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Landesarchiv Sachsen-Anhalt, I 542 (Benutzungsort: Merseburg) · Bestand · 1893 - 1970
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Hinweis: Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist. Findhilfsmittel: Findkartei 1991, Findbuch 2014 (online recherchierbar) Registraturbildner: Aus der seit 1881 bestehenden Blech- und Kupferschmiede Paul Reuß ging im Februar 1897 die Aktien-Maschinenfabrik Kyffhäuserhütte Artern hervor. Hergestellt wurden v.a. landwirtschaftliche Geräte und Maschinen für Kunden im In- und Ausland. 1904 trat die Firma als Mitgesellschafter der Wohnungsbauverein Artern eGmbH bei. 1910 fusionierte die Maschinenfabrik mit der Ergon-Kosmos AG in Karlsruhe, 1912 mit der Ruhrwerke Motoren- und Dampfkesselfabrik AG in Duisburg und übernahm schließlich 1938 die Eisenwerk Brünner AG (später GmbH) in Artern. Verkaufsniederlassungen entstanden außer in Elbing/Westpreußen (heute Elblang, Polen) auch in Nürnberg, zeitweilig in Duisburg, Prag und Karlsruhe sowie in Breslau, Danzig, Berlin, Frankfurt/Oder, Hannover und Wien. In den 1920er und 1930er Jahren erweiterte man das Produktions- und Verkaufsangebot der Firma erheblich. Vor allem wurden nun Kaha-, Planet- und Zenit-Milchseparatoren, Eismaschinen, verschiedene Arten von Dämpfern, Dampferzeuger, Kartoffel- sowie Milchkannenwaschmaschinen, Schrot- und Düngermühlen, Kessel, Heu- und Strohgebläse, Boiler und Heizkörper angeboten. Während des 2. Weltkrieges wurden zudem Kriegsmaterialien, Flakzubehörteile und Laffetten gebaut. Zwischen 1946 und 1949 kam es zur Beschlagnahme, Sequestrierung und Liquidation des Unternehmens sowie dessen Umwandlung zur Maschinenfabrik der Sowjetischen AG Maschinenbau vorm. Kyffhäuserhütte (SAG) im Kombinat Transmasch. 1952 wurde der Betrieb als VEB Maschinenfabrik Kyffhäuserhütte in Volkseigentum übergeführt. Bestandsinformationen: Vom Betriebsarchiv des VEB Kyffhäuserhütte Artern wurde 1988 über eine Nummernliste und eine unvollständig Kartei erschlossenes Schriftgut der Aktien-Maschinenfabrik Kyffhäuserhütte Artern und dessen Nachfolgebetrieb an das Staatsarchiv Magdeburg übergeben. Die teilweise Überarbeitung der Verzeichnungsangaben erfolgte 1991 durch eine archivische Hilfskraft, mit geringfügigen Korrekturen bei Archivsignaturen, Laufzeiten und Aktentiteln. Kassationen von Archivgut gab es nicht. 1994 übergab das Landeshauptarchiv Magdeburg den Aktenbestand an das neugegründete Landesarchiv Merseburg. 2011 wurde die Kartei zunächst im Archivprogramm scopeArchiv retrokonvertiert, 2014 erfolgte die abschließende archivische Bearbeitung des Aktenbestandes. Zusatzinformationen: Weitere Teile der Firmenüberlieferung der Kyffhäuserhütte Aktienmaschinenfabrik Artern bzw. aus der Zeit des VEB Maschinenfabrik Kyffhäuserhütte werden im Museum Kyffhäuserhütte (Artern, Oberer Hof) und bei der Kyffhäuser Maschinenfabrik Artern GmbH (Artern, Otto-Brünner-Straße 4) aufbewahrt. Literatur: Krombholz, Klaus: Landmaschinenbau der DDR. Licht und Schatten. Möller, Florian, Hübner, Sebastian: Geschichte der Kyffhäuserhütte Artern (in: "Der Goldene Pflug" Förderverein Dt. Landwirtschaftsmuseum e.V. Stuttgart /Universität Hohenheim, S. 33-44 Enthaltene Fotos: 10

Gutsarchiv Deersheim (Bestand)
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, H 51 (Benutzungsort: Wernigerode) · Bestand · (9. Jh.) 1516 - 2010
