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Reichspropagandaleiter der NSDAP (Bestand)
BArch, NS 18 · Bestand · 1925-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Die Entwicklung des Amtes des Reichspropagandaleiters bis zur Machtübernahme Im Zuge der Neugründung der NSDAP im Jahre 1925 und ihrer organisatorischen Festigung wurde das Amt des Reichspropagandaleiters der NSDAP auf- und ausgebaut. Besonders auch personelle Veränderungen an der Spitze prägten die Entwicklung entscheidend. Anstelle Hitlers altem "Kampfgefährten" Hermann Esser übernahm im Sommer 1926 Gregor Strasser, Gauleiter von Niederbayern und Leiter der Arbeitsgemeinschaft der nordwestdeutschen NSDAP-Gaue, das Amt des Reichspropagandaleiters. Mit der Führung der Geschäfte wurde sein Adjutant, Heinrich Himmler, betraut [Vgl. Frei, Norbert: Nationalsozialistische Presse und Propaganda, in: Das Dritte Reich. Herrschaftsstruktur und Geschichte, hrsg. von Martin Broszat und Horst Möller, München 1983, S. 154]. Zunächst erfolgte der vertikale Ausbau der Propagandaarbeit, vor allem der Ausbau der so genannten Propagandazellen bei den Gauleitungen und Ortsgruppen. Zu Jahresbeginn 1928 wurde Strasser Reichsorganisationsleiter. Himmler wurde stellvertretender Reichspropagandaleiter, während Hitler selbst formell als Reichspropagandaleiter fungierte. Erste generelle Überlegungen zum Einsatz der Propaganda erarbeitete Himmler Ende 1928. Diese Richtlinien für Propagandaaktionen sollten besonders zur Vorbereitung und Durchführung von nationalsozialistischen Großveranstaltungen als Kernstück nationalsozialistischer Propaganda dienen [Vgl. Tyrell, Albrecht (Hg.): "Führer befiehl...". Selbstzeugnisse aus der Kampfzeit der NSDAP. Dokumentation und Analyse, Düsseldorf 1969, S. 255 ff.] Joseph Goebbels, Gauleiter von Berlin, wurde 1930 als Reichspropagandaleiter (RPL I) eingesetzt. Als er sein Amt antrat, war der Einfluss Strassers auf die Propaganda deutlich spürbar. Ein Teil der Propagandaaufgaben war bereits in den Aufgabenbereich des Reichsorganisationsleiters übergegangen; die Reichsrednerschule wurde von Hitler zu einer eigenständigen Abteilung II (Leiter: Fritz Reinhardt) gemacht. Kompetenzüberschneidungen und Abgrenzungsprobleme konnten erst mit dem Ausscheiden Strassers im Jahre 1932 behoben werden. Erstmals im Reichstagswahlkampf 1930 und später im Wahljahr 1932 betrieb die NSDAP Wahlpropaganda, die bisher in Deutschland in dieser professionellen Form nicht bekannt war [Vgl. Frei, S. 161]. Goebbels Funktion als zentrale Figur der gesamten Propaganda der NSDAP wurde gefestigt, als er zusätzlich am 14. März 1933 Chef des neu gegründeten Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda wurde. Als Teil der Reichsleitung der NSDAP war der Reichspropagandaleiter zunächst in München angesiedelt. Nach 1933 wurde eine Verbindungsstelle der RPL in Berlin eingerichtet, so dass sich allmählich ein Teil der Arbeit dorthin verlagerte. Aufgaben und Organisationstruktur der RPL seit 1933 [Die folgenden Ausführungen basieren auf dem Organisationsbuch der NSDAP, hrsg. vom Reichsorganisationsleiter der NSDAP, München 1936 (7. Auflage 1943), sowie dem Adressenwerk der Dienststellen der NSDAP und den angeschlossenen Verbänden, des Staates, der Reichsregierung, Behörden und der Berufsorganisationen. Reichsband mit Lexikon-Wegweiser A-Z, 2. Ausgabe, Berlin 1939, 3. Ausgabe 1941/42, Berlin 1942] Dem Reichspropagandaleiter oblag die Überwachung, Koordination und Vereinheitlichung der Propaganda der NSDAP, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände. Ebenso wie er die Propaganda der NSDAP an zentraler Stelle bündelte, so bestimmte er die Richtlinien für die Partei "zur Verwirklichung des kulturellen Willens des Führers" [Organisationsbuch der NSDAP, 1936, S. 295]. Neben dem Einsatz von Presse und Film erhielt dabei der Rundfunk als zentrales Propagandamittel einen besonderen Stellenwert. Der Reichspropagandaleiter übte "die Kontrolle über das gesamte Rundfunkwesen mit Bezug auf seine innere organisatorische, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung" aus [Organisationsbuch der NSDAP, 1936, S. 295]. Eine weitere zentrale Aufgabe war "die Durchdringung des gesamten deutschen Volkes mit der nationalsozialistischen Weltanschauung." [Organisationsbuch der NSDAP, 1936, S. 295] Dem Reichspropagandaleiter