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27023 Nachlass Friedrich Engesser (Bestand)
KIT-Archiv, 27023 · Bestand · 1858-1935
Teil von KIT-Archiv (Archivtektonik)

Inhalt: Der Bestand enthält persönliche Dokumente, Lehrmaterial und sonstige Schriften Engessers in handschriftlicher Form, als Typoskript und im Druck, weiterhin Akten der Lehrstuhlverwaltung, Korrespondenz mit den Kollegen (u.a. mit Emil Probst und Wilhelm Schachenmeier), Pläne der Leuchttürme Tinsdahl und Grünendeich sowie Fotografien von Baustellen und Pläne zu Bauprojekten. Entstehungsgeschichte: Prof. Friedrich Engesser (*12.02.1848 in Weinheim/Bergstraße, +29.08.1931 in Achern) studierte von 1865 bis 1869 Ingenieurwissenschaften an der Polytechnischen Schule Karlsruhe und war anschließend als Ingenieur im badischen Staatsdienst, zuletzt ab 1884 als Bahnbau-Inspektor tätig. 1885 wurde er an die Technische Hochschule Karlsruhe als ordentlicher Professor für Baustatik, Brückenbau und Eisenbahnbau berufen. 1915 wurde Engesser auf eigenen Wunsch in den Ruhestand versetzt. Vom Wintersemester 1919/20 bis einschließlich zum Wintersemester 1921/22 nahm er einen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Karlsruhe wahr. Erschließungsinformation: Vorwort Hoepkes im provisorischen Findbuch: "Die Identifizierung von Zweck und Datum war bei verschiedenen Archivalien unmöglich; in diesen Fällen konnten nur gemutmaßte Angaben gemacht werden." Eine Redaktion und Erweiterung des Findmittels erfolgte im September 2014 durch Klaus Nippert. Klassifikationsübersicht: 1 Persönliche Unterlagen 2 Studium, Lehre und Publikationen 3 Allgemeine Korrespondenz und akademische Selbstverwaltung 4 Bauvorhaben Literatur: Gaber, Ernst: Friedrich Engesser, in: Die Technische Hochschule Fridericiana Karlsruhe. Festschrift zur 125-Jahrfeier, hg. unter dem Rektorat v. Ernst Terres, 1950, S. 35-39. Gaber, Ernst: Friedrich Engeßer, in: Die Bautechnik. Fachschrift für das gesamte Bauingenieurwesen 9 (1931), S. 664.

Staatsarchiv Bremen (STAB), 2-M.6. · Bestand
Teil von Staatsarchiv Bremen (STAB) (Archivtektonik)

Inhalt: Gründung des Norddeutschen Bundes, auch Wahl zum ersten Reichstag, 1866-1871 - Kaiser und kaiserliches Haus 1868-1902 - Verfassung 1866-1885 - Handels- und Verkehrsverhältnisse 1867-1875 - Postverhältnisse, insbesondere Post- und Telegrafieeinrichtungen in Bremen, 1867-1910 - Eisenbahnen 1868-1897 - Zollwesen 1866-1900 - Börsengesetz 1891-1904 - Schifffahrt zur See 1867-1901 - Seemannschaft und Seemannsordnung 1867-1902 - Seezeichen, Lotsen und Strandungswesen 1867-1931 - Binnenschifffahrt 1869-1914 - Gesandtschaften und Konsulate 1867-1907 - Kriegswesen 1867-1908 - Finanz-, Steuer- und Bankwesen 1867-1908 (1942) - Justizwesen 1867-1910 - Verhältnis zu auswärtigen Staaten, insbesondere Freundschafts-, Schifffahrts- und Konsularverträge 1868-1907 - Unterrichtswesen 1867-1903 - Gesundheitswesen 1868-1903 - Bundes- bzw. Reichskanzler 1867-1901 - Bundesrat, insbesondere Bremischer Bevollmächtigter beim Bundesrat, 1867-1933 - Reichstag, insbesondere Reichstagswahlen in Bremen, 1867-1918 - Verschiedene Angelegenheiten auf den Gebieten von Gesetzgebung und Verwaltung, insbesondere Passwesen 1867-1871, Personenstand und Eheschließung 1868-1891, Versicherungswesen 1877-1903, Maße und Gewichte 1868-1897, Auswanderung 1891-1903, Gewerbeordnung 1867-1908, Statistik 1867-1900, Arbeitsrecht 1914-1928 - Deutsch-Französischer Krieg 1870/71, insbesondere Maßnahmen zum Schutz der Weser und Entschädigungsforderungen für aufgebrachte Schiffe, 1870-1897 - Kolonialwesen 1885-1907

2-Q.9. Verwaltung Bremerhavens (Bestand)
Staatsarchiv Bremen (STAB), 2-Q.9. · Bestand
Teil von Staatsarchiv Bremen (STAB) (Archivtektonik)

Inhalt: Entstehung und Entwicklung von Bremerhaven 1825-1862 - Erwerbung und Erweiterung des Hafengeländes 1824-1845 - Grenzregulierungen, Hoheitsfragen und Erweiterungen des Areals 1827-1876 - Batterie (Fort Wilhelm) und sonstige militärische Rechte Hannovers bzw. Preußens 1820-1872 - Beziehungen zu Lehe, Transitverkehr und Chausseebau zwischen Bremen und Bremerhaven durch hannoversches Gebiet 1827-1873 - Grunderwerb und Ansiedlung zur Anlegung eines Hafens an der Geestemündung durch Hannover 1817-1830 - Organisation, Bau und Erweiterung der Hafenanlagen: Alter Hafen 1826-1878, Neuer Hafen 1845-1872, Kaiserhafen 1871-1900, Kaiserhafen II und III 1900-1908 - Deputation beim Bremerhaven, Deputation für die Häfen und Hafenanstalten, Deputation für die Häfen und Eisenbahnen, insbesondere Protokolle 1827-1891 - Rechnungsbücher der Deputation und des Amtes Bremerhaven, Budgets und Rechnungsführung 1828-1920 - Hafeninventarverzeichnisse, Verzeichnisse der im Hafen liegenden Schiffe 1833-1842 - Hafenpersonal, insbesondere Hafenbaudirektor Jacob Johann van Ronzelen und Carl Friedrich Hanckes, Hafenmeister, Schleusenmeister und -knechte, Hafenlotsen 1827-1902 - Amtmann und Amtsassessor, insbesondere Berichte der Amtmänner Johann Heinrich Castendyk, Johann Thulesius, Georg Wilhelm Gröning und Friedrich August Schultz 1827-1904 - Rechnungswesen und Visitationen des Amts 1829-1887 - Amtsschreiber, Polizeikommissar, Polizeidragoner, Steuereinnehmer und weiteres Amtspersonal 1827-1898 - Advokaten, Notare, Konsuln und Konsularagenten, Auktionatoren 1831-1904 - Gesetze und Verordnungen 1826-1901 - Steuern und Abgaben 1834-1874 - Hafenanstalten, Hafenordnungen, Hafenabgaben 1827-1902 - Öffentliche Grundstücke, Gebäude und Anlagen, darunter Amts- und Hafenhaus, Fähren und Brücken, Schiffswerften und Schiffszimmerplätze, Auswandererhaus, Feuerwehr, Wasserversorgung, Straßenbau und Kanalisation, Gasanstalt, Friedhof 1829-1910 - Ansiedlung, Anbau und Gewerbe, insbesondere Vergabe der Bauplätze, Grundbriefe, Gewerbeaufsicht, Innungen 1827-1925 - Justizpflege und Polizei, darunter Kriminaluntersuchung des Dynamitattentats gegen den Dampfer ’’Mosel’’ (1875) 1827-1902 - Gemeindeverfassung und -verwaltung, Gemeindebürgerrecht, Rechnungswesen 1837-1902 - Kirchliche Verhältnisse allgemein 1827-1866, Unierte Gemeinde 1833-1903, Meiergefälle aus Walle und Gröpelingen 1758-1852, Lutherische Gemeinde (Kreuzkirche) 1862-1902, Katholische Gemeinde (Marienkirche) 1849-1902 - Schulwesen 1827-1897 - Armenwesen 1836-1881 - Medizinalwesen 1827-1901 - Märkte 1852-1890 - Sterbe- und Unterstützungskassen, Vereine, städtische Sparkasse 1862-1907 - Militärische Verhältnisse, Einquartierung 1869-1884

Staatsarchiv Bremen (STAB), 3-R.1.g. · Bestand · 1886 - 1955
Teil von Staatsarchiv Bremen (STAB) (Archivtektonik)

Inhalt: Kolonialpolitik - Kolonialgesetzgebung - Schutzgebietsgesetz - Reichskolonialamt - Kolonialdienst - Koloniales Beschaffungswesen - Schutztruppe - Togo, Kamerun, Deutsch-Südwestafrika, Deutsch-Ostafrika - Hereroaufstand - Eisenbahnbau - Kolonial- und Siedlungsgesellschaften - Kiautschou/Tsingtau - Karolinen, Palau-Inseln und Marianen - Kolonialpolitik und -forschung unter NS-Herrschaft - Stellung Bremens in der Kolonialbewegung, insbesondere Kolonialwissenschaftliches Institut

Staatsarchiv Bremen (STAB), 5,1/1 · Bestand · 1868 - 1938
Teil von Staatsarchiv Bremen (STAB) (Archivtektonik)

Inhalt: Dienststellenverwaltung, Personal, Kassen- und Rechnungswesen - Sammlung gesetzlicher Bestimmungen und Verfügungen, auch richterlicher Entscheidungen zum Post-, Telegrafen- und Fernsprechwesen - Internationale Postabkommen und Verträge mit einzelnen Staaten - Überwachung und Regelung des Postdienstes, Organisation der nachgeordneten Post- und Telegrafenanstalten - Deutsche Postanstalten im Auslande, besonders in Deutsch-Neuguinea, auf den Karolinen, Marianen, Palau- und Marshall-Inseln, auf Samoa und in Shanghai - Verhältnisse der Oberpostdirektion zu Reedereien, Eisenbahnunternehmungen und Spediteuren - Poststatistik - Postverkehr mit dem überseeischen Ausland, auch Einrichtung von Postdampferlinien - Luft- und Bahnpostwesen - Funk und Rundfunk

Landeshauptarchiv Schwerin, 5.12-3/1 · Bestand · 1849 - 1953
Teil von Landeshauptarchiv Schwerin (Archivtektonik)

