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1.1.3.26. · Bestand
Teil von Archiv der Hansestadt Rostock

Zeitraum: 1816 - 1941 Umfang: 3 laufende Meter = 183 Verzeichnungseinheiten Erschließung: geordnet und verzeichnet, Findbuch (2005) Zitierweise: AHR, 1.1.3.26. Nr. ... oder AHR, Bürgermeister und Rat: Vereine, Ehrungen, auswärtige Denkmäler, Nr. ... Inhalt: Unterstützung von verschiedenen Vereinen und Veranstaltungen durch die Stadt (1897-1938, 9 VE).- Politische Vereine und Verbände (1864-1938, 14 VE).- Vereine für Gesundheitspflege, Wohltätigkeit, soziale Hilfsarbeit (1839-1941, 38 VE).- Vereine und Einrichtungen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (1816-1937, 28 VE).- Freimaurerlogen (1866-1930, 2 VE).- Ehrungen, Jubiläen, auswärtige Denkmäler (1816-1934, 26 VE).- Militärische Vereine, See- und Luftfahrt (1874-1937, 19 VE).- Gewerbliche Vereine, Wirtschaftsverbände, Ausstellungen (1834-1938, 21 VE).- Sportvereine (1892-1938, 12 VE).- Vereine für Grünanlagen, Gartenbau, Tierzucht (1836-1937, 10 VE).- Berufsständische Vereine (1896-1926, 4 VE). Überblick: Ausgehend vom Bedürfnis nach Geselligkeit, Wissenschafts- und Bildungspflege begannen sich auch in Rostock die Bürger seit Ende des 18. Jahrhunderts in Vereinen zu formieren. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden Gemeinnützige Gesellschaft (1780), Societät (1794), Patriotischer Verein (1798), Naturforschende Gesellschaft (1800), Bibelgesellschaft (1816), Philomatische Gesellschaft (1819), Gewerbeverein (1835), Verschönerungsverein (1836), Union der Kaufleute (1837), Ärztlicher Verein (1840), Kunstverein (1841), Gartenbauverein (1853), Seidenbauverein (1858) und Männnerturnverein (1860). Das weitere Aufblühen des modernen Vereinswesens war eng mit der Industrialisierung verknüpft, als die Menschen die starren ständischen Korporationen aufgaben, die das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben bislang geprägt hatten. Das Vereinigungs- und Versammlungsrecht blieb nach der gescheiterten Revolution von 1848 eine wichtige Forderung im bürgerlichen Emanzipationsprozess. Vor allem die politischen Parteien, die Vereine für Wahlreformen oder Arbeiterbildung waren starken behördlichen Repressionen ausgesetzt. Dennoch nahm das Vereinswesen - vorrangig im nichtpolitischen Bereich - eine kraftvolle Entwicklung und wurde zu einem Kennzeichen der bürgerlichen Gesellschaft. Wie in anderen Städten entstanden in Rostock Vereine für Gesang, Sport, Gewerbe, Mission, Krankenpflege, Militär, Tanz, gesellige Unterhaltung, Wissenschaft u.v.m. Wollten diese Vereine ihren Rechtsstatus von der bloßen Gesellschaft zu einer juristischen Person ändern, so verlieh ihnen der Rat die korporativen Rechte. Trotz Protesten der Landesregierung beanspruchte Rostock auf Grund seiner Privilegien diesen staatlichen Rechtsakt für sich. Mit Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches (1900) musste der Rat diese Befugnis dem Staat dann alleine zugestehen. Die Gerichte führten fortan die Vereinsregister. Das Reichsvereinsgesetz vom 19. April 1908 stellte das Vereinsrecht auf eine neue, moderne Basis. Eine Gesetzesanpassung, die schon lange überfällig war, denn das deutsche Kaiserreich bestand schon seit 1871 und das Vereinswesen hatte sich seit dieser Zeit weiter ausdifferenziert. Das Rostocker Adressbuch von 1908 registrierte insgesamt 141 Organisationen in den verschiedensten Rubriken: Religions-, Wohltätigkeits- und Unterstützungsvereine, gemeinnützige Vereine, patriotische, politische und Kommunalvereine, Beamtenvereine, militärische Vereine, Handels-, Industrie-, Gewerbe- und Handwerkervereine, Vereine für Landwirtschaft, Fischerei und Tierzucht, Vereine