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Description archivistique
17th Legation of Paris
2.3.4.2.17 · Gliederung
Fait partie de Bavarian State Archives (Archivtektonik)

Schon im 17. Jahrhundert sandten die Höfe von Bayern, Kurpfalz und Pfalz-Neuburg bei besonderen Gelegenheiten und für Sonderverhandlungen ihre Vertreter nach Paris. Nur Pfalz-Neuburg hatte in dieser frühen Zeit seit 1658 einen ständigen Agenten in Paris, der 1685 bei der Regierungsfolge der Neuburger Linie in Heidelberg zunächst für die Kurpfalz übernommen wurde. Kurbayern hatte von 1673 bis 1689 einen ständigen Vertreter in Paris infolge der fortlaufenden Anwesenheit eines 1673 nach Paris entsandten Sonderbeauftragten. Erst im Laufe des 18. Jahrhunderts erscheinen neben dem Sondergesandten ständige Vertreter in Paris, für Bayern und Kurpfalz ungefähr ab 1720, für Pfalz-Zweibrücken ab Mitte des Jahrhunderts. Auch diese ständigen Vertreter kamen wohl zunächst mit einem Sonderauftrag (sicher Grevenbroch und Pachelbel, bei Grimberghen nicht feststellbar) an den französischen Hof, blieben als Residenten und "Minister" und wurden schließlich als bevollmächtigte Minister beglaubigt. 1751/1755 vertrat der kurpfälzische Gesandte gleichzeitig Bayern, 1758/59 der bayerische Gesandte gleichzeitig Kurpfalz. 1777 bei der Regierungsfolge der kurpfälzischen Linie in Bayern wurde der kurpfälzische bevollmächtigte Minister für Bayern übernommen. Nach seinem Ausscheiden um 1787 wurde die bayerische Vertretung nur von Legationssekretären als interimistische Geschäftsträger und Agenten geführt. 1799 bei der Regierungsfolge der Zweibrückener Linie in Bayern übernahm der Zweibrückener Gesandte in Paris die bayerische Vertretung, die mit geringen Unterbrechungen bis 1870 von außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministern, von 1871 bis 1914 von Geschäftsträgern geführt wurde. Mit Wirkung vom 8.1.1920 wurde die bayerische Gesandtschaft in Paris offiziell aufgehoben. Mai 1805 bis1813 war der bayerische Vertreter in Paris auch bei Kaiser Napoleon als König von Italien beglaubigt. 1853 bis 1866/67 war der bayerische Gesandte in Paris gleichzeitig für Spanien, 1871 bis 1914 gleichzeitig für Belgien beglaubigt. Außerdem wurden auch sonst im 19. Jahrhundert Schriftstücke mit bayerischen Belangen in den Vereinigten Staaten von Amerika, Spanien und Portugal über die bayerischen Gesandten in Paris den Vertretungen dieser Länder zugestellt. Während des Krieges 1870/71 wurden die bayerischen Interessen von der Schweizer Gesandtschaft in Paris vertreten. Der bei den Sondergesandten entstandene Schriftwechsel wurde nur in die Bestände der bayerischen und pfälzischen Gesandtschaften in Paris mit eingereiht, wenn der Sondergesandte schließlich als ständiger Vertreter in Paris blieb (Pachelbel, Cetto, Grevenbroch) oder wenn die später ernannten ständigen Gesandten die Verhandlungen fortführten. Die Registraturen der Gesandten im 18. Jahrhundert sind nur noch sehr lückenhaft vorhanden. Sie beschränken sich hauptsächlich auf die Abgaben des bayerischen Vertreters von Eyck (1755/1777), des kurpfälzischen Vertreters von Grevenbroch (1718/58) und des Zweibrückenschen Vertreters Pachelbel (1756/84). Diese Abgaben wurden aus den Regierungsbeständen in Kasten schwarz und Kasten blau herausgelöst, soweit sie nicht von der Registratur der bayerischen Gesandtschaft in Paris im 19. Jahrhundert übernommen und von dieser mit übrigen Gesandtschaftsbeständen über das bayerische