Das mit der Verordnung vom 10. Okt. 1849 geschaffene Ministerium des Innern hatte die oberste Leitung der inneren Landesverwaltung, soweit diese nicht den Geschäftsbereichen anderer Ministerien oder dem Staatsministerium zufiel. Das Ministerium übte die Oberaufsicht über alle Kommunalbehörden aus und war mit der Handhabung der landesherrlichen Polizeigewalt und der Oberaufsicht über alle polizeilichen Behörden und Anstalten beauftragt. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Bearbeitung der Wirtschafts- und allgemeinen Landwirtschaftssachen einschl. Regulierung der gutsherrlichen, bäuerlichen und Tagelöhnerverhältnisse, der Verkehrs-, Vereins- und Presseangelegenheiten, die Straßen- und Wasserbauverwaltung sowie das Sozialwesen. Außerdem fielen in das Ressort des Ministeriums die Staatsangehörigkeitsangelegenheiten, Landesgrenz- und Wahlsachen sowie die auf das Militärwesen bezüglichen Geschäfte der Zivilverwaltung. Im wesentlichen blieb der Geschäftskreis des Ministeriums bis 1945 unverändert. Erweitert wurde er 1875 um das Personenstandswesen. 1905 gingen die Angelegenheiten des technischen und gewerblichen Fach- und Fortbildungsschulwesens vom Justizministerium, Abteilung Unterricht, auf das Innenministerium über. Im Laufe des Ersten Weltkriegs unterstand dem Ministerium die Kontrolle der Volksernährung und Kriegswirtschaft, nach dem Kriege die zivile Demobilmachung. 1919 übernahm das neu gegründete Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten (s. 5.12-4/2) die Bearbeitung der Landwirtschaftsangelegenheiten einschließlich der ländlichen Arbeits- und Besitzverhältnisse, 1937 auch die der landwirtschaftlichen Wassersachen. Die Aktenüberlieferung weist Lücken auf. Größere Bestandsverluste sind 1865 beim Brand des Regierungsgebäudes entstanden. Vorsätzlich vernichtet wurden Anfang 1945 im Ministerium Akten aus den Jahren 1933 bis 1945. In Verlust geraten ist auch der größte Teil der Akten der Abteilung für Sozialpolitik aus der Zeit nach 1918. A. ALLGEMEINE ABTEILUNG Registraturhilfsmittel und Aktenverzeichnisse.- Ministerien: Geschäftsordnung und -betrieb; Runderlasse und -schreiben.- Reichsgesetzgebung und Reichsbehörden.- Landesgesetzgebung.- Verwaltungsgerichtsbarkeit.- Geheimes und Hauptarchiv.- Museen, Denkmäler und Vereine.- Regierungsbibliothek und Volksbibliotheken.- Dienstgebäude.- Gesetzblätter, Zeitungs- und Kalenderwesen, Staatshandbuch. B. PERSONALABTEILUNG Dienst- und Besoldungsverhältnisse der Ministerien allgemein.- Ministerium des Innern und nachgeordnete Dienststellen: Allgemeine Personalangelegenheiten; Einzelne Personalakten. C. KOMMUNALABTEILUNG I. Generalakten Geschäftsbetrieb: Aktenwesen der städtischen Registratur; Aufsichtsrecht über die Selbstverwaltungskörperschaften.- Städte: Allgemeine Kommunalpolitik; Verhältnis zur Landesherrschaft und zur Landschaft; Stadtverfassung, Städte- und Gemeindeordnung; Bürgerrecht; Stadtverordnete; Räte der Stadtgemeinden (Magistrate); Städtische Institute; Abgabenwesen; Kämmereiwesen; Grundstücke; Feld-, Weide- und Waldwirtschaft; Straßen- und Sanitätspolizei; Schützenzünfte allgemein und in einzelnen Städten.-Ämter bzw. Landkreise: Domanial- und Ritterschaftliche Ämter; Amtsordnung (Enthält u. a.: Kreiseinteilung, Gebietsbereinigung nach dem Groß-Hamburg-Gesetz); Amtsversammlung und Amtsausschüsse; Landrätliche Verwaltung und Landdrosteien.- Landgemeinden: Landgemeindeordnung; Gemeindeorganisation in den ritterschaftlichen, Kloster- und Kämmereidörfern; Gemeindegrenzen und Ortsnamen; Gemeindevertretungen und Schulzen; Gemeindeverwaltung; Gemeindelasten, Abgabenwesen; Armenkassen und Hilfsladenfonds; Gemeindeländereien; Ländliche Besitzverhältnisse (Enthält: Kleinbesitz und Landarbeiter); Enteignungen; Sanitätspolizei; Feuerlöschwesen.- Zweckverbände der Ämter bzw. Landkreise, Städte und Gemeinden. II. Spezialakten Stadtkreise: Rostock mit Warnemünde; Schwerin; Wismar; Güstrow; Neustrelitz.- Ämter bzw. Landkreise. Bestandsinhalt: Allgemeine Verwaltung; Kreisangehörige Städte; Einzelne Landgemeinden. D. MECKLENBURG-SCHWERINSCHER LANDESVERWALTUNGSRAT I. Allgemeine Angelegenheiten Organisation und Geschäftsbetrieb; Sitzungsprotokolle.- Entscheidungen und Beschlüsse: gemäß Städte-, Amts- und Landgemeindeordnung; bei Hebammen-, Schul-, Räumungs- und Feuerlöschverbänden; in Jagd-, Wasser- und Chausseebausachen; bei Aus- und Eingemeindungen.- Genehmigung von Anleihen.- Bestätigung von Satzungen. II. Einzelne Städte Bestandsinhalt: Rat der Stadt; Beamtenverhältnisse; Finanz- und Abgabenwesen; Armenwesen; Polizei; Stadteigentum und Stadtbezirk. III. Einzelne Ämter bzw. Landkreise Bestandsinhalt: Verfassung und Verwaltung; Finanz- und Abgabenwesen; Armenwesen; Feuerlöschwesen; Wegeunterhaltung; Gemeindeangelegenheiten; Einzelne Landgemeinden. E. LANDESGRENZSACHEN Allgemeines.- Landesgrenze gegen Lübeck.- Landesgrenze gegen das Fürstentum Ratzeburg.- Landesgrenze gegen Lauenburg.- Landesgrenze gegen Hannover.- Südliche Landesgrenze gegen Preußen.- Landesgrenze gegen Mecklenburg-Strelitz (Land Stargard).- Ehemalige Mecklenburg-Strelitzsche Landesgrenze gegen Preußen.- Östliche Landesgrenze gegen Preußen (Pommern). F. WAHLSACHEN Reichstagswahlen: Wahl zum Reichstag des Norddeutschen Bundes; Reichswahlgesetz vom 31. Mai 1869, Wahlvereine und -agitation; Wahlen zum Deutschen Reichstag 1871-1912; Wahl zur Deutschen Nationalversammlung; Wahlen zum Deutschen Reichstag 1920-1938.- Reichspräsidentenwahlen.- Sonstige Abstimmungen, Volksbegehren und Volksentscheide.- Landtagswahlen: Wahlgesetz und -ordnung; Wahlen zum Verfassungsgebenden und zum 1. bis 7. Landtag; Sonstige Abstimmungen G. PERSONENSTANDSWESEN Allgemeines und Gesetzgebung.- Beurkundung und Feststellung des Personenstandes.- Legitimationen.- Namensänderungen.- Kindesannahme.- Standesämter: Organisation und Geschäftsbetrieb; Standesamtsangelegenheiten und -bezirke. H. STAATSANGEHÖRIGKEITSANGELEGENHEITEN Allgemeines: Gesetze und Bestimmungen; Beziehungen zu den deutschen Bundesstaaten; Beziehungen zu außerdeutschen Staaten.- Eheschließungen von Nichtmecklenburgern bzw. Ausländern in Mecklenburg: Allgemeines; Register.- Register der Gesuche um Ausstellung von Heimatscheinen.- Naturalisation: Register; Aufnahmeurkunden.- Wiederverleihung der Staatsangehörigkeit.- Optionen.- Deutsche Staatsangehörigkeit Ost: Register; Spezialakten.- Einbürgerungen: Allgemeines; Register; Spezialakten.- Auswanderung: Allgemeines; Auswanderungsagenturen, Berichte über deren Tätigkeit und Auswandererlisten; Trauung von Auswanderern; Auswanderungskonsense (Enthält: Register, Spezialakten, Verschiedene Eingaben und Anfragen).- Ausbürgerungen nach 1933.- Auslandsnachlaßsachen. I. PASSWESEN Allgemeines.- Generalakten der Gewerbekommission in Paßangelegenheiten.- Paßregister.- Einzelne Paßgesuche. K. WIRTSCHAFTSABTEILUNG I. Banken und Kreditwesen Allgemeines.- Einzelne Banken und Kreditinstitute: Ritterschaftlicher Kreditverein; Rostocker Bank; Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Sparbank zu Schwerin; Verschiedene Banken und Kreditinstitute.- Vorschussanstalten.- Sparkassen. II. Versicherungswesen Versicherungsaufsicht: Allgemeines; Lebensversicherungen; Brand- und Feuerversicherungen, Viehversicherungen; Verschiedene Sachversicherungen; Ritterschaftliche Versicherungsverbände.- Sozialversicherung: Allgemeines und Gesetzgebung; Behörden (Enthält: Landesversicherungsamt, Versicherungsämter, Landesversicherungsanstalt); Unfallversicherung; Invaliden- und Altersversicherung; Krankenversicherung; Kriegsbeschädigtenversicherung; Verpflegungs , Kranken- und Sterbekassen für Gesellen und Arbeiter; Pensions-, Sterbe- und Witwenkassen. III. Geologische Landesanstalt IV. Handel Allgemeines.- Handelsbefugnisse in Mecklenburg.- Märkte.- Zoll und Handel mit dem Ausland.- Handelsvereine und Handelskammern.- Kaufmannsgerichte. V. Gewerbe Gesetzgebung.- Staatliche und öffentliche Einrichtungen: Gewerbeinspektor, Gewerbekommission, Gewerbeaufsichtsamt; Entscheidungen der Gewerbekommission; Handwerks- und Arbeitskammer; Gewerbegerichte; Gewerbevereine.- Gewerbliche Arbeitsverhältnisse.- Meister-, Gesellen- und Lehrlingswesen.- Innungen: Allgemeines; Innungen im Landesmaßstab; Einzelne Innungen A-Z.- Wandergewerbe und Hausierhandel.- Umherziehende Schauspieler und Musikanten.- Privilegierte Gewerbe: Musikanten; Frohnereien (Enthält: Allgemeines und Gesetzgebung, Einzelne Frohnereien); Schornsteinfeger; Viehverschneider.- Erwerbsgenossenschaften.- Preisprüfung.- Maße und Gewichte, Eichwesen.- Technische Kommission (Überwachung von Dampfkesseln und Mühlen). VI. Gewerbe- und Fachschulwesen Gewerbeschulen: Allgemeines; Einzelne Gewerbeschulen.- Technische Fachschulen: Baugewerkschulen (Enthält: Neustadt-Glewe, Schwerin, Sternberg, Teterow); Ingenieurschule Wismar.- Verschiedene Fachschulen.- Kaufmannsschulen und Handelslehranstalten.- Ackerbauschulen: Dargun; Zarrentin.- Gewerbliche und kaufmännische Lehranstalten außerhalb Mecklenburgs. VII. Industrie Allgemeines.- Einzelne Industriezweige.- Betriebe und Industrien in einzelnen Städten.- Großherzoglicher Industriefonds. VIII. Ausstellungen und Kongresse IX. Bergbau Mecklenburgisches Bergamt.- Bergwerksanlagen und -betrieb (Enthält: Conow, Jessenitz, Lübtheen, Malliß, Sülze).- Verhältnisse der Bergarbeiter.- Lagerung von Bodenschätzen. X. Elektrizitätsversorgung XI. Land- und Forstwirtschaft Landwirtschaftsrat und Landwirtschaftskammer.- Landwirtschaftliche Berichte und Ausstellungen.- Förderung land- und forstwirtschaftlicher Betriebszweige.- Fischerei: Allgemeines und Gesetzgebung; Küsten- und Hochseefischerei; Binnenfischerei.- Bäuerliche Verhältnisse: Allgemeines; Einzelne Güter und Orte.- Verhältnisse der Tagelöhner (Regulierungen).- Großherzogliche Ansiedlungskommission und Siedlungswesen. XII. Statistik Bevölkerungs- und Armenstatistik.- Berufs-, Gewerbe- und Handelsstatistik.- Land- und forstwirtschaftliche Statistik.- Schifffahrtsstatistik.- Finanzstatistik.- Ortsverzeichnisse. XIII Vermessung XIV. Landesplanungs- und Siedlungsstelle XV. Veräußerung jüdischen Vermögens L. VERKEHRSABTEILUNG I. Eisenbahnen Verhältnis zum Reich: Allgemeine Verwaltung (Enthält u. a.: Geschäftsberichte der mecklenburgischen Eisenbahnen); Bahnpolizei; Betriebsmittel; Bauwesen; Verkehrswesen; Gebrauch der Eisenbahnen für militärische Zwecke und im Kriege; Dienstverhältnisse; Kassen- und Rechnungswesen; Statistik.