Rund 20.000 Alltags- und Ritualgegenstände sowie Kunst außereuropäischer Kulturen bilden einen reichen Fundus für Sonderausstellungen und wissenschaftliche Forschung. Ziel ist dabei, Verständnis und Respekt für andere Weltregionen zu fördern und Interesse an der Vielfalt menschlicher Lebenswelten zu wecken. Regionale Schwerpunkte der Sammlung sind Ostasien und Amerika sowie die ehemaligen deutschen Kolonialgebiete in Neuguinea, Ost- und Westafrika. Zeitgenössische Kunstwerke indigener Völker, die im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne entstehen, nehmen einen besonderen Platz ein. Die Sammlung Afrika besteht aus rund 3.500 Objekten des afrikanischen Kontinentes. Kostbarkeiten sind die Alltagsgegenstände der Schilluk, Dinka, und Bari. Sie wurden teils bereits vor 1876 von den Freiburger Brüdern Rosset im damals noch unerforschten Südsudan zusammengetragen. Andere Objekte stammen aus den früheren deutschen Kolonien (1885-1918) in Ost- und Südwestafrika. Angehörige der damaligen kaiserlichen "Schutztruppen", wie beispielsweise Karl Sauer, Wilhelm Winterer, Theodor Leutwein, Dr. Lübbert und Eugen Fischer gaben Alltags- und Ritualobjekte der Makonde, Ziba, Herero und San an das Museum. Von Kapitän Johannis Heldt erwarb das Museum 1899 schöne bis wunderliche Objekte aus Zentral- und Westafrika.
enthält u.a. Bilder und Objekte der Schwedischen Handelsexpedition nach Kamerun (1883-1895)
Die Museumsstiftung Post und Telekommunikation besitzt eine umfangreiche Sammlung von Kommunikationsobjekten mit deutschem Kolonialbezug. Die 1995 gegründete, von der Deutschen Post und der Deutschen Telekom getragene Stiftung, zu der die Museen für Kommunikation Berlin, Frankfurt am Main und Nürnberg sowie das Archiv für Philatelie in Bonn gehören, geht zurück auf das 1872 in Berlin gegründete Reichspostmuseum. Der Staatssekretär des Reichspostamts Heinrich von Stephan hat der deutschen Kolonisierung tatkräftig die Wege ebnen helfen. Den Ausbau der Postdampfschifflinien begleitete die Schaffung von Kolonialpostämtern in allen deutschen Kolonien. Daher nimmt es nicht Wunder, dass das Lieblingskind von Stephan, das von ihm 1872 in Berlin zur Dokumentation und Veranschaulichung des Nachrichtenwesens und der Beförderungseinrichtungen „aller Zeiten und Völker“ zur Belehrung der Beamtenschaft und des Publikums gegründete Museum sich engagiert in den Dienst der Kolonialidee stellte. Das erste Postmuseum der Welt entwickelte sich durch eifrige Sammlung und repräsentative Ausstellung aussagekräftiger Objekte der Kolonialpostgeschichte zu einem vielbesuchten Ort kolonialherrschaftlicher Identitätsstiftung und nach dem Ersten Weltkrieg bis 1939 zu einer Stätte kolonialer Erinnerung und des Kolonialrevisionismus. Die vom Reichspostmuseum von 1886 bis 1939 gesammelten und ausgestellten Objekte aus kolonialen Kontexten lassen sich in sechs Kategorien gliedern: 1. Objekte mit Kolonialbezug, die nicht in den Kolonien waren wie zum Beispiel die Briefmarkendruckstöcke der Kolonialmarken oder in Deutschland für die Ausstellung angefertigte Modelle. 