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BArch, RM 5 · Bestand · 1890-1919
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Durch Kabinettsorder vom 14.3.1899 wurde die Admiralstabsabteilung des Oberkommandos der Marine verselbständigt und als Admiralstab der Marine dem Kaiser unmittelbar unterstellt. Friedensmäßig gehörte zu den eigentlichen Admiralstabsaufgaben die operative Planung der Kriegsführung zur See, die Sammlung und Bearbeitung der Nachrichten über fremde Marinen sowie über Wirtschaft und Militärpolitik fremder Staaten. Weiter bearbeitete der Admiralstab alle taktischen Angelegenheiten der Flotte, die Aus- und Weiterbildung von Admiralstabsoffizieren sowie die Reisepläne für sämtliche Seestreitkräfte im Ausland. Im Kriege kamen militärpolitische Angelegenheiten und Zensuraufgaben hinzu. Zur Lenkung der gesamten Seekriegführung wurde am 28.8.1918 die Seekriegsleitung als mobiler Teil des Admiralstabs eingerichtet. Ab 15.11.1918 unterstand die Behörde dem Reichsmarineamt und wurde am 15.7.1919 aufgelöst. Bestandsbeschreibung: Durch Kabinettsordre vom 14. März 1899 wurde die Admiralstabsabteilung des Oberkommandos der Marine verselbständigt und als Admiralstab der Marine dem Kaiser unmittelbar unterstellt. Friedensmäßig gehörten zu den Admiralstabsaufgaben die operative Planung der Kriegführung zur See, Mobilmachung, Seekriegsspiele, Seekriegsgeschichte, die Sammlung und Bearbeitung der Nachrichten über fremde Marinen sowie über Wirtschaft und Militärpolitik fremder Staaten. Der Admiralstab bearbeitete alle taktischen Angelegenheiten der Flotte, die Aus- und Weiterbildung von Admiralstabsoffizieren sowie die Reisepläne für sämtliche Seestreitkräfte im Ausland. Im Kriege kamen militärpolitische Angelegenheiten und Zensuraufgaben hinzu. Zur Lenkung der gesamtes Seekriegführung wurde am 28. August 1918 die Seekriegsleitung als mobiler Teil des Admiralstabes eingerichtet. Ab 15. November 1918 unterstand die Behörde dem Reichsmarineamt und wurde am 15. Juli 1919 aufgelöst. Inhaltliche Charakterisierung: Erhebliche Aktenverluste entstanden während der Revolutionstage 1918 und in den Monaten danach. Unterlagen über Nachrichtenbeschaffung, Spionage und Gegenspionage wurden bereits 1919 in großem Umfang vernichtet. Gut überliefert sind dagegen Akten folgender Sachgebiete: Organisation, Chiffrierdienst, Mobilmachungsarbeiten, Kriegsschauplätze Ost- und Nordsee, Auslandskriegführung, Nachrichten über europäische und außereuropäische Länder und waffentechnische Angelegenheiten. Hervorzuheben sind Archivalien über den Handelskrieg mit U-Booten und die damit zusammenhängenden militärpolitischen Fragen. Aus dem 1. Weltkrieg sind ferner die Akten der Vertreter des Admiralstabes bei der Obersten Heeresleitung und bei Armeeoberkommandos zu erwähnen. Erschließungszustand: Invenio Umfang, Erläuterung: Bestand ohne Zuwachs 350 lfm 6710 AE Zitierweise: BArch, RM 5/...

BArch, RM 61-III · Bestand · 1940-1944
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Hauptaufgaben der Sicherungsstreitkräfte waren Minenabwehr, Minenlegen, U- Boot- Jagd, Aufklärungs- und Vorpostendienst sowie Geleitdienst. Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges waren sämtliche für den Sicherungs-, Geleit-, Vorposten-, Minensuch- und Räumdienst vorgesehenen Verbände dem Führer der Minensuchboote zugeteilt. Bei Kriegsausbruch wurden die Befehlshaber der Sicherungsstreitkräfte der Ostsee und der Nordsee eingesetzt. Unter ihnen wurden Führer der Minensuchboote und Führer der Vorpostenboote Ost und West aufgestellt. Von Januar bis August 1940 gab es für die U-Boot- Jagdflottillen und die Minenschiffe Führer der Sonderverbände Ost und West. Die Minenschiffe fasste man dann unter dem Führer der Minenschiffe zusammen, während die U- Boot- Jagdflottillen unter den Führer der Vorpostenboote traten. Der Befehlshaber der Sicherungsstreitkräfte West war ab Februar 1941 für Verbände in den besetzten Westgebieten zuständig. Sicherungsdivisionen wurden im Kanal, in verschiedenen Teilen der Ostsee und des Mittelmeeres sowie im Schwarzen Meer aufgestellt. Ab 15.1.1945 waren dem Befehlshaber der Sicherungsstreitkräfte alle Sicherungsstreitkräfte sowie der am 16.4.1941 für die Donau oberhalb von Braila eingesetzte Inspekteur Minenräumdienst Donau truppendienstlich unterstellt. Inhaltliche Charakterisierung: Überliefert sind das Kriegstagebuch vom 27.10.1940-25.9.1944, Chef-KTB vom 15.11.1941-27.2.1943, Akten des Befehlshabers, Umfangreiche Aktenserien zu verschiedenen Einsätzen und Operationen nebst einer umfangreichen Serie von Gefechtsberichten sowie Akten über Havarien. Erschließungszustand: Findbuch Vorarchivische Ordnung: Die Bestandsgruppe gliedert sich in folgende Verbandsstäbe: RM 61 I Befehlshaber der Sicherung der Ostsee; RM 61 II Befehlshaber der Sicherung der Nordsee; RM 61 III Befehlshaber der Sicherung West; RM 61 IV Befehlshaber der Sicherungsstreitkräfte; RM 61 V Führer der Minensuchboote; RM 61 VI Führer der Vorpostenboote; RM 61 VII Bewachungsverband Ostseezugänge; RM 61 VIII Führer der Sonderverbände/Führer der Minenschiffe; RM 61 IX Inspekteur Minenräumdienst Donau; RM 61 X Führer des Minenwurfverbandes; RM 61 XI Führer der Motorbootverbände Niederlande Umfang, Erläuterung: 286 AE Zitierweise: BArch, RM 61-III/...

