Bestand PAW 1812-1945 - Preußische Akademie der Wissenschaften 1812-1945

Bereich "Identifikation"

Signatur

PAW 1812-1945

Titel

Preußische Akademie der Wissenschaften 1812-1945

Datum/Laufzeit

Erschließungsstufe

Bestand

Umfang und Medium

Bereich "Kontext"

Bestandsgeschichte

Findbuch-Einleitung Die Preußische Akademie der Wissenschaften war seit ihrer Gründung im Jahre 1700 die bedeutendste wissenschaftliche Einrichtung in Brandenburg-Preußen. Herausragende Vertreter der Geistes- und Naturwissenschaften wirkten an dieser Akademie und haben ihre Spuren in den Akademieakten hinterlassen. Die aus der wissenschaftlichen und geschäftlichen Tätigkeit der Akademie hervorgegangenen Unterlagen stellen einzigartige historische Quellen für die deutsche und europäische Wissenschafts- und Kulturgeschichte dar. Die in der akademischen Zentralregistratur zwischen 1700 und 1945 entstandene Aktenüberlieferung gliedert sich in zwei Aktenbestände, von denen der eine die schriftliche Überlieferung der Akademie aus dem Zeitraum von 1700 bis 1811 umfasst, während der andere die archivalischen Quellen der Akademie aus den Jahren 1812 bis 1945 enthält. Zäsur zwischen diesen beiden zentralen Archivbeständen ist das Jahr 1812, als in Auswirkung der Stein-Hardenbergschen Reformen und der 1810 erfolgten Gründung der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität die grundlegende Reorganisation der Preußischen Akademie der Wissenschaften mit dem Statut vom 24. Januar 1812 ihren Abschluss gefunden hatte. Der Bestand Preußische Akademie der Wissenschaften (1812-1945) umfasst alle Akten, die aus der Tätigkeit dieser Akademie in den Jahren 1812 bis 1945 in deren Zentralregistratur erwachsen sind. Insgesamt handelt es sich um über 2500 Verzeichnungseinheiten. Im Zuge der tiefgreifenden Akademiereform von 1812 verlor die Akademie ihre naturwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen (Observatorium, Laboratorium, Botanischer Garten) und Kabinette (Physikalisches Kabinett, Naturalienkabinett, Herbarium) sukzessive an die neugegründete Universität, so dass sie ihren wissenschaftlichen Tätigkeitsbereich neu bestimmen musste. Als neue Hauptform wissenschaftlicher Arbeit wurden seit 1815 an der Akademie wissenschaftliche Unternehmungen begründet, die von akademischen Kommissionen unter Vorsitz eines Ordentlichen Akademiemitglieds geleitet wurden. Die Arbeit in diesen großen Gemeinschaftsunternehmen leisteten neben den in die Kommissionen berufenen Akademiemitgliedern hauptsächlich Wissenschaftler, die hierzu von der Akademie für eine Tätigkeit in den jeweiligen Arbeitsstellen angestellt wurden. Auf Initiative von August Böckh entstand 1815 als erstes wissenschaftliches Unternehmen an der Akademie die Sammlung der griechischen Inschriften (Inscriptiones Graecae). Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts folgten weitere Unternehmen zur griechisch-römischen Altertumskunde, die ihren aktenmäßigen Niederschlag im Bestand Preußische Akademie der Wissenschaften (1812-1945) gefunden haben (u. a. Corpus Inscriptionum Latinarum, Corpus Medicorum Graecorum, Aristoteles-Ausgabe, Corpus nummorum, Ausgabe der griechischen christlichen Schriftsteller, Prosopographia Imperii Romani, Vocabularium Iurisprudentiae Romanae). Bedeutende naturwissenschaftliche Akademieunternehmen waren u. a. die Herausgabe der Sternkarten nach dem Vorschlag Friedrich Wilhelm Bessels, die Beobachtung der Venusdurchgänge und die Herausgabe der Geschichte des Fixsternhimmels. Die zu den geistes- und naturwissenschaftlichen Akademieunternehmen eingerichteten Arbeitsstellen/Kommissionen entwickelten sich größtenteils zu eigenständigen Registraturbildnern und bilden daher eigene Archivbestände. Neben den über 50 eigenen wissenschaftlichen Unternehmungen der Akademie, die von Akademiekommissionen geleitet wurden, unterstützte die Akademie finanziell in beträchtlichem Maße auch Forschungsvorhaben außerhalb der Akademie. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts erweiterte sich das Tätigkeitsspektrum der Akademie auch durch die ca. 50 bei ihr entstandenen Stiftungen, deren Stiftungsmittel über die Zinserträge größtenteils zur Forschungsfinanzierung genutzt wurden. Die überlieferten Stiftungsunterlagen nehmen einen breiten Platz im zentralen Aktenbestand ein. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Bestand Preußische Akademie der Wissenschaften (1812-1945) zusammen mit den anderen Archivbeständen des Akademiearchivs aus Sicherheitsgründen in einen Salzbergwerksschacht bei Bernburg an der Saale ausgelagert. Nach Kriegsende wurde auf Anordnung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) das eingelagerte Archivgut im Sommer 1946 bis auf geringe Ausnahmen an die inzwischen wiedereröffnete Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin zurückgegeben. Die wenigen von der sowjetischen Armee irrtümlich in die UdSSR verbrachten Archivalien der Preußischen Akademie der Wissenschaften, darunter ein Band mit den von E. du Bois-Reymond, E. Curtius und Th. Mommsen eigenhändig verfassten Plenarsitzungsprotokollen der Akademie aus dem Jahre 1890, gelangten im Ergebnis