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Kriegsarchiv (Bestand)
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 1/11 · Bestand
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

Vorbemerkung: Am 3. Januar 1907 ordnete Kriegsminister von Marchtaler die Errichtung eines besonderen Kriegsarchivs, abgekürzt K. A., der Zentral-Abteilung des Kriegsministeriums an. Es sollte die vorhandenen alten Akten des Kriegsministeriums, dessen sogenannte alte Registratur, verwalten und in Stand halten, die bis 1874 geführten Offizierstammlisten verwahren und bearbeiten, sonstige ältere Akten des Kriegsministeriums bzw. seiner Abteilungen, sofern sie aus historischen oder weiteren Gründen der Aufbewahrung wert schienen, sammeln, Schriftgut von dauerndem militärischem oder kriegsgeschichtlichem Wert bei Behörden, Truppenteilen und Privatpersonen, von diesen gegebenenfalls unter Eigentumsvorbehalt, übernehmen und die im Jahre 1900 an das Haus- und Staatsarchiv abgegebenen Archivalien zurückfordern, sobald es die Raumverhältnisse erlaubten. Dazuhin wurden dem Kriegsarchiv übertragen Erhebungen über württembergische Armee- und Truppengeschichte und über persönliche Verhältnisse früherer Offiziere, soweit sie aus den vorhandenen Offizierstammlisten zu entnehmen und vornehmlich statistischer Art waren, Erhebungen über Verhältnisse und Einrichtungen in der württembergischen Armee, soweit die damals bestehenden nicht berührt wurden und soweit sie aus den beim Kriegsarchiv verwahrten Akten hervorgingen. Außerdem waren parallel zu der in der Zentral-Abteilung verbleibenden Bibliothek des Ministeriums württembergische Truppengeschichten, Lebensbeschreibungen württembergischer Offiziere sowie Ranglisten, Hof- und Staatshandbücher möglichst vollständig zu erwerben. Der neuen Institution standen zwar mehrere, insgesamt aber zu kleine Räume im Gebäude des Ministeriums zu, die keine befriedigende Aufstellung der Archivalien erlaubten. Dies änderte sich erst, als 1914 der Neubau des Kriegsministerjums bezogen werden konnte. Die Leitung übernahm der dem Minis rium aggregierte Oberst z.D. Wilhelm Strack von Weißenbac dem noch ein Zahlmeisteraspirant zugeteilt und nach Bedar einzelne Unteroffiziere und Mannschaften zur Hilfeleistun kommandiert wurden. Der Geschäftsverkehr wurde von der Zentral-Abteilung geführt, so dass es keiner eigenen Registraturordnung für das Kriegsarchiv bedurfte. Die einkommenden Unterlagen - Archiv-, Bibliotheks- und Sammelgut - sollten einheitlich in 16, römisch durchgezählte "Serien" untergliedert werden, deren Titel "Königliches Haus und Land", "Organisation und Formation des Militärs", "Feldzüge", "Handbibliothek", "Bau- und Festungspläne", "Stempelsammlung" u. a. lauteten. Durch die weitere Aufspaltung in "Serien" ergaben sich für die einzelnen Bände und Büschel bis fünfgliedrige Signaturen (z.B. 11010 A f). Inwieweit erhaltene, sehr knappe Findbuch, das mit der Gruppe III "Feldzüge" abbricht, alle oder nur Teile der bis zum Ausbruch Weltkriegs gesammelten und verzeichneten Unterlagen erfasst, muss offen bleiben. Aufs Ganze gesehen war dem Kriegsarchiv keine bedeutende Entwicklung beschieden. Im Krieg legte Strack noch eine allerdings klein geblieber Zeitungsausschnittsammlung zu einzelnen Kämpfen an, bis er am 9. August 1917 verstarb. Fast gleichzeitig wurde der seit 1915 zur Dienstleistung im Kriegsarchiv kommandierte Major Winter dem Stellvertretenden Generalkommando zur Verfügung stellt. Unterdessen wurde auf 1. Juni 1915 Major z. D. Adolf Osterberg dem Kriegsministerium zur Dienstleistung zugeteilt und zwar dessen neugebildeter Kriegsgeschichtlicher Abteilung. Mit seiner Aufgabenstellung erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter bis Kriegsende auf 27, unter Einrechnung der nur zeitweise beschäftigten auf 41, meist Reserveoffiziere und Landsturmangehörige. Ende September 1916 wurde die Abteilung in "Kriegsarchiv 1", abgekürzt Kr. A. 1, umbenannt, während das bisherige Kriegsarchiv die Bezeichnung "Kriegsarchiv II", abgekürzt Kr. A. II, erhielt. : Das Kriegsarchiv I hatte die Aufgabe, von den Feldtruppenteilen gefertigte Kriegstagebücher zu sammeln, zu sichten und dem Stellvertretenden Generalstab der Armee in Berlin zur Abschrift und Prüfung zuzusenden, durch einige zum Kriegsministerium kommandierte kriegsbe- schädigte Offiziere und unter Mithilfe des früheren Kriegsministers von Schnürlen in nüchterner wissenschaftlicher Darstellung den "Anteil der württembergischen Truppen am Weltkrieg" aufzuzeigen, (1) in der Reihe "Schwäbische Kunde aus dem großen Krieg" einzelne Kampferlebnisse in mehr volkstümlicher Form zu schildern und zu veröffentlichen, (2) eine Bildnissammlung der während des Kriegs gefallenen Offiziere und Heeresbeamten anzulegen und in Form einer Ehrentafel herauszubringen, "hervorragende Taten von Offizieren und einzelnen Truppen- teilen" und "Heldentaten", d.h. von den Feldtruppen eingeforderte Berichte über die Taten der mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse bzw. der Goldenen Militärverdienstmedaille beliehenen Unteroffiziere und Mannschaften, zu bearbeiten und an die heimatliche Presse weiterzuleiten, in Vortragsveranstaltungen über besondere Leistungen im Kampf zu sprechen und die Texte der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Truppenteile, bei denen Württemberger in größerer Zahl standen, übersandten mehr oder weniger regelmäßig Stärkenachweise, Kriegsgliederungen und insbesondere die "Königsberichte". Sie wurden, wie schon der Name andeutet, auf dessen ausdrücklichen Wunsch unmittelbar vorgelegt, daraufhin in den Abteilungen des Kriegsministeriums ausgewertet und schließlich nach einem gewissen zeitlichen Abstand an das Kriegsarchiv I zur dauernden Verwahrung und Sichtung für die erwähnten kriegsgeschichtlichen Reihen abgegeben. Gegenüber diesen zusammenfassenden Darstellungen der Truppen sollte eine Sammlung von Feldpostbriefen und persönlichen Berichten das Erlebnis des einzelnen Kriegsteilnehmers festhalten. Auf Anweisung des Kriegsministers ging im Januar 1916 die thematische Zeitungsausschnittsammlung, die bei der Abteilung seit Kriegsbeginn geführt und zum damaligen Zeitpunkt bis März 1915 nachgetragen war, an das Kriegsarchiv I über, um hier möglichst rasch auf den aktuellen Stand gebracht zu werden. Die einzelnen Themenkreise der Sammlung wurden nun mit Großbuchstaben bezeichnet und ab Oktober 1917 noch weiter untergliedert. Gesammelt wurden wie schon bei der Zentral-Abteilung Ausschnitte aus dem Schwäbischen Merkur und anderen Tageszeitungen, zu denen nun auch der "Berner Bund", die "Münchener Neueste Nachrichten", die "Vossische Zeitung" u. a. zählten, während die württembergischen ausgesprochenen Parteiblätter wie "Beobachter" oder "Tagwacht" weiterhin bei Zentral-Abteilung für die dort verbliebenen Serien ausgewertet wurden. Im August 1918 wurde die Sammlung an die neu geschaffene "Abteilung H" des Ministeriums, später "Ministerial-Abteilung", übertragen. Diese Abteilung gliederte die seit Juli anfallenden Ausschnitte in 17 neue Sachgruppen, die bis November, vereinzelt Dezember 1918 reichen und nach der Auflösung der Ministerial-Abteilung Anfang 1919 wiederum im Kriegsarchiv zum Abschluss gebracht wurden. Da die genannten Aufgabenbereiche zu unterschiedlicher Zeit zuwuchsen und auch in Art und Umfang mehrfach abgeändert wurden, wechselte die Geschäftseinteilung wiederholt. Im Frühjahr 1918 bestanden fünf (Arbeits-)Gruppen a-e, die sich in ihrer Kompetenz z. T. etwas überschnitten und im Herbst 1918 - nach Bildung der Ministerial-Abteilung - zu den Gruppen a-d neu zusammen gefasst wurden. (3) : Nach Kriegsende wurde Oberstleutnant z. D. Osterberg auf 13. Januar 1919 dem Generalkommando wieder zur Verfügung gestellt. Schon einige Tage zuvor hatte das Personal des Kriegsarchivs I aus seiner Mitte den Vizefeldwebel der Landwehr Friedrich Hötzer zum Vorstand gewählt. Gleichzeitig stand die vorläufige Schließung zur Debatte, die allerdings nicht erfolgte. Jedenfalls wurde der frühere Kommandeur des Gebirgsregiments Major Theodor Sproesser auf 23. April 1919 zum Kriegsarchiv I kommandiert. Das nunmehr so bezeichnete "Kriegsarchiv", das Sproesser dann bis Ende 1920 leitete, vereinigte die bisher getrennten Kriegsarchive 1 und II; es bildete weiterhin eine Abteilung des Kriegsministeriums und unterstand ab August 1919 dessen Nachfolger, der Reichswehrbefehlsstelle