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Description archivistique
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 69 Baden, Sammlung 1995 D · Collection · 1800-1922
Fait partie de Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik)

Bestandsgeschichte: "Für Baden gerettet" wurden 1995 aus dem Neuen Schloß Baden-Baden unter anderem eine in Deutschland seltene Quellengattung, 923 sogenannte Huldigungsadressen, bisher unbekannte Zeugnisse einer lebhaften Teilnahme der Bürger des Landes an den Geschicken ihres Fürstenhauses. Sie konnten als nahezu geschlossener Bestand erworben werden; nur einzelne gerieten auf dem Wege der Versteigerung 1995 in private Hände oder waren von dem Verkauf ausgenommen und blieben im Besitz der markgräflichen Familie. Die meisten Adressen stammen aus der Regierungszeit Großherzog Friedrichs I. (1852-1907). In dieser Zeit der konstitutionellen Monarchie hatte sich die Distanz der nun mündigen Untertanen zu ihrem Landesherrn verringert. Vor allem als Vertreter von Städten, Vereinen, Berufsgenossenschaften, politischen, kulturellen und karitativen Institutionen des Landes oder mit Baden verbundener Länder und sogar einzeln machten sie diesem und seiner Gemahlin Luise, geborene Prinzessin von Preußen, ihre Aufwartung vor allem zu Hochzeiten, Geburtstagen und anderen Jubiläen ihres Hauses. Auf Grund ihrer umfassenden karitativen Tätigkeiten und als Tochter Kaiser Wilhelms I. empfing auch die Großherzogin selbst Huldigungen. Besonders zahlreich und prächtig sind die Adressen der Militärvereine, die den Großherzog in seiner Eigenschaft als obersten Feldherrn des Landes würdigen. Die Verbindung der beiden Häuser Baden und Preußen schlägt sich sowohl in der künstlerischen Ausgestaltung der Adressen als auch in ihren Texten nieder. So klingen bei der Würdigung des Großherzogs als Landesvater bisweilen Themen der Reichsgeschichte an, wie beispielsweise das Verhältnis Badens zu Preußen, die Reichseinheit, zu deren Förderern der Großherzog gehörte, der Kolonialismus oder zunehmende Militarismus. Eine große Zahl der in diesem Bestand vereinigten Adressen und ihre Behälter sind aufwendig gestaltet und vermitteln einen Eindruck vom Kunsthandwerk der Zeit, wobei der historistische Stil überwiegt. Unter ihnen hervorzuheben sind einige Werke der Karlsruher Professoren für dekorative Malerei an der Kunstgewerbeschule, Hermann Götz und Karl Eyth; bei den Mappen steht die Durlacher Firma von Eduard Scholl und Nachfolger an der Spitze. Daß auch bei ihren Empfängern die Huldigungsadressen Beachtung fanden, davon zeugen zahlreiche Alte Signaturen. Sie wurden mehrfach inventarisiert und in der Bibliothek oder im Naturalienkabinett verwahrt. In unserem Repertorium sind auch diese früheren Signaturen vermerkt. Zu den älteren gehören die handschriftlichen Signaturen der Hofbibliothek Karlsruhe auf rhombusförmigem Etikett (Inventar und Bestand seit 1995 in der Badischen Landesbibliothek; unsere Abkürzung: H). Die handschriftlichen oder gestempelten Signaturen auf rechteckigen Etiketten gehen zurück auf spätere Inventarisierungen seit den 1880er Jahren durch den Galerieinspektor Dr. Karl Kölitz (unsere Abkürzung: K), Richter (unsere Abkürzung: R) und vermutlich den Grafen Schweinitz sowie Albert Hartmann, Baden-Baden (unsere Abkürzung: B). Aus Mitteln der Kulturgutstiftung Baden-Württemberg konnten etwa zwei Drittel der Adressen ausführlich von Dr. Ernst-Heinrich Schmidt, Oberstleutnant a.D., verzeichnet werden. Deren Eingabe in das EDV-Programm Bismas übernahm Lydia Filaus. Die übrigen Titelaufnahmen erstellte Dr. Hansmartin Schwarzmaier und nach Vorarbeiten Hiltburg Köckerts die Unterzeichnende. Da die Adressen bereits