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Stadtarchiv Worms, 016 · Bestand
Teil von Stadtarchiv Worms (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Abt. 16 Ernährungs-, Wirtschafts- und Landwirtschaftsamt (1939-1951) Umfang: 16 Archivkartons (= 107 Verzeichungseinheiten) Laufzeit: 1939 - 1951 Zur Geschichte des Amtes Das Amt wurde im August 1939 eingerichtet und mit der Durchführung aller Aufgaben auf dem Gebiet der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und anderen bezugsbeschränkten Gütern betraut. Es bestand zunächst aus dem Ernährungsamt und dem Wirtschaftsamt unter einem gemeinsamen Amtsleiter. Im Laufe des Rechnungsjahres 1946 wurde dem Ernährungsamt eine Abteilung A als Erfassungsabteilung für Landwirtschaftsprodukte angegliedert. Das bisherige Ernährungsamt wurde nun als Ernährungsamt Abt. B oder Worms-Stadt bezeichnet. Anfang 1948 trat an Stelle dieser Abt. A das Landwirtschaftsamt, das als dritte selbständige Dienststelle neben Ernährungsamt und Wirtschaftsamt trat. Nachdem das Wirtschaftsamt seine Tätigkeit schon am 3.8.1948 eingestellt hatte, endete die Arbeit des Ernährungs- und Landwirtschaftamtes am 1.4.1951. Durch Kriegsverluste ist für die Zeit bis zum 21.2.1945 nur sehr wenig Material aus der vorgehenden Zeit erhalten. Für das Wirtschaftsamt und das Ernährungsamt Abt. A/Landwirtschaftsamt gilt dies auch für die Zeit danach. Struktur und Inhalt der Abteilung Da Altsignaturen oder andere Hinweise auf eine frühere Ordnung am Bestand nicht erkennbar waren, wurde bei der 1997 durchgeführten Verzeichnung eine Gliederung in fünf Gruppen hergestellt (Lebensmittelversorgung; Beschlagnahmungen und Strafen; Finanzielles; Personal, Organisation und Tätigkeit; Sonstiges). Ergänzend sind für die Versorgungslage Akten in Abt. 5 heranzuziehen; vgl. auch Abt. 15.

Gemeindearchiv Horchheim (Bestand)
Stadtarchiv Worms, 042 · Bestand
Teil von Stadtarchiv Worms (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Abt. 42 Gemeindearchiv Horchheim Umfang: 107 Archivkartons, 3 lfm Amtsbücher, 11 lfm Urk.z.Rechn. (923 Verzeichnungseinheiten = 33 lfm) Laufzeit: 1710 - 1945/72 Zur Ortsgeschichte Horchheim liegt ca. vier km südwestlich von Worms im Eisbachtal. Urkundlich wird der Ort erstmals 766 in einer Schenkungsurkunde im Lorscher Codex genannt. Der Name des Ortes leitet sich von dem Wort "horac" "sumpfig" ab. Das sumpfige, von Überschwemmungen des Eisbachs heimgesuchte Tal gab ihm den Namen. Horchheim gehörte seit dem frühen Mittelalter zum Hochstift Worms. Gemeinsam mit einigen umliegenden Ortschaften gehörten Horchheim und Weinsheim zur Herrschaft Stauf, die im 12. Jh. Grafen von Eberstein unterstanden, ab 1215 die Grafen von Zweibrücken und ab 1378 durch den Kauf an die Grafen von Sponheim fiel. 1393 kam die Herrschaft auf dem Erbwege an die Grafen von Nassau-Saarbrücken; Kurpfalz und Nassau-Weilburg, die im Laufe der Zeit ebenfalls Rechte in Horchheim erworben hatten, waren 1706 an einem Tauschvertrag beteiligt, mit dem der Ort wieder zum Hochstift kam (bis 1798). 