der deutsch-sowjetischen Verhandlungen über den Austausch kriegsbedingt verlagerten Archivgutes Ende 1990 nach Deutschland zurück. Das mit der Sichtung der zurückgekehrten Archivalien beauftragte Staatsarchiv Bremen übergab die Unterlagen der Preußischen Akademie der Wissenschaften ohne vorhergehende Absprache mit dem Akademiearchiv dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. Erst nach Verhandlungen zwischen der Leitung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wurden diese Unterlagen Anfang 1996 an das Akademiearchiv zurückgegeben. Die Gliederung des vorgefundenen Aktenbestandes nach sachlichen Gesichtspunkten in mehrere Aktenhauptgruppen, die der Akademiearchivar Karl Heinrich Ulrici 1832 bei der Fertigstellung des Findbuchs für die Akten aus dem Zeitraum 1700-1811 vorgenommen hatte, diente auch als Grundlage für die Registraturführung nach der Reorganisation der Akademie im Jahre 1812. Das so im Laufe der folgenden Jahrzehnte entstandene Registraturhilfsmittel ähnelte in seiner Grundanlage stark dem Findbuch für den ältesten Akademiebestand. Die Registraturordnung der preußischen Akademie in den Jahren 1812-1945, die während der gesamten Tätigkeit des Registraturbildners beibehalten wurde, bildete die Grundlage für die innere Neuordnung des Bestandes. Das der Registraturordnung zugrundeliegende Ordnungsschema war übersichtlich nach sachlichen Aufgabenbereichen gegliedert und entsprach weitestgehend archivischen Anforderungen. Allerdings waren einzelne Umstellungen in der systematischen Gliederung und Reihenfolge der Aktenhauptgruppen im Interesse eines klaren Bestandsaufbaus erforderlich. Neu aufgenommen in den Aktenbestand wurden die Rechnungsbelege zu den Jahresrechnungen der Akademie, die im Jahre 1903 von der Akademie in Verkennung ihres tatsächlichen Quellenwertes zur Kassation bzw. Selektion an das Preußische Geheime Staatsarchiv abgegeben worden waren. Kassationen an den Rechnungsbelegen wurden v. a. für die Frühzeit der Akademie und für die Jahre 1810 bis 1818 vorgenommen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gelangten die Rechnungsbelege in das Deutsche Zentralarchiv, Abt. Merseburg, wo sie 1959 zur Repositur 182 zusammengefasst und neu verzeichnet wurden. Es handelte sich dabei um insgesamt 70 Aktenpakete (10 lfm) mit Rechnungsbelegen aus dem Zeitraum 1700-1891. Einem Antrag des Akademiearchivs auf Rückgabe der Rechnungsbelege gab die Staatliche Archivverwaltung der DDR im Jahre 1969 statt, so dass die Rechnungsbelege wieder provenienzgerecht in die beiden zentralen Aktenbestände der Akademie integriert werden konnten. Für den Aktenbestand Preußische Akademie der Wissenschaften (1812-1945) wurden die entsprechenden Rechnungsbelege der Aktenhauptgruppe Finanzierungsangelegenheiten zugeordnet. Aus der als desintegrierte Registratur entstandenen Manuskriptensammlung wurden die an die Akademie gelangten Arbeitsergebnisse von finanziell unterstützten Forschungsvorhaben herausgelöst und den entsprechenden Hauptakten adhibendenmäßig zugeordnet. Nicht beibehalten werden konnten die aus römischen Zahlen und alphanumerischen Zeichen zusammengesetzten unübersichtlichen Registratursignaturen. Für die Archivsignaturen wurde eine Kombination aus römischen Zahlen für die Aktenhauptgruppen und laufenden Nummern für die Akteneinheiten gewählt. Einen sehr hohen Zeitaufwand erforderten die umfangreichen Verzeichnungsarbeiten am Bestand. Bei zahlreichen Aktengruppen mit hohem historischen Wert wurde eine erweiterte Verzeichnung mit Enthält-Vermerken durchgeführt. Den Hauptanteil an dieser Intensivverzeichnung leistete Frau Ilse Baumgart/Speigner. Aufgrund der Tatsache, dass die Personalunterlagen der Akademiemitglieder zum überwiegenden Teil nicht als Einzelakten angelegt wurden, sondern das gesamte Wahl- und Personalgeschehen eines bzw. mehrerer Jahre in Jahrgangsakten zusammengefasst wurde, war das Anlegen entsprechender Personenindizes zu den jeweiligen Jahrgangsakten für einen raschen Zugriff erforderlich. Jeder Jahrgangsakte ist ein Rotulus vorgeschaltet, der alle in der Akte vorkommenden Personen alphabetisch unter Angabe der jeweiligen Blattnummern umfasst. Die Enthält-Vermerke zu den Jahrgangsakten im Findbuch listen ebenfalls in alphabetischer Reihenfolge alle bereits gewählten bzw. vorgeschlagenen Akademiemitglieder mit den entsprechenden Fundstellen auf. Diese nach Wert und Bedeutung der Jahrgangsakten erforderliche Intensiverschließung hatte zur Folge, dass erst im Jahr 1985 ein maschinengeschriebenes Findbuch zum Gesamtbestand Preußische Akademie der Wissenschaften (1812-1945) vorlag. In den 1990er Jahren erfolgte im Zuge von Bestandsbereinigungen durch Herrn Stephan Fölske die Zuordnung und Verzeichnung weiterer Unterlagen zum Bestand. Die Durchsicht des Findbuches für eine elektronische Erschließung des Bestandes und die daraus resultierenden Erschließungskorrekturen nahm Herr Dr. Wolfgang Knobloch vor. Die elektronische Neuverzeichnung des Bestandes erfolgte mit der Software Augias. Die Eingabe der Verzeichnungsangaben in die Datenbank und die Erstellung des Personenregisters besorgte Frau Sylvia Rachuj.

