand der Jahre 1945-1950. Im Sommer 1999 trat das IfZ mit den Töchtern Herbert Franks in Kontakt und erhielt von diesen den o. gen. Nachtrag in Kopie übereignet. Der Nachlass umfasste vor der Bearbeitung durch das IfZ inklusive Nachtrag sechs laufende Meter, bzw. 266 Mappen der Zeitungssammlung und rund 110 Mappen (oder Aktenordner) der politischen und privaten Aktivitäten Herbert Franks. Letztere sind durch Dokumente, Korrespondenzen und handschriftliche Notizen eindeutig als Handapparat bzw. Privatunterlagen Franks identifiziert. Dies gilt auch für die Zeitungssammlung, an die sich auch die Nachkommen Franks erinnerten, da ein Großteil der Zeitungen und Schriften Franks Postadresse, handschriftliche Notizen und seine zweifarbigen Textunterstreichungen trugen. Bereits das IKW betrachtete den Nachlass als geschlossenen, zusammengehörigen Bestand. Daher gehören sämtliche, dem IfZ übergebenen Unterlagen, bis auf die genannte Mappe, zweifelsfrei zum Nachlass Frank und nicht zu einer "Ludendorff"-Sammlung anderen Ursprungs, etwa dem Archiv des Ludendorff-Verlages [Dieses Archiv war zumindest noch im Mai 1934 intakt: Vgl. NL Frank, Bd. 55: Frank an Archiv des Ludendorff-Verlages v. 27.5.1934]. Größere Lücken ergeben sich durch das Fehlen der Privatkorrespondenz für das Jahr 1935, der Materialien zu Franks NSDAP-Aktivitäten 1923-1925 und der politischen Unterlagen nach 1950. Innerhalb der Zeitungssammlung fehlen die drei, unter den Stichworten "Freimaurer/Ausländische Logen", "Marx Karl" und "Wiking" im Frankschen Verzeichnis aufgeführten Mappen. Die Bedeutung des Nachlasses Der Nachlass bietet eine erhebliche Menge an Informationen zum "Wiking-Bund" (BdW) und zum "Tannenbergbund" (TBB). Der BdW war im Mai 1923 aus der "Organisation Consul" (OC) entstanden und wurde von Offizieren der ehemaligen "Brigade Ehrhardt" geführt [s. zum folgenden: Kurt Finker, Tannenberg-Bund. Arbeitsgemeinschaft völkischer Frontkrieger- und Jugendverbände 1925-1933, in: Lexikon zur Parteiengeschichte. Die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Parteien und Verbände in Deutschland (1789-1945), Hg. Dieter Fricke u.a., Bd. 4, Leipzig 1986, S. 180-183; ders., Bund Wiking 1923-1928, in: Ebd., S. 368-373]. Bereits die OC hatte wesentlichen Anteil an terroristischen Mordanschlägen auf hochrangige Politiker der Weimarer Republik, darunter Rathenau und Erzberger. Dieselbe Radikalität prägte auch den elitären antisemitischen Wehrverband BdW. Dieser setzte sich unter seinem Leiter, dem ehemaligen Marineoffizier und Freikorpsführer Hermann Ehrhardt, die radikale Bekämpfung der Arbeiterbewegung, die Beseitigung der parlamentarischen Republik durch eine autoritäre Rechts-Diktatur und die Vorbereitung einer Revanche des verlorenen Ersten Weltkrieges zum Ziel. Entsprechend engagierte sich der Bund 1923 für die Staatstreichplanungen der bayerischen Regierung Kahr. Die 1925 reaktivierten Umsturzpläne führten schließlich zum Verbot des Bundes im Mai bzw. Oktober 1926 in Preußen bzw. Hessen und ab Mai 1927 auch in Sachsen. In diesen Ländern agierte der Bund fortan illegal weiter, bis er nach erneuten polizeilichen Ermittlungen von Ehrhardt im April 1928 reichsweit offiziell aufgelöst