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch von 1951 (online recherchierbar) Registraturbildner: Deersheim gehört zur Stadt Osterwieck, Lkr. Harz, Sachsen-Anhalt. Deersheim gehörte im Spätmittelalter zum Hochstift Halberstadt, das 1650 als Fürstentum Halberstadt an die Kurfürsten von Brandenburg fiel und 1816 in der preußischen Provinz Sachsen aufging, die bis 1945 bestand. Rechte in Deersheim besaß auch das Amt Westerburg. Die Westerburg war schon 1180 von den Bischöfen von Halberstadt an die Grafen von Regenstein verliehen wurde. Nach dem Aussterben der Regensteiner 1599 erbten die Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel das Amt Westerburg, doch konnte der Kurfürst von Brandenburg als Fürst von Halberstadt das Lehen 1670 einziehen. Im Pfarrdorf Deersheim und dem benachbarten Bexheim war wohl schon 1406 die Familie von Gustedt ansässig. 1538 wird sie vom Kardinal Albrecht von Brandenburg als Administrator des Bistums Halberstadt mit der Gerichtsbarkeit in beiden Dörfern belehnt. Im 18. Jahrhundert war die Gerichtsbarkeit zwischen dem Rittergut und dem Amt Westerburg geteilt, 1842 lag sie ganz beim Amt. 1706 erwarben die von Gustedt das Pfarrpatronat vom Braunschweiger Stift St. Blasius, nachdem sie bereits das Patronat über die Kapelle zu Bexheim besaßen. Das Gut blieb bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in Familienbesitz. Bestandsinformationen: Das Gutsarchiv der Familie von Gustedt aus Deersheim besitzt eine ältere Ordnung, wie alte Signaturen auf den Akten und ein altes Repertorium aus dem 2. Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts beweisen. Daneben scheint eine nicht viel später durchgeordnete Gutsregistratur bestanden zu haben. Eine endgültige Ordnung des gesamten Akten- und Urkundenmaterials war für die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch die Archivberatungsstelle der Provinz Sachsen geplant. Im Zuge der Bodenreform wurde jedoch das Gutsarchiv durch das Landeshauptarchiv geborgen und zunächst nach Wernigerode, schließlich in das Magdeburger Archiv überführt. In dieser Phase kam es wohl zu Verlusten am Bestand. Für die archivalische Neurordnung bot sich der alte Registraturaufbau, der bis auf einige Lücken wiederhergestellt werden konnte, als Gliederungssystem an. Die Bestände des alten Gutsarchivs und eine Menge loser und zum Teil bisher ungeordneter Akten mussten in dieses System verteilt werden. Dabei ist nicht zu bestreiten, dass diese Registraturgliederung Mängel besitzt. Ihre Zerreißung aber hätte die Auflösung des Bestandes herbeigeführt, zumal der Aufbau des alten Gutsarchivs stark gestört war. Die zahlreichen losen Blätter wurden auf die einzelnen Kapitel aufgeteilt und jeweils in Sammelmappen an das Ende der Kapitel gelegt. Der Bestand wird auf Grundlage eines 2000 geschlossenen Vertrages als Depositum im Landesarchiv Sachsen-Anhalt verwahrt. Das Hauptfindbuch zum Gutsarchiv Deersheim wurde im Januar 2014 aus einer Access-Datei in das vorliegende Archivinformationssystem überführt. Die im Zusammenhang mit dem Abschluss des Depositalvertrages durch die Familie von Gustedt als Ergänzung des Depositums übergegebenen Dokumente wurden bereits 2013 unter dem Gliederungspunkt "Anhang" verzeichnet. Zusatzinformationen: Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.

