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Theologische Fakultät, Dekanat 1810-1945
Theol.Fak.01 · Bestand
Teil von Universitätsarchiv der Humboldt-Universität Berlin

Vorwort: Theologische Fakultät Dekanat Geschichte des Registraturbildners Die theologische Fakultät besteht seit Gründung der Universität im Jahre 1810. Die ersten Kollegien über christliche Sittenlehre und Hermeneutik wurden jedoch von Schleiermacher bereits am 22.11.1809 gehalten.(1) In einem Gutachten über die Einrichtung der Theologischen Fakultät vom 25.5.1810 forderte Schleiermacher eine Einteilung des Lehrstoffes in exegetische, dogmatische und praktische Theologie und ein Seminar für gelehrte Theologie zur engeren Verbindung zwischen Schülern und Lehrern und zur Vertiefung des Wissens und wies darauf hin, dass kein Unterschied zwischen den Konfessionen und einzelnen Richtungen der evangelischen Kirche innerhalb der Fakultät gemacht werden sollte.(2) Diese Vorschläge Schleiermachers wurden, wie sich aus den Fakultätsstatuten des Jahres 1838 ersehen lässt, auch verwirklicht. Folgende Disziplinen standen auf dem Lehrplan: Enzyklopädie und Methodologie der Theologie Einleitung in das Alte und in das Neue Testament Biblische Kritik und Hermeneutik Geschichte des Alten Testaments und der Biblischen Archäologie Auslegung des Pentateuch, des Hiob, der Psalmen und des Jesaja, der wichtigsten historischen und didaktischen Schriften des Neuen Testaments Kirchen- und Dogmengeschichte Dogmatik, theologische Moral, Symbolik Praktische Theologie, im ganzen und in einzelnen Zweigen. Diese Disziplinen wurden auch in den Fakultätsstatuten des Jahres 1903 noch bestätigt. Die Theologische Fakultät der Universität Berlin war im 19. Jahrhundert führend in Deutschland. Zu den bedeutendsten Professoren jener Zeit zählen die Professoren Schleiermacher, Marheineke, de Wette, Neander, Hengstenberg und Twesten. Eine neue Blüte erreichte die Fakultät durch das Wirken der Professoren von Harnack auf kirchenhistorischem und von Schlatter auf systematischem Gebiet am Ende des 19. Jahrhunderts. Im 20. Jahrhundert zeigten sich unter dem Dekanat der Professoren Stolzenburg und Seeberg auch in der Theologischen Fakultät starke Tendenzen zum Nationalsozialismus. Anhänger der Bekennenden Kirche (z.B. Dietrich Bonhoeffer) wurden beurlaubt und den Studenten die Teilnahme an ihren Veranstaltungen streng verboten. Insbesondere der Professor der systematischen Theologie und Religionspsychologie D. Werner Gruehn und Dr. Ernst Schubert, Lehrbeauftragter für Auslandsdeutschtum und Kirche, vertraten die nationalsozialistische Ideologie. Beide beschäftigten sich mit Problemen des "deutschen Volkstums im Ausland" in Zusammenhang mit kirchlichen Fragen. In den Jahren 1847 bis 1870 wurde während des Semesters ein Akademischer Gottesdienst abgehalten. Die ersten Pläne dazu stammten aus dem Jahre 1810, ließen sich jedoch nicht verwirklichen. Auch die Bitte der Fakultät um Einrichtung einer Universitätskirche aus dem Jahre 1830 wurde vom Ministerium nicht erhört, bis es 1847 den energischen Bemühungen von Professor Dr. Nitzsch gelang, eine evangelische Predigerstelle an der Universität zu begründen. Der erste Gottesdienst fand am 3. Adventsonntag 1847 in der Dorotheenstädtischen Kirche statt. Für den Universitätsprediger existierte auch ein Siegel. Als Universitätsprediger fungierten von 1847 bis 1855 Professor D. Nitzsch, von 1855 bis 1858 interimistisch Professor Wuttke und die Privatdozenten Lic. Strauss und Dr. Erdmann und von 1858 bis 1870 Professor Steinmeyer. Im Jahre 1870 wurde dieses Amt aufgehoben, da sich in Berlin keine Universitäts-, sondern nur eine Personalgemeinde gebildet hatte und kein Bedürfnis für die Abhaltung eines Akademischen Gottesdienstes mehr zu bestehen schien.(3) Am 5.11.1916 wurde er jedoch wieder aufgenommen und bis 1923 von allen Professoren im Turnus in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche abgehalten.(4) Erst mit Wirkung vom 1.12.1923 erhielt der Studentenpfarrer erneut eine feste Vergütung. Bis dahin mussten Beihilfen zur Behebung der dringendsten Kosten für die Miete des Kirchenraumes u.a. erbeten werden. Der Akademische Gottesdienst wurde bis zum Jahre 1938 finanziell vom Staat unterstützt,(5) dann jedoch bis 1945 in den Vorlesungsverzeichnissen nicht mehr angekündigt und als innerkirchliche Angelegenheit betrachtet. Der Studentenseelsorger wirkte bis 1945 an der Universität. Der Theologischen Fakultät waren folgende Institute angegliedert: 1. Theologisches Seminar Im Sommerhalbjahr 1812 wurde das Theologische Seminar eröffnet.(6) Es machte sich Gegenstände der theologischen Gelehrsamkeit zu seiner Aufgabe und gliederte sich nach dem Reglement vom 31.5.1812 in zwei Abteilungen, die philologische und die historische. Davon unterteilte sich die philologische noch einmal in die alttestamentlich-exegetische und die neutestamentlich-exegetische. Die historische Abteilung, ursprünglich in kirchen- und dogmengeschichtliche unterschieden, bestand nach wenigen Jahren als kirchenhistorische Abteilung weiter. Hinzu kam etwa um 1920 die systematische Abteilung, über die jedoch kaum nähere Angaben existieren. Die Unterabteilungen entwickelten sich im Laufe der Jahre zu selbständigen Abteilungen, die nur noch durch den Dekan als Direktor des Seminars in nominellem Zusammenhang standen. Im Jahre 1931 bestanden Tendenzen, die vier Abteilungen zu verselbständigen, aber dieser Vorschlag wurde vom Ministerium aus finanziellen Gründen abgelehnt.