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Deutscher Gemeindetag (Bestand)
BArch, R 36 · Bestand · 1906-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Nachdem Adolf Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler des Deutschen Reiches ernannt worden war, höhlte die NSDAP das demokratische System der Weimarer Republik in den folgenden Monaten nach und nach aus und beseitigte es schließlich. Entscheidende Etappen waren die Aufhebung der Grundrechte nach dem Brand des Reichstages am 28. Februar 1933 und die Beseitigung des Parlamentarismus durch das sogenannte Ermächtigungsgesetz vom 23. März 1933. Letzteres hob die Gewaltenteilung auf und übertrug der Regierung unter Adolf Hitler für vier Jahre sämtliche legislativen Befugnisse. Einen weiteren Schritt stellte die Zerschlagung der Parteien und Gewerkschaften dar. Nachdem die KPD verboten, die Gewerkschaften aufgelöst und die SPD handlungsunfähig gemacht worden waren, lösten sich die übrigen Parteien von alleine auf. Im Zuge dieser Maßnahmen verloren auch die bis dahin bestehenden sechs kommunalen Spitzenverbände ihre Selbständigkeit. Unter Zwang hatten die Vorsitzenden und geschäftsführenden Präsidenten, des Deutschen/Preußischen Städtetages, des Reichsstädtebundes, des Deutschen Landkreistages, des Deutschen Landgemeindetages, des Preußischen Landgemeindetages West und des Verbandes der preußischen Provinzen am 22. Mai 1933 ihre Einwilligung zur Überführung der verschiedenen Verbände in einen neuen Einheitsverband geben müssen. Dieser "Deutsche Gemeindetag" sollte von nun an die alleinige von der NSDAP anerkannte korporative Vertretung aller deutschen Städte- und Gemeindeverbände darstellen. Zur Vereinheitlichung der bisherigen Verbände mit ihren 80 Unterorganisationen wurde der kommissarische Oberbürgermeister von München, Karl Fiehler, als "Beauftragter für die Vereinheitlichung der kommunalen Spitzenverbände" eingesetzt. Die Geschäftsführung des neuen Verbandes übernahmen der kommissarische Leiter des Instituts für Kommunalwissenschaft in Berlin, Dr. Kurt Jeserich, und der Referent beim Reichsarbeitgeberverband, Dr. Ralf Zeitler. Der sich über Monate hinziehende Verschmelzungsprozess fand seinen Abschluss schließlich im Gesetz über den Deutschen Gemeindetag vom 15. Dezember 1933, womit die Bildung des neuen Verbandes endgültig festgeschrieben wurde. Als der einzig bestehenden kommunalen Spitzenorganisation gehörten dem Deutschen Gemeindetag, der als Körperschaft des öffentlichen Rechts grundsätzlich dem Reichsminister des Inneren unterstand, zwangsweise alle Städte, Landgemeinden, Landkreise, Provinzen und später auch die Reichsgaue in ihrer Eigenschaft als sich selbst verwaltende Regierungseinheiten an. Nach der Eingliederung Österreichs und des Sudetenlands in das Deutsche Reich im Jahre 1938, der Annexion Westpreußens, Danzigs und Posens im darauf folgenden Jahr, wurde der Wirkungskreis des Deutschen Gemeindetages auch auf die neuen Reichsteile und deren Gauverwaltungen ausgeweitet. Grundsätzlich übernahm der Verband für alle Gebiete, die unter deutsche Hoheit gestellt wurden, die kommunale Interessenvertretung. Zum ersten Vorsitzenden des Deutschen Gemeindetages wurde am 14. Februar 1934 der bisherige Beauftragte für die Vereinheitlichung, Karl Fiehler, bestellt. Fiehler war Leiter des Hauptamtes für Kommunalpolitik der NSDAP. Durch die Personalunion sollte die Ausrichtung der kommunalpolitischen Arbeit der NSDAP mit der Arbeit des Deutschen Gemeindetages abgestimmt werden und so der auf dem Reichsparteitag in Nürnberg 1933 verkündete Grundsatz über den Einklang von Partei und Staat befolgt werden. Die Geschäftsführung des Deutschen Gemeindetages unterstand dabei den Anweisungen des Vorsitzenden und Reichsleiters der Kommunalpolitik. Durch diese Verschränkung von parteilichen und staatlichen Stellen geriet der Deutsche Gemeindetag unter die "von der NSDAP betreuten Organisationen", was zum Teil auch von Vorteil war, da die fachliche Arbeit unter der Oberherrschaft des Parteiamtes effektiver gestaltet werden konnte. Der Verband war nun in wesentlich höherem Maße Vertreter des Staates. Die Idee eines Einheitsverbandes mit klar umrissenen Aufgaben und einer engeren Bindung an den Staat war jedoch nichts neues; nicht wenige sahen darin die Möglichkeit, kommunale Interessen besser durchsetzen zu können. Die erzwungene Gleichschaltung und die Praxis des totalitären Staates konnten die möglichen Vorteile des neuen Einheitsverbandes aber nur in den Hintergrund treten lassen. Beaufsichtigt wurde der Verband durch den Reichsminister des Innern, der den Vorsitzenden, die Mitglieder des Vorstands und die Fachausschüsse bestellte. Vorstand und Fachausschüsse durften nur nach Einberufung durch den Minister tagen; dieser bestimmte auch die Tagesordnung. Zudem genehmigte er den Haushalt und er selbst oder ein Stellvertreter hatte den Vorsitz in den Gremien wahrzunehmen. Neben den 20 Fachausschüssen, die lediglich das Recht hatten, den Vorsitzenden zu beraten, bildeten die Landes- und Provinzialdienststellen die einzigen nachgeordneten Organe der Berliner Geschäftsstelle. Obwohl der Verband in hohem Maße zentralistisch aufgebaut war, führte die für einen verstärkten Erfahrungsaustausche notwendige Erweiterung um regionale Arbeitsgemeinschaften und Kreisabteilungen zu einer organisatorischen Struktur, die im Ansatz mit derjenigen der alten Verbände vergleichbar war. Besonders einschneidend wirkte sich die Tatsache aus, dass der Verband nicht mehr das Recht hatte, die kommunalen Belange aus eigener Initiative vor den Reichs- und Landesbehörden zu vertreten. Lediglich nach Aufforderung durch die Behörden sollte der Verband sich von nun an äußern dürfen. Gerade dieses Initiativrecht war jedoch vor 1933 entscheidend für die aktive Interessenvertretung gegenüber dem Staat und die Selbstbestimmung der kommunalen Verbände als Teil einer pluralistischen Gesellschaftsordnung gewesen. Trotz der organisatorischen und politischen Veränderungen spielte der Deutsche Gemeindetag auch zwischen 1933 und 1945 eine wichtige Rolle, und zwar vor allem als gemeindliche Beratungsstelle und als Vermittler praktischer Erfahrungen auf dem Gebiet der kommunalen Verwaltung. Auch der Austausch zwischen Kommunen und staatlicher Verwaltung wurde keineswegs eingestellt, wovon eine rege Gutachtertätigkeit des Deutschen Gemeindetags zeugt. Eine gewisse Kontinuität in der Verbandsarbeit konnte zudem dadurch gewährleistet werden, dass eine größere Anzahl leitender Personen aus den aufgelösten Verbänden in den neuen Verband übertrat. Die Organisationsstruktur des Deutschen Gemeindetages lehnte sich grundsätzlich in hohem Maße an diejenige des Deutschen/Preußischen Städtetages an. So übernahm der Deutsche Gemeindetag das Wappen des Deutschen/Preußischen Gemeindetages, das Holstentor, und auch dessen Registratur. Die Jahrestagungen des Deutschen Gemeindetages knüpften ebenfalls an ähnliche Veranstaltungen der Vorgängereinrichtungen an. Infolge der Bombardierungen Berlins während des Zweiten Weltkrieges verlegte der Deutsche Gemeindetag einen Teil seiner Verwaltungsstellen im August 1943 von Berlin nach Wels/Oberösterreich. Dort wurden in erster Linie Aufgaben der Abteilungen Ia (Beamten-, Angestellten- und Arbeiterfragen), II (Finanzen und Steuern), III (Wohlfahrtspflege, Gesundheitswesen und Sozialpolitik), V (Schulwesen), Va (Kulturpflege), VI (Grundstücks-, Bau- und Wohnungswesen) und Rv (Reichsverteidigung) bearbeitet. Dabei ist anzumerken, dass lediglich die Abteilung III mit sämtlichen Registraturen nach Wels zog. Die übrigen Abteilungen - wahrscheinlich handelte es sich nur um Arbeitsstäbe - nahmen nur Teile ihrer Registraturen mit. Auch die Kassenverwaltung und das Personalbüro siedelten nach Wels über. Die Abteilungen Z (Zentralabteilung: Allgemeine Verwaltung, Geschäftsführung), I (Verfassung und Verwaltung), IV (Wirtschaft und Verkehr) und die Abteilung für die Ostgebiete blieben in Berlin. Nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches 1945 wurde der Deutsche Gemeindetag aufgrund seines Status als "betreute Organisation" von den Alliierten als ein Teil der Gliederungen der NSDAP betrachtet und zusammen mit den anderen Organisationen der NSDAP verboten und formell aufgelöst. Dem vom Berliner Magistrat eingesetzten Sachwalter für die Belange des Deutschen Gemeindetages gelang es nicht, dieses Missverständnis zu korrigieren. Eine Art Gemeindekammer als Nachfolgeorganisation des Deutschen Gemeindetags konnte nicht eingerichtet werden. Dem "Deutschen Städtetag", der sich bereits 1946 wieder konstituiert hatte, wurde zwar der Anspruch auf das Eigentum an dem Grundstück des Deutschen Gemeindetages zugesprochen, doch konnte er die finanzielle Belastung des Wiederaufbaus und der Instandsetzung des Gebäudes nicht alleine tragen. Zusammen mit dem Berliner Senat wurde schließlich der "Verein zur Pflege kommunalwissenschaftlicher Aufgaben e.V." gegründet und 1951 als Vermögensträger des Deutschen Gemeindetages eingesetzt. Der Verein, der bald in "Verein für Kommunalwissenschaften" umbenannt wurde, übernahm das Dienstgebäude in der Straße des 17. Juni und auch die dort gelagerten Aktenbestände. Das heute unter dem Namen Ernst-Reuter-Haus bekannte Gebäude war von Albert Speer für den Deutschen Gemeindetag geplant, ab 1938 errichtet und 1942 schließlich vom Deutschen Gemeindetag bezogen worden. Der Deutsche Städtetag, die größte kommunale Spitzenorganisation, errichtete seine Hauptgeschäftsstelle aufgrund des Berliner Sonderstatus’ zunächst in Köln. Erst 1999 erfolgte die Teilverlagerung der Hauptgeschäftsstelle in das Ernst-Reuter-Haus nach Berlin. Neben dem Deutschen Städtetag bildeten sich auch die Spitzenverbände auf Kreis- und Gemeindeebene nach dem Zweiten Weltkrieg neu. Der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund stellen zusammen mit dem Deutschen Städtetag die wichtigsten kommunalen Interessenverbände dar. Die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände bietet diesen drei Verbänden dabei die Möglichkeit, ihre Interessen gebündelt vorzutragen und sich zu übergreifenden Problemen gemeinsam zu äußern. Bestandsbeschreibung: Bestandsgeschichte Der Bestand R 36 besteht vollständig aus den Akten der während der Kriegszeit nach Wels ausgelagerten Verwaltungsstellen. Abgesehen von den Kassenunterlagen und den Personalakten, deren Verbleib nicht aufzuklären war, haben die Welser Auslagerungsbestände den Krieg und die Wirren der Nachkriegszeit ohne Verluste überstanden. Sie wurden durch eine Mitarbeiterin des Deutschen Gemeindetages über Linz/Donau, Offenburg, Frankfurt/Main nach Siegburg gebracht, wo die Akten zunächst beim neubegründeten Deutschen Landkreistag aufbewahrt wurden. Dieser gab sie mit Zustimmung der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände 1953 an das Bundesarchiv ab. Die im Bundesarchiv vorliegende Überlieferung stellt nur einen geringen Teil der insgesamt überlieferten Unterlagen dar. Schätzungsweise dreiviertel des Gesamtbestandes, der sich aus den nicht verlagerten Registraturteilen des Deutschen Gemeindetages und den Altregistraturen der aufgelösten Spitzenverbände zusammensetzt, blieben in Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Akten bei dem Verein für Kommunalwissenschaften gelagert, der sie 1968 als Depositum an das Landesarchiv Berlin abgab. Dort ist der Deutsche Gemeindetag heute mit 8600 Akteneinheiten verzeichnet. Den zweitgrößten Überlieferungsteil bildet der Nachlass des Deutschen und Preußischen Städtetags mit 4286 Akten, wobei dessen Kriegswirtschaftsakten aus den Jahren 1914 bis 1918 mit 1279 Akteneinheiten einen eigenen Bestand bilden. Weiterhin ist die Überlieferung des Reichsstädtebundes, des Verbands der preußischen Provinzen, des Deutschen und Preußischen Landkreistages, des Deutschen und Preußischen Landgemeindetages und weiterer Verbände, die 1933 im Deutschen Gemeindetag aufgingen, im Landesarchiv Berlin zu finden. Auch der Deutsche Städtetag hat seine Altregistraturen bis 1985 an das Landesarchiv Berlin abgegeben. Bereits 1937/38 war ein kleiner Teil der Akten der Vorgängereinrichtungen des Deutschen Gemeindetages an das Preußische Geheime Staatsarchiv - heute Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz - übergeben worden. Diese Bestände waren während des Krieges nach Stassfurt ausgelagert und dann ins Deutsche Zentralarchiv der DDR, Abteilung Merseburg, gelangt. Heute befindet sich die Überlieferung zum Deutschen und Preußischen Städtetag, zum Verband der preußischen Provinzen, zum Preußischen Landkreistag und zum Preußischen Landgemeindetag West wieder im Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem. Unterlagen des Deutschen und Preußischen Städtetages, des Reichsstädtebundes und des Deutschen und Preußischen Landkreistages im Umfang von etwa 2600 Akteneinheiten, die 1938 an das Reichsarchiv Potsdam überstellt worden waren, gingen beim Brand des Archivgebäudes im April 1945 verloren. Archivische Bewertung und Bearbeitung Das vorliegende Findbuch stellt eine Überarbeitung des 1957 in Koblenz angefertigten Findbuches dar. Bandzählungen wurden, soweit sie in den Aktenzeichen vorgegeben worden waren, für die Bandfolgen übernommen. Darüber hinaus wurden weitere Bandfolgen archivisch gebildet. Die in einzelnen Bänden enthaltenen Vorgänge ("Hefte") wurden in die Titel aufgenommen. Zur Veranschaulichung der Band- und Hefteinteilungen werden die Aktenzeichen im Findbuch angezeigt. Ferner wurden die Titel und die Klassifikation, welche vollständig auf dem Aktenplan des Deutschen Gemeindetages basiert hatten, geringfügig verändert. So wurden zum Beispiel Aktenplanpositionen zusammengefasst sowie die Bezeichnung einzelner Untergruppen vereinheitlicht. Die Veränderungen wurden behutsam vorgenommen, um die überlieferte Registraturordnung, soweit sie erhalten geblieben ist, möglichst getreu abzubilden. Kassationen erfolgten nicht. Weiterhin sei darauf aufmerksam gemacht, dass ein großer Teil der Akten von den Vorgängereinrichtungen angelegt und dann vom Deutschen Gemeindetag nach 1933 weitergeführt worden war. Inhaltliche Charakterisierung: Dienststellenverwaltung, Ausschüsse, Personal- und Besoldungsangelegenheiten 1926-1945 (24), Personalakten 1927-1944 (25), Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen 1939-1943 (2), Geschäftsgang und Geschäftsführung 1936-1945 (10), Verlagsangelegenheiten 1933-1945 (16), Verfassungs- und Verwaltungsangelegenheiten 1926-1944 (10), Beamtenangelegenheiten 1916-1945 (350), Angestelltenangelegenheiten 1932-1944 (41), Arbeiterangelegenheiten 1932-1944 (55), Arbeitsrecht 1934-1944 (32), Krankenhauspersonal 1926-1945 (26), Vierjahresplan 1936-1944 (8), allgemeine Finanzfragen, Finanzausgleich 1920-1945 (40), Haushalts-, Kassen-, Rechnungswesen der Gemeinden 1923-1944 (37), Steuerwesen und Steuerrecht 1918-1945 (81), Beiträge und Gebühren 1932-1944 (6), Vermögens- und Schuldenwesen 1922-1944 (24), Sparkassen, Bankwesen 1928-1944 (17), Wohlfahrtspflege 1915-1945 (354), wirtschaftliche Fürsorge 1914-1945 (126), Gesundheitswesen 1912-1944 (60), Gesundheitsfürsorge 1909-1945 (108), Jugendwohlfahrt 1913-1945 (68), Arbeitslosenhilfe 1925-1945 (93), Sozialversicherung 1921-1945 (62), Unfallversicherung 1925-1945 (100), Krankenhauswesen 1920-1944 (12), Anstaltswesen 1912-1945 (177), Arbeitsdienst 1924-1944 (41), Fürsorgeerziehung 1928-1945 (59), Jugendertüchtigung 1921-1945 (35), Sport 1906-1945 (49), Friedhofs- und Bestattungswesen 1917-1944 (31), Wirtschaft und Verkehr 1935-1939 (3), Schulwesen 1913-1945 (167), Berufs- und Fortbildungsschulwesen 1920-1944 (26), Fach- und Hochschulwesen 1920-1945 (25), Volksbildung 1933-1945 (8), Kunst, Denkmalpflege, Naturschutz 1926-1945 (123), Religionswesen 1931-1943 (9), Fremdenverkehr 1934-1944 (3), Städtebau, Straßenwesen 1931-1945 (29), Straßenbau, Straßenverkehr 1925-1945 (39), Landwirtschaft, Forstwesen und Wasserwirtschaft 1927-1945 (23), allgemeine Angelegenheiten der Reichsverteidigung 1939-1944 (4), Kriegswohlfahrtspflege 1937-1945 (18), Kriegsernährungswirtschaft 1919-1944 (79), Luftschutz 1926-1945 (53) Erschließungszustand: Online-Findbuch (2007) Zitierweise: BArch, R 36/...