Außenministerium an das Geheime Staatsarchiv abgegeben worden sind. Die Registraturen des 18. Jahrhunderts wurden ihrer Provenienz entsprechend für die Vertretungen in Bayern, Kurpfalz und Pfalz-Zweibrücken je gesondert geordnet und jeder Bestand für sich verzeichnet. Der Schriftwechsel bzw. der Nachlass des bayerischen Gesandten Fürst Grimberghen von 1718 bis 1754 ist in den Archives Nationales in Paris unter den Signaturen Serie I Nr. 153/103, 153/106 und vielleicht 153/51 und 153/94, sowie in der Serie T und in den Archives du Ministère des Affaires Etrangères im Bestand Correspondance politique, Bavière Nr. 73, 77, 80, 82, 84, 86-90 und Bavière-Supplément Nr. 6 und 7 hinterlegt. Die Bestände der bayerischen Gesandtschaft in Paris während des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts kamen mit den Abgaben 1877, 1879, 1895, 1902, 1910 und 1920 an das Geheime Staatsarchiv. Die Abgabe 1877 enthielt nur die politischen Akten des Gesandten Cetto, die dieser schon 1813 an das Ministerium des Äußern eingesandt hatte und die in ihrem ersten Ordnungszustand verzeichnet worden waren. Der politische Schriftwechsel wurde jetzt beibehalten, ebenso zum Teil politische Einzelakten; ein anderer Teil musste aufgelöst werden. Die Abgabe 1879 umfasst die Registratur der Gesandtschaft von 1801 bis 1870 sowie einige Faszikel der kurpfälzischen Mission im 18. Jahrhundert. Diese Abgabe war von dem Archivar Destouches in 811 Faszikeln in eine grobe, unchronologische Ordnung gebracht und in einem eigenen Repertorium verzeichnet worden. Auch hier war eine völlige Neuordnung nötig, vor allem um die vorher fast unberücksichtigten Einzelfälle zu erfassen. Die späteren Abgaben 1895, 1902, 1910 und 1920 waren mit Abgabeverzeichnissen, getrennt nach den Registraturen für Frankreich und Belgien, an das Geheime Staatsarchiv gekommen und in gleichem Zustand beibehalten worden. Die übernommenen Sammelakten wurden jetzt in Einzelakten aufgelöst und neu verzeichnet. Einzelne Akten, die aus dem Nachlass des Gesandten Chevalier François Gabriel de Bray über das Familienarchiv der Grafen Bray 1943 an das Geheime Staatsarchiv gekommen waren, wurden in den Bestand mit eingearbeitet. Soweit eine Trennung möglich war, wurde die Registratur der Geschäftsführung des Gesandten für die bayerischen Belange in Spanien (1853/1867) und in Belgien (1871/1914) während seiner Beglaubigung in diesen Ländern gesondert behandelt. In ihrer Eigenschaft als Präsidenten des deutschen Hilfsvereins in Paris von 1871 bis 1914 wurde von den bayerischen Geschäftsträgern mancher Schriftwechsel des Hilfsvereins erledigt, der sich aus dem Gesandtschaftsbestand nicht herausnehmen ließ. Vornamen und Adelsprädikate von französischen Staatsangehörigen wurden in französischer Sprache beibehalten, während Vornamen und Adelsprädikate der in den bayerischen Staatsverband aufgenommenen ehemaligen Franzosen in deutscher Sprache aufgenommen sind. Im politischen Schriftwechsel des 18. Jahrhunderts finden sich häufig Einzelfälle, die aus technischen Gründen nicht herausgenommen und nicht eigens aufgeführt werden konnten. Um das Personenregister nicht zu überlasten, wurden gedruckte und hektographierte Listen mit Namen von verdächtigen Personen, Flüchtlingen, Aufständischen bei den Akten Nr. 4645, 4648, 6308, 6996, 6999, sowie Pass-, Unterstützungs- und Kriegsgefangenenlisten mit je über 1000 Namen in den Akten Nr. 3985, 4770, 4773, 4776, 12290-12295, sowie französische Patentfachberater