- Mecklenburgische Eisenbahnen: Verstaatlichung; Kommissionsakten zur Verstaatlichung; Anleihen und Landesschuldverschreibungen; Einzelne Strecken bzw. Gesellschaften vor der Verstaatlichung; Großherzoglich-Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn; Eisenbahnangelegenheiten nach der Verreichlichung. II. Schiffahrt Allgemeines: Gesetzliche Bestimmungen; Registrierung und Verzeichnisse von Handelsschiffen; Jahresberichte von Reedereien; Verhütung von Schiffsunfällen; Zoll und Schmuggel; Erhalt und Weitergabe von Informationen; Wissenschaftliche Einrichtungen; Vereine.- Schiffsvermessung.- Schiffstelegraphie.- Seeamt, Prüfungswesen.- Seefahrtschulen: Allgemeines; Seefahrtschule Wustrow; Navigationsvorbereitungsschule Dierhagen; Sonstige Seefahrtschulen.- Seemannsordnung, Arbeitsverhältnisse der Seeleute.- Seehäfen.- Reichshilfe für die Seeschiffahrt, Kriegsentschädigungen (Zweiter Weltkrieg). III. Verkehr mit Fahrrädern, Kraftfahrzeugen und Luftfahrzeugen M. SOZIALWESEN UND SOZIALPOLITIK I. Heimat- und Armenwesen Allgemeine Gesetzgebung zum Heimat-, Armen- und Niederlassungswesen.- Kommission für Heimatwesen.- Ortsangehörigkeitsverhältnisse.- Niederlassung im Domanium.- Armenwesen.- Rekurse und Beschwerden bezüglich Armenunterstützung. II. Sozialfürsorge und Sozialpolitik Allgemeine Fürsorge und Wohlfahrtseinrichtungen.- Landeswohlfahrts- und Landesjugendamt, Landespflegeausschuss, Wohlfahrtspflegerinnen.- Fürsorge: Jugendfürsorge; Tuberkulose- und andere Krankenfürsorge; Mütter- und Kinderfürsorge; Erwerbslosenfürsorge; Kriegswohlfahrtspflege; Rentenfürsorge; Gruppen von Hilfsbedürftigen; Lebensmittelverbilligung für Minderbemittelte; Spenden und Sammlungen.- Arbeitsangelegenheiten: Arbeitsnachweise; Landesarbeitsamt; Schlichtungsausschüsse; Arbeitsverhältnisse, Ausländische Arbeiter; Statistik des Arbeitsmarktes und der Kriegsfürsorge.- Wohnungsfürsorge: Landeswohnungsamt; Allgemeine Wohnungsfürsorge und Wohnraumlenkung; Mieterschutz; Wohnungsbau und Kleinsiedlung.- Kriegshilfskasse und Kriegskreditausschüsse.- Flüchtlingsfürsorge: Allgemeines; Landesausschuss für Flüchtlingsfürsorge; Stiftung "Mecklenburgische Ostpreußenhilfe"; Unterbringung von Flüchtlingen im Zweiten Weltkrieg.- Stiftungen und Sammlungen.- Landarbeitshaus Güstrow: Geschäftsordnung und -betrieb, Verwaltungsberichte; Einrichtung und Belegung; Dienst- und Besoldungsverhältnisse, Personalangelegenheiten; Etat-, Kassen- und Rechnungswesen; Allgemeine Wirtschaftsangelegenheiten und Bauwesen; Güter Federow und Schwarzenhof (Nebenanstalten); Landeskinderheim und Kinderkrankenhaus Güstrow. N. MILITÄRWESEN Militärgesetzgebung und allgemeine Militärangelegenheiten.- Militärverwaltung.- Verhältnis zu den deutschen Bundesstaaten und zum Ausland.- Einzelne Militärzweige.- Rekrutierung und Ersatzwesen.- Leistungen der Bevölkerung für das Militär: Einquartierungen und Serviswesen; Naturalleistungen; Durchmärsche, Truppen- und Schießübungen; Leistungen im Kriegsfall.- Mobilmachung und Kriege von 1870/71 und 1914/18: Vorbereitung der Mobilmachung im Frieden; Mobilmachung, Kriegsleistungen und Maßnahmen 1870/71; Mobilmachung 1914 und Erster Weltkrieg (Enthält: Allgemeine Maßnahmen, Maßnahmen der Zivilbehörden, Propaganda, Heranziehung von Beamten und Staatsbediensteten zum Kriegsdienst, Maßnahmen der Militärbehörden, Überwachung von Druckerzeugnissen und des Briefverkehrs, Überwachung von Ausländern, Kriegsgefangenen, Sammlungen und Beschlagnahmungen, Vaterländischer Hilfsdienst und Jungmannen).- Unterstützung Militärpflichtiger und ihrer Familien.- Invaliden- und Veteranenangelegenheiten. O. VOLKSERNÄHRUNG (Erster Weltkrieg und Nachkriegszeit) Konferenzen und Schriften zur Volksernährung.- Geschäftsbetrieb und Personalangelegenheiten des Dezernats Volksernährung.- Berichterstattung und Statistik.- Reichsbehörden für Volksernährung.- Landesbehörden auf dem Gebiet der Volksernährung: Landesbehörde und Kreisbehörden für Volksernährung, Kommunalverbände, Landesfuttermittelstelle, Landesfett-stelle; Preisprüfungsstellen, Wucheramt, Wuchergerichte; Landespreisamt; Landesgetreideamt und Kreiskornstellen; Arbeiter- und Bauernräte.- Regelung der Volksernährung: Allgemeines; Nahrungs- und Futtermittel.- Preisregelung. P. KRIEGS- UND NACHKRIEGSWIRTSCHAFT (ERSTER WELTKRIEG) Allgemeines.- Bankwesen, Handel mit Wertpapieren.- Konkursverfahren.- Handel.- Arbeitsverhältnisse, Ausländische Arbeiter.- Industrie: Allgemeines; Einzelne Industriezweige.- Landwirtschaft.- Brennstoffversorgung.- Ausländisches Vermögen: Allgemeines; Zwangsverwaltung bzw. Liquidation (Enthält: Rostocker Reedereien, Banken, Grundstücke und Firmen). Q. KRIEGSSCHÄDEN IM ZWEITEN WELTKRIEG Allgemeines.- Einzelne Kriegsschäden: Rostock und Warnemünde; Schwerin; Wismar; Sonstige Städte und Gemeinden; Forsten, Amtsreservate, Frohnereien; Elektrisches Leitungsnetz. R. POLIZEIABTEILUNG I. Politische und Sicherheitspolizei Von 1830 bis 1918: Gendarmerie (Enthält: Allgemeines, Gendarmeriestationen, Personal- und Besoldungsangelegenheiten, Etat-, Kassen- und Rechnungswesen); Polizeistrafrecht; Gutsobrigkeitliche Rechte, Patrimonialgerichtsbarkeit; Ritterschaftliche Polizeivereine und -ämter; Volksbewegungen vor und nach 1848; Sicherheitspolizei; Überwachung und Bekämpfung der sozialdemokratischen Bewegung, von Anarchisten und Kommunisten; Preßpolizei (Überwachung von Buchhandlungen, Buchdruckereien und Leihbibliotheken); Überwachung und Verbot von politischen Vereinen und Versammlungen. Von 1918/19 bis 1945: Politische Polizei (Enthält: Novemberrevolution und Nachkriegskrise, Überwachung und Verbot politischer Parteien, Vereine und Organisationen, Bekämpfung der KPD); Nachrichtensammelstelle; Einwohnerwehren; Landeskommissar für Entwaffnung (Enthält u. a.: Waffenablieferung in einzelnen Städten, Ämtern und Gemeinden); Sicherheits-polizei 1919-1921; Ordnungspolizei 1921-1934 (Enthält: Polizeiverwaltung, Organisationsstärke, Dienstvorschriften, Einzelne Kommandos und Stationen, Tagesordnungen und Befehle, Tätigkeit, Ausbildung, Übungen, Übungsplätze und Waffen, Kassen- und Rechnungswesen, Ausrüstung und Verpflegung, Unterkünfte und Dienstwohnungen, Allgemeine Personalangelegenheiten, Personalakten); Landesgendarmerie und ihre Tätigkeit; Landeskriminalamt, Krimi-nalpolizeistelle Schwerin; Organisation der Polizei von 1934-1945. II. Gerichtspolizei III. Sittenpolizei IV. Medizinalpolizei V. Bau- und Feuerpolizei S. STRASSEN- UND WASSERBAUVERWALTUNG I. Allgemeine Verwaltung Organisation und Geschäftsbetrieb.- Etat-, Kassen- und Rechnungswesen.- Dienst- und Besoldungsverhältnisse.- Allgemeine Personalangelegenheiten: Straßen- und Wasserbauverwaltung insgesamt; Chausseeinspektionen und Chausseegeldeinnehmer; Straßen- und Wasserbauämter; Straßenwärter und -arbeiter, Strand- und Dünenaufseher; Schleusenmeister und -wärter.- Dienstgrundstücke.- Geräte und Fahrzeuge.- Vermessungswesen.- Handakten des Baurats Karl Witte. II. Chausseen und Straßen Allgemeine Straßen- und Straßenbauangelegenheiten: Vergebungswesen, Preisgestaltung, Lohntarife des Baugewerbes; Technische Bauausführung; Unterhaltungspflicht; Radwege; Rechte Dritter, Nebenanlagen; Straßenverkehrsordnung, Beschilderung, Wetterdienst.- Chausseegehöfte der Straßenbauämter Güstrow, Neustrelitz, Parchim, Rostock, Schwerin, Waren.- Chausseen: Chausseepolizeiordnung und Chausseegeldtarif; Anlegung und Unterhaltung von Chausseen allgemein; Hauptchausseen im Bereich der Straßenbauämter Güstrow, Parchim, Rostock, Schwerin, Waren; Nebenchausseen in den Ämtern Grevesmühlen, Güstrow, Hagenow, Ludwigslust, Malchin, Parchim, Rostock, Schwerin, Waren, Wismar; Chausseen im Kreis Stargard und im ehemaligen Fürstentum Ratzeburg; Chausseeinventare (Enthält: Allgemeines, Einzelne Inventare der Straßenbauverwaltungen Güstrow, Neustrelitz, Schwerin, Waren).- Reichsstraßen.- Landstraßen I. Ordnung.- Landstraßen II. Ordnung.- Brücken: Allgemeines; Einzelne Brücken (Enthält: Elbe, Staatsstraße Berlin-Hamburg, Einzugsgebiete von Sude, Boize, Elde, Havel, Stepenitz, Warnow, Recknitz und Peene, Wallensteingraben).- Anbau an Verkehrsstraßen: Allgemeines; Reichsstraßen; Landstraßen I. Ordnung; Landstraßen II. Ordnung.- Ortsdurchfahrten.- Straßenausbauplanung.- Ausführung und Stand der Bauarbeiten.- Notstandsarbeiten.- Straßenverzeichnisse. III. Wege Wegerecht und Wegeordnung.- Wegepolizei.- Rechtsentscheidungen und Beschwerden.- Allgemeine Wegesachen.- Wegebesichtigungen.- Wegebaulast.- Hauptwege: Verzeichnisse; Erhebungen zu Hauptwegen.- Kommunikationswege.- Herstellung neuer Wegeverbindungen.- Wegeverlegungen.- Einziehung öffentlicher Wege.- Wegesperrungen.- Fußsteige.- Kirch- und Schulsteige.- Brücken. IV. Ostsee und Wasserstraßen Ostsee: Allgemeines; Sturmfluten; Küstenschutz, Strandordnung.- Wasserstraßen: Allgemeines; Verreichlichung; Seewasserstraßen (Enthält: Gesetze und Verordnungen, Seenotmelde-, Seewetter- und Eisbrecherdienst, Wasserstände und Wasserverschmutzungen, Seezeichen und Signalwesen, Lotsenwesen, Seehäfen, Fähren, Grundstücks- und Bauangelegenheiten); Binnenwasserstraßen (Enthält: Allgemeines, Statistik des Schiffs- und Floßverkehrs, Wasserstände, Einzelne Binnenwasserstraßen, Kanal- und Schiffbarmachungsobjekte, Hafenanlagen und Ladestellen, Schleusen und Düker, Schleusenmeister-, Schleusenwärter- und Stromaufsehergehöfte, Wasserkraftwerke und Wasserwerke, Starkstrom- und Telegraphenanlagen, Industrieanlagen, Mühlen, Wasserpolizeiliche Genehmigungen, Entschädigungen, Fischerei und Jagd). V. Wasserwirtschaft Wassergesetz.- Bodenverbesserungsgenossenschaften, Ausbau und Räumung von Wasserläufen.- Schweriner Seen.- Abwässer.