1798 - 1814 französische Herrschaft, ab 1816 Großherzogtum bzw. Volksstaat Hessen; 1816 Kanton Pfeddersheim, 1835 Kreis Worms, 1848 Regierungsbezirk Mainz, 1850 Regierungsbezirk Worms, 1852 - 1942 Kreis Worms, Eingemeindung nach Worms zum 01.04.1942. Die Gemeinden Horchheim und Weinsheim sind in ihrer Geschichte eng miteinander verbunden. Im Jahre 1715 erscheint Weinsheim zum erstenmal als selbständige Gemeinde mit eigenem Bürgermeister. Nach 1792 wurde Weinsheim von Wiesoppenheim aus verwaltet, während es kirchlich schon immer eine Filiale von Horchheim war. Aufgrund der engen Verbundenheit befinden sich Akten von Weinsheim auch im Bestand von Horchheim. Von Mitte 16. bis Anfang 17. Jahrhundert war Horchheim überwiegend evangelisch, seit 1635 (bis heute überwiegend) wieder katholisch (Pfarrkirche Heilig-Kreuz, Patronat und Zehntrecht des Domstifts). Im Jahre 1496 lebten in Horchheim etwa 200 Einwohner. Die Bevölkerung wuchs bis 1900 auf ca. 1.800 Einwohner, davon 7 Juden, und betrug im Jahre 2002 4.475 Einwohner. Erwähnenswert sind die Wohltätigkeitsstiftungen in Horchheim: die Elendenbruderschaft, das Hospital Neuhausen und die Ordensniederlassung der barmherzigen Schwestern. Die Elendenbruderschaft wurde 1448 errichtet. 1726 wurde aus Mitteln der Stiftung ein neuer Altar für die Kirche beschafft und ein Beitrag zur Anschaffung einer Orgel ausgewiesen. Die Gelder von den Zinsen dienten zur Erbauung und Erhaltung des Schulhauses und der Besoldung der Schullehrer, zur Versorgung der Ortsarmen und armen Durchreisenden und sowie zur Bezahlung des Schulgeldes für arme Kinder. 1824 wurde der Fonds durch die Provinzialregierung in Mainz der Verwaltungskommission des Hospitals Neuhausen unterstellt. 1825 wurde auf Antrag des Horchheimer Gemeinderats das sogenannte Bruderschaftshaus mit Garten versteigert. Der Erlös wurde zum Bau des neuen Schul- und Gemeindehauses verwendet. Das Hospital Neuhausen wurde 1729/30 vom Wormser Bischof Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg (1694-1732) in Form einer Stiftung gegründet und mit reichem Besitz ausgestattet. In einer Urkunde vom 22. August 1730 (Abt. 61 Nr. 112) kauft der Bischof für 12000 Gulden das Hofgut und ehemalige Kloster Liebenau mit einer dazugehörigen Mühle und zahlreichen Besitzungen, um so den Bestand der Stiftung zu gewährleisten. Vor seinem Tod vermachte er einen großen Teil seines Vermögens der Stiftung, um das neu erbaute Hospitalgebäude zu vollenden, damit nun endlich auch die Pfründner einziehen konnten. Zu Beginn der französischen Zeit (1798), in der die Baulichkeiten zerstört wurden, erfolgte die Umwandlung in ein Zivilhospital, das mit anderen Hospitälern des Kantons Pfeddersheim vereinigt wurde. Durch ein Dekret vom Jahre 1801 erlangte das Hospital Neuhausen seine Selbständigkeit und den Namen zurück. Als Sitz der Stiftung, deren Vorsitz der Bürgermeister von Horchheim inne hatte, wurde Horchheim bestimmt. Weiterhin wurden die 14 linksrheinischen Mitgliedsgemeinden festgelegt, deren Bürger von den Geldern profitierten und deren Gesandte die Verwaltungskommission bildeten. Diese waren: Beindersheim, Bobenheim, Dirmstein, Hettenheim, Leidelheim (später Hettenleidelheim), Horchheim, Laumersheim, Mörsch, Neuhausen, Neuleinigen, Rheindürkheim, Roxheim, Weinsheim und Wiesoppenheim. Im Jahre 1855 wurde ein revidiertes Stiftsstatut in Kraft gesetzt, das 1948 von einer neuen Satzung abgelöst wurde. Das frühere Spital existiert- unter der Aufsicht der Hospitalkommission auf Grundlage eines aus landwirtschaftlichen Flächen bestehenden Hospitalvermögens in 20 Ortsgemarkungen in und um Worms - als Stiftung bis heute fort. (s. Vorwort Abt. 61) Zum Bestand Infolge der am 01.04.1942 erfolgten Eingemeindung nach Worms kam das Archivgut 1943 (vgl. Abgabenverzeichnis der Gemeinde Horchheim Abt. 20 Nr. 22) in das Stadtarchiv. Am 17.03.2004 übernahm das Stadtarchiv die restlichen Akten, die noch in der Gemeinde aufbewahrt worden waren. Der Bestand war bereits durch ein vorläufiges Verzeichnis (Grobverzeichnung) erschlossen. Im März 2008 wurde mit der Verzeichnung begonnen. Die Laufzeit, dessen Gliederung dem Registraturplan von 1908 entspricht, reicht von (1614) 1710 bis 1972. Besonders erwähnenswert sind das Horchheimer Flur- und Güterbuch mit Grenzbeschreibung der Gemarkung Horchheim von 1710-1773 (Nr. 0043) sowie Schatzungsbuch 1710-1798 (Nr. 0001); Gerichtsprotokoll über Tausch-, Kauf- und Verkaufsgeschäfte 1769-1791, Vormundschaften 18. Jh. (alph.); Lagerbuch, Renovaturprotokoll 1753; Renovation der Korngülte des Andreasstifts (Perg. Urk. 1614), verschiedene Renovationen und Gülten des 18. Jh. Bei den Einwohnerkarten befinden sich Auszüge aus den Geburts-, Heirats-, Straf- u. Sterberegistern, Aufgebote, Kirchenaustritte für den Zeitraum von 1853 bis 1972 (Benutzung nach Absprache). Als fast lückenlose Serie sind die Bürgermeisterei-Rechnungen und die dazu gehörenden Belege, in denen sich Pläne zum Bau des Schulhauses, 1827, (Nr. 793/2), Situationsplan zur Überwachung oder Genehmigung von Neubauten auf dem unteren nach Osten gelegenen Teil des Dorfes Horchheim, 1847 (Nr. 322), Entwurf zur Erbauung der Brücke über den Eisbach an der unteren Mühle zu Horchheim, 1846 (Nr. 802/4) sowie Kostenvoranschläge zur Bau einer Leichenhalle, Verpflegung und Einquartierung der Truppen beinhalten. Bedeutend sind auch die ansässigen Firmen: Pfeiffer & Diller (ab 1875 Sitz in Horchheim bis 1952); Gurken- und Sauerkrautfabrik Georg Selig (1924); Gurkeneinlegerei Heinrich Wöhrle (1928). Zahlreiche Exemplare der Wormser Zeitung befinden sich in den Akten des Gemeindearchivs. Verluste gegenüber dem Archivinventar von 1937 sind festzustellen in Abt. II: Gemarkungsplan 1710; Generalkarte der Dörfer Horchheim, Weinsheim, Wiesoppenheim 1753 (Einzelkarten 1753 von Weinsheim in Abt. 46, von Wiesoppenheim in Abt. 47), Grenzbeschreibung der drei Dörfer 1753; in IX: Erbbestandsbrief über Kornlieferung an Kloster Mariamünster/Worms 1664; in X: Kaufbrief 1658; Auszug aus dem Renovaturprotokoll 1750; verschiedene Gülten und Zinsen 18. Jh.; Ämter- bzw. Protokollbuch 1774-1835. Die im Inventar von 1937 aufgeführten Rechnungen des Hospitals Neuhausen (ab 1731) befinden sich jetzt in Abt. 61 (Hospital Neuhausen) Der Bestand umfasst nach