Gutsarchiv Dröschkau (Bestand)
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, H 60 (Benutzungsort: Wernigerode) · Bestand · (1418, 1455) 1510 - 1933
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch von 1962 (online recherchierbar) Registraturbildner: Dröschkau gehört zur Stadt Belgern, Lkr. Nordsachsen, Freistaat Sachsen. Das 1130 als Burgward im Gau Belgern erwähnte Dröschkau gehörte im Spätmittelalter zum Stiftsamt Wurzen des Hochstifts Meißen. Der schon 1485 manifeste Anspruch der Wettiner auf Oberhoheit über das Hochstift wurde 1581 von Bischof Johann IX. von Meißen anerkannt. Dennoch behielt das Stiftsamt Wurzen als kursächsisches Nebenland bis 1818 eine eigene Stiftsregierung. 1815 kam Dröschkau mit Teilen des Stiftsamts an Preußen und gehörte dort 1816–1945 zur Provinz Sachsen. 1489 ist in Dröschkau ein Vorwerk des Nonnenklosters Mühlberg belegt. Damit wurde 1582 Stellan von Holtzendorf von Kurfürst August begnadigt. 1669 ging das Gut in Folge einer Heirat an die Familie von Heynitz über. Das 1815 als schriftsässig bezeichnete Rittergut hatte spätestens im 18. Jh. die Patrimonialgerichtsbarkeit über den Ort inne und unterstand darin dem Amt Torgau. Zum Besitzkomplex gehörten das Vorwerk Pietzsch und die Schäferei Neusorge. Die Familie von Heynitz saß bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 auf Dröschkau. Bestandsinformationen: Der Bestand kam am 27.06.1949 über die Landesbibliothek Halle/S. an das Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Ein Repertorium war nicht vorhanden, eine durchgehende Archivordnung scheint nicht bestanden zu haben, so dass die Archivalien, die größtenteils ungebunden waren, neu geordnet und neu verzeichnet werden mussten. Vergleicht man die Angaben von O. Steinecke (Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 15, 1902, S. 421) über den Bestand des Heynitzschen Familienarchivs zu Dröschkau mit den in das Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt gelangten Archivalien, so muss bedauerlicherweise festgestellt werden, dass bedeutende Verluste eingetreten sind. U. a. fehlen die von Steinecke erwähnten 41 von Friedrich Anton von Heynitz herrührenden Tagebücher aus den Jahren 1747 bis 1783 und 1792 bis 1802. Der Bestand wurde im Jahre 1962 geordnet, verzeichnet und mit einer Registratur- und Bestandsgeschichte versehen. Zusatzinformationen: Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.- Schumann: Post-Lexikon von Sachsen, Bd. 2, 1815, S. 286.- Schumann-Schiffner: Post-Lexikon von Sachsen, Bd. 15, 1828, S. 428-430.- Kneschke: Deutsches Adels-Lexikon, Bd. 4, 1863, S. 364-365, 462.- O. Steinecke: Frierich Anton von Heynitz. Ein Lebensbild. In: Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 15, 1902, S. 421-470.