BArch, RM 101 · Bestand · 1889-1919
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Als Hilfs-, Tross- und Spezialschiffe wurden in der Kaiserlichen Marine Tender, Begleit- und Schulschiffe, Tanker, Lotsen- und Depotdampfer, Verkehrsfahrzeuge, Feuer- und Blockschiffe, Schlepper, Peilboote, Vermessungsfahrzeuge, Werkstattschiffe, Eisbrecher, Segel- und Dampfyachten, Lazarett-, Verwundeten- und Seetransportschiffe bezeichnet. Inhaltliche Charakterisierung: Überliefert sind in erster Linie Logbücher und Kriegstagebücher sowohl für die Friedens- als auch die Kriegszeit. In seltenen Fällen sind auch Unterlagen über Indienststellungen sowie technischen Inhalts vorhanden. Erschließungszustand: Findbuch Umfang, Erläuterung: 1435 Zitierweise: BArch, RM 101/...

BArch, RM 8 · Bestand · 1916-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Am 15.2.1916 beim Admiralstab als Sammelstelle der Akten aus dem Marine- bereich geschaffen. Aus der Sammelstelle ging das Marinearchiv hervor. Die Aufgaben der Kriegswissenschaftlichen Abteilung waren u.a. die Erstellung eines Seekriegswerkes über den 1. Weltkrieg, die Dienstschriftensammlung, Auswertung des Seekrieges 1942-44, Geschichte der Reichs- und Kriegsma- rine. Die Kriegswissenschaftliche Abteilung der Marine unterstand zu- letzt dem Chef der Seekriegsleitung. Bestandsbeschreibung: Am 15. Februar 1916 wurde die Kriegswissenschaftliche Abteilung beim Admiralstab geschaffen und ihr u.a. die Aufgabe einer Sammelstelle der Akten aus dem Marinebereich zugewiesen, aus der das Marinearchiv hervorging. Seine wichtigsten Aufgaben bestanden in der Arbeit an dem Seekriegswerk über den 1. Weltkrieg, der Dienstschriftensammlung 1928-1937, der Auswertung wichtiger Ereignisse des Seekrieges 1942-1944 und der acht Hefte umfassenden Reihe "Taktik" 1939-1941. Am 22. Januar 1936 erhielt das Marinearchiv die Bezeichnung Kriegswissenschaftliche Abteilung der Marine (zugleich Forschungsanstalt). Sie unterstand zuletzt dem Chef der Seekriegsleitung und gliederte sich in drei Gruppen für den allgemeinen Geschäftsbetrieb und das Marinearchiv, für die darstellende Bearbeitung von Kriegsereignissen und Forschungsarbeiten an dem amtlichen Seekriegswerk ab 1939, schließlich für den Abschluss des Seekriegswerkes 1914-1918 und die Darstellung der Geschichte der Reichs- und Kriegsmarine bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges. Bekanntmachungen und laufende Befehle Nov. 1918 - März 1945, Vorarbeiten und Entwürfe "Der Krieg zur See 1914-1918", Berichte über Revolution 1918, Hand- und Geschäftsakten der Mitarbeiter der für den Seekrieg ab 1939 zuständigen Abteilung. Inhaltliche Charakterisierung: Der Bestand umfasst vornehmlich Bekanntmachungen und laufende Befehle vom November 1918 bis März 1945, ferner Vorarbeiten und Entwürfe zum Seekriegswerk "Der Krieg zur See 1914-1918", unter denen besonders Materialien zu den Bänden "Der Krieg in der Nordsee" VII, "Der Krieg in der Ostsee" III, "Der Handelskrieg mit U- Booten" III und IV, die bis 1945 nicht erschienen sowie gesammelte Berichte über die Revolution 1918 hervorzuheben sind. Weiter liegen Hand- und Geschäftsakten der Mitarbeiter der für den Seekrieg ab 1939 zuständigen Abteilung vor, darunter wichtige Originalunterlagen der Kaiserlichen Marine aus der Zeit des 1. Weltkrieges. Erschließungszustand: Findbuch, Archivalienverzeichnis Umfang, Erläuterung: Bestand ohne Zuwachs 43,0 lfm 1967 AE Zitierweise: BArch, RM 8/...