Abschluß der Neuverzeichnung (April bis Nov. 2008) 910 Verzeichnungseinheiten, die in 107 Archivkartons aufbewahrt werden. Die Akten befinden sich in gutem Zustand. Ergänzende Archivabteilungen im Stadtarchiv: -Abt. 5 Stadtverwaltung Worms 1815-1945 -Abt. 13 Polizeidirektion (u.a.: Entlassung aus dem hessischen Untertanenverband (1844 - 1911 Nr. 462) -Abt. 30 Hessisches Kreisamt (u.a.: Aufnahme in den hessischen Staatsverband Nr. 30) -Abt. 49 Pfeddersheim -Abt. 20 Kulturinstitute -Abt. 61 Hospital Neuhausen -Abt. 204 Wormser Dokumentation/Sammlung Nr. 22 Literatur.: BÖNNEN, Gerold (Hrsg.), Geschichte der Stadt Worms, Stuttgart 2005 FISCHER, Das Hospital Neuhausen, Worms, 1926 HEUSER, Edmund, Chronik Horchheim, 1978 HEUSER, Edmund, Heimatmuseum Worms-Horchheim, Bildband, 1987 HEUSER, Edmund, Festschrift zur 1200 Jahrfeier Worms-Horchheim, Worms, 1983 SPILLE, Irene (Bearb.), Stadt Worms (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz 10), Worms 1992, S. 234-241 WITTE, Christian, Die Umlegung des Eisbachs bei Horchheim, Facharbeit in Erdkunde, 1997 Zollhaus: eine Siedlung in Worms, 1987 50 Jahre Nikolaus-Ehlen-Siedlung, 2001 100 Jahre Heilig-Kreuz-Kirche, 2008 Magdalena Kiefel, November 2008

Gemeindearchiv Nieder-Flörsheim (Bestand)
Stadtarchiv Worms, 242 · Bestand
Teil von Stadtarchiv Worms (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Abt. 242 Gemeindearchiv Nieder-Flörsheim Umfang: 162 Archivkartons u. 1 lfm Überformate (= 763 Verzeichnungseinheiten) = 21,5 lfm (zus. m. N) Laufzeit: 1705 - 1945 Lagerort: Ernst-Ludwig-Schule Zur Ortsgeschichte Urkundlich wird der Ort Nieder-Flörsheim erstmals 768 in einer Schenkungsurkunde im Lorscher Codex genannt. "Am 05.11.768 vergaben Gerolf und sein Bruder Emino zum Seelenheil ihrer Eltern und ihrer Schwester Seghelinda eine Hofreite, 10 Tagewerk Ackerland und Feld geeignet, einen Weinberg darauf anzulegen". Erwähnung des Weinbergs beweist, dass damals die Franken schon Weinbau trieben und über ihre Güter verfügen konnten. Der Ort hieß früher Fletersheim, Flaridesheim, Ilersheim, Nieder-Flersheim. Außer Lorsch besaß auch das Cyrikusstift Neuhausen Güter zu Flörsheim. Nieder-Flörsheim gehörte seit dem Mittelalter zum Wormser Domstift. Im 13. Jh. bedrückte Philipp von Falkenstein das Stift und setzte sich im Dorf fest. Im Jahre 1349 nahm das Stift die Schirmherschaft der Leiningen an und im Jahre 1400 trat es die Hälfte des Dorfes an den Pfalzgrafen Ruprecht III. im Eigentum ab. Die andere Hälfte des Dorfes und der Vogtei gehören dem Stift Neuhausen und als dieses Stift von dem Kurfürsten Friedrich III. im Jahr 1566 aufgehoben wurde, kam auch die andere Hälfte des Dorfes zur Pfalz. Es wurde dem Oberamt Alzey zugeteilt. 1792 wurde der Südwesten wieder erneut in den Krieg verwickelt, als französische Revolutionsheere das linke Ufer besetzten. Wieder kam es zu Plünderungen und Tributleistungen an Geld und Naturalien. Das spätere Rheinhessen und die Kurpfalz bildeten das Departement Donnersberg zu dem auch die 24 Gemeinden Rheinhessens gehören. Verwaltungsreform und wirtschaftlicher Aufschwung in der Landwirtschaft prägten das Leben der Menschen. Nach der Niederlage Napoleons kam Nieder-Flörsheim zum Großherzogtum Hessen. 