Gutsarchiv Eichenbarleben
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, H 61 (Benutzungsort: Wernigerode) · Bestand · (1578) 1593 - 1927
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch von 1987 (online recherchierbar) Registraturbildner: Eichenbarleben gehört zur Gemeinde Hohe Börde, Lkr. Börde, Sachsen-Anhalt. Eichenbarleben war im Spätmittelalter ein Lehen des Erzstiftes Magdeburg, das 1680 als Herzogtum Magdeburg an die Kurfürsten von Brandenburg fiel und 1816 in der preußischen Provinz Sachsen aufging, die bis 1945 bestand. 1140 schuf ein Graf Hoyer durch den Erwerb von 12 Hufen die Grundlage für einen Adelssitz in Eichenbarleben. Seit 1283 sind Ministerialen von Eichenbarleben nachweisbar. 1452 ging die als magdeburgisches Lehen bezeichnete Burg aus dem Besitz derer von Wanzleben an die von Alvensleben schwarzer Linie auf Hundisburg über. Seit 1565 war Eichenbarleben Sitz eines eigenen Familienzweiges. 1813 musste dieser das Gut veräußern, es blieb aber in Familienhand und gehörte seit 1821 zur Linie Erxleben II. Nach dem Tod des preußische Staatsministers Graf Albrecht von Alvensleben 1858 wechselte Eichenbarleben an die Familie von Krosigk, in deren Besitz das Gut bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 blieb. Zum 1842 als landtagsfähig bezeichneten Rittergut gehörten das Pfarrpatronat sowie die Patrimonialgerichtsbarkeit über Eichenbarleben und Süplingen. Bestandsinformationen: Der im Zuge der Bodenreform sichergestellte Bestand wurde im Oktober 1949 dem damaligen Staatsarchiv Magdeburg übergeben. Eine unvollständige Verzeichnungsliste ließ keine innere Ordnung erkennen. Daraufhin erfolgte eine Neuverzeichnung des Bestandes. Zusatzinformationen: Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.

Gutsarchiv Langenapel (Bestand)
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, H 135 (Benutzungsort: Wernigerode) · Bestand · (1443, 1522) 1543 - 1933
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch von 1952 (online recherchierbar) Registraturbildner: Langenapel gehört zur Hansestadt Salzwedel, Altmarkkreis Salzwedel, Sachsen-Anhalt. Das im Zuge der Ostkolonisation des 12./13. Jahrhunderts gegründete Langenapel lag in der Altmark, die sich im 13./14. Jh. als Territorium herausbildete und 1449 endgültig unter die Landesherrschaft der Kurfürsten von Brandenburg gelangte. 1816 wurde die Altmark Teil der preußischen Provinz Sachsen, die bis 1945 bestand. Für 1375 ist in Langenapel eine brandenburgische Burg im Besitz derer von Crucemann belegt. Im frühen 15. Jh. ging die als Burglehen der Burg Salzwedel bezeichnete Anlage an die von dem Knesebeck (schwarzer Linie) über, die 1425/33 durch Tauschverträge mit denen von der Schulenburg das gesamte Dorf an sich brachten. Eine Erstürmung durch die Bürger von Salzwedel 1443 und ein Öffnungsvertrag von 1469 nahmen der Burg ihre militärische Bedeutung. Denoch rechnete die kurbrandenburgische Kanzlei die Knesebecks auf Langenapel im späten 15. Jh. zum exklusiven Kreis der schlossgesessenen Lehnsmannen. Das aus der Burg hervorgegangene landtagsfähige Rittergut blieb bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in Familienbesitz. Zum Rittergut gehörten 1842 Patrimonialgerichtsbarkeit und das Kirchenpatronat über Langenapel, das nach Osterwohle eingepfarrt war. Zum Besitzkomplex zählten weiterhin ein 1544 erworbenes Gut in Dähre und ein 1616 nachweisbares Vorwerk in Lagendorf. Um 1897 erwarben die Knesebeck von der Familie von Meding das Gut Deutschhorst, dessen Gutsarchiv in den Bestand eingeflossen ist. Bestandsinformationen: Das Archiv des von dem Knesebeckschen Gutes Langenapel wurde von dem Pfarrer Dr. Nötzel in Osterwohle sichergestellt und im Jahre 1948 vom Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt in Magdeburg übernommen. Da der Bestand Signaturen aufwies, wurde die alte Gliederung nach den Signaturen wieder hergestellt. Die Ordnung und Verzeichnung der Archivalien sowie die Erstellung eines Registers erfolgte im Jahr 1952. Die Retrokonversion des vorliegenden Findbuches wurde im Oktober 2013 durchgeführt. Der Bestand wird auf Grundlage eines 2008 geschlossenen Vertrages als Depositum im Landesarchiv Sachsen-Anhalt verwahrt. Zusatzinformationen: Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.