Württemberg, und von Oktober 1919 an dem Landeskommandanten, während das Personal vom Heeresabwicklungsamt Württemberg bzw. dem nachgeordneten Abwicklungsamt des früheren Kriegsministeriums zur Verfügung gestellt wurde. Nach langwierigen Verhandlungen über die künftige Gestaltung des Militärarchivwesens und dabei u.a. über eine eventuelle Fortführung des Werks "Anteil der württembergischen Truppen am Weltkrieg" wurde das Kriegsarchiv Ende Dezember 1920 vom Gebäude des früheren Kriegsministeriums in Stuttgart, Olgastraße 13 in das bisherige Gewehrmagazin des Neben-Artilleriedepots in Stuttgart, Gutenbergstraße 109 verbracht und im Januar / März 1921 formell in das damalige Reichsnebenarchiv, die künftige Reichsarchivzweigstelle, eingegliedert. Da der Geschäftsverkehr, wie erwähnt, anfangs fast und auch später noch zu einen beträchtlichen Teil über andere Abteilungen des Ministeriums, hauptsächlich die Zentral-Abteilung, lief, entwickelte sich für das Kriegsarchiv in der Zeit seines Bestehens keine systematische Schriftgutablage. Der Hauptanteil machte beim Kriegsarchiv II das von anderen Provenienzstellen eingekommene Archivgut aus; Kriegsarchiv I standen die Entwürfe und z.T. auch Reinschriften der hier bearbeiteten Reihen und Einzelschriften im Vordergrund, sodann die zur Verwahrung eingekommen Berichte der Truppen u. a. In der Reichsarchivzweigstelle / Heeresarchiv ist ein Teil dieses Schriftguts mit anderen einschlägigen Unterlagen zu neuen Pertinenzbeständen vereinigt worden: Die verschiedenen Zeitungsausschnittsammlungen des Ministeriums wurden in den späteren Bestand M 731 "Druckschriften und Zeitungsausschnittsammlungen eingebracht und in Einzelfällen bis 1938/1942 fortgeführt. Die Feldpostbriefe wurden teilweise neu zusammengestellt und durch eine Vielzahl weiterer Briefe Sie zählen heute zu den Beständen M 750/1-3 "Feldpostbriefe I-III". Die für das Werk "Anteil der württembergischen Truppen am Weltkrieg" gesammelten Lichtbilder dürften unter Einschluss nicht mehr im Einzelnen feststellbare Erweiterungen den Grundstock des Bestandes M 705/1 "Königsalben" bilden. Lichtbilder gefallener Offiziere gingen, ohne dass sich dies immer nachweisen lässt, in den Beständen M 707 - M 709 "Bildnissammlungen I-III" auf. Die danach verbleibenden wenigen Sachakten und zahlreichen Berichtserien stellte Heeresarchivrat Hauptmann der Reserve Franz Knoch zum Bestand "Kriegsarchiv" zusammen. Des weiteren arbeitete Knoch Teile des vom früheren Kriegsarchiv gesammelten Archivguts - so z. B. aus der einstigen Registratur des Generalquartiermeisterstabs bis 1870 - ein, sodann "historisches" Schriftgut anderer Abteilungen des Ministeriums, sonstiger Behörden und von Truppenteilen, d.h. meist zusammen fassende Berichte und Denkschriften, schließlich noch "mancherlei zerstreut liegende Akten und Aufzeichnungen württenbergischer Heeresangehöriger, die mangels anderer Einordnungsmöglichkeiten zweckmäßig der Sammlung Kriegsarchiv einverleibt wurden". : Knoch empfand offenbar selbst, dass die auf diese Weise in einem Bestand vereinigten Unterlagen nicht recht zusammenpassten, gleichwohl schloss er 1943 das Findbuch ab. Wohl in denselben Jahren wurde, wie damals beim Heeresarchiv üblich, die Mehrzahl der nun vorliegenden Archivalieneinheiten in Heft- oder Buchform gebunden, auch wenn dies, so besonders beim "Allgemeinen Schriftverkehr", nicht immer befriedigen konnte. Nach einer vollständigen Neuverzeichnung des Bestandes durch den Werkvertragsangestellten Wilhelm Westenfelder im Jahr 1974 lösten zunächst Oberstaatsarchivrat Dr. Joachim Fischer und Archivinspektoranwärter Walter Wannenwetsch das hier eingereihte Schriftgut aus der Zeit bis 1870 heraus, sodann ab 1983 Oberstaatsarchivrat Dr. Günter Cordes und Archivangestellter Werner Urban weitere Einzelstücke, um sie ihrer Provenienz entsprechend in anderen Beständen einzuschieben. Es verblieben darnach nur solche Unterlagen, die im Geschäftsgang des Kriegsarchivs (I und II) erwachsen sind. Dazuhin wurde die beim Kriegsarchiv geführte Zeitungsausschnittsammlung aus dem erwähnten Bestand M 731 "Druckschriften- und Zeitungsausschnittsammlung des Kriegsministeriums" entnommen und hier wieder eingegliedert. Die übrigen, oben genannten Sammlungen des Kriegsarchivs - Feldpostbriefe, Lichtbilder - wurden demgegenüber im Heeresarchiv in so starkem Maße umgestellt, dass ihr ursprünglicher Zustand nicht mehr rekonstruiert werden kann und sie daher zweckmäßigerweise als archivische Sammlungen belassen werden. Bereits 1972/75 legte Fischer über die bis dahin noch nicht erfassten Geschäftstagebücher des Kriegsarchivs ein gesondertes Findbuch an, das nun unverändert in das neue Repertorium eingebracht werden konnte. Ordnung und Gliederung des Bestandes lehnen sich an die ursprünglichen Aufgabenbereiche des Kriegsarchivs an, wie dies nach einem Vorentwurf schon von Fischer und Wannenwetsch beabsichtigt war. Dabei richtet sich Reihenfolge - wie auch die Benennung und Schreibweise - der angeführten Truppenteile nach der im Jahr 1920 vom Heeresabwicklungsamt Württemberg veröffentlichten "Übersicht Friedens- und Feldformationen (Behörden und Truppen) des ehemaligen XIII. Armeekorps und deren Abwicklungsstellen". : Die Anlage getrennter Orts-, Personen- und Sachverzeichnisse zu den Akten / Bänden und den Zeitungsausschnitten soll den Zugang zu den beiden unterschiedlichen Archivaliengruppen erleichtem. Zudem basieren die Schlagworte zu den Akten / Bänden auf den von Fischer, Cordes und Urban überarbeiteten umfassenden Betrefftitelaufnahmen Westenfelders. Demgegenüber gehen die Titelaufnahmen, die Heeresarchivangestellter Oberst a. D. Kurt Hiller um 1940 für den nicht abgeschlossenen Besstand der Zeitungsausschnitte angefertigt hatte und die nun fast unverändert übernommen wurden, über allgemeine Inhaltsangaben hinaus und bringen besonders in den Enthältvermerken - und damit auch im vorliegenden Index - auffällige Einzelheiten. sächliche Inhalt der Zeitungsausschnittbände ist indessen um vieles umfangreicher, wie sich aus den Inhaltsübersichten ergibt, die vom Kriegsarchiv aufgestellt und den Bänden beigebunden wurden; eine an sich wünschenswerte, entsprechend ausführliche Erfassung des Inhalts für das neue Findbuch ließ sich jedoch derzeit hauptsächlich aus Personalgründen nicht durchführen. Bei der Neuordnung des Bestandes wurden 66 Archivalieneinheiten mit anderen gleichen Betreffs vereinigt, 24 weitere, meist Doppelstücke ausgesondert; 349 Büschel und Bände wurden provenienzgerecht in anderen Beständen eingegliedert, dagegen 2 Zeitungsausschnittbände hier wieder eingefügt. So umfasst der Bestand nunmehr 1032 Bände und Büschel in 17 Regalmetern. Literatur: Joachim Fischer: Das württembergische Kriegsarchiv. Zur Überlieferungsgeschjchte der militärischen Archivalien von Württemberg. In: Aus der Arbeit des Archivars. Festschrift für Eberhard Gönner (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg Bd. 44). Stuttgart: Kohlhammer 1986 Stuttgart, Dezember 1985 Cordes Anmerkungen: Anmerkungen: (1) Mit dieser Arbeit sollte vermieden werden, dass in einem künftigen Generalstabswerk die Leistungen der Württemberger zu gering geachtet würden. Zum Regierungsjubiläum 1916 konnten dem König die ersten drei Bände überreicht werden. (2) Bis Kriegsende erschienen zwei Bände, herausgegeben von Leutnant der Reserve Robert Silbereisen und Hauptmann der Reserve Dr. Georg Schmückle. (3) Siehe die Anlage

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 40/72 · Bestand · 1806-1920 (Nachakten bis 1922)
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