Landeshauptarchiv Schwerin, 5.12-7/1 · Bestand · 1849 - 1945
Teil von Landeshauptarchiv Schwerin (Archivtektonik)

Für die von der Regierung bzw. ihrem Spezialdepartement für das Schulwesen (s. 2.21-1) wahrgenommenen Aufgaben der Kultus- und Medizinalverwaltung wurden nach Einführung der Ministerialorganisation 1849 eigene Ressorts geschaffen, die als Abteilungen für Unterrichts-, Medizinal- und geistliche Angelegenheiten für kurze Zeit dem Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, dann dem Justizministerium angeschlossen wurden. Erst 1919 entstand unter der o. a. Behördenbezeichnung ein eigenes Fachministerium, dessen Glieder sich auch einzeln als "Ministerium für Unterricht", "Ministerium für Kunst", "Ministerium für geistliche Angelegenheiten", "Ministerium für Medizinalwesen" bezeichneten. Die Zuständigkeit erstreckte sich auf das gesamte Gebiet der Unterrichtsverwaltung (einschl. Universität Rostock), die Verwaltung der Kunstanstalten, die Aufsicht über die Religionsgemeinschaften (einschl. Oberaufsicht über die Stiftungen und Anstalten zu frommen und milden Zwecken) sowie alle Angelegenheiten des Medizinal- und Gesundheitswesens (einschl. Veterinärwesen). Nach der Umbildung des Staatsministeriums 1934 (Rbl. 1935, S. 3) firmierte das Ministerium als "Staatsministerium, Abt. Unterricht, Kunst, geistliche und Medizinalangelegenheiten". Mit Verordnung vom 6. Okt. 1941 (Rbl. 1941, S. 199) führten die bisherigen Abteilungen die Bezeichnung "Wissenschaft, Erziehung und Ausbildung". Gleichzeitig erfolgte die Ausgliederung der Angelegenheiten des Staatstheaters, der Mecklenburgischen Landesbühne und des Landestheaters Neustrelitz (zum Staatsministerium) sowie des Gesundheitswesens (zum Staatsministerium, Abt. Inneres). In der Bestandssituation kommen diese Veränderungen nicht mehr zum Ausdruck. Die Überlieferung für den Zeitraum 1918-1945 ist z. T. lückenhaft. GENERALREGISTRATUR A. Registratur des Justizministeriums, Abt. für geistliche, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten: Geschäfts- und Dienstbetrieb; Personalakten. B. Registraturen des Ministeriums für Unterricht, Kunst, geistliche und Medizinalangelegenheiten (Enthält u. a.: Geschäfts- und Dienstbetrieb, Verhältnis zu anderen Institutionen, Verfassung und Gesetzgebung, Kassen-, Haushalts- und Rechnungswesen, Dienstverhältnisse der Beamten und Angestellten). MINISTERIUM FÜR UNTERRICHT A. Universität Rostock I. Allgemeine Hochschulangelegenheiten: Verhältnis zu anderen deutschen und ausländischen Hochschulen, wissenschaftlichen Gesellschaften, Akademien u. a.; Hochschulverbände; Studierende; Akademisches Berufswesen; Austauschdienst; Hochschulreform.- II. Stellung und Verwaltung der Universität: Geschäftsbetrieb; Hochschulkonferenzen; Verhältnis zur Staatsgewalt; Regierungsbevollmächtigter (Vizekanzellariat); Rektor und Senat; Universitätsarchiv; Beamte und Angestellte (außer Lehrkörper); Universitätslieferanten (Enthält u. a.: Universitätsbuchdruckerei und -buchhandlungen).- III. Finanz- und Haushaltswesen der Universität.- IV. Ge-bäude und Inventar.- V. Disziplinarwesen.- VI. Konvikt und Stipendien.- VII. Schenkungen und Stiftungen.- VIII. Universitätsbetrieb: Satzungen (auch anderer Universitäten); Statistik (Enthält: Allgemeine Hochschulstatistik, Frauenstudium, Werkstudenten); Vorlesungs- und Personalverzeichnisse; Promotionswesen (Enthält u. a.: Ehrenpromotionen, An- und Aberkennung akademischer Grade); Universitätsschriften; Ferienkurse, Exkursionen; Akademische Feiern und Ehrungen.- IX. Fakultäten: Allgemeines (Enthält u. a.: Statuten, Dekanate); Philosophische Fakultät; Theologische Fakultät; Rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät; Medizinische Fakultät (Enthält u. a.: Lehrbetrieb, Promotionen, Professoren und Lehrstühle); Landwirtschaftliche Fakultät (Enthält u. a.: Landwirtschaftliche Versuchsstation).- X. Universi-tätsbibliothek.- XI. Institute und Seminare: Allgemeines.- Geisteswissenschaftliche Institute und Seminare (Enthält: Philosophisches Seminar, Sprach- und literaturwissenschaftliche Semi-nare, Historisches und Kunsthistorisches Institut, Theologische Seminare, Juristische Seminare, Wirtschaftswissenschaftliches Seminar mit Thünen-Archiv); Mathematisch-naturwissenschaftliche Institute (Enthält u. a.: Luftwarte, Naturhistorisches Museum); Medizinische Institute; Sonstige Institute.- XII. Universitätskliniken: Allgemeines; Universitätskrankenhaus; Medizinische Klinik; Chirurgische Klinik; Frauenklinik (mit Hebammenlehranstalt); Kinderklinik; Poliklinik für Mund- und Zahnkrankheiten; Ohrenklinik; Augenklinik; Hautklinik; Psychiatrische Klinik Gehlsheim (Enthält u. a.: Verwaltung, Finanzen, Gebäude und Inventar, Ärzte- und Pflegepersonal); Hilfskrankenhäuser; Zentralapotheke.- XIII Lehrkörper: Allgemeine Dienst- und Anstellungsverhältnisse der Professoren; Privatdozenten (Enthält: Personalakten A-Z nach Fakultäten); Lektoren (auch Personalakten); Assistenten; Tanz- und Fechtmeister.- XIV. Studierende: Studienzulassung und Immatrikulation; Verbindungswesen; Ausländische Studierende; Sozialeinrichtungen. B. Volks-, Mittel- und Höhere Schulen I. Schulen (Ältere Generalakten 19. Jh. bis 1918 ff.): Allgemeines (Enthält: Schulreglements und Schulgesetze, Schulwesen anderer Länder, Schüler- und Bildungsstatistiken, Schulpflicht, Schulverbände, Schulzeit; Schulrevisionen und -verbesserungen, Unterrichtsangelegenheiten, Lehrer); Stadtschulen; Domanialschulen; Ritterschaftliche Schulen (auch landschaftliche Land-schulen).- II. Volks- und Mittelschulen (Neuere Generalakten 1918-1945): Volksschulen (Enthält u. a.: Schulgesetze, Schulaufsicht, Schule und Kirche, Lehrpläne, Erziehung und Unterricht, Kriegsvorbereitung und Kriegseinsatz, Lehrer, Schüler); Mittel- und Hauptschulen; Privatschulen; Haushalts- und Kassenanschläge der Bezirkskassen.- III. Volks- und Mittelschulen (Spezialakten 18./19. Jh. bis 1945): Stadtschulen A-Z; Landschulen A-Z; Stellen- und Diensteinkommensakten.- IV. Höhere Schulen: Generalakten (Enthält u. a.: Organisation und Verwaltung, Statistik, Reifeprüfungen); Spezialakten A-Z.- V. Lehrerseminare, Lehrerbildungsanstalten: Lehrerseminar Neukloster (auch Ludwigslust); Lehrerseminar Lübtheen; Hochschule für Lehrerbildung Rostock/Pädagogium.- VI. Sonderschulen: Blindenanstalt Neukloster; Taubstummenanstalt Ludwigslust. C. Berufs- und Fachschulen I. Berufsschulen (s. a. 5.12-3/1): Allgemeines; Gewerbliche Berufsschulen, Generalia und Spezialia (Enthält: Staatliche Gewerbeschule Schwerin, Örtliche Gewerbeschulen A-Z); Kauf-männische Berufsschulen; Ländliche Berufsschulen.- II. Fachschulen: Allgemeines; Technische Fachschulen (Enthält u. a.: Baugewerkschule Neustadt-Glewe, Technikum Strelitz, Baugewerkschule Sternberg, Ingenieurschule Wismar, Eisenbahnfachschulen); Seefahrtsschulen (Enthält u. a.: Seefahrtsschule Wustrow, Navigationsvorbereitungsschulen); Handelsschulen; Hauswirtschaftsschulen; Kinderpflegerinnenschulen; Landwirtschaftliche Fachschulen (Enthält u. a.: Einzelne Landwirtschaftsschulen, Ländliche Haushaltungsschulen, Landfrauenschule Malchow). D. Volkshochschulen Allgemeines; Volkshochschulausschüsse A-Z. E. Archive und Bibliotheken I. Geheimes und Hauptarchiv/Staatsarchiv Schwerin: Allgemeine Verwaltung; Haushalt; Ge-bäude und Inventar; Archivpersonal; Erwerbungen, Sammlungen, Benutzung; Geschichtsverein, Kommissionen.- II. Mecklenburgische Landesbibliothek Schwerin (s. a. 5.12-3/1).- III. Landesarchiv und -bibliothek Rostock.- IV. Hauptarchiv und Landesbibliothek Neustrelitz.- V. Volksbüchereien. MINISTERIUM FÜR KUNST A. Allgemeines (Enthält u. a.: Verbände, Interessenvertretungen, Kunststiftungen, Kunstsammlungen, Bildende Kunst,Konzessionserteilungen an Schauspielunternehmungen, Film und Rundfunk, Beteiligung an künstlerischen Unternehmungen, Auszeichnungen, Stipendien). B. Theater I. Bühnenvereine.- II. Versorgungsanstalt deutscher Bühnen.- III. Hof- bzw. Staatstheater Schwerin (Enthält u. a.: Intendanz, Haushalt, Gebäude und Inventar, Aufführungen, Personal, Engagements, Interimstheater, Fritz-Reuter-Bühne, Freilichttheater).- IV. Landestheater Neustrelitz.- V. Mecklenburgische Landesbühne.- VI. Sonstige Bühnen.- VII. Lichtspieltheater. C. Museen I. Mecklenburgisches Landesmuseum Schwerin (Enthält u. a.: Allgemeine Verwaltung, Haushalt, Gebäude und Inventar, Erwerbungen, Verleihungen, Verkäufe, Großherzogliche Kunstsammlungen, Gemäldegalerie, Kupferstichkabinett, Münzkabinett, Vorgeschichtliche Abteilung, Gewerbemuseum, Militärabteilung/Ruhmeshalle).- II. Wossidlo-Sammlung (Mecklenburgisches Bauernmuseum).- III. Örtliche Heimatmuseen A-Z. D. Landesamt für Denkmalpflege (vor 1929 Kommission zur Erhaltung der Denkmäler) E. Verwaltung der Strelitzer Schlösser (Enthält u. a.: Schlösser in Neustrelitz, Hohenzieritz, Mirow, Burg Stargard, Schweizerhaus Serrahn, Staatliche Gärten, Landesmuseum). F. Musikschulen G. Privatmusiklehrer. MINISTERIUM FÜR GEISTLICHE ANGELEGENHEITEN A. Allgemeine Verwaltung Rechts- und Verwaltungsnormen.