unterstanden unmittelbar der Stabsleiter (1937 Hugo Fischer, 1942 Eugen Hadamowsky) und der Adjutant (1937 Karl Hanke). Dem Stabsleiter waren direkt unterstellt: der Reichsautozug "Deutschland", die Geschäftsstelle der RPL, die Hauptstelle Pressepropaganda, die Hauptstelle Ausstellungs- und Messewesen sowie der "Reichsring für nationalsozialistische Propaganda und Volksaufklärung". Aufgabe des Reichsautozuges "Deutschland" (unter Führung von SA-Gruppenführer Hermann Schäfer) war die Versorgung von Großveranstaltungen der NSDAP sowie anderweitiger Kundgebungen von staatspolitischer Bedeutung mit technischen Hilfsmitteln. Der Hilfszug Bayern (1939 unter Leitung von Hugo Fischer) war für die Massenverpflegung bei Großveranstaltungen am Standort München zuständig. Die Geschäftsstelle der RPL diente der Durchführung von Kassen- und Verwaltungsangelegenheiten. Die Hauptstelle Pressepropaganda koordinierte die einheitliche pressetechnische Bearbeitung und Verwertung der Propagandamaßnahmen aller Ämter/Hauptämter, Hauptstellen und Stellen der RPL. Die Hauptstelle Ausstellungs- und Messewesen (Hugo Fischer) überwachte die propagandistische Aufbereitung von Ausstellungen und Messen, an denen die NSDAP beteiligt war. Aufgabe des Reichsrings für nationalsozialistische Propaganda und Volksaufklärung war die Sicherstellung der einheitlichen Führung der Propaganda aller Gliederungen und angeschlossenen Verbände durch die NSDAP [Der Reichsring war später ein Hauptamt; Stellenbesetzung vom 26.05.1941 (s. S. XII). Im Organisationsbuch der NSDAP von 1943 ist diese Änderung nicht berücksichtigt worden]. Dem Reichsring war je ein Vertreter der Propagandastellen aller Gliederungen und Verbände zugeteilt (Verbindungsmänner). Darüber hinaus waren im Reichsring verschiedene Dienststellen vertreten. Der Reichsring für nationalsozialistische Propaganda und Volksaufklärung wurde im Auftrag von Goebbels 1934 von Walter Tießler aufgebaut und bis 1943/1944 geleitet [Walter Tießler, geb. 18. Dez. 1903, Reichsamtsleiter, seit 1934 Mitarbeiter der RPL, seit 1935 Leiter des Hauptamtes Reichsring, seit 1941 Leiter der Verbindungsstelle. Vgl. NS 18/5 Lebenslauf Tießlers; NS 18/1229 "10 Jahre Reichsringarbeit"]. Vorher war die Aufgabe der Zentralisierung der Propaganda vom Amt "Konzentration" in der RPL wahrgenommen worden. Tießler schrieb im Rückblick 1944: "Mit der Schaffung des Reichsrings im Jahre 1934 wurde die Propaganda- und Aufklärungsarbeit der Ämter, Gliederungen, angeschlossenen Verbände, der ständischen Fach- und Berufsorganisationen sowie zahlreicher Vereine unter eine einheitliche Lenkung gebracht. Es wurde ein Reichsring I gebildet, in dem alle Parteiorganisationen vertreten sind. In einem Reichsring II wurden alle übrigen Reichs-Organisationen, die propagandistische Aufgaben haben, betreut." [NS 18/1229, S. 1] Die Verbindungsmänner verblieben in ihren jeweiligen Organisationen und koordinierten von dort aus die Propagandaarbeit mit der RPL. Im Reichsring selbst waren nur die reichsweit agierenden Stellen, Verbände und Organisationen vertreten. Um auch vertikal eine möglichst dichte propagandistische Durchdringung zu erreichen, wurden auf Gauebene innerhalb der Gaupropagandaleitungen die Gauringe, auf Kreisebene Kreisringe und auf Ortsgruppenebene Ortsringe aufgebaut. Als Kommunikationsmittel dienten die sog. Gauring-Mitteilungsblätter, die von den jeweiligen Gauen herausgegeben wurden, sowie regelmäßig stattfindende Arbeitsbesprechungen. Der Reichsring wurde bei zahlreichen Propagandaaktionen, z. B. bei den sog. Wahlschlachten und Winterhilfswerk-Aktionen sowie bei allen "Mund-Propagandaaktionen" während des Krieges eingesetzt. Neben den laufenden Reichsringbesprechungen fanden Reichsringtagungen statt, auf denen der Reichspropagandaleiter, auch andere Reichsleiter und Minister sowie Gauleiter Ansprachen hielten. Im Kriege wurde dem Reichsring die Papierbewirtschaftung des gesamten Propaganda- und Schulungsmaterials übertragen. Besonders zu erwähnen ist, daß der Reichsring die Volksgerichtshofsprozesse propagandistisch auswertete und den Rednereinsatz des Deutschen Bildungswerks und des Leistungsertüchtigungswerks sowie anderer Organisationen überwachte. Die Struktur der Ämter, später Hauptämter, entsprach ihren Aufgabenbereichen: 1. Aktive Propaganda Die Hauptaufgabe lag in der