während der Verzeichnung mit vorläufigen Signaturen in der Literatur zitiert sind, ist dem Repertorium eine Konkordanz dieser und der jetzt gültigen Signaturen beigegeben. Die jetzige Nummernfolge der Adressen entspricht ihrer Lagerung nach Formaten im Magazin. Da die Titelaufnahmen der Adressen im Findbuch nach ihren Anlässen gegliedert sind, springen dort diese Nummern. Die im Schloß Salem verbliebenen 11 Adressen wurden mit der Bezeichnung Salem 1ff. in das Repertorium aufgenommen und nach im Neuen Schloß Baden-Baden 1995 aufgenommenen Dias beschrieben. Ältere "Gratulationen" für die badischen Markgrafen (18. Jahrhundert) befinden sich im Handschriftenbestand des Großherzoglichen Haus-Fideicommisses, weitere im Bestand 69 Baden, Sammlung 1995 G. Karlsruhe, im März 2002 Dr. Jutta Krimm-Beumann Konversion: Das Online-Findmittel zum vorliegenden Bestand ist ein Ergebnis des Projektes "Konversion von Findmittel-Altdaten" des Generallandesarchivs Karlsruhe, das in den Jahren 2006/2007 von Herrn Guido Fögler durchgeführt wurde. Die Betreuung des Projektes lag bei Alexander Hoffmann und Hartmut Obst. Karlsruhe, im Juni 2007 Dr. Martin Stingl

Gutsarchiv Deersheim (Bestand)
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, H 51 (Benutzungsort: Wernigerode) · Fonds · (9. Jh.) 1516 - 2010
Fait partie de Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch von 1951 (online recherchierbar) Registraturbildner: Deersheim gehört zur Stadt Osterwieck, Lkr. Harz, Sachsen-Anhalt. Deersheim gehörte im Spätmittelalter zum Hochstift Halberstadt, das 1650 als Fürstentum Halberstadt an die Kurfürsten von Brandenburg fiel und 1816 in der preußischen Provinz Sachsen aufging, die bis 1945 bestand. Rechte in Deersheim besaß auch das Amt Westerburg. Die Westerburg war schon 1180 von den Bischöfen von Halberstadt an die Grafen von Regenstein verliehen wurde. Nach dem Aussterben der Regensteiner 1599 erbten die Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel das Amt Westerburg, doch konnte der Kurfürst von Brandenburg als Fürst von Halberstadt das Lehen 1670 einziehen. Im Pfarrdorf Deersheim und dem benachbarten Bexheim war wohl schon 1406 die Familie von Gustedt ansässig. 1538 wird sie vom Kardinal Albrecht von Brandenburg als Administrator des Bistums Halberstadt mit der Gerichtsbarkeit in beiden Dörfern belehnt. Im 18. Jahrhundert war die Gerichtsbarkeit zwischen dem Rittergut und dem Amt Westerburg geteilt, 1842 lag sie ganz beim Amt. 1706 erwarben die von Gustedt das Pfarrpatronat vom Braunschweiger Stift St. Blasius, nachdem sie bereits das Patronat über die Kapelle zu Bexheim besaßen. Das Gut blieb bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in Familienbesitz. Bestandsinformationen: Das Gutsarchiv der Familie von Gustedt aus Deersheim besitzt eine ältere Ordnung, wie alte Signaturen auf den Akten und ein altes Repertorium aus dem 2. Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts beweisen. Daneben scheint eine nicht viel später durchgeordnete Gutsregistratur bestanden zu haben. Eine endgültige Ordnung des gesamten Akten- und Urkundenmaterials war für die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch die Archivberatungsstelle der Provinz Sachsen geplant. Im Zuge der Bodenreform wurde jedoch das Gutsarchiv durch das Landeshauptarchiv geborgen und zunächst nach Wernigerode, schließlich in das Magdeburger Archiv überführt. In dieser Phase kam es wohl zu Verlusten am Bestand. Für die archivalische Neurordnung bot sich der alte Registraturaufbau, der bis auf einige Lücken wiederhergestellt werden konnte, als Gliederungssystem an. Die Bestände des alten Gutsarchivs und eine Menge loser und zum Teil bisher ungeordneter Akten