(7) Das Seminar war mit Stipendien und Prämien ausgestattet und musste deswegen die Zahl seiner Mitglieder auf zwanzig begrenzen. Obwohl zuerst keine ununterbrochene Direktion für jede Abteilung vorgesehen war, bildete sich im Laufe der Zeit durch bestimmte Dirigenten eine gleichbleibende Leitung heraus, so daß die Dirigenten später ernannt wurden. Im Wechsel der Direktoren der alttestamentlichen Abteilung zeigen sich die wechselnden Strömungen der zeitgenössischen Theologie. Ihr erster Leiter war bis 1819 de Wette. Nach interimistischen Stadien übernahm ab 1826 Professor Hengstenberg das Seminar und führte bis zur Einführung der deutschen Sprache im Wintersemester 1846/47 die Übungen in lateinischer Sprache durch. Der seit 1869 das Seminar leitende Dillmann behielt die lateinische Sprache für die schriftlichen Arbeiten bei. Erst seit dem Wintersemester 1881/82 wurden sie teilweise in deutscher Sprache eingereicht. Ab 1.4.1884 fielen die Prämien für die Arbeiten aus dem Staatsfonds weg. Da nun das Seminar nicht mehr gleichzeitig Stipendienanstalt war, wurde auch die Teilnehmerbeschränkung überflüssig. Seit dem 18.1.1887 erhielt das Seminar auch Mittel zur Begründung einer Bibliothek. Die neutestamentliche Abteilung des Theologischen Seminars wurde auf Vorschlag der Theologischen Fakultät vom 6.4.1812 durch Reglement des Departements für den Kultus und öffentlichen Unterricht vom 31.5.1812 als Unterabteilung der philologischen Abteilung eröffnet. Als erster Direktor der philologischen Abteilung fungierte Schleiermacher. In der neutestamentlichen Abteilung wurden größere Abschnitte des Neuen Testaments in konversatorischer Arbeit behandelt und schriftliche Arbeiten angefertigt. Eine Spezialbibliothek für neutestamentliche Exegese war vorhanden. Im Jahre 1908 teilte sich das Seminar in das Proseminar für Anfänger und in das Seminar für Fortgeschrittene.(8) Die kirchenhistorische Abteilung wurde bis 1850 von Professor Neander geleitet. In diese Zeit fallen umfangreiche Referate aus allen Perioden der Kirchengeschichte, insbesondere der alten Kirchengeschichte, und Abhandlungen über erschienene Werke. Zur Erlangung von Seminarstipendien oder Prämien mussten schriftliche Arbeiten in lateinischer Sprache angefertigt werden. Seit 1906 ist das Seminar in eine Abteilung für altkirchliche und für neuere Kirchengeschichte geteilt gewesen. 2. Das praktisch-theologische Seminar Pläne zur Einrichtung eines Homiletischen Instituts wurden schon von Professor Marheineke ausgearbeitet und am 3.4.1821 dem Ministerium vorgelegt. Als Zweck des Instituts sah Marheineke die Übung der Studenten im Ausarbeiten und Vortragen geistlicher Reden und in der Beurteilung des Vorgetragenen. Das Ministerium begrüßte die Gründung einer Homiletischen Gesellschaft, wollte sie aber als Privatinstitut angesehen wissen, bis durch die Teilnahme der Studenten die Einnahmen in ausreichendem Maße gesichert seien. Etwa im Jahre 1862 begründete Professor Büttner an der Universität ein homiletisches Seminar und projektierte ein katechetisches. Bis zum Jahre 1873 führte er die entsprechenden Übungen als Honorarprofessor durch. Am 1.10.1875 wurde schließlich das Praktisch-theologische Seminar durch Professor Pfleiderer eröffnet.(9) Nach dem Reglement vom 31.3.1876 diente es den Studenten zur Vorbereitung auf den künftigen geistlichen Beruf durch die geeigneten Übungen. Studenten der ersten vier Studiensemester wurden nicht zum Seminar zugelassen. Das Seminar bestand aus einer homiletischen und einer katechetischen Abteilung, wobei in der homiletischen statt der Redeübungen ein wöchentlicher Seminargottesdienst abgehalten wurde. Die Kapelle des Domkandidatenstiftes diente als Übungsort. In der katechetischen Abteilung wurden zuerst nur Übungen nach privater Absprache mit Lehrern gehalten. Seit 1906 war es den Studenten jedoch durch einen Erlass des Provinzialschulkollegiums gestattet, wöchentlich eine Stunde in der Oberklasse einer Gemeindeschule abzuhalten. Vom Wintersemester 1912/13 an wurden regelmäßige liturgische und kirchenmusikalische Übungen im Anschluss an das Seminar durchgeführt. Leiter dieser Übungen war Professor Kaweran.(10) Nach seinem Tode im Jahre 1918 übernahm Professor Biehle die Leitung.(11) 3. Die christlich-archäologische und epigraphische Sammlung Nach Verfügung des Preußischen Ministeriums für Geistliche, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten vom 23.5.1849 wurde im Juni 1849 nach langjährigem Bemühen von Professor Piper die christlich-archäologische Kunstsammlung (auch Christliches Museum) begründet. Professor Piper, der bis zu seinem Tode am 29.11.1889 als Direktor der christlich-archäologischen Sammlung fungierte, sammelte hauptsächlich kostspielige Originale, Kopien von Bildern und Abgüsse von Originalen mit dem Zweck, die Studenten mit der frühchristlichen Geschichte auch anschaulich vertraut zu machen. Zuerst bewahrte er die Kunstwerke in seiner Wohnung auf, überführte sie aber nach Erlaubnis der Schulbehörde am 22.4.1850 in ein Zimmer des Schulgebäudes in der Friedrichstraße 126.