wurde. Der aggressiv antisemitische und kirchenfeindliche TBB wurde im September 1925 vom ehemaligen Leiter der deutschen Obersten Heeresleitung im Ersten Weltkrieg, General Ludendorff, gegründet. Der Bund verfolgte ähnliche Ziele wie der BdW und strebte die systematische Vorbereitung der deutschen Bevölkerung auf einen weitgreifenden Raumeroberungskrieg an. Der TBB trug nur anfänglich Züge eines Wehrverbandes und unterschied sich mit seinem charakteristischen dreipoligen Feind- und Weltbild von allen anderen völkisch-rechtsradikalen Organisationen. Das "Judentum", die katholische Kirche, insbesondere der Vatikan und der Jesuitenorden, sowie die Freimaurerei wurden summarisch als subversive "überstaatliche" Gebilde interpretiert, die sowohl national als auch international nach der "Machtergreifung" strebten. Der Bund unterstand dem "Schirmherrn" Ludendorff und einem von ihm ernannten Bundesführer [s. zum folgenden: Borst, S. 133f., 186; NL Frank, Bd. 27-71: Korrespondenzen und Verwaltungsunterlagen Franks 1929-1933]. Das Reichsgebiet und Österreich waren auf elf bis zwölf Landesleiter aufgeteilt, denen jeweils verschiedene Gauführer unterstanden. Jeder Gau war wiederum in Kreise, jeder Kreis in Kampfgruppen oder Vertrauensleute für einzelne lokale Gruppen untergliedert. Daneben arbeiteten regional uneinheitlich verstreut verschiedene Unterorganisationen des TBB für Studenten, Lehrer und Ärzte, sowie der "Kulturbund" und die "Deutsche Jugend im Tannenbergbund". Der 1930 gegründete Verein "Deutschvolk" sammelte diejenigen TBB-Mitglieder, die aus der Kirche ausgetreten waren und sich offiziell zu Mathilde Ludendorffs "Deutscher Gotterkenntnis" bekannten. Nachdem bis 1926 v.a. Konstantin Hierl die Bundesführung dominiert hatte, lebte der TBB in den folgenden Jahren vor allem von der gelegentlich geradezu halbreligiösen Verehrung der Integrations- und Motivationsfigur Ludendorff. Als Zentralorgane fungierten 1925-1929 die "Deutsche Wochenschau" und anschließend bis 1933 "Ludendorffs Volkswarte" (LVW). Zur LVW gehörten als Beilage das Kampfblatt "Vorm Volksgericht" und seit August 1929 "Am Heiligen Quell"; letztere erschien ab 1932 als selbständige Monatsschrift. Der "Ludendorffsche Volkswarte-Verlag" (LVV), der die Schriften Ludendorffs und seiner Frau sowie des TBB-Umfeldes veröffentlichte, war bis November 1929 im Erdgeschoss des Promenadenplatz 16 und danach im zweiten Stock der Karlstraße 10 in München untergebracht [vgl. die Korrespondenz-Anschriften im NL Frank 1928-1932]. Der TBB bezog Front gegen Hitler und die NSDAP, die sich nach Ansicht Ludendorffs nicht ausreichend gegen die drei "Einflußgrößen" abschotteten. Die entsprechenden TBB-Attacken führten schließlich nach der NS-Machtergreifung zur wachsenden staatlichen Bekämpfung des Bundes, obwohl dieser aus taktischen Gründen in der Öffentlichkeit ab 1933 auf nahezu alle Themen verzichtete, die als Frontstellung gegen den NS aufgefasst werden konnten [vgl. NL Frank, Bd. 55-62: Korrespondenz Franks 1933-1936]. Zunächst trafen Verbote im Juni 1933 die LVW und "Vorm Volksgericht" sowie im September 1933 den TBB selbst. Immer wieder wurden TBB-Funktionäre inhaftiert und Versammlungen verhindert. 