mussten in dieses System verteilt werden. Dabei ist nicht zu bestreiten, dass diese Registraturgliederung Mängel besitzt. Ihre Zerreißung aber hätte die Auflösung des Bestandes herbeigeführt, zumal der Aufbau des alten Gutsarchivs stark gestört war. Die zahlreichen losen Blätter wurden auf die einzelnen Kapitel aufgeteilt und jeweils in Sammelmappen an das Ende der Kapitel gelegt. Der Bestand wird auf Grundlage eines 2000 geschlossenen Vertrages als Depositum im Landesarchiv Sachsen-Anhalt verwahrt. Das Hauptfindbuch zum Gutsarchiv Deersheim wurde im Januar 2014 aus einer Access-Datei in das vorliegende Archivinformationssystem überführt. Die im Zusammenhang mit dem Abschluss des Depositalvertrages durch die Familie von Gustedt als Ergänzung des Depositums übergegebenen Dokumente wurden bereits 2013 unter dem Gliederungspunkt "Anhang" verzeichnet. Zusatzinformationen: Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.

Gutsarchiv Dröschkau (Bestand)
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, H 60 (Benutzungsort: Wernigerode) · Fonds · (1418, 1455) 1510 - 1933
Fait partie de Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch von 1962 (online recherchierbar) Registraturbildner: Dröschkau gehört zur Stadt Belgern, Lkr. Nordsachsen, Freistaat Sachsen. Das 1130 als Burgward im Gau Belgern erwähnte Dröschkau gehörte im Spätmittelalter zum Stiftsamt Wurzen des Hochstifts Meißen. Der schon 1485 manifeste Anspruch der Wettiner auf Oberhoheit über das Hochstift wurde 1581 von Bischof Johann IX. von Meißen anerkannt. Dennoch behielt das Stiftsamt Wurzen als kursächsisches Nebenland bis 1818 eine eigene Stiftsregierung. 1815 kam Dröschkau mit Teilen des Stiftsamts an Preußen und gehörte dort 1816–1945 zur Provinz Sachsen. 1489 ist in Dröschkau ein Vorwerk des Nonnenklosters Mühlberg belegt. Damit wurde 1582 Stellan von Holtzendorf von Kurfürst August begnadigt. 1669 ging das Gut in Folge einer Heirat an die Familie von Heynitz über. Das 1815 als schriftsässig bezeichnete Rittergut hatte spätestens im 18. Jh. die Patrimonialgerichtsbarkeit über den Ort inne und unterstand darin dem Amt Torgau. Zum Besitzkomplex gehörten das Vorwerk Pietzsch und die Schäferei Neusorge. Die Familie von Heynitz saß bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 auf Dröschkau. Bestandsinformationen: Der Bestand kam am 27.06.1949 über die Landesbibliothek Halle/S. an das Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Ein Repertorium war nicht vorhanden, eine durchgehende Archivordnung scheint nicht bestanden zu haben, so dass die Archivalien, die größtenteils ungebunden waren, neu geordnet und neu verzeichnet werden mussten. Vergleicht man die Angaben von O. Steinecke (Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 15, 1902, S. 421) über den Bestand des Heynitzschen Familienarchivs zu Dröschkau mit den in das Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt gelangten Archivalien, so muss bedauerlicherweise festgestellt werden, dass bedeutende Verluste eingetreten sind. U. a. fehlen die von Steinecke erwähnten 41 von Friedrich Anton von Heynitz herrührenden Tagebücher aus den Jahren 1747 bis 1783 und 1792 bis 1802. Der Bestand wurde im Jahre 1962 geordnet, verzeichnet und mit einer Registratur- und Bestandsgeschichte versehen. Zusatzinformationen: Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.- Schumann: Post-Lexikon von Sachsen, Bd. 2, 1815, S. 286.- Schumann-Schiffner: Post-Lexikon von Sachsen, Bd. 15, 1828, S. 428-430.- Kneschke: Deutsches Adels-Lexikon, Bd. 4, 1863, S. 364-365, 462.- O. Steinecke: Frierich Anton von Heynitz. Ein Lebensbild. In: Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 15, 1902, S. 421-470.