Reichsmarineamt (Bestand)
BArch, RM 3 · Bestand · 1889-1919
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Mit Kabinettsordre wurde mit Wirkung zum 1. April 1889 das Reichsmarineamt (neben dem Marinekabinett und dem Oberkommando der Marine) als Nachfolgebehörde der Kaiserlichen Admiralität geschaffen. Als oberste Reichsbehörde war das Reichsmarineamt verantwortlich für die Organisation, Verwaltung, Technik, Bewaffnung und Befestigung der Marine. Zugleich übte es gegenüber der Handelsmarine sowie auf den Gebieten des Seeverkehrs, der Nautik und des Fischereischutzes die Reichskompetenzen aus. Dem RMA unterstanden die kaiserlichen Werften, die Schiffbauprüfungskommission, die Marine-Depotinspektion, Küstenbezirksämter, Stationsintendanturen, Marinelazarette, die Seewarte, der Marinekommissar des Kaiser-Wilhelm- Kanals und das Gouvernement Kiautschou. Das RMA gliederte sich in folgende Organisationseinheiten: Zentralabteilung, Allgemeines Marinedepartement, Werftdepartement/U-Bootamt, Konstruktionsdepartement, Verwaltungsdepartement, Waffendepartement, Nautische Abteilung, Zentralabteilung für das Schutzgebiet Kiautschou, Medizinalabteilung, Justiziariat, Nachrichtenbureau. Am 15. Juli 1919 gingen durch Erlass des Reichspräsidenten die Befugnisse des Reichsmarineamtes auf die Admiralität über. Inhaltliche Charakterisierung: Mit Ausnahme des Waffendepartements, der Medizinalabteilung, des Justiziariats und des Zentralnachweisbüros der Marine sind Akten aller übrigen Organisationseinheiten in diesem Bestand überliefert. Von besonderer Bedeutung sind aus der Zentralabteilung die Handakten des Staatssekretärs über die Entwicklung der Marine und die Vorarbeiten zu den Flottengesetzen. Ein wichtiger Teil der ehemaligen Handakten befindet sich außerdem im Nachlass des Staatssekretärs Tirpitz. Die überlieferten Akten aus der Zentralabteilung enthalten Unterlagen über Protokollfragen, Stapelläufe, Ordensverleihungen und zentrale Organisationsangelegenheiten sowie Reichstagsmaterial und eine vollständige Serie der "Allerhöchsten Kabinettsordres" für die Marine von 1889 bis 1918. Gut überliefert ist die Tätigkeit des Allgemeinen Marinedepartements über Angelegenheiten der Organisation und des Dienstbetriebes der Schiffe und Marineteile, Personal- und Ersatzangelegenheiten, Fragen der Ausbildung im Waffendienst, Uniformierung, Organisation des Bildungswesens, Justizverwaltung, Versorgungsangelegenheiten , militärische Fragen der Schiffskonstruktion sowie Seerecht. Die Akten des Konstruktionsdepartements bieten eine Quelle von erheblicher Bedeutung für die Marine- und Technikgeschichte. Dazu gehören Bauakten für alle schweren und mittleren Kampfschiffe, die bis 1914 fertiggestellt wurden, sowie ca. 10.000 Konstruktionspläne und andere technische Zeichnungen für Schiffe und Boote. Darüber hinaus sind auch überliefert wissenschaftliche Forschungsergebnisse über Festigkeitsfragen, Materialentwicklung, Schleppversuche und allgemeine Baubestimmungen. Die Akten der Etatabteilung dokumentieren vollständig die Entwicklung des Marinehaushaltes, insbesondere die Finanzierung der Flottenbauprogramme. Hier finden sich auch Etats- und Verwaltungsakten zum Aufbau des deutschen Schutzgebietes Kiautschou sowie über Pensions- und Rentenangelegenheiten von Offizieren, Mannschaften und Beamten. Gut überliefert sind auch die Akten des Verwaltungsdepartements, die überwiegend Verpflegungs-, Bekleidung- und Unterkunftsangelegenheiten der Marine dokumentieren. Hervorzuheben sind die Akten über zahlreiche Stiftungen, bei denen das Reichsmarineamt federführend war. Im Zusammenhang mit der Zuständigkeit für Verpflegung und Bekleidung entstanden umfangreiche Aktenserien über die Versorgung der deutschen Bevölkerung während des Krieges. Die überlieferten Akten des Nachrichtenbüros enthalten Unterlagen über die wirtschaftliche Lage Deutschlands sowie die Entwicklung von Schifffahrt, Seeverkehr und Flotteninteressen, Zensurmaßnahmen, Sammlung und Abgabe von Kriegsnachrichten sowie Auslandspropaganda. Eine umfangreiche Sammlung von Zeitungsausschnitten ist ebenfalls enthalten. Erwähnenswert sind weiter die Korrespondenzserien über Vereinsangelegenheiten, besonders den Deutschen Flottenverein. Vom Nautischen Departement liegen Akten über Seezeichen- und Küstensignalangelegenheiten, Besteckauszüge, Reiseberichte und Expeditionen vor. Von dem für die Ausrüstung und Instandhaltung von Schiffen, Werften und Fahrzeugen zuständigen Werftdepartement ist nur ein geringfügiger Aktenrest über U-Bootangelegenheiten, vereinzelt auch Torpedoangelegenheiten erhalten geblieben. Die für die Bearbeitung des U-Bootwesens zuständigen Abteilungen und Dezernate des Werftdepartements wurden 1917 zum U-Boot-Amt verselbständigt. In den während der kurzen Zeit seines Bestehens entstandenen Unterlagen spiegeln sich die Maßnahmen zur Förderung des U-Bootbaues, insbesondere der materiellen Bereitstellung während der Endphase des 1. Weltkrieges wieder. Erwähnenswert ist hier noch Material über die planmäßige technische Auswertung von Kriegstagebüchern der U-Boote. Umfang, Erläuterung: Bestand ohne Zuwachs593 lfm24181 AE, ca. 10000 Schiffszeichnungen/ -pläne (RM 3/12.000-22.600) Zitierweise: BArch, RM 3/...