1936 folgte das Publikationsverbot für den im Juli 1933 in "Ludendorff-Verlag" umbenannten früheren LVV und das Redeverbot für die Schriftenvertreter des Verlages. Letztere erhielten seit 1933 inoffiziell die TBB-Strukturen am Leben. Sechs offiziell nur kaufmännisch tätige "Generalvertreter" koordinierten in ihren Gebieten die Schriftenvertreter für die einzelnen Kreise und Städte und damit zugleich die Mitgliederwerbung und Propagandaarbeit. Die Rolle der LVW als Zentralorgan übernahm schließlich die Schrift "Am Heiligen Quell". Im Juni 1937 gründete Ludendorff die als religiöse Vereinigung getarnte Auffangorganisation für seine Anhänger "Bund für Gotterkenntnis" [zum TBB im "Dritten Reich" vgl. auch Borst, S. 238-251]. Als 1936/37 die Mehrheit der LVV-Schriftenvertreter ihre Ämter aufgaben und im Dezember des folgenden Jahres Ludendorff verstarb, reduzierten sich die TBB-Aktivitäten allerdings drastisch. BdW und TBB verstanden sich als Sammlungsbewegungen und suchten möglichst viele andere rechtsradikale Verbände unter ihren Einfluß zu zwingen, um eine machtpolitische Basis für ihre Ziele zu gewinnen. Entsprechend agierte der BdW besonders innerhalb des "Stahlhelms". Doch der Erfolg bzw. die Massenwirksamkeit blieb beiden Organisationen versagt. Die von vielen Zeitgenossen als zu abgehoben und theoretisch registrierte und zudem extrem aggressiv kirchenfeindliche Ideologie des ehemaligen Generals und seiner Frau Mathilde wirkte abschreckend und vermittelte der Öffentlichkeit eher den Eindruck einer kleinen politischen Sekte. Ludendorffs Konzept, einerseits rigoros die Unterwerfung unter seine Führung und unter die von ihm und seiner Frau geprägte TBB-Ideologie zu fordern und andererseits den angeschlossenen Verbänden ihre eigene Struktur und Führung zu lassen, scheiterte. Die Zahl der angeschlossenen Organisationen [dazu Borst, S. 124], aber auch die Mitgliederschaft, die im Umkreis Herbert Franks überwiegend dem gehobenen Bürgertum entstammte, wurde nie sehr zahlreich. Die Gesamtmitgliederzahl des TBB lässt sich nicht rekonstruieren, sie pendelte vermutlich zwischen 20.000 und 90.000 während der Jahre 1929 bis 1933 [s. Borst, S. 188]. Herbert Frank hatte im Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen, das in der Weimarer Republik zu den preußischen Provinzen Westfalen und Rheinprovinz gehörte, zunächst von 1925 bis 1928 im BdW eine Führungsposition inne und anschließend bis 1936 im TBB. Im TBB übernahm er die Ämter eines Landesleiters, Gauleiters, Presseleiters und überregional tätigen Redners und schließlich die Generalvertretung des Schriftenvertriebs in Niedersachsen. In diese Position gelangte Frank mittels seiner engen Beziehungen zu seinem Vorgänger als Landesleiter West, dem späteren LVW-Geschäftsführer Helmuth Pfeiffer, sowie zu Ludendorff. Im Tecklenburger "Landboten", der sich primär an den Interessen der protestantischen Landbevölkerung orientierte, suchte Frank mit dem Einverständnis der Herausgeber und Ludendorffs unauffällig die TBB-Ideologie zu popularisieren [s. NL Frank, Bd. 31: Frank an LVV/Pfeiffer v. 14.4.1931]. Franks Vortragsreisen im Sommer 1933 wie auch seine Tätigkeit als Generalvertreter bis 1936 