BArch, R 55 · Bestand · 1920-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Joseph Goebbels, der bereits seit 1929 Reichspropagandaleiter der NSDAP war, hatte mit Sicherheit bereits vor der Machtergreifung Pläne für ein Propagandaministerium entwickelt.(1) Das Reichskabinett befasste sich am 11. März 1933 mit der Schaffung des Ministeriums, wobei die Argumente für die Gründung, die der Reichskanzler (Hitler) selbst vortrug, ex post ausgesprochen harmlos und fern der künftigen Realitäten klingen: "Eine der vorwiegenden Aufgaben dieses Ministeriums würde die Vorbereitung wichtiger Regierungshandlungen sein. Bei der das Kabinett jetzt beschäftigenden Öl- und Fettfrage z. B. müsste eine Aufklärung des Volkes in der Richtung geschehen, dass der Bauer zu Grunde gehen würde, wenn nicht für die Verbesserung des Absatzes seiner Erzeugnisse etwas geschehen würde. Auf die Wichtigkeit dieser Angelegenheit auch für die Kriegsmaßnahmen müsste hingewiesen werden ..." Die Regierungsmaßnahmen würden erst dann einsetzen, wenn die Aufklärungsarbeit eine gewisse Zeit stattgefunden und gewirkt hätte. ..."(2) Um wie viel deutlicher beschrieb dagegen Goebbels am 16. März 1933 in bemerkenswerter Offenheit drei Tage nach seiner Ernennung vor Pressevertretern programmatisch die künftigen Aufgaben seines Ministeriums: "Wenn diese Regierung nun entschlossen ist, niemals mehr zu weichen, niemals und unter keinen Umständen, dann braucht sie sich nicht der toten Macht der Bajonette zu bedienen, dann wird sie auf die Dauer nicht damit zufrieden sein können, 52 Prozent hinter sich zu wissen ..., sondern sie wird ihre nächste Aufgabe darin sehen müssen, die übrig bleibenden 48 Prozent für sich zu gewinnen. Das geht nicht allein durch sachliche Arbeit". Und über das Wesen seiner Propaganda verkündete er: "Über die Methoden einer Propaganda kann nicht irgendein Ästhet urteilen. Ein bindendes Urteil kann nur auf der Grundlage des Erfolges abgegeben werden. Denn Propaganda ist nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck".(3) Ein zaghafter Versuch Hugenbergs, in der Kabinettssitzung vom 11. März 1933 den Beschluss über die Errichtung des Propagandaministeriums wenigstens hinauszuzögern, scheiterte kläglich. Bereits am 13. März 1933 wurde das Gesetz über die Errichtung des RMVP vom Reichspräsidenten unterzeichnet und der "Schriftsteller" Dr. Goebbels zum Minister ernannt.(4) Knapp drei Wochen später, am 5. April 1933, vermerkte Goebbels in seinem Tagebuch: "Die Organisation des Ministeriums ist fertig".(5) In schwierigen Verhandlungen(6) mit den Ressorts, die Teile ihrer Kompetenzen an das neue Ministerium abzutreten hatten, wurden die Zuständigkeiten im Einzelnen festgelegt. Sie wurden mit der VO über die Aufgaben des RMVP vom 30. Juni 1933 verkündet, deren wesentliche Bestimmungen lauteten: "Der RMVP ist zuständig für alle Aufgaben der geistigen Einwirkung auf die Nation, der Werbung für Staat, Kultur und Wirtschaft, der Unterrichtung der in- und ausländischen Öffentlichkeit über sie und der Verwaltung aller diesen Zwecken dienenden Einrichtungen. Demzufolge gehen auf den Geschäftsbereich des RMVP über: 1. Aus dem Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes: Nachrichtenwesen und Aufklärung im Auslande, Kunst, Kunstausstellungen, Film- und Sportwesen im Auslande. 2. Aus dem Geschäftsbereich des RMI: Allgemeine innenpolitische Aufklärung, Hochschule für Politik, Einführung und Begehung von nationalen Feiertagen und Begehung von nationalen Feiertagen unter Beteiligung des RMI, Presse (mit Institut für Zeitungswissenschaft), Rundfunk, Nationalhymne, Deutsche Bücherei in Leipzig, Kunst (jedoch ohne kunsthistorisches Institut in Florenz, Urheberrechtsschutz für Werke der Literatur und Kunst, Verzeichnis der national wertvollen Kunstwerke, Deutsch-Österreichisches Übereinkommen über Kunstausfuhr, Schutz der Kunstwerke und Denkmäler, Schutz und Pflege der Landschaft und der Naturdenkmäler, Naturschutzparke, Erhaltung von Bauwerken besonderer geschichtlicher Bedeutung, Erhaltung der Nationaldenkmäler, Verband Deutscher Vereine für Volkskunde, Reichsehrenmal), Musikpflege, einschließlich des Philharmonischen Orchesters, Theaterangelegenheiten, Lichtspielwesen, Bekämpfung von Schund und Schmutz 3. Aus dem Geschäftsbereich des Reichswirtschaftsministeriums und des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft: Wirtschaftswerbung, Ausstellung-, Messe- und Reklamewesen 4. Aus den Geschäftsbereichen des Reichspostministeriums und des Reichsverkehrsministeriums: Verkehrswerbung Aus dem Geschäftsbereich des Reichspostministeriums gehen ferner alle bisher dort bearbeiteten Rundfunkangelegenheiten über, soweit sie nicht die technische Verwaltung außerhalb der Häuser der Reichsrundfunkgesellschaft und der Rundfunkgesellschaften betreffen. In Angelegenheiten der technischen Verwaltung ist der RMVP so weit zu beteiligen, als es die Durchführung seiner eigenen Aufgaben notwendig macht, vor allem bei der Festsetzung der Verleihungsbedingungen für Rundfunkanlagen und der Gebührenregelung. Auf den RMVP geht insonderheit die Vertretung des Reiches in der Reichsrundfunkgesellschaft und den Rundfunkgesellschaften in vollem Umfang über. Auf den bezeichneten Gebieten ist der RMVP für alle Aufgaben einschließlich der Gesetzgebung federführend. Für die Beteiligung der übrigen Reichsminister gelten die allgemeinen Grundsätze." (RGBl. 1933 I, S. 449) Diese Kompetenzen wurden durch sieben Abteilungen wahrgenommen, so dass der Geschäftsverteilungsplan vom 1. Okt. 1933 (7) folgendes Bild zeigt: Ministerbüro (mit fünf Mitarbeitern), dem Minister unmittelbar unterstellt. Staatssekretär, zugleich Pressechef der Reichsregierung I. Verwaltung und Recht mit einem Hauptbüro Verwaltung, drei Referaten sowie der Registratur II. Propaganda mit 10 Referaten 1. Positive Weltanschauungspropaganda, Formgebung im staatlichen Leben, Pressephotographie 2. Judenfrage, Stiftung für Opfer der Arbeit, Versailler Vertrag, nationale Literatur, Verlagswesen usw. 3. Kundgebungen und Landesorganisation 4. Gegnerische Weltanschauungen 5. Deutsche Hochschule für Politik 6. Jugend- und Sportfragen 7. Wirtschafts- und Sozialpolitik 8. Agrar- und Ostfragen 9. Verkehrswesen 10. Volksgesundheit III. Rundfunk mit drei Referaten 1. Rundfunkwesen 2. Politische und kulturelle Angelegenheiten des Rundfunks 3. Organisations- und Verwaltungsfragen des deutschen Rundfunks IV. Presse, gleichzeitig Presseabteilung der Reichsregierung mit elf Referaten V. Film mit drei Referaten VI. Theater, Musik und Kunst mit drei Referaten VII. Abwehr (Lügenabwehr im In- und Ausland) mit acht Referaten Goebbels war mit der Amtsbezeichnung seines Ministeriums offenbar nicht zufrieden. Die umfangreichen Aufgaben auf den Gebieten der Kultur und der Künste kamen darin nicht zur Geltung und das Wort Propaganda hatte, dessen war er sich bewusst, einen "bitteren Beigeschmack" (8). Sein Vorschlag, sein Ressort in "Reichsministerium für Kultur und Volksaufklärung" umzubenennen, stieß jedoch bei Hitler auf Ablehnung. (9) Im Juli 1933 wurden die Reichsstatthalter in einem Runderlass des Reichskanzlers auf die alleinige Zuständigkeit des Reiches, bzw. des neuen Ministeriums für o.g. Kompetenzen hingewiesen und aufgefordert, etwa vorhandene Haushaltsmittel und Dienststellen der Länder an das RMVP abzutreten. (10) Zugleich wurden als Unterbau des Ministeriums 13 Landesstellen, deren Sprengel etwa denen der Landesarbeitsämter entsprachen, und 18 Reichspropagandastellen errichtet, die das Gebiet der Landesstellen nochmals unterteilten. Nachdem die Reichspropagandastellen bereits nach kurzer Zeit (ca. 1934) zu Landesstellen umgewandelt wurden, befand sich in jedem Gau der NSDAP eine Landesstelle des RMVP. Deren Leiter waren in Personalunion zugleich Leiter der Gaupropagandaleitungen der NSDAP, die in ihrer Spitze, der Reichspropagandaleitung ebenfalls durch Goebbels in Personalunion wahrgenommen wurde. (11) Folglich waren Loyalitätskonflikte der Gaupropagandaleiter/Leiter der Landesstellen des RMVP bei Auseinandersetzungen zwischen Goebbels und einzelnen Gauleitern unvermeidbar. Der Theorie nach sollten die Landesstellen die im Ministerium getroffenen politischen Entscheidungen in den einzelnen Gauen überwachen und durchführen, in der Praxis waren deren Leiter durch die o.g. Personalunion jedoch häufig mehr von ihrem jeweiligen Gauleiter abhängig als vom Ministerium. Durch Führererlass vom 9. Sept. 1937 (RGBl. 1937 I, S. 1009) wurden die Landesstellen in Reichspropagandaämter umbenannt und zu Reichsbehörden erhoben. Nach der Eingliederung Österreichs gab es insgesamt nicht weniger als 42 Reichspropagandaämter mit 1400 hauptamtlichen Mitarbeitern. (12) Neben den Landesstellen bzw. Reichspropagandaämtern entwickelten sich bald eine ganze Fülle von Dienststellen, Organisationen, Verbänden, Gesellschaften und Vereinen, die zum nachgeordneten Bereich des Ministeriums zu zählen sind. (13) Trotz der scheinbar eindeutigen Verordnung über die Zuständigkeiten des RMVP waren die 13 Jahre seines Bestehens durch