2 Treffer anzeigen

Dokumente
Philosophische Fakultät, Dekanat 1810-1945

Vorwort: Angaben aus dem Findbuch, das Archivdirektor Heinz Kossack im September 1965 erstellte, mit vereinzelt intensiverer Verzeichnung: Vorwort: Geschichte des Registratur-Bildners: Die Philosophische Fakultät der Berliner Universität besteht seit der Gründung der Universität im Jahre 1810. Umfassende Auskunft über die Aufgaben und den Aufbau der Fakultät geben sowohl die Statuten der Universität aus dem Jahre 1816, als auch die Satzungen der Fakultät selbst aus dem Jahre 1838. 1) Diese Statuten sind mit einigen Änderungen bis zum Jahre 1923 in Kraft geblieben, wenn man von einer Neufassung im Jahre 1912 absieht. 2) Im Juli 1923 wurden auf Grund eines Erlasses des Preußischen Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung vom 30. März 1923 neue Satzungen vorbereitet und verhandelt, die jedoch nach den vorliegenden Unterlagen nicht zum Abschluß gekommen sind. 3) Im März 1930 erhielt die Berliner Universität seitens des Preußischen Staats-Ministeriums eine neue Satzung, in der auch die rechtliche Stellung der Fakultät als "Korporation und Behörde" ausgewiesen wurde. 4) Als Behörde hatte die Fakultät folgende Aufgaben: 1. Aufsicht über die Lehre in ihrem Gebiete und deren Vollständigkeit; 2. Aufsicht über die Studenten in wissenschaftlicher Hinsicht; 3. Die Erteilung von akademischen Würden. 5) Bei Wende wird die Fakultät ebenfalls als "Behörde" für die Aufgaben der akademischen Selbstverwaltung und der staatlichen Verwaltung bezeichnet. Sie hatte den Status einer selbständigen staatlichen Behörde neben Rektor und Senat. 6) Die ersten Vorlesungen der neugegründeten Fakultät begannen im Wintersemester 1810/11 aus folgenden Wissenschaftsgebieten: Philosophie Mathematische Wissenschaften Naturwissenschaften Kameralistische Wissenschaften Schöne Künste Historische Wissenschaften Altertumskunde Philologische Wissenschaften Neuere Sprachen und Literatur Als erster Dekan der Fakultät amtierte Fichte. Mit Wirkung vom 1. April 1936 erfolgte die seit langem erwogeneTrennung der Geistes- und Naturwissenschaften durch die Bildung einer selbständigen Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. 7) Dadurch wurden Umbildungen innerhalb der Fakultät notwendig. Dekan der neuen Philosophischen Fakultät wurde Prof. Dr. Breloer. Folgende Institut und Seminare gehörten nunmehr zur Philosophischen Fakultät: Philosophisches Seminar Psychologisches Institut Pädagogisches Seminar Institut für politische Pädagogik Seminar für Nationalitätenkunde Institut für Zeitungswissenschaft Institut für Vorgeschichte und germanische Frühgeschichte Historisches Seminar Seminar für osteuropäische Geschichte und Landeskunde Seminar für Staatenkunde und historische Geographie Institut für Wehrpolitik und Wehrgeographie Archäologisches Seminar Kunstgeschichtliches Institut Musikhistorisches Seminar Institut für Lautforschung Institut für Altertumskunde Germanisches Seminar Theaterwissenschaftliches Institut Seminar für englische Philologie Seminar für romanische Philologie Institut für slavische Sprachen Ungarisches Institut Indogermanisches Seminar Seminar für Landes- und Altertumskunde des Orients Sinologisches Seminar Institut für Arabistik und Islamkunde Ägyptologisches Seminar 8) In der Gliederung der Institute traten bis 1945 noch folgende Änderungen ein: Neu gegründet wurden: Seminar für Deutsche Volkskunde Institut für Volkskunstforschung Das Seminar für Staatenkunde und historische Geographie wurde als Abteilung für Landesgeschichte und historische Geographie in das Historische Seminar eingegliedert. Das Institut für Wehrpolitik und Wehrgeographie wurde in "Wehrpolitisches Institut" umbenannt, desgleichen das archäologische Seminar in "Winckelmann-Institut." Die Seminare für englische und romanische Philologie wurden in "Englisches bzw. Romanisches Seminar" umbenannt. Das Seminar für slavische Sprachen erhielt die Bezeichnung "Slavisches Institut". Neugegründet wurden ferner: "Institut für Portugal und Brasilien", desgleichen das "Orient-Institut", in das bisherige sinologische Seminar und das Institut für Arabistik und Islamkunde als Abteilungen eingegliedert wurden. Letzter Dekan bis zum 8. Mai 1945 war Prof. H. Grapow. 