beinhalteten neben den eigentlichen Aufgaben stets auch die Inspektion und Motivation der durch den Nationalsozialismus bedrängten TBB-Regionalgliederungen sowie allgemeine Propaganda für den Bund. Nach 1945 beteiligte sich Frank an der Reorganisation der mitteldeutschen TBB-Strukturen in neuem Gewand, d.h. in der "Unabhängigen Gesellschaft zur Pflege junger Wissenschaft und Kunst" (UG), in der "Tatgemeinschaft freier Deutscher" (TG) und in der "Gesellschaft für Lebenskunde" (GfLK). Die GfLK, ab September 1950 in "Gesellschaft für Geistesfreiheit und Lebenskunde e.V." umbenannt, gehörte zum "Deutschen Volksbund für Geistesfreiheit", sammelte ehemalige TBB-Anhänger und vertrat im weitesten Zusammenhang die frühere TBB-Ideologie. Der ehemalige TBB wiederum reorganisierte sich in Westdeutschland 1946 innerhalb des wiederauflebenden "Bundes für Gotterkenntnis". Die Publikationen des TBB-Umfeldes erschienen nach 1945 im Verlag "Hohe Warte", während der LVV 1953 in den Mondial-Verlag überging. Im Herbst 1949 erschien die frühere Schrift "Am Heiligen Quell" unter dem vereinfachten Titel "Der Quell". Treibende Kräfte waren Mathilde von Ludendorff und ihr Schwiegersohn Martini [s. Borst, S. 268-294; "Hauptstadt der Bewegung". Katalog zur Ausstellung im Münchner Stadtmuseum Oktober 1993 - März 1994, hrsg. v. Stadtmuseum München, München 1993, S. 152]. Um nicht alliierte bzw. bundesrepublikanische Verbote auf sich zu ziehen und um die gesellschaftliche Akzeptanz ihrer Ideologie zu steigern, enthielten sich die GfLK wie der Bund zumindest in der Öffentlichkeit des Antisemitismus und aller Aggressionen gegen die neue Verfassung. Die Organisationen kleideten ihre Tätigkeit in einen allgemein religiös-kulturell-gesellschaftskritischen Mantel und versteckten ihre Zielsetzung in Vorträgen über Philosophie und Religion. Dennoch führten die rassistischen und verfassungsfeindlichen Bestrebungen des "Bundes für Gotterkenntnis" schließlich im Mai 1961 zu seinem endgültigen Verbot [s. Borst, S. 293f.]. Nachdem sich Frank zunächst mit aller Energie für den Erfolg der Organisationen einsetzte und das Schema der Ludendorffschen "überstaatlichen Mächte" um die neuen Feindbilder "Bolschewismus" und "amerikanischer Kapitalismus" ergänzte [s. NL Frank, Bd. 101: Frank an Beinhauer v. 18.7.1950], bahnte sich spätestens im Sommer/Herbst 1949 eine grundlegende persönliche Wende an. Frank begann sich allmählich von Mathilde Ludendorff und partiell auch von der TBB-Ideologie zu lösen [s. NL Frank, Bd. 101: Frank an Gerstenberg v. 31.10.1949; ebd.: Frank an seinen Vater v. 28.11.1949; ebd.: Frank an Beinhauer v. 18.7.1950]. Diese Veränderung trug wesentlich dazu bei, daß er sich im Juli 1950 nach einem führungsinternen Streit von der GfLK und allen Nebenorganisationen trennte. BdW und TBB entfalten im Nachlass Frank ihre regionale Entwicklung, legale und illegale Organisation, Propaganda, Ideologie, Finanzierung, Sozialstrukturen, Verbindungsnetze zur Politik und anderen Verbänden, Rekrutierungsmethoden, Umgang mit internen Konflikten, die Unterwanderung anderer Verbände und ihren tatsächlichen Einfluß. Hinsichtlich des BdW bieten sich hierbei nur Ausschnitte, dagegen erlaubt der