für Wissenschaft und Kunst, Stenografenvereine, Musik- und Gesangsvereine, Sportvereine, Guttemplerlogen und gesellige Vereine. In ihrer Arbeit ergaben sich vielfache Berührungspunkte zum Rat. Unterstützungsgesuche, Veranstaltungen, Feiern, Feste, Jubiläen, Tagungen und Versammlungen konnten Gründe der Vereine und Verbände sein, um sich an den Rat zu wenden. Daneben finden sich im vorliegenden Bestand auch Anfragen außerhalb Rostocks, teilweise mit ähnlichen Anliegen, aber auch mit Bitten um Unterstützung bei der Errichtung von Denkmälern. Ihren Niederschlag in den Akten fanden zudem die Mitgliedschaften der Stadt Rostock in Vereinen und Organisationen. Veröffentlichungen: Kohfeldt, Gustav: Aus der Geschichte älterer Rostocker Vereine und Gesellschaften 1. Der Verschönerungsverein von 1836 und die städtischen Anlagen 2. Die philomathische Gesellschaft, in: Beitr. Rost. 10. Bd. 1917, S. 105-119, und 12. Bd. 1924, S. 17-35

1.3.1. · Bestand
Teil von Archiv der Hansestadt Rostock

Zeitraum: 1700 - 1945 (1962) Umfang: 8,5 laufende Meter = 412 Verzeichnungseinheiten Erschließung: geordnet und verzeichnet, Findbuch (2006) Zitierweise: AHR, 1.3.1. Nr. ... oder AHR, Vereine, Leichen- und Witwenkassen, Veranstaltungen, Jubiläen, Nr. ... Inhalt: 1. Vereine Allgemeines zu Mecklenburger und Rostocker Vereinen und Gesellschaften (1832-1935, 2 VE).- Gemeinnützige Vereine, Politische und Kommunalvereine (1837-1921, 12 VE).- Vereine für Geselligkeit, literarische und wissenschaftliche Unterhaltung (1796-1909, 8 VE).- Beamten- und Angestelltenvereine (1890-1939, 8 VE).- Handels-, Gewerbe- und Berufsvereine (1833-1934, 22 VE).- Militärische Vereine (1910-1916, 4 VE).- Missionswerke, Kirchliche Vereine (1834-1935, 6 VE).- Jüdische Gemeinde (1868-1905, 3 VE).- Freimaurer, Logen (1809-1933, 4 VE).- Vereine für Landwirtschaft, Viehhaltung, Fischerei und Jagd (1817-1929, 15 VE).- Wohltätigkeits- und Unterstützungsvereine, Anstalten (1872-1922, 16 VE).- Deutsches Rotes Kreuz (1912-1922, 8 VE).- Unterstützungsvereine und Stiftungen für die Soldaten der Kriege 1870/71 und 1914-1918 (1870-1920, 14 VE).- Vereine für Gesundheitsfürsorge, Anstalten (1772-1911, 5 VE).- Vereine für Volksbildung und Pädagogik (1869-1912, 5 VE).- Nachlass des Schulrates Erich Stegemann: Nationalsozialistischer Lehrerbund (1931-1942, 15 VE).- Vereine für Wissenschaft und Kultur (1851-1939, 11 VE).- Rostocker Konzertverein (1877-1915, 12 VE).- Gesangs- und Musikvereine (1843-1933, 10 VE).- Plattdeutsche Vereine (1898-1945, 29 VE).- Stenografenvereine (1894-1913, 2 VE).- Sportvereine (1859-1933, 15 VE).- Schützengesellschaften (1831-1939, 24 VE). 2. Witwen- und Sterbekassen Witwenkasse Rostocker Gelehrter (1700-1932, 46 VE).- Leichengesellschaften, v.a. Vereinbarte Leichengesellschaft (1770-1936, 25 VE). 3. Veranstaltungen, Jubiläen Versammlungen und Kongresse (1862-1932, 19 VE).- Tagungen des Hansischen Geschichtsvereins und des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung (1885-1962, 6 VE).- Jubiläen und Feiern (1763-1931, 17 VE).- Landes-Gewerbe- und Industrieausstellung 1892 (1891-1893, 19 VE).- Veranstaltungen, Ausstellungen, Messen (1890-1931, 19 VE).- Musik- und Sängerfeste (1840-1921, 8 VE).- Plattdeutsche Volkstage (1820-1935, 3 VE). Überblick: Die Anfänge des neuzeitlichen Vereinswesens liegen im 17. und 18. Jahrhundert. Es entstanden Sprachgesellschaften, Wissenschafts-Akademien und neu aufblühende Freimaurerlogen, die den Anspruch verfolgten, bildend und erzieherisch zu wirken. Für die wirtschaftliche und geistige Entwicklung weiterer Kreise sorgten gemeinnützige Gesellschaften, Lesegesellschaften, patriotische Vereine und Societäten. In Rostock setzte dieses Vereinsleben gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein. Eine Gemeinnützige Gesellschaft ist um 1780 nachweisbar. Der Patriotische Verein, der sich 1798 gründete, widmete sich hauptsächlich der Förderung der Landwirtschaft. Die Societät (seit 1794) und der Klub (seit 1796) wollten ihren Mitgliedern vor allem Lese-, Spiel- und Unterhaltungsgelegenheiten bieten. 