1) Universitätsarchivder Humboldt-Universität: "Philosophische Fakultät." Die Statuten der Fakultät., Archiv-Nr.16, Bl. 144 und Satzungen der Universität zu Berlin, o. J. Abschnitt II, S. 6 f (Druckschrift) 2) U.A. der HU: Philos. Fak. Fak.: Ebenda, Archiv-Nr. 17, Blatt 181 f 3) Ebenda, B. 194 - 302 4) Die Statuten der preußischen Universitäten und Technischen Hochschulen, Teil 6. Die Universität Berlin, Berlin 1930, Seite 16 - 25. 5) Statuten der Philosophischen Fakultät, Berlin 1912, § 4 (Druckschrift). 6) E. Wende: "Grundlagen des preußischen Hochschulrechts" Berlin 1930, S. 113 7) Amtsblatt der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, B. 7 vom 1. April 1936. 8) Amtsblatt der Friedrichs-Universität zu Berlin, Bl. 7 vom 1. April 1936, S. 155 Registratur und Bestandsgeschichte I. Registratur-Verhältnisse Die Registratur der Philosophischen Fakultät wurde seit Bestehen der Universität von der Universitäts-Registratur geführt, also zentral verwaltet. 1) Die Fakultät hatte somit mit der Führung ihrer Akten nichts zu tun. Die Ordnung innerhalb der Registratur erfolgte in der einfachsten Weise in alphabetischer Schlagwort-Ordnung. Diese Ordnung wurde bis zum Jahre 1945 beibehalten. Da die Aufgaben und die Struktur der Fakultät seit ihrer Gründung im Jahre 1810 stets konstant blieb, blieben auch die Registraturverhältnisse unverändert. Die Bildung der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät im Jahre 1936 und damit die Angliederung des naturwissenschaftlichen Bereiches aus der Philosophischen Fakultät änderten nichts am bestehenden Bestand. II. Zugang Der Bestand befindet sich seit der Gründung des Universitätsarchivs im Jahre 1954 in dessen Verwahrung. Die alphabetische Schlagwort-Ordnung wurde nach wie vor angewandt, so daß eine Benutzung außerordentlich erschwert war. Es bestand auch keinerlei Übersicht über den vorhandenen Aktenbestand. III. Archivische Bearbeitung Bedingt durch die bestehende Schlagwort-Ordnung gab es keinerlei sachliche Zusammenhänge innerhalb des Bestandes. Es war deshalb notwendig, eine Neuordnung des Bestandes vorzunehmen. Es mußten Sachgruppen gebildet und die einzelnen Akteneinheiten diesen Gruppen zugeordnet werden. Ein vorliegender Entwurf eines Rahmen-Aktenplanes für die wissenschaftlichen Einrichtungen erleichterte diese Arbeit. Es erfolgte zunächst die Verzeichnung des Bestandes, um die Benutzung zu erleichtern. Bei der Gruppe "Promotionen" wurde darauf verzichtet, die vorhandenen 733 Bände Promotionsakten einzeln aufzuführen, da diese bereits durch eine Namenskartei erschlossen sind. Die Ordnung erfolgte nach der Verzeichnung. Bei der Gruppe "Habilitationen" wurde ebenso wie bei den Promotionen verfahren. Die vorhandenen Fakultäts-Personalakten sind in einer besonderen Namenskartei erfaßt. Es wurde deshalb verzichtet, diese nochmals in das Findbuch aufzunehmen. Empfehlenswert erschien dagegen die Anlage eines Namen- und Sachregisters, das dem Benutzer die Arbeit mit dem Bestand erleichtern soll. Die Ordungs- und Verzeichnungsarbeiten erfolgten in den Monaten Juli bis Septemnber 1965 durch den Leiter des Archivs, Herrn Dr. Heinz Kossack Quellen- und Literaturnachweis I. Quellen: 1. Archivalien Universitäts-Archiv der Humboldt-Universität zu Berlin Philosophische Fakultät: Die Statuten der Fakultät, Archiv-Nr. 16 und 17 2. Druckschriften: Satzungen der Universität zu Berlin Statuten der Philosophischen Fakultät, Berlin 1912 Die Statuten der preußischen Universitäten und Technischen Hochschulen, Teil 6, "Die Universität Berlin" Berlin 1930 Amtsblatt der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin Bl. 7 vom 1. April 1936 Personal- und Vorlesungsverzeichnis der Universität Berlin Wintersemester 1944/45 II. Literatur: E. Wende: "Grundlagen des preußischen Hochschulrechts" Berlin 1930 1) siehe Hierzu: Findbuch "Rektor und Senat der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, 1835 - 1945" , S. IX, Berlin 1962 im U.A. d. HUB zu Berlin Zitierweise: HU UA, Philosophische Fakultät.01, Nr. XXX. HU UA, Phil.Fak.01, Nr. XXX.