Reichsmarineamt
BArch, RM 92 · Bestand · 1853-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Als mittlere und schwere Kampfschiffe bezeichnete man in der deutschen Marine Korvetten, Fregatten, Küstenpanzerschiffe, Kleine (Leichte) Kreuzer und Große (Schwere) Kreuzer, Panzerkreuzer (Schlachtkreuzer), Panzerschiffe und Linienschiffe (Schlachtschiffe). Der Bestand ist zur Teilung vorgesehen. Die Unterlagen der schweren und mittleren Kampfschiffe der Reichsmarine und Kriegsmarine werden den neuen Bestand RM 134 bilden. RM 92 wird dann nur noch die Unterlagen der schweren und mittleren Kampfschiffe der Preußischen und Kaiserlichen Marine umfassen. Inhaltliche Charakterisierung: Von den entsprechenden Schiffen verwahrt das Bundesarchiv- Militärarchiv umfangreiche Bestände an Logbüchern, Kriegstagebüchern und z.T. Akten. Aus der Zeit der Kaiserlichen Marine sind die Logbücher und Kriegstagebücher bis Ende 1918 fast vollständig erhalten. Für die Kriegsmarine sind z.T. Logbücher und Kriegstagebücher der Schiffe, sowie Akten technischen Inhalts, Gefechtsberichte und Wegekarten überliefert. Hervorzuheben sind Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen der Schlachtschiffe "Bismarck, "Tirpitz", "Gneisenau" und "Scharnhorst", der Panzerschiffe "Deutschland" (ab 1940 "Lützow"), "Admiral Scheer" und "Admiral Graf Spee" sowie der schweren Kreuzer "Admiral Hipper", "Blücher" und "Prinz Eugen". Erschließungszustand: Online-Findbuch Umfang, Erläuterung: 4523 Zitierweise: BArch, RM 92/...

Seekriegsleitung der Kriegsmarine (Bestand)
BArch, RM 7 · Bestand · 1937-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Skl = Operationsabteilung des Marinekommandoamtes, Chef der Behörde führte ab 1.4. 1937 Dienstbezeichnung Chef des Stabes der Seekriegsleitung (Skl). In dieser Eigenschaft wurde ihm 1938 die bisherige Abteilung Marinenach- richtendienst des Marinekommandoamtes unterstellt. 1939 gab der Chef des Stabes der Skl die Leitung des Marinekommandoamtes ab. 1939 traten infolge der Auflösung des Allgemeinen Marineamtes zur Skl die Amtsgruppe Nautik und Militärische Technische Abteilung. Der Chef des Stabes der Skl führte ab 1.5. 1944 die Dienstbezeichnung Chef des Skl. Bestandsbeschreibung: Am 1.4.1937 erhielt der Chef des Marinekommandoamtes die zusätzliche Dienstbezeichnung "Chef des Stabes der Seekriegsleitung (Skl)". Kurz vor Kriegsausbruch 1939 wurde die Personalunion Chef des Marinekommandoamtes/Chef des Stabes der Seekriegsleitung aufgehoben. Das Marinekommandoamt erhielt einen eigenen Amtschef, der dem Chef des Stabes der Skl unterstellt war. Der Chef des Stabes der Skl führte ab 1.5.1944 die Dienstbezeichnung Chef der Seekriegsleitung. Die Seekriegsleitung war Koordinations- und Entscheidungsstelle für alle Bereiche des Seekrieges. Ihr oblag die operative und strategische Kriegführung. Sie befasste sich mit Rüstungs- und Personalangelegenheiten, taktischen Problemen, Fragen der Schiffsbereitschaft, der Ausrüstung und Versorgung, mit Fragen des Minen-, Luft- und Landkrieges sowie navigatorischen und meteorologischen Problemen. Die Skl gliederte sich in folgende Abteilungen: Chef des Stabes der Skl (erließ die operativen Richtlinien und Befehle für die Führung des Seekrieges und den Einsatz der Seestreitkräfte); Chef der Seekriegsleitung; Operationsabteilung (bearbeitete sämtliche mit der Führung des Seekrieges zusammenhängenden Gebiete und regelte den Einsatz der Kriegsmarine im Rahmen