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319 / 563 · Teil · 24. September 1913
Teil von Zentrum für Mission und Ökumene – Nordkirche weltweit

[Personalakte Peter Jessen] Bock (Makamba) an Bracker über positive Entwicklungen in der Arbeitsmoral der Eingeborenen. Hinweis darauf, warum die Zusammenarbeit mit den Eingeborenen anfänglich nicht geklappt hat: Jessen hatte gegenüber den eingeborenen Waha gesagt, er und seine Freunde seinen von einem anderen Stamm als die Europäer in der Militärstation Kassulo. Da die Waha aber nur zwei Sorten Europäer kennen, nämlich die normalen und die Griechen, wurde Bock in die Kategorie der Griechen eingeteilt. Die Griechen aber sind Arbeiteranwerber, die die Eingeborenen zum Arbeitsdienst beim Eisenbahnbau pressen. Also vermuteten die Waha, Bocks Bitte um Hilfe beim Hausbau sei nur ein Vorwand, um die Waha dann zum Dienst an der Eisenbahn zu verschleppen. Querelen mit Jessen, der eine strengere Umgangsart mit den Eingeborenen hat, und die Fragen, ob man Afrikaner nur mit der Peitsche zur Arbeit zwingen kann, oder auch mit ihnen reden kann. Bock wolle nicht Herrenmensch sein, sondern Freund der Eingeborenen. Frage nach dem Umgang mit Eingeborenen. Bericht über die etwas teuer geratene Produktion von Ziegeln (Ich bin erst im Laufe der Arbeitswochen hinter das richtige Rezept zur schnellen Herstellung gekommen. Bis dahin hielt ich mich noch an Br. Andersens Methode.), die baldige Fertigstellung des Hauses in Makamba, Jessens Besuch und Hilfe beim Hausbau, die teuren Lohnkosten für Arbeiter durch den Bahnbau, gebesserte Gesundheit, geplanten Besuch bei Andersens, Unklarheiten bezüglich des Ortes, an dem die Hochzeit stattfinden soll (Hoffentlich kommt kein Wirrwarr zustande, dass die Bräute in Usambara feiern und wir in Daressalam)

Schleswig-holsteinische lutherischen Mission zu Breklum