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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 40/72 · Bestand · 1806-1920 (Nachakten bis 1922)
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

Geschichte des Ministeriums: Das württembergische Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, anfänglich auch Kabinettsministerium genannt und von zwei Ministern geleitet, bestand seit dem 1. Januar 1806. Nach dem Organisationsmanifest vom 18. März 1806 hatte es "alle Verhandlungen mit Auswärtigen, die Aufrechterhaltung und genaue Befolgung der bestehenden Traktaten, die Korrespondenz mit auswärtigen Ministern, die Ausfertigung der öffentlichen Korrespondenz des Königs mit anderen Regenten und Gouvernements, die Angelegenheiten des königlichen Hauses, das Zeremoniell mit Auswärtigen, das Zeremoniell im Innern, die Direktion des Postwesens, Ordensangelegenheiten, Standeserhöhungen, die Verwendung für die königlichen Untertanen im Auslande, Ausfertigung von Pässen und Beurkundung von Dokumenten, die für dasselbe bestimmt sind" zu besorgen. Es führte ferner die Aufsicht über die Polizei in den Residenzen Stuttgart und Ludwigsburg. Durch Dekret vom 12. Februar 1812 wurde dieser Bereich vom Ministerium getrennt und ein selbständiges Polizeiministerium mit erweiterten Kompetenzen errichtet. Nach der Verordnung vom 8. November 1816 betr. die Organisation des Geheimen Rats oblagen dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten im wesentlichen die im Organisationsmanifest beschriebenen Aufgaben. Lediglich die Post wurde dem Ministerium des Innern untergeordnet, soweit sie nicht in den Bereich des Hauses Thurn und Taxis fiel. Für die Ordensangelegenheiten war nun der Ordenskanzler, gewöhnlich der Minister der auswärtigen Angelegenheiten zuständig, in die Verwaltung der Adelsangelegenheiten teilten sich die Ministerien der auswärtigen Angelegenheiten und des Innern. Ein königliches Reskript vom 19. Juli 1819 genehmigte für den inneren Dienst des Ministeriums eine Einteilung in zwei Sektionen, eine allgemein politische und eine Rechtsabteilung. Jene besorgte den politisch-diplomatischen Verkehr, diese die Konsulats- und die Angelegenheiten der internationalen Rechtshilfe. Die 1864 neben der politischen Abteilung eingerichtete Verkehrsabteilung führte die Aufsicht über die Generaldirektionen der Württembergischen Posten und Telegraphen und der Staatseisenbahnen. Unter dem Ministerium standen ferner die Gesandten, Konsuln und sonstigen diplomatischen Agenten, das Haus- und Staatsarchiv, der Lehenrat und die Zensurkommission bis zur Aufhebung 1848. Nach der Reichsgründung 1871 bestand das Ministerium mit eingeschränkter Aufgabenstellung weiter. Nachdem bereits durch Verfügung des Staatspräsidenten mit Wirkung vom 1. Januar 1920 die Kanzlei der politischen Abteilung mit derjenigen des Staatsministeriums zusammengelegt worden war, wurde das Außenministerium durch Gesetz vom 29. April 1920 endgültig aufgehoben; die ihm noch verbliebenen Aufgaben fielen an das Staatsministerium. Die Gesamtregistratur: Das Schriftgut der politischen Abteilung des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten war nach einem Rubrikenschema geordnet. Innerhalb der einzelnen Rubriken waren die Akten in der Regel chronologisch nach Hauptfaszikeln, diese wiederum nach Unterfaszikeln geordnet und nummeriert. Die Rubrikenbezeichnungen konnten sich im Laufe der Zeit ändern (so z. B. bei den "Verwendungen"). War so schon die Ordnung in der Registratur des Ministeriums gestört, so wurde sie durch die zahlreichen Ablieferungen zwischen 1872 und 1938 an das Haus- und Staatsarchiv vollends