Geschichte des Ministeriums: Das württembergische Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, anfänglich auch Kabinettsministerium genannt und von zwei Ministern geleitet, bestand seit dem 1. Januar 1806. Nach dem Organisationsmanifest vom 18. März 1806 hatte es "alle Verhandlungen mit Auswärtigen, die Aufrechterhaltung und genaue Befolgung der bestehenden Traktaten, die Korrespondenz mit auswärtigen Ministern, die Ausfertigung der öffentlichen Korrespondenz des Königs mit anderen Regenten und Gouvernements, die Angelegenheiten des königlichen Hauses, das Zeremoniell mit Auswärtigen, das Zeremoniell im Innern, die Direktion des Postwesens, Ordensangelegenheiten, Standeserhöhungen, die Verwendung für die königlichen Untertanen im Auslande, Ausfertigung von Pässen und Beurkundung von Dokumenten, die für dasselbe bestimmt sind" zu besorgen. Es führte ferner die Aufsicht über die Polizei in den Residenzen Stuttgart und Ludwigsburg. Durch Dekret vom 12. Februar 1812 wurde dieser Bereich vom Ministerium getrennt und ein selbständiges Polizeiministerium mit erweiterten Kompetenzen errichtet. Nach der Verordnung vom 8. November 1816 betr. die Organisation des Geheimen Rats oblagen dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten im wesentlichen die im Organisationsmanifest beschriebenen Aufgaben. Lediglich die Post wurde dem Ministerium des Innern untergeordnet, soweit sie nicht in den Bereich des Hauses Thurn und Taxis fiel. Für die Ordensangelegenheiten war nun der Ordenskanzler, gewöhnlich der Minister der auswärtigen Angelegenheiten zuständig, in die Verwaltung der Adelsangelegenheiten teilten sich die Ministerien der auswärtigen Angelegenheiten und des Innern. Ein königliches Reskript vom 19. Juli 1819 genehmigte für den inneren Dienst des Ministeriums eine Einteilung in zwei Sektionen, eine allgemein politische und eine Rechtsabteilung. Jene besorgte den politisch-diplomatischen Verkehr, diese die Konsulats- und die Angelegenheiten der internationalen Rechtshilfe. Die 1864 neben der politischen Abteilung eingerichtete Verkehrsabteilung führte die Aufsicht über die Generaldirektionen der Württembergischen Posten und Telegraphen und der Staatseisenbahnen. Unter dem Ministerium standen ferner die Gesandten, Konsuln und sonstigen diplomatischen Agenten, das Haus- und Staatsarchiv, der Lehenrat und die Zensurkommission bis zur Aufhebung 1848. Nach der Reichsgründung 1871 bestand das Ministerium mit eingeschränkter Aufgabenstellung weiter. Nachdem bereits durch Verfügung des Staatspräsidenten mit Wirkung vom 1. Januar 1920 die Kanzlei der politischen Abteilung mit derjenigen des Staatsministeriums zusammengelegt worden war, wurde das Außenministerium durch Gesetz vom 29. April 1920 endgültig aufgehoben; die ihm noch verbliebenen Aufgaben fielen an das Staatsministerium. Die Gesamtregistratur: Das Schriftgut der politischen Abteilung des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten war nach einem Rubrikenschema geordnet. Innerhalb der einzelnen Rubriken waren die Akten in der Regel chronologisch nach Hauptfaszikeln, diese wiederum nach Unterfaszikeln geordnet und nummeriert. Die Rubrikenbezeichnungen konnten sich im Laufe der Zeit ändern (so z. B. bei den "Verwendungen"). War so schon die Ordnung in der Registratur des Ministeriums gestört, so wurde sie durch die zahlreichen Ablieferungen zwischen 1872 und 1938 an das Haus- und Staatsarchiv vollends unübersichtlich; denn diese Ministerialakten, manchmal vermischt mit Unterlagen nachgeordneter Behörden, wurden je nach Datum der Abgabe auf die Bestände zwischen E 36 und E 65 verteilt. Als Findmittel dienten nur die meist unzureichenden, teilweise auch handschriftlichen und schwer entzifferbaren Übergabeverzeichnisse. Die in den 1960er Jahren begonnene Ordnung hat zum Ziel, "Rubriken-Bestände" entsprechend den im Außenministerium verwendeten Rubriken zu bilden. Dabei werden sachlich zusammengehörige Rubriken in einem Bestand zusammengefasst, die Rubriken "Varia" und "Verwendungen" dagegen aufgelöst und bei den entsprechenden Sachrubriken eingeordnet. Vorgefundener Zustand und Bildung des Bestands E 40/72: Der Bestand E40/72 setzt sich aus den folgenden Rubriken zusammen: 1. "Kriegssachen" aus den Beständen E 36 Verz. 18, E 46 und E 52, Umfang ca. 3,3 lfd. m 2. "Deutsche Angelegenheiten 1866-1871" aus dem Bestand E 41 I. Anhang, Umfang ca. 2,5 lfd. m 3. "Krieg" (betr. I. Weltkrieg) aus dem Bestand E 49 Verz. 12, Umfang ca. 7,5 lfd. m 4. "Verwendungen" und "Varia" (betr. militärische Angelegenheiten) sowie Schriftstücke ohne erkennbare Registraturbezeichnungen aus den Beständen E 36 Verz. 14 und 58, E 41 Verz. 63 und E 49 Ablieferung 1938, Umfang ca. 0,7 lfd. m Den größeren Teil des Bestands bilden demnach Unterlagen aus dem Ersten Weltkrieg. Offensichtlich hat die Registraturbildung beim Ministerium mit der allgemeinen zeitlichen Entwicklung nicht Schritt halten können, denn man bildete dort unter dem Aktenzeichen" Krieg 1 Allgemeines" Serienakten, die bei der Aufhebung des Ministeriums 41 Bunde (insgesamt 5,5 lfd. m) mit 16339 Quadrangeln umfassten. Ähnlich verhielt es sich mit dem Aktenzeichen "Krieg 4 Kriegsziele und Friedensschluss" (insgesamt 1,5 lfd. m), wobei man allerdings zwischen allgemeinen Akten und der Gliederung nach Staaten unterschied. Erst allmählich, vor allem gegen Kriegsende, ist man zur Bildung von Sachakten übergegangen; dabei wurden auch den allgemeinen Akten Schriftstücke entnommen. Bei der Neuformierung erwies es sich daher als notwendig, diese beiden großen Blöcke zugunsten des Sachaktenprinzips aufzulösen. Dabei wurden stellenweise Feuchtigkeits- und Schimmelschäden festgestellt, wobei nach Rücksprache höheren Orts bei größeren Schäden, vor allem bei drohendem weiteren Schriftverlust die Schriftstücke kopiert wurden. Auffallend sind auch Lücken bei den allgemeinen Akten; Hinweise lassen darauf schließen, dass manche Schriftstücke nachträglich zu den Gesandtschaftsakten und zu den "Bundesakten" (B. A. ) gelegt wurden; einzelne im "eisernen Schrank" verwahrte Geheimakten scheinen verlorengegangen zu sein. Erwähnenswert ist ferner die umfangreiche Zeitungsausschnittssammlung, die sich jetzt bei den Sachakten findet und eine einzigartige Dokumentation darstellt. Da sich der Gesamtbestand E 40/72 aus chronologisch gereihten Rubriken zusammensetzt, erschien auch hier die Gliederung nach dem Sachaktenprinzip erforderlich; Überschneidungen ließen sich dabei allerdings nicht ganz vermeiden. Akten des Konferenz- und des Armeeministeriums wurden zu den Beständen E 272 und E 273 gezogen, Schriftstücke der Provenienz Kriegsministerium an das Militärarchiv abgegeben, im Übrigen nur Doppelstücke und leere Blätter kassiert. In verschiedenen Büscheln des Gesamtbestands angebrachte Paginierungen sind obsolet geworden. Der Restbestand umfasst 831 Nummern mit 13,7 lfd. m Umfang. Stuttgart, im Juli 1997 Wilfried Braunn Vorbemerkung zur Neuauflage des Findbuchs 2011: Bei der Einarbeitung der ältesten Ablieferung des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten (frühere Signatur E 36) in die neue Beständestruktur im Jahr 2007 stellte sich heraus, dass sich insbesondere in Verz. 60, das ausschließlich nach Länderrubriken geordnet war, zahlreiche weitere Akten betr. Kriegssachen und Militärangelegenheiten befanden. Da sich diese inhaltlich nicht wesentlich von den bereits im Bestand E 40/72 befindlichen Unterlagen unterschieden, erschien eine pauschale Einordnung in die Bestände zur allgemeinen Außenpolitik (E 40/14 bzw. E 40/18) nicht im Sinne der in den 90er Jahren neu entworfenen Beständestruktur. Um eine auch aus Benutzersicht nachvollziehbare Beständestruktur weiterhin zu gewährleisten, wurden diese Nachträge daher in den vorliegenden Bestand mit eingearbeitet und das Findbuch aufgrund des doch umfangreichen Zuwachses neu aufgelegt. Geringfügige inhaltliche Überschneidungen ergeben sich mit den Beständen E 40/54 (Polizeiwesen) in Bezug auf Landjäger- und Gendarmerieangelegenheiten sowie E 40/59 (Abzug, Aus- und Einwanderung, Reisen, Staatsbürgerrecht) in Bezug auf Württemberger in ausländischen Militärdiensten (z. B. Fremdenlegion) und die Konskriptionspflicht von Württembergern im Ausland. Der Bestand umfasst nunmehr 1074 Büschel bzw. 16,0 lfd. Regalmeter. Stuttgart, im März 2011 Johannes Renz

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 157/1 · Bestand · (1442-) 1818-1924 (-1931)
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)