Organisation und Durchführung aller Propagandaaktionen. Somit oblag der Amtsleitung zunächst auch die Schulung und Betreuung der gesamten Propagandarednerorganisation [Diesem Zweck diente auch die Verbreitung der Monatszeitschrift "Unser Wille und Weg" (Hauptschriftleiter Dagobert Dürr)]. Das Amt Aktive Propaganda (Leitung 1937 Walter Schulze, 1941 Werner Wächter) gliederte sich in die Hauptstelle Rednerwesen mit den Stellen Rednerorganisation (Erfassung aller Reichs-, Gau- und Kreisredner der NSDAP sowie aller Fachredner der angeschlossenen Verbände und Organisationen), Rednerinformation (Versorgung aller Redner mit Informationsmaterial), Rednervermittlung (Reichsredner und Stoßtruppredner der RPL) und Rednerschulung (mit Reichsrednerschule für den Rednernachwuchs; Vgl. nachfolgenden Punkt 5. Rednerausbildung), die Hauptstelle Lichtbild (zuständig für das gesamte Lichtbildvortragswesen; Organisationsbuch der NSDAP, 1936: Lichtbildwesen gehörte noch zur Amtsleitung Film) und die Hauptstelle Großveranstaltungen und architektonische Ausgestaltung. 2. Film Die Aufgabe des Amts war die Durchführung von Filmvorführungen zum Zwecke der Verbreitung und Festigung der nationalsozialistischen Propaganda und Weltanschauung. Die Amtsleitung Film (Leiter 1937 Karl Neumann, 1941 Arnold Raether) gliederte sich in Organisation, Kassenführung, Herstellung und Technik, Dramaturgie, Kulturfilm und Filmpressebearbeitung. 3. Rundfunk Die Amtsleitung kontrollierte das gesamte deutsche Rundfunkwesen, "um die inner-organisatorische, kulturelle, technische und wirtschaftliche Entwicklung des Rundfunkwesens nationalsozialistischen Grundsätzen zu verpflichten. Die Auswirkungen der Rundfunkpropaganda werden durch Einsatz aller technischen Möglichkeiten der Übertragung zur Zusammenfassung des gesamten Volkes an jedem Ort und Raum - ob durch Haus-, Gemeinschafts- oder Volksempfang - durch die Funkwartorganisation gesichert."[ Organisationsbuch der NSDAP, 1936, S. 299 f.] Zur Amtsleitung Rundfunk (Leiter 1937 Horst Dreßler-Andreß, 1939 Hans Kriegler, 1941 August Staats) gehörten die Hauptstelle Kulturpolitische Rundfunkarbeit und Rundfunkorganisation, die Hauptstelle Rundfunktechnik und die Hauptstelle Rundfunkpropaganda. 4. Kultur Aufgabe der Amtsleitung Kultur war die Anregung und Förderung nationalsozialistischer Kunst. Der Leiter des Amtes Kultur (1937 Franz Moraller, 1941 Hannes Kremer, 1942 Karl Cerff) war gleichzeitig Reichskulturwalter in der Reichskulturkammer. Zum Amt gehörten die Hauptstelle Architektur, die Hauptstelle für künstlerische Formgebung, die Hauptstelle Auswahl (Sichtung und Auswahl musischer und dichterischer Werke zur nationalsozialistischen Feiergestaltung) und die Hauptstelle Programmgestaltung (nationalsozialistische Feiern). 5. Rednerausbildung [Das Amt Rednerwesen wird zum ersten Mal im Organisationsbuch der NSDAP von 1940 aufgeführt. Es hat offensichtlich die Aufgabe der Rednerausbildung vom Amt Aktive Propaganda übernommen, obwohl es in der Stellenbesetzung vom 26.05.1941 noch dem Hauptamt Propaganda zugeordnet ist] Die Amtsleitung Rednerausbildung war zuständig für die Ausbildung der Parteiredner. Dazu diente u.a. die Reichsrednerschule und die laufende Versorgung der Redner mit Informationsmaterial. 6. Verbindungsleiter Der Leiter der Verbindungsstelle mit Dienstort Berlin (1937 Wilhelm Haegert, 1941 Walter Tießler) hatte die Aufgabe, "jeden Verkehr mit den Reichsministerien, Behörden und öffentlichen Körperschaften usw. zu zentralisieren und den gesamten Verkehr mit diesen durchzuführen." So sollte gewährleistet werden, "daß die Richtlinien der Propaganda zur Kenntnis der betreffenden Reichsbehörden kommen. Umgekehrt bringt die Verbindungsstelle alle Aufgaben und Anordnungen, die von Seiten des Reichspropagandaministeriums ergehen, der Reichspropagandaleitung zur Kenntnis." [Organisationsbuch der NSDAP, 1936, S. 301] Die Struktur der RPL und ihre Stellenbesetzung mit Stand vom Mai 1941 stellte sich wie folgt dar [NS 18/1080: Bekanntmachung des Reichspropagandaleiters vom 26. Mai 1941]: Stabsleiter: Hugo Fischer Dem Stabsleiter direkt unterstellt : - Stabsamt: Heinrich Adami - Geschäftsführer und Beauftragter für finanzielle Fragen: Willi Osthold - Amt "Personal und Verwaltung": Kurt Dietz - Amt "Reichsverteidigung" (M): Hermann Schenk - Sonderbeauftragter der RPL für