- Geschäftsbetrieb.- Staat und Kirche. B. Evangelisch-Lutherische Kirche I. Verfassung, Organisation, innere Verhältnisse.- II. Oberkirchenrat.- III. Konsistorium.- IV. Finanzen und Ökonomie.- V. Kirchliche Ämter (Enthält: Landesbischof, Superintendenten, Prediger, Hilfsprediger, Kirchensekretär, Küster).- VI. Theologische Prüfungskommission und Predigerseminar.- VII. Sittenpolizei.- VIII. Kultus und Seelsorge.- IX. Missionswesen und Armenfürsorge.- X. Militärkirchen.- XI. Kirchliche Druckschriften.- XII. Denkmäler, Bauten und Wege.- XIII. Pfarren A-Z (Enthält u. a.: Pfarr- und Küsterstellen, Pfarrbauten, Kirchhö-fe).- XIV. Kirchliche Vereine.- XV. Schloßkirche.- XVI. Begräbniswesen.- XVII. Glockengeläute.- XVIII Personenstandswesen. C. Sonstige Religionsgemeinschaften I. Allgemeines (Enthält u. a.: Öffentliche Religionsausübung, geistlicher Etat, Mischehen).- II. Römisch-Katholische Kirche: Allgemeines (Enthält u. a.: Religionsfreiheit, Überwachung der Bewegung der katholischen Bevölkerung, Verhältnis zur evangelischen Landeskirche, katholische Geistliche, katholische Seelsorge); Gemeinden A-Z.- III. Reformierte Kirche (Enthält v. a.: Reformierte Kirche Bützow).- IV. Israelitische Gemeinden (Enthält u. a.: Satzungen der Israelitischen Landesgemeinde, staatsrechtliche Stellung und innere Verhältnisse, Landesrabbiner, Oberrat, Schulwesen, einzelne Gemeinden).- V. Baptisten, Irvingianer, Mormonen u. a. D. Stiftungen Allgemeines.- Familienstiftungen A-Z.- Gemeinnützige Stiftungen und Wohltätigkeitsinstitute (Enthält u. a.: Kloster zum Heiligen Kreuz, Klosterhebungen Dobbertin). MINISTERIUM FÜR MEDIZINALANGELEGENHEITEN A. Allgemeines (Enthält u. a.: Gesundheitsverhältnisse, Medizinalordnung). B. Medizinalbehörden Allgemeine Medizinalverwaltung.- Medizinalkommission.- Gesundheitsämter (Enthält: Reichsgesundheitsamt, Landesgesundheitsamt Schwerin, Gesundheitsämter A-Z).- Landesimpfinstitut.- Landeslebensmitteluntersuchungsanstalt.- Obergutachterausschuß. C. Medizinalpersonen Ärzte (Enthält u. a.: Kreisärzte, Kreisphysikate, Ärztliche Prüfungen und Approbationen).- Zahnärzte und Zahntechniker.- Apotheker.- Krankenpflegepersonal.- Medizinalpraktikanten, Technische Assistentinnen.- Nahrungsmittelchemiker. D. Kranken- und Heilanstalten Allgemeines Krankenhauswesen.- Krankenhausstatistik.- Landeskrankenanstalten (Enthält u. a.: Irrenpflegeanstalt Dömitz, Heil- und Pflegeanstalt Schwerin-Sachsenberg, Heil- und Pflegeanstalt Rostock-Gehlsheim, Kinderheim Schwerin-Lewenberg, Heil- und Pflegeanstalt Domjüch).- Kommunale und private Krankenhäuser (Enthält u. a.: Karolinenstift Neustrelitz, Krankenhäuser A-Z, Hilfskrankenhäuser).- Lungenheilstätten (Enthält u. a.: Heilstätte Amsee/Buchen, Genesungsheim Waldeck).- Seebäder, Seehospize, Heilquellen (Enthält u. a.: Bad Doberan, Ostseebad Neuhaus, Heiligendamm, Friedrich-Franz-Hospiz in Waren/Müritz).- Kinderheime und Heilanstalten (Enthält u. a.: Kinderheilanstalt Bethesda Bad Sülze, Anna-Hospital Schwerin, Kinderheime A-Z).- Krüppelanstalt Elisabethheim Rostock.- Sonstige Heilstätten. E. Apotheken Allgemeines Apothekenwesen.- Arzneimittel.- Drogisten.- Apotheken A-Z. F. Hebammen (Enthält u. a.: Dienstverhältnisse, Hebammenbezirke, Kindbettfieber). G. Gesundheitsfürsorge (Enthält u. a.: Bezirkspflegeämter, Rotes Kreuz, Säuglingsfürsorge, Krüppelfürsorge, Jugendwohlfahrt). H. Hygiene Allgemeine sanitäre Verhältnisse (Enthält u. a.: Volksbelehrung, Wasser- und Boden-, Gewerbe-, Nahrungsmittel- und Wohnungshygiene, Hygiene in Badeorten, NS-Rassenhygiene, Begräbniswesen).- Sanitäre Verhältnisse in den Städten und Ortschaften A-Z.- Sanitäre Verhältnisse in den Ämtern (Kreisen) A-Z. I. Medizinalpolizei (Enthält u. a.: Gerichtliche Obduktionen und Sektionen, Abtreibungen und Unterbrechungen der Schwangerschaft, Hypnotische Vorstellungen). K. Epidemien und Krankheiten Allgemeines.- Impfwesen, Desinfektion.- Einzelne Epidemien und Krankheiten: Cholera bis Typhus. L. Veterinärwesen Veterinärverwaltung.- Medizinalpersonen (Enthält: Tierärzte, Kreistierärzte, Tierärztliche Prüfungen).- Veterinärkonferenzen.- Landestierseuchenamt Rostock.- Schlachtvieh- und Fleischbeschau.- Nahrungsmittel- und Gewerbehygiene.- Viehseuchen (Enthält u. a.: Viehseuchengesetz, Viehseuchenstatistik, Einzelne Viehseuchen).- Tierzucht.- Hufbeschlag.- Frohnereiwesen.

Stadtarchiv Hof, A · Bestand
Teil von Stadtarchiv Hof (Archivtektonik)
  • Signatur des Bestandes: A - Bezeichnung des Bestandes: Akten der Stadt Hof vor Einführung des Einheitsaktenplans der KGSt - Umfang des Bestandes: ca. 600 Regalmeter - Findmittel: Findbuch - Beschreibung des Bestandes (wesentliche Inhalte mit Angabe der Laufzeit): Der Bestand enthält die seit 1837 nach dem alten Aktenplan (Ordnung nach „Fächern“) geführten Akten der Stadt Hof. Eine genaue zeitliche Abgrenzung zum Bestand A 1 ist nicht möglich, da der Einheitsaktenplan der KGSt von einzelnen Ämtern zu verschiedenen Zeitpunkten eingeführt wurde, einige Ämter den Einheitsaktenplan der KGST noch nicht eingeführt haben und in den Einheitsaktenplan auch ältere Akten übernommen wurden. - Angaben zur Bestandsgeschichte (mit Literaturhinweisen): Früher wurden die alten Akten im Stadtarchiv Hof nicht verzeichnet. Man benutzte als Findmittel lediglich die Listen der früheren „Reponierten Registratur“. Diese sind nach „Fächern“, innerhalb der Fächer nach Numerus currens (laufender Nummer) geordnet. Sie sind unvollständig, da später hinzugekommene Akten nicht vollständig erfasst wurden. Außerdem wurden lediglich die Aktentitel, die auf den Aktendeckeln standen, abgeschrieben, teilweise unrichtig gelesen. Enthält-Vermerke fehlen völlig. Die Laufzeit-Angaben sind oft falsch. Die Aufstellung nach Fächern und innerhalb der Fächer nach den laufenden Nummern hat den Nachteil, dass zwischen den Fächern Leerraum gelassen werden muss. Um diesem Zustand abzuhelfen, werden die Akten seit 1994 nach archivfachlichen Gesichtspunkten verzeichnet. Dabei werden neu aufgefundene Akten eingearbeitet, überflüssige Akten werden kassiert (weggeworfen). Die Gliederung nach Fächern wird behutsam den tatsächlich vorhandenen Akten und dem heutigen Sprachgebrauch angepasst. Die Signaturen werden ohne Berücksichtigung der Fächer nach Numerus currens vergeben, um Leerraum in den Regalen zu vermeiden. Diese Verzeichnung wird allerdings noch etliche Jahre in Anspruch nehmen. Daher sind bis auf weiteres neben diesem Findbuch für die Fächer 101 bis 356 die alten hand- und maschinenschriftlichen Verzeichnisse der „Reponierten Registratur“ zu benutzen. - rechtliche Verhältnisse (Leihvertrag, Sperrfristen): Eigentum des Stadtarchivs Hof. Sperrfristen nach der Satzung des Stadtarchivs Hof. Folgende Akten mit dem Beginn der Laufzeit vor 1810 wurden verfilmt (angegeben ist jeweils der Diazofilm = Benutzungsfilm): - A 29, 120, 185, 186, 213, 215 - 217: MIK 1851, - A 218, 219, 221, 223, 283, 297, 439, 448, 450, 508, 511: MIK 1852. - A 672, 786-788, 980, 1082-1084, 1091, 1168, 1173, 1185-1187, 1189, 1197-1200, 1202, 1203, 1254 (Anfang): MIK 2734 - A 1254 (Ende), 1255, 1256, 1294, 1295, 1377, 1489, 1491, 1493-1495, 1498-1512, 1515, 1518 (Anfang): MIK 2736 - A 1518 (Ende), 1519-1522, 1527-1530, 1532-1544, 1546, 1548, 1551, 1555-1559, 1560 (Anfang): MIK 2738 - A 1560 (Ende), 1561-1566, 1568-1591, 1594 (Anfang): MIK 2740 - A 1594 (Ende), 1595-1598, 1600, 1601, 1603-1605, 1608-1612, 1614-1617, 1619, 1622, 1623, 1626, 1627, 1629-1631: MIK 2742 - A 1634, 1635, 1637, 1639, 1641-1646, 1650, 1653, 1654, 1657, 1665-1668, 1671, 1673, 1674, 1676, 1677, 1680-1683, 1688, 1689, 1691-1696, 1698, 1699: MIK 2744 - A 1701, 1704, 1708, 1712, 1716, 1718-1720, 1725-1727, 1729-1736, 1737 (Anfang): MIK 2746 - A 1737 (Ende), 1740-1745, 1747-1749, 1751-1756, 1760-1763, 1765-1767: MIK 2748 - A 1768, 1770-1774, 1776-1778, 1780, 1782-1787, 1790-1791, 1792 (Anfang): MIK 2750 - A 1792 (Ende), 1793, 1794, 1796-1804, 1805 (Anfang): MIK 2752 - A 1805 (Ende), 1806-1808, 1810-1814, 1816 (Anfang): MIK 2754 - A 1816 (Ende), 1817, 1819-1821, 1823-1827, 1829, 1833-1835, 1840, 1846, 1849-1850, 1851 (Anfang): MIK 2756 - A 1851 (Ende), 1852-1857, 1859, 1860, 1863-1874, 1878: MIK 2760 - A 1880, 1881, 1883-1885, 1887-1889, 1893, 1895, 1896, 1898, 1899, 1904-1907, 1909, 1911, 1913-1917, 1921-1926, 1929-1930, 1931 (Anfang): MIK 2762 - A 1931 (Ende), 1932, 1937, 1938, 1940-1944, 1946, 1948-1950, 1953, 1954, 1956-1958, 1959 (Anfang): MIK 2758 - A 1959 (Ende), 1963, 1964, 1967-1969, 1971-1976, 1978, 1993, 1995, 1997-2003, 2004 (Anfang): MIK 2764 - A 2004 (Anfang), 2005-2008, 2010-2012, 2014-2024, 2027, 2028 (Anfang): MIK 2766 - A 2028 (Ende), 2029, 2033-2036, 2042-2135, 2137, 2138, 2140-2146, 2149-2151, 2152 (Anfang): MIK 2768 - A 2152 (Ende), 2153-2155, 2158, 2164-2174, 2179-2188, 2191-2195, 2200 (Anfang): MIK 2770 - A 2200 (Ende), 2201-2213, 2216-2225, 2226 (Anfang): MIK 2772 - A 2226 (Ende), 2227-2229, 2232, 2238-2240, 2242-2262: MIK 2774 - A 2264-2272, 2274-2276, 2292-2295, 2299-2307, 2315-2317, 2319 (Anfang): MIK 2776 - A 2319 (Ende), 2320, 2321, 2325, 2328-2333, 2335, 2338, 2340, 2345, 2346, 2350-2356, 2357 (Anfang): MIK 2778 - A 2357 (Ende), 2358-2363, 2366-2379, 2380 (Anfang): MIK 2780 - A 2380 (Ende), 2381-2397, 2401, 2406, 2409, 2420, 2423, 2425, 2430, 2431, 2435, 2436, 2440, 2441, 2447, 2448, 2451, 2452: MIK 2782 Diese Akten dürfen im Original nur noch mit ausdrücklicher Genehmigung durch den Amtsleiter vorgelegt werden; im Normalfall sind die Mikrofilme zu benutzen. - Bearbeiter des Bestandes (mit Angabe des Bearbeitungszeitraumes): Wechselnde Bearbeiter (seit 1994), 2013 Konvertierung in MidosaXML. Verzeichnis der „Fächer“ der Akten im Bestand A (Überarbeiteter Registratur-Plan ) A Staatsrecht Innere Angelegenheiten 1 Reichs- und Landesverfassung, nationalsozialistische Organisationen 2 Staatsoberhaupt, dynastische und politische Feste, Sterbefälle, Reisen hervorragender Personen, Adressen 3 Orden, Ehrenzeichen, Titel 4 Reichs- und Landeswahlen 5 Kreis- und Bezirkstagswahlen, Beziehungen zu Landkreis, Bezirk und Regierungspräsidenten 6 Adel, Schwur- und Volksgerichte, Schöffengerichte 7 Steuern (auch Gemeindesteuern) und Gebühren 7a Bergbau 8 Staatsgebiet, Landesvermessung, Stadtgeschichte, Gemeindebeschreibungen Äußere Angelegenheiten 9 Verhältnisse zum Ausland, Staatsverträge, Ausländer in Hof 10 Deutschtum im Ausland und Grenzinland 11 Aus- und Einwanderungen 12 entfällt 13 Korrespondenz mit ausländischen Behörden 14 entfällt B Militärgegenstände 15 Vorschriften 16 Militäraushebung, Einberufung, Beurlaubung, Entlassung 17 entfällt 18 Deserteure, Eintritt in auswärtige Militärdienste 19 Garnisonen, Festungen, Kasernen, Schießplätze 20 Quartier-, Natural- und Kriegsleistungen, Manöver, Lazarette, Luftschutz, Lager, Gedenkfeiern 20a Landwehr älterer Ordnung, Landwehrbezirkskommando 21 Unterstützung von Soldaten, Kriegsopfern und Schwerbeschädigten C Religion und Kultus 22 Generalien, Religionsgesellschaften, Verhältnisse der Juden 23 Kirchenfeste, Feiertage, Sonntagsfeier, Kirchendisziplin, Kirchenpolizei 24 Religiöse Erziehung 25 Kirchenpatronat, Personalangelegenheiten der Pfarrer 26 Niedere Kirchendiener 27 Ein- und Auspfarrungen, Bezüge der Geistlichen, Gebühren für kirchliche Handlungen 28 Personenstandswesen (auch ab 1876) 28a entfällt 29 Kirchenglocken, Friedhöfe, Leichenkassen 30 Kollekten für Religionsgesellschaften, Missionen, Gustav-Adolf-Verein 31 Kirchen- und Pfarrhausbauten 32 Kirchenverwaltung 33 Differenzen mit der Geistlichkeit D Unterricht und Bildung Wissenschaft, Universitäten, Gymnasium (Jean-Paul-Gymnasium) 34 Generalien, Errichtung, Bauten 35 Fundierung und Unterhaltung 36 Lehrer und deren Hinterlassene 37 Fondsverwaltung, Etats 38 Visitationen, Festlichkeiten, Schul- und Hochschuldisziplin, Schulpolizei 39 entfällt 40 Gymnasium, Lateinschule, sonstige höhere Lehranstalten, Pflege der Wissenschaft Gewerkschulen, Landwirtschafts- und Gewerbeschule (Oberrealschule/Schillergymnasium) 41 Generalien, Errichtung, Bauten 42 Fundierung und Unterhaltung 43 Lehrer und deren Hinterlassene 44 Fondsverwaltung, Etats 45 Visitationen, Festlichkeiten, Schuldisziplin, Schulpolizei 46 Rechnungsablage und Rechnungsprüfung 47 Gewerkschulen Volksschulen und Berufsschulen 48 Generalien, Errichtung, Bauten 49 Unterricht, Schulveranstaltungen 50 Schulbibliotheken 51 Lehrer 52 Pensionen, Unterstützungen, Statistiken 53 Visitationen, Prüfungen, Festlichkeiten 54 Schüler, Überlassung von Lehrzimmern 55 Finanzen 56 Schularzt, Schulgesundheitspflege 56a Sophienschule 56b Berufsschulen Höhere Mädchenschule (Lyzeum/Johann-Christian-Reinhart-Gymnasium) 57 Generalien, Errichtung, Verschiedenes 58 Lehreranstellungen, Pensionen 59 Fundierung, Schulgeld, Lehrmittel 60 Disziplin, Jahresberichte, Festlichkeiten, Zeugnisse Sonstiges Schulwesen, Sport, Kunst, Stadtbücherei 61 Turnen, Sport 62 Schwimmen, Tanzen 63 Stenografie, Privatschulen, Volksbücherei (Stadtbücherei) 64-65 entfällt 66 Förderung und Pflege der Kunst 66a Schulwesen allgemein E Gesundheitspflege 67 Generalien 68 Medizinpersonal, Ärzte 69 Tierärzte, Schlachtvieh- und Fleischbeschau, Wasenmeister 70 Lebensmittelpolizei: Generalien 71 Lebensmittelpolizei: Preisüberwachung (auch Nicht-Lebensmittel) 72 Lebensmittelpolizei: Aufsicht und Kontrollen 73 Sorge für Schwangere, Hebammen 74 Krankenhäuser/Stadtkrankenhaus: Organisation und Verwaltung 75 Krankenhäuser/Stadtkrankenhaus: Personal 76 Krankenhäuser/Stadtkrankenhaus: Finanzen, Geräte 77 Krankenhäuser/Stadtkrankenhaus: Patienten 78 Apotheken, Gifthandel, Arzneitaxen, Drogerien 79 Quacksalber, Geheimmittel 80 Krankheiten unter Menschen, Impfungen 81 entfällt 82 Geisteskranke, Suchtbekämpfung 83 Körperbehinderte, Geistig Behinderte 84 Verunglückte, Selbstmorde, Scheintote, Beerdigungswesen 85 Badeanstalten, Sauna, Kur- und Erholungsheime 86 Viehkrankheiten, Tierquälereien, Schädlingsbekämpfung, Hundehaltung 87 Medizinstatistik F Landespolizei Sicherheit und Ordnung 88 Generalien, Sperrstunde 89 Polizei, Tag- und Nachtwache, Türmer, Flurwächter, Gendarmerie, Einwohnerwehr 90 Meldewesen, Lageberichte 91 Maßregeln gegen Sicherheitsstörungen, Wach- und Schließgesellschaften 92 Vereine, politische Parteien, Arbeiterbewegung, Versammlungen 93 Landesverwiesene, Bettler, Vaganten, Transportwesen, Diebs- und Räuberbanden 94 entfällt 95 Gefängnisse, Aufsicht über entlassene Sträflinge 96 Unterkünfte und Arbeitsstätten für Arme und Obdachlose 97 Jugendamt: Errichtung, Personal 98 Elternlose und verwahrloste Kinder, Zwangserziehung, Berufsvormundschaft, Säuglingsfürsorge 99 Kindergärten, Kinderheime, Lehrlingsheime, Jugendherberge 100 Berufsberatung, Jugendfürsorge, Erziehungs- und Lebensberatung 101 Feuerpolizei: Aufsicht über Dampfkessel und Maschinen 102 Feuerpolizei: Aufsicht über Gebäude, Kamine, Lagerung von Betriebsstoffen, Blitzableiter 103 Feuerwehr: Allgemeines, Freiwillige Feuerwehr, Pflichtfeuerwehr 104 entfällt (bei 103) 105 Feuerpolizei: Verschiedenes 106 Brandschadensuntersuchungen 107 Landesbrandversicherung: Generalien über den Vollzug des Gesetzes 108 Landesbrandversicherung: Rechnungswesen, Auszahlung von Brandentschädigungen 109 Mobiliar-Feuerversicherungsanstalten 110 Gewitterschäden, Wasserschäden, Kollekten für Brandopfer usw. 111 Aufsicht über Waffen Nahrung und Kredit, Wohlfahrtswesen 112 Wohnungswesen 113 Versorgung mit Nahrungsmitteln und anderen Lebensbedürfnissen 114 Arbeitsförderung, Erwerbslosenunterstützung 115 Getreidepreise, Getreidemagazine, Hopfen 115a entfällt 116 Kreishilfskasse, Industrie-Unterstützungsfonds, Förderung des Handwerks 117 Banken und Privatversicherungen 118 Pfand- und Leihanstalt 119 Sparkasse: Organisation und Verwaltung 120 Sparkasse: Einlagen, Ausleihungen, Depots 121 Sparkasse: Rechnungswesen, Überschüsse 122 Sparkasse: Giroverband, Scheckverkehr 123 Öffentliche Waagen, Maße 124a Armenpflege, Wohlfahrtspflege 124b Städtische Wohlfahrtsanstalten, Versorgungsheime, Altenheime 125 Lokalarmenpflege, Verwaltung des Armenfonds, Spenden 126 Armenabgaben, Lustbarkeitsabgaben 127 Armen- und Reiseunterstützungen, Kurkosten 128 Sammlungen 129 Reichsversicherungsamt: Organisatorisches 130 Krankenversicherung 131 Unfallversicherung 132 Invaliden- und Hinterbliebenenversicherung 133 Angestelltenversicherung 134 Lotterien Gewerbewesen 135 Vorschriften 136 Arbeitsrecht, Betriebsrätegesetz 137 Gewerbekonzessionen, Gewerbekataster 138 Gewerbeanmeldungen, -abmeldungen, -zulassungen, Firmenschilder 139 Zünfte, Gewerbs- und Gesellenvereine, Innungen 140 Gewerbeprüfungen, Privilegien 141 Anfrage- und Kommissionsbüros, Apotheker, Bader, Bibliotheken, Buchdrucker, Buchhändler 142 Bäcker, Büttner 143 Brauereien, Schankwirtschaften 144 Branntweinbrennereien, Branntweinschänken 145 Büchsenmacher, Buchbinder, Beutler, Bürstenbinder 146 Chemiker, Konditoren, Drechsler, Flaschner, Färber, Feilenhauer, Friseure 147 Glaser, Gürtler, Gasthöfe, Goldarbeiter, Hutmacher, Höker 148 Kaufleute, Krämer, Handelsgegenstände 149 Kürschner, Kupferschmiede, Kammmacher, Knopfmacher, Kappenmacher, Kattundrucker, Korbmacher, Kaminkehrer 150 Metzger 151 Maler, Melber (Mehlhändler), Müller 152 Musikanten, Stadtorchester, Hofer Symphoniker 153 Nadler, Nagelschmiede, Posamentierer, Fotografen, Pflasterer 154 Riemer, Rotgerber 155 Schuhmacher, Schneider 156 Seifensieder, Sattler, Siebmacher, Schieferdecker, Schleifer, Seiler, Strumpfwirker 157 Schlosser, Schmiede, Wagner 158 Tischler, Töpfer 159 Traiteure (Speisewirte), Trödler, Tuchmacher, Tuchscherer 160 Spinner, Weber, Weißgerber 161 Ziegler, Zimmerleute, Maurer, Steinhauer, Zinngießer, Zeugschmiede 161a Wandern der Handwerksgesellen 162 Textilhändler, gewerbliche Anlagen, Manufakturen, Fabriken, Aktiengesellschaften 163 