Gutsarchiv Walbeck (Bestand)
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, H 242 (Benutzungsort: Wernigerode) · Fonds · (985) 1495 - 2010
Fait partie de Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch von 1990 (online recherchierbar); zum Teil unerschlossen Registraturbildner: Walbeck gehört zur Stadt Hettstedt, Lkr. Mansfeld-Südharz, Sachsen-Anhalt. 992 übertrug Otto III. aus dem Wittum der Kaiserin Adelheid den Königshof Walbeck an das Reichsstift Quedlinburg zur Einrichtung eines 997 geweihten Benediktinerinnenklosters. 1540/42 säkularisierten die Grafen von Mansfeld das Kloster, über das sie seit 1387 die Vogtei ausgeübt hatten. Bei der Sequestration 1570/73 wurde Walbeck als Teil der Grafschaft Mansfeld-Vorderort unter kursächsische Verwaltung gestellt und gelangte 1815 an Preußen, wo es 1816–1945 der Provinz Sachsen zugeordnet war. 1563 verpfändete Graf Hans Albrecht von Mansfeld-Vorderort das Amt Walbeck, bestehend aus dem Klostergut und den Dörfern Ritterode und Meisberg, an Ludolf von Bortfeld. Dessen Nachkommen traten die Pfandschaft 1661 an Graf Johann Albrecht von Ronoff ab, der sich 1663 mit den Mansfeldern auf wiederkäuflichen Erwerb verglich. 1677 veräußerte er an Friedrich Casimir zu Eltz. 1727 gelangte das Gut von dessen Nachkommen auf dem Erbweg an Philipp Wilhelm und Johann Clamor von dem Bussche. Letzterer erwarb es 1742 als Erbkauf, erreichte 1745 die Erhebung zum altschriftsässigen Rittergut und ließ 1743/50 den barocken Schlossbau errichten. 1845 fiel Walbeck durch Auskauf der übrigen Erben an Friedrich August Tellemann, der Anna von dem Bussche geheiratet hatte. Über die Ehe ihrer Tochter Anna mit Heinrich Friedrich Remigius Bartels gelangte das Rittergut an dessen Familie, in deren Besitz es bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 verblieb. Zum Amt genannten Rittergut gehörte 1827 die Patrimonialgerichtsbarkeit über Walbeck, Ritterode, Meisberg (teilweise) und Quenstedt. Zeitweilig mitverwaltet wurden das aus mehreren Erblehngütern gebildete Rittergut Quenstedt, das 1726/27 erworben und 1843 bei einer Erbteilung wieder abgetrennt wurde, sowie das seit 1667 zu Walbeck gehörige Erblehngut Kupferberg vor Hettstedt. Die Kirche von Walbeck wurde von der Pfarrei Bräunrode versorgt. Bestandsinformationen: Der Bestand wird auf Grundlage eines 2014 geschlossenen Vertrages als Depositum im Landesarchiv Sachsen-Anhalt verwahrt. Zusatzinformationen: Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 48 · Fonds · 1539-1932
Fait partie de Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik)