Nachlass eine außergewöhnlich intensive Beobachtung des TBB, dessen Unterlagen den größten Teil des Nachlasses bilden. Hier sind auch die zahlreichen verbandsinternen Schriften und Presseerzeugnisse von Bedeutung. In der Korrespondenz wird besonders die Motivation und ideologisch-weltanschauliche Entwicklung einfacher Mitglieder wie auch einzelner hochrangiger Verbandsführer sichtbar, insbesondere diejenige Ludendorffs, der streckenweise täglichen Briefkontakt mit Frank pflegte. Franks eigene Entwicklung spiegelt sich in der Vielzahl der Dokumente besonders eindrücklich, seien es seine Schulaufsätze, die Memoiren, der Briefwechsel mit seinem Vater oder auch seine Reden und Aufsätze. Interessant zu verfolgen sind die unterschiedlichen Motive seines Wechsels zum TBB im Herbst 1928 und seiner Abkehr von Mathilde Ludendorff ab 1949. Der Nachlass offenbart alle Spielarten der intensiven Verehrung, die Ludendorff unter seinen Anhängern genoss. Durch die Abgrenzungsbemühungen wie auch die Verflechtungen mit anderen rechtsradikalen Organisationen gerät auch deren Entwicklung in das Blickfeld. In diesem Zusammenhang dokumentiert insbesondere die Korrespondenz die verbandsinterne und private Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus zwischen 1928 und 1950. Gerade durch die spezifische Qualität und Quantität der Frankschen Korrespondenz gewinnt der Nachlass seine besondere Bedeutung. In einer Vielzahl von Durchschlägen sind auch Franks eigene Briefe erhalten. Die stete Verflechtung von politischen Themen und der Bewältigung des Alltag verortet das Engagement Franks. Die Vielzahl an Schriften und Zeitungen spiegeln die Orientierung innerhalb des TBB-Milieus, seien es die TBB-Organe "Deutsche Wacht" und "Ludendorffs Volkswarte" oder auch das Sonntagsblatt "Drehscheibe. Das Blatt der denkenden Menschen", die Otto Strasser-Publikationen "Der Nationalsozialist" und "Deutsche Revolution. Kampforgan der Revolutionären Nationalsozialisten", die schlesisch-mährische "Deutsche Wehr. Alldeutsches Kampfblatt", die "Flammenzeichen. Überparteiliche Blätter für Deutsches Volksbewusstsein und nationale Unabhängigkeit, gegen ultramontane Machtgier und allen Fremdgeist", die Wochenschrift "Das Neue Recht", das völkisch-religiöse "Das Neue Reich", sowie die "Tägliche Rundschau. Unabhängige Zeitung für sachliche Politik, für christliche Kultur und deutsches Volkstum". Allerdings erstaunt, daß die Zeitungssammlung zu den Themen "Judentum" und "Freimaurerei", eigentlich die Kernthemen des TBB, weit knapper bestückt ist als etwa zu den Themen "Wirtschaft" oder "Mussolini" usw. Eine größere wissenschaftliche Publikation über die Entwicklung des TBB zwischen 1923 und 1945 sowie über die Reorganisationsversuche nach 1945 steht noch immer aus. Die wesentlich auf den Nachlass Frank gestützte Arbeit von Borst [s.o.] analysiert hauptsächlich die Propagandainhalte und Kommunikationsformen des Bundes. Bruno Thoss und Kurt Gossweiler wiederum konzentrieren sich auf die Vorgeschichte des Bundes in den Jahren 1919 bis 1923 [Bruno Thoss, Der Ludendorff-Kreis 1919-1923. München als Zentrum der mitteleuropäischen Gegenrevolution zwischen Revolution und Hitler-Putsch, München 