Auseinandersetzungen um Kompetenzen mit anderen Ressorts gekennzeichnet, insbesondere mit den Ministern Rust, Rosenberg, Ribbentrop, von denen Goebbels, wie bekannt ist, auch persönlich sehr wenig hielt. Erfolge und Misserfolge in den Kompetenzstreitigkeiten können hier nicht im Einzelnen verfolgt werden, sie hingen ganz wesentlich vom jeweiligen Verhältnis Hitlers zu Goebbels ab. Es gelang Goebbels beispielsweise nicht, seine Zuständigkeit im Theaterwesen auf die Preußischen Staatstheater in Berlin auszudehnen. Demgegenüber ging 1943 die Kompetenz für die Durchführung der Ostpropaganda auf das RMVP über, während Rosenberg als Reichsminister für die besetzten Ostgebiete nur noch die Richtlinienkompetenz verblieb. (14) Im Konflikt mit dem Auswärtigen Amt um die Zuständigkeitsabgrenzung für die Auslandspropaganda wurde im Okt. 1941 in einem Arbeitsabkommen ein Arrangement erzielt. (15) Lange und heftig umstritten blieb auch die Wehrmachtspropaganda. Goebbels gelang hier trotz vielfacher Bemühungen (16) erst gegen Kriegsende im März 1945 der entscheidende Einbruch in die Kompetenzen der Abteilung OKW/Wpr. Die Propaganda in die Wehrmacht und über die Wehrmacht im In- und Ausland sollte danach federführend vom RMVP wahrgenommen werden. Ob die geplanten organisatorischen Konsequenzen noch durchgeführt wurden, lässt sich nicht feststellen. (17) Ein wesentlicher Erfolg für Goebbels war wiederum die Errichtung der Reichsinspektion für zivile Luftschutzmaßnahmen, deren Leitung das RMVP erhielt (18), sowie seine Ernennung zum Reichsbevollmächtigten für den totalen Kriegseinsatz durch Führererlass vom 25. Juli 1944 (19). Für die letzten Monate des Dritten Reiches hatte Goebbels mit dieser Funktion den Zenit der Macht erreicht, wenn man von seiner nur noch theoretisch wirksam gewordenen Ernennung zum Reichskanzler in Hitlers Testament vom 29. April 1945 absieht. Als Reichsbevollmächtigter für den totalen Kriegseinsatz hatte er äußerst weitreichende Vollmachten über den gesamten Staatsapparat mit Ausnahme der Wehrmacht. (20) Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Zuständigkeiten des RMVP bei allen Kompetenzstreitigkeiten in den wesentlichen Zügen nur wenig geändert. Dass es dennoch bis 1943 ganz enorm und ständig wuchs (21), lag vor allem an der Diversifizierung und Intensivierung in der Wahrnehmung seiner Aufgaben. Durch die expansive Außenpolitik des Dritten Reiches wurden nach 1938 weitere Propaganda-Dienststellen erforderlich, die die Lenkung und Beeinflussung der öffentlichen Meinung in den eingegliederten und besetzten Gebieten durchführen sollten. In den besetzten Gebieten mit Zivilverwaltungen wurden in der Regel "Abteilungen" (Hauptabteilungen) für "Volksaufklärung und Propaganda" in den Gebieten mit Militärverwaltung "Propagandaabteilungen" eingerichtet, die in etwa die Funktionen der Reichspropagandaämter ausübten. Ihre Stellung zwischen den ihnen vorgesetzten militärischen Dienststellen und dem RMVP, das auf die Inhalte der Propaganda Einfluss zu nehmen suchte und von wo ein Teil des Personals jeweils auch herkam, war eine ständige Quelle für Auseinandersetzungen. Als Anhaltspunkt für die Gewichtung der einzelnen Aufgabengebiete des Ministeriums in ihrem Verhältnis zueinander seien die Ausgaben für die einzelnen Sachgebiete in den 10 Jahren von März 1933 - März 1943 genannt. Bei einem Gesamtvolumen von 881.541.376,78 RM (22) betrugen die Ausgaben für: Aktive Propaganda: 21,8 % Nachrichtenwesen: 17,8 % Musik, bildende Kunst, Schrifttum: 6,2 % Film: 11,5 % Theater: 26,4 % Beamte und Ausstattungen: 4,3 % Besoldungen, Geschäftsbedürfnisse, einschl. der Filmprüfstellen und RPÄ: 12,0 % Bis zum Jahre 1942 war das RMVP und sein Geschäftsbereich kontinuierlich ausgebaut worden, bevor im Rahmen des totalen Krieges ab 1943 im nachgeordneten Bereich Einrichtungen stillgelegt und Abteilungen im Ministerium zusammengelegt wurden. Der Geschäftsverteilungsplan vom Nov. 1942 sah folgendermaßen aus: (23) Ministeramt, dem Minister unmittelbar unterstellt mit Adjutanten, persönlichen Referenten und Pressereferenten des Ministers, insgesamt 10 Mitarbeiter Staatssekretäre Leopold Gutterer, Reichspressechef Dr. Otto Dietrich, Hermann Esser Haushaltsabteilung (H) mit 11 Referaten; dem Leiter der Abteilung unterstellt, das Hauptbüro und die Hausverwaltung Personalabteilung (Pers) mit sieben Referaten Rechts- und Organisationsabteilung (R) mit drei Referaten Propagandaabteilung (Pro) mit folgenden zehn Referaten: 1. Politische Propaganda 2. Kulturpolitische Propaganda 3. Propagandaerkundung 4. Volksgesundheit, Sozialpolitik 5. Wirtschaft 6. Reichspropagandaämter 7. Großveranstaltungen 8. Jugend und Sport 9. Repräsentation 10. Haushalt der Abteilung, Vorbereitung der Friedensverträge, Stagma und anderes Presseabteilung der Reichsregierung I. Abteilung Deutsche Presse (DP) mit 13 Referaten II. Abteilung Auslandspresse (AP) mit 19 Referaten III. Abteilung Zeitschriftenpresse /ZP) mit fünf Referaten Auslandsabteilung (A) mit folgenden fünf Gruppen: 1. Organisation 2. Europa und Naher Osten 3. Außereuropa 4. Propagandamittel 5. Einsatz im Ausland und im Reich Fremdenverkehrsabteilung (FV) mit vier Referaten Rundfunk-Abteilung (Rfk) mit folgenden acht Referaten 1. Koordination, Interradio u.a. 2. Rundfunkkommandostelle 3. Mobreferat 4. Rundfunkprogrammbetreuung 5. Auslandsrundfunk 6. Rundfunkwirtschaft 7. Rundfunkorganisation 8. Rundfunk-Erkundungsdienst Filmabteilung (F) mit fünf Referaten Schrifttumsabteilung (S ) mit acht Referaten Theaterabteilung (T) mit sieben Referaten Abteilung Bildende Kunst (BK) mit vier Referaten Musik-Abteilung (M) mit zehn Referaten Abteilung Reichsverteidigung (RV) mit sechs Referaten Abteilung für die besetzten Ostgebiete (Ost) mit zwölf Referaten Generalreferate, die Staatssekretär Gutterer unmittelbar unterstellt waren: 1. Ausstellungen und Messen 2. Generalkulturreferat (Generalkulturreferent für die Reichshauptstadt) 3. Generalreferat für Reichskulturkammersachen 4. Technik (Propaganda-, Rundfunk-, Film-, Ton-, Bühnen-, Presse-, Dienstanlagen des RMVP) Presseaufnahmestelle für die PK-Berichte der Presseabteilung der Reichsregierung (dem Reichspressechef unmittelbar unterstellt) Eine wesentliche Änderung dieser Geschäftsverteilung fand noch im September 1944 statt (24). Die Kunst-Abteilungen Theater, Musik und Bildende Kunst wurden aufgelöst und zu einer einzigen Abteilung Kultur (Kult) zusammengefasst. Die Abteilung Ost wurde als ein Hauptreferat in die Abteilung Propaganda eingegliedert, die Abteilung Fremdenverkehr wurde stillgelegt und die Generalreferate Reichskulturkammersachen, Rüstung und Bau sowie Propagandatruppen aufgelöst. Anmerkungen (1) J. Goebbels: Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei, S. 28. (2) R 43 II/1149, Bl. 5, Auszug aus dem Protokoll der Ministerbesprechung vom 11. März 1933. (3) R 43 II/1149, Bl. 25 - 29, Wortlaut der Rede Goebbels vom 16. März 1933 nach W. T. B. (4) R 43 II/1149, RGBl. 1933 I, S. 104. (5) J. Goebbels: Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei, S. 293. (6) In einer vermutlich von Goebbels stammenden Ausarbeitung über ein zu schaffendes "Reichskommissariat für Volksaufklärung und Propaganda" (R 43 II/1149, Bl. 49 - 53) waren weitergehende Kompetenzen gefordert worden. Insbes. wurden zusätzlich Zuständigkeiten der Deutschtumsabteilung des RMI und der Abteilung VI des AA verlangt, ferner in der Auslandspropaganda. (7) R 43 II/1449, Bl. 126 - 133. Ein Schema über die organisatorische Entwicklung des RMVP auf Abteilungsebene mit den Namen der Abteilungsleiter gibt Heiber auf der Innenseite des Umschlagdeckels seiner Goebbels-Biographie. (8) Vgl. Rede vor Vertretern der Presse über die Aufgaben des RMVP vom 16.3.1933 in R 43 II/1149. Nicht ohne Grund gab es eine Sprachregelung für die Presse, nach der der Begriff Propaganda nur in positivem Sinne zu verwenden sei (R 55/1410, Erlass des RMVP an das RPA Nürnberg, 8. Nov. 1940). (9) R 43 II/1149, Bl. 169, Vermerk von Lammers vom 9. Mai 1934 über einen Vortrag beim Reichskanzler. (10) R 43 II/1149. (11) Nach Errichtung der Reichskulturkammer-Organisation waren sie ferner Landeskulturwalter im Unterbau der RKK. (12) Boelcke, Kriegspropaganda, S. 185. (13) Ebendort, S. 136 ff. finden sich für einige Einrichtungen Hinweise. (14) Anordnung des Führers betr. Abgrenzung der Zuständigkeiten vom 15. Aug. 1943, vgl. R 55/1435, 1390. (15) Boelcke, Kriegspropaganda, S. 126/127. (16) Lochner, Joseph Goebbels, S. 334, S. 442. (17) R 55/618, Bl. 123; vgl. auch die Darstellung von Hasso v. Wedel, die Propagandatruppen der deutschen Wehrmacht. Neckargemünd 1962, Die Wehrmacht im Kampf, Bd. 34. (18) Führererlass vom 21. Dez. 1943, R 55/441. (19) RGBl. 1944, S. 161, R 43 II/664 a. (20) Diese Kompetenz schlägt sich in den im BA vorliegenden Akten des RMVP so gut wie nicht nieder. Sie ist jedoch in R 43 II gut belegt. Vgl. R 43 II/664 a. (21) Vgl. die jährlichen Haushaltsverhandlungen über die Vermehrung von Stellen in R 2/4752 - 4762. (22) R 55/862, Statistische Übersicht über den Geldverkehr. Demnach