  1. Behördengeschichte: Die Adelsmatrikelkommission wurde im Jahre 1818 durch König Wilhelm I. innerhalb des Ministeriums des Innern eingerichtet, um die Einhaltung der Rechte und Pflichten des württembergischen Erbadels zu gewährleisten (1). Aufgabe der Kommission war die Anlegung und Fortführung der Personal- und Realmatrikel sowie der Wählerverzeichnisse für die Erste - und bis 1906 auch Zweite Kammer - des württembergischen Landtags (2). Die Familien hatten zum einen ihren Adelsstand und -rang zu beweisen, was in der Regel durch eine beglaubigte Abschrift des Adelsdiploms erfolgte, zum anderen mussten Änderungen der Familien- oder Besitzverhältnisse gemeldet werden. Im Gegenzug blieb ein Teil der früheren Adelsrechte erhalten. Adelige Besitzungen erhielten je nach Größe die Rechte einer Standesherrschaft oder eines Ritterguts. Dazu verblieben ihnen u. a. auch noch verschiedene grundherrliche Rechte. Nach einer umfangreichen Erneuerung der Adelsmatrikel in den Jahren 1844 und 1845 kam es im Dezember 1849 zur Auflösung der Kommission und zur Abgabe ihrer Akten an das Archiv des Innern. Im Juni 1857 wurde sie unter der Leitung von Regierungsrat Golther jedoch wieder eingesetzt (3).Mit dem Ende der grundherrschaftlichen Verfassung in Württemberg im Zusammenhang mit der Revolution von 1848/49 kam es unter den adeligen Rittergutsbesitzern, die nach der Ablösung der bäuerlichen Abgaben teilweise in Geldnöte gerieten, zu umfangreichen Grundstücksverkäufen, zum einen an befreite Bauern, die in der Landwirtschaft verblieben, zum anderen an den württembergischen Staat, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Bau befestigter Straßen und vor allem der Eisenbahn vorantrieb. Im Gegenzug war es nun aber auch bürgerlichen Personen erlaubt, Rittergüter zu erwerben, die eine Zeitlang durchaus als Prestigeobjekte gesehen werden konnten. Insgesamt überwog aber die Tendenz zur Auflösung (Exmatrikulierung) von Rittergütern.Nach dem Ende der Monarchie wurden die Sonderrechte adeliger Standesherrschaften und Rittergüter endgültig beseitigt. Im Zuge dieser Entwicklung kam es 1924 zur Auflösung der Adelsmatrikelkommission. 2. Bestandsgeschichte: Die Unterlagen der Adelsmatrikelkommission gelangten in zwei Ablieferungen des Ministeriums des Innern in den Jahren 1904 und 1924 (4) an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Die erste Ablieferung wurde im Jahr 1913 in einem archivischen Verzeichnis grob erschlossen, wobei einige Unterlagen der Ritterkantone aus der Zeit vor 1806 entnommen wurden (5). Die ursprünglich 481 Aktenbünde und 170 Bände (Grundbücher) erhielten die Bestandssignatur E 157, später aufgeteilt in E 157/1 (Akten) und E 157/2 (Grundbücher). Die Ablieferung der Kommission von 1904, die insbesondere familienübergreifende Unterlagen und Verzeichnisse beinhaltete, erhielt zwischenzeitlich die Signatur E 157/3, ließ sich aber nicht klar vom übrigen Bestand trennen, so dass E 157/1 und E 157/3 schließlich wieder vereinigt wurden. Das maschinenschriftliche Archivverzeichnis von 1924, das bis zur Bearbeitung des vorliegenden Repertoriums auch im Hauptstaatsarchiv noch als Findmittel im Einsatz war, zeigt die systematische Struktur auf, nach welcher der Bestand im Ministerium des Innern gelagert worden war. Demnach wurden die Unterlagen, die den württembergischen Erbadel insgesamt betrafen, an den Anfang gestellt. Es folgten, jeweils in alphabetischer Reihenfolge, Spezialaktenserien über Adelsfamilien, Standesherrschaften und Rittergüter. Bei den Familienakten des nicht begüterten Erbadels wurde jeweils der Anfangsbuchstabe im Alphabet zu einem Bund zusammen gefasst. Eine eigene Rubrik erhielten auch die exmatrikulierten Rittergüter.Die jeweiligen Aktenrubriken bestehen aus recht gleichförmigen Akten, die jedoch einen stark unterschiedlichen Umfang besitzen. In den Familienakten befinden sich in der Regel Konzepte der Personalmatrikelbögen sowie Informationen über Geburten, Taufen, Eheschließungen und Sterbefälle, vereinzelt auch durch Zeitungsausschnitte dokumentiert. Besonders erwähnenswert sind die für einen Großteil der Familien vorliegenden, z. T. mit hohem künstlerischen Aufwand und Beiwerk ausgestalteten handgefertigten Wappendarstellungen, welche vermutlich als Vorlagen für das beim Kabinettsministerium geführte adelige Wappenbuch dienten (6).Die Akten über Standesherrschaften und Rittergüter enthalten meist Berichte der Oberämter und Kreisregierungen zu Besitz- und sonstigen Veränderungen sowie ausgefüllte Fragebögen für die Erstellung der Realmatrikel oder aber Auszüge aus dem Grundbuch für die exemten Grundstücke. Bei den Rittergutsakten sind des öfteren auch colorierte Lagepläne und / oder ausführliche Beschreibungen vorhanden. 3. Bearbeiterbericht: Um eine gezieltere Recherche im Bestand zu gewährleisten, wurde im Frühjahr 2004 die archivische Erschließung des Bestandes in Angriff genommen. Dabei kam es zur Aufteilung der teilweise nur summarisch aufgelisteten Aktenbünde in Einzelfall- bzw. Sachakten, welche auf Grund der Quadrangulierung vorgenommen wurde. Auch große Aktenbunde ab ca. 10 cm Umfang wurden aufgeteilt. Die Auflistung wichtiger Veränderungen bei den adeligen Familien bzw. Standesherrschaften und Rittergütern erfolgte mit Hilfe von Enthält-Vermerken. Besonderheiten wie Wappenzeichnungen und Grundrisse / Lagepläne wurden in Darin-Vermerken erfasst. Da die handgemalten Wappenzeichnungen zahlreicher Adelsfamilien hervorragend zur Präsentation im Internet prädestiniert erschienen, erfolgte in der Zeit von Oktober bis Dezember 2004 unter Mithilfe der Archivinspektoranwärterinnen und -anwärter Sandy Apelt, Katja Georg, Stefan Spiller und Christina Wolf sowie der Praktikantin Madeleine Schulze deren Digitalisierung. Die Wappen sind im dazu gehörigen Online-Findbuch auf diese Weise direkt einsehbar.Bei der Erstellung der Klassifikation diente die ursprüngliche Anordnung des Bestandes als Grundlage. Um ein konsequenteres Stufenmodell zu erhalten, wurden in der virtuellen Anordnung des Bestandes die Akten zur Personalmatrikel (begüterter und nicht begüterter Erbadel) und zur Realmatrikel (Standesherrschaften, Rittergüter, exmatrikulierte Rittergüter) in jeweils einem Überpunkt zusammengefasst. Ebenfalls neu klassifiziert wurden die Generalakten am Anfang des Findbuchs.Weitere Unterlagen betr. württembergische Adelsangelegenheiten und -familien im 19. und 20. Jahrhundert finden sich u. a. in folgenden Beständen:E 40/33:Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten: AdelssachenE 60Königlicher LehenratE 105Verträge Württembergs mit seinen Standesherrn und sonstigen AdligenE 146Ministerium des Innern III, Teil 1E 147Ministerium des Innern III, Teil 2E 151/2Ministerium des Innern, Abteilung II: Rechtssachen, Staatsangehörigkeit, PersonenstandE 156Ministerium des Innern: AdelssachenJ 30/2Sammlung Josef SeligJ 40/8Nachlass Hans JänichenJ 40/63Sammlung v. Seckendorff zur Genealogie adeliger FamilienJ 250Sammlung von Adels- und WappenbriefenJ 270Unterlagen zum Württembergischen Adels- und Wappenbuch von O. v. AlbertiP 10Archiv der Freiherren Varnbüler von und zu Hemmingen (Depositum)P 14Familienunterlagen von Grabiz und de Pers von Saneliseo und Grabiz (Depositum)P 21Familienunterlagen Rolf Freiherr von Brand (Depositum)Auch die Bestände der Gruppe Q 3 (Verbands- und Familienarchive) enthalten zu einem nicht geringen Anteil Unterlagen von württembergischen Adelsfamilien.Die im Auftrag der Kommission erstellten Grundbücher, die auf den eingereichten Realmatrikelbögen basieren (Bestand E 157/2), konnte zeitgleich mit dem vorliegenden Bestand erschlossen werden (7). Das Ablieferungsverzeichnis zu E 157 wurde daher dem Bestand E 61x zugeordnet (8).Die Verzeichnung des Bestandes erfolgte mit Hilfe der Programme MIDOSA 95 und Microsoft Access, die Verpackung der Unterlagen besorgten Elisabeth Mainhardt und Rudolf Bezold. Einige Vorakten (9) aus der Zeit vor 1818 mit einem Umfang von insgesamt 0,2 lfd. m wurden aus Provenienzgründen dem Bestand entnommen und zuständigkeitshalber an das Staatsarchiv Ludwigsburg abgegeben (Az.: 7511.6/2769 und -3711). Der Bestand umfasst nunmehr 882 Aktenbüschel (Bü. 1-180, 180a, 181-881) bzw. 24,2 lfd. Regalmeter. Das Findbuch wurde außerdem durch Konkordanzen sowie einen Orts-, Personen- und Sachindex ergänzt, bietet eine wesentlich verbesserte Erschließungstiefe als bisher und ist als Online-Findmittel auch im Internet verfügbar.Stuttgart, im Dezember 2004Johannes Renz Fußnoten: (1) Die Unterlagen zur Einrichtung der Kommission für die Adelsmatrikel befinden sich in Bestand E 156 Ministerium des Innern: Adelssachen(2) Zu den staatsrechtlichen Verhältnissen des ehemals reichsunmittelbaren Adels vgl. die Vorbemerkung zu Bestand E 156(3) Vgl. E 156 Bü. 2(4) Vgl. Aktenverzeichnis E 157 (alt) S. 28, jetzt: E 61x Bd. 146(5) Vgl. Aktenverzeichnis E 157 (alt) S. 73; Bestände der Ritterkantone: HStAS B 573- B 574, B 579 - B 582, StAL B 575, B 578, B 583 - B 586(6) Vgl. E 156 Bü. 1(7) Vgl. Vorwort zu Bestand E 157/2(8) E 61x Bd. 146(9) Bisher: E 157/1 Bund 10-12 bzw. 475
Staatsministerium (Bestand)