1978; Kurt Gossweiler, Kapital, Reichswehr und NSDAP 1919-1924, Berlin (Ost) 1982]. Das von Hans Buchheim verfasste Gutachten des IfZ über den TBB gibt nur einen allgemeinen Überblick [Hans Buchheim, Die organisatorische Entwicklung der Ludendorff-Bewegung und ihr Verhältnis zum Nationalsozialismus, in: Gutachten des IfZ München 1958]. Der Nachlass Frank bietet durch seinen detailscharfen Tiefblick in die Verbandsentwicklung eine hervorragende Ergänzung der Tannenbergbund-Bestände des IfZ (vor Übernahme des Nachlasses) und des Bayerischen Staatsarchivs, beide in München, sowie denjenigen des Bundesarchivs Berlin. Zur Bearbeitung des Nachlasses Die beiden Teile des Nachlasses Frank wurden durch das IfZ jeweils gesondert bearbeitet. Der eine Teil, die Unterlagen der privaten und politischen Aktivitäten, erhielt eine neue Gliederung. Frank selbst hatte hierfür keine Hinweise auf seine eigene Ordnung hinterlassen. Dabei wurden die Mappen grundsätzlich entsprechend ihrer Beschriftung dieser neuen Gliederung zugeteilt; wenn die Beschriftung vom Mappeninhalt gravierend abwich, orientierte sich die Zuordnung am Inhalt. Dieser erste Teil gliedert sich einmal in die Privatunterlagen und zum Anderen in die politischen Unterlagen, die chronologisch entsprechend den jeweiligen politischen Ämtern Franks zugeordnet wurden, sowie zusätzlich die Untergliederung in Korrespondenzen, Verwaltungsunterlagen, Aufsätze, Vorträge und Materialsammlung. Verwaltungsunterlagen, wie z.B. Rundschreiben, Mitgliederlisten oder Flugblattentwürfe, waren unmittelbar für die Amtsführung notwendig und unterscheiden sich dadurch von der Materialsammlung, die allgemeine Exzerpte, Zeitungsartikel, Broschüren und ähnliches in sich vereint. Diese Materialsammlung besteht aus Mappen, die in Einzelfällen nach Datierung, in der Regel aber entsprechend ihrer originalen Beschriftung zweifelsfrei zur jeweiligen Amtstätigkeit gehörte und nicht auf die Zeitungssammlung verteilt werden konnten. Die politische Korrespondenz unterscheidet sich von der privaten des ersten Nachlassteils dadurch, daß Frank hier als politischer Funktionsträger agierte. Trotzdem kann auch die Privatkorrespondenz politische Themen streifen. Der zweite Teil, die Zeitungssammlung, wurde entsprechend dem im Nachlass vorgefundenen Verzeichnis des "Ludendorff-Archivs", das mit den originalen Beschriftungen der meisten Mappen (bzw. Hängeordner) übereinstimmt, neu geordnet. Dabei wurden Mappen, die nur mit sehr wenigen Artikeln bestückt waren, grundsätzlich zu einem einzigen Band zusammengefügt. Dies gilt auch etwa im Falle von Mappen, die unterschiedliche Themen beinhalten. Innerhalb dieser IfZ-Archivbände sind die ursprünglichen Frank-Mappen jeweils durch orange Einlegeblätter getrennt. Das Inhaltsverzeichnis der Zeitungssammlung im Findbuch entspricht dem o. gen. originären Verzeichnis. Die jeweiligen Bände passen sich dieser Gliederung an, tragen aber zusätzlich eigenständige, neugewählte Titel, die den Inhalt des Bandes gelegentlich präziser charakterisieren als die Frankschen Stichworte. In jedem Band werden alle Frankschen Mappen nacheinander nach folgendem Schema aufgelistet: In der ersten Zeile steht der originale Titel