Abgebende Stelle

Bereich "Inhalt und innere Ordnung"

Eingrenzung und Inhalt

Vorwort:

Bewertung, Vernichtung und Terminierung

Zuwächse

Ordnung und Klassifikation

Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften >> I. Historische Abteilung

Bedingungen des Zugriffs- und Benutzungsbereichs

Benutzungsbedingungen

Reproduktionsbedingungen

In der Verzeichnungseinheit enthaltene Sprache

  • Deutsch

Schrift in den Unterlagen

Anmerkungen zu Sprache und Schrift

deutsch

Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

Findmittel

Bereich Sachverwandte Unterlagen

Existenz und Aufbewahrungsort von Originalen

Existenz und Aufbewahrungsort von Kopien

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Beschreibungen

Bereich "Anmerkungen"

Alternative Identifikatoren/Signaturen

Zugriffspunkte

Zugriffspunkte (Thema)

Zugriffspunkte (Ort)

Zugriffspunkte (Name)

Zugriffspunkte (Genre)

Bereich "Beschreibungskontrolle"

Identifikator "Beschreibung"

Archivcode

Benutzte Regeln und/oder Konventionen

Status

Erschließungstiefe

Daten der Bestandsbildung, Überprüfung, Löschung/Kassierung

Sprache(n)

  • Deutsch

Schrift(en)

Quellen

Bereich Zugang