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Innen- und Außenpolitik, Bd. 1
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA Rep. 89, Nr. 666 · Akt(e) · 1890-1906
Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

113 Blatt, Enthält u. a.: - Vorschläge der Baronin Thecla von Felsentorff, geb. Ekenstam, einer Verwandten des Ministers Langerheim in Berlin, für die abendliche Freizeitgestaltung während des nächsten Aufenthalts Wilhelms II. in Rom, Handschreiben, Rom, 14. April 1893 - Refexionen Wilhelms II. über die Entwicklung der englichen und der deutschen Industrie, über die Ausnutzung der Arbeiterschaft (kann auf "dem Mist sterben") und über deren Bedüfnisse (Absicherung, Vorsorge usw.) und Teilhabe, die Bildung von trade-unions in England, die weitgehende Ablehnung dieser zivilisatorischen Aufgabe in Deutschland (gute Beispiele Krupp, Stinnes), das Verhältniss der Arbeiterschaft zur Sozialdemokratie und dann zur Anarachie, über die Forderung an und das Defizit der deutschen Industrie bei der Wahrnehmung der Bedürfnisse der Arbeiterschaft. Vergleich mit der Truppe, das Kümmern des Hauptmanns um die Wünsche und Gedanken gegenüber der Überlassung an den Feldwebel und Unteroffizier (13 Punkte, handschriftlich, o. D.) - Auswahl des Konsitorialpräsidenten Ernst von Weyrauch in Kassel zum Unterstaatssekerär im Kultusministerium, von Wilhelm II. als Präsident des evangelischen Oberkirchenrats erwogen, 20. April 1890 [mit Randbemerkungen Wilhelms II.: "stimmt! zeigt mal wieder, daß erstens ich nicht so dumm bin wie die Herren Minister mich manchmal halten, zweitens, daß ich mir meine Leute immer richtig vorher ansehe."] - Einreichung von Marine-Tabellen durch Freiherrn von Senden, Jan. 1895 - Schiffbau 1893/1894 nach der Statistik von Lloyds. Vergleich Handeschiffe/Kriegsschiffe Deutschland, Russland, Frankreich, Vereinigte Staaten, handschriftlich Wilhelm II. - Neubau und Anforderungen für 1895 von Schlachtschiffen, Panzerschiffen, Kreuzern, Torpedobooten in England und Frankreich - Namen der Schlachtschiffe in England, Russland, Frankreich und Italien, 1895. Schiffsbau 1893 - Handzeichnung des Schlachtschiffs Hannibal, 14900 tons. Panzerung, Bestellungen, Besorgnis in England über die Verhältnisse in Ostasien. Handzeichnung und Ausführungen durch Wilhelm II. - Äußerungen von Georg Kardinal von Kopp, Beslau, über die Ablehnung eines Glückwunschtelegramms an Bismarck (1. April 1895) seitens des Papstes, März 1895 - Bitte einer Frau von Sarlaghy um Unterstützung durch den Ankauf eines Bildes (großes Selbstportrait mit Palette) durch die Nationalgalerie aufgrund der finanzellen Forderungen ihres Ehemanns aus Anlass ihrer beabsichtigten Scheidung, 7. Nov. 1895 - Äußerungen von Georg Kardinal von Kopp, Beslau, über die anstehende Wiederbesetzung des erzbischöflichen Stuhls in Freiburg in Baden und die Möglichkeit der Einflußnahmen durch den Kaiser, 14. April 1897 - Projekt für eine Bund zur Bekämpfung sozialdemokratischer Tendenzen, Vorschläge des preußischen gesandten in Stuttgart, Theodor von Holleben, 21. April 1897, mögliches Zusammentreffen anlässlich der Reise des Kaisers nach Wiesbaden, 29. April 1897 - Nachrichtenverkehr und Berichterstattung über den griechisch-türkischen Krieg, Larissa, 2. Mai 1897 - Ankündigung des inkognito Aufenthalts des Theodor von Holleben im Hotel Taunus am Bahnhof in Wiesbaden, 14. Mai 1897 - Äußerungen des Gesandten in Stuttgart, Theodor von Holleben, über seine diplomatische Verwendung. Änderungen bei den Reichämtern, Nachbesetzung des Postens in Stuttgart, Vorschlag des japanischen Gesandten Shuzo Aoki zur Errichtung von Botschaften in Berlin und Tokio, mögliche Besetzung dieses Postens mit Theodor von Holleben. Vormals nicht realisierte Entsendung nach China im ersten japanisch-chinesischen Krieg (1894/95), 6. Juli 1897 - Übereinstimmung Georg Kardinal von Kopps, Beslau, mit dem Urteil des Kaisers, Johannesberg/Jauernig, österreichisch Schlesien, 6. Juli 1897 - Anfertigung von Wasserkarten und Hilfen für das schlesische Überschwemmungsgebiet. Kentern