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 130 b · Bestand · 1876-1945, Vorakten ab 1759, Nachakten bis 1946
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

Vorbemerkung: Nach der Bearbeitung des Bestands E 130 a begann Regierungsdirektor a. D. Karl Elwert im Jahr 1973 mit der Verzeichnung des Bestands E 130 b (bis Bü. 1069). Nach seinem Ausscheiden Ende 1975 übernahm der Unterzeichnete diese Tätigkeit, die wegen mehrerer größerer Unterbrechungen erst im August 1990 abgeschlossen werden konnte. Entsprechend den Grundsätzen, die im Vorwort des Findbuchs zum Bestand E 130 a dargelegt sind, vereinigt der Bestand E 130 b die nach dem Registraturplan von 1928 in den ehemaligen Teilbeständen E 130 II und E 130 IV abgelegten Akten. Schriftgut des ehemaligen Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, das nach der Aufhebung des Ministeriums in die Registratur des Staatsministeriums übernommen worden war, wurde wieder provenienzgerecht in den ursprünglichen Zusammenhang eingegliedert. Aus der umfangreichen Serie der jahrgangsweise formierten Eingaben (rd. 4,4 Regalmeter, Az. J 2) wurde der größere Teil ab dem Jahr 1920 kassiert. Der als repräsentativer Querschnitt erhalten gebliebene Rest ist nach Sachbetreffen zusammengefaßt, um die Benutzung zu erleichtern. Im übrigen finden sich Eingaben auch bei den jeweiligen Sachakten. Ansonsten beschränkten sich Kassationen auf Doppelstücke. Der vorliegende Bestand umfaßt vor allem Unterlagen über die Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus, zum kleineren Teil auch über das Kaiserreich. Angesichts der Zuständigkeiten des Staatsministeriums und angesichts der Tatsache, daß die Überlieferung der Fachministerien mit Ausnahme des Innenministeriums größtenteils vernichtet worden ist, kommt dem Schriftgut des Staatsministeriums besondere Bedeutung zu. Nicht erhalten sind allerdings die Unterlagen über Parteien und die Serie der Kabinettsprotokolle ab 1932; auch die Geheimregistratur ist offenbar vernichtet worden. Alte Aktenbunde, die 1928 in die neu geordnete Altregistratur übernommen wurden, sind durch einen Aktenüberleitungsplan mit den neuen Aktenzeichen ausgewiesen. Die jetzt gültigen Signaturen sind durch die Konkordanz zu ermitteln. Die Fertigstellung des Findbuches erfolgte mit Hilfe der EDV auf der Basis des Programmpakets MIDOSA der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg zwischen Sommer 1992 und März 1993. Die Erfassung der Datensätze besorgte im Wege der Amtshilfe Frau Hildegard Aufderklamm vom Staatsarchiv Ludwigsburg, die Endredaktion im Hauptstaatsarchiv nahmen Frau Gisela Filipitsch und Dr. Roland Müller vor. Der Bestand umfaßt 4 209 Archivalieneinheiten in 115 lfd. m. Stuttgart, im März 1993 Wilfried Braunn Anhang 1: Niederschriften über Sitzungen des Reichstagsausschusses für den Reichshaushalt: 02.10., 04.10., 07.10.1919 Bü. 2064 03.10., 08.10.-11.10., 14.10.-18.10., 20.10.-25.10., 27.10., 28.10.1919 Bü. 3906 17.12.-18.12.1919 Bü. 3906 30.03.1920 Bü. 3907 15.04.-17.04., 19.04.-21.04.1920 Bü. 3907 22.04., 28.04.1920 Bü. 3646 23.04., 24.04., 26.04.1920 Bü. 1967 20.05.1920 Bü. 3907 30.06.1920 Bü. 3908 01.07., 02.07., 06.07.-10.07., 26.07., 27.07.1920 Bü. 3908 27.07.-29.07.1920 Bü. 3909 30.07., 31.07.1920 Bü. 1982 04.02., 25.02., 26.02., 28.02.1921 Bü. 3911 01.03., 03.03., 04.03.1921 Bü. 3911 02.03.1921 Bü. 1970 28.04.1921 Bü. 3385 23.06., 24.06., 27.06.1921 Bü. 3912 25.05.1922 Bü. 3332 06.07., 12.07.1922 Bü. 3332 14.07.1922 Bü. 3760 19.10.1922 Bü. 1972 6.11.-9.11., 11.11.1922 Bü. 3884 01.12.1922 Bü. 3916 02.02.1925 Bü. 3471 19.06., 25.06.1925 Bü. 3926 22.06.1925 Bü. 2007 22.06. - 24.06.1925 Bü. 2075 03.07., 04.07., 07.07.1925 Bü. 3926 08.07.1925 Bü. 2075 09.11. - 11.11., 25.11.1925 Bü. 1976 26.11., 27.11.1925 Bü. 3926 17.12., 18.12.1925 Bü. 2972 11.12.1925 Bü. 3215 21.01., 22.01.1926 Bü. 3926 03.02.1926 Bü. 3566 15.02.1926 Bü. 2629 20.02., 25.02.1926 Bü. 3053 26.03.1926 Bü. 2992 27.04., 28.04.1926 Bü. 2714 07.05.1926 Bü. 3053 18.05., 19.05.1926 Bü. 3927 12.06.1926 Bü. 3042 23.06.1926 Bü. 3642 24.06., 25.06., 30.06.1926 Bü. 3053 01.07.1926 Bü. 2209 09.09.1926 Bü. 3132 06.11.1926 Bü. 3216 30.03.1927 Bü. 1977 20.06., 24.06.1927 Bü. 1977 21.06.1927 Bü. 2007 23.06.1927 Bü. 1983 22.09.1927 Bü. 1978 Nov., Dez. 1927 Bü. 1979 02.02.1929 Bü. 1980 22.02.1929 Bü. 3057 20.03.1929 Bü. 2076 26.04.1929 Bü. 3057 29.04., 30.04.1929 Bü. 2202 06.06.1929 Bü. 3629 30.10.1929 Bü. 3885 11.11. 12.11., 26.11.1929 Bü. 3885 12.12.1929 Bü. 3885 24.01., 25.01.1930 Bü. 3056 11.07.1930 Bü. 2008 14.02., 15.02., 18.02. - 22.02., 24.02. - 27.02.1930 Bü. 2595 18.03.1931 Bü. 3041 21.11.1931 Bü. 2008 21.01., 22.01.1932 Bü. 2008 02.05.1932 Bü. 3377 Anhang 2: Niederschriften über Sitzungen des Reichsrats: 1919 Bü. 1900 21.08.1919 Bü. 3368 06.11.1919 Bü. 2724 1920 Bü. 1900 09.01.1920 Bü. 2665 10.01.1920 Bü. 2724 05.02.1920 Bü. 1427 30.03.1920 Bü. 3276 21.05.1920 Bü. 1919 04.06.1920 Bü. 1919 22.06.1920 Bü. 1916 03.07.1920 Bü. 1919 30.07.1920 Bü. 3854 05.08.1920 Bü. 2770 05.08.1920 Bü. 3853 12.08.1920 Bü. 3910 06.10.1920 Bü. 1969 06.10., 07.10., 14.10.1920 Bü. 3910 21.10.1920 Bü. 1840 21.10.1920 Bü. 1943 16.11.1920 Bü. 2006 27.11.1920 Bü. 2606 15.12.1920 Bü. 4025 21.12.1920 Bü. 3724 22.01.1921 Bü. 2148 17.02.1921 Bü. 1136 24.02.1921 Bü. 3912 03.03.1921 Bü. 2947 10.03.1921 Bü. 3759 12.03.1921 Bü. 3857 22.03.1921 Bü. 3024 22.03.1921 Bü. 4038 14.04.1921 Bü. 1479 21.04.1921 Bü. 2733 25.04.1921 Bü. 3641 16.06.1921 Bü. 3470 23.06.1921 Bü. 2000 05.07.1921 Bü. 1971 05.07.1921 Bü. 3678 18.11.1921 Bü. 3913 1922 Bü. 1913 02.02.1922 Bü. 3185 28.02.1922 Bü. 1992 11.04.1922 Bü. 3571 27.04.1922 Bü. 2736 13.06.1922 Bü. 4074 03.07.1922 Bü. 1939 06.07.1922 Bü. 1959 13.07.1922 Bü. 2653 28.09.1922 Bü. 4090 23.10.1922 Bü. 1837 16.11.1922 Bü. 3989 30.11.1922 Bü. 3276 18.12.1922 Bü. 1973 1923 Bü. 1849 11.01.1923 Bü. 2616 20.03.1923 Bü. 1975 12.04.1923 Bü. 4091 26.04.1923 Bü. 3318 02.07.1923 Bü. 2822 21.07.1923 Bü. 4091 28.07.1923 Bü. 4087 28.07.1923 Bü. 4121 17.08.1923 Bü. 3282 18.09.1923 Bü. 2737 27.09.1923 Bü. 2913 01.10.1923 Bü. 3415 11.10.1923 Bü. 2913 18.10.1923 Bü. 3990 22.10.1923 Bü. 3160 08.11.1923 Bü. 2238 15.11.1923 Bü. 3214 22.11.1923 Bü. 2262 22.11.1923 Bü. 3214 01.12.1923 Bü. 2238 01.12.1923 Bü. 2283 18.12.1923 Bü. 3403 1924 Bü. 1900 07.02.1924 Bü. 4067 21.02.1924 Bü. 3919 06.03.1924 Bü. 1936 08.03.1924 Bü. 3642 08.03.1924 Bü. 4043 10.03.1924 Bü. 3558 13.03.1924 Bü. 2012 27.03.1924 Bü. 2921 03.04.1924 Bü. 3633 12.06.1924 Bü. 2242 24.07.1924 Bü. 1997 31.07.1924 Bü. 2074 21.08.1924 Bü. 2589 21.08.1924 Bü. 3561 25.08.1924 Bü. 2506 13.11.1924 Bü. 3178 21.11.1924 Bü. 3922 04.12.1924 Bü. 2922 18.12.1924 Bü. 3416 1925 Bü. 1849 1925 Bü. 1913 12.02.1925 Bü. 2075 19.02.1925 Bü. 3368 09.03.1925 Bü. 3583 10.03.1925 Bü. 1989 10.03.1925 Bü. 3990 19.03.1925 Bü. 3416 22.04.1925 Bü. 3979 22.04.1925 Bü. 3991 28.05.1925 Bü. 2951 18.06.1925 Bü. 4131 25.06.1925 Bü. 2018 05.07.1925 Bü. 3877 09.07.1925 Bü. 3887 15.07.1925 Bü. 2201 16.07.1925 Bü. 2208 22.07.1925 Bü. 3368 30.07.1925 Bü. 3416 08.08.1925 Bü. 2922 08.08.1925 Bü. 3991 13.08.1925 Bü. 4132 03.09.1925 Bü. 4132 05.09.1925 Bü. 2208 21.11., 26.11., 28.11.1925 Bü. 2563 03.12.1925 Bü. 4029 09.12.1925 Bü. 2992 1926 Bü. 1849 1926 Bü. 1913 16.01.1926 Bü. 3215 28.01.1926 Bü. 3642 30.01.1926 Bü. 3926 04.02.1926 Bü. 1644 20.02.1926 Bü. 3215 16.02.1926 Bü. 3797 03.03.1926 Bü. 3979 31.03.1926 Bü. 3929 15.04.1926 Bü. 3992 22.04.1926 Bü. 2263 22.04.1926 Bü. 3797 29.04.1926 Bü. 3789 06.05.1926 Bü. 3497 04.06.1926 Bü. 2490 24.06.1926 Bü. 3327 01.07.1926 Bü. 2209 08.07.1926 Bü. 3132 26.07.1926 Bü. 4132 12.08.1926 Bü. 2423 24.09.1926 Bü. 4045 07.10.1926 Bü. 1934 28.10.1926 Bü. 2861 04.11.1926 Bü. 2828 11.11.1926 Bü. 1945 18.11.1926 Bü. 3230 09.12.1926 Bü. 3992 1927 Bü. 1849 1927 Bü. 1900 05.04.1927 Bü. 1940 07.04.1927 Bü. 4092 13.04.1927 Bü. 2260 05.05.1927 Bü. 2716 19.05.1927 Bü. 2935 25.05.1927 Bü. 3858 02.06.1927 Bü. 4092 07.07.1927 Bü. 2277 25.08.1927 Bü. 2425 22.09.1927 Bü. 1920 29.09.1927 Bü. 3219 13.10.1927 Bü. 1978 14.10.1927 Bü. 3690 27.10.1927 Bü. 1108 10.11.1927 Bü. 2775 09.12.1927 Bü. 4030 15.03.1928 Bü. 2430 17.03.1928 Bü. 3288 12.07.1928 Bü. 2657 13.07.1928 Bü. 2280 19.07.1928 Bü. 4030 23.11.1928 Bü. 4021 1929 Bü. 1862 17.01.1929 Bü. 3153 05.03.1929 Bü. 3945 10.05.1929 Bü. 3946 20.06.1929 Bü. 4108 02.07.1929 Bü. 3259 16.09.1929 Bü. 3 234 13.12.1929 Bü. 2419 29.12.1929 Bü. 3009 1930 Bü. 1862 13.03.1930 Bü. 2280 13.03.1930 Bü. 2475 16.04.1930 Bü. 3953 02.05.1930 Bü. 3970 14.11.1930 Bü. 3957 18.12.1930 Bü. 3163 1931 Bü. 1862 12.11.1931 Bü. 2019 1932 Bü. 1862 02.08.1932 Bü. 1354