1800 bildete sich die Gesellschaft der Naturforscher und 1819 die Philomatische Gesellschaft. Außerdem existierten mehrere Lesegesellschaften. Die eigentliche Zeit der Vereinsgründungen beginnt aber erst mit der Belebung des politischen, besonders des gemeindepolitischen Lebens in den 30er und 40er Jahren des 19. Jahrhunderts. Wie in anderen Städten entstanden in Rostock in dieser Zeit Vereine für Gesang und Turnen, für Gewerbe, für Mission und Krankenpflege, Verschönerung der Stadt, Wahlreform, Arbeiterbildung, Tanz und gesellige Unterhaltung. Obgleich die meisten Vereinigungen eine kurze Lebensdauer und geringe Bedeutung hatten, prägten sie in ihrer Gesamtheit das kulturelle Leben der Stadt. Eine wichtige und über Jahrzehnte gefestigte Stellung hatten die größeren Vereine und Gesellschaften. Während der Kriegszeiten im 19. und 20. Jahrhundert bildeten sich militärische Vereine sowie Unterstützungsvereine und Stiftungen für Soldaten. Massive Beschränkungen in ihrer Freiheit erfuhren die Vereine in der Zeit des Nationalsozialismus. Zahlreiche Vereine und Gesellschaften wurden verboten und aufgelöst oder unter dem Dach nationalsozialistischer Reichsverbände vereinigt. Unter der Bezeichnung "Vereine, Leichen- und Witwenkassen, Veranstaltungen, Jubiläen" umfasst der Bestand Material unterschiedlicher Provenienzen, Bereiche und Epochen. Ein von Stadtarchivar Ernst Dragendorff angelegtes Verzeichnis deutet darauf hin, dass der Bestand - als Sammlung - bereits Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts angelegt wurde. Die zahlreichen Programme, Zeitungsausschnitte, Plakate, gedruckten Satzungen und Jahresberichte sind das Ergebnis systematischer Sammeltätigkeit. Daneben finden sich auch Dokumente, die aus provenienzgebundenen Beständen, insbesondere aus Nachlässen der Archivare Karl Koppmann und Ludwig Krause, des Bürgermeisters Magnus Maßmann, des Chemiefabrikanten Friedrich Witte und des Schulrates Erich Stegemann, oder aus dem Ratsbestand stammen. In einzelnen Fällen handelt es sich tatsächlich um Schriftgut aus der Provenienz von Vereinen oder Gesellschaften. Einige der ursprünglich in den Bestand einbezogenen Vereinsakten (Provenienzbestände) wurden in der DDR-Zeit separiert (Rostocker Kunstverein) oder bereits vorhandenen Provenienzbeständen zugeordnet (Schützenkompanie). Der Bestand Neue Heimat - Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft der Deutschen Arbeitsfront im Gau Mecklenburg GmbH wurde 2006 ausgliedert und der Archivtektonik entsprechend in die Gruppe Handel und Wirtschaft eingereiht. Veröffentlichungen: Kohfeldt, Gustav: Aus der Geschichte älterer Rostocker Vereine und Gesellschaften 1. Der Verschönerungsverein von 1836 und die städtischen Anlagen 2. Die philomathische Gesellschaft, in: Beitr. Rost. 10. Bd. 1917, S. 105-119, und 12. Bd. 1924, S. 17-35 Heitz, Gerhard: Rostock als Distriktort des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins, in: Beitr. Rost. 23. Bd., 1999, S. 86-109 Puls, Gerd: Gelobt seist du jederzeit, Frau Musika: die Geschichte der Rostocker Singakademie, Rostock 2002 (Kleine Schriftenreihe des Archivs der Hansestadt Rostock 12) Piechulek, Ronald: Freizeitaktivitäten im Verein. Die Societät - ein Rostocker Geselligkeitsverein, in: Rostocker Zorenappels. Stadt-Schreiber-Geschichte(n), 3. Jg. 2009, S. 91-92