(12) Seit dem Frühjahr 1891 befanden sie sich im Westflügel der Universität.(13) Mit dieser Sammlung schuf Professor Piper als erster in der Welt ein Vorbild für alle Universitäten. Sein Nachfolger, Professor Müller, ergänzte die vorhandene Sammlung durch Gipsabgüsse, Fotografien und sonstige Abbildungen von frühchristlichen und mittelalterlichen Denkmälern und widmete sich seit 1890 besonders dem Aufbau einer Bibliothek. Nach dem Tode Professor Müllers am 3.9.1912 übernahm zuerst vertretungsweise Professor Deißmann und ab 1.4.1913 Professor Stuhlfauth die Direktion der Sammlung. Seit dem 31.3.1924 war neben Professor Stuhlfauth Professor Lietzmann an der Direktion beteiligt. Mit Wirkung vom 1.10.1935 wurde Professor Friedrich Gerke zum Direktor des Seminars für christliche Archäologie und Kunst berufen.(14) Unter seiner Leitung erhielt das Seminar den Charakter eines Forschungs- und Lehrinstituts für die gesamte spätantike und mittelalterliche Archäologie und Kunstforschung. Im Jahre 1936 begann er mit dem Aufbau einer nordisch-germanischen Abteilung. Nach seiner Einziehung zum Militär übernahm Professor Hans Reinerth die vertretungsweise Leitung des Seminars und veranlasste 1944 die Auslagerung der Institutsbibliothek auf das Rittergut Dechtow. Die Lehrsammlung, die Publikationen und die Auslandskorrespondenz wurden auf das Schloss Plattenburg / Prignitz gebracht. 4. Seminar für nachbiblisches Judentum Am 13.11.1883 gründete Professor Strack das Seminar mit dem Ziel, "Judenmission" zu treiben und die christlichen Theologen mit dem Judentum, mit seiner Literatur und seinem Wesen bekanntzumachen.(15) Es erhielt keinerlei staatliche Unterstützung, wurde aber durch die Schenkung der Bibliothek Professor Stracks im Jahre 1918 sehr bereichert. Nach dem Tode Professor Stracks übernahmen die Direktion des Seminars am 1.12.1923 Professor Greßmann, am 1.10.1928 Professor Joachim Jeremias und am 12.7.1929 Professor Bertholet. Am 1.10.1937 erhielt Professor Hempel die geschäftsführende Direktion.(16) Seit dem Sommersemester 1937 wurden keine Vorlesungen mehr gehalten. Da das Institut seit dem Sommersemester 1939 im Vorlesungsverzeichnis nicht mehr verzeichnet ist, wurde es wahrscheinlich im Wintersemester 1938/39 aufgelöst. 5. Institut für allgemeine Religionsgeschichte und Missionswissenschaft Das Institut wurde im Jahre 1917 von Professor Julius Richter als Missionsgeschichtliches Seminar gegründet und am 9.6.1931 in Missionswissenschaftliches Seminar umbenannt. Seit dem 6.11.1930 fungierte Julius Witte als Direktor. Er blieb es bis zu seiner Emeritierung am 1.4.1939.(17) Ab 1.4.1934 befasste sich das Institut neben der Abhaltung religionswissenschaftlicher Übungen auch mit der Erforschung der germanischen Religionen und mit der Christianisierung der Germanen. Nach Verfügung vom 24.10.1935 wurde es deshalb in Institut für allgemeine Religionsgeschichte und Missionswissenschaft umbenannt.(18) Da nach der Emeritierung von Professor Witte die Besetzung des Lehrstuhls für Missionswissenschaft vom Ministerium nicht mehr beabsichtigt war, wurde das Institut auf Grund des Erlasses des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vom 3.1.1944 geschlossen. Die vorhandenen Bücherbestände gingen an die Universitätsbibliothek über. 6. Institut für Sozialethik und Wissenschaft der Inneren Mission Das im Jahre 1927 gegründete Institut war dem Theologischen Seminar, Abteilung systematische Theologie, angegliedert und diente nach Aussage seiner Satzungen vom 25.7.1927 der wissenschaftlichen Förderung und Unterweisung der Studenten auf dem Gebiet der Inneren Mission im Zusammenhang mit den Problemen der Sozialethik und Wohlfahrtspflege. Der erste Direktor, Professor Seeberg, wurde vom Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung nach Rücksprache mit der Theologischen Fakultät und mit dem Zentralausschuß der Inneren Mission ernannt. Ihm zur Seite stand ein Kuratorium, das sich aus einem Vertreter des Ministeriums, einem vom Präsidenten des deutschen evangelischen Kirchentages ernannten Mitglied, einem Mitglied des evangelischen Oberkirchenrates in Berlin, zwei Dozenten der Theologischen Fakultät und zwei Mitgliedern des Zentralausschusses der Inneren Mission zusammensetzte. Assistenten des Instituts nahmen an den Sitzungen des Kuratoriums teil. Das Institut wurde auf Grund des Ministerialerlasses vom 26.3.1938 aufgelöst.(19) (1) Todt, Fr., in: Das Pfarrhaus, 1895, Nr. 11 u. 12: Die Theologische Fakultät der Universität Berlin, Berlin 1896 (2) Elliger, Walter: 150 Jahre Theologische Fakultät Berlin, Berlin 1960 (3) DZA Merseburg, Rep.76 Va Sekt.2 Tit.1 Nr.8 (4) DZA Potsdam, Reichserziehungsministerium, lfd. Nr. 1239 Bl.3 (5) DZA Potsdam, Reichserziehungsministerium, lfd. Nr. 1239 Bl.36 (6) Lenz, Max: Geschichte der königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, Halle/Saale 1910, Bd.3, S.3-24 (7) HU Berlin, Archiv, Universitätskurator, lfd. Nr. 792/1 (8) Lenz, ebd. (9) DZA Merseburg, Rep.76 Va Sekt.2 Tit.10 Nr.25 Bd.1 (10) ebd. Bd.2 (11) ebd. Bd.3 (12) Lenz, ebd. (13) DZA Merseburg, Rep.76 Va Sekt.2 Tit.X Nr. 74 Bd.3 (14) HU Berlin, Archiv, Universitätskurator, lfd. Nr. 793 (15) DZA Merseburg, Rep.76 Va Sekt.2 Tit.X Nr. 186 (16) HU Berlin, Archiv, Universitätskurator, lfd. Nr. 795 (17) ebd. lfd. Nr. 806 (18) DZA Potsdam, Reichserziehungsministerium, lfd. Nr. 1449 (19) HU Berlin, Archiv, Universitätskurator, lfd. Nr. 798 Bestands- und Registraturgeschichte Der Bestand wurde vom Dekanat der Theologischen Fakultät in den Jahren 1964 und 1966 abgegeben. Nach Vergleich mit dem alten Behördenrepertorium sind kaum Aktenverluste eingetreten. Kassationen wurden nicht vorgenommen. Die unter den Akten liegenden Nachlässe der Professoren Titius und Gerke wurden als eigene Bestände ausgegliedert, die Akten aus der Zeit nach 1945 an das Verwaltungsarchiv abgegeben. Vor der Übergabe an das Dekanat wurden die Akten in der zentralen Registratur der Universität verwaltet und nach dem alphabetischen Schlagwortsystem abgelegt. Das entsprechend angelegte Behördenrepertorium erwies sich als völlig unzulänglich, so dass der Bestand im Sommer und Herbst 1966 neu verzeichnet und geordnet worden ist. Berlin, im Dezember 1966 Barbara Lange Eine Überarbeitung erfolgte 2013. Ilona Kalb Bei einer Überprüfung im Jahr 2017 wurde eine Verdrehung von Signaturen innerhalb der lfd. Nr. 68 - 71 korrigiert. Bei den Promotionsakten (Signaturen 100 - 126) sind nur diejenigen Namen angegeben, zu denen sich Urkunden in der Akte befinden. Claudia Hilse Quellennachweis 1. Literaturangaben Elliger, Walter: 150 Jahre Theologische Fakultät Berlin, Berlin 1960 Lange, Max: Die Universität Berlin, Wien/Düsseldorf/Küssnacht am Rigi 1931, S.18f Lenz, Max: Geschichte der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, Halle/S. 1910, Bd.3 S.3-24 Todt, Fr.: Die Theologische Fakultät der Universität Berlin in: Das Pfarrhaus, 1895 Nr. 11 u. 12 2. Archivalische Quellen Archiv der Humboldt-Universität zu Berlin Bestand Universitätskurator lfd. Nr. 793: Institut für Christliche Archäologie, 1928-1941 lfd. Nr. 794: Seminar für christliche Archäologie und kirchliche Kunst, 1942-1946 lfd. Nr. 795: Institut für nachbiblisches Judentum, 1923-1943 lfd. Nr. 792/1: Theologische Fakultät und Theologische Seminare, 1928-1945 lfd. Nr. 799: Theologisches Seminar lfd. Nr. 800: Theologisches Seminar, Neutestamentliche Abteilung, 1928-1942 lfd. Nr. 801: Theologisches Seminar, Kirchenhistorische Abteilung, 1928-1943 lfd. Nr. 802: Theologisches Seminar, Systematische Abteilung, 1928-1944 lfd. Nr. 803: Theologische Fakultät und Theologische Seminare, 1934-1938 lfd. Nr. 804: Theologische Fakultät und Theologische Seminare, 1938-1945 lfd. Nr. 805: Assistenten des Theologischen Seminars, 1942-1944 lfd. Nr. 806: Missionswissenschaftliches Seminar, 1930-1944 lfd. Nr. 807: Missionswissenschaftliches Seminar, Assistenten, 1934-1939 Bestand Theologische Fakultät, Dekanat lfd. Nr. 43 bis 56: Einrichtung von Seminaren und Instituten (siehe Findbuch) Deutsches Zentralarchiv, Hist. Abt. II Merseburg (jetzt: GStA) Rep. 76 Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten Va Sekt.2 Tit.1 Nr. 8: Die kirchlichen Angelegenheiten der Universität zu Berlin und die Errichtung einer besonderen Universitätskirche, 1810-1816 Va Sekt.2 Tit.4 Nr. 28: Berufung Professor Dr. Nitzschs als ordentlicher Professor in die Theologische Fakultät sowie dessen Ernennung zum Universitätsprediger, 1846-1868 Va Sekt.2 Tit.10 Nr. 1: Das Seminarium theologicum bei der Universität Berlin, Bd.1-7, 1821-1933 Va Sekt.2 Tit.10 Nr. 25: Die Gründung einer christlich-archäologischen Kunstsammlung bei der Universität Berlin sowie der archäologische Lehr- und Übungsapparat, 1844-1850 Va Sekt.2 Tit.10 Nr. 74: Die christlich-archäologische Kunstsammlung, Bd.1-3, 1857-1938 Va Sekt.2 Tit.10 Nr. 186: Das Seminar für nachbiblisches Judentum, 1912-1932 Va Sekt.2 Tit.12 Nr. 14: Der von den Studierenden der Theologie auf der Universität Berlin gegründete theologisch-wissenschaftliche Verein sowie überhaupt die von den Studierenden der wissenschaftlichen Zwecken gegründeten Vereine, 1842-1888 Rep. 89, Zivilkabinett X Berlin Nr. 1 h: Christliches Museum, 1853-1908 Deutsches Zentralarchiv, Hist. Abteilung I, Potsdam (jetzt: Bundesarchiv) Bestand Reichserziehungsministerium lfd. Nr. 1360: Seminar für christliche Archäologie und kirchliche Kunst, Bd.4, 1938-1942 lfd. Nr. 1322: Theologisches Seminar, Bd.9, 1935-1944 lfd. Nr. 1239: Kirchliche Angelegenheiten und Errichtung einer Universitätskirche, Bd.2, 1916-1936 lfd. Nr. 1449: Seminar für Missionswissenschaften, 1918-1935 Bestandsgliederung I Fakultätsangelegenheiten 1. Anweisungen für den Geschäftsverkehr 2. Kassen-Sachen 3. Versicherungs-Sachen 4. Studienorganisation 5. Anlage und Kontrolle der Fakultätsalben 6. Einrichtung von Seminaren und Instituten 7. Fakultätstage 8. Jubiläen und Feierlichkeiten 9. Publikationen und Gutachten 10. Bibliotheks-Sachen 11. Universitätschronik 12. Kirchenkampf 13. Miszellanea 14. Promotionen 15. Ehrenpromotionen 16. Habilitationen 17. Verleihung des Ehrenbürgerrechts II Angelegenheiten des Lehrkörpers 1. Generalia 2. Personal-Sachen: Professoren 3. Personal-Sachen: Privatdozenten III Studentenangelegenheiten 1. Generalia 2. Militärverhältnisse 3. Prüfungsvorschriften und Examensunterlagen 4. Preisverteilungen 5. Abgangszeugnisse 6. Stipendienzahlungen aus Stiftungen 7. Ehrengerichts- und Disziplinar-Sachen 8. Vereins-Sachen Zitierweise: HU UA, Theologische Fakultät.01, Nr. XXX. HU UA, Theol.Fak.01, Nr. XXX.