unübersichtlich; denn diese Ministerialakten, manchmal vermischt mit Unterlagen nachgeordneter Behörden, wurden je nach Datum der Abgabe auf die Bestände zwischen E 36 und E 65 verteilt. Als Findmittel dienten nur die meist unzureichenden, teilweise auch handschriftlichen und schwer entzifferbaren Übergabeverzeichnisse. Die in den 1960er Jahren begonnene Ordnung hat zum Ziel, "Rubriken-Bestände" entsprechend den im Außenministerium verwendeten Rubriken zu bilden. Dabei werden sachlich zusammengehörige Rubriken in einem Bestand zusammengefasst, die Rubriken "Varia" und "Verwendungen" dagegen aufgelöst und bei den entsprechenden Sachrubriken eingeordnet. Vorgefundener Zustand und Bildung des Bestands E 40/72: Der Bestand E40/72 setzt sich aus den folgenden Rubriken zusammen: 1. "Kriegssachen" aus den Beständen E 36 Verz. 18, E 46 und E 52, Umfang ca. 3,3 lfd. m 2. "Deutsche Angelegenheiten 1866-1871" aus dem Bestand E 41 I. Anhang, Umfang ca. 2,5 lfd. m 3. "Krieg" (betr. I. Weltkrieg) aus dem Bestand E 49 Verz. 12, Umfang ca. 7,5 lfd. m 4. "Verwendungen" und "Varia" (betr. militärische Angelegenheiten) sowie Schriftstücke ohne erkennbare Registraturbezeichnungen aus den Beständen E 36 Verz. 14 und 58, E 41 Verz. 63 und E 49 Ablieferung 1938, Umfang ca. 0,7 lfd. m Den größeren Teil des Bestands bilden demnach Unterlagen aus dem Ersten Weltkrieg. Offensichtlich hat die Registraturbildung beim Ministerium mit der allgemeinen zeitlichen Entwicklung nicht Schritt halten können, denn man bildete dort unter dem Aktenzeichen" Krieg 1 Allgemeines" Serienakten, die bei der Aufhebung des Ministeriums 41 Bunde (insgesamt 5,5 lfd. m) mit 16339 Quadrangeln umfassten. Ähnlich verhielt es sich mit dem Aktenzeichen "Krieg 4 Kriegsziele und Friedensschluss" (insgesamt 1,5 lfd. m), wobei man allerdings zwischen allgemeinen Akten und der Gliederung nach Staaten unterschied. Erst allmählich, vor allem gegen Kriegsende, ist man zur Bildung von Sachakten übergegangen; dabei wurden auch den allgemeinen Akten Schriftstücke entnommen. Bei der Neuformierung erwies es sich daher als notwendig, diese beiden großen Blöcke zugunsten des Sachaktenprinzips aufzulösen. Dabei wurden stellenweise Feuchtigkeits- und Schimmelschäden festgestellt, wobei nach Rücksprache höheren Orts bei größeren Schäden, vor allem bei drohendem weiteren Schriftverlust die Schriftstücke kopiert wurden. Auffallend sind auch Lücken bei den allgemeinen Akten; Hinweise lassen darauf schließen, dass manche Schriftstücke nachträglich zu den Gesandtschaftsakten und zu den "Bundesakten" (B. A. ) gelegt wurden; einzelne im "eisernen Schrank" verwahrte Geheimakten scheinen verlorengegangen zu sein. Erwähnenswert ist ferner die umfangreiche Zeitungsausschnittssammlung, die sich jetzt bei den Sachakten findet und eine einzigartige Dokumentation darstellt. Da sich der Gesamtbestand E 40/72 aus chronologisch gereihten Rubriken zusammensetzt, erschien auch hier die Gliederung nach dem Sachaktenprinzip erforderlich; Überschneidungen ließen sich dabei allerdings nicht ganz vermeiden. Akten des Konferenz- und des Armeeministeriums wurden zu den Beständen E 272 und E 273 gezogen, Schriftstücke der Provenienz Kriegsministerium an das Militärarchiv abgegeben, im Übrigen nur Doppelstücke und leere Blätter kassiert. In verschiedenen Büscheln des Gesamtbestands angebrachte Paginierungen sind obsolet geworden. Der Restbestand umfasst 831 Nummern mit 13,7 lfd. m Umfang. Stuttgart, im Juli 1997 Wilfried Braunn Vorbemerkung zur Neuauflage des Findbuchs 2011: Bei der Einarbeitung der ältesten Ablieferung des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten (frühere Signatur E 36) in die neue Beständestruktur im Jahr 2007 stellte sich heraus, dass sich insbesondere in Verz. 60, das ausschließlich nach Länderrubriken geordnet war, zahlreiche weitere Akten betr. Kriegssachen und Militärangelegenheiten befanden. Da sich diese inhaltlich nicht wesentlich von den bereits im Bestand E 40/72 befindlichen Unterlagen unterschieden, erschien eine pauschale Einordnung in die Bestände zur allgemeinen Außenpolitik (E 40/14 bzw. E 40/18) nicht im Sinne der in den 90er Jahren neu entworfenen Beständestruktur. Um eine auch aus Benutzersicht nachvollziehbare Beständestruktur weiterhin zu gewährleisten, wurden diese Nachträge daher in den vorliegenden Bestand mit eingearbeitet und das Findbuch aufgrund des doch umfangreichen Zuwachses neu aufgelegt. Geringfügige inhaltliche Überschneidungen ergeben sich mit den Beständen E 40/54 (Polizeiwesen) in Bezug auf Landjäger- und Gendarmerieangelegenheiten sowie E 40/59 (Abzug, Aus- und Einwanderung, Reisen, Staatsbürgerrecht) in Bezug auf Württemberger in ausländischen Militärdiensten (z. B. Fremdenlegion) und die Konskriptionspflicht von Württembergern im Ausland. Der Bestand umfasst nunmehr 1074 Büschel bzw. 16,0 lfd. Regalmeter. Stuttgart, im März 2011 Johannes Renz

Nachlass Fürstin Alexandra (*1878, +1942)
  1. Zur Biografie von Fürstin Alexandra zu Hohenlohe-Langenburg: Fürstin Alexandra Luise Olga Viktoria zu Hohenlohe-Langenburg wurde am 1. September 1878 als viertes Kind von Herzogin Marie (Tochter von Zar Alexander II. von Russland) und Herzog Alfred (Sohn von Königin Viktoria von Großbritannien) von Edinburgh in Coburg geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit und Jugend überwiegend in England sowie auf Malta, wo ihr Vater von 1886 bis 1889 als Kommandant der britischen Marine stationiert war, und im Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha, das Alfred ab 1893 regierte. Ihren Cousin 3. Grades und späteren Gatten Erbprinz Ernst II. zu Hohenlohe-Langenburg (1863-1950) lernte Alexandra anlässlich seiner vielen Reisen nach England bereits in jungen Jahren kennen. Als 15jährige fiel sie ihm besonders ins Auge, und nach heftigem Werben bei ihrer Mutter Marie erhielt Ernst 1895 die Erlaubnis zur Verlobung. 1896 fand schließlich die Hochzeit in Coburg statt. Alexandra zog mit ihrem Gatten nach Langenburg, wo dieser begann, sich auf seine Rolle als Erbe des Stammbesitzes vorzubereiten. Schon bald kam der erste Sohn Gottfried zur Welt, auf den Marie Melita, Alexandra und Irma sowie der kurz nach der Geburt verstorbene Alfred folgten. Doch änderten sich die Pläne der jungen Familie, als 1899 bzw. 1900 Alexandras Bruder Alfred und ihr Vater kurz nacheinander starben. Ernst übernahm die Regentschaft im Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha für den noch minderjährigen Thronfolger Herzog Eduard von Albany, so dass der neue Lebensmittelpunkt für einige Jahre in den thüringischen Residenzen lag. Auch nach dem Ende der Regentschaft 1905 hielt sich die Erbprinzessin mit ihren Kindern außer in Langenburg von Zeit zu Zeit in Coburg am Hof ihrer Mutter auf, während Ernst wegen seiner politischen Ambitionen häufig abwesend war. Alexandra unternahm zudem zahlreiche Reisen vor allem nach Südfrankreich, wo ihre Mutter ein Landgut bei Nizza besaß, sowie nach Rumänien zu ihrer Schwester Königin Maria und in die Schweiz. Zum Teil hing ihre Reiselust allerdings mit ihrer lebenslangen Anfälligkeit für Krankheiten zusammen, die sie zu längeren Kuraufenthalten zwang. Spätestens 1913, als Ernst II. seinen Vater als Fürst beerbte, wurde Schloss Langenburg endgültig zum Hauptwohnsitz