Universitätsbibliothek bis 1945

Verwaltungsgeschichte/biographische Angaben: Das vorhandene Findbuch aus den 70er Jahren wurde unter Hinzuziehung der Akten in Augias-Archiv eingegeben. Später an das Universitätsarchiv abgegebene Akten der Universitätsbibliothek aus dem Entstehungszeitraum bis 1945 wurden ebenfalls in Augias-Archiv verzeichnet. Die Akten mit den Signaturen 0216, 0314, 0317, 0366, 0410, 0432, 0461, 0474, 0475, 0485 und 1144 fehlten zum Zeitpunkt der Aufnahme bzw. waren schon bei einer Revision im Jahre 2000 als fehlend kenntlich gemacht worden und sind daher nicht eingegeben worden. Claudia Hilse Vorwort: Geschichte des Registraturbildners Am 20. Februar 1831 erfolgte die Gründung der UB durch Kabinettsorder Friedrich Wilhelms III., der ein Antrag von Rektor und Senat einerseits und dem damaligen Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek, Wilken, andererseits vorausgegangen war. Der zur Unterhaltung und Vermehrung der UB erstmalig genehmigte Fonds von 500 Thlr. jährlich sollte bis auf weiteres aus den Überschüssen des von den Studenten zu entrichtenden Holz- und Lichtgeldes gedeckt werden. Weiterhin sollten zur Beschaffung eines besonderen Fonds von jedem auf der Universität promovierten Doktor bei der Promotion, von jedem Privatdozenten bei der Habilitation und von jedem neu ernannten Professor bei der Anstellung oder Beförderung ein Beitrag von 5 Thlr. für die UB entrichtet werden. Friedrich W. Eilken wurde die Leitung ehrenamtlich übertragen. Das Dublettenzimmer der KB bestimmte er zur Aufnahme der der Universität seit dem 1.1.1825 zufließenden Pflichtexemplare der Verleger der Mark Brandenburg und Berlins sowie für Neuanschaffungen. Da der Anschaffungsfonds zu gering war, vergrößerte sich die UB nur sehr langsam. Von Anfang an nahm sie jedoch an dem Austausch der Universitätsschriften teil. Später bildete sich dieser Austausch zum Sammelschwerpunkt heraus. Heute ist die UB Berlin die zentrale Hauptsammelstelle Deutschlands auf dem Gebiet der Dissertationen und der übrigen Hochschulschriften sowie Mittelpunkt des internationalen Austausches. Der in den Jahren 1839 bis 1842 zum Druck gebrachte systematische Katalog wies rund 10.000 Werke in 15.000 Bänden nach. Der Bestand setzte sich aus 15% Ankäufen und 85% Pflichtexemplaren und Geschenken zusammen. Ein planmäßiger Ankauf erfolgte also noch nicht. Mehrfache Versuche Wilkens, höhere Mittel für den Bücherankauf und die Besoldung der Beamten zu erhalten, scheiterten. 1839 wurden die UB und die KB räumlich getrennt. Die UB zog in den sogenannten Adlerschen Saal (Unter den Linden 76). Am 24.12.1840 starb Wilken. Sein Nachfolger, der Historiker Georg Pertz, führte die Direktoratsgeschäfte von 1842 bis 1872 zum Vorteil der Bibliothek. Bis Ende 1848 erweiterte sich der Bestand auf über 30.000 Bände. In den Jahren 1871 bis 1873 erhielt die UB in der Dorotheenstr. 9 einen Neubau, der allerdings in Bezug auf seine Fassungskraft zu klein berechnet worden war. Deshalb wurde 1900 das Nachbargrundstück, Dorotheenstr. 10, erworben. 1874 begann Falk Koner mit der Führung der Direktoratsgeschäfte. Sein Augenmerk richtete sich vor allem auf den Erwerb von Büchersammlungen verstorbener Gelehrter, die teils geschenkt, teils verkauft wurden. Koner starb 1887, nachdem er 1884 zwar den Titel eines Geheimen Regierungsrates, nicht aber den des Direktors der UB erhalten hatte. Bis zum Jahre 1889 verfügte Minister von Goßler noch einmal die Personalunion mit der KB, ernannte jedoch am 01.10.1889 Wilhelm Erman, bis dahin Bibliothekar an der KB, zum leitenden Bibliothekar und im April 1890 zum Direktor der UB. Erman sorgte für die Lesesaalbibliothek, für