1816 Kanton Pfeddersheim, 1835 Kreis Worms, 1848 Regierungsbezirk Mainz, 1850 Regierungsbezirk Worms, 1852 - 1969 Kreis Worms (1946 Rheinland-Pfalz). Im Zuge der Verwaltungsreform wurden die Gemeinden Nieder-Flörsheim und Dalsheim im Jahr 1969 zu der neuen Gemeinde Flörsheim-Dalsheim zusammengeführt. Die Gemeinde besaß eine Pfarrkirche, die dem hl. Johannes geweiht und erstmals urkundlich 1234 in der Urkunde erwähnt wurde. Bei der pfälzischen Kirchenteilung 1705 fiel die Kirche den Reformierten zu. Die Katholiken richteten sich ein Oratorium im Rathaus ein. Es wurde ein Filial der katholischen Kirche in Dalsheim. Den Lutheranen wurde eine Pfarrei in Dalsheim zugesprochen. In Nieder-Flörsheim gab es zwei Schulen, die reformierte mit dem Schulhaus und die katholische Schule. Die israelitische Gemeinde erbaute 1817 eine Synagoge (Untergasse 10), veräußerte sie aber 1920 an die Familie Häußer. Die Bevölkerung wuchs im Jahr 1811 auf 596 Einwohner. Zum Bestand Das Archivgut in der Gemeinde Nieder-Flörsheim versuchte man schon 1838 zu ordnen. Aus dem Schreiben des Kreisrats des Kreises Worms geht hervor, dass man Herrn Völker aus Wersau (Odenwald) zur Ordnung der Gemeinderegistratur von Nieder-Flörsheim beauftragt hatte (Nr. 0156, s. 13.03.1838). 1914 wurde vom Lehrer A. Trieb ein Aktenverzeichnis des Gemeindearchivs Nieder-Flörsheim angefertigt (s. Abt. 206 Nr. 99). Nach der Auflösung des Landkreises Worms (1969) behielten die beiden zusammengefaßten Gemeinden Nieder-Flörsheim und Dalsheim zunächst (im Gegensatz zu allen anderen Gem. der VG, die ihre Unterlagen schon im Stadtarchiv Worms deponiert hatten) ihr Archivgut im Rathaus. Erst nach längeren Verhandlungen mit der Gemeinde 1998 wurde das wertvolle Archivgut nach Abschluss eines Depositalvertrags gemeinsam mit den Archivalien von Dalsheim durch die Gemeinde Flörsheim-Dalsheim an das Stadtarchiv übergeben. Das im Gegensatz zu vielen Nachbargemeinden in beiden Orten relativ ungestörte und reiche vor allem ältere Archivgut wurde im Keller der Ernst-Ludwig-Schule eingelagert, mit der Verzeichnung im Herbst 2009 für beide Gemeindearchive begonnen. Zunächst waren zuvor 2008 die Unterlagen gemäß der Reihenfolge des Registraturplans von 1908 aufgestellt worden; die Akten wurden 2009/10 zur Bearbeitung sukzessive in das Raschi-Haus verbracht und dort bearbeitet. Die Laufzeit beginnt im Wesentlichen im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts und reicht im vorliegenden Bestand in der Regel bis 1945. Besonders erwähnenswert sind die Waldungen von Nieder-Flörsheim. Der Nieder-Flörsheimer Wald diente der Gemeinde als Einnahmequelle. Zahlreiche Holzversteigerungs- u. Abzählungsprotokolle befinden sich in den Urkunden zu den Rechnungen der Gemeindekasse. Aus Datenschutzgründen wurden nach Vorgabe des Landesarchivgesetzes 2 Akten mit Sperrvermerk für die Benutzung versehen. Der Bestand umfasst nach Abschluss der Neuverzeichnung (Sept. 2009 - April 2010) 759 Verzeichnungseinheiten (10.7.2012: 