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 70 q · Bestand · 1852-1920
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

Vorbemerkung 1976: König Friedrich hatte bereits 1807 die Absicht, in Darmstadt eine württembergische Gesandtschaft zu errichten aufgrund des durch den Rheinbund entstandenen nahen Verhältnisses zum Großherzogtum Hessen und aus dem Bemühen heraus, die freundschaftlichen Beziehungen der Souveräne zu vertiefen. Doch wurde die Stelle erst 1818 unter allgemeiner Begründung besetzt. Ab 1825 blieb sie vakant, bis 1852 auf Anregung des Großherzogs erneut Gesandte ausgetauscht wurden. Auch nach der Reichsgründung von 1871 wurden offizielle diplomatische Beziehungen aufrechterhalten.Die württembergischen Vertreter am Darmstädter Hof waren in der Regel bis 1866 zugleich als Gesandte am Bundestag in Frankfurt und am kurhessischen Hof in Kassel mit Sitz in Frankfurt am Main beglaubigt, von 1867 bis 1872 als Gesandte in Baden mit Sitz in Karlsruhe und ab 1873 als Gesandte in Baden und Bayern mit Sitz in München. Bei Abwesenheit des Gesandten galt bis 1866 der württembergische Vereinsbevollmächtigte bei der hessischen Zolldirektion in Darmstadt als offiziöser Vertreter seines Landes.Die Vertreter Württembergs waren:Karl August Freiherr von Wangenheim, Geheimer Rat, Staats minister, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, November 1818 - November 1823 Freiherr von Blomberg, Geheimer Legationsrat, Resident bei der Freien Stadt Frankfurt, Geschäftsträger, Dezember 1820, Dezember 1823 - Juni 1825 von Reinhard, Staatsrat, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, November 1852 - November 1865 Freiherr von Linden, Staatsminister, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, Dezember 1865 - September 1866 Oskar Freiherr von Soden, Kammerherr, Legationsrat, Geschäftsträger, Januar 1867 - Oktober 1868 von Baur-Breitenfeld, Kammerherr, Legationsrat, Geschäftsträger, November 1868 - November 1872 Oskar Freiherr von Soden, Kammerherr, Geheimer Rat, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, Mai 1873 - Mai 1906 Karl Moser von Filseck, Kammerherr, Geheimer Legationsrat, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, Juni 1906 - 1920.Der Gesandte hatte hauptsächlich formale Aufgaben zu erfüllen und solche der Repräsentation, da Sachverhandlungen zwischen württembergischen und hessischen Stellen gewöhnlich direkt, nicht über den Gesandten geführt wurden. Er wurde meist ein- oder zweimal im Jahr aus Anlaß von Hoffestlichkeiten nach Darmstadt eingeladen. Der Schriftverkehr, nach 1873 jährlich zwischen 50 und 70 Tagebuchnummern, beschränkte sich daher weitgehend auf die Vermittlung von Glückwünschen, Übersendung von Amtsdrucksachen, einige Anfragen und die gelegentliche Berichterstattung. Als diese Aufgaben mit dem Ende der Monarchie fast vollständig wegfielen, erlosch 1920 die Tätigkeit des Gesandten.Die Vertretung in Hessen war somit nur ein Nebenamt. Das in geringem Umfang anfallende Schriftgut wurde zunächst der Registratur der Bundestagsgesandtschaft eingegliedert. Erst 1852 setzte eine gesonderte Ablage unter dem Aktenzeichen H I (= Hessen I) ein. Sie wurde wie auch später fast ausschließlich in der Form der chronologischen Serie geführt und weist lediglich für die Karlsruher Zeit einige Sachaktenansätze auf.Die Überlieferung der Jahre 1852 - 1866 kam um 1869 mit der Bundestagsgesandtschaft über das Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten im Archiv ein und wurde im heutigen Bestand Deutscher Bund unter der Signatur E 65 Verz.(=Ablieferung) 57 Fasz. 414 verwahrt. Die Unterlagen aus der Karlsruher Zeit wurden vor 1910 mit anderen vermischten Akten vom Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten abgeliefert und in diesem Verband unter der Signatur E 36 Verz. 58 Fasz. 39 Nr. 86 belassen. Die seit 1873 erwachsenen Akten wurden wohl zusammen mit der Registratur der Gesandtschaft in Bayern 1933 an das Archiv abgegeben und dem Bestand Gesandtschaftsakten unter der Signatur E 73 Verz. 61 Bü 20b (1873 - 1895), Bü 20c (1896 - 1905) und 20d (1905 - 1920) eingegliedert. Die genannten Teile wurden 1977 - 1979 aus ihrem bisherigen Zusammenhang gelöst, verzeichnet und entsprechend dem bei anderen Gesandtschaften angewandten Schema als Korrespondenten- und Sachakten neu gegliedert. Diese Arbeiten wurden im Rahmen der Ausbildung unter Anleitung von Oberstaatsarchivrat Dr. Cordes von Archivinspektoranwärter Udo Herkert (54 Bü in 0,1 lfd. m., d.h. die Jahre bis 1866), von Staatsarchivreferendar Edgar Lersch (32 Bü in 0,05 lfd.m., d.h. die Jahre 1867 - 1872) sowie von Archivinspektoranwärterin Sabine Berner (die Jahre 1873 - 1920) durchgeführt.Der Bestand vermittelt für die Jahre 1852 - 1920 unter den erwähnten Einschränkungen ein ungefähres Bild der amtlichen Tätigkeit des Gesandten. Der wissenschaftlichen Verwertbarkeit sind enge Grenzen gesetzt, da nur die Korrespondenz des Hofmarschalls von Westerweller mit dem Gesandten von Soden ein gewisses Eigengewicht besitzt. Die Parallelüberlieferung findet sich württembergischerseits hauptsächlich im Bestand des Ministeriums der Auswärtigen Angelegenheiten. Das einschlägige hessische Schriftgut dürfte das Staatsarchiv Darmstadt verwahren.Der Bestand umfaßt 239 Bü in 0,6 lfd. m.Stuttgart 1978gez. G. Cordes Vorbemerkung 1988: Die Fertigstellung des vorliegenden Findbuchs erfolgte mit Hilfe der Datenverarbeitung auf der Basis des Programmpakets MIDOSA der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg in der Zeit vom Juli bis September 1988.Die auf Karteikarten vorliegenden Titelaufnahmen wurden ohne wesentliche Änderungen über Bildschirm in das System eingegeben. Gleichzeitig mit der Titelaufnahme wurden die Indexbegriffe erfaßt, und zwar im Hinblick auf einen späteren Generalindex getrennt in einen geographischen, Personen- und Sachindex. Die Nachindizierung sowie die Eingabe erfolgte im Rahmen der Ausbildung durch die Archivinspektorenanwärterinnen Corinna Pfisterer und Annette Prötzel unter Anleitung des Unterzeichneten.Stuttgart, im Oktober 1988Kurt Hochstuhl

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 70 f · Bestand · 1806-1871, 1893-1933
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

Vorbemerkung: Die schon vor 1806 bestehende Gesandtschaft Württembergs am badischen Hof wurde nach der Erhebung Württembergs zum Königreich beibehalten und war bis 1848 mit einem in Karlsruhe residierenden Gesandten besetzt. Während der Revolutionszeit war Württemberg nur zeitweise durch einen offiziösen Beobachter in Karlsruhe vertreten, seit der Wiederaufnahme der Beziehungen 1851 durch einen Geschäftsträger, bis nach der Begründung des Deutschen Reichs 1871 die Gesandtschaft aufgehoben wurde. Hauptsächlich aus Gründen der höfischen Repräsentation wurde sie 1893 wieder errichtet. Bis zu ihrer endgültigen Aufhebung zum 1. April 1933 war der württembergische Gesandte am bayerischen Hof, der auch in Darmstadt akkreditiert war, zugleich Gesandter in Karlsruhe mit Sitz in München. Die Vertreter Württembergs in Baden waren: Carl August Ludwig Graf von Taube, Oberpostdirektor, Geheimer Legationsrat, Kammerherr, Außerordentlicher bevollmächtigter Gesandter (berufen 1806) Heinrich Levin Graf von Wintzingerode, Kreishauptmann zu Öhringen, Kammerherr, Außerordentlicher bevollmächtigter Gesandter (1807) von Wimpfen, Generalmajor, Kammerherr, Außerordentlicher bevollmächtigter Gesandter (1811) von Harmensen, Geheimer Rat, Kammerherr, Außerordentlicher bevollmächtigter Gesandter (1812) Peter Graf von Gallatin, Geheimer Legationsrat, Kammerherr, Außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister (1812) Friedrich August Freiherr Gremp von Freudenstein, Staatsrat, Außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister (1817) Graf von Mülinen, Geheimer Legationsrat, Kammerherr, Außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister (1818) Graf von Bismarck, Generalleutnant, Außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister (1820) August Freiherr von Wächter, Geheimer Legationsrat, Geschäftsträger (1847) Freiherr von Thumb-Neuburg, Legationsrat, Kammerherr, Geschäftsträger (1851) Oskar Freiherr von