Entstehung und Redaktion: Bei der Bildung des großen Auslesebestands "Haus- und Staatsarchiv" in den 1870er und 1880er Jahren entstand als Abteilung III die Gruppe "Staatssachen". Der Bearbeiter Ludwig Dietz fügte hier hauptsächlich Akten aus dem markgräflichen Archiv sowie des Außenministeriums (Diplomatische Sektion), Geheimen Kabinetts, Kriegsministeriums und Badischen Armeekommandos zusammen. Bei der Konversion schien ausnahmsweise ein redaktioneller Eingriff geraten, um das online-Findmittel, ohne eine Neuverzeichnung leisten zu können, doch wenigstens in Wortlaut und Textgestalt nutzerfreundlicher und übersichtlicher zu gestalten: Die Titelaufnahmen wurden gestrafft und mit einem ergänzendenen "Enthält"-Vermerk versehen. Auch mussten gerade im Bereich der Namens- und Ortsangaben Präzisierungen vorgenommen werden. Ausdrücklich benannte Provenienzangaben wurden im Feld "Endprovenienz" vermerkt. Inhalt: Das ursprünglich sogenannte "Geheime Staatsarchiv" umfasst hauptsächlich die Haupt- und Staatsaktionen des badischen Staates. Einen Schwerpunkt bilden hierbei die Außenpolitik sowie die Kriegs- und Militärsachen der frühen Neuzeit und des 19. Jahrhunderts. Besonders zu beachten sind neben den Akten über den Deutschen Bund die über den Staatserwerb und die Territorial- und Erbfolgefrage. Auch sei auf die Gruppe der Staatsverträge hingewiesen. Die Übergänge zu den Beständen I. Personalia (46) und II. Haus- und Hofsachen (47) des Haus- und Staatsarchivs, des Großherzoglichen Familienarchivs, des Geheimen Kabinetts (60), des Staatsministeriums (233) und Kriegsministeriums (238) sind dabei fließend. Benutzung: Der Bestand ist mikroverfilmt. Benutzung nur über Mikrofilm. Literatur: Hansmartin Schwarzmaier/Hiltburg Köckert, Die Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 3, Haus- und Staatsarchiv sowie Hofbehörden (46-60), Stuttgart 1991, S. 38-50.

Landesarchiv Sachsen-Anhalt, C 110 Halle (Benutzungsort: Merseburg) · Fonds · 1838 - 1966
Fait partie de Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch von 1992 (online recherchierbar) Registraturbildner: Als Vorläufer der späteren Handelskammer Halle ist der ursprünglich nur für den Bau eines Packhofes 1833 gegründete Verein für den Halleschen Handel anzusehen. Auf Grund von Vorschlägen dieses Vereins und seines Vorstehers Ludwig Wucherer wurde durch Edikt vom 18. Oktober 1844 eine Handelskammer "für die Stadt Halle und die Saale-Örter" errichtet. Ihr Bezirk umfasste anfangs die Städte Halle, Wettin und Alsleben sowie die Landgemeinden Kröllwitz, Rothenburg (Saale) und Salzmünde. 1856 kam Eilenburg hinzu, 1873 schlossen sich die Kreise Bitterfeld, Delitzsch (ohne Stadt Delitzsch), Querfurt, Merseburg, Naumburg, Weißenfels, Zeitz, der Saalkreis, der Mansfelder See- und Gebirgskreis (ohne die ehemalige Gerichtskommission Ermsleben) an. 1881 folgten die Stadt Delitzsch, 1894 der Kreis Eckartsberga, 1895 die Kreise Liebenwerda und Torgau, endlich 1920 der Kreis Schweinitz. Damit umfasste die Industrie- und Handelskammer Halle den gesamten Regierungsbezirk Merseburg ohne den Kreis Sangerhausen, der zum Kammerbezirk Nordhausen gehörte, und die ehemalige Gerichtskommission Ermsleben (Mansfelder Gebirgskreis) mit der Stadt Ermsleben und den Landgemeinden Endorf, Meisdorf, Neuplatendorf, Pansfelde, Sinsleben und Wieserode, die dem Kammerbezirk Halberstadt zugeteilt waren. Bei