763), die in 162 Archivkartons aufbewahrt werden. Die Akten befinden sich in gutem Zustand. Kassationen wurden keine vorgenommen. Wegen der unterschiedlichen Aktenpläne wurde für die ab 1945 bis 1969 angelegten Akten der Gemeinde bis zu ihrer Fusion mit Dalsheim eine neue Abt. 242-N angelegt, die ergänzend heranzuziehen ist. Für Abt. 242 und 243 befindet sich am Bestand noch eine umfangreiche und noch ungesichtete Sammlung von Druckschriften, Gesetzen und anderer grauer Literatur, die einer Aussonderung und Erschließung bedürfte. Ergänzende Archivabteilungen im Stadtarchiv: -Abt. 35 Gesundheitsamt Worms -Abt. 49 Gemeindearchiv Pfeddersheim -Abt. 180/10 Volksbank Worms-Wonnegau -Abt. 185 Familien- u. Firmenarchiv Ludwig C. Freiherr von Heyl -Abt. 241 Gemeindearchiv Dalsheim -Abt. 204 Wormser Dokumentation/Sammlung Literatur: BRILMAYER, Karl Johann, Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart, Gießen 1905 KOßLER, Matthias, Chronik des Gebietes der Verbandsgemeinde Monsheim, Mainz 1992 Festschrift der Provinz Rheinhessen zur Hundertjahrfeier 1816-1916, Mainz 1916 GALLÉ, Völker, Rheinhessen. Entdeckungsreisen im Hügelland zwischen Worms und Bingen, Mainz und Alzey, Köln, 1992 KORB, Willi, Nieder-Flörsheim. Aus der Geschichte eines rheinhessischen Weindorfes. Festschrift zur 1200-Jahr-Feier, Westhofen, 1968 Worms, April 2010 Magdalena Kiefel

Lebensmittelamt (1916-1924) (Bestand)
Stadtarchiv Worms, 015 · Bestand
Teil von Stadtarchiv Worms (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Abt. 15 Lebensmittelamt [AUGIAS] Umfang: 55 Archivkartons (= 497 Verzeichnungseinheiten) Laufzeit: 1916-1924 Bei Abt. 15 des Stadtarchivs Worms handelt sich um einen Bestand, der vorwiegend Unterlagen zur Kriegswirtschaft während des ersten Weltkrieges und der Zeit der darauf folgenden Besatzung enthält. Die Bezeichnung Lebensmittelamt wurde gewählt, da der größte Teil der Akten sich mit der Lebensmittelversorgung der Bevölkerung befasst und die Bezeichnung ’Wirtschaftamt’ insofern irreführend wäre, da es innerhalb der Stadtverwaltung kein solches Amt gab. Im Zuge der während des ersten Weltkrieges eingeführten Zwangsbewirtschaftung von Lebensmitteln und Brennstoffen wurde im Jahre 1916 in Worms ein Lebensmittelamt eingerichtet. Im Jahre 1920 bestand unter der Aufsicht einer Kommission der Stadtverordnetenversammlung für Lebensmittelversorgung ein dem ’Leiter der gesamten Lebensmittelversorgung der Stadt Worms’ unterstelltes Lebensmittelamt, dem u.a. eine Ausgabestelle für Lebensmittelkarten angegliedert war. Angeschlossen waren dem Amt auch die mit der Brennstoffversorgung betraute Lohlenkommission und die Ortskohlenstelle. Durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 10.3.1924 wurde das Lebensmittelamt aufgehoben. Die verwaltungsmäßige Gliederung der Lebensmittel- und Brennstoffversorgung der Stadt Worms geht aus dem Adressbuch des Jahres 1922 (S. 445) hervor (vgl. auch Adressbuch 1920 S. 477 f.). Neben den Unterlagen zu der Lebensmittel- und Brennstoffversorgung finden sich noch Akten zur Versorgung der Bevölkerung mit Kleidung und der städtischen