das Protektorat Böhmen und Mähren, Leiter der Kulturpolitischen Abteilung beim Reichsprotektor in Böhmen und Mähren: Dr. Karl Freiherr von Gregory 1. Hauptamt Propaganda: Werner Wächter - Amt "Aktive Propaganda": Werner Studentkowski - Amt "Großveranstaltungen": Hans Froelich - Amt "Rednerorganisation und -vermittlung": Dr. Karl Lapper - Amt "Rednerausbildung": Hugo Ringler - Amt "Lichtbild": Gerhard Bartsch - Amt "Propagandalenkung": Max Davidts - Amt "Ausstellung und Messen": Paul Bötticher 2. Hauptamt Rundfunk: August Staats - Amt "Rundfunkorganisation und -verwaltung": Wilhelm Lehr - Amt "Sendewesen": Wolfgang Fischer - Amt "Rundfunktechnik": Georg Budich - Amt "Rundfunkpropaganda": August Staats 3. Hauptamt für Ausrichtung der Organisationen [Diese neue Bezeichnung für den Reichsring scheint sich nicht durchgesetzt zu haben. Im Organisationsbuch der NSDAP von 1943 wird sie nicht erwähnt] (Reichsring): Walter Tießler - Amt "Ausrichtung der Propagandaaktionen": Udo Pfriemer - Amt "Ausrichtung der Propagandamittel": Willi Krämer - Amt "Ausrichtung der Propagandisten": Willi Krämer 4. Hauptamt Film: Arnold Raether - Amt "Filmische Ausrichtung": Herbert Baerwald - Amt "Zentralverleih": Heinrich Kadach - Amt "Filmpropaganda": Paul Teuchert - Amt "Produktion": vorerst unbesetzt, von Arnold Raether wahrgenommen - Amt "Kassenverwaltung": Karl Schulze 5. Hauptamt Reichsautozug "Deutschland": Hermann Schäfer - Amt "Verwaltung": Hans Achauer - Amt "Propagandatechnik": Emil Wipfel - Amt "Werft und Technische Betriebsleitung": Paul Mühlhoff - Amt "Mobiler Zug": Hermann Schäfer 6. Hauptamt Kultur: Hannes Kremer - Amt "Planung": Hannes Kremer - Amt "Feiergestaltung": Hannes Kremer - Amt "Musik": Theodor Jung - Verbindungsamt: Josef Schneider-Franke [Die Bekanntgabe der übrigen Ämter sowie deren Besetzung sollte später erfolgen] Zur besonderen Verwendung dem Reichpropagandaleiter unterstellt: Leopold Gutterer, Staatssekretär im RMVP Alfred-Ingemar Berndt, Ministerialdirigent im RMVP Eugen Hadamowsky, Reichssendeleiter. Vertikal war die RPL auf Gau-, Kreis- und Ortsgruppenebene organisiert. Das Gau- und das Kreispropagandaamt, jeweils mit einem Propagandaleiter an der Spitze, waren analog zur RPL in fünf Aufgabengebiete untergliedert: 1. Aktive Propaganda 2. Film 3. Rundfunk 4. Kultur 5. Verbindungsleiter In ähnlicher Form waren auch die Ortsgruppenpropagandaämter organisiert. Bestandsbeschreibung: Die Akten der RPL sind, wie die Akten anderer Provenienzen aus der NS-Zeit auch, auf Grund schwerer Kriegsverluste nur noch in Teilen überliefert. 1943 wurde das Hauptamt Kultur der RPL in München ausgebombt [Vgl. NS 18/1097, Schreiben des Hauptkulturamtes vom 16. Dez. 1943]. Der größte Teil der Akten der RPL soll 1945 vor dem Einmarsch der Amerikaner in München vernichtet worden sein [Vgl. Das Bundesarchiv und seine Bestände, 3. ergänzte und neu bearbeitete Auflage von Gerhard Granier, Josef Henke, Klaus Oldenhage, Boppard 1977, S. 355]. Das Schicksal der Aktenüberlieferung der RPL seit der Besetzung Deutschlands durch die Alliierten entspricht der allgemeinen Geschichte deutscher zeitgeschichtlicher Quellen in den Nachkriegsjahren. Die erhalten gebliebenen Akten der RPL sind wie der größte Teil der Akten von Dienststellen und Gliederungen der NSDAP Anfang 1946 in das amerikanische Document Center in Berlin-Zehlendorf (BDC) als zentraler Sammelstelle parteiamtlichen Schriftguts verbracht worden. Während der Berlin-Blockade 1948/49 wurden Teile der Bestände nach Großbritannien und USA gebracht. Seit 1960 war dem Bundesarchiv bekannt, dass sich Akten der RPL im 39 Archivboxen in der World War II Record Division des US National Archives in Alexandria/Virginia befanden. Diese Akten waren fälschlicherweise dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda zugeordnet worden. Sie waren erst einige Monate zuvor aus Großbritannien abgegeben worden, wo man sie offenbar den Leitz-Ordnern entnommen, durchgesehen und dann lose an die Amerikaner weitergeleitet hatte [Dienstakten des Bundesarchivs 4721-Prop/1.]