Tierärztliche Hochschule

Verwaltungsgeschichte/biographische Angaben: 01.06.1790 - Eröffnung der Tierarzneischule 20.06.1887 - Verleihung der Bezeichnung Tierärztliche Hochschule 05.09.1910 - Verleihung des Promotionsrechts 01.11.1934 - Eingliederung der Hochschule in die Universität als Landwirtschaftlich-tierärztliche Fakultät, Abteilung für Landwirtschaft und Abteilung für Tierheilkunde 01.10.1937 - Umwandlung der Abteilung für Tierheilkunde in die Veterinärmedizinische Fakultät Die erste überlieferte Akte im Bestand ist erst aus dem Jahr 1817 Vorwort: Dieses Findbuch wurde vom ehemaligen Archivleiter, Herrn Dr. Kossack, 1965 erstellt. Die Akten-Nr. 744 bis 793 wurden während der Aufräumarbeiten im Archiv aufgefunden und dem Findbuch zusammen mit den Akten-Nr. 794-796, die uns von der Abteilung Historische Sammlungen der Universitätsbibliothek der HU 2011 abgegeben wurden, zugefügt. Geschichte des Registratur-Bildners Die spätere Tierärztliche Hochschule zu Berlin wurde am 01.06.1790 als Tierarzneischule eröffnet. (1)Sie unterstand zunächst den Oberstallmeistern v. Lindenau und v. Jagow. Graf Lindenau war von Friedrich Wilhelm II beauftragt worden, die notwendigen vorbereitenden Schritte zur Gründung einer Tierarzneischule zu tun. Bereits König Friedrich II hatte angesichts der verheerenden Rinderpest den Auftrag erteilt, einen Plan für eine tierärztliche Ausbildungsstätte auszuarbeiten. Die vorgelegten Pläne scheiterten jedoch, da die Preußische Staatskasse nicht gewillt war, die beantragten Baukosten in der vorgeschlagenen Höhe zu tragen. Politische und militärische Erwägungen zwangen jedoch den König Friedrich Wilhelm II., im Jahr 1787 der Gründung einer Veterinärschule zuzustimmen. Die Kosten sollten aus dem königlichen Privatvermögen bestritten werden. Nachdem v. Lindenau entsprechende Verhandlungen geführt hatte, wurde die Tierarzneischule am 01.06.1790 eröffnet. 4 Professoren, 1 Apotheker, 2 Lehrschmiede, 1 Stallmeister, 1 Rendant, 1 Provisor (Apotheke), 2 Wachtmeister, 1 Kastellan, 9 Stallknechte, 1 Gärtner, 2 Gartenknechte, 1 Nachtwächter und 1 Anwärterin bildeten den ersten Personalbestand der Schule. Zur Ausbildung gelangten zunächst fast ausschließlich sogenannte Militär-Eleven, Soldaten, die als Fahnenschmiede für die Armee ausgebildet wurden. Im Jahre 1806 traf Graf v. Lindenau von der Leitung der Schule zurück und sein Nachfolger Oberstallmeister v. Jagow übernahm diese. Die Unterstellung unter das Obermarstallamt wirkte sich auf die Entwicklung der Schule sehr nachteilig aus. Am 26.03.1810 hat W. v. Humboldt eine Denkschrift ausgearbeitet, die die wissenschaftliche Bedeutung der Tierarzneischule besonders hervorhob und in der er sich dafür aussprach, die Schule der neu errichteten Universität anzugliedern. wenn auch die Forderungen v. Humboldts von Jagow abgelehnt wurden, so wurde doch diese Denkschrift zum Ausgangspunkt erneuter Vorschläge für eine verbesserte Einrichtung der Schule, die v. a. vom Geh. Medizinalrat Prof. Rudolph und Staatsrat Langermann vorgelegt wurden. Durch Kabinetts-Order vom 09.06.1817 wurde die Schule dem Ministerium des Innern und des Krieges unterstellt. Anfang August 1817 übernahm die erste Abteilung der Regierung Berlin die Aufsicht über die Schule. (2) Nach Auflösung der Regierung Berlin und Wiederherstellung des Polizeipräsidiums wurde diesem die Tierarzneischule unterstellt. (3) Das Reglement über die Wiederherstellung des Polizeipräsidiums in Berlin vom 18.09.1822 sah in § 8 - Medizinal-Polizei - die Unterstellung der Charité und der Tierarzneischule unter die Medizinal-Abteilung vor. Als Ministerialinstanz war nunmehr das Ministerium für die geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten zuständig. Daneben hatte das Kriegsministerium und das Obermarstallamt ihr Mitspracherecht beibehalten. Durch Kabinettsorder vom 16.11.1835 wurde "zur Beschleunigung der Reorganisation und zweckmäßigen Leitung der Tierarzneischule" die Errichtung eines "Kuratoriums für die Krankenhaus- und Tierarzneischulangelegenheiten vom König Friedrich Wilhelm III. angeordnet. (4) Geheimer Regierungsrat Albers, der als vorläufiger Direktor eingesetzt war, führte die Übernahmeverhandlungen seitens der Schule. Das Mitspracherecht des Kriegsministeriums und des Obermarstallamtes blieben auch weiterhin bestehen. Nach der Auflösung des Kuratoriums wurde die Verwaltung der Tierarzneischule durch Kabinettsorder vom 10.12.1847 einer unmittelbar dem Ministerium für die geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten unterstellten Direktion übertragen. Diese Direktion bestand aus dem Direktor (Albers bis 1849) und dem Rechnungsrat Esse, der gleichzeitig Verwaltungsdirektor der Charité war. Weitere Direktoren waren: Gurlt bis 1870, Gerlach bis 1877, Roloff bis 1885 und seit 1885 - Müller. Eine Kabinettsorder vom 27.04.1872 ordnete die Unterstellung der Tierarzneischule unter das Preußische Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten an. Damit war zugleich auch eine enge Verbindung mit der Veterinärverwaltung hergestellt, die sich in der Folge sehr fruchtbar vor allem für die wissenschaftliche Forschungstätigkeit auswirkte. Am 20.06.1887 wurde der Tierarzneischule durch "Allerhöchsten Erlass" die Bezeichnung "Tierärztliche Hochschule" verliehen. Gleichzeitig wurde vom Minister v. Lucius ein provisorisches Statut für die Schule erlassen. (5) Danach waren die Leistungsgremien der Schule der Rektor und das Lehrerkollegium. (§ 5 a.a.O.) Der Rektor wurde vom Minister ernannt. Erst im Jahre 1903 wurde der Schule das Wahlrecht verliehen. Der Rektor war für die Leitung der schule verantwortlich. Die Verwaltungsbeamten waren dem Rektor unterstellt. Der leitende Verwaltungsbeamte führte die Amtsbezeichnung "Administrator". (§ 24 der Satzungen). Erster Rektor wurde der bisherige Direktor Prof. Müller. Erst im April 1913 wurde der Schule nach langwierigen Verhandlungen durch "Allerhöchste Order" vom 31.03.1913 die endgültige Satzung verliehen. (6) Zuvor war die Verleihung des Promotionsrechtes erfolgt (05.09.1910). Nach den vorliegenden Hinweisen wurde im September 1932 eine neue Satzung für die Tierärztlichen Hochschulen in Preußen vom Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten erlassen. (Ministerialblatt der Preußischen Verwaltung für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Nr. 41/1932, S. 566). Außerdem liegt der Entwurf einer Geschäftsordnung für Rektor und Senat der Tierärztlichen Hochschule vor. (7) Diese scheinen jedoch jedoch infolge der Unterstellung unter das Preußische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung nicht mehr zur Ausführung gekommen zu sein. Im Januar 1909 erfolgte auf Antrag des Rektors Schmaltz die Verleihung des Titels "Magnifizenz" an den Rektor der Schule. (8) Damit war auch die äußerliche Gleichstellung gegenüber den anderen Berliner Hochschulen erfolgt (Universität, Technische Hochschule, Landwirtschaftliche Hochschule). Durch die Not-Verordnung vom 29.10.1932 wurde die Tierärztliche Hochschule wiederum dem Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung unterstellt. (9) Am 02.10.1934 ordnete der Preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung die Übergabe der Verwaltungsgeschäfte der Tierärztlichen Hochschule an den Verwaltungsdirektor der Charité an. (10). Diese Anordnung ließ bereits darauf schließen, dass die Eingliederung der Hochschule in die Universität unmittelbar bevorstand. Bereits am 20.10.1934 fand im Kultusministerium eine Besprechung statt. (11) Die Professoren Krüger und Bierbaum als Vertreter der Schule sprachen sich aus verschiedenen Gründen entschieden gegen die beabsichtigte Bildung einer landwirtschaftlich-tierärztlichen Fakultät an der Berliner Universität aus. Sie plädierten für die Bildung einer selbstständigen tierärztlichen Fakultät und lehnten eine Verbindung mit der Landwirtschaftlichen Fakultät ab. Ungeachtet der auch von anderer Seite erfolgten Einsprüche erfolgte die Eingliederung der Tierärztlichen und Landwirtschaftlichen Hochschule in die Universität als 5. Fakultät unter der Bezeichnung "Landwirtschaftlich-tierärztliche Fakultät", Abteilung für Landwirtschaft und Abteilung für Tierheilkunde mit Wirkung vom 01.11.1934. (12) Da die Führung der Verwaltungsgeschäfte durch den Verwaltungsdirektor der Charité zur Unzuträglichkeiten führte, übernahm der Verwaltungsdirektor der Universität diese ab 01.05.1935. In der Folge wurden die vorhandenen Beamten und Angestellten beider Abteilungen mit neuen Arbeitsbereichen betraut. Mit Wirkung vom 01.10.1937 wurde die Abteilung Tierheilkunde in eine selbstständige Veterinärmedizinische Fakultät umgewandelt und aus der Verbindung mit der Landwirtschaftlichen Fakultät gelöst. (13) So besteht seit dem 01.10.1937 die Veterinärmedizinische Fakultät an der Berliner Universität. Registratur und Bestandsgeschichte I. Registraturverhältnisse Wie bei den älteren Behörden-Registraturen üblich, wurden auch in der Registratur der Tierärztlichen Hochschule Sachakten gebildet. Die Aktentitel entsprechen in den meisten Fällen dem