Gutsarchiv Walbeck (Bestand)
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, H 242 (Benutzungsort: Wernigerode) · Bestand · (985) 1495 - 2010
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch von 1990 (online recherchierbar); zum Teil unerschlossen Registraturbildner: Walbeck gehört zur Stadt Hettstedt, Lkr. Mansfeld-Südharz, Sachsen-Anhalt. 992 übertrug Otto III. aus dem Wittum der Kaiserin Adelheid den Königshof Walbeck an das Reichsstift Quedlinburg zur Einrichtung eines 997 geweihten Benediktinerinnenklosters. 1540/42 säkularisierten die Grafen von Mansfeld das Kloster, über das sie seit 1387 die Vogtei ausgeübt hatten. Bei der Sequestration 1570/73 wurde Walbeck als Teil der Grafschaft Mansfeld-Vorderort unter kursächsische Verwaltung gestellt und gelangte 1815 an Preußen, wo es 1816–1945 der Provinz Sachsen zugeordnet war. 1563 verpfändete Graf Hans Albrecht von Mansfeld-Vorderort das Amt Walbeck, bestehend aus dem Klostergut und den Dörfern Ritterode und Meisberg, an Ludolf von Bortfeld. Dessen Nachkommen traten die Pfandschaft 1661 an Graf Johann Albrecht von Ronoff ab, der sich 1663 mit den Mansfeldern auf wiederkäuflichen Erwerb verglich. 1677 veräußerte er an Friedrich Casimir zu Eltz. 1727 gelangte das Gut von dessen Nachkommen auf dem Erbweg an Philipp Wilhelm und Johann Clamor von dem Bussche. Letzterer erwarb es 1742 als Erbkauf, erreichte 1745 die Erhebung zum altschriftsässigen Rittergut und ließ 1743/50 den barocken Schlossbau errichten. 1845 fiel Walbeck durch Auskauf der übrigen Erben an Friedrich August Tellemann, der Anna von dem Bussche geheiratet hatte. Über die Ehe ihrer Tochter Anna mit Heinrich Friedrich Remigius Bartels gelangte das Rittergut an dessen Familie, in deren Besitz es bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 verblieb. Zum Amt genannten Rittergut gehörte 1827 die Patrimonialgerichtsbarkeit über Walbeck, Ritterode, Meisberg (teilweise) und Quenstedt. Zeitweilig mitverwaltet wurden das aus mehreren Erblehngütern gebildete Rittergut Quenstedt, das 1726/27 erworben und 1843 bei einer Erbteilung wieder abgetrennt wurde, sowie das seit 1667 zu Walbeck gehörige Erblehngut Kupferberg vor Hettstedt. Die Kirche von Walbeck wurde von der Pfarrei Bräunrode versorgt. Bestandsinformationen: Der Bestand wird auf Grundlage eines 2014 geschlossenen Vertrages als Depositum im Landesarchiv Sachsen-Anhalt verwahrt. Zusatzinformationen: Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.