der jeweiligen Frankschen Mappe. In den folgenden Absätzen wird zuerst der Inhalt der Mappe, z.B. Zeitungsartikel oder Broschüren, dann die Themen dieser Quellen und schließlich deren Laufzeit wiedergegeben. Der Nachtrag, das heißt, die Teile des Nachlasses, die die Nachkommen Franks 1999 dem IfZ übergeben hatten, wurde innerhalb der Findbuch-Bände grundsätzlich eigens erwähnt und soweit möglich in eigenen Bänden gehalten. In Ausnahmefällen wurden kleinere Teile des Nachtrags, etwa Korrespondenzen, in andere Bände eingefügt, jedoch stets durch orange Einlegeblätter abgegrenzt. Die im Nachtrag enthaltenen Fotografien wurden jeweils gescannt oder kopiert und den Bänden 2 und 19 zugeordnet. Unter den Privatunterlagen wurden insbesondere die Materialien zur Ahnenforschung in ihrem originalen Zusammenhang belassen. Die Korrespondenz Franks während seines Engagements für den "Bund Wiking" 1925-1928 ist zu einem Band zusammengefasst, da seine Tätigkeit als Gauführer Duisburg zwar offiziell durch das BdW-Verbot im Mai 1926 endete, jedoch illegal vermutlich bis 1927 weiterlief.
Bestandskurzbeschreibung: NL Herbert Frank, mit Unterlagen des Wiking- und Tannenberg-Bundes in Nordrhein-Westfalen, 1909-1961; Orig., Kop., 242 Bde.; s. Rep. Frank, Herbert Ehem. Mappe "Kleinkrieg": Zeitungsausschnitte, Zeitungen (darunter Ludendorffsche Volkswarte (LVW)), Exzerpte, gedrucktes Rundschreiben der Landvolkbewegung, Abschrift der "Landwacht. Blätter für ländliche Kultur, Arbeit und Siedlung" des "Bund Artaman", November 1931; Themen: Politisches Engagement der Landvolkbewegung; Engagement gegen Sparmaßnahmen im Kulturbereich; Aktivitäten verschiedener politischer Sekten (G. Winters "Wahrheit und Recht", "Wära-Tausch-Gesellschaft"); Laufzeit: 1931-1932, Ehem. Mappe "Kleinstaaten: Portugal, Albanien, Holland, Niederl. (LV)": Zeitungsausschnitte, Zeitungen (u.a. LVW und "Deutsche Kurzpost"); Themen: Innenpolitik, Machtkämpfe, Faschismus in den o.g. Ländern; Laufzeit: 1932-1937, Ehem. Mappe "Kolonien": Zeitungsausschnitte, Zeitungen, Exzerpte, 1 Bildpostkarte; Themen: Deutsche Kolonialgesellschaft u.ä. Engagement für deutsche Kolonien; Laufzeit: 1931-1937; Ehem. Mappe "Konzerne": Zeitungsausschnitte, Zeitungen (darunter LVW, "Fridericus", "Deutsche Kurzpost", "Die Schwarze Front"), verschiedene Broschüren (u.a. "Das Goldene Zeitalter"); Themen: Wirtschaftliche Aktivitäten, Politik und Einfluß von Großhandel und Großindustrie; Reaktionen auf die Weltwirtschaftskrise; Laufzeit: 1929-April 1933.
Feldwirtschaftsamt, Abteilung Ausland, Sammelberichte über Afrika, Monatsberichte, koloniale Unterrichtungen von Amt OKW Ausland, wehrwirtschaftliche Lage des Auslands 1940-1942, Kriegstagebuch Nr. 7 des Wehrwirtschafts- und Rüstungsstabes (Ausland) 01. Oktober 1944-31. März 1944; Oberkommando der Wehrmacht (OKW)/ Wehrwirtschaftsstab bzw. OKW/ Amtsgruppe Wehrwirtschaftsstab bzw ...: "3 i 50 C, Kommissionen und Abordnungen, D Sammelberichte über Afrika, E Monatsberichte: Koloniale Unterrichtung von (AMT OKW) Ausland; Wehrwirtschaftliche Lage des Auslandes", 1940-1942 [Wi/VI. 6b, P. 1838593]. Weitere Provenienzangaben: National Archives Washington DC, Guide 17, S. 136, T 77, roll 643