der Gesamtoperationen und die Sicherstellung des operativen Zusammenwirkens der Kriegsmarine mit Heer und Luftwaffe); Amtsgruppe U- Bootwesen (war zuständig für die Feststellung der militärischen Voraussetzungen und Forderungen für den U-Bootbau, die Aufstellung und Ausbildung von U-Bootverbänden und -besatzungen, für die Schaffung und Gestaltung von U-Bootstützpunkten und -begleitschiffen sowie die U-Boot- und Ortungsabwehr); U- Boot- Führungsabteilung; Abteilung Marinenachrichtendienst/ Amtsgruppe Marinenachrichtendienst (war für den gesamten Nachrichtendienst der Kriegsmarine zuständig, d.h. für die Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen, für Organisation und Einsatz des Nachrichtendienstes, für Funkaufklärung und Funkmessdienst, sowie Entwicklung, Ausrüstung und Ausbildung an Nachrichtengeräten); Abteilung Nachrichtenauswertung (Sammlung und Auswertung aller für die Seekriegsführung wichtigen Nachrichten und daraus Schaffung der Grundlagen für die Feindlagebeurteilungen durch die Operationsgruppe); Abteilung Ortungsdienst (Auswertung von Einsatzerfahrungen, Entwicklung, Einführung und Ausrüstung von Ortungsgeräten und -anlagen); Amtgruppe Nautik (Leitung des gesamten hydrographischen und meteorologischen Dienstes). Inhaltliche Charakterisierung: Den Hauptteil der Überlieferung aus der Zeit nach 1933 bildet das Kriegstagebuch der Skl mit seinen Anlagen, das, mit einigen wenigen Ausnahmen, vollständig erhalten ist. Das Kriegstagebuch verzeichnet alle wesentlichen Ereignisse des Kriegsgeschehens, auch des Land- und Luftkrieges. Es enthält auch politische Übersichten und Lageübersichten und Material über Völkerrecht, Propaganda und Handelsschifffahrt. Besonders hervorzuheben sind die Unterlagen der Operationsabteilung und hier wiederum die des Referates A (Operationen des Seekrieges, z.B. Fall "Weserübung", Fall "Barbarossa", Planung "Seelöwe", Besetzung von Dänemark und Norwegen, Angriff auf die Sowjetunion, Invasion 1944), des Referates I (Völker- und Seekriegsrecht), Referat L (Luftwaffenfragen), M (Bearbeitung des Kriegsschauplatzes Mittelmeer, Balkan und Schwarzes Meer), N (Bearbeitung des Kriegsschauplatzes der Gruppe Nord, des Raumes Norwegen sowie der in den Ostseeraum übergreifenden Operationen), und des Referates W (Bearbeitung des Raumes West, Atlantikraum, französisches Küstenvorfeld). Relativ umfangreich sind die Akten der Operationsabteilung (z.B. Fall "Weserübung", Besetzung von Dänemark) Dem Material der Gruppe Handelsschifffahrt und Wirtschaftskrieg sowie des Generalreferates III (Organisations- und Rüstungsfragen) kommt ebenso große Bedeutung zu wie den Akten der verschiedenen Referate des Marinenachrichtendienstes. Daneben ist auch Material über die japanische Marine, den spanischen Bürgerkrieg sowie über die Zusammenarbeit mit der Sowjetunion, Italien und Spanien überliefert Erschließungszustand: Findbuch, Datenbank Umfang, Erläuterung: Bestand ohne Zuwachs 152 lfm 3125 AE Zitierweise: BArch, RM 7/...

BArch, RM 96 · Bestand · 1925-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Zu den Sicherungsschiffen zählten Räumboote und Räumbootbegleitschiffe, Sperrbrecher, Minensuchboote, Vorpostenboote sowie U-Boot-Jäger. Inhaltliche Charakterisierung: Überliefert sind einzelne Logbücher, Gefechtsberichte sowie Kriegstagebuchunterlagen aus dem 2. Weltkrieg, daneben vereinzelt auch Bauunterlagen. Erschließungszustand: Online-Findbuch Zitierweise: BArch, RM 96/...