Landesarchiv Sachsen-Anhalt, C 110 Halle (Benutzungsort: Merseburg) · Bestand · 1838 - 1966
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch von 1992 (online recherchierbar) Registraturbildner: Als Vorläufer der späteren Handelskammer Halle ist der ursprünglich nur für den Bau eines Packhofes 1833 gegründete Verein für den Halleschen Handel anzusehen. Auf Grund von Vorschlägen dieses Vereins und seines Vorstehers Ludwig Wucherer wurde durch Edikt vom 18. Oktober 1844 eine Handelskammer "für die Stadt Halle und die Saale-Örter" errichtet. Ihr Bezirk umfasste anfangs die Städte Halle, Wettin und Alsleben sowie die Landgemeinden Kröllwitz, Rothenburg (Saale) und Salzmünde. 1856 kam Eilenburg hinzu, 1873 schlossen sich die Kreise Bitterfeld, Delitzsch (ohne Stadt Delitzsch), Querfurt, Merseburg, Naumburg, Weißenfels, Zeitz, der Saalkreis, der Mansfelder See- und Gebirgskreis (ohne die ehemalige Gerichtskommission Ermsleben) an. 1881 folgten die Stadt Delitzsch, 1894 der Kreis Eckartsberga, 1895 die Kreise Liebenwerda und Torgau, endlich 1920 der Kreis Schweinitz. Damit umfasste die Industrie- und Handelskammer Halle den gesamten Regierungsbezirk Merseburg ohne den Kreis Sangerhausen, der zum Kammerbezirk Nordhausen gehörte, und die ehemalige Gerichtskommission Ermsleben (Mansfelder Gebirgskreis) mit der Stadt Ermsleben und den Landgemeinden Endorf, Meisdorf, Neuplatendorf, Pansfelde, Sinsleben und Wieserode, die dem Kammerbezirk Halberstadt zugeteilt waren. Bei der Gründung bestand die Handelskammer aus 9 Mitgliedern, seit 1897 umfasste sie 54 Mitglieder, die in den Fachgruppen Industrie, Bergbau, Großhandel und Einzelhandel in 7 Wahlkreisen gewählt wurden. Im Jahre 1936 wurde für das Gebiet der Industrie- und Handelskammern Halle, Halberstadt, Magdeburg und Dessau, d.h. für den Freistaat Anhalt, die Regierungsbezirke Magdeburg und Merseburg und den braunschweigischen Landesteil Calvörde die Wirtschaftskammer Mittelelbe geschaffen, die für ihren Bezirk die genannten Kammern zusammenfasste und auf der mittleren Ebene der Reichswirtschaftskammer entsprach. Nachdem die Anordnung vom 16. Dezember 1942 die Errichtung der Gauwirtschaftskammer Halle-Merseburg bestimmt hatte, wurden die Industrie- und Handelskammer Halle und die Wirtschaftskammer Mittelelbe mit Wirkung vom 31. Dezember 1942 aufgelöst. Auch die Rechte und Pflichten der Wirtschaftskammer Mittelelbe gingen - soweit diese den Bezirk der bisherigen Industrie- und Handelskammer Halle betrafen, zum 1. Januar 1943 auf die Gauwirtschaftskammer Halle-Merseburg über. Nach dem Ende des Krieges wurde die Kompetenz der Industrie- und Handelskammer Halle auf die neugegründete Provinz Sachsen ausgedehnt, bis durch Verordnung des Präsidiums der Provinz Sachsen vom 20. April 1946 die Industrie- und Handelskammer der Provinz Sachsen (ab. 3. Dezember 1946: Sachsen-Anhalt) gebildet wurde. Bestandsinformationen: Die bei der Industrie- und Handelskammer Halle erwachsenen Akten sind vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts einer umfangreichen Kassation unterzogen worden, von der nur jene Aktenbände verschont blieben, die für die laufende Geschäftsführung damals noch benötigt wurden. Dieser ältere Teil des Bestandes gelangte mit den später entstandenen Akten zwischen 1953 und 1958 in drei Ablieferungen an die Außenstelle Merseburg des Staatsarchivs. Im Jahre 1968 wurde dieser Teil der Bestandes nach Magdeburg überführt und hinsichtlich der Verzeichnungsangaben ergänzt; 1969 wurde schließlich der Rest des Bestandes vom Staatsarchiv Magdeburg übernommen, verzeichnet und in den bereits vorhandenen Bestand eingeordnet. Bei der Bearbeitung von Unterlagen der Industrie- und Handelskammer des Bezirkes Halle in den 1990er Jahren konnte noch weiteres Schriftgut aus der Zeit vor 1945 ermittelt und dem Bestand zugeordnet werden. Zusatzinformationen: Zu den Prüfungsunterlagen der einzelnen Gewerbe (8.6.) liegt ein maschinenschriftliches Findbuch vor. Literatur: Das Handelskammergebäude zu Halle a. d. Saale. Denkschrift zur Einweihung am 12. Mai 1902.- W. Hoffmann, die Handelskammer zu Halle. Denkschrift zum 75jährigen Bestehen der Handelskammer, Halle 1902.- Die Industrie- und Handelskammer zu Halle, hrsg. von der Geschäftsführung, Leipzig 1937.- Dalchow, Irmtraud, Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau: 150 Jahre Kammergeschichte in Mitteldeutschland 1844 - 1994. Festschrift der IHK Halle-Dessau zum 150jährigen Jubiläum, Halle 1995.