Soden, Legationsrat, Kammerherr, Geschäftsträger (1866) von Baur-Breitenfeld, Legationsrat, Kammerherr, Geschäftsträger (1868) Oskar Freiherr von Soden, Geheimer Rat, Kammerherr, Außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister (1893) Karl Moser von Filseck, Geheimer Legationsrat, Kammerherr, Außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister (1906) Bis 1871 vertrat der Gesandte Württemberg in allen gegenüber Baden anfallenden Angelegenheiten, nur aus besonderem Anlass wurden Verhandlungen in Karlsruhe nicht vom Gesandten, sondern durch Sonderbevollmächtigte geführt. Der Arbeitsanfall war in der Anfangszeit bis etwa 1820 verhältnismäßig hoch und vielfältig - dies wird beispielsweise an den damaligen Territorialverhandlungen oder an der großen Zahl von Verwendungen in Privatangelegenheiten deutlich - und fiel dann merklich ab, so dass Gesandter von Bismarck mehrfach zu Sondermissionen an norddeutsche Höfe herangezogen werden konnte. Nach 1850 verstärkten sich die wechselseitigen Konsultationen zwischen der württembergischen und badischen Regierung in Fragen der großen europäischen und deutschen Politik als auch der internen Probleme beider Länder. Überdies schlugen sich jetzt die gestiegene Verwaltungsintensität und drängende Fragen der Wirtschaftsgesetzgebung auch im Geschäftsanfall der Gesandtschaft nieder. Nach der Wiedererrichtung 1893 stellten sich dem Gesandten fast ausschließlich formale Aufgaben und solche der Repräsentation. Er weilte in der Regel ein- bis zweimal pro Jahr meist aus Anlass des Hofballs oder eines anderen Hofereignisses für einige Tage in Karlsruhe. Verhandlungen zwischen württembergischen und badischen Stellen wurden gewöhnlich direkt, nicht mehr über den Gesandten geführt, so dass sich sein Schriftverkehr - jährlich etwa 100 Tagebuchnummern - weitgehend auf die Vermittlung von Glückwünschen, Übersendung von Anfragen und Amtsdrucksachen und gelegentliche indirekte Berichterstattung beschränkte. Mit dem Ende der Monarchie f ielen diese Aufgaben fast vollständig weg. Doch wurde die Gesandtschaft formell beibehalten und von 1926 an wieder mit kleineren Aufträgen betraut, so mit der Berichterstattung anhand badischer Zeitungen. Die Überlieferung ist nicht homogen. In den ersten Jahren überwiegen Einzelfallakten, ab etwa 1815/1820 - wie auch bei anderen württembergischen Gesandtschaften - ein rein formales Einteilungsprinzip, so "Konzepte und Berichte" oder "Reskripte und Noten" und Korrespondentenakten. Hauptsächlich neue Geschäftsbereiche wurden nach 1850 nach Sachbetreffen, etwa "Eisenbahnakten", abgelegt. Doch kam es nicht zu einer durchgegliederten Registraturführung, da die neuen Faszikel nach Bedarf angelegt und, mit einer fortlaufenden arabischen Nummer versehen, den schon vorhandenen Akten am Schluss beigefügt wurden. Auf diese Weise bestand die Registratur 1848 aus 72, 1866 aus 104 Büscheln und reichte bis 1818 zurück. Von 1893 - 1933 wurde das gesamte Schriftgut lediglich nach der chronologischen Folge abgelegt. Auch vom Inhalt her ist das Schriftgut sehr ungleich. Manche Gesandte nahmen einen Teil der Vorgänge, so ihre Instruktion, zu ihren Privatakten. Eine Reihe von Vorgängen erscheint nur im Tagebuch, da sie urschriftlich weitergeleitet wurden, ohne dass in der Gesandtschaft zusätzliche Unterlagen erwuchsen. Nach 1893 wurde für Parallelanfragen an Bayern, Baden und Hessen vielfach nur ein gemeinsamer Entwurf gefertigt und bei der Bayern betreffenden Registratur abgelegt. Manches scheint verloren gegangen oder vernichtet worden zu sein, wenn beispielsweise das Pässeverzeichnis nur von 1811 bis 1816 reicht. Der vorliegende Bestand kam, soweit dies noch ersichtlich ist, in vier Lieferungen zusammen mit Schriftgut des Ministeriums der Auswärtigen Angelegenheiten und anderer Gesandtschaften ins Archiv und wurde dem Bestand "Gesandtschaftsakten" (E 70 und E 73) angeschlossen. Dabei umfassten die in Bestand E 70 Verzeichnis (Ablieferung) 32 zusammengefassten Unterlagen die Zeit bis 1817, die des Bestandes E 70 Verzeichnis 33a den Zeitraum von 1818 - 1871 und kamen nach 1872 ein. Das in München erwachsene Material wurde bis zum Jahre 1910 um 1920 eingeliefert, der Rest wohl unmittelbar nach Aufhebung der Gesandtschaft 1933 und dem Bestand E 73 Verzeichnis 61 eingegliedert. Die Neuordnung konnte sich nur wenig am gegebenen Zustand orientieren. Die bei der Gesandtschaft erwachsenen Archivalien wurden aus dem übrigen Verband herausgelöst und der Provenienzbestand "Württembergische Gesandtschaft in Baden" neu gebildet. Die ursprünglich vorgesehene Aufgliederung in zwei Hauptteile, "I. 1806 - 1871" und "II. 1893 - 1933", wurde bei der Findbucherstellung aufgehoben und sämtliche Titelaufnahmen in das durch die Verzeichnung anderer Gesandtschaften vorgegebene Klassifikationsschema untergeordnet. Darunter bilden die Berichte an den König bzw. den Minister der Auswärtigen Angelegenheiten und die allgemeinen, thematisch nicht begrenzen Korrespondenzen mit diesem u.a. die erste Hauptgruppe. Hauptsächlich unter dem Gesandten von Bismarck wurde auch einzelne Sachaktenschriftstücke abgelegt, die bei der Neuordnung belassen wurden. Die übrigen Sachakten wurden ohne Rücksicht auf den bisherigen Ordnungszustand nach ihren unterschiedlichen Betreffen getrennt und jeweils in den weiteren Hauptgruppen neu zusammengefasst. Deren Gliederung ergab sich aus dem gesamten Geschäftsanfall. Eine Angleichung an die erhaltenen Aktenpläne anderer Gesandtschaften, etwa Berlin oder München, empfahl sich nicht. Gewisse Ungleichheiten in der Verzeichnung sind insofern geblieben, als manche Betreffe, wie "Deutsche Frage" etc., trotz ihrer Vielschichtigkeit eine weitere Unterteilung nicht erlaubten, während andererseits nach 1893 nur noch Einzelfälle vorkommen oder bis um 1850 unter "Verwendungen" fast alle Angelegenheiten von Privatpersonen eingereiht wurden, danach aber auch unter den Sachrubriken wie "Meldewesen", "Justiz - Einzelfälle" u. a. Im vorliegenden Findbuch wurde für die Unterlagen bis 1871 auf die Angabe der Registratursignaturen, d.h. die Büscheldurchzählung mit arabischen Ziffern, verzichtet, da sie sich nur z.T. ohne Schwierigkeiten feststellen ließen und sich Verweise auf diese Nummern nur unvollkommen in den letzten Tagebüchern vor 1871 finden. Die bisher gültigen Archivsignaturen E 70 Verzeichnis 32 Faszikel 1-9 und E 70 Verzeichnis 33a Faszikel 1-33 wurden dagegen in den Titelaufnahmen vermerkt. Verschiedene alte Büschelnummern waren anzubringen, wenn sich ein neues Büschel ganz oder teilweise aus alten zusammensetzt. Für die Akten von 1893 - 1933 konnte die Angabe der alten Archivsignatur wegfallen, da bei der bisherigen rein chronologischen Ablage - von vereinzelten Sachaktenansätzen abgesehen - das Schriftgut von 1893 - 1899 in E 73 Verzeichnis 61 Faszikel 18 d vereinigt war, von 1900 - 1905 in 18 e, von 1906 - 1913 in 18 b und von 1914 - 1933 in 18 c. So vielfältig der Bestand vom Inhalt der Titelaufnahmen her auch ist, so sind seiner wissenschaftlichen Auswertbarkeit doch deutliche Grenzen gesetzt: Ein geschlossenes Ganzes bildet die fortlaufende Berichterstattung an den König bis 1847, die übrigen Korrespondenzen erfassen nur Teilaspekte. Dasselbe gilt oft auch für die Sachakten, besonders wenn Protokolle, Auszüge oder Antworten auf Anfragen urschriftlich weitergeleitet wurden. Größere Bedeutung kommt daher der Parallelüberlieferung zu. Auf württembergischer Seite sind in erster Linie im Hauptstaatsarchiv die Bestände des übergeordneten Ministeriums der Auswärtigen Angelegenheiten und des Staatsministeriums zu nennen, auf badischer Seite im Generallandesarchiv Karlsruhe die Abteilungen 47 - 49 Haus- und Staatsarchiv - II. Haus- und Hofsachen, III. Staatssachen, IV. Gesandtschaften sowie die Abteilung 233 Staatsministerium. Der Bestand wurde unter zeitweiser Mitarbeit der Inspektorenanwärter(innen) Bader, Gutenkunst und Kramer vom Unterzeichner 1974 - 1976 verzeichnet und geordnet und umfasst 724 Büschel in 6,1 lfd. Metern. Stuttgart 1976 gez. G. Cordes Die Fertigstellung des vorliegenden Findbuchs erfolgte mit Hilfe der Datenverarbeitung auf der Basis des Programmpakets MIDOSA der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg in der Zeit vom Mai bis August 1987. Für die vielfältige technische Hilfe ist der Landesarchivdirektion zu danken. Die auf Karteikarten vorliegenden Titelaufnahmen wurden ohne wesentliche