Tirpitz, Alfred v. (Bestand)
BArch, N 253 · Bestand · 1865-1930
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Großadmiral Alfred Peter Friedrich von Tirpitz Lebensdaten 19. März 1849 geb. in Küstrin/Oder als Sohn des Appellationsgerichtsrats Rudolf Tirpitz 6. März 1930 gest. in München Werdegang (1) 24. April 1865 Eintritt als Kadett in die Preußische Marine 15. Mai 1865 Korvette "Arkona" Mitte Juni 1865 Segelschulschiff Fregatte "Niobe" 24. Juni 1866 Seekadett Juli-September 1866 Fregatte "Gazelle" Oktober 1866 - April 1867 Segelschulschiff Brigg "Musquito" Frühjahr 1867 Stammdivision Ostsee Juli-August Fregatte "Gefion" August 1867 - Juni 1868 Fregatte "Thetis" 3. August 1868 -1 . Juli 1869 Marineschule Kiel 22. September 1869 Unterleutnant zur See Kanonenschiff "Barbarossa" Oktober 1869 Stammdivision Ostsee Mai 1870 - Januar 1871 Panzerfregatte "König Wilhelm" Juli 1871 - September 1872 Erster Offizier auf Kanonenboot "Blitz" 25. Mai 1872 Leutnant zur See Oktober 1872 - April 1874 Wachhabender Offizier auf der Brigg "Musquito" Juni - Oktober 1874 Korvette "Nymphe" Oktober 1874 - Mai 1876 Marineakademie und Übungen als Artillerieoffizier 18. November 1875 Kapitänleutnant Mai - August 1876 Artillerieoffizier auf der Panzerfregatte "Kronprinz" September 1876 Artillerieoffizier auf der Panzerfregatte "Kaiser" 18. Dezember 1877 Versetzung in den Admiralstab ab 1. Januar 1877 wiederholt Kommandos zur Dienstleistung bei der Admiralität/Dezernat T/Torpedoangelegenheiten kommandiert 17. September 1881 Korvettenkapitän 1884 - 1887 (Sommermonate) Chef der Torpedoboots-Flottille (16. März ) 1886 Inspekteur des Torpedowesens der Marine 24. November 1888 Kapitän zur See 12. März 1889 Kommandant des Panzerschiffs "Preußen" 10. März 1890 Kommandant des Panzerschiffs "Württemberg" 10. September 1890 mit Außerdienststellung der "Württemberg" (30. November 1890) Chef des Stabes des Kommandos der Marinestation der Ostsee 20. Januar 1892 Chef des Stabes des Oberkommandos der Marine 13. Mai 1895 Konteradmiral 31. März 1896 Chef der Kreuzerdivision 31. März 1897 Vertreter des beurlaubten Staatssekretärs des Reichsmarineamts 15. Juni 1897 Staatssekretär des Reichsmarineamtes 25. Juni 1897 Bevollmächtigter zum Bundesrat 28. März 1898 Staatsminister und Mitglied des Staatsministeriums 5. Dezember 1899 Vizeadmiral 14. November 1903 Admiral 5. April 1908 Berufung ins Herrenhaus des Preußischen Landtages auf Lebenszeit 27. Januar 1911 Großadmiral 15. März 1916 Rücktritt als Staatssekretär des Reichsmarineamtes September 1917 Erster Vorsitzender der Deutschen Vaterlandspartei 1924 Reichstagsabgeordneter der Deutschnationalen Volkspartei 1928 Abschied aus dem Reichstag und Rückzug aus der politischen Arbeit ---------- (1) s. auch Abschrift des Personalbogens in Nr. 10. Die Personalakte ist nicht überliefert. Orden und Ehrenzeichen 31. Dezember 1871 Kriegsgedenkmünze für Kombattanten 2. Dezember 1879 Kgl. Preußischer Roter Adlerorden 4. Klasse 26. April 1881 Kreuz 2. Klasse des Kgl. Spanischen Ordens für Verdienste zur See 16. März 1886 Kgl. Preußischer Kronenorden 3. Klasse 9. Juni 1888 Dienstauszeichnungskreuz 9. November 1889 Kgl. Preußischer Roter Adlerorden 3. Klasse mit Schleife 17. Dezember 1889 Komturkreuz des Kgl. Griechischen Erlöserordens 2. Juli 1890 Kommandeurkreuz 2. Klasse des Kgl. Schwedischen Schwertordens 3. September 1892 Kgl. Preußischer Kronenorden 2. Klasse 15. September 1893 Großoffizierkreuz des Ordens der Italienischen Krone 21. September 1894 Kreuz des Kgl. Hausordens von Hohenzollern 3. Juli 1895 Großkreuz des Ksl. Österreichischen Franz Joseph-Ordens 10. Juli 1895 Kommandeurkreuz der französischen Ehrenlegion 22. Oktober 1895 Großkomturkreuz des Kgl. Bayerischen Militärverdienstordens 1895 Ehrenkreuz 1. Klasse des Fürstlich Schaumburg-Lippeschen Hausordens 18. Januar 1897 Kgl. Preußischer Roter Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub 18. Januar 1898 Stern zum Kgl. Preußischen Kronenorden 2. Klasse 14. Oktober 1898 Großkreuz des Kgl. Württembergischen Friedrichsordens ca. 1898 Ksl. Denkmünze aus Stahl für Verdienste um die Expedition in China 11. Januar 1899 Großkreuz des Kgl. Bayerischen Militärverdienstordens 27. Januar 1899 Stern zum Kgl. Preußischen Roten Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub 20. Mai 1899 Großkreuz des Kgl. Spanischen Militärverdienstordens 9. Juni 1899 Großkreuz mit Eichenlaub des Großherzoglich Badischen