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Description archivistique
Badische Schwesternschaft (Bestand)
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 69 Bad. Schwesternschaft · Fonds
Fait partie de Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik)

Geschichte des Vereins: Die Badische Schwesternschaft vom Roten Kreuz ist die älteste Rotkreuz-Schwesternschaft Deutschlands. Ihre Anfänge liegen in dem 1859 auf Anregung der Großherzogin Luise von Baden gegründeten Badischen Frauenverein. Seine Gründung veranlasste der sogenannte "Italienische Krieg", die Satzung formuliert entsprechend auch den Vereinszweck als "Unterstützung der in Folge der Kriegsbedrohung oder eines Krieges in Noth Gerathenen, sowie Versorgung für Verwundete und erkrankte Militärpersonen". Unter dem Protektorat der Großherzogin Luise bestand der Verein jedoch weiter und fand rasch im ganzen Großherzogtum Verbreitung. Allmählich traten neue Aufgaben hinzu, wie z.B. die Förderung der Erwerbsfähigkeit von Frauen, ihre hauswirtschaftliche Ausbildung, die Armen-, Mädchen-, Gefangenen-, Arbeiterinnen-, Kinder- und Gesundheitsfürsorge, insbesondere die Tuberkulosebekämpfung und Säuglingsfürsorge. Schwerpunkte blieben die Krankenpflege und Ausbildung des Personals. Während der folgenden Kriege schien vor allem die Versorgung verwundeter Soldaten der Verbesserung bedürftig. Durch eine systematische Ausbildung in Karlsruher, später auch in Pforzheimer, Mannheimer und Heidelberger Krankenhäusern und Beschäftigung der Pflegerinnen in Friedenszeiten konnte sichergestellt werden, dass im Kriegsfall genügend ausgebildete Schwestern auch im Feld zur Verfügung standen, z. B. 1870/71 und im Ersten Weltkrieg. 1866 wurde der Badische Frauenverein auf Betreiben der Großherzogin Luise als Abteilung des Genfer Nationalen Hilfsvereins den Grundsätzen des Roten Kreuzes unterstellt. Im gleichen Jahr erhielt er eine erste eigene Vereinsklinik, seit 1890 das Ludwig-Wilhelm-Krankenheim an der Kaiserallee. Dies diente zugleich als Mutterhaus der Schwestern. Sein Erfolg führte 1899 zur Errichtung des Friedrichsbaus für die Chirurgische Abteilung, 1904 zur Erweiterung des Mutterhauses, zum Bau eines Schwesternaltersheims ("Luisenheim") und des sogenannten Wöchnerinnenheims (1913). Die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umwälzungen am Ende des Ersten Weltkriegs konnten nicht spurlos am Badischen Frauenverein und seiner Krankenpflegeabteilung vorübergehen, war doch der starke Bezug zum großherzoglich-badischen Haus für den Verein grundlegend. Der politische Umschwung machte eine Neuorientierung notwendig. So ermöglichte 1923 die Gründung des sogenannten Pensionsversicherungsvereins eine selbständige Vermögensverwaltung. Zugleich erhielt die für Krankenpflege zuständige Abteilung III des Badischen Frauenvereins als "Mutterhaus der Schwestern des Badischen Frauenvereins vom Roten Kreuz" eine eigene Organisationsstruktur. Eine gewisse Verbindung zum Badischen Frauenverein blieb jedoch erhalten, da immer ein Vertreter des Frauenvereins im Vorstand des Mutterhauses saß. Die Neuorganisation sah auch größere Mitspracherechte der Schwestern vor. Wirtschaftliche Schwierigkeiten führten zur Verpachtung des Wöchnerinnenheims an das Land Baden als Landeshebammenanstalt. Das nun erforderliche neue Gebäude für die Schwesternschaft sowie die Erweiterung des Luisenheims zur Unterbringung und Ausbildung der Schwestern wurden im Jubiläumsjahr 1930 eingeweiht. Bei der Zentralisierung des Deutschen Roten Kreuzes im Jahr 1934 wurden auch die Schwestern des Badischen Frauenvereins in die neue Organisation eingebunden, nach Auflösung aller Rotkreuz-Vereine 