Änderungen über Bildschirm in das System eingegeben. Gleichzeitig mit der Titelaufnahme wurden die Indexbegriffe erfasst, und zwar im Hinblick auf einen späteren Generalindex getrennt in einen geographischen, Personen- und Sachindex. Das MIDETIT-Verfahren trennt die Indices aufgrund entsprechender Steuerzeichen. Auf die Erstellung einer Konkordanz wurde aus folgenden Gründen verzichtet: Die Auflösung der alten Serienakten und die nachträgliche Bildung von Sachakten hatte zur Folge, dass die Archivalien eines ehemaligen Büschels sich heute an bis zu 121 verschiedenen Fundstellen befinden. Damit ist die Praktikabilität einer Konkordanz, die zudem nur mit unvertretbarem Arbeitsaufwand zu erstellen gewesen wäre, grundsätzlich in Frage gestellt. Mit einer differenzierten sachlichen Gliederung des Bestandes und mit Hilfe der umfangreichen Indices wurde allerdings ver sucht, den Zugang zum Bestand und das Wiederauffinden schon zitierter Quellen zu erleichtern. Die bei der Verzeichnung der Bestände des Außenministeriums, E 36-38, Verz. 2, in Büschel 34 gefundenen Relationen, Berichte und Reskripte wurden nachträglich dem Bestand angegliedert, die Titelaufnahmen in das vorliegende Findbuch eingereiht. Diese mit der jeweiligen Ordnungsnummer und dem Zusatz a versehenen Titelaufnahmen sind im Index berücksichtigt. Stuttgart, im Dezember 1987 Kurt Hochstuhl

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 70 v · Bestand · 1807-1817, 1865-1873, mit Vorakten 1
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

: Die Württembergische Gesandtschaft in der Schweiz wurde in der ersten Hälfte des Jahres 1807 im Zusammenhang mit dem Abschluß eines Handelsvertrages zwischen Württemberg und der Schweiz eingerichtet. Nach der Abberufung des Gesandten 1817 blieb sie unbesetzt(1). Erst 1865, wieder im Zuge eines Handelsvertrages, wurde sie wieder eingerichtet und bestand bis zum Übergang eines großen Teils der württembergischen Außenpolitik auf das Reich 1871(2). Württembergische Gesandte in der Schweiz waren: Johann Baptist Martin Edler Arand von Ackerfeld, Legationsrat (Juni 1807-Jan. 1812) August Friedrich von Batz (Febr. 1812-Jan. 1814) Carl Philipp von Kaufmann, Geheimer Legationsrat (Jan. 1814-Dez. 1817) Friedrich Heinrich Karl Freiherr Hugo von Spitzemberg (1865-Okt. 1866) Maximilian Adolf Freiherr von Ow, Geheimer Legationsrat und Kammerherr (Okt. 1866-Juli 1871). Der Gesandte von Ow schlug 1866 die Errichtung eines Konsulats in Bern vor, dessen Konsul ihn bei seinen Aufenthalten in Florenz als Gesandter in Italien vertreten und "die laufenden Geschäfte, sofern sie nicht eine speziell diplomatische Behandlung erfordern", zum Beispiel Paßangelegenheiten, erledigen sollte; dies wurde durch König Karl im November 1866 genehmigt, Konsul in Bern wurde der Kaufmann Albert Rooschütz (Nov. 1866-Mai 1873). Bei Abwesenheit des Gesandten wurde dessen Registratur vom Konsul verwahrt und weitergeführt, auch in der Zeit von 1871 bis zur Auflösung des Konsulats 1873(3). Der Sitz der Gesandtschaft war bis Dezember 1816 vermutlich Zürich, in der Folge dann ständig Bern(4). 1865-1871 befanden sich die Gesandtschaft und das Konsulat im gleichen Gebäude, vermutlich im Haus Hirschengraben 171, wo der Gesandte wohnte(5). Die Akten der ersten Registraturschicht (1807-1817) wurden vermutlich bald nach der Abberufung des Gesandten an das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten gesandt. In dem "Archivregister" von 1873(6) sind nur die Akten der zweiten Registraturschicht (1865-1873) aufgeführt; diese kamen 1877 an das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. Die Ablieferung an das Staatsfilialarchiv und Einreihung in den späteren Bestand E 70 unter den Verzeichnisnummern 52 und 52 a (für die erste bzw. zweite Registraturschicht, mit Überschneidungen) erfolgte wohl vor 1896, da die Akten des Verzeichnisses 53 sich zu diesem Zeitpunkt schon dort befanden(7). Das Staatsarchiv erhielt die Bestände vermutlich zusammen mit anderen Gesandtschaftsakten und Beständen des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten im Jahr 1901(8). Die Aussonderungsverzeichnisse werden im Bestand E 61 x Band 35 und 37 verwahrt. Die entsprechenden Gegenakten aus der Registratur des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten finden sich in den Beständen E 50/16 (Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten betr. Württembergische Gesandtschaft in der Schweiz) und E 50/60 (Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten betr. Konsulate). In der ersten Registraturschicht überwiegen Korrespondenzserien, vor allem für die Relationen (diplomatische Berichte an den König); Schriftstücke zu Staatsverträgen wurden als Sachakten angelegt. In der zweiten Registraturschicht wurden sowohl Sachakten als auch Betreffserien gebildet, und schließlich enthalten beide Registraturschichten Einzelfallakten zu Untertanenangelegenheiten. Die Rubriken I-III der zweiten Registraturschicht wurden 1971 von Archivreferendar Herwig John verzeichnet, die Bearbeiter der übrigen Akten ließen sich nicht mehr ermitteln. Die als Ordnungskriterium dienende alte Registratursignatur des "Archivregisters" ist als Vorsignatur 1 aufgeführt, die alte Archivsignatur als Vorsignatur 2. Der Bestand E 70 v umfaßt 110 Büschel (1,8 lfd. m). Stuttgart, im Mai 2000 Hartmut Obst (1) vgl. E 70 v Bü. 43 (2) vgl. E 70 v Bü. 56 und 61 (3) vgl. E 50/60 Bü. 32 (4) vgl. E 70 v Bü. 44 (5) vgl. E 70 v Bü. 57 (6) in E 50/60 Bü. 32 (7) vgl. E 50/60 Bü. 32 (8) vgl. K. O. Müller, Das Württembergische Staatsfilialarchiv in Ludwigsburg, in: Archivalische Zeitschrift 1925 Vorsignatur 2 - Bestellnummer: E 41 Verz. 63 Fasz. 44110 E 70 Verz. 52 Fasz. 164 E 70 Verz. 52 Fasz. 192 E 70 Verz. 52 Fasz. 196 E 70 Verz. 52 Fasz. 21 E 70 Verz. 52 Fasz. 265 E 70 Verz. 52 Fasz. 297 E 70 Verz. 52 Fasz. 284 E 70 Verz. 52 Fasz. 2101 E 70 Verz. 52 Fasz. 2102 E 70 Verz. 52 Fasz. 2103 E 70 Verz. 52 Fasz. 32 E 70 Verz. 52 Fasz. 33 E 70 Verz. 52 Fasz. 34 E 70 Verz. 52 Fasz. 35 E 70 Verz. 52 Fasz. 36 E 70 Verz. 52 Fasz. 37 E 70 Verz. 52 Fasz. 38 E 70 Verz. 52 Fasz. 39 E 70 Verz. 52 Fasz. 310 E 70 Verz. 52 Fasz. 311 E 70 Verz. 52 Fasz. 312 E 70 Verz. 52 Fasz. 313 E 70 Verz. 52 Fasz. 347 E 70 Verz. 52 Fasz. 414 E 70 Verz. 52 Fasz. 415 E 70 Verz. 52 Fasz. 416 E 70 Verz. 52 Fasz. 417 E 70 Verz. 52 Fasz. 418 E 70 Verz. 52 Fasz. 419 E 70 Verz. 52 Fasz. 420 E 70 Verz. 52 Fasz. 421 E 70 Verz. 52 Fasz. 422 E 70 Verz. 52 Fasz. 423 E 70 Verz. 52 Fasz. 424 E 70 Verz. 52 Fasz. 425 E 70 Verz. 52 Fasz. 448 E 70 Verz. 52 Fasz. 526 E 70 Verz. 52 Fasz. 527 E 70 Verz. 52 Fasz. 528 E 70 Verz. 52 Fasz. 529 E 70 Verz. 52 Fasz. 530 E 70 Verz. 52 Fasz. 531 E 70 Verz. 52 Fasz. 532 E 70 Verz. 52 Fasz. 533 E 70 Verz. 52 Fasz. 534 E 70 Verz. 52 Fasz. 535 E 70 Verz. 52 Fasz. 536 E 70 Verz. 52 Fasz. 537 E 70 Verz. 52 Fasz. 538 E 70 Verz. 52 Fasz. 549 E 70 Verz. 52 Fasz. 639 E 70 Verz. 52 Fasz. 640 E 70 Verz. 52 Fasz. 641 E 70 Verz. 52 Fasz. 642 E 70 Verz. 52 Fasz. 643 E 70 Verz. 52 Fasz. 650 E 70 Verz. 52 Fasz. 744 E 70 Verz. 52 Fasz. 745 E 70 Verz. 52 Fasz. 746 E 70 Verz. 52 a Fasz. 152 E 70 Verz. 52 a Fasz. 154 E 70 Verz. 52 a Fasz. 170 E 70 Verz. 52 a Fasz. 2104 E 70 Verz. 52 a Fasz. 2105 E 70 Verz. 52 a Fasz. 3106 E 70 Verz. 52 a Fasz. 3107 E 70 Verz. 52 a Fasz. 3108 E 70 Verz. 52 a Fasz. 451 E 70 Verz. 52 a Fasz. 457 E 70 Verz. 52 a Fasz. 458 E 70 Verz. 52 a Fasz. 459 E 70 Verz. 52 a Fasz. 460 E 70 Verz. 52 a Fasz. 555 E 70 Verz. 52 a Fasz. 593 E 70 Verz. 52 a Fasz. 581 E 70 Verz. 52 a Fasz. 582 E 70 Verz. 52 a Fasz. 695 E 70 Verz. 52 a Fasz. 694 E 70 Verz. 52 a Fasz. 6100 E 70 Verz. 52 a Fasz. 690 E 70 Verz. 52 a Fasz. 687 E 70 Verz. 52 a Fasz. 683 E 70 Verz. 52 a Fasz. 691 E 70 Verz. 52 a Fasz. 688 E 70 Verz. 52 a Fasz. 689 E 70 Verz. 52 a Fasz. 775 E 70 Verz. 52 a Fasz. 7109 E 70 Verz. 52 a Fasz. 798 E 70 Verz. 52 a Fasz. 799 E 70 Verz. 52 a Fasz. 767 E 70 Verz. 52 a Fasz. 753 E 70 Verz. 52 a Fasz. 785 E 70 Verz. 52 a Fasz. 877 E 70 Verz. 52 a Fasz. 879 E 70 Verz. 52 a Fasz. 868 E 70 Verz. 52 a Fasz. 869 E 70 Verz. 52 a Fasz. 880 E 70 Verz. 52 a Fasz. 886 E 70 Verz. 52 a Fasz. 871 E 70 Verz. 52 a Fasz. 972 E 70 Verz. 52 a Fasz. 973 E 70 Verz. 52 a Fasz. 974 E 70 Verz. 52 a Fasz. 1063 E 70 Verz. 52 a Fasz. 1078 E 70 Verz. 52 a Fasz. 1076 E 70 Verz. 52 a Fasz. 1066 E 70 Verz. 52 a Fasz. 1056 E 70 Verz. 52 a Fasz. 1061 E 70 Verz. 52 a Fasz. 1062