Ordens vom Zähringer Löwen 7. Juli 1899 Großkreuz des Kgl. Sächsischen Albrechtordens 9. Oktober 1899 1. Stufe der II. Klasse des Chinesischen Ordens vom doppelten Drachen 27. Januar 1900 Kgl. Preußischer Roter Adlerorden 1. Klasse mit Eichenlaub Februar 1900 Ksl. Russischer Weißer Adlerorden 18. April 1900 Großkreuz des Großherzoglich Hessischen Verdienstordens Philipps des Großmütigen 23. Mai 1900 Großkreuz des Ksl. Österreichsischen Leopoldordens August 1900 Ehrengroßkreuz des Großherzoglich Oldenburgischen Haus- und Verdienstordens des Herzogs Peter Ludwig Friedrich 20. Juni 1901 Goldene Kette zum Großkreuz des Großherzoglich Badischen Ordens vom Zähringer Löwen 13. September 1901 Komturkreuz und Stern des Kgl. Hausordens von Hohenzollern 9. November 1901 Großkreuz des Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinischen Greifenordens 27. Oktober 1902 Großkreuz des Kgl. Spanischen Ordens für Verdienste zur See 20. Dezember 1902 Großkreuz des Herzoglich Braunschweigischen Ordens Heinrichs des Löwen Dezember 1902 Ksl. Russischer Alexander Newsky-Orden 31. Januar 1903 Großkreuz des Kgl. Italienischen St. Mauritius- und Lazarus-Ordens 1903 Großkreuz des Kgl. Preußischen Kronenordens mit Krone 1. Juli 1904 Großkreuz des Kgl. Großbritischen Viktoria-Ordens Dezember 1905 Großkreuz des Kgl. Griechischen Erlöserordens 27. Febrauar 1906 Erinnerungszeichen anläßlich der Silberhochzeit Kaiser Wilhelms II. Septemer 1906 Erinnerunsgmedaille anläßlich der Einweihung des Kaiser-Friedrich-Museums in Berlin 13. November 1906 Großkreuzdes Kgl. Spanischen Ordens Karls III. 15. Dezember 1906 Großkreuz des Kgl. Norwegischen St. Olafs-Ordens 31. Dezember 1906 Großkreuz des Kgl. Dänischen Danenbrogordens 27. Januar 1907 Kgl. Preußischer Schwarzer Adlerorden 2. November 1907 Ksl. Denkmünze aus Stahl für Verdienste anläßlich des Aufstandes in Südwestafrika 6. Juni 1908 Großkreuz des Kgl. Schwedischen Wasa-Ordens 1908 Ksl. Russischer Alexander Newsky-Orden mit Brillianten 16. April 1909 Großkreuz des Sterns von Rumänien 21. November 1909 Großkreuz des Großherzoglich Sächisch-Weimarschen Hausordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken 1909 Ks. Japanischer Paullownia-Orden 24. Dezember 1910 Großkreuz des Ordens der Wüttembergischen Krone 1910 Großkreuz des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens 30. August 1911 Großkreuz des Kgl. Ungarischen St. Stephans-Ordens 22. Mai 1912 Brillianten zum Kgl. Preußischen Schwarzen Adlerorden 18. September 1912 Chilenischer Verdienstorden 1. Klasse 1912 Großkreuz des Kgl. Bulgarischen St. Alexander-Ordens 1912 Ksl. Türkischer Osmanié-Orden 1. Klasse 4. Juni 1913 Großherzoglich Badischer Hausorden der Treue 16. Juni 1913 Großkomturkreuz des Kgl. Hausordens von Hohenzollern 16. Juni 1913 Ehrendoktorwürde der Georg- August-Universität Göttingen 24. April 1915 Schwerter zum Großkomturkreuz des Kgl. Hausordens von Hohenzollern 10. August 1915 Orden pour le mérite 3. Oktober 1915 K.u.K. Österreichisch-Ungarisches Militärverdienstkreuz 1. Klasse mit Kriegsdekoration 19. Oktober 1915 Hamburgisches Hanseatenkreuz 2. November 1915 Lübeckisches Hanseatenkreuz 10. November 1915 Bremisches Hanseatenkreuz 15. Dezember 1915 Großkreuz mit Stern in Gold und silberner Krone und Schwertern des Kgl. Sächsischen Albrechtordens 15. März 1916 Stern der Großkomture mit Schwertern des Kgl. Hausordens von Hohenzollern 15. Januar 1917 Ehrenbürger der Stadt Frankfurt/Oder Bestandsbeschreibung: Der Nachlaß des Offiziers und Politikers Alfred von Tirpitz birgt reiche Quellen zu sieben Jahrzehnten deutscher Geschichte: Vom Eintritt des Sechszehnjährigen in die Königlich-Preußische Marine 1865 über die Dienstzeit in der Kaiserlichen Marine als Begründer des Flottenbaus und als langjähriger Staatssekretär des Reichsmarinemates über den politischen Einsatz im Weltkrieg als Vorsitzender der Deutschen Vaterlandspartei bis hin zum Wirken für die Deutschnationale Volkspartei. Da sich die Tirpitz-Forschung über lange Zeit auf Flottenbau und Flottenpolitik des wilhelminischen Deutschland konzentrierte, ist der bis 1991 erschlossene Teil des Nachlasses zu dieser Thematik intensiv ausgewertet worden. Die Handakten und die Korrespondenz aus der Dienstzeit als Staatssekretär des Reichsmarineamts, die einen Schwerpunkt des Bestandes bilden, wurden hierfür besonders herangezogen. Der Wert dieser Unterlagen wird durch die Veröffentlichung von Tirpitzens "Politische