1937 als Karlsruher Schwesternschaft dem DRK-Präsidium unterstellt. Im Zweiten Weltkrieg war diese in verschiedenen Lazaretten an der West- und Ostfront eingesetzt. Das Luisenheim, vor allem aber das Ludwig-Wilhelm-Krankenheim und mit diesem das Mutterhaus wurden während des Krieges stark beschädigt und konnten nur zum Teil wieder aufgebaut werden. Nach dem Krieg war die Zukunft der Schwesternschaft zunächst ungewiss. Trotz Auflösung des Deutschen Roten Kreuzes durch die Alliierten bemühte sie sich, die Vereinsarbeit so gut wie möglich weiterzuführen. Viele Arbeitsgebiete in den Krankenhäusern waren dem Verein erhalten geblieben und wurden wieder mit Schwestern besetzt. Die Krankenpflegeschulen wurden 1946 wieder anerkannt. 1949 erhielt der Verein schließlich wieder eine eigene Satzung und wurde unter dem Namen "Badische Schwesternschaft vom Roten Kreuz (Luisenschwestern) e.V." als Körperschaft öffentlichen Rechts anerkannt. Vorrang hatte zunächst der Wiederaufbau des zerstörten Luisenheims bzw. der Neubau eines Mutterhauses für die Schwesternschaft. Das Luisenheim konnte bis 1951 wieder bezogen werden. Der 1957 eingeweihte Bau des Mutterhauses diente als Verwaltungsgebäude, aber auch zur Unterbringung und zum Unterricht von Schülerinnen. Die Arbeitsfelder des früheren Badischen Frauenvereins in Krankenhäusern sind bis heute von Schwestern der Badischen Schwesternschaft besetzt. Diese betreibt auch das Luisenheim als Altersheim für die Schwestern. Bis heute gehören die Ausbildung des Nachwuchses, die Unterstützung der aktiven Schwestern bei ihrem oft schweren Dienst ebenso wie die Versorgung der pensionierten Schwestern zu den vornehmlichen Aufgaben der Schwesternschaft. Geschichte und Überlieferung des Archivs: Das Archiv der Badischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz besitzt eine Tradition, die nahezu so alt ist wie diese selbst, wurden doch schriftliche wie bildliche Dokumente über die Tätigkeit des Badischen Frauenvereins und seiner Nachfolgeorganisationen seit der Gründung des Vereins aufbewahrt. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts begann die damalige Oberin Elisabeth Leist die Überlieferung der Schwesternschaft gezielt zu sichten, auszusondern und zu ordnen. Es entstanden zwei Sammlungen, die als "Archiv" und "Museum" in getrennten Räumen des Mutterhauses untergebracht waren. Das "Archiv" umfasste vor allem durch Oberin Leist zusammengestellte Akten der Verwaltung, sowie persönliche Unterlagen einzelner Schwestern, wie etwa Zeugnisse oder Tagebücher, aber auch Fotografien, einzelne Baupläne und einige Verbandsschriften. Das "Museum" der Schwesternschaft enthielt im wesentlichen eine Sammlung von Gegenständen, überwiegend Schwesternbroschen, Orden, Ehrenzeichen, Medaillen, aber auch chirurgische Instrumente, vor allem aus Kriegseinsätzen stammende Schrankkoffer einzelner Schwestern, Schwesterntrachten sowie weitere Verbandsschriften und Fotografien. Diese von den persönlichen Interessen der Oberin Leist geprägte Sammlung ergänzen Akten und Rechnungsbücher des Badischen Frauenvereins sowie gezielt archivierte Akten der Altregistatur der Schwesternschaft, darunter auch Personalakten der Schwestern. Dem Bestand hinzugefügt wurde eine Mappe mit Bauplänen vor allem des Mutterhauses und des Luisenheims. Diese sehr unterschiedlichen Gattungen von Archiv- und Museumsgut vermitteln ein umfassendes Bild von den vielfältigen Aufgaben der Badischen Schwesternschaft und ihrer Geschichte. Ordnung und Erschließung: Im Sommer 2004 wurde das Archiv der Badischen Schwesternschaft im Generallandesarchiv Karlsruhe hinterlegt, mit Ausnahme der Schrankkoffer und Schwesterntrachten sowie einiger