Freigegebene Gewerbe, Lumpensammler, Feststellung und Übertragung von Gewerberechten 164 Sonntagsruhe, Ladenschluss 165 Lehrlingswesen 166 Sonstige Vorschriften 167 Gewerbekammern, Handelskammern, Gewerberat, Fabrikrat 168 Industrieausstellungen, Gewerbeausstellungen, Gewerbemuseum, Landesgewerbeanstalt 169 Statistik Natur, Umwelt, Landwirtschaft, Gewässer, Wasserleitungen 170 Kulturgesetze, Streitigkeiten, Flurschutz, Natur- und Vogelschutz 171 Landwirtschaftliche Vereine, Institute, Prämien 172 Ackerbau, Viehzucht, Geflügelzucht 173 Unterstützungen, Hagelversicherungen, Viehversicherungen 174 Gartenbau, Obstbau, Hopfenanbau, Seidenbau, Bienenzucht, Fischzucht, Tabakanbau 175 Huten, Dismembrationen, Gemeindegründe 176 Flüsse und Bäche: Reinhaltung 177 Flüsse und Bäche: Wasserkraftanlagen, Stauanlagen, Korrektionen 178 Wasserleitungen, Brunnen: Generalien, Vorprojekte 179 Die alten Wasserleitungen und Brunnen, Pumpbrunnen 180 Hochdruckwasserleitung aus dem Untreutal/Regnitztal/Schaumberggebiet: Projekt, Kredite, Grundstücke und Servitute, Gebäudeunterhalt 181 Hochdruckwasserleitung aus dem Untreutal/Regnitztal/Schaumberggebiet: Quellfassung, Zuleitung, Hochreservoir, Stadtrohrnetz, Haus- und Feuerleitungen 182 Betrieb, Wasserabgabe, Materialien, Maschinen 183 Erweiterung der Hochdruckleitung im Quellengebiet, Hochzone, Pumpwerksanlagen Forstpolizei und Jagdpolizei 184 Vorschriften, Jagdkarten 185 Gemeindejagd 186 Forstpersonal 187 Aufsicht über die Kommunalwaldungen, Forstfrevel Handel und Verkehr 188 Brennmaterial, Torf, Steinkohle 189 Aufsicht und Förderung des Handels: Generalien 190 Aufsicht und Förderung des Handels: Vollzug der Vorschriften, Gewerbelegitimationskarten 191 Messen, Jahrmärkte, Viehmärkte, Wochenmärkte 192 Hausierhandel, Getreidehandel, Handel allgemein 193 Landfrachtwesen, Dienstmänner, Eisenbahnen 194 Industriegleisanlagen 195 entfällt (zu 193) 196 Telegrafie, Telefon, Rundfunk 197 Schifffahrt, Floßordnung 198 Luftschifffahrt, Flugplätze 199 Kutschen, Fahrräder, Automobile 200 Elektrische Anlagen 201 Zollsachen, Post, Botenwesen, Defraudationen 202 Münzen, Banknoten, Maße, Gewichte, Eichamt 203 Stadterweiterung: Baulinien, Generalien 204 Stadterweiterung: Festsetzung der Baulinien 205 Straßensicherung: Rechtsvorschriften zur Anlage von Straßen 206 Straßensicherung: Staatsstraßen, Distriktsstraßen 207 Straßensicherung: Gemeindestraßen, Gemeindewege 208 Straßen- und Reinlichkeitspolizei: Generalien 209 Straßen- und Reinlichkeitspolizei: Benutzung der Straßen durch Unternehmen 210 Straßen- und Reinlichkeitspolizei: Vollzug der Vorschriften VII Ansässigmachung, Übersiedlung, Bürger- und Heimatrecht, Staatsangehörigkeit, Heirat, Standesamt 211 Ansässigmachungen, Übersiedlungen, Heiraten, Bürger- und Heimatrecht: Allgemeines 212 Ansässigmachungen, Übersiedlungen, Heiraten von in Hof nicht heimatberechtigten Personen 213 Ansässigmachungen und Heiraten von Heimatangehörigen der Stadt Hof 214 Bürgeraufnahmen 215 Heimatrechtsverleihungen 216 Heimat und Staatsangehörigkeit: Allgemeines 217 Ausstellung von Heimatscheinen und Staatsangehörigkeitsausweisen 218 Feststellungen über Heimat und Staatsangehörigkeit: Aufnahme und Entlassung aus dem bayerischen Staatsuntertanenverband 219 Ehescheidung VIII Presse, Werbung, Denkmäler, Museen 220 Pressefreiheit: Allgemeines, städtisches Presseamt 221 Reklame- und Anschlagwesen 222 Zeitungen, Periodika, Flugschriften, Kalender, Rundfunk 223 Aufsicht über Buchhandlungen, Buchdruckereien, Antiquare, Leihbüchereien, öffentliche Büchereien, Leseinstitute 224 Denkmäler, Museen: Allgemeines 225 Denkmäler, Museen: Stadtmuseum, heimische Denkmäler IX Sitten, Theater, Feste, Ehrungen, Kultur 226 Sittenpolizei 227 Schützenwesen 228 Theater, Schaustellungen: Allgemeines 229 Stadttheater 230 Volksbelustigungen, Tänze, Kirchweihen, Feste, Volksfest 231 Auszeichnungen bürgerlicher Tugenden 231a Kultur allgemein X Gesindepolizei 232 Dienstbotenwesen, Stellenvermittler XI Polizeiliche Straffälle 233 Vollzug der Strafgesetze: Generalien 234 Vollzug der Strafgesetze: Spezialien 235 entfällt (zu den Beständen BO, C 5, C 6) XII Bauwesen Baupolizei 236 Bauvorschriften: Generalien 237 Bauvorschriften: Vollzug 238 Scheunen, Lagerhäuser 239 Privatkanäle, Ableitungsgräben 240 Keller 241 Schupfen, Werkhütten, Stallungen, Grabenüberbrückungen 242 Mauerreparaturen, Geländer, Planken, Schutzdächer, Umzäunungen 243 Ateliers, Trinkhallen, Bauprovisorien, Gewächshäuser 244 Ziegeleien, Kalkbrennöfen, Hüttenwerke, Schießstände 245 Abgebrochene Gebäude; Bauakten nach Straßen und Hausnummern 246 Unterbliebene und nicht genehmigte Bauten Bauwesen der Stadt und der Stiftungen: Allgemeines 247 Baupersonal, Geschäftsverteilung, technische und wissenschaftliche Hilfsmittel, Statistik 248 Verhältnisse der bauamtlichen und Betriebsarbeiter 249 Bau- und Lieferbedingnisse 250 Bauetat, Baurechnungswesen, Inventar Bauwesen der Stadt und der Stiftungen: Hochbau 251 Allgemeines zum Bauunterhalt und zur Brandversicherung 252 Rathaus, Stadtturm 253 Gymnasium (Jean-Paul-Gymnasium) 254 Turnhalle in der Neustadt 255 Oberrealschule (Schillergymnasium) 256 Töchterschule mit Turnhalle (Johann-Christian-Reinhart-Gymnasium) 257 Neustädter Schule 258 Altstädter Schule mit Turnhalle 259 Pestalozzischule mit Turnhalle 260 Schule in der Wilhelmstraße (Wilhelmschule) 261 Schule in der Wörthstraße mit Turnhalle (Sophienschule) 262 Schulen in Moschendorf 263 Schulen in Krötenbruck 264 Schulen mit Turnhalle an der Westendstraße, Wilhelmstraße, Schillerstraße, Schule in Hofeck 265a Behelfsschulen, Parsevalschule 265b Christian-Wolfrum-Schule 265c Münsterschule 265d Eichendorffschule 266 Bau- und Zimmerhof 267 Wirtschaftsgebäude am Theresienstein 268 Gärtnerwohnung und Gewächshaus am Theresienstein 269 Feuerwehrgebäude 270 Schützenhaus an der Nailaer Straße 271 Krankenhaus in der Pfarr 272 Theater 273 Reithaus im ehemaligen Prinzingsgarten 274 Bahnhof 275 Autohallen am oberen Anger 276 Schullandheim Walburgisreuth/Kinderferienheim Weißenstadt 277 Mietshäuser, Baracken 278 Brauhäuser, Mulzhäuser 279 Badeanstalten 280 Flugplatz, Funkstation, Wetterwarte 281 Zollhäuser, Polizeistationen 282 Friedhof und Krematorium 283 Werk- oder Spinnhaus, Versorgungsheim 284 Wasenmeisterei (Tierkörperbeseitigungsanstalt) 285 Pfandhaus 286 Eichanstalt 287 Aus Privatbesitz erworbene Gebäude 288 entfällt (zu 99) 289 Armenhaus, Altersheim 290 Waisenhaus am Unterkotzauer Weg 291a Kämmereigut in Krötenhof (Kammergut) 291b Stadthalle (Adolf-Hitler-Halle, Freiheitshalle) 291c Schweinemastanstalt 291e Lehrlingsheim/Angerschule 291f Amerikahaus/Haus der Jugend Bauwesen der Stadt und der Stiftungen: Tiefbau 292 Straßen, Wege, Plätze: Allgemeines 293 Straßen, Wege, Plätze: Besonderes 294 Straßenpflaster 295 Brücken, Stege: Generalien, Hauptbrücken 296 Brücken, Stege: Kleinere Brücken und Stege 297 Brücken, Stege: Privatbrücken und -stege 298 Stadtkanäle: Allgemeines 299 Stadtkanäle: Industrie- und Hauskläranlagen 300 Stadtkanäle: Besonderes 301 Feuerlöschwesen 302 Kultur der öffentlichen Anlagen und Plätze: Allgemeines, Stadtpark Theresienstein 303 Kultur der öffentlichen Anlagen und Plätze: Verschiedenes 304 Kultur der öffentlichen Anlagen und Plätze: Anger, Bleichplätze 305 Wasserbauten, Weiher, Teiche, Stadtmauer, Entwässerung 306 Stadtuhren 307 Baumagazin: Abschaffung von Baumaterialien, Betrieb von Steinbrüchen und Sandlagern, Lagerplätze 308 Baumagazin: Gerätschaften, Maschinen, Dekorationsgegenstände 309 Baumagazin: Marktbuden, Stände 310 Privatwege, Feldwege, Zufahrten zu Feldern und Wiesen 311 Toiletten, Fäkalienabfuhr 312 Öffentliche Pissoirs G Gemeinde- und Stiftungsgegenstände Generalien 313 Generalien Gemeindegegenstände Politik, Verwaltung, Allgemeines 314 Magistrat, Stadtrat, Bürgermeister 315 Gemeindewahlen 316 Gemeindepersonal: Allgemeines, Gemeindebeamtenorganisation, Personalrat, Betriebsgemeinschaft 317 Gemeindepersonal: Dienstverhältnisse, Personalakten 318 Dienstverhältnisse der Polizei 319 Stadtwappen, Fremdenverkehr, Repräsentation der Gemeinde, Ehrungen, Ehrenbürger 319a Städtepartnerschaften, städtische Patenschaften 320 Städtetag 321 Distriktsvorsteher 322 Geschäftsgang, Geschäftsverteilung Steuern und Abgaben 323 entfällt (zu Nr. 7) 324 Hundesteuern 325 Pflasterzoll, Brückenzoll 326 Lokalgefälle, Marktgefälle, Fleisch- und Mehlaufschlag, sonstige Aufschläge Besitzungen, Einnahmen, Ausgaben 327 Gemeinderealitäten, Bezüge, deren Nutzung usw., Verpachtungen 328 Sicherung der Gemeinderealitäten, Gerechtigkeiten, Gemeindegrenzen, Rainungen 329 Erwerbungen, Vermächtnisse, Schenkungen 330 Veräußerungen von Realitäten, Mobilien 331 Schullehrer-Witwen- und Waisen-Pensions-Anstalt 332 Unständige Renten und Umlagen 333 Prozesse, Beitreibung der Ausstände 334 Aktiva, Darlehen 335 Passiva, Malzaufschlag Vermögensverwaltung, Gemeindebetriebe 336 Verwaltung des Gemeindevermögens: Betriebe, Allgemeines 