Akteninhalt. Der äußere Zustand der Akten ist, abgesehen von einigen beschädigten Akteneinheiten, als gut zu bezeichnen. Die überlieferte Registraturordnung beginnt relativ spät, erst mit der Übernahme der Tierarzneischule durch die Regierung zu Berlin im Jahr 1817. Von 1790 bis 1817 hatte die Schule den Oberstallmeistern v. Lindenau und v. Jagow unterstanden. Die Registraturordnung wurde im Jahr 1841 durch den Registrator Tönnies hergestellt. (14) Sie ist im Wesentlichen in ihrem Aufbau bis 1945 und darüber hinaus einige Jahre danach erhalten geblieben. Es wurden Hauptgruppen gebildet, die als "Sektion" (römische Zahlen) bezeichnet wurden. Die weitere Untergliederung nach arabischen Ziffern bezeichnete die einzelne Akteneinheit. So wurden insgesamt 45 Sektionen gebildet, wobei die Sektionen XXVIII, XXXVII-XLI, XLIII und XLV vollständig fehlen. Die Unterstellung der Tierarzneischule unter drei verschiedene Mittelbehörden (1817 Regierung Berlin, 1822 Polizeipräsidium Berlin, 1836-1848 Kuratorium für die Krankenhaus- und Tierarzneischulangelegenheiten) wirkte sich auch auf die Registraturverhältnisse aus. So wurde eine bedeutende Anzahl von Akteneinheiten dieser Mittelbehörden, die als "Tierarzneischul-Registratur" bezeichnet wurden, bei Auflösung derselben in die Registratur der Tierarzneischule eingefügt und dort weitergeführt. Einige Akten, die nicht bei der Tierarzneischule weitergeführt wurden ( Regierung Berlin, Polizei-Präsidium. Kuratorium für Krankenhaus- und Tierarzneischul-Angelegenheiten), wurden dem Staats-Archiv in Potsdam zuständigkeitshalber zugeleitet. Die unmittelbare Unterstellung unter das Ministerium für die geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten im Jahr 1847 beseitigte die doppelte Unterstellung und schuf auch klarere Registraturverhältnisse. Nach der Eingliederung der Tierärztlichen Hochschule in die Universität Berlin am 01.11.1934 und der Bildung der landwirtschaftlich-Tierärztlichen Fakultät, Abteilung Tierheilkunde, blieben die Registraturverhältnisse die gleichen. (15) Nachdem im Mai 1935 der Verwaltungsdirektor der Universität mit der Verwaltung der landwirtschaftlich-tierärztlichen Institute beauftragt worden war, wurden diesem ca. 160 Akteneinheiten übergeben, die in der Mehrzahl noch vorhanden sind. (16) Somit wurde die ehemalige zentrale Registratur der Tierärztlichen Hochschule aufgespalten. Ein Teil wurde dem Verwaltungsdirektor der Universität (ab 1936 Universitäts-Kurator) übergeben, der andere verblieb als Fakultätsakten in der mit Wirkung vom 01.10.1937 eingerichteten selbstständigen Veterinärmedizinischen Fakultät. Die vorhandenen Prüfungsakten als "Personalakten" bezeichnet, die ebenfalls Lücken aufweisen, sind alphabetisch geordnet ber nicht verzeichnet und befinden sich am Ende des Bestandes. (17) Eine Abschrift des Registraturschemas ist als Anlage beigefügt. II. Zugang Der Bestand befand sich ungeordnet im Heizungskeller des Chemischen Instituts der Veterinärmedizinischen Fakultät, wo er im November 1960 aufgefunden und im Januar 1961 vom Archiv übernommen wurde. Die Verhandlungen wegen Übernahme des Bestandes waren bereits seit dem Jahr 1955 mit dem Dekan der Fakultät geführt worden, jedoch ohne Ergebnis. Der Dekan weigerte sich zunächst, die Akten dem Archiv zu übergeben, obwohl der Bestand von einer Stelle zur anderen geschafft wurde und schließlich im Heizungskeller des Chemischen Instituts landete. Bei der Ordnung und Verzeichnung wurde festgestellt, dass der Bestand nicht mehr vollständig vorhanden ist. Zur Kassation wurden deshalb hauptsächlich Personalakten des technischen Personals vorgeschlagen. III.Archivische Bearbeitung Das Aktenmaterial wurde im Jahr 1962 durch Herrn Rambeau grob geordnet, wobei nach den vorhandenen Registratur-Signaturen das frühere Ordnungsschema rekonstruiert wurde. Die Verzeichnung erfolgte in den Monaten Februar bis Juni 1965 durch Herrn Dr. Kossack, damaligen Leiter des Universitätsarchivs. Die vorhandenen Akteneinheiten wurden einzeln verzeichnet. Es wurde die "erweiterte Verzeichnung (§ 87 OVG) angewandt. Nur bei den Akten "Gutachten" wurde die Gruppenverzeichnung angewandt. Bei der inneren Ordnung des Bestandes wurde bei der vorgefundenen Registraturordnung verblieben, da diese während der Tätigkeit des Registraturbildners unverändert erhalten geblieben ist. (§ 61 OVG). Es wurde eine Abgrenzung der einzelnen Sektionen vorgenommen und eine Abschrift des Registraturschemas beigefügt, so dass sich der/die Benutzer/in schnell orientieren kann. Berlin, den 30.07.1965/14.11.2016 