Bilder, die im Mutterhaus der Schwesternschaft verblieben. Mit Hilfe eines von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg geförderten Projekts wurde das ganze Archiv in den folgenden beiden Jahren von der Unterzeichneten geordnet, erschlossen und inventarisiert, um es der Nutzung durch Dritte zugänglich zu machen. Infolge früherer Ordnungsarbeiten und Umlagerungen war die alte, nur teilweise noch erkennbare Struktur des Archivs so gestört, dass ihre Rekonstruktion nicht mehr möglich war. Es wurde daher eine sachthematische Ordnung hergestellt, die im wesentlichen an der Geschichte und Organisation der Schwesternschaft und ihrer Vorgängerorganisationen orientiert ist. Wegen des großen Umfangs des Archivs konnte diese nicht physisch durchgeführt werden, sondern musste auf das Findmittel beschränkt bleiben. Noch erkennbare Überlieferungszusammenhänge blieben soweit wie möglich erhalten. Erforderliche Trennungen sind bei den jeweiligen Titelaufnahmen nachgewiesen. Zahlreiche lose Blattsammlungen, deren Zusammenstellung und Zustandekommen in vielen Fällen nicht mehr nachvollziehbar war, oder auch gänzlich zusammenhanglose Einzelblätter wurden soweit wie möglich nach Sachbetreffen geordnet und zu Archivalieneinheiten zusammengefasst, oder bereits vorhandenen, passenden Zusammenhängen zugeordnet. In den Akten gelegentlich überlieferte Zettel mit handschriftlichen Kommentaren stammen in der Regel von der Oberin Elisabeth Leist. Sofern sie zum Verständnis der Unterlagen beitragen, wurden sie in den Akten belassen. Dubletten bei den Verbandsschriften oder wenig aussagekräftige Unterlagen wurden kassiert. Bei den umfangreichen Fotosammlungen des Bestandes lassen sich im wesentlichen vier Arten unterscheiden: aus den Räumen des Mutterhauses stammende oder für Ausstellungen gerahmte Bilder, von Oberin Leist in Leitzordnern zusammengestellte Fotos (69 Bad. Schwesternschaft Nrn. 570-614), vermutlich von Schwestern hinterlassene Fotoalben (69 Bad. Schwesternschaft Nrn. 615-643) und lose, überwiegend ungeordnete Fotografien. Während die gerahmten Bilder einzeln verzeichnet wurden, galt für die Fotosammlungen der Ordner, bzw. das Album als Verzeichnungseinheit. Die ungeordneten Einzelfotos wurden, soweit sie nicht dem Besitz einzelner Schwestern zugewiesen werden konnten, thematisch geordnet und gruppenweise erschlossen (69 Bad. Schwesternschaft Nrn. 650-655, 657-682, 684-688). Viele dieser Fotografien dokumentieren persönliche Erlebnisse der Schwestern, u.a. im Zweiten Weltkrieg. Die im Archiv enthaltenen Publikationen des Badischen Frauenvereins, der Schwesternschaft oder anderer Institutionen des Roten Kreuzes sind als "Verbandsschriften" nach den Regeln deutscher Bibliotheken erfasst. In diesem Kapitel finden sich auch die Satzungen der Badischen Schwesternschaft und anderer Institutionen des Roten Kreuzes (etwa des Verbands Deutscher Mutterhäuser oder des Schwesternversicherungsvereins). Von den in großer Zahl noch vorhandenen Broschen, Dienstabzeichen, Orden und Ehrenzeichen der Schwestern konnten aus Platzgründen nur einige Exemplare jedes Typs aufbewahrt werden. Zahlreiche Gedenkmedaillen und Münzen, meistens über Jubiläen des Roten Kreuzes, kamen als Geschenke, im Tausch oder in seltenen Fällen durch Kauf an die Schwesternschaft. Deren Titelaufnahmen enthalten auch kurze, an der gängigen Ordensliteratur orientierte Beschreibungen der Objekte. Das Depositum kann nach Maßgabe der Nutzungsordnung des Landesarchivs Baden-Württemberg genutzt werden. Bei einigen Unterlagen sind jedoch noch gesetzliche Schutzfristen zu beachten, vor allem bei den jüngeren Personalakten der Schwesternschaft, die in einem eigenen