wurden 88,5 % der Ausgaben aus den Rundfunkgebühren gedeckt. Unklar bleibt, ob die ao. Haushaltsausgaben berücksichtigt wurden. (23) R 55/1314. Nach diesem Geschäftsverteilungsplan wurden die im Bundesarchiv vorliegenden Akten im Wesentlichen klassifiziert. (24) Nachrichtenblatt vom 13. Sept. 1944 in R 55/441. Bestandsbeschreibung: Bestandsgeschichte Die Überlieferungen des RMVP haben, obwohl das Hauptgebäude des Ministeriums, das Ordenspalais am Wilhelmplatz erst verhältnismäßig spät und fast zufällig im März 1945 zerstört wurde, wesentliche Verluste erlitten. Große Teile der Altregistraturen einschließlich der vom Auswärtigen Amt und vom Reichsministerium des Innern (1) stammenden Vorakten waren bereits 1944 durch Luftangriffe zerstört worden. Darüber hinaus wurden in den letzten Tagen des Krieges vor und während der Eroberung Berlins durch die sowjetrussische Armee auch planmäßig Akten vernichtet. (2) Angesichts des totalen Zusammenbruchs und der Verwüstungen Berlins durch den Luftkrieg ist es nicht verwunderlich, dass auch kaum Hand- und privatdienstliche Akten von Mitarbeitern des RMVP überliefert sind. Nennenswerte Ausnahmen sind insbesondere Unterlagen von Ministerialrat Bade (Presseabteilung) (3) und Handakten des Leiters der Rundfunkabteilung, Ministerialdirigent Fritzsche. In diesem Zusammenhang wären auch die Tagebücher von Goebbels zu erwähnen, die mit Ausnahme der von Lochner bereits 1948 edierten, fast 30 Jahre verschollen waren. (4) Die Masse der bis 1996 im Bundesarchiv Koblenz vorliegenden Bände wurde in den Jahren 1959 - 1963 aus Alexandria (vgl. Guide Nr. 22) und vom Berlin Document Center an das Bundesarchiv abgegeben. Die noch zurückgehaltenen Personalakten wurden 2007 dem Bestand zugeführt. Die vom Ministerium für Staatssicherheit der DDR verwahrten Akten des RMVP (v. a. Personalakten, Personalvorgänge der Abteilungen Theater, Musik und Reichsverteidigung), die bis 2006 im so genannten NS-Archiv lagerten, sind dem Bestand ebenfalls zugeordnet. Nicht in alliierter Hand befand sich lediglich ein kleiner Bestand der Abteilung Musik und einige Unterlagen der Abteilung Deutsche Presse, die im Rahmen der Flurbereinigung mit dem Geheimen Staatsarchiv der Stiftung Preußischer Kulturbesitz im Jahre 1969 in das Bundesarchiv gelangten. Vereinzelte Akten des RMVP befinden sich im Original noch bei der Hoover Institution Standford, beim Yivo-Institut New York und in der Wiener Library London. Alle drei Institutionen waren erfreulicherweise bereit, Mikrofilme für das Bundesarchiv herzustellen (5). Das Rijksinstitut voor Oologsdocumentatie Amsterdam hat 1974 einige Aktensplitter dankenswerterweise im Original an das Bundesarchiv abgegeben. Filme von ca. 35 000 Schriftstücken, die im RMVP sicherungsverfilmt worden waren und bei Kriegsende in der Nähe von Potsdam vergraben wurden, fanden Beamte des französischen und sowjetischen Geheimdienstes im Jahre 1946 mit Hilfe eines amerikanischen Minensuchgerätes (6). Die Filme wurden, um von ihnen Rückvergrößerungen zu verfertigen, nach Paris verbracht, und es ist wohl möglich, dass sie noch im Bereich des französischen Geheimdienstes verwahrt werden. Die Amerikaner haben anscheinend Kopien nicht erhalten, weil sie den Franzosen in der CSSR gefundene Dokumente anderer Provenienz vorenthalten hatten. Über den Inhalt der Filme liegen nur unvollständige Informationen vor; es ist jedoch davon auszugehen, dass nicht gerade unwichtige Akten verfilmt worden sind. Anmerkungen (1) Erhalten blieben nur wenige Handakten sowie einige Bände über die Musik-Förderung. (2) Nach Grasleben/Helmstedt ausgelagerte Akten des Reichsfilmarchivs sollten sogar durch Agenten des RSHA vernichtet werden, als sie in die Hände der Engländer zu fallen drohten (vgl. R 55/618). (3) Vgl. Kl. Erw. 615, die eine Auswahlverfilmung der in der Hoover-Library vorliegenden Bade-papers aus der Zeit um 1933 darstellt. (4) Frankfurter Allgemeine, 21. Nov. 1974, Leserzuschrift. Unwesentliche Splitter aus dem Nachlass Goebbels aus seiner Studentenzeit befinden sich im Bundesarchiv unter der Signatur Kl. Erw. 254. (5) Nicht verfilmt wurde eine Zeitungsausschnittssammlung betr. Goebbels im Umfang von 82 Bde für die Jahre 1931 - 1943 im Yivo-Institut. (6) Vgl. die Unterlagen in: National Archives Washington, RG 260 OMGUS 35/35 folder 19. Archivische Bearbeitung Die Ordnungs- und Erschließungsarbeiten am Bestand waren verhältnismäßig zeitaufwendig und schwierig, da der Ordnungszustand der Akten außerordentlich schlecht war. Einerseits fehlten detaillierte Aktenpläne oder sonstige Registraturhilfsmittel für die Masse der Akten aus der Haushalts- und Personalabteilung, andererseits ließ die Aktenführung im Ministerium, das sich zumindest in seiner Aufbauphase immer wieder bewusst unbürokratisch zu gerieren pflegte, viele Wünsche offen. Vor allem als im Verlaufe des Krieges zunehmend mit unerfahrenen Hilfskräften gearbeitet werden musste, wurde über die mangelhafte Arbeit der Registraturen bereits von den Mitarbeitern des Ministeriums sehr häufig geklagt. Die Organisation der Schriftgutverwaltung des RMVP zeigte typische Merkmale der Büroreform (1): Die Registraturen wurden abteilungsweise geführt, wobei jede Registratur ein "in sich abgeschlossenes Teil-Aktenverzeichnis" besaß. Das Schriftgut wurde in Stehordnern (System Herdegen) aufbewahrt. Statt eines Tagesbuches wurde eine alphabetische Einsendekarte getrennt nach Behörden und Privatpersonen geführt. Die Geschäftszeichen setzten sich zusammen aus dem Abteilungsbuchstaben, Aktenzeichen, Datum sowie einer Angabe, auf welcher Karte einer Ordnungskartei der Vorgang erfasst wurde. Insgesamt waren die Akten der Haushalts- und Personalabteilung, als sie in das Bundesarchiv gelangten, in einem gewissen, wenn auch nicht befriedigenden, Ordnungszustand. Zahlreiche Bände aus den anderen Abteilungen waren dagegen geradezu chaotisch formiert, möglicherweise durch eine provisorische Erfassung loser Schriftgutteile bei ihrer Beschlagnahme bedingt. Hierbei handelte es sich häufig um amorphes und bruchstückhaftes Material, dem die Merkmale organisch erwachsenen Schriftgutes völlig fehlten. So war es praktisch unmöglich, in allen Fächern sinnvolle Bandeinheiten zu bilden. Bei einigen "Mischbänden" mit Schriftgut zu zahlreichen Aktenzeichen wurden im Findbuch nur die häufigsten vermerkt. Wegen der hohen Aktenverluste wurde kein strenger Bewertungsmaßstab an die Akten gelegt. Kassiert wurden vor allem Bände aus der Haushaltsabteilung über Vorprüfungen im nachgeordneten Bereich und einzelne Vorgänge zur Beschaffung und Verwaltung bewirtschafteter Waren für Zwecke des Ministeriums. Formularhaftes Schriftgut über Uk-Stellungen im Geschäftsbereich und eine Reihe nicht archivwürdiger Unterlagen aus der Personalabteilung wird für Zwecke der Erteilung von Dienstzeitnachweisen auf absehbarer Zeit noch verwahrt werden. Es wird in diesem Findbuch nicht mit aufgeführt. Vorarbeiten für die Erschließung des Koblenzer Teilbestandes leisteten Herr Oberarchivrat Regel (1967) hinsichtlich der Akten der Haushaltsabteilung über das reichseigene Filmvermögen, Herr Ltd. Archivdirektor Dr. Boberach (1966) hinsichtlich der Korrespondenz und den Handakten des Leiters der Rundfunkabteilung, Hans Fritzsche und Frau Archivoberinspektorin Schneider, geb. Fisch (1966) für Akten der Propagandaabteilung. Die Bestandsverzeichnisse der Findbücher beider Teilbestände des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda wurden im Jahr 2005 über ein Retrokonversionsverfahren in die Datenbank des Bundesarchivs eingelesen. Danach sind die Datensätze in einer Klassifikation zusammengeführt worden. Es empfahl sich, trotz der Inhomogenität der Überlieferungen der meisten Fachabteilungen die Gliederung nach Abteilungen beizubehalten. (2) Innerhalb der Abteilungen wurde im Wesentlichen nach Aktenzeichen sowie sachlichen Zusammenhängen gegliedert. Die im RMVP gebräuchlichen Aktenzeichen wurden - soweit möglich - als Hilfsmittel für die weitere Untergliederung mit verwandt. Den Abschluss bildete die Eingliederung der Personalakten und personenbezogenen Unterlagen aus dem NS-Archiv (ca. 5000 Einzelvorgänge) und dem ehemaligen Berlin Document Center (ca. 700 Vorgänge). Bei den übernommenen Unterlagen handelt es sich v. a. um Schriftgut aus den Bereichen Personalabteilung (neben Personalakten auch Fragebögen und Karteikarten), Theater (Bewerbungen, Ernennungen, Bestätigungsverfahren) und Reichsverteidigung (Bewerbungen in Propagandakompanien). In den personenbezogenen Überlieferungen sind auch vereinzelte Unterlagen zur Entnazifizierung aus der Zeit 1946-1950 enthalten. Da es sich bei relativ vielen Einzelvorgängen aus dem NS-Archiv oft nur um wenige Blatt handelte, wurden Vorgänge, die sich sachlich auf einen Vorgang beziehen (z. B. Bewerbungen als Dolmetscher) zu einer Akte zusammengeführt. Die Namen zu den einzelnen Personen sowie die alten Signaturen aus dem NS-Archiv sind weiterhin über die Datenbank BASYS-P nachweisbar. Sowohl die Akten aus dem NS-Archiv als auch die aus dem ehem. BDC sind nicht