der Familie. Dennoch kam es während des 1. Weltkrieges noch einmal zu einer längeren Abwesenheit des neuen Fürsten, der sich aufgrund seiner leitenden Funktionen bei der freiwilligen Krankenpflege vor allem an der Ostfront aufhielt. Alexandra nutzte diese Zeit, indem sie sich ebenfalls in der Kriegsfürsorge engagierte und von 1914 bis (mindestens) 1917 als Hilfskrankenschwester im Kriegslazarett in Coburg selbst Hand anlegte. Nach dem Krieg und den politischen Umwälzungen in Deutschland zog sich Ernst weitgehend ins Privatleben zurück, so dass nun auch seine Gattin ihre Rolle als Fürstin auf den langenburgischen Stammgütern voll ausfüllen konnte, lediglich unterbrochen von gelegentlichen Reisen. Fürstin Alexandra starb am 16. April 1942 im Diakonissenkrankenhaus in Schwäbisch Hall und wurde in Langenburg beigesetzt. 2. Zum Nachlass und seine Bearbeitung: Der Nachlass der Fürstin Alexandra besteht überwiegend aus Korrespondenzen und enthält nur sehr wenige ,Sachakten’, was im großen und ganzen ihrer eher zurückgezogenen Rolle an der Seite ihres öffentlich und organisatorisch wesentlich aktiveren Gatten entspricht. Die Unterlagen wurden wohl im Laufe der 1960er und 70er Jahre an das Hohenlohe-Zentralarchiv abgegeben und dort grob sortiert. Dabei konnte auf eigene Ordnungsmaßnahmen Alexandras zurückgegriffen werden, die einem Teil des Schriftguts alte Umschläge mit Beschriftungen im Sinne eines Aktentitels beilegte. Die aktuelle Verzeichnung orientierte sich ebenfalls an diesen Originalaktentiteln, ging jedoch in der Erschließungstiefe weit darüber hinaus. Es mussten kaum Umformierungen vorgenommen werden, und es wurde eine nur geringfügige Vermischung mit Akten anderer Provenienz festgestellt, so dass wenige Schriftstücke zu entnehmen waren. Allerdings konnte der Bestand um zahlreiche Faszikel ergänzt werden, die bei der Bearbeitung von anderen langenburgischen Nachlässen - insbesondere des Gatten Ernst II. sowie der Töchter Alexandra und Irma - gefunden wurden. Der Bestand La 143 Nachlass Fürstin Alexandra, wurde im Dezember 2004 von Archivassessor Thomas Kreutzer im Rahmen eines durch die Kulturstiftung Baden-Württemberg geförderten Projekts geordnet und verzeichnet. Er umfasst 2,4 lfd.m. Akten und Bände in 107 Einheiten mit einer Laufzeit von [ca. 1880]-1942. Neuenstein, im April 2005 Thomas Kreutzer 3. weitere Materialien:: La 102 Fürstliche Hofverwaltung La 95 Domänenkanzlei Langenburg La 142 Nachlass Fürst Ernst II. 4. Hinweis: Im vorliegenden online-Findmittel fehlen einige Titelaufnahmen zu Archivalien aus dem 20. Jahrhundert, die derzeit noch nicht uneingeschränkt zugänglich sind. Im Hohenlohe-Zentralarchiv befindet sich ein vollständiges Findbuch, das auch die noch nicht frei zugänglichen Archiveinheiten erschließt. Neuenstein, im September 2005 Dr. Schiffer
Station Neu-Bethel
M 566 · Akt(e) · 1896-1913
Teil von Archiv- und Museumsstiftung der VEM (Archivtektonik)

Bericht von P. Cleve aus Dar-es-Salaam, 1896; Tagebuch von Neu-Bethel, 1896-1899; Tagebuch Hoffnungshöhe von Liebau vom September 1896; Bericht über eine Reise nach Pare, von K. Roehl, 1897; „Einweihung der Kirche in Neu-Bethel am 26.11 von G. Ruccius, 1902; „Besuch in Neu-Bethel, von W. Trittelvitz, 1905; Tagebuch Neu-Bethel, von N. Rösler vom Januar 1913

Bethel-Mission

Enthält: Korrespondenz Ernsts II. betreffend u.a. Aufenthaltsort des Großfürstenpaars, Ablehnung der Beendigung des Exils von deutscher Seite, Reise Ernsts II. nach Finnland, Erkundigungen über mögliche Bankdepots des Großfürsten im deutschen Reich, politische Betätigung des Großfürstenpaars und Reisegesuch von Anhängern des Großfürstenpaars.