2. Objekte der Reichspost, die in die Kolonien gebracht oder dort angefertigt wurden, um die postalischen Verbindungen aufzubauen und zu unterhalten wie Poststempel und Dienstsiegel, Uniformen und Beschilderungen. 3. Objekte aus den Kolonien, die die Kommunikations- und Verkehrsbedingungen der einheimischen Bevölkerung thematisieren wie Originalboote, Verkehrsmodelle und Nachrichtentrommeln, darunter auch Erinnerungsstücke als „Mitbringsel“ zurückgekehrter Deutscher. 4. Objekte aus den Kolonien, die von der einheimischen Bevölkerung bezüglich der Kolonialpost geschaffen wurden wie Fetische und Darstellungen der Kolonialpost. 5. Objekte, die mit der Institution Kolonialpost verschickt wurden wie Briefe, Post- und Ansichtskarten. 6. Fotografien von Kolonialposteinrichtungen und landestypischen Verkehrseinrichtungen. Das Gros der Sammlung gelangte meist als kostenfreie Übernahme von der Reichspost oder der Reichsdruckerei in den Bestand der nachgeordneten Museumsbehörde. Darüber hinaus erhielt das Museum hinsichtlich der Kategorien 1, 2, 5 und 6 sehr viele Geschenke, vor allem von Kolonialpostbeamten. Der Ankauf stellt eher die Ausnahme dar. Bezüglich der Objekte aus den Kategorien 3 und 4, deren Anzahl viel geringer ist, bedarf es weiterer Forschungen zu den Erwerbungszusammenhängen vor Ort. Von den im Reichspostmuseum gesammelten Objekten mit deutschem Kolonialbezug hat das Gros den Krieg und die Nachkriegswirren wenigstens leidlich überstanden. Abgesehen von den Kolonialpostwertzeichen umfasste der ursprüngliche Bestand wenigstens 450 Druckstöcke der Kolonialmarken, ungefähr 600 Fotografien und 500 Objekte anderer Kategorien, darunter Gemälde, Grafiken, Dokumente und Kartenmaterial, Poststempel und Dienstsiegel, Feldpostbriefe und Feldpostausrüstung, Uniformen und Textilien, Verkehrsmodelle sowie ethnologische Objekte. Die durch den Krieg geteilte Kolonialsammlung des Reichspostmuseums gelangte nach 1945 in die Obhut der Nachfolgeinstitutionen Bundespostmuseum Frankfurt am Main und Postmuseum der DDR sowie die allermeisten Kolonialpostwertzeichen 1955 in das Postwertzeichenarchiv des Bundespostministeriums in Bonn.
enthält u.a. Dokumente zu Expeditionen von Mitarbeitern des Bernhard-Nocht-Instituts nach Kamerun
diverse Nachlassdokumente, hauptsächlich von Militärangehörigen. u.a. :
· Teilnachlass Richard Volkmann
· [Tagebuch] Unteroffizier Emil Maltzahn, 1901-1904
· [Tagebuch] Helmut Schauwecker, 1904-1905
· [Tagebuch] Leutnant Hans Erich Nolte
· [Tagebuch] Thomas Mayr, 30.9.1896 -
· [Tagebuch] Max Dötschel, 1904-1906
· [Tagebuch] Farmverwalter Erhardt Rother
· [Tagebuch] "Sein Fliegerleben" (Erhardt Rother)
· [Tagebuch] Dr. K.W. Schinke, 1.2.1905 - 4.3.1906
· [Tagebuch] Heinrich Mayer
· [Tagebuch] Oberleutnant Artur Schmitt (7. Kompagnie)
· [Tagebuch] Adolf Bernhardt (vermutlich vor 1895)
· [Tagebuch] Sergeant Albes
· [Tagebuch] Reiter Otto Plank
· [Tagebuch] Oskar Wipper (Ostabteilung)
· [Tagebuch] Karl Abeck
· [Tagebuch] Sofonias Teuß [Sofonias Theuß] (China/DSWA)
· [Tagebuch] Christian Döhler
· [Tagebuch] Gefreiter Otto Franz
· [Tagebuch] Dr. J.E.R.G Kahle, 20.3.1905 - 8.1905
· Briefe von Franz Zacher
· Manuskript "Erinnerungen" von Hauptmann J. Mannhardt
· Manuskript "Auf Patroullie" von Ltn. Julius Bäumler