in jedem Fall nach dem Provenienzprinzip abgelegt. Auf eine erneute Trennung der Akten wurde jedoch verzichtet. Den überwiegenden Teil der aus dem ehem. BDC übernommenen Akten bilden Personalakten und Fragebogen sowie Personalkarteikarten einzelner Mitarbeiter von Rundfunksendern. Eine Recherche ist auch hier weiterhin über die Datenbank BASYS-P möglich. Die zur Abteilung Theater noch in den personenbezogenen Überlieferungen des ehem. BDC vorliegenden Vorgänge zur Spende "Künstlerdank" wurden in diesem Zusammenhang nicht übernommen (ca. 15 000 Vorgänge). Die Namen sind über die Datenbank BASYS-P erfasst und dort recherchierbar. Anmerkungen (1) Geschäfts- und Registraturordnung vom 8. Mai 1942 in R 55/ 618. (2) Es wurde die Gliederung des Geschäftsverteilungsplans vom Nov. 1942 zu Grunde gelegt. Abkürzungen AA = Auswärtiges Amt Abteilung A = Abteilung Ausland AP = Auslandspresse BDC = Berlin Document Center BdS = Befehlshaber der Sicherheitspolizei ChdZ = Chef der Zivilverwaltung DAF = Deutsche Arbeitsfront DASD = Deutscher Amateur-Sende-Dienst e. V. DNB = Deutsches Nachrichtenbüro DRK = Deutsches Rotes Kreuz Dt. = Deutsch DVO = Durchführungsverordnung frz. = französisch Gestapo = Geheimes Staatspolizeiamt KdF = Kraft durch Freude KdG = Kommandeur der Gendarmerie KdS = Kommandeur der Sicherheitspolizei Kl. Erw. = Kleine Erwerbung KLV = Kinderlandverschickung LG = Landgericht MA = Militärarchiv, Abteilung des Bundesarchivs MdR = Mitglied des Reichstages MinRat = Ministerialrat MdL = Mitglied des Landtages NDR = Norddeutscher Rundfunk NSV = Nationalsozialistische Volkswohlfahrt o. Az. = ohne Aktenzeichen o. Dat. = ohne Datum OKW = Oberkommando der Wehrmacht OLG = Oberstes Landesgericht OLT = Oberleutnant ORR = Oberregierungsrat OT = Organisation Todt PG = Parteigenosse PK = Propagandakompanie RAVAG = Österreichische Radio-Verkehrs-AG Reg. Präs. = Regierungspräsident RFK = Reichsfilmkammer Rfk = Rundfunk RKK = Reichskulturkammer RMF = Reichsministerium der Finanzen RMI = Reichsministerium des Innern RMJ = Reichsministerium der Justiz RMK = Reichsmusikkammer RMVP = Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda ROI = Reichsoberinspektor RPA = Reichspropagandaamt RPÄ = Reichspropagandaämter RPL = Reichspropagandaleitung RR = Regierungsrat RRG = Reichsrundfunkgesellschaft RS = Reichssender RSHA = Reichssicherheitshauptamt RSK = Reichsschrifttumskammer SBZ = Sowjetische Besatzungszone SD = Sicherheitsdienst SD-LA = SD-Leitabschnitt SDR = Süddeutscher Rundfunk Sipo = Sicherheitspolizei STS = Staatssekretär u. a. = unter anderem v. a. = vor allem VGH = Volksgerichtshof VO = Verordnung WDR = Westdeutscher Rundfunk ZSTA = Zentrales Staatsarchiv (Potsdam) Zitierweise: BArch R 55/ 23456 Inhaltliche Charakterisierung: Abgerundete Überlieferungskomplexe sind lediglich aus der Haushaltsabteilung und aus der Personalabteilung vorhanden. Sie beleuchten unter dem Aspekt der Finanzierung und der Personalverwaltung fast alle Tätigkeitsbereiche des Ministeriums. Aus dem Bereich der Fachabteilungen sind die Bände aus der Abteilung Propaganda hervorzuheben, die vor allem die Gestaltung der Propaganda und die propagandistische Betreuung von Fremdarbeitern und Umsiedlern in den letzten Kriegsjahren dokumentieren. Erwähnenswert sind auch Stimmungs- und Tätigkeitsberichte einzelner RPÄ und Vorschläge aus der Bevölkerung zur Propaganda und zur Führung des totalen Krieges. In der Abteilung Rundfunk ist einiges Material über die Gestaltung des Rundfunkprogramms und der Propaganda-Erkundung vorhanden mit Berichten über die gegnerische Propaganda, die aus den Abhörberichten des Sonderdienstes Seehaus erarbeitet wurden. Ein gesonderter Komplex dieser Abteilung sind 14 Bände Vorakten aus dem RMI mit Handakten des Oberregierungsrates Scholz als Vertreter des Reiches in Überwachungsausschüssen von Rundfunkgesellschaften in Berlin aus der Zeit 1926 - 1932. Von der Filmabteilung sind nur wenige, allerdings interessante Bände über die Filmproduktion der letzten Kriegsjahre mit zahlreichen Ministervorlagen enthalten. Den überwiegenden Teil der Überlieferungen der Theaterabteilung bilden die Unterlagen zu Berufsständischen Fragen und der Reichsdramaturgie. Aus der Musikabteilung ist die Förderung musikalischer Organisationen aus den Jahren 1933 - 1935 mit Vorakten aus dem RMI, die Unterstützung und Stellenvermittlung von Künstlern sowie Material über die musikalischen Auslandsbeziehungen überliefert. Die Akten der Abteilung für die besetzten Ostgebiete bieten reichhaltige Quellen für die Fragen der Ostpropaganda. Die Überlieferungsverluste sind am größten bei den Abteilungen Recht und Organisation, Zeitschriftenpresse, Auslandspresse, Ausland, Fremdenverkehr, Schrifttum und Bildende Kunst. Erschließungszustand: Publikationsfindbuch (1976, Nachdruck 1996), Online-Findbuch (2007). Zitierweise: BArch, R 55/...

Zeitgeschichtliche Sammlung (1800-1980) (Bestand)

Flugblätter, -schriften, Einladungen, Programme, Festschriften, Zeitungen, Artikel, Streit-, Denkschriften, Reden, Gelegenheitsgedichte – jeweils Einzelstücke – zu Köln, seiner Vergangenheit und Geschichte. I. Reichsstädtische; Eisgang von 1784, Totenfeier für Kaiser Leopold II., Reichspost in Köln, Streitschrift der ev. Eingesessenen gegen Bürgermeister und Rat in Köln (Wetzlar 1715), städtische Lotterie, Gelegenheitsgedichte zu Hochzeiten, einzelne Persönlichkeiten (Jan von Werth, Frhr. Theodor Steffan von Neuhoff); II. Zeit der französischen Besetzung 1794-1815: u.a. Eröffnung des protestantischen Gotteshauses (1802), Bildungsangelegenheiten (Collége de Cologne, Université), Heshuisensche Erbschaft, Säkularisierung, Friede von Tilsit, Departementswahl 1804; Assignaten, Zahnärzte, Befreiungskriege; Nachfolgegesellschaft der Gesellschaft bei Wirz, Neumarkt (1813); III. Preußische Zeit (1815-1945): Besuch von Mitgliedern des preußischen Königshauses, Kaisergeburtstagsfeiern, Dom, Dombau, Domvollendungsfeier 1880, Dombauverein; Hohenzollern-, Südbrücke, Denkmal für Friedrich Wilhelm III., Grundsteinlegung des Rhein. Appellhofs (1824), Baufest für das Stadthaus (1913), Rathaus, Propsteigebäude an St. Maria ad Gradus; Vororte (Terrain in Marienburg, Pfarrgemeinde St. Marien, Kalk: Fabriken, Arbeiter, 1903); Reiseprospekte, Stadtpläne, Artikel über Köln für den Tourismus; Gedenk- und Feiertage; Revolution 1848; Parteien, Wahlen (Zentrum, liberale Parteien, Sozialdemokratische Partei); Reichstags-, Stadtverordnetenwahlen; städtische Verlautbarungen/Veröffentlichungen, Verfügungen betr. Schuldenwesen (1824), Geschäftsordnung der Stadtverordnetenversammlung, Volkszählung, Geschäftsverteilung in der Verwaltung; Verlautbarungen des Nachrichtenamtes; Allg. Komptoir- oder Tafelkalender 1814-1829 (lückenhaft); Programme der Konzertgesellschaft Köln und der Gürzenich-Konzerte (1849-1933); Programme der Kammermusik-Konzerte (1897-1914); Programme der Musikalischen Gesellschaft (1900- 1916), Musikfeste, u.a. Niederrheinische Musikfeste (1844-1910); Kölner Theater-Almanach (1904-1908), Stadttheater, Schauspielhaus, u.a. Programmhefte, -zettel; Theater Millowitsch; Musikaufführungen zu Feiern und Festen, Konzertprogramme; Kölnischer Kunstgewerbe-Verein (Jahresbericht 1912); Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv: Satzung, Geschäftsordnung 1907; Ausstellungen, u.a. Kunst in Kölner Privatbesitz (1916), Carstan’s Panoptikum (1888), Deutsche Kunstausstellung, Köln 1906, Deutsche Werkbund-Ausstellung 1914, Ausstellung für Kriegsfürsorge Köln 1916; Handelshochschule Köln; Hochschulkurse in Brüssel (1918); Frauen-Hochschulstudium für soziale Berufe (1916/17); Konservatorium der Musik (1913); Gymnasien, Fortbildungsschulen, Volksschulen, Webschule in Mülheim, Waldschulhof Brück (1917), Volksschullehrerinnen-Seminar; wissenschaftliche Tagungen: 43. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner 1895, IX. Jahresversammlung des Vereins der Badefachmänner 1910, 12. Verbandstag des Verbands deutscher Berufsfeuerwehren 1912; Gelegenheitsgedichte zu Familienfeiern, Hochzeiten; Vereine; Programme, Mitgliedskarten, Diplome, Statuten von Kranken- und Sterbekassen; Kath. Kirche: Vereine, Pfarreien, Heilige und Patrone; ev. Kirche: Gottesdienstordnung bzw. Totenfeiern für den Oberpräsidenten Graf Solms-Laubach (1822), für Moritz Bölling (1824); Einweihung der neuen Synagoge, Glockengasse (1861); Militär: Regimentsfeste, Verz. verbotener Straßen und Wirtschaften (vor 1914); Denkschriften betr. die Garnison Köln (1818); Lebensmittelversorgung im Ersten Weltkrieg: Lebensmittelmarken, Brot- und Warenbücher, Bezugsscheine und -formulare, u.a. für Kohlenbezug; Einkaufs-Gesellschaft Rhein-Mosel m. b. H.; Wirtschaft: Stadtsparkasse, Viehmarkt in Köln, Börse, Bierpreiserhöhung 1911; einzelne Wirtschaftsunternehmen, Handlungs- und Geschäftshäuser, Hotels: Prospekte, Briefköpfe, Werbekarten und -zettel, Preislisten, Statuten; Schiffahrt: Rheinschiffahrtsreglement, Fahrpläne, Preislisten, Denkschriften; Hauptpostgebäude, Einweihung 1893; Rheinische Eisenbahn, Köln–Gießener Eisenbahn; Deutsch- Französischer Krieg 1870/71; Erster Weltkrieg, u.a. Flugblätter, Kriegsanleihen, Feldpostbriefe, Kriegsgedichte; Kreuzer „Köln“; Naturkatastrophen: Rheinüberschwemmungen, Eisenbahnunglück in Mülheim 1910, Wirbelstürme; Soziales: Wohltätigkeits-Jahrmarkt, Asyl für männliche Obdachlose, ev. Heim für erwerbstätige junge Mädchen, Invaliditäts- und Altersversicherung; St. Marien-Hospital; Sport: Vereine, Sporteinrichtungen, Turnfeste; Karneval: Programme, Karnevalszeitungen, - lieder, -gedichte; Feiern, Festakte zu Kaisersgeburtstagen, Inthronisationen von Erzbischöfen, Feiern sonstiger Persönlichkeiten; IV. Weimarer Republik und Nationalsozialismus: Hochwasser; Kirchen, Schatzkammern; Dom; einzelne Gebäude, Denkmäler, u.a. Altstadt, Rathaus, Gürzenich, Haus zum großen Rosendal, Mühlengasse; Revolution 1918: Arbeiter- und Soldatenrat; Geschenke, Ehrenbürgerschaft an NS-Größen; Erhängung von Zwangsarbeitern; Bankräuber Gebrüder Heidger (1928); städtische und andere Behördenveröffentlichungen betr. Luftschutz, NSRechtsbetreuungsstelle; Mitteilungsblatt des Wohlfahrtsamtes 1937, 1938; Kameradschaftsdienst der Verwaltung für Wirtschaftsfürsorge, Jugendpflege und Sport 1940, 1943, 1944; Müllabfuhr und Müllverwertungsanstalt, Wirtschaftspolitik, Industrieansiedlung, Eingemeindung von Worringen, Erweiterung des Stadtgebiets; Parteien: Werbe-Flugblätter zu Wahlen, Anstecknadeln, Abzeichen von DNVP, NSDAP, SPD, Zentrum; Tarnschriften der KPD; Aufrufe, Kundgebungen verschiedener politischer Gruppen, u.a. Reichsausschuß für das deutsche Volksbegehren (gegen den Young-Plan, 1929), Reichspräsidentenwahl, Volksabstimmung im Saargebiet, Arbeitsausschuß Deutscher Verbände (gegen den Versailler Vertrag); Städtische Bühnen: Zeitschrift „Die Tribüne“, 1929-1940, Jahresberichte 1939-1944, Programm-, Besetzungszettel für Aufführungen im Opernhaus und im Schauspielhaus, auch in den Kammerspielen; Niederrheinische Musikfeste; Galerien (Dr. Becker, Goyert), Kölnischer Kunstverein: Einladungen zu Ausstellungen (1934-1938), Rundschreiben an Mitglieder; Kunstversteigerungen bei Fa. Math. Lempertz (1925-1931); Musikaufführungen, Konzerte: Kölner Männer-Gesang-Verein, Städtisches Orchester, Konzerte junger Künstler, Concert-Gesellschaft Köln; Jahrtausend-Ausstellung 1925; Museen: Wallraf-Richartz-Museum, Rautenstrauch-Joest-Museum, Kunstgewerbemuseum (u.a. Denkmäler altrussischer Malerei, 1929), Schnütgen-Museum, Kunstausstellungen, u.a. Arno Breker (NSDAP-Gaupropaganda-Amt Gau Köln–Aachen), Werkausstellung westdeutscher Künstler (Deutsche Arbeitsfront), Richard Seewald, Deutscher Künstlerbund, Ausstellungsgemeinschaft Kölner Maler; Hochschulen, u.a. Universität Köln (Vorlesungsverzeichnisse, Neubau, Jubiläum 1938), Hochschule für Musik bzw. Konservatorium der Musik in Köln; Reichstätigkeitsberichte des Auslandsamtes der Dozentenschaft der deutschen Universitäten und Hochschulen (1939-1942); Niederrheinische Musikfeste; Wissenschaftliche und kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen u.a. Petrarca-Haus, Deutsch-Italienisches Kulturinstitut, Volksbildungsstätte Köln, Deutsch-Niederländisches Institut, Kölner Meisterschule, Vereinigung für rechts- und staatswissenschaftliche Fortbildung in Köln, Österreichische Wochen, Kampfbund für deutsche Kultur e.V.; Tagungen (Westdeutscher Archivtag 1939, Deutsche Anthropologische Gesellschaft 1927, Rheinische Siedlungstage 1925, Tagung für Denkmalpflege und Heimatschutz, Grenzland- Kundgebung der Beamten der Westmark, Köln 1933, Internationaler Brieftauben-Züchter- Kongreß (IBRA) 1939; Schulen: Einladungen, Zeugnisse betr. Volksschulen, Berufsschulen, Gymnasien; Sport: Vaterländische Festspiele 1924, Zweckverband für Leibesübungen Groß-Köln, 14. Deutsches Turnfest 1928, II. Deutsche Kampfspiele 1926, Leichtathletik-Welt- und Länderkämpfe, Westdeutscher Spielverband, Hockey-Damen-Länderspiel Deutschland– Australien 1930, Excelsior-Club Köln e.V., XII. Bannerspiele der weiblichen Jugend der Rheinprovinz 1926; Kath. Kirche (amtl. Verlautbarungen und Veröffentlichungen wie z.B. Kirchlicher Anzeiger für die Erzdiözese Köln; Flugschriften; Programm, Gebetszettel); Britische Besatzung, französische Kolonialtruppen im Rheinland, Ausweise, Pässe; britische Kriegsflugblätter des 1. Weltkrieges; Befreiungsfeier in Köln 1926; Zweiter Weltkrieg: Aufrufe, Merkblätter betr. Luftangriffe, Verteidigung, Tieffliegerbekämpfung, Verdunkelung usw.; Zeitungsartikel über Luftangriffe auf Köln; Werbung: Schriften, Faltblätter des Werbeamtes, des Verlags Kölner Woche und des Verkehrsverein Köln e.V. für Köln, auch Umgebung und näheres Rheintal; Einladungen, Speisekarten zu Empfängen und Essen des Oberbürgermeisters Adenauer (1927-1929); Lohnzettel, Arbeitsbescheinigungen, Arbeitsbücher von Kölner Firmen; Kölner Messe: Programme, Prospekte, Klebemarken, Kataloge zu Messen und Ausstellungen (1924-1933); Lebensmittelmarken, -karten betr. Erster Weltkrieg; Bekanntmachungen; Kleiderkarten, Grundkarten für Normalverbraucher betr. Zweiter Weltkrieg; Gutscheine der Stadt Köln (Notgeld) der Jahre 1920-1923, Jubiläumsgutscheine der Gewerbebank eGmbH Köln-Mülheim, auch der Dellbrücker Volksbank eGmbH; Sparkassen: Jahresberichte der Sparkasse der Hansestadt Köln; Unterlagen, Sparbücher der Spar- und Darlehnskasse Köln-Dünnwald, der Kreissparkasse des Landkreises Köln, Bergheim und Mülheim, auch der Zweigstelle Köln-Worringen, der Bank des Rheinischen Bankvereins/der Rheinischen Bauernbank; Köln-Bonner-Eisenbahnen: Geschäftsberichte, Bilanzen (1939-1941); Straßenbahnen: Geschäftsbericht, Jahresbericht (1939, 1940), Fahrkarte; Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn: Tarife; Schiffahrt: Preussisch-Rheinische Dampfschiffahrts-Gesellschaft zu Köln, Dampfschiffahrtsgesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein zu Düsseldorf (Geschäftsberichte 1938-1940), Köln– Düsseldorfer Rheindampfschiffahrt, Weber-Schiff (Fahrpläne); Kraftverkehr Wupper-Sieg AG, Wipperfürth (Geschäftsberichte 1939, 1940, Werbebroschüre 1937); Werbeschrift der Flughafenverwaltung Köln (1929); Einzelne Firmen: Hausmitteilungen, Werbeblätter, -karten, -broschüren, Klebemarken, Bezugsquittungen von Industrieunternehmen (Ford Motor Company AG, Glanzstoff- Courtaulds GmbH, Herbig-Haarhaus, Kaufhäuser. Kaufhaus Carl Peters, Versicherungen, Zeitungen, Verlage, Buchhandlungen, Handwerksbetriebe, Ladengeschäfte (Tabakgeschäfte); Kölner Brücken (Mülheimer Brücke), Post, Gaststätten, Hotels; Einladungen zu Festen, Veranstaltungen, Jubiläen von Vereinen, Programme; Berufsverbände; Genossenschaften (Köln-Lindenthaler Vereinigte Spar- und Baugenossenschaft (1930-1938); Soziales: Kölner Nothilfe, Wohnungsfürsorge, Kinderentsendung (meist amtliche Drucksachen); Sammelbilder von Kölner und anderen Firmen, vor allem der Lebensmittel- und Genußmittelbranchen, so von Kaffee- und Tabakunternehmen, u.a. der Firmen Haus Neuerburg, Himmelreich Kaffee, Stollwerk AG, König & Bergmann, Köln-Mülheim (Paradies-Kaffee), Brinkmann-Tabak, Reemtsma, Garbáty Cigaretten, Cigarrenfabrik Salem, Gold Dollar, W. Lande, Zigaretten- und Tabakfabrik, Eckstein-Halpaus, Orientalische Cigaretten-Compagnie „Yosma“, Waldorf-Astoria, Trumpf-Schokolade; Karneval: Liedertexte, Noten, Liederausgaben (u.a. von Willi Ostermann), Einladungen zu Veranstaltungen, Postkarten mit Liedtexten, Zeitungsberichte über Rosenmontagszüge, Werbehefte des Werbeamtes der Stadt Köln, Kölner Rosenmontagszeitung (1924-1939); Lustige Kölner Zeitung, einzelne Nrn. 1925-1934; Persönlichkeiten, u.a. Paul Silverberg, Konrad Adenauer, Wilhelm Sollmann, Bruno Walter, Paul Clemen; V. Nachkriegszeit, Bundesrepublik (ab 1945): Staatsbesuche in Köln (Einladungen zu Empfängen); Parteien: Programme, Statuten, Thesenpapiere, Wahlmaterial für Kommunal-, Landtags-, Bundestags- und Europawahlen; Werbematerial der Parteiuntergliederungen, auch Ortsverbände, Wahldepeschen, u.a. Altstadt, Innenstadt, Bayenthal, Deutz, Ehrenfeld, Bickendorf/ Ossendorf, Lindenthal, Nippes, Mülheim und Merheim, u.a. CDU (Bundespartei, CDUKöln, CDU Ratsfraktion, Ortsverbände, auch Junge Union, Mittelstandsvereinigung), SPD (Bundespartei, Bezirk Mittelrhein, Unterbezirk Köln, SPD-Ratsfraktion, Ortsvereine, auch Kölner Jungsozialisten, Sozialistische Bildungsgemeinschaft, Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, Arbeitskreis obdachloser Jugendlicher, Arbeitskreis schwuler Sozialdemokraten), FDP (u.a. Liberales Zentrum Köln e.V., Vereinigung liberaler Arbeitnehmer, FDP-Ratsfraktion), KPD, DKP, KPD/Marxisten-Leninisten, Marxistisch- Leninistische Partei Deutschlands (MLPD), sozialistische, kommunistische und anarchistische Gruppen (u.a. Aktion demokratischer Fortschritt, Bund westdeutscher Kommunisten, Demokratische Sozialisten, Freie Arbeiter-Union, Gruppe Internationale Marxisten, Internationale Kommunistische Strömung, Kommunistischer Bund, Marxistische Gruppe, Volksfront gegen Reaktion, Faschismus und Krieg), Friedensbewegung (u.a. Kölner Friedenswochen, Komitee für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit, örtliche Friedensinitiativen, Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner e.V.); Rheinische Volkspartei; nationalistische/nationalsozialistische Parteien/Gruppen (u.a. NPD); Europa-Parteien (u.a. Europa-Union, Europäische Volkspartei, Europäische Föderalistische Partei, Europäische Arbeiterpartei); antifaschistische Organisationen (u.a. Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN)-Bund der Antifaschisten); Veröffentlichungen, Dokumentationen zur Frauenbewegung (u.a. Frauen helfen Frauen e.V., Deutscher Frauenring e.V., Frauen lernen Leben, Arbeitskreis Kölner Frauenvereinigungen, Demokratische Fraueninitiative); Faltblätter, Flugblätter, Aufrufe betr. nicht parteigebundene politische Äußerungen und Kundgebungen politischer Organisation betr. Menschenrechte/ Menschenrechtsverletzungen in anderen Staaten (u.a. Chile, Irak, Iran, Vietnam, Türkei, Israel und Libanon (Palästinenser-Problem), Rumänien, Nicaragua, Jugoslawien, Argentinien, Kambodscha, Biafra, Zimbabwe, Benin, Äthiopien, Südafrika und Eritrea, Kölner Appell, Komitee gegen Ausländerfeindlichkeit, Berufsverbot, Roma-Initiative Ossendorf; Veröffentlichungen des Bundes, des Bundespräsidenten, des Parlaments, der Bundesregierung, einzelner Ministerien, des Presse- und Informationsamtes, der Bundeszentrale für politische Bildung, auch des Landes Nordrhein-Westfalen, der Landesregierung und einzelner Ministerien, der Landeszentrale für politische Bildung; Kunst: Neumarkt der Künstler, Kölner Kunstmarkt (1969-1977); Künstler-Union-Köln: Einladungen; Museen: Einladungen, Kataloge, Faltblätter zu Ausstellungen: Wallraf- Richartz-Museum, Schnütgen-Museum, Kunstgewerbemuseum/Museum für Angewandte Kunst, Museum für Ostasiatische Kunst, Kölnisches Stadtmuseum, Römisch-Germanisches Museum, Rautenstrauch-Joest-Museum, Museum Ludwig, Josef-Haubrich-Kunsthalle (ab 1946); Einladungen, Veranstaltungen, Ausstellungen des Kölnischen Kunstvereins; Jahresprogramme, Veranstaltungskalender der Museen; Kataloge der Messen, Fachausstellungen, Wirtschaftsschauen; u.a. photokina, Allgemeine Nahrungs- und Genußmittel-Ausstellung (Anuga), Herren-Mode-Wochen, Internationale Messen (ab 1947); Einladungen, Faltblätter zu Ausstellungen/Veranstaltungen des Historischen Archivs (1953- 1988); Bundesgartenschauen 1957 und 1971; Einladungen zu Ausstellungen in der Sparkasse der Stadt Köln „Die kleine Ausstellung“ (1962-1988), dsgl. Ausstellungen in Zweigstellen; Veranstaltungen der Freunde des Kölnischen Stadtmuseums e.V.; Ausstellungen im Rathaus; Einladungen zu Ausstellungseröffnungen in Galerien; Veranstaltungen, Einladungen des Vereins Pro Arte Medii Aevi, Freunde des Schnütgen- Museums e.V., des Vereins der Freunde des WRM und des Museums Ludwig e.V., der Archäologischen Gesellschaft Köln, der Overstolzengesellschaft, des Japanischen Kulturinstituts, der Deutsch-Isländischen Gesellschaft e.V., der Deutschen China- Gesellschaft; Förderverein der Stadt Köln (Literaturpreis, Musikpreis, Kunstpreis, Heinrich- Böll-Preis); Museumspädagogische Gesellschaft, Museumsdienst; Deutsch-Finnische Gesellschaft in Köln; Gesellschaft für Völkerkunde zur Förderung des Rautenstrauch-Joest- Museums; Gesellschaft für Erdkunde zu Köln e.V., Deutsche Gesellschaft für Photographie e.V.; Literarische Gesellschaft Köln – Freunde der Stadtbücherei; Artothek der Stadtbücherei Köln; Wirtschaft und Arbeit in Köln, Bürgerinitiativen gegen Massenarbeitslosigkeit, Kölner Arbeitslosenzentrum; Industrie- und Handelskammer Köln; Bekanntmachungen betr. Lebensmittelversorgung 1945-1948, Lebensmittelmarken; Deutscher Gewerkschaftsbund: Aufrufe, Veröffentlichungen, Bildungsarbeit, DGB-Jugend; Einzelgewerkschaften, u.a. IG Metall, IG Druck und Papier, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr, Deutscher Beamtenbund, Komba; Industrieverbände, Arbeitgebervereinigungen; chemische Industrie in und bei Köln, Energieversorgung, Kernenergie, Kernkraftgegner; Stadtwerke Köln GmbH, u.a. Kölner Verkehrsbetriebe, Nahverkehrsunternehmen; Reichsbahn, Deutsche Bundesbahn, Deutsche Bundespost, Brauereien; Handwerk, Handwerkskammer Köln; Firmen des Metall- und Baugewerbes; Handwerksfirmen; Großhandel, Einzelhandel, sonstige Firmen; Versicherungen, Krankenkassen; Banken, Stadtsparkasse Köln, Kreissparkasse Köln; Kölner Sportstätten GmbH; Straßenbau; Brücken; Schiffahrt; Bahnen; Fahrradverkehr, Flughafen Wahn, Häfen; Verkehrssicherheit, -beruhigung, Verkehrspolitik, Gaststätten, Hotels, Restaurants, Diskotheken; Verlage, u.a. Balduin Pick Verlag, Verlag Bachem, Verlag M. DuMont Schauberg; Heinen-Verlag; Buchhandlungen, Antiquariate; Universität Köln; Vorlesungsverzeichnisse, Institute; Staatliche Hochschule für Musik; Veranstaltungen, Programme; Rheinische Musikschule; Sporthochschule, Pädagogische Hochschule; Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Köln; Französisches Kulturinstitut Köln, British Council „Die Brücke“; Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), sonstige studentische Verbindungen, u.a. Sozialistischer Hochschulbund (SHB), Allgemeiner Studenten-Ausschuß (ASTA), Evangelische Studentengemeinde, Katholische Hochschulgemeinde, linke Gruppen; Volkshochschule Köln; einzelne Schulen, bes. Jubiläen von Gymnasien, Fachoberschulen, Schülervertretungen; Bibliotheken, Stadtbücherei, Universitäts- und Stadtbibliothek, Amerikahaus; Fachhochschulen; Tanz, Sommerakademie des Tanzes, Tanzfestivals; Künstler, Künstlerateliers; Belgisches Haus; Petrarca-Haus – Deutsch-Italienisches Kulturinstitut; Sport: Sportverbände, Stadtsportbund Köln e.V., Stadtbezirks-Sportverbände, Westdeutscher Schwimmverband, Westdeutscher Skiverband; Deutsche Jugendkraft (DJK), Sportfeste, -veranstaltungen, Wassersport, u.a. Freie Wassersport-Vereinigung Groß Köln e.V., Kanu-, Ruder-, Schwimmvereine; vaterstädtische Festspiele; sonstige Sportvereine, Turn- und Spielvereine, Behindertensport, Reitsport, Tennis- und Hockeysport, Athletik- Sport-Verein Köln (ASV), Ballsport: Fußball-, Basketball-, Handballsport; Jugend: Konfessionelle Jugendorganisationen, u.a. Bund deutscher katholicher Jugend, Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg, Christlicher Verein junger Männer; politische/gewerkschaftliche Jugend, u.a. „Die Falken“; freie Jugendorganisationen; allgemeine Organisationen, u.a. Kölner Jugendfahrtendienst, Jugendkulturring des Jugendamtes Köln, Kölner Jugendring; kath. Studentenjugend, Neudeutschland; Bundeszentrale für politische Bildung; Gesundheitsfürsorge, gesundheitliche Erziehung, psychische Beratung; Arbeitskreis Drogenhilfe Köln e.V.; Bauwesen, Bauwerke (Dom, Gürzenich, Rathauswiederaufbau, Neubau des Wallraf- Richartz-Museums/Museum Ludwig (1983), Umweltschutz, Kölner Umweltwochen, Tierschutz; Wohnungswesen, Mieterschutz, Hausbesetzungen, Baugenossenschaften; Kirchen: Kath. Kirche, u.a. Fronleichnamsprozessionen, Albertus-Magnus-Verein, Diözesanfilmstelle, Katholikentagsausschuß der Stadt Köln, kath. Arbeitnehmer-Bewegung, Kath. Bildungswerk, Mitteilungen und Pfarrbriefe einzelner Pfarrgemeinden, Kath. Familienbildungswerk, Kath. Mütterbildungswerk, Besuch von Papst Johannes Paul II. (1987), Diözesanmuseum, Diözesanbibliothek; Ev. Kirche, u.a. Ev. Stadtkirchenverband, Mitteilungen, Informationen u. Gemeindebriefe von ev. Kirchengemeinden, Melanchthon- Akademie; Kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, u.a. Wochen der Brüderlichkeit; christliche Sekten; außerchristliche Religionen; Soziales: einzelne Arbeitskreise, Hilfsdienste, Verbände, Einrichtungen, u.a. City-Treff, Altenpflege, Kindertagesstätten, Arbeiterwohlfahrt, Jugendzentren, Bürgerzentren, Sozialistische Selbsthilfe Köln (SSK), Stadt Köln (Personalvertretung, Frauen- Gleichstellungsstelle, Frauengruppen, Bezirksverwaltungsstellen, -vertretungen), städtische Veröffentlichungen (u.a. Oberbürgermeister, Oberstadtdirektor, Statistisches Amt, Nachrichtenamt/Presse- und Informationsamt („Köln-Informationen“), Schulamt, Schulverwaltungsamt, Sozialamt, Jugendamt, Bauverwaltung, Verwaltung für öffentliche Einrichtungen (u.a. Stadtreinigungs- und Fuhramt), Personalamt, Verkehrsamt, Kulturamt, Hauptamt, Amt für Umweltschutz, Gesundheitsamt, Krankenanstalten, Stadtplanungs-, Stadtentwicklungsamt (u.a. Bürgeranhörungen/Bürgerbeteiligungen, Informationsschriften, Stadterneuerung), Amt für Leibesübungen/Sport- und Bäderamt, Amt für Wirtschafts-, Mittelstands- und Verkehrsförderung, Grünflächenamt, Tage der offenen Tür; Partnerschaft Köln–Breslau; Kulturtage und Kulturwochen, kulturelle Veranstaltungen, wissenschaftliche Tagungen, Wirtschaftstagungen, Domjubiläum 1948, Stadtjubiläum 1950; Kölner Originale, Mundartdichtung; Schützenfeste, -vereine; Wiederaufbau nach dem Krieg (u.a. Gesellschaft der Freunde des Wiederaufbaus der Stadt Köln); Innenstadt (Alt-, Neustadt), Vororte, u.a. Deutz, Mülheim, Nippes, Worringen, Ehrenfeld, Porz, Höhenberg; einzelne Kölner Persönlichkeiten: Maler Curtius Schulten, Robert Görlinger, Heinrich Böll, Carl Diem, Herbert Lewin, Kardinal Josef Frings, Kardinal Joseph Höffner, Konrad Adenauer.