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Karten und Pläne

Vorwort: Dieser Bereich umfasst zur Zeit etwa 7.500 verzeichnete Landkarten, Seekarten und Lagepläne. Den Schwerpunkt bilden - entsprechend dem Interesse des DTM - die Verkehrskarten. Zu den ältesten Karten im Bestand zählt eine Sammlung von auch sehr dekorativen Seekarten, zumeist aus dem europäischen Raum. Sie stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Aus der Sammlung des Museums für Meereskunde stammt eine Reihe von Seekarten aus der Zeit von 1860 bis etwa 1920. Schließlich gibt es eine Reihe modernerer Seekarten, vorwiegend von den Deutschen Küsten, die uns vom Förderverein übergeben wurden. So sind viele Beispiele zur Entwicklung der Seekarte vorhanden. Dem Verkehr zu Lande dienten die frühen Post- und Reisekarten. Diese Gattung ist mit einigen Karten um 1800 vertreten. Mit Zunahme privater Reisen mit der Entwicklung der Eisenbahn wuchs auch der Bedarf an Karten für den deutschen und europäischen Raum. Dies lässt sich deutlich an der Ausgabe der verschiedenen Eisenbahn- und Reisekarten Mitteleuropas erkennen, die ab den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts bei zahlreichen Verlagen erschienen. Das rasche Wachsen des Eisenbahnnetzes lässt sich anhand der Karten gut verfolgen. Deutlich sind auf diesen Karten bis nach 1900 auch Postkutschenverbindungen neben den Eisenbahnlinien ver-zeichnet. Der geographische Schwerpunkt in der Kartensammlung liegt bei Berlin - Brandenburg - Deutschland - Mitteleuropa. So ist der deutsche Raum bei den Eisenbahnkarten gut abgedeckt. Aus der Sammlung "Metzeltin" (Eisenbahnhistoriker) sind aber auch viele Landkarten zum Thema Eisenbahn aus dem überseeischen Raum in den Bestand des DTM gelangt. In der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts taucht dann ein weiterer populärer Typ der Verkehrskarte auf: die Straßenkarte. Anfangs noch unter der Bezeichnung "Radfahrerkarte". Später werden sie dann "Radfahrer- und Automobilistenkarte" und schließlich nur noch "Autokarte" genannt. Bis zu den 30er Jahren dieses Jahrhunderts haben viele führende Benzinver-triebsfirmen, Reifenhersteller und einige namhafte Verlage in Deutschland Kartenserien für den deutschsprachigen Raum in ihrem Programm. Beispiele für Herausgeber der Kartenserien sind Aral/BV, Olex/BP, Standard/Esso, Stellin/Shell, Continental, Ravenstein und Ullstein/BZ. Dieser Bereich ist im Bestand des DTM gut vertreten. Von fast allen Serien sind Beispiele vorhanden, einige Serien sind fast vollständig in den Einzelblättern, aber selten in allen Auflagen vorhanden. Mit der erweiterten Freizeit und höheren Mobilität ab dem Beginn dieses Jahrhunderts erschienen auch immer mehr Wanderkarten. Es gibt sie in der Kartensammlung des DTM vermehrt für Urlaubsgebiete wie Schneekoppe und Harz, aber auch für Ausflüge in die Mark Brandenburg. Besonders zahlreich sind Silva- und Pharus-Wanderkarten erhalten geblieben. Für die nähere Umgebung Berlins waren die sehr genauen Karten des Reichsamtes für Landesaufnahme in Berlin sehr beliebt. Die Serie "Karte von Berlin und Umgebung in 12 Blättern" im Maßstab 1:50.000 erschien von 1901 bis etwa 1943 in mehreren Neuauflagen. In den 30er Jahren erschienen auch eine Reihe von Karten für Wasserwanderer, die das Gebiet der brandenburgischen und mecklenburgischen Seen und Gewässer abdeckten. Heute wird dieser Kartentyp wieder aktuell und die älteren Karten werden zur Information genutzt. Die Stadtentwicklungen im Berliner Nahbereich lassen sich auch gut an Stadtplänen ablesen. Für die Zeit ab 1870 sind Pläne von Berlin in kurzen Zeitabständen vorhanden. An Stadtplänen ist auch immer die Entwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs abzulesen. Direkter ist sie jedoch an den Karten der Systematikgruppe ÖPNV nachzuvollziehen. Auch hier ist eine große Anzahl Karten aus Berlin vorhanden. Zu den frühen Karten zählen Droschkenwegemesser, die aus der Zeit von 1880 bis 1920 im Bestand vertreten sind. Einige Karten der Berliner Straßenbahn Betriebs GmbH und der Hochbahngesellschaft sind ebenfalls vorhanden. Den Schwerpunkt bilden jedoch die BVG-Liniennetze, die ab 1930 zahlreich im Bestand vertreten sind. Ein von der TU Berlin übernommene Bestand von etwa 10.000 Seekarten aus dem Besitz des ehemaligen Instituts für Geographie ist nach Herausgeber-Systematik abgelegt und zugänglich. Die Einarbeitung in diese Datenbank erfolgt nach Bedarf.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA Rep. 93 B · Bestand
Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

Die Zuständigkeit für das Bauwesen hat seit Einführung der Ministerialverfassung in Preußen im Jahre 1808 mehrfach gewechselt. Seit 1808 wurden Bauangelegenheiten in der 2. Sektion für Gewerbepolizei im Ministerium des Innern bearbeitet, im Jahre 1814 gingen sie auf das Finanzministerium über. 1817 wurde aus der entsprechenden Sektion ein eigenständiges Ministerium für Handel, Gewerbe und Bauwesen gebildet, das 1825 bereits wieder aufgelöst wurde. Nach Auflösung dieses Ministeriums wurden die Bausachen nacheinander verschiedenen Ministerien zugewiesen und gelangten im Jahre 1837 wieder an das Finanzministerium, bei dem sie bis zur Gründung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten im Jahre 1878 verblieben. Dem neugeschaffenen Ministerium wurde auch das Eisenbahnwesen unterstellt (siehe: I. HA Rep. 93 E). Als Zentralbehörde für den Hochbau, das Eisenbahn-, Straßen- und Wasserbauwesen war das Ministerium mit seinen nachgeordneten Behörden und Einrichtungen verantwortlich für die Planung, Projektierung und Überwachung der Ausführung der durch den Staat in den genannten Bereichen vorgenommenen Bauten. Bei Errichtung von Militärbauten arbeitete das Ministerium mit den Militärbaubehörden zusammen. Bei der Auflösung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten im Jahre 1921 gingen die Eisenbahnverwaltung sowie ein Teil der Wasser- und Wegebausachen auf das Reich über. Das übrige Ressort wurde unter den preußischen Ministerien für Handel und Gewerbe, für Landwirtschaft, Domänen und Forsten und für Finanzen aufgeteilt. Der Hochbau gelangte an das Finanzministerium und bildete dort eine eigene Abteilung. Zur Geschichte des Ministeriums (einschließlich der Vorbehörden) liegt eine eingehende Untersuchung von Heinrich Waldmann vor. Die Arbeit enthält als Anlage V auch eine Übersicht über die vom Ministerium herausgegebenen Periodika. Die Verzeichnung und Ordnung der Bauabteilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten erfolgte im Jahre 1968 durch die Archivarin Maria Lehmann unter Anleitung des Referenten Heinrich Waldmann. Zugleich wurden die vor Gründung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten bei anderen Ministerien erwachsenen Akten in diesem Bestand zusammengeführt. Das gilt auch für Akten der Hochbauabteilung des Finanzministeriums, soweit diese provenienz-mäßig dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten zuzuordnen waren. Der Bestand Ministerium der öffentlichen Arbeiten gliedert sich in vier Abteilungen: 1 Verwaltung 2 Hochbau 3 Straßen- und Brückenbau 4 Wasserbau In den Jahren 1995/96 wurde der in Dahlem verbliebene Teil des Bestandes Ministerium der öffentlichen Arbeiten (208 VE) aufgelöst und größtenteils in den Bestand I. HA Rep. 93 B Ministerium der öffentlichen Arbeiten eingearbeitet. 61 Aktenbände wurden der Eisenbahnabteilung (I. HA Rep. 93 E) zugeordnet. Die Erstellung eines Findbuches war umso notwendiger, da bislang als Findhilfsmittel lediglich die im Jahre 1968 erstellte, mittlerweile schlecht lesbare, zum Teil beschädigte und noch nicht endgültig redigierte Findkartei vorlag. Einige Titelaufnahmen wurden wegen fraglicher Schreibweise einzelner Orts- und Personennamen oder fraglicher Datierung anhand des Aktenbandes im Außenmagazin überprüft. In dem Bestand Rep. 93 B war bereits in Merseburg der frühere Bestand Rep. 93 C eingearbeitet. In der Literatur werden ein Teil der Akten des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten noch mit der Bestandsbezeichnung Rep. 93 C und Altaktenzeichen zitiert. Eine entsprechende Konkordanz wurde daher in einem gesonderten Band erstellt. 