der Gründung bestand die Handelskammer aus 9 Mitgliedern, seit 1897 umfasste sie 54 Mitglieder, die in den Fachgruppen Industrie, Bergbau, Großhandel und Einzelhandel in 7 Wahlkreisen gewählt wurden. Im Jahre 1936 wurde für das Gebiet der Industrie- und Handelskammern Halle, Halberstadt, Magdeburg und Dessau, d.h. für den Freistaat Anhalt, die Regierungsbezirke Magdeburg und Merseburg und den braunschweigischen Landesteil Calvörde die Wirtschaftskammer Mittelelbe geschaffen, die für ihren Bezirk die genannten Kammern zusammenfasste und auf der mittleren Ebene der Reichswirtschaftskammer entsprach. Nachdem die Anordnung vom 16. Dezember 1942 die Errichtung der Gauwirtschaftskammer Halle-Merseburg bestimmt hatte, wurden die Industrie- und Handelskammer Halle und die Wirtschaftskammer Mittelelbe mit Wirkung vom 31. Dezember 1942 aufgelöst. Auch die Rechte und Pflichten der Wirtschaftskammer Mittelelbe gingen - soweit diese den Bezirk der bisherigen Industrie- und Handelskammer Halle betrafen, zum 1. Januar 1943 auf die Gauwirtschaftskammer Halle-Merseburg über. Nach dem Ende des Krieges wurde die Kompetenz der Industrie- und Handelskammer Halle auf die neugegründete Provinz Sachsen ausgedehnt, bis durch Verordnung des Präsidiums der Provinz Sachsen vom 20. April 1946 die Industrie- und Handelskammer der Provinz Sachsen (ab. 3. Dezember 1946: Sachsen-Anhalt) gebildet wurde. Bestandsinformationen: Die bei der Industrie- und Handelskammer Halle erwachsenen Akten sind vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts einer umfangreichen Kassation unterzogen worden, von der nur jene Aktenbände verschont blieben, die für die laufende Geschäftsführung damals noch benötigt wurden. Dieser ältere Teil des Bestandes gelangte mit den später entstandenen Akten zwischen 1953 und 1958 in drei Ablieferungen an die Außenstelle Merseburg des Staatsarchivs. Im Jahre 1968 wurde dieser Teil der Bestandes nach Magdeburg überführt und hinsichtlich der Verzeichnungsangaben ergänzt; 1969 wurde schließlich der Rest des Bestandes vom Staatsarchiv Magdeburg übernommen, verzeichnet und in den bereits vorhandenen Bestand eingeordnet. Bei der Bearbeitung von Unterlagen der Industrie- und Handelskammer des Bezirkes Halle in den 1990er Jahren konnte noch weiteres Schriftgut aus der Zeit vor 1945 ermittelt und dem Bestand zugeordnet werden. Zusatzinformationen: Zu den Prüfungsunterlagen der einzelnen Gewerbe (8.6.) liegt ein maschinenschriftliches Findbuch vor. Literatur: Das Handelskammergebäude zu Halle a. d. Saale. Denkschrift zur Einweihung am 12. Mai 1902.- W. Hoffmann, die Handelskammer zu Halle. Denkschrift zum 75jährigen Bestehen der Handelskammer, Halle 1902.- Die Industrie- und Handelskammer zu Halle, hrsg. von der Geschäftsführung, Leipzig 1937.- Dalchow, Irmtraud, Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau: 150 Jahre Kammergeschichte in Mitteldeutschland 1844 - 1994. Festschrift der IHK Halle-Dessau zum 150jährigen Jubiläum, Halle 1995.