Landesarchiv Sachsen-Anhalt, I 600 (Benutzungsort: Merseburg) · Bestand · 1848 - 1951
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Hinweis: Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist. Findhilfsmittel: Findbuch 2016 (online recherchierbar) Registraturbildner: Als Nachfolger der seit 1859 bestehenden und 1880 in Konkurs gegangenen Neuen Aktienzuckerraffinerie Halle wurde 1881 die Zuckerraffinerie AG Halle mit Sitz in der dortigen Raffineriestraße gegründet. Hauptzweck des Unternehmens war die Verarbeitung von Roh- zu Verbrauchszucker. Produziert wurde Brot-, Würfel-, Gebrauchs-, granulierter und Puderzucker sowie Melasse. 1885 übernahm die AG die seit 1835 bestehende Hallesche Zuckersiederei Compagnie auf Aktien (Am Hospitalplatz, Halle-Glaucha), deren Betrieb 1906 aufgegeben wurde. 1922 trat die Raffinerie der Vereinigung Mitteldeutscher Rohzuckerfabriken Halle (VEMIRO) bei, deren Vertreter (Rohzuckerfabriken) die Aktienmehrheit am Unternehmen besaßen. Verarbeitet wurde Rohzucker in der Folge nur noch auf Basis von Werklohnverträgen. Den Zuckerverkauf organisierte die Zuckervertriebsgesellschaft AG Halle. Zur Gewährleistung der Raffinerieproduktion setzte man in den 1940er Jahren auch Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und ausländische Arbeitskräfte ein. Im 2. Weltkrieg stark zerstört, wurde die Zuckerraffinerie AG 1946 enteignet und den Industriewerken Sachsen-Anhalt unterstellt. Per 1. Juli 1948 ging der Betrieb als VVB Zuckerindustrie - VEB Zuckerraffinerie Halle in Volkseigentum über. 1951 wurde daraus der VEB "Vorwärts" Zuckerraffinerie Halle. Bestandsinformationen: Aus dem Verwaltungsarchiv des VEB Zuckerkombinat Halle wurden 1981 etwa 6 lfm Schriftgut der Zuckerraffinerie AG Halle an das Staatsarchiv Magdeburg übergeben, wo 1984 die Neuverzeichnung der Akten auf Karteikarten erfolgte. Der Bestand kam 1994 in das neu gegründete Landesarchiv Merseburg (später Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Merseburg). 2013 wurde die Findkartei im Verzeichnungsprogramm scopeArchiv retrokonvertiert. 2016 erfolgte die vollständige Überarbeitung des Schriftgutbestandes. Zusatzinformationen: Korrespondierende Bestände: - I 599 VEMIRO, - I 601 ZVG Halle - Bestände verschiedener Zuckerfabriken Literatur: Karl Sewering: Zuckerindustrie und Zuckerhandel in Deutschland. Poeschel Verlag Stuttgart 1933. Olbrich, Hubert: Zuckermuseum im Umbruch. Universitätsverlag der TU Berlin, 2012. Olbrich, Hubert: Zuckermuseum im Exil. Universitätsverlag der TU Berlin, 2013. Olbrich, Hubert: Zucker-Museum, Bd. 26. Druckhaus Hentrich, Berlin, 1989 (2016).