. Im April 1962 erfolgte im Rahmen der Aktenrückführung aus den USA die Übergabe von 38 Kartons mit Schriftgut der Provenienz "Reichspropagandaleitung der NSDAP, Reichsring für nationalsozialistische Propaganda und Volksaufklärung" an das Bundesarchiv. Dabei handelte es sich um die restlichen Akten, die die Amerikaner in der Record Group 1035 aufbewahrt hatten. Die losen Akten waren in den üblichen gelben amerikanischen Umschlägen verpackt. Sie trugen die fortlaufenden Signaturen 1 - 888. Ein geringer Teil der Akten (ca. 100 Nummern) ist von den Amerikanern verfilmt und im Mikrofilm-Guide Nr. 35 verzeichnet worden [Guide to German records microfilmed at Alexandria, VA., No. 35, Records of the National Socialist German Labor Party (Part III), The National Archives, National Archives and Records Service, General Services Administration, Washington 1962, S. 16-24.]. Archivische Bearbeitung Mitte der 70er Jahre erfolgte eine erste Teilverzeichnung des Bestands durch Herrn Herbert Schmitz, die 1979 durch Herrn Rainer Raillard und anschließend durch weitere Bearbeiter fortgesetzt wurde. Frau Christine Reibel und Herr Thomas Marschner verzeichneten 1998/1999 den bis dahin ungeordneten Überlieferungsteil und überarbeiteten die Altverzeichnung. Die Bildung archivischer Serien und Bandfolgen nutzten sie dabei als Möglichkeit der Verzahnung inhaltlich oder chronologisch zusammengehörender Bände. Die abschließende Bearbeitung erfolgte in den nachfolgenden Jahren durch Frau Jana Blumberg. Neben konservatorischen Maßnahmen (Einmappen, Entfernen von Metallteilen) waren, insbesondere im Hinblick auf die vollständige Verfilmung des Bestands, auch Eingriffe in die vorgefundene innere Ordnung einzelner Akten erforderlich. In einigen Fällen wurden offensichtlich zerrissene Vorgänge durch Zusammenfassung von bislang einzeln verzeichneten Fragmenten rekonstruiert [Der Nachweis aufgelöster Akten ist durch eine Konkordanz gesichert]. Im Zuge der Bearbeitung wurde der Bestand NS 18 ergänzt durch eine vormals im Zentralen Staatsarchiv der DDR überlieferte Akte (62 Re 3/1), eine bis dahin im Bestand Reichskulturkammer des ehem. BDC geführte Serie (RKK [ehem. BDC] 2007/0001/01-05) sowie durch einzelne Akten aus anderen Bundesarchiv-Beständen: NS-Splitter/104, 172, NS-Misch/1428 und R 6/1048. Im Interesse einer möglichst vollständigen Wiedergabe der Überlieferung erfolgte bei der Verzeichnung die Einbeziehung auch jener Akten, deren Verbleib bei der abschließenden Bearbeitung nicht festgestellt werden konnte [Sie sind durch den Zusatz "Aktenverbleib ungeklärt" gekennzeichnet.] Kassationen beschränkten sich im Wesentlichen auf Doppelstücke. Fremdprovenienzen wurden ausgesondert, Druckschriften der RPL wie auch anderer parteiamtlicher Stellen an die Bibliothek abgegeben. Die Überlieferung des RPL besteht zum allergrößten Teil aus Akten der Provenienz Reichsring, die unter der Leitung von Walter Tießler in den Jahren von 1940/1941 bis 1943 in Berlin entstanden sind. Von den Unterlagen zur Propagandatätigkeit der Jahre 1925-1932 (dabei handelt es sich fast ausschließlich um die aus dem BDC 1962 abgegebenen Akten) ist nur ein kleiner Teil erhalten. Dementsprechend dokumentieren die Akten im Wesentlichen die Gestaltung und Durchführung der Propaganda in der Zeit nach 1939, wobei die Überlieferung der Jahre 1941-1943 am dichtesten ist. Aus der Zeit zwischen der Machtübernahme der NSDAP und dem Kriegsbeginn existieren nur wenige Dokumente. Die Akten des Bestands, die nach 1940 entstanden sind, beziehen sich entsprechend ihrer Provenienz fast ausschließlich auf den Aufgabenbereich des Hauptamtes Reichsring für nationalsozialistische Propaganda und Volksaufklärung. Die Überlieferung der anderen Bereiche der RPL beschränkt sich auf die Funktion Tießlers als Verbindungsleiter zwischen der gesamten RPL und den Reichsministerien, Behörden und öffentlichen Körperschaften. Wegen der großen Verluste der Gesamtüberlieferung schien eine an organisatorischen oder registraturmäßigen Gesichtpunkten orientierte Klassifikation nicht sinnvoll. Die Bearbeiter haben sich deshalb - unabhängig von einem strengen Provenienzprinzip - für eine sachliche Gliederung entschieden, die sich an Inhalte der Aufgabenerledigung der RPL anlehnt. Im Mai 2005, nach Erscheinen des Publikationsfindbuches, erfolgte die Übernahme der Presseausschnittsammlung (vormals ZSg 118) aus Koblenz. Sie wurde als gesonderter Gliederungspunkt an das Ende des Bestandsverzeichnisses gestellt. Zitierweise BArch NS 18/... Erschließungszustand: Publikationsfindbuch Band 103 (2003), Online-Findbuch (2005, 2007). Zitierweise: BArch, NS 18/...