Band erschlossen sind. Parallel-Überlieferung in- und außerhalb des Generallandesarchivs: Das Archiv der badischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz ergänzt die im Generallandesarchiv bereits vorhandene Überlieferung zum Roten Kreuz und Karlsruher Krankenhäusern. Der nach 1923 ohne Krankenpflegeabteilung weiterbestehende Badische Frauenverein hatte bereits in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts einen großen Teil seiner Akten an das Generallandesarchiv abgegeben (Bestand 443: Rotes Kreuz, Badischer Frauenverein). Weiteres findet sich im Archiv des Geheimen Kabinetts der Großherzogin Luise (69 Baden, Kabinett Luise), wie z. B. Quellen zum Helferinnenbund des Roten Kreuzes. Während dieser in der Überlieferung der Badischen Schwesternschaft nur mit einem Aktenband vertreten ist, informieren die Akten des Geheimen Kabinetts und des Badischen Roten Kreuzes sehr gut über die Arbeit des Bundes bis zu seiner Auflösung 1935. Weitere Fotos über die Tätigkeit des Badischen Frauenvereins, viele Krankenhäuser, sowie die Aktivitäten der Großherzogin Luise, insbesondere ihre Lazarettbesuche während des Ersten Weltkriegs enthält der Bestand 69 Baden, Sammlung 1995 F I. Auch unter den Huldigungsadressen (69 Baden, Sammlung 1995 D) sind einige, zum Teil sehr aufwendig gestaltete Exemplare, die der Badische Frauenverein mit seinen Zweigvereinen dem großherzoglich-badischen Haus zu verschiedenen Anlässen widmete. Der Bestand 69 Baden, Sammlung 1995 A enthält u.a. ein großes Organigramm des Frauenvereins. Zur Entwicklung der ab 1923 im Gebäude des Wöchnerinnenheims der Vereinsklinik Ludwig-Wilhelm-Krankenheim untergebrachten Landesfrauenklinik siehe die Zugänge zu Bestand 523 (Landesfrauenklinik Karlsruhe). Weitere Pläne zu den Gebäuden der Schwesternschaft lassen sich im Sammlungsbestand zu der staatlichen Hochbauverwaltung nachweisen (424 K), der auch Archivalien des Großherzoglichen Hofbauamts überliefert, darunter z.B. elf Grundrisse und Ansichten zum 1902 errichteten Luisenheim (424 K Karlsruhe 240/1.001-1.011). Diese sind auch in 69 Bad. Schwesternschaft Nr. 721 enthalten, tragen hier aber nachträgliche Vermerke. In 424 K sind ferner 218 Pläne zum Ludwig-Wilhelm-Krankenheim, dessen Nebengebäuden und den auf dem gleichen Areal später entstandenen Gebäuden des Städtischen Krankenhauses (unter dem Gebäudekennzeichen 424 K Karlsruhe 078) aus den Jahren 1887-1980 überliefert, die auch die weitere Entwicklung aufzeigen. Der Bestand 69 Baden, Sammlung 1995 B bietet schließlich in Nr. 55-66 elf Baupläne und Entwürfe zum Friedrichsbau beim Ludwig-Wilhelm-Krankenheim, das Archiv der Badischen Schwesternschaft dagegen dazu nur wenig, v.a. keinerlei Baupläne. Bestand 233 (Staatsministerium) enthält auch Akten zum Frauenverein und seinen Beamten, 48 Nr. 6470 die badische Ausfertigung der Genfer Konvention. Das Archiv des Deutschen Roten Kreuzes in Bonn überliefert auch Archivalien des Verbands der Schwesternschaften vom Roten Kreuz, u.a. zur Oberinnenvereinigung, darunter Protokolle der Vorstandssitzungen, Oberinnentagungen, Korrespondenz mit andern Oberinnen. Das Archiv der Schwesternschaft dürfte seinerseits vor allem für die Jahre, in denen Oberin Anna Odenwald Vorstandsvorsitzende der Oberinnenvereinigung war, die Überlieferung des DRK-Archivs ergänzen. Eine Kopie des Findbuchs zum "Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz" wurde dankenswerter Weise vom DRK-Archiv für die Erschließungsarbeiten und zur weiteren Nutzung zur Verfügung gestellt. Zeittafel (ggw. aus technischen Gründen im Anhang des Findbuches): [...] Literatur (ggw. aus technischen Gründen im Anhang des Findbuches): [...]