1992 wurden 12 lfm (405 VE) Akten des preußischen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten vom Bundesarchiv, Abteilungen Potsdam an das Geheime Staatsarchiv PK abgegeben. Die Akten waren vom Militärischen Zwischenarchiv Potsdam, in das sie 1971 vom Verwaltungsarchiv der Nationalen Volksarmee gelangten, im November 1990 unter der Provenienz Reichsministerium an das Bundesarchiv gegeben worden. Diese seit dem Zweiten Weltkrieg für für verschollen geltenden Akten betreffen Leuchtfeuer- und Seezeichenangelegenheiten an den preußischen Küsten von Ost- und Nordsee im Zeitraum von 1800 bis 1932. Eine Vielzahl der Aktenbände beinhalten Karten, Lagepläne, technische Zeichnungen mit Maßstabsangaben, Konstruktionsskizzen sowie Blaupausen von Leuchtfeuern und Leuchtfeuerteilen oder sonstigen Erfindungen im Seezeichenwesen. Ca. 100 Akten bilden die Aktengruppe "Handakten des Seezeichenausschusses" . Diese Akten wurden größtenteils durch Frau Dr. Meyer-Gebel, zum anderen durch Herrn Dr. Strecke und die Unterzeichnende, im Zeitraum von 1992 bis 1993 verzeichnet. Die Einarbeitung dieser Archivalien und die magazintechnische Bearbeitung in die Wasserbauabteilung erfolgte 1996. Des Weiteren erfolgte von Ende 1996 bis 1998 die Verzeichnung von 110 Paketen (905 VE; ca. 15 lfm) mit der Bezeichnung "Rep. 93 unbearbeitet + Zugang Magdeburg", die am Schluss des Bestandes lagerten. Woher die Bezeichnung "Zugang Magdeburg" herrührt, ist nicht nachvollziehbar. In der Bestandsakte "Wirtschaft und Verkehr" aus dem Zeitraum von 1959 bis 1974 ließ sich derartiges nicht ermitteln. Dagegen konnte in der Akte "Aktenzugänge, 1965-1974" ein Vorgang über eine größere Aktenabgabe vom Deutschen Zentralarchiv Potsdam aus dem Jahre 1970 festgestellt werden. Bei den Archivalien handelt es sich überwiegend um Wasserbausachen, u.a. Flussregulierungen, Hafen-, Dünen-, Ufer- und Schleusenbauten sowie Denkschriften, Berechnungen, Karten und Pläne (z. T. koloriert) über den Bau bzw. Ausbau von Wasserstraßen. Darunter befinden sich 29 Bände, die der Plankammer des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten entstammen, u. a. ein Inventarauszug über die in der Plankammer vorhandenen Landkarten und Stadtpläne. Überformatige Karten bzw. Pläne sowie Zeichnungen wurden dem Bestand entnommen und der XI. HA Allgemeine Kartensammlung zugeordnet. 211 Aktenbände, überwiegend Journale sowie Indexbände, wurden in die Eisenbahnabteilung (I. HA Rep. 93 E) des Bestandes Ministerium der öffentlichen Arbeiten eingearbeitet. Bei der Eingabe der Akten in die Oracle-Datenbank des Geheimen Staatsarchivs wurden die bereits unter dem alten EDV-System eingegebenen Datensätze des Bestandes korrigiert bzw. vereinheitlicht. Im Februar 1999 fand die magazintechnische Bearbeitung statt. Die Wasserbauabteilung bildet nunmehr die umfangreichste Überlieferung des Bestandes Rep. 93 B Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Aufgrund des häufigen Wechsels der Zuständigkeit für das Bauwesen sind ergänzend zum nachfolgend verzeichneten Bestand auch die Bestände der I. Hauptabteilung Rep. 77 Ministerium des Innern, Rep. 87 Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Rep. 120 Ministerium für Handel und Gewerbe und Rep. 151 Finanzministerium heranzuziehen. Im Rahmen der Erstellung eines Inventars zur preußischen Bauverwaltung bis 1848 wurden u. a. Akten des Bestandes Ministerium der öffentlichen Arbeiten detailliert erschlossen. Berlin, Januar 2000. gez. Constanze Krause Findmittel: Datenbank; Gesamtinhaltsverzeichnis, 1 Bd.; Findbuch, 3 Bde; Konkordanz, 1 Bd.;