Entry Books
6072 · Bestand · 1870? - 1900 range held: 1879 - 1881
Teil von Archives New Zealand

These items contain copies of handwritten reports by the Consul to the Foreign Office in Berlin. A translation of the reports is contained in item 6058/0885. In 1955 the German Consuls archives were discovered in Apia with the records of the German Colonial Administration. These were removed and transferred to the National Archives of New Zealand for extensive conservation work and microfilming. The decision was made to document the German-Samoan agencies and record series as if they had transferred the records in 1914 - which is why the Executive Council of Western Samoa, although the true transferring agency, is not fully documented.

Deutsches Konsulat Apia
Correspondence
6066 · Bestand · 1900 - 1907
Teil von Archives New Zealand

These papers were maintained by Judge Suatele, one of the Samoan judges. They include correspondence with Samoans, the Imperial Court Judge and the Governor. In 1955 the German Consuls archives were discovered in Apia with the records of the German Colonial Administration. These were removed and transferred to the National Archives of New Zealand for extensive conservation work and microfilming. The decision was made to document the German-Samoan agencies and record series as if they had transferred the records in 1914 - which is why the Executive Council of Western Samoa, although the true transferring agency, is not fully documented.

Behörden des Schutzgebiets Samoa
Reports (Berichte)
6067 · Bestand · 1900 - 1900
Teil von Archives New Zealand

An artificial series was created to contain these two reports which do not appear to fit anywhere. The report on Samoa may have been prepared for Berlin after the annexation. It gives details of the island, its climate, history, population, agriculture etc. In 1955 the German Consuls archives were discovered in Apia with the records of the German Colonial Administration. These were removed and transferred to the National Archives of New Zealand for extensive conservation work and microfilming. The decision was made to document the German-Samoan agencies and record series as if they had transferred the records in 1914 - which is why the Executive Council of Western Samoa, although the true transferring agency, is not fully documented.

Behörden des Schutzgebiets Samoa
File Registers/Lists
6068 · Bestand · 1909 - 1914
Teil von Archives New Zealand

Item AGCA 0598 also contains a list of "old system" files and is indexed. Item AGCA 0599 appears to be lists of files which were in existence at the time of compilation. These items formed the basis for the lists of files in series 6050, 6051 and 6073. In 1955 the German Consuls archives were discovered in Apia with the records of the German Colonial Administration. These were removed and transferred to the National Archives of New Zealand for extensive conservation work and microfilming. The decision was made to document the German-Samoan agencies and record series as if they had transferred the records in 1914 - which is why the Executive Council of Western Samoa, although the true transferring agency, is not fully documented.