den Fortfall der Bürgschaftsscheine, setzte sich sehr für die Universitätsschriftensammlung ein und begann im Jahre 1891 auf Grund eines Ministerialerlasses mit der Katalogisierung der Bibliotheken der Universitätsinstitute. Als verhängnisvoll ist es zu bezeichnen, daß Ermann Althoffs Zustimmung zu der Aussonderung "überflüssigen Buchmaterials" erhielt. Daraufhin wurden zwischen 1892 und 1898 16.869 Werke ausgesondert, so daß Johannes Franke im februar 1902 als Nachfolger Ermanns nur noch 161.735 Bände vorfand. Damit gehörte die UB zu den kleinsten Universitätsbibliotheken Deutschlands. Unter Franke kamen zum ersten Mal in Preußen Frauen in den Bibliotheksdienst. Nach einer zweijährigen, von ihm gelenkten Ausbildung erhielten sie auf Grund einer Prüfung Zeugnisse. Daneben befaßte sich Franke mit einer gründlichen Überprüfung der gesamten UB, mit der Erweiterung der Lesesaalbibliothek und der Rekonstruktion des alphabetischen Katalogs auf der Grundlage der "Preußischen Instruktion". Am 25.03.1918 starb Franke. Am 06. Juli 1918 übernahm der aus der KB kommende Gotthold Naetebus die Geschäfte. Als er im März 1930 wegen der Erreichung der Altersgrenze ausschied, gehörten die UB Berlin und die UB Göttingen zur Spitzengruppe der preußischen Universitätsbibliotheken. Am 20. Februar konnte Rudolf Hoecker, der Nachfolger von Naetebus, das hundertjährige Bestehen der UB feiern. Er wurde jedoch zum 31.03.1934 als Bibliotheksrat auf Grund des nazistischen Gesetzes zum Schutze des Berufsbeamtentums beurlaubt. Gustav Abb, der Abteilungsdirektor der Preußischen Staatsbibliothek, übernahm am 01.04.1934 die kommissarische Führung der Direktionsgeschäfte. Im Mai 1935 wurde er zum Direktor ernannt. Am 28.04.1945 schied er freiwillig aus dem Leben. Unter Rudolf Hoecker begannen die Aufräumungs- und Bergungsarbeiten an und in der schwer getroffenen Bibliothek. Wieland Schmidt, seit dem 01. Mai 1946 neuer Direktor der UB, eröffnete die Bibliothek von neuem. Nach dem Ausscheiden Schmidts im Oktober 1950 führte zunächst sein Vertreter Rudolf Keydell die Geschäfte, bis sie am 01. April 1952 von Willi Göber, dem neuen Direktor übernommen wurden. Unter seiner Leitung wurde die Wirkungsfähikeit der UB über die Bedürfnisse der Humboldt-Universität hinaus erweitert. Ihr wurde das Recht der übernahme von Pflichtememplaren für Groß-Berlin zugesprochen. Ihr Spezialgebiet blieb die Hochschulschriftensammlung. Von 1961 bis 1973 leitete Oskar Tyszko als Direktor die UB Berlin. Seit dem Jahre 1973 fungiert Frau Irmscher an seiner Stelle. Bestandsgeschichte Der Bestand, ca. 16 lfm, befand sich im Gebäude der UB in völlig ungeordnetem Zustand und wurde am 09. und 10. Juni 1969 von Mitarbeitern des Archivs der Humboldt-Universität übernommen. Die Bearbeitung erfolgte durch eine Praktikantin der Fachschule für Archivwesen, deren Einleitung gekürzt und überarbeitet in die Geschichte des Bestandsbildners übernommen worden ist. Quellenhinweise: 1. Gedruckte Quellen: Friese, Karl: Geschichte der Königlichen Universitäts-Bibliothek zu Berlin Hoecker, Rudolf: Die Universitäts-Bibliothek zu Berlin zu ihrem 100jährigen Bestehen 20. Februar, 1831 - 1931 Köpke, Rudolf: Die Gründung der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität 2. Archivalische Quellen: Humboldt-Universität zu Berlin, Archiv: Bestand Universitätskurator lfd. Nr. 62 - 64 Die Universitätsbibliothek Bd. 2 1887 - 1922 Bd. 3 1923 - 1925 Bd. 4 1925 - 1927 lfd. Nr. 645 Neubau der UB Berlin, 1938 - 1939 lfd. Nr. 1132 - 1134 Universitätsbibliothek, Verwaltungsangelegenheiten 1928 - 1938 1928 - 1944 1935 - 1941 Zitierweise: HU UA, Universitätsbibliothek.01, Nr. XXX. HU UA, UB.01, Nr. XXX.