Schuh-Fürsorge. Daneben liegen einige wenige Akten vor, die sich mit der Wohnraumbeschaffung bzw. -versorgung befassen und einzelne Akten, in denen im Zuge der Arbeitsplatzbeschaffung für Kriegsheimkehrer unter der Regie des Demobilmachungsausschusses die weiblichen Beschäftigten im Wormser Gewerbe, Industrie u.a. ermittelt wurden (Nr. 404 Betriebe B, L und Nr. 404 Betriebe K). Ganz aus dem Rahmen fallen drei Akten von 1940/41, die zu Verstößen gegen die Verbrauchsregelung entstanden sind (Nr. 124, 125, 126). Die Unterlagen der Abt. 15 sind vermutlich unmittelbar nach der Auflösung des Amtes (wohl um 1930/33) in die Obhut des Archivs gelangt. Der größte Teil der Abt. 15 wurde vom 16. August bis zum 10. September 2004 durch die Studentin Marion Bechtold (Universität Heidelberg) im Rahmen eines Praktikums nach dem Bär’schen Prinzip verzeichnet. Die Daten wurden in das Archivprogramm AUGIAS eingegeben. Nach Abschluss der Verzeichnungsarbeiten umfasst der Bestand 497 Einheiten, die in 55 Archivkartons (8 lfde. Meter) aufbewahrt werden. Der zeitliche Schwerpunkt der Überlieferung liegt zwischen 1915 und 1924, darüber hinaus gibt es einzelne Stücke, die bis .... zurückgehen bzw. bis 1942 reichen. Bei der Verzeichnung konnte festgestellt werden, dass die Akten zum Teil in Aktendeckel verschiedener städtischer Provenienz geführt wurden, so ’Akten der Polizeiverwaltung der Stadt Worms (z.B. Nr. 253, 254, 168), ’Akten des Oberbürgermeisters der Stadt Worms (z.B. Nr. 163, 164, 198, 208) und ’Stadtverwaltung Worms’ (Nr. 171). Ergänzend zu den Akten der Abt. 15 befinden sich zahlreiche Unterlagen zur Lebensmittelversorgung in Abt. 5 und Abt. 13; vgl. auch für die Zeit ab 1939 die Abt. 16. Für den Bereich Wohnungswesen s. Abt. 17 Wohnungsamt (auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung am 21.1.1919 Einrichtung eines städt. Wohnungsamtes) Worms, im Dezember 2004 Literatur: Süß, Martin: Rheinhessen unter französischer Besatzung. Vom Waffenstillstand im November 1918 bis zum Ende der Sparatistenunruhen im Februar 1924, Stuttgart 1988 (=Geschichtliche Landeskunde 31) Metzler, Georg: Das Wohnungswesen in Worms, in: 150 Jahre Wormser zeitung (1776-1926), Worms 1926, S. 84-87 Bönnen, Gerold: Tumulte und Unruhen in Zeiten der Krise: Das Beispiel Worms (1916 bis 1933), in: Unrecht und Recht. Kriminaliät und Gesellschaft im Wandel 1500-2000. Gemeinsame Landesaustellung der rheinland-pfälzischen und saarländischen Archive. Wissenschaftlicher Begleitband, hg. v. Heinz-Günther Borck u. Beate Dorfey, Koblenz 2000 (=Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz 98), S. 389-411. Olbrisch, Silke: Die Novemberrevolution 1918 in Worms unter besonderer Berücksichtigung des Arbeiter- und Soldatenrates, in: Pujari, Anjali: Worms unter französischer Besatzung (1918-1930) (Schriftliche Hausarbeit im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt für die Sek. II, Universität Bonn 2001, masch., 129 S.) Bönnen, Gerold: Zum kommunalen Wohnungsbau in Worms (1918-1933) in: Wohnungsbau Worms (Hg.), 50 Jahre Wohnungsbau GmbH Worms (1950-2000), Worms 2000, S. 5-20