Behörden des Schutzgebiets Samoa
6071 · Bestand
Teil von Archives New Zealand

This register details the decisions made relating to Land cases. Cases are given a running decision number and cross-referenced to Land files (L.K. references). Keeping of Register detailed in the instructions on procedure of the Land & Titles Commission (AGCA 6058/0891, AGCA 6051/0472). In 1955 the German Consuls archives were discovered in Apia with the records of the German Colonial Administration. These were removed and transferred to the National Archives of New Zealand for extensive conservation work and microfilming. The decision was made to document the German-Samoan agencies and record series as if they had transferred the records in 1914 - which is why the Executive Council of Western Samoa, although the true transferring agency, is not fully documented.

Behörden des Schutzgebiets Samoa
G255 · Bestand · 01 Jan 1885 - 31 Dec 1991
Teil von National Archives of Australia

This series consists of material created by the Imperial Government of German New Guinea. The material was seized by the Australian Government when the Territory was captured during the First World War. The records of this series were among a large collection of material relating to the former territory of German New Guinea which came into the custody of the then Commonwealth Archives Office in 1963. This material is believed to have been shipped to Australia from Rabaul in 1937 for safekeeping following the volcanic eruption in May of that year. The collection comprised all the extant material from the four periods of colonial administration: (1) the New Guinea Company 1885-1899, (2) German Imperial administration 1899-1914, (3) British Military Administration 1914-1921, and (4) Australian Civil Administration of the mandated territory. There is record of the material having been examined in Canberra in August 1937 by Miss M Jacobs of the Department of History, University of Sydney. The collection was then in the custody of the National Library but was subsequently stored in large wooden crates at the premises of the Government Printer at Kingston. It remained there, more-or-less forgotten, until rediscovered in 1963 during a re-location of the Government Printing Office. It was transferred to the custody of the Commonwealth Archives Office on 20 August 1963 and accessioned as AA1963/83. A handwritten inventory was prepared (in English.) Various conversion to G series were effected and, in 1991, the remaining records created by the Imperial German administration 1899-1914 were separated and arranged to constitute this series by a visitng archivist from the German State Archives (Bundesarkiv), Dr. Jurgen Real. Note that Dr. Reals arrangement is in accordance with the practice of the Bundesarkiv, and not with the precepts of the Australian CRS system. The original order is not maintained - the items are not attributed to a particular agency recording and the original item number control is ignored in favour of an imposed simple numerical sequence. The inventory received from Dr. Real in December 1992 displays a number of discrepancies in the numerical sequence. In particular numbers 48, 293, 498, 547, 548 and 934 have not been used. Also several numbers were used twice; these have been differentiated by use of A and B suffixes. Dr Reals inventory is entirely in German. An English translation was arranged by Australian Archives in 1993 and this version has been entered in the ANGAM2 database. The records were subsequently microfilmed and, in 1994 and after a sojourn of 57 years in Australia, the original records were returned to Papua New Guinea. They are now held by the National Archives of Papua New Guinea in Port Moresby. Microflilm copies are available for use in this office. The reference copy is G255/4. This series consists of records covering all matters relating to the administration of the German settlements on the mainland of New Guinea (that is, on the North-East Coast), on New Britain and New Ireland. It complements series G1 (1899-1911) and G2 (1911-1914) which consist of records of the Imperial Government of German New Guinea relating to the external Island Territories (Carolines, Marianas and Marshall Islands) - that is, those territories which were not subsequently administered by the occupying power which succeeded the German government at Rabaul after 1914. In 2018, the microfilm was digitised and uploaded to National Archives RecordSearch database.

Behörden des Schutzgebiets Deutsch-Neuguinea
Memoranda
6074 · Bestand · c. 1880
Teil von Archives New Zealand

This is a single item placed in an artificial series for ease of reference. In 1955 the German Consuls archives were discovered in Apia with the records of the German Colonial Administration. These were removed and transferred to the National Archives of New Zealand for extensive conservation work and microfilming. The decision was made to document the German-Samoan agencies and record series as if they had transferred the records in 1914 - which is why the Executive Council of Western Samoa, although the true transferring agency, is not fully documented.