1.3.1. · Fonds
Fait partie de Archiv der Hansestadt Rostock

Zeitraum: 1700 - 1945 (1962) Umfang: 8,5 laufende Meter = 412 Verzeichnungseinheiten Erschließung: geordnet und verzeichnet, Findbuch (2006) Zitierweise: AHR, 1.3.1. Nr. ... oder AHR, Vereine, Leichen- und Witwenkassen, Veranstaltungen, Jubiläen, Nr. ... Inhalt: 1. Vereine Allgemeines zu Mecklenburger und Rostocker Vereinen und Gesellschaften (1832-1935, 2 VE).- Gemeinnützige Vereine, Politische und Kommunalvereine (1837-1921, 12 VE).- Vereine für Geselligkeit, literarische und wissenschaftliche Unterhaltung (1796-1909, 8 VE).- Beamten- und Angestelltenvereine (1890-1939, 8 VE).- Handels-, Gewerbe- und Berufsvereine (1833-1934, 22 VE).- Militärische Vereine (1910-1916, 4 VE).- Missionswerke, Kirchliche Vereine (1834-1935, 6 VE).- Jüdische Gemeinde (1868-1905, 3 VE).- Freimaurer, Logen (1809-1933, 4 VE).- Vereine für Landwirtschaft, Viehhaltung, Fischerei und Jagd (1817-1929, 15 VE).- Wohltätigkeits- und Unterstützungsvereine, Anstalten (1872-1922, 16 VE).- Deutsches Rotes Kreuz (1912-1922, 8 VE).- Unterstützungsvereine und Stiftungen für die Soldaten der Kriege 1870/71 und 1914-1918 (1870-1920, 14 VE).- Vereine für Gesundheitsfürsorge, Anstalten (1772-1911, 5 VE).- Vereine für Volksbildung und Pädagogik (1869-1912, 5 VE).- Nachlass des Schulrates Erich Stegemann: Nationalsozialistischer Lehrerbund (1931-1942, 15 VE).- Vereine für Wissenschaft und Kultur (1851-1939, 11 VE).- Rostocker Konzertverein (1877-1915, 12 VE).- Gesangs- und Musikvereine (1843-1933, 10 VE).- Plattdeutsche Vereine (1898-1945, 29 VE).- Stenografenvereine (1894-1913, 2 VE).- Sportvereine (1859-1933, 15 VE).- Schützengesellschaften (1831-1939, 24 VE). 2. Witwen- und Sterbekassen Witwenkasse Rostocker Gelehrter (1700-1932, 46 VE).- Leichengesellschaften, v.a. Vereinbarte Leichengesellschaft (1770-1936, 25 VE). 3. Veranstaltungen, Jubiläen Versammlungen und Kongresse (1862-1932, 19 VE).- Tagungen des Hansischen Geschichtsvereins und des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung (1885-1962, 6 VE).- Jubiläen und Feiern (1763-1931, 17 VE).- Landes-Gewerbe- und Industrieausstellung 1892 (1891-1893, 19 VE).- Veranstaltungen, Ausstellungen, Messen (1890-1931, 19 VE).- Musik- und Sängerfeste (1840-1921, 8 VE).- Plattdeutsche Volkstage (1820-1935, 3 VE). Überblick: Die Anfänge des neuzeitlichen Vereinswesens liegen im 17. und 18. Jahrhundert. Es entstanden Sprachgesellschaften, Wissenschafts-Akademien und neu aufblühende Freimaurerlogen, die den Anspruch verfolgten, bildend und erzieherisch zu wirken. Für die wirtschaftliche und geistige Entwicklung weiterer Kreise sorgten gemeinnützige Gesellschaften, Lesegesellschaften, patriotische Vereine und Societäten. In Rostock setzte dieses Vereinsleben gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein. Eine Gemeinnützige Gesellschaft ist um 1780 nachweisbar. Der Patriotische Verein, der sich 1798 gründete, widmete sich hauptsächlich der Förderung der Landwirtschaft. Die Societät (seit 1794) und der Klub (seit 1796) wollten ihren Mitgliedern vor allem Lese-, Spiel- und Unterhaltungsgelegenheiten bieten. 