· Brief von Dr. Welz
· Brief von Oberleutnant Kübler
· Bericht (privat) Leutnant Tschirnhaus an Vater
· Manuskript "Afrika 1908/1914" von Freiherr von Wachendorf
· Berichte "Eckert Expedition" von Heinrich Kirchheim
· Manuskript "MIt dem Kamelreiterkorps in die Kalahari" von Dr. Julius Ohlemann
· Manuskript "Erinnerungen an Deutsch-Südwestafrika - Unsere Pferde" von Rudolf Arendt
· [Bericht] "Versuche der Kraftfahabteilung in Deutsch-Südwestafrika" von Dr. Oskar Bongard, 1911
· Manuskript "Im Banne Afrikas" von Paul Leutwein
· [Bericht] "Expedition 1900 ins nördliche Kaokofeld und 1901 durchs Ampoland" von Dr. Georg Hartmann
· "Bericht über die Lage in der Kalahari Anfang April 1908 und die Gesichtspunkte für die weitere Verwendung der Truppe daselbst" von Hauptmann Willeke
· Bericht "Ankunft der 2. Feld-Telegraphenabtielung in Lüderitzbucht, Vormarsch und bau des ersten Zuges ders. nach der Großen Karasbergen." von unbekannt
· "Bericht über die Versuchsdauerfahrt mit dem von Daimler Motorenwerken Marienfels zu liefernden Personenkraftwagen für Südwestafrika"
· [Tagebuch] Petter (Die Kalahari.Expedition), 1908
· Briefbericht über zwei Gefechte (mit Skizze) in den Karasbergen von unbekannt
· Bericht "Die Kommandobehörde der Kaiserlilchen Schutztruppe in der Heimat" von W. Reith
· Bericht "Über Hunde in Südwestafrka" von Stabsarzt Dr. Erhardt
· [Bericht] "Erkundungsritt durch die Namib" von H. Hester Hemlringhausen
· "Bericht über die Patroulle" von Kirchheim
· "Der Sanitätsdienst bei der Expedition gegen die Kopper-Hottentotten im März 1908"
· Bericht "Die Gebirgsbatterien der Kaiserllichen Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika"
· Bericht "Das Gefecht von Trekkopje"
· "Der Hildegardorden" Vorwort von Helmut von Leipzig
· Passagierliste "Lulu Bohlen" vom 15.6.1894
· Bericht "Kämpfe der Abteilung von der Heyde am Waterberg" von Offizier von der Heyde
· Auszüge aus [Tagebuch] Lothar von Trotha
· [Manuskript] "Eine Reise ins Sandveld vor hundert Jahren" von Missionar C.G. Büttner
· Leonhard Köberlein
Der Bestand umfaßt die Sammlungs- und Haushaltsakten des Museums. Er wurde zur besseren Übersichtlichkeit in Kapitel aufgeteilt. Das erste Kapitel faßt die alten Korrespondenzakten des Museums, bis etwa 1943, zusammen. Im zweiten Kapitel sind die neueren Akten bis in das laufende Jahr erfaßt (in Bearbeitung). Kapitel drei ist mit "Nachlässe" überschrieben, wobei es sich natürlich nicht um echte Nachlässe handelt, sondern nur um Teile daraus. Kapitel vier nennt die alten Eingangs- und Inventarbücher, sowie alte Objektlisten. Das fünfte Kapitel umfaßt Schritstücke aus der Arbeit des Museums. Kapitel sechs faßt die Akten zusammen, die keinem der vorhergehenden Kapitel zuzuordnen sind. Ab dem siebten Kapitel folgen die Haushaltsunterlagen (in Bearbeitung). Die konservatorische Bearbeitung der Akten beschränkte sich auf das Entfernen aller Metallteile, sowie das Umlagern in archivtaugliche Aktendeckel und Boxen.
u.a. Online-Bildarchiv speziell zu afrikanischen Filialen, Gebäuden und Schiffen der Woermann-Linie, Carl Woermann und der Deutsche Afrika-Linien
Deutsche Afrika-Linien