im Akt Nr. 6308 nicht aufgenommen. Andererseits wurden die zahlreichen Namen in Sammellisten und Sammelakten insbesondere bei den Gruppen Ordensverleihungen, Personenstand, Staatsangehörigkeit, Unterstützungswesen, Reisen, Bayerisches und Französisches Heer nur im Register, nicht aber im fortlaufenden Text verzeichnet. München, im Januar 1957 Liselotte von Hoermann Reinschrift: Ingeborg Thal, Elisabeth Bauer Das vorliegende Repertorium wurde von Frau Dr. Liselotte von Hoermann (verstorben am 9.2.1959) nach den Anweisungen des damaligen Vorstands des Geheimen Staatsarchivs, Oberarchivrat Professor Dr. Ludwig Maenner, angefertigt. Das Ortsregister fertigte 1961 Archivrat Dr. Eberhard Weis. Die Reinschrift wurde im Frühjahr 1962 abgeschlossen. Reihe der Gesandten (Daten ohne weiteren Zusatz bedeuten die Übergabe des Beglaubigungs- oder Abberufungsschreibens) Reihe der kurbayerischen Gesandten bis 1799: Mayr, Martin (später von Oberschellang), zunächst als Unterhändler, zuletzt als Resident, 1673 Januar 22 (kurfürstliche Weisung) - 1689 Januar 14 (Abberufung) Luynes, Louis Joseph dAlbert Graf von, Fürst von Grimberghen, bevollmächtigter Minister, 1718 Juni (Memorandum) - 1750 November (Abberufung) Grevenbroch, Johann Wilhelm Freiherr von, bevollmächtigter Minister, gleichzeitig Vertreter von Kurpfalz, 1751 Januar 26 - 1755 März 18 Eyck, Maximilian Emanuel Freiherr (später Graf) von, außerordentlicher Gesandter, 1755 Juni 24 - 1777 Oktober 20 (Tod) Sickingen, Karl Heinrich Joseph Freiherr (später Reichsgraf) von, kurpfalzbayerischer bevollmächtigter Minister, vorher kurpfälzischer bevollmächtigter Minister, 1777 Dezember 30 (Regierungsantritt Karl Theodors in Bayern) - Ende 1787 (Abberufung) David, Karl, Legationssekretär, Führung der Geschäfte, Anfang 1788 - 1789 November 5 (Tod) Hermant, Louis, Legationssekretär, interimistischer Geschäftsträger, 1789 Dezember 8 (Antrittsbesuch beim französischen Außenminister) - 1795 Februar 23 (Tod) Reihe der Pfalz-Neuburgischen Gesandten: Braun, Johann, Agent, 1658 Mai 7 (Beglaubigungsschreiben) - Ende 1669 (vermutetes Todesdatum) Heiß, Johann, Agent, 1670 Februar Anfang (Ernennung) - 1685 Mai 26 (Regierungsantritt von Herzog Philipp Wilhelm in Kurpfalz) Reihe der kurpfälzischen Gesandten: Heiß, Johann, Agent, 1685 Mai 26 (Regierungsantritt des Kurfürsten Philipp Wilhelm) - 1688 Juli 3 (letztermittelter Bericht) Heiß, Johann, Minister, 1698 Juni 4 (Ernennung) - 1702 März 27 (letzter Bericht) Zachmann, Johann Casimir von, Regierungsrat und Hofgerichtsrat, vielleicht Sondergesandter, 1717 Oktober 8 (Beglaubigungsschreiben) - 1719 vor März 26 (Tod) Francken, Johann Bernhard Freiherr von, Geheimer Rat und Vizekanzler, vielleicht [durchgestrichen, handschriftlich ergänzt: sicher] Sondergesandter, 1719 März 26 (Beglaubigungsschreiben) - 1719 Oktober 6 (Abreise) Grevenbroch, Johann Wilhelm (später Freiherr von), Geschäftsträger, dann Resident (Ernennung zwischen 21.8.1722 und 1.7.1726) und bevollmächtigter Minister (Ernennung zwischen 19.4.1742 und 10.7.1746), 1719 zwischen Oktober 6 und November 6 - 1758 Dezember 2 (Abberufung) Eyck, Maximilian Emanuel Freiherr von, bevollmächtigter Minister, gleichzeitig Vertreter Bayerns, 1758 November 21 (Beglaubigungsschreiben) - 1759 Mai 24 (Rekreditiv) Cruquenberg, Philippe Comte de, bevollmächtigter Minister, 1759 Mai zwischen 7 und 24 - 1768 Dezember 6 (Abberufung) Sickingen, Karl Heinrich Joseph Freiherr (später Reichsgraf) von, bevollmächtigter Minister, 