1800 bildete sich die Gesellschaft der Naturforscher und 1819 die Philomatische Gesellschaft. Außerdem existierten mehrere Lesegesellschaften. Die eigentliche Zeit der Vereinsgründungen beginnt aber erst mit der Belebung des politischen, besonders des gemeindepolitischen Lebens in den 30er und 40er Jahren des 19. Jahrhunderts. Wie in anderen Städten entstanden in Rostock in dieser Zeit Vereine für Gesang und Turnen, für Gewerbe, für Mission und Krankenpflege, Verschönerung der Stadt, Wahlreform, Arbeiterbildung, Tanz und gesellige Unterhaltung. Obgleich die meisten Vereinigungen eine kurze Lebensdauer und geringe Bedeutung hatten, prägten sie in ihrer Gesamtheit das kulturelle Leben der Stadt. Eine wichtige und über Jahrzehnte gefestigte Stellung hatten die größeren Vereine und Gesellschaften. Während der Kriegszeiten im 19. und 20. Jahrhundert bildeten sich militärische Vereine sowie Unterstützungsvereine und Stiftungen für Soldaten. Massive Beschränkungen in ihrer Freiheit erfuhren die Vereine in der Zeit des Nationalsozialismus. Zahlreiche Vereine und Gesellschaften wurden verboten und aufgelöst oder unter dem Dach nationalsozialistischer Reichsverbände vereinigt. Unter der Bezeichnung "Vereine, Leichen- und Witwenkassen, Veranstaltungen, Jubiläen" umfasst der Bestand Material unterschiedlicher Provenienzen, Bereiche und Epochen. Ein von Stadtarchivar Ernst Dragendorff angelegtes Verzeichnis deutet darauf hin, dass der Bestand - als Sammlung - bereits Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts angelegt wurde. Die zahlreichen Programme, Zeitungsausschnitte, Plakate, gedruckten Satzungen und Jahresberichte sind das Ergebnis systematischer Sammeltätigkeit. Daneben finden sich auch Dokumente, die aus provenienzgebundenen Beständen, insbesondere aus Nachlässen der Archivare Karl Koppmann und Ludwig Krause, des Bürgermeisters Magnus Maßmann, des Chemiefabrikanten Friedrich Witte und des Schulrates Erich Stegemann, oder aus dem Ratsbestand stammen. In einzelnen Fällen handelt es sich tatsächlich um Schriftgut aus der Provenienz von Vereinen oder Gesellschaften. Einige der ursprünglich in den Bestand einbezogenen Vereinsakten (Provenienzbestände) wurden in der DDR-Zeit separiert (Rostocker Kunstverein) oder bereits vorhandenen Provenienzbeständen zugeordnet (Schützenkompanie). Der Bestand Neue Heimat - Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft der Deutschen Arbeitsfront im Gau Mecklenburg GmbH wurde 2006 ausgliedert und der Archivtektonik entsprechend in die Gruppe Handel und Wirtschaft eingereiht. Veröffentlichungen: Kohfeldt, Gustav: Aus der Geschichte älterer Rostocker Vereine und Gesellschaften 1. Der Verschönerungsverein von 1836 und die städtischen Anlagen 2. Die philomathische Gesellschaft, in: Beitr. Rost. 10. Bd. 1917, S. 105-119, und 12. Bd. 1924, S. 17-35 Heitz, Gerhard: Rostock als Distriktort des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins, in: Beitr. Rost. 23. Bd., 1999, S. 86-109 Puls, Gerd: Gelobt seist du jederzeit, Frau Musika: die Geschichte der Rostocker Singakademie, Rostock 2002 (Kleine Schriftenreihe des Archivs der Hansestadt Rostock 12) Piechulek, Ronald: Freizeitaktivitäten im Verein. Die Societät - ein Rostocker Geselligkeitsverein, in: Rostocker Zorenappels. Stadt-Schreiber-Geschichte(n), 3. Jg. 2009, S. 91-92