Dokumente" nur unwesentlich gemindert, da die hierin publizierten Texte teils lückenhaft wiedergegeben sind. Mehr noch als die Handakten, die teilweise aus Abschriften und Mehrfertigungen aus den Dienstakten zusammmengestellt worden waren, bilden die Briefe aus jenen Jahren eine Ergänzung für die Überlieferung des Reichsmarineamtes. Im Gegensatz zu den nachgelassenen Papieren des Politikers Tirpitz vermitteln die offen und unbefangen niedergeschriebenen Briefe des jungen Tirpitz an seine Eltern aus dem Jahrzehnt um die Reichsbegründung - von 1865 bis 1878 -, mehrere Bände füllend, ein anschauliches Bild vom Alltag in der Preußischen, dann der Norddeutschen, schließlich der Kaiserlichen Marine. Sie geben auch einen Eindruck vom Geschichtsbild des jungen Tirpitz und von dem nationalen Gedankengut um die Zeit der Reichsgründung. Darüber hinaus dokumentiert der Nachlaß den Werdegang eines Offiziers in der Kaiserlichen Marine, aber auch die privaten Bindungen innerhalb des Offizierskorps. Marinegeschichtlich verdienen die Quellen zur Entwicklung des Torpedowesens besondere Erwähnung, außenpolitisch die Briefe und Unterlagen zur Vertretung deutscher Interessen in Ostasien ebenso wie die Quellen zur Entwicklung der deutsch-englischen Beziehungen vor dem Hintergrund des deutschen Flottenbaus. Schließlich ist der Bestand auch kulturgeschichtlich aussagereich, spiegelt er doch etwas vom Lebensstil eines Staatssekretärs im wilhelminischen Deutschland wider. Die Aktivitäten von Tirpitz nach dem Rücktritt als Staatssekretär waren sowohl in die Vergangenheit wie auch auf die aktuellen politischen Probleme gerichtet. Beides hat sich im Nachlaß niedergeschlagen. Die Rechtfertigung der Flottenpolitik ist u.a. in den fragmentarisch erhaltenen Entwürfen zu den "Erinnerungen" und "Politischen Dokumenten" sowie im Schriftwechsel zu diesen Publikationen dokumentiert. Die reichhaltigen Materialien zum U-Boot-Krieg beziehen sich sowohl auf die Politik des Staatssekretärs Tirpitz als auch auf dessen Bewertung des U-Bootkrieges nach dem Rücktritt; sie bilden eine Klammer zwischen dem Wirken im Staatsdienst und der Arbeit danach. Ein nicht unerheblicher Teil des Bestandes stammt aus dem parteipolitischen Engagement nach 1916, zunächst für die deutsche Vaterlandspartei, deren Erster Vorsitzender er war, dann für die Deutschnationale Volkspartei, deren Reichstagsfraktion er von 1924 bis zu seinem altersbedingten Rückzug aus der Politik 1928 angehörte. Der umfangreiche Schriftwechsel aus dem Wirken des Parteipolitikers Tirpitz, seine Reden, Aufsätze und Notizen zur Arbeit als Reichstagsabgeordneter, gleichermaßen aufschlußreiche Quellen zur Außen- udn Innenpolitik der Weimarer Republik, zogen erst in den letzten Jahren das Interesse der Forschung auf sich. Auf die 1997 von Hagenlücke herausgegebene Monographie über die Deutsche Vaterlandspartei und die 1993 erschienene Arbeit von Scheck über Tirpitz als Politiker des rechten Flügels 1914-1930 ist zu verweisen (s. Literaturverzeichnis). Für Forschungen über das Wirken in der Kaiserlichen Marine bildet die Überlieferung aus der Dienstzeit einschließlich der darauf bezogenen Materialien aus der letzten Lebensphase einen umfassenden, noch bei weitem nicht erschöpften Fundus. Die reiche Privatkorrespondenz öffnet Wege zu weiteren Quellen: da es sich bei einem Teil der Schriftwechsel um Empfängerüberlieferung handelt und die Entwürfe oder Durchschriften von Tirpitzbriefen nur teilweise und eher aus seinem letzten Lebensjahrzehnt vorliegen, bildet die Ermittlung seiner Briefe in Nachlässen der Korrespondenzpartner noch einen lohnenden Gegenstand der Forschung. Hinweise auf andere Bestände 1. Bundesarchiv Abteilung B N 1275 Nachlass Oskar Messter N 1549 Nachlass Theobald von Bethmann Hollweg Siegfried Graf von Eulenburg-Wicken Walter von Keudell Abteilung R, Berlin R 43 Reichskanzlei R 301 Bundesrat/Reichsrat R 8048 Alldeutscher Verband Abteilung Militärarchiv, Freiburg RM 3 Reichsmarineamt RM 5 Admiralstab der Marine RM 27 III Inspektion des Torpedowesens RM 31 Marinestation der Ostsee RM 43 Dienst- und Kommandostellen der Kaiserlichen Marine im Heimtbereich N 170 Eduard von Capelle N 156 Wilhelm Souchon N 568 Johann-Bernhard Mann 2. Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA), Berlin I. HA, Rep. 169 A Herrenhaus des Preußischen Landtages I. HA, Rep. 90 Staatsministerium HA VI Familie von Bissing Zitierweise: BArch, N 253/...

Tirpitz, Alfred von