1768 Dezember 6 - 1777 Dezember 30 (Regierungsantritt des Kurfürsten Karl Theodor in Bayern) Reihe der Pfalz-Zweibrückenschen Gesandten: Wernicke, Georg Philipp von, 1740 Dezember 23 (Beglaubigungsschreiben für Sonderverhandlungen) - 1744 März (letzter Bericht) - 1752 August 27 (Beglaubigungsschreiben für Sonderverhandlungen) - 1755 August 13 (letzter Bericht) Pachelbel, Georg Wilhelm von, Minister, seit 25.10.1772 bevollmächtigter Minister, 1756 März 31 (Beglaubigungsschreiben) -1784 Oktober 5 (Tod) Bonnard, Etienne Louis, Geschäftsträger, seit 23.5.1784 mit der Führung der Geschäfte betraut, 1787 Dezember 24 (Ernennung) - 1795 April 1 (Tod des Herzogs Karl) Cetto, Anton Freiherr von, Geschäftsträger, 1796 Oktober 2 (erster Empfang beim französischen Außenminister) - 1799 Februar 16 (Regierungsantritt des Herzog Max Joseph in Bayern), von da an kurpfalzbayerischer Vertreter Reihe der bayerischen Gesandten 1799 bis 1914: Cetto, Anton Freiherr von, ohne förmliche Bezeichnung beglaubigt, 1799 Februar 16 (Regierungsantritt des Kurfürsten Max Joseph) - 1799 Juli 23 (letzter Bericht) Cetto, Anton Freiherr von, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, 1801 September 24 (seit Oktober 1800 in Paris) - 1813 Oktober 16 (Zustellung der Pässe) Pictet de Rochemont, Charles René, Geschäftsträger, 1816 Januar 14 oder 15 - 1817 Mai 5 (letzter Bericht) Rechberg, Willibald Hyazinth Joseph Graf von, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, 1817 August 5 (erste Audienz) - 1821 August 3 Bray, Franz Gabriel Graf von, Geheimer Rat, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, 1823 Oktober 7 - 1827 Mai 1 Pfeffel, Christian Hubert Freiherr von, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, 1828 April 27 - 1834 Dezember 11 (Tod) Schoepf, Ferdinand von, Geschäftsträger, 1834 Dezember 26 oder 27 - 1836 Februar 20 Jenison-Walworth, Franz Olivier Graf von, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, 1836 Februar 20 - 1839 November 30 Luxburg, Friedrich Christian Karl Graf von, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, 1840 März 16 - 1846 Oktober 3 Öttingen-Wallerstein, Ludwig Fürst zu, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, 1846 Oktober 10 - 1848 Februar 24 (Abdankung des französischen Königs) Wendland, August Freiherr von, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister (seit 1848 interimistischer Geschäftsträger, doch ohne förmliche Beglaubigung), 1850 September 15 - 1866 November 7 Pergler von Perglas, Maximilian Joseph Freiherr von, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, 1866 Dezember 23 - 1867 Dezember 29 Quadt-Wykradt-Isny, Friedrich Wilhelm Hermann Graf von, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, 1868 März 22 - 1870 Juli 23 (Zustellung der Pässe) Rudhart, Gideon (später "von"), Geschäftsträger, 1871 Juli 12 - 1877 August 6 Reither, Johann Evangelist (später "von"), Geschäftsträger, 1877 Oktober 18 - 1889 April 1 Tucher von Simmelsdorf, Heinrich Freiherr von, Geschäftsträger, 1889 April 3 - 1895 Dezember 21 Tann-Rathsamhausen, Rudolf Freiherr von und zu der, Geschäftsträger, 1895 Dezember 24 - 1902 Dezember 15 Guttenberg, Georg Freiherr von und zu, Geschäftsträger, 1903 Januar 17 - 1903 November 11 Moy, Karl Graf von, Geschäftsträger, 1903 Dezember 16 - 1906 Juli 11 Ortenburg-Tambach, Friedrich Graf zu, Geschäftsträger, 1906 Oktober 19 - 1909 Juli 12 Ritter zu Grünstein, Lothar Freiherr von, Geschäftsträger mit Titel und R