Deutsches Konsulat Apia
Registered Files (Old System)
6050 · Bestand · 1900 - 1909 range held: 1899 - 1903
Teil von Archives New Zealand

This series was in use from 1900 with the establishment of the Colonial Administration until May 1909 when the new system was brought into use. A large proportion of files was carried directly to the new system and top numbered without any further papers being added. It would also appear that, when new file subjects were created, bindings of these old files were split and papers removed to form the basis for new files. This could explain why all the files remaining in this old system have split bindings and why there are so few of them. They may be what was left of files which were dismembered. Files listed in this series are those which physically remained as part of the series, of which portions were top numbered into the new system. File titles have been given in German and translated into English only when the item is actually held. A partial index to the file titles forms part of series 6068. In 1955 the German Consuls archives were discovered in Apia with the records of the German Colonial Administration. These were removed and transferred to the National Archives of New Zealand for extensive conservation work and microfilming. The decision was made to document the German-Samoan agencies and record series as if they had transferred the records in 1914 - which is why the Executive Council of Western Samoa, although the true transferring agency, is not fully documented.

Behörden des Schutzgebiets Samoa
Circulars (Rundschreiben)
6064 · Bestand · 1900? - 1914 range held: 1905 - 1909
Teil von Archives New Zealand

Circulars held were produced in Berlin by the Colonial Office for customs officers throughout German possessions. In 1955 the German Consuls archives were discovered in Apia with the records of the German Colonial Administration. These were removed and transferred to the National Archives of New Zealand for extensive conservation work and microfilming. The decision was made to document the German-Samoan agencies and record series as if they had transferred the records in 1914 - which is why the Executive Council of Western Samoa, although the true transferring agency, is not fully documented.

Zollverwaltung Samoa
Correspondence Files
6073 · Bestand · 1879 - 1900
Teil von Archives New Zealand

It would appear that files from this system were maintained parallel to the Colonial Administration system for a short while after the annexation on 1 March 1900. Some files in Series 6051 date back to the era of the Consulate but there is no indication that they fitted within this system. In 1955 the German Consuls archives were discovered in Apia with the records of the German Colonial Administration. These were removed and transferred to the National Archives of New Zealand for extensive conservation work and microfilming. The decision was made to document the German-Samoan agencies and record series as if they had transferred the records in 1914 - which is why the Executive Council of Western Samoa, although the true transferring agency, is not fully documented.

Deutsches Konsulat Apia
Samoanisches Gouvernementsblatt
6054 · Bestand · 1900 - 1912
Teil von Archives New Zealand

From examination it would appear that these papers may precede the land files (series 6083) (no items held) and administrative files (series 6069). In 1955 the German Consuls archives were discovered in Apia with the records of the German Colonial Administration. These were removed and transferred to the National Archives of New Zealand for extensive conservation work and microfilming. The decision was made to document the German-Samoan agencies and record series as if they had transferred the records in 1914 - which is why the Executive Council of Western Samoa, although the true transferring agency, is not fully documented.

Behörden des Schutzgebiets Samoa
Plantation Statistics (Plantagen-Statistik)
6055 · Bestand · 1906 - 1907
Teil von Archives New Zealand

Papers consist of forms filled in by plantations detailing what was grown and how much they yielded. Details are also given of the animals kept, staff employed, and acreage of plantation. In 1955 the German Consuls archives were discovered in Apia with the records of the German Colonial Administration. These were removed and transferred to the National Archives of New Zealand for extensive conservation work and microfilming. The decision was made to document the German-Samoan agencies and record series as if they had transferred the records in 1914 - which is why the Executive Council of Western Samoa, although the true transferring agency, is not fully documented.

Behörden des Schutzgebiets Samoa
Correspondence Files
6059 · Bestand · 1913 – 1914
Teil von Archives New Zealand

Some files were obviously part of a former series (6082) for which no list is existent. Files seem to have been top numbered into series 6059 at some later date. There are no annotations to indicate that any papers were added after the top numbering. Papers relate to the dealings between the district administrator and villages and organisations in his area. In 1955 the German Consuls archives were discovered in Apia with the records of the German Colonial Administration. These were removed and transferred to the National Archives of New Zealand for extensive conservation work and microfilming. The decision was made to document the German-Samoan agencies and record series as if they had transferred the records in 1914 - which is why the Executive Council of Western Samoa, although the true transferring agency, is not fully documented.

Behörden des Schutzgebiets Samoa
Administrative Files (Verwaltungsakten)
6069 · Bestand · 1903 - 1914
Teil von Archives New Zealand

It is probable that these files, as well as containing correspondence of a general nature to the Commission, were used to file papers relating to land cases which were not proceeded with or which did not merit a separate file. In 1955 the German Consuls archives were discovered in Apia with the records of the German Colonial Administration. These were removed and transferred to the National Archives of New Zealand for extensive conservation work and microfilming. The decision was made to document the German-Samoan agencies and record series as if they had transferred the records in 1914 - which is why the Executive Council of Western Samoa, although the true transferring agency, is not fully documented.

Behörden des Schutzgebiets Samoa