Fußnoten 1. Koch, Tankred: Zur Geschichte der Veterinärmedizinischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. In: Veterinärmedizin in Berlin 1790-1965, Berlin 1965, S. 9-52 2. Vgl. Mitteilung der Regierung zu Berlin, 1. Abteilung v. 05.09.1817 in: UA der HU, Tierärztl. Hochschule, Nr. 1, o. Bl. Z. 3. Vgl. Mitteilung des Polizeipräsidiums v. 03.01.1822 in: Tierärztl. Hochschule, Nr. 1, o. Bl. Z. 4. Vgl. Kabinettsorder v. 16.11.1835 in: Tierärztl. Hochschule, Nr. 1/1, Bl. 2-4 und Kabinettsorder über die Stellung des Kuratoriums für die Krankenhaus- und Tierarzneischulangelegenheiten v. 24.06.1836 in: Tierärztl. Hochschule, Nr. 1/1, Bl. 61-62 5. Tierärztl. Hochschule, Nr. 11, Bl. 2-10 6. Ebd., Bl. 258f 7. Ebd., Bl. 394-408 8. Vgl. Bericht des Rektors Schmaltz v. 02.12.1907 und Abschrift der Kabinettsorder v. 27.01.1909 in: Tierärztl. Hochschule, Nr. 577, Bl. 66-70 9. Vgl. "Falsche Sparsamkeit". Tierärztliche Hochschule und Verwaltungsreform. Ausschnitt aus der Berliner Börsen-Zeitung v. 05.01.1933 in: Tierärztl. Hochschule, Nr. 11, Bl. 391 10. Vgl. Erlass des Pr. Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung v. 02.10.1934 in: Tierärztl. Hochschule, Nr. 738, ohne Bl.Z. 11. Vgl. Text des Protokols in: Tierärztl. Hochschule, Nr. 738, ohne Bl.Z. 12. Vgl. Erlass des Pr. Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung v. 01.11.1934 in: Tierärztl. Hochschule, Nr. 738, ohne Bl.Z. 13. Vgl. Erlass des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung v. 14.06.1937 in: Tierärztl. Hochschule, Nr. 738, ohne Bl.Z. 14. Vgl. Bericht des Tönnies v. 11.03.1841 in: Tierärztl. Hochschule, Personalakte Tönnies, Nr. 687, Bd. 1, ohne Bl.Z. 15. Vgl. Erlass des Pr. Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung v. 01.11.1934 - U I Nr. 42 253 .1. in: Tierärztl. Hochschule, Nr. 738, ohne Bl.Z. 16. Die Aufstellung befindet sich in: Tierärztl. Hochschule, Nr. 738, ohne Bl.Z. 17. die Anlage dieser Akten wurde von dem Polizeipräsidenten v. Esebeck durch Erlass v. 19.03.1822 angeordnet. Vgl. Personalakte Tönnies, Bd. 1, Bl. 24 Anlage Registraturplan der Tierärztlichen Hochschule Sektion Aktengruppen Archiv.-Nr. I, Nr. 1-38 Organisation der Schule, 1-27 Statistik, Feierlichkeiten II, Nr. 6-81 Grundstücksangelegenheiten 28-72 III, Nr. 2-42 Bauangelegenheiten 73-118 IV, Nr. 1-9 Haus- und Gartenpolizei 119--124 V, Nr. 3-32 Ökonomie-Verwaltung 125-132 VI Verpflegungsbedarf Kassation VII, Nr. 1-14 Inventarangelegenheiten 133-140 VIII, Nr. 1 Bibliothek 141-151 IX, Nr. 1-29 Lehr- und Unterrichtsangelegenh., 152-185 Habilitationen X, Nr. 1-28 Prüfungen und 186-231 Promotionsangelegenheiten XI, Nr. 1-32 Kliniken und Institute 232-271 XII, Nr. 2-17 Abdeckereiangelegenheiten 271/1-272 Pferde-Spital XIII, Nr. 2 Dienstvorschriften für die Wärter 273 der kleinen Haustiere XIV, Nr. 2-5 Kreistierärztl. und veterinärpolizeiliche 274-281 Angelegenheiten XV, Nr. 2-107 Wissenschaftliche Versuche 282-362 XVI, Nr. 1-6 Zootomie 363-365 XVII, Nr. 1-9 Apothekerangelegenheiten 366-371 XVIII, Nr. 4-15 Schmiedeangelegenheiten 372-379 XIX, Nr. 2 Tierarzneischule Königsberg 380 XX, Nr. 2-16 Die Zivil- und Militär_Eleven und 381-395/1 Studierenden der Schule XXI, Nr. 1-19 Die Aufnahme und das Studium der 396-411 Militär-Eleven XXII, Nr. 2-47 Gasthörer, Aufnahme der Zivil-Eleven, 412-447 Studiengebühren, Preisaufgaben, Burschenschaften und Corps XXIII, Nr. 1-18 Stipendien, Assistenten, Stiftungen 448-468 XXIV, Nr. 1-12 Dienst- und Rechtsverhältnisse der 469-473 Tierärzte XXV, Nr, 4 Personaltabellen 474 XXVI, Nr. 1 Jahresberichte der Hochschule 475-482 XXVII, Nr. 1, 5 Veterinär-Sanitätsberichte 483-485 XXVIII, Nr. - - XXIX, Nr. 1-42 Gutachten zu veterinärpolizeilichen 486-508 Massnahmen XXX, Nr. 3-8 Gerichtliche Gutachten 509-514 XXXI, Nr. 1-3 Außergerichtliche Gutachten 515-519 XXXII, Nr. 1-12 Büroangelegenheiten 520-523 XXX, Nr. 3-8 Gerichtliche Gutachten 509-514 XXXI, Nr. 1-3 Außergerichtliche Gutachten 515-519 XXXII, Nr. 1-12 Büroangelegenheiten 520-523 XXXIII, Nr. 1-54 Personalangelegenheiten 524-585 XXXIV Einzelpersonalakten der Beschäftigten 586-695 einschl. des Lehrkörpers XXXV, Nr. 6-16 Kassenangelegenheiten 696-699 XXXVI, Nr. 1-5a Haushaltsangelegenheiten 700-708 XLII, Nr. 2-3, 50, 67-92 Rechnungslegung 709-719 XLIV, Nr. 3-10 Kur- und Verpflegusngskosten 720-723 XLVI Verschiedenes 724-738 Teilnahme der Hochschule an Ausstellungen Umbildung der Hochschule ohne Ambulatorische Klinik 739 Zitierweise: HU UA, Tierärztliche Hochschule.01, Nr. XXX. HU UA, TiH.01, Nr. XXX.