des Torpedoboots S 26 am 22. Sept. 1897 im Sturm in der Elbemündung und Tod von sieben Besatzungsmitgliedern, 25. Sept. 1897 - Regelung des geheimen Telegrammverkehrs und Chiffre zur geheimen Korrespondenz zwischen Wilhelm II. und Sultan Abdülhamid II. (Yildiz-Palast / Konstantinopel [ab 1930 offiziell Istanbul]) über dessen Ersten Sekretär des Palais, Tashin Bay, [nach dem Stand vom 26. November 1898] - Novellierung des Flottengesetzes. dabei u. a. Handschreiben des Viceadmirals Alfred (ab 1900 von) Tirpitz und Zeitungsmeldungen, Dez. 1899 - Initiative des Friedrich von Bodelschwingh, Bethel bei Bielefeld, für eine Petition "Das Deutsche Volk an seinen Kaiser" zur Beendigung des (zweiten) Burenkrieges, Feb. 1901. Dabei Petition (Vervielfältigungsstück) und Telegramm an den Chef des Zivilkabinetts Lucanus "Stelle mich morgen abend 6 uhr. bodelschwingh" - Bericht des Oberleutnants in der Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika Georg von Stillfried-Rattonitz über seine Ansichten betreffend Eingeborenenfrage und militärische Verhältnisse in Südwestafrika in den letzten zwei Jahren, 12. Dezember 1904 [mit Randbemerkungen Wilhelms II.] - Handschreiben [Axel] Varnbühlers [von und zu Henningen] an Wilhelm II., u. a. über sein Entrinnen vor der "Gelben Gefahr" und Äußerungen über die Nachfolge des württembergischen Kultusministers im Ministerium des auswärtigen Angelegenheiten beim Rücktritt des württembergischen Außenministers Julius von Soden, 27. Juni 1906 - Ludwig Quidde, Eine Studie über römischen Cäsarenwahnsinn. 3. Aufl. Leipzig [1894]. Separatdruck aus der "Gesellschaft". Zeitschrift für Kunst, Literatur und Sozialpolitik. Anonyme Verdächtigung der Majestätsbeleidigung, ohne Datum.

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, VI. HA, Nl Radowitz, J. M. v., d. J. · Bestand
Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

Das vorliegende Findbuch stellt eine nur leicht veränderte und gegebenenfalls korrigierte Abschrift der im Jahr 1957 durch Dr. Renate Endler angefertigten Verzeichnung (einschließlich Vorbemerkung) dar. Der Nachlass des Gesandten Joseph Maria von Radowitz gelangte durch zwei Akzessionen (acc. 112/1933 und 339/1936) an das Preußische Geheime Staatsarchiv. Er durfte laut Depositalvertrag nicht geordnet und verzeichnet werden. Deshalb lässt sich nicht genau feststellen, welche Verluste durch die kriegsbedingte Aus- und Umlagerungen eingetreten sind. Sicher lassen sich Lücken bei den Tagebüchern und bei den persönlichen Aufzeichnungen feststellen. Der Bestand, dessen Signaturen völlig neu gegeben wurden, ist wie folgt gegliedert: An den Anfang wurden die Tagebücher und die persönlichen Aufzeichnungen von Radowitz gestellt. Die Tagebücher setzen mit dem Jahr 1853 ein und sind mit Unterbrechungen bis zum Jahr 1909 vorhanden. Von den Memoiren sind zwei Exemplare vorhanden. Das eine ist das Konzept von der Hand Radowitz, das andere eine nochmals durchgesehene Reinschrift von fremder Hand. Als nächstes folgt die Korrespondenz, unterteilt in den Briefwechsel mit der Familie, den alphabethisch und den chronologisch geordneten Briefwechsel. Die in großer Anzahl vorhandenen Zeitungen und Zeitungsausschnitte wurden ebenfalls chronologisch geordnet. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um Zeitungsstimmen zur Algeciras-Konferenz, die von Januar bis April 1906 tagte. Bei Recherchen ist eventuell auch der hier verwahrte Nachlass des Vaters Joseph Maria von Radowitz (der Ältere) heranzuziehen. Der Nachlass wurde von Hajo Holborn zur Herausgabe der "Aufzeichnungen und Erinnerungen aus dem Leben des Botschafters Joseph Maria von Radowitz", 1925, benutzt. Im Zuge der jetzigen Datenbankeingabe durch Fr. Pistiolis wurden die Registereinträge für den chronologisch geordneten Briefwechsel (B III Nr. 1-10) und die Zeitungsbände (C Nr. 1 Bd. 1-3 und C Nr. 2 Bd. 1-3) als Enthält-Vermerke bei den entsprechenden Archivalieneinheiten übernommen. Der Karton 44 enthält ferner noch Ungeordnetes. Laufzeit: 1839 - 1912 und ohne Datum Umfang: 2,2 lfm Zu bestellen: VI. HA, Nl Joseph Maria von Radowitz (d. J.), Nr. .... Zu zitieren: GStA PK, VI. HA Familienarchive und Nachlässe, Nl Joseph Maria von Radowitz (d. J.) (Dep.), Nr. .... Berlin, November 2013 (Archivoberinspektorin Sylvia Rose) Lebensdaten: Joseph Maria von Radowitz wurde am 19.5.1839 in Frankfurt/Main geboren, wo sein Vater als preußischer Militärbevollmächtigter beim Deutschen Bund tätig war. Seine Mutter, Maria von Radowitz, war eine geborene Gräfin von Voß. Radowitz besuchte die Gymnasien in Berlin und Erfurt, wo die Familie nach dem Ausscheiden des Vaters aus dem Dienst ihren endgültigen Wohnsitz nahm. Nach dem Studium an den Universitäten Berlin und Bonn und nach Ableistung seiner Militärzeit wurde Radowitz am 25.4.1860 Auskultator beim Kammergericht. Er fand zunächst eine Anstellung beim Stadtgericht in Berlin in der Abteilung für Untersuchungssachen und später beim Kreisgericht in Erfurt. Im Jahr 1861 trat Radowitz, unterstützt vom Minister des Äußeren, Freiherrn von Schleinitz, und anderen Freunden der Familie, in die diplomatische Laufbahn ein. Er wurde Attaché der preußischen Gesandtschaft in Konstantinopel. Im Jahre 1862, zurückgekehrt nach Berlin, legte Radowitz das Legationssekretär-Examen ab. Nachdem im Jahr 1859 eine unter Leitung des Grafen Eulenburg stehende Mission mit China, Japan und Siam Verträge abgeschlossen hatte, sollte nun, 1862, ein preußisches Generalkonsulat in China eingerichtet werden. Radowitz stellte den Antrag, als Legationssekretär bei diesem Konsulat angestellt zu werden und wurde, da die anderen Bewerber für den Posten eines Legationssekretärs die Sendung nach China ablehnten, aufgenommen. Er versah seinen Dienst in Schanghai bis zum November 1864. Im Mai 1865 erhielt Radowitz den Posten des 2. Legationssekretärs in Paris, den er, mit einer Unterbrechung durch die Teilnahme am Krieg 1866, bis zum Jahr 1867 einnahm. Die nächsten Stationen der Tätigkeit von Radowitz waren München und Bukarest, wo er als Generalkonsul wirkte. In München fand seine Trauung mit Nadine von Ozerow, der Tochter des russischen Gesandten in Bayern, statt (1868). Vom Jahr 1872 bis 1880 war Radowitz im Auswärtigen Amt beschäftigt, dazwischen lag die Ernennung zum Gesandten in Athen (25.6.1874), die Mission nach Petersburg (1875), der Berliner Kongress (1878) und die Mission nach Paris (1880). Nach dem Aufenthalt in Athen erhielt Radowitz im Jahr 1882 den Posten als Botschafter des Deutschen Reiches in Konstantinopel (bis 1892) und darauf den Posten in Madrid, wo er bis zum Jahr 1908, bis zu seinem Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst, blieb. Im Jahr 1906 nahm er zusammen mit dem Grafen von Tattenbach als deutscher Vertreter an der Algeciras-Konferenz teil, die von Januar bis April 1906 tagte. Joseph Maria von Radowitz verstarb am 16.1.1912 in Berlin. Literatur: " H. Holborn (Hrsg.), Aufzeichnungen und Erinnerungen aus dem Leben des Botschafters Joseph Maria von Radowitz. 2 Bde, Stuttgart, Berlin und Leipzig 1925 " H. Philippi, Die Botschafter der europäischen Mächte am Berliner Hofe 1871-1914. In: Vorträge und Studien zur preußisch-deutschen Geschichte ... Hrsg. von O. Hauser. Köln und Wien 1983, S. 159-250 (Neue Forschungen zur Brandenburg-Preußischen Geschichte, Bd. 2) " D. M. Krethlow-Benziger, Glanz und Elend der Diplomatie. Kontinuität und Wandel im Alltag des deutschen Diplomaten auf seinen Auslandsposten im Spiegel der Memoiren 1871-1914. Bern, Berlin u. a. 2001, S. 554-555 (Europäische Hochschulschriften: Reihe 3, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, Bd. 899) " J. C. Struckmann unter Mitarbeit von E. Henning, Preußische Diplomaten im 19. Jahrhundert. Biographien und Stellenbesetzungen der Auslandsposten 1815-1870. Berlin 2003, S. 193 u. ö. " H. Spenkuch, Radowitz, Joseph Maria. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003 " R. F. Schmidt, Otto von Bismarck (1815-1898). Realpolitik und Revolution. Eine Biographie. Stuttgart 2004, S. 203, S. 205 Bestandsbeschreibung: Lebensdaten: 1839 - 1912 Findmittel: Datenbank; Findbuch, 1 Bd.