Turngemeinde 1846 Worms (Dep.) (Bestand)
Stadtarchiv Worms, 077/14 · Fonds
Fait partie de Stadtarchiv Worms (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Abt. 77/14 Turngemeinde 1846 Worms (Dep.) Umfang: 107 Archivkartons (= 747 Verzeichnungseinheiten = 12 lfm) Laufzeit: 1861 - 2007 I. Übernahme und Zustand Unterlagen zur Geschichte der Turngemeinde (1 Archivkarton) waren zu nicht mehr bekanntem Zeitpunkt (zwischen 1975 und 1988) ohne depositarischen Vorbehalt an das Stadtarchiv abgegeben worden. Die eigentlichen Archivalien der Turngemeinde wurden am 7. und 16.05.2008 bei der Turngemeinde Worms 1846 nach Vorgesprächen mit dem Ehrenvorsitzenden Herbert W. Hofmann und Abschluss eines Vertrags mit den Verein abgeholt, wo sie im Keller sowie im obersten Stockwerk des Turmes der Jahnturnhalle verwahrt worden waren, an letzterem Ort auch im Rahmen einer Dauerausstellung in Vitrinen. Diese beiden Lagerorte wurden, soweit nach dem Transport in das Stadtarchiv noch mit Sicherheit rekonstruierbar, im Feld "Bemerkung" mit "Keller" oder "Turm" vermerkt. Eine vorarchivische Ordnung oberhalb der Akteneinheiten war auf den Umschlägen nur für einige Akten der 1920er Jahre festzustellen (Nummerierung 1 - 44); ein Registraturplan war nicht vorhanden. Einen kurzen Hinweis auf Neuordnung des Archivs durch Peter Hofmann enthält die Akte Abt. 77/14 Nr. 480. Die erste bekannte Übersicht über das Archiv ist allerdings diejenige von Prof. Dr. Harald Braun in seiner Festschrift der Turngemeinde von 1995 (siehe unten). Von den Vorarbeiten zu dieser Arbeit stammen auch die in Nr. 626 zusammengefassten Kopien Wormser und auswärtiger Archivalien, Transkriptionen und Notizen. Der Zustand des Materials ist einwandfrei. II. Provenienzen Neben der eigentlichen Aktenführung der Turngemeinde haben in geringem Umfang weitere Stellen zu dem Schriftgut und Fotomaterial, wie es vom Stadtarchiv übernommen wurde, beigetragen. Sie wurden unter Hinweis auf die jeweilige Provenienz im Bestand belassen. Erkennbar sind (außer dem oben genannten Verfasser der Festschrift von 1995, Prof. Harald Braun) - vor allem Nikolaus Doerr, 1. Vorsitzender, von dem auch Akten vorhanden sind, die seine Tätigkeit als Stadtratsmitglied und Vorsitzender des Stadtsportverbandes betreffen; - Peter Hofmann, 2. bzw. 3. Vorsitzender, Altersturnwart sowie Fachberater für Leibeserziehung beim Stadtschulamt; - Willi Hein, Oberturnwart, Gaujugendturnwart. Bei den Fotoalben und -sammlungen ist private Entstehung meist wahrscheinlich. Namentlich als Vorbesitzer nachweisbar sind Hermann Fendel, Josef Fischer, Willi Hein, Anton Hilken, Wilma Wolfrath. Von fremden Vereinen findet sich Archivgut der Turnabteilung des F.C. Blau-Weiß Worms von 1933 für die Jahre 1948-49 (Abt. 77/14 Nr. 588, aufgrund des Überwechseln von Abteilungen der zeitweilig verbotenenTurngemeinde), sowie des Turnvereins 1883 Alsheim (Abt. 77/14 Nr. 217, wohl im Zusammenhang mit der Tätigkeit Peter Hofmanns für den Verein, dessen Ehrenmitglied er seit 1936 war). III. Archivische Verzeichnung Die Verzeichnung erfolgte 2008/09. Aufgrund der recht klaren Abgrenzbarkeit des älteren Teils der Überlieferung von den Anfängen bis zu Verbot und Wiederbegründung der Turngemeinde nach dem II. Weltkrieg einerseits und der nachfolgenden Zeit bis heute andererseits wurde der Bestand bei der Erstellung eines Aktenplans in einen älteren (bis 1945) und einen neueren Teil (ab 1945) gegliedert. Bei einem gewissen Teil des Materials war eine Neuformierung notwendig, was dann mit "NF" hinter der laufenden Nr. gekennzeichnet ist. IV. Kassationen Schriftgut im Umfang von 7 Archivkartons wurde nach Durchsicht durch Herrn Herbert W. Hofmann, Ehrenvorsitzenden der Turngemeinde, kassiert. V. Literatur: - Philipp Baas, Geschichte der Turngemeinde Worms von Weihnachten 1846 bis Ostern 1908, Worms 1909 - Festschrift zum 110jährigen Jubiläum der Turngemeinde 1846 Worms, Worms 1956 - Schmahl, Hans J., 125 Jahre Turngemeinde 1846 Worms, Worms 1971 - Harald Braun, Geschichte der Turngemeinde Worms e.V. von 1845/46 bis 1995/96, Alzey 1995 (darin eine erste kurzgefasste unvollständige Übersicht über das Archiv der Turngemeinde) sowie zahlreiche Veröffentlichungen zu den einzelnen Abteilungen und gedruckte Satzungen etc., die in diesem Bestand bei den Druckschriften oder im Aktenzusammenhang und im Online-Katalog der Stadtbibliothek nachgewiesen sind. Für die Benutzung bestehen keine Beschränkungen. Martin Geyer, Stadtarchiv Worms Worms, Mai 2009

Landesarchiv Sachsen-Anhalt, I 600 (Benutzungsort: Merseburg) · Fonds · 1848 - 1951
Fait partie de Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Hinweis: Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist. Findhilfsmittel: Findbuch 2016 (online recherchierbar) Registraturbildner: Als Nachfolger der seit 1859 bestehenden und 1880 in Konkurs gegangenen Neuen Aktienzuckerraffinerie Halle wurde 1881 die Zuckerraffinerie AG Halle mit Sitz in der dortigen Raffineriestraße gegründet. Hauptzweck des Unternehmens war die Verarbeitung von Roh- zu Verbrauchszucker. Produziert wurde Brot-, Würfel-, Gebrauchs-, granulierter und Puderzucker sowie Melasse. 1885 übernahm die AG die seit 1835 bestehende Hallesche Zuckersiederei Compagnie auf Aktien (Am Hospitalplatz, Halle-Glaucha), deren Betrieb 1906 aufgegeben wurde. 1922 trat die Raffinerie der Vereinigung Mitteldeutscher Rohzuckerfabriken Halle (VEMIRO) bei, deren Vertreter (Rohzuckerfabriken) die Aktienmehrheit am Unternehmen besaßen. Verarbeitet wurde Rohzucker in der Folge nur noch auf Basis von Werklohnverträgen. Den Zuckerverkauf organisierte die Zuckervertriebsgesellschaft AG Halle. Zur Gewährleistung der Raffinerieproduktion setzte man in den 1940er Jahren auch Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und ausländische Arbeitskräfte ein. Im 2. Weltkrieg stark zerstört, wurde die Zuckerraffinerie AG 1946 enteignet und den Industriewerken Sachsen-Anhalt unterstellt. Per 1. Juli 1948 ging der Betrieb als VVB Zuckerindustrie - VEB Zuckerraffinerie Halle in Volkseigentum über. 1951 wurde daraus der VEB "Vorwärts" Zuckerraffinerie Halle. Bestandsinformationen: Aus dem Verwaltungsarchiv des VEB Zuckerkombinat Halle wurden 1981 etwa 6 lfm Schriftgut der Zuckerraffinerie AG Halle an das Staatsarchiv Magdeburg übergeben, wo 1984 die Neuverzeichnung der Akten auf Karteikarten erfolgte. Der Bestand kam 1994 in das neu gegründete Landesarchiv Merseburg (später Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Merseburg). 2013 wurde die Findkartei im Verzeichnungsprogramm scopeArchiv retrokonvertiert. 2016 erfolgte die vollständige Überarbeitung des Schriftgutbestandes. Zusatzinformationen: Korrespondierende Bestände: - I 599 VEMIRO, - I 601 ZVG Halle - Bestände verschiedener Zuckerfabriken Literatur: Karl Sewering: Zuckerindustrie und Zuckerhandel in Deutschland. Poeschel Verlag Stuttgart 1933. Olbrich, Hubert: Zuckermuseum im Umbruch. Universitätsverlag der TU Berlin, 2012. Olbrich, Hubert: Zuckermuseum im Exil. Universitätsverlag der TU Berlin, 2013. Olbrich, Hubert: Zucker-Museum, Bd. 26. Druckhaus Hentrich, Berlin, 1989 (2016).