337 Schlachthof: Errichtung, Erweiterung 338 Schlachthof: Bauunterhalt, Einrichtung, Inventar, Rechnungswesen 339 Schlachthof: Betrieb, Ordnungen, Gebühren 340 Gaswerk: Errichtung, Erweiterung 341 Gaswerk: Bauunterhalt, Einrichtung, Inventar, Rechnungswesen 342 Gaswerk: Straßenbeleuchtung 343 Gaswerk: Betrieb, Ordnungen, Gebühren 344 Elektrizitätswerk: Errichtung, Erweiterung 345 Elektrizitätswerk: Bauunterhalt, Einrichtung, Inventar, Rechnungswesen 346 Elektrizitätswerk: Straßenbahn, Omnibus 347 Elektrizitätswerk: Betrieb, Ordnungen, Gebühren 348 Ziegelei am Leimitzer Weg: Errichtung, Unterhaltung 349 Ziegelei am Leimitzer Weg: Betrieb, Inventar, Rechnungswesen 350 Landwirtschafts- und Fuhrparkbetrieb, Kraftwagen: Errichtung, Unterhaltung 351 Landwirtschafts- und Fuhrparkbetrieb, Kraftwagen: Betrieb, Inventar, Rechnungswesen 352 Verwaltung des Gemeindevermögens: Etat 353 Verwaltung des Gemeindevermögens: Rechnungswesen 354 Versicherung von Einrichtungs- und Gebrauchsgegenständen gegen Feuerschaden 355 Haftpflichtversicherung der Gemeinde 356 Vermittlungsamt 357 Mietdifferenzen, Ehedifferenzen Stiftungsgegenstände Allgemeines 358 Regierungsaufsicht 359 Überörtliche und auswärtige Stiftungen 360 entfällt (zu 359) Örtliche Stiftungen 361 von Ostensche Waisenhausstiftung: Allgemeines 362 von Ostensche Waisenhausstiftung: Gebäude, Grundstücke 363 von Ostensche Waisenhausstiftung: Vermögensverwaltung 364 von Ostensche Waisenhausstiftung: Prozesse 365 von Ostensche Waisenhausstiftung: Unterstützungen und Pfründen 366 entfällt (zu 362) 367 von Ostensche Waisenhausstiftung: Rechnungswesen 368 Hospitalstiftung: Allgemeines 369 entfällt 370 Hospitalstiftung: Personal 371 Hospitalstiftung: Gebäude und deren Nutzung 372 Hospitalstiftung: Grundstücke, deren Bewirtschaftung und Verpachtung 373 Hospitalstiftung: Huten, Wälder, Forstfrevel, Berainungen, Steinbrüche 374 Hospitalstiftung: Vermögensverwaltung 375 Hospitalstiftung: Lehenverhältnisse (auch Lehen, die nicht die Hospitalstiftung betreffen), Zehnt 376 Hospitalstiftung: Prozesse 377 Hospitalstiftung: Unterstützungen 378 Hospitalstiftung: Leistungen an andere Anstalten, Personalzulagen für Geistliche 379 Hospitalstiftung: Erwerbungen, Verkäufe 380 Hospitalstiftung: Aufsicht über die Konventualen (Altenheiminsassen), Anstellung des Konventpersonals 381 Hospitalstiftung: Etat, Rechnungswesen, Steuern, Abgaben 382 entfällt 383 Alumneumsstiftung: Aufsicht über den Stiftungszweck 384 Alumneumsstiftung: Gebäude, Grundstücke 385 Alumneumsstiftung: Vermögensverwaltung, Rechnungswesen 386 Alumneumsstiftung: Prozesse 387 entfällt (zu 385) 388 entfällt (zu 421) 389 Küffnersche Stiftung 390-394 entfällt (zu 421) 395 Heerdegensche Rettungshausstiftung 396-398 entfällt (zu 421) 399 Bernhard Lorenz Müllersche Armen- und Stipendientiftung 400-420 entfällt (zu 421) 421 Verschiedene Stiftungen, Rechnungsübersichten der Stiftungen der Stadt Hof 422 Ausleihung von Gemeinde- und Stiftungskapitalien 423 entfällt (zu 421) H Statistik, Dienstübersicht 424 Volkszählung 425 Hausnummern, Straßennamen, Distriktseinteilung, Adressbücher 426 Statistik, Rechenschafts-, Verwaltungs- und Jahresberichte 427 entfällt (zu 426) 428 Regierungsblätter, Gesetzblätter usw., Ratsbibliothek J Dienstordnung, Aufsicht 429 Generalien, Amtsvisitationen, Registratur, Archiv, Inventar, amtliche Bekanntmachungen der Stadt Hof, Amtsbücherei 430 Geschäftsgang, Verwaltungsvereinfachung 431 entfällt 432 Repertorien 433 Sitzungsprotokolle 434 entfällt 435 Dienstlokale, Arrestlokale, Fournituren (Lieferung des Sachbedarfs) 436 Advokaten, Juristenausbildung 437 entfällt 438 entfällt K Hinterlegungs- und Gebührenwesen 439 Gemeindliches Reservekassen- und Depositenkassenwesen 440 entfällt (zu 439) 441 entfällt (zu 7) L Rechtsprechung im Steuer- und Verwaltungsrecht, Zwangsenteignungen 442 entfällt (zu 444) M Verhältnisse der Juden 443 entfällt (zu 22) N Staatliche Verwaltung und Justiz in Hof 444 Staatliche Verwaltungs- und Justizeinrichtungen, Staatsbedienstete, Besoldung, Notariatswesen 445 entfällt (zu 444) 446 entfällt (zu 444)
Auswärtiges Amt (Bestand)
BArch, R 901 · Bestand · 1867-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: 1867 interimistische Übernahme der außenpolitischen Aufgaben für den Norddeutschen Bund durch das preußische Ministerium für auswärtige Angelegenheiten; am 1. Januar 1870 Gründung des Auswärtigen Amtes des Norddeutschen Bundes, 1871 des Deutschen Rei‧ches als nachgeordnete Behörde des Reichskanzlers mit den Hauptabteilungen Politik, Han‧delspolitik, Recht (ab 1885) und Nachrichten (ab 1915); bis 1918 zugleich auswärtige Ver‧tretung Preußens; 1919 Bestellung eines politisch verantwortlichen Reichsministers des Auswärtigen; 1920 umfangreiche Reorganisation in Regionalabteilungen und Übernahme kulturpolitischer Aufgaben, 1936 Auflösung der Regionalabteilungen, Wiedereinführung der Sachabteilungen Bestandsbeschreibung: Bestandsgeschichte Das 1870 aus dem Königlich-preußischen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten für den Norddeutschen Bund (seit 1867) hervorgegangene Auswärtige Amt erfuhr über die Bismarck-Zeit und das Wilhelminische Kaiserreich, die Weimarer Republik bis zum Ende der NS-Diktatur zahlreiche Reformierungen und Umstrukturierungen Die am Standort Berlin-Lichterfelde des Bundesarchivs verwalteten Unterlagen des Auswärtigen Amts für den Zeitraum 1867-1945 (sog. altes Amt) umfassen nur einen Bruchteil der Gesamtüberlieferung (ca. 1,6 Regalkilometer) aus dieser Zeit. Der größte Teil (ca. 18 Regalkilometer) der nach den Verlusten in der Endphase des Zweiten Weltkriegs noch übriggebliebenen Akten befindet sich heute im Politischen Archiv des Auswärtigen Amts in Berlin. Den überwiegenden Teil der hiesigen Archivalien hatte das Politische Archiv vor allem aus Platzgründen in den 1920er Jahren im Potsdamer Reichsarchiv (v.a. Akten des Kaiserlichen Amts, der Handelspolitischen Abteilung und der Rechtsabteilung) deponiert. Gemeinsam mit anderen Beständen lagerte das Reichsarchiv auch diese Unterlagen in den Jahren 1944/45 zum Schutz vor dem Bombenhagel in die Salzbergwerksschächte bei Staßfurt (Sachsen-Anhalt) aus. Von der sowjetischen Besatzungsmacht konfisziert, gelangte der größte Teil der Materialien nach 1949 in mehreren Abgaben über das Ministerium für Staatssicherheit der DDR in das damalige Deutsche Zentralarchiv Potsdam (später Zentrales Staatsarchiv der DDR, Bestandssignatur 09.01) und nach der Überwindung der deutschen staatlichen Teilung in die Zuständigkeit des Bundesarchivs. Restakten der Handelspolitischen - und der Rechtsabteilung (Abt. II und III, 1885-1920), die aus amtlichen Gründen im Politischen Archiv des AA verblieben und nach der Beschlagnahme durch die britische Besatzungsmacht letztlich nach England verbracht worden waren, hat das damalige Bundesarchiv nach ihrer Rückgabe an die Bundesrepublik (1957) im Oktober 1962 unter der Bestandssignatur R 85 verzeichnet. Ca. 350 Akteneinheiten befinden sich derzeit noch im "Sonderarchiv" beim Russischen Staatlichen Militärarchiv in Moskau unter der ("Fonds")Bestandsnummer 1357. Sie sind dort in 3 Findbüchern beschrieben (Weitere Informationen und Kontakt siehe unter www.sonderarchiv.de). Für die laufende Tätigkeit des Auswärtigen Amts wichtige Dokumente und Akten hat das Bundesarchiv dem Politischen Archiv des AA in Berlin (Auswärtiges Amt, Politisches Archiv, 10117 Berlin; Tel.: +49 (0) 30/5000-3948) ausgeliehen. Sie können nur dort benutzt und ausgewertet werden (entsprechende Hinweise befinden sich im jeweiligen Findbuch). Archivische Bewertung und Bearbeitung Die erste archivische Neubearbeitung der Aktenbände erfolgte Ende der 50er Jahre im damaligen Deutschen Zentralarchiv. Sie waren ursprünglich in insgesamt 44 Findbüchern aus dem Reichsarchiv beschrieben Die seinerzeit im Potsdamer DZA erfassten Aktentitel der Verzeichnungseinheiten wurden mittels eines Retrokonversionsverfahrens in die Datenbank des Bundesarchivs integriert. Bei der Bearbeitung der Datensätze wurden zahlreiche Korrekturen bei den Aktentiteln und den Laufzeiten vorgenommen. Dabei konnten nicht immer die gegenwärtig gültigen archivischen Regeln zur Anwendung gelangen. Unter Beibehaltung der vorgelegenen Klassifikation, die sich überwiegend nicht mehr an der Organisationsstruktur des AA orientierte, wurden nach Bedarf Serien bzw. Bandreihen gebildet, wobei auch zahlreiche untergeordnete Bandfolgen in Serien entstanden. Teilweise wurden die vorgefundene sachliche Gliederung erweitert und mit modernen Begrifflichkeiten ergänzt (z. B. Rechtsabteilung). Die Potsdamer Überlieferung wurde mit der im alten Bundesarchiv Koblenz vorhandenen zusammengeführt (alte Findbücher zum Bestand R 85, Rechtsabteilung und Handelspolitische Abteilung). Inhaltliche Charakterisierung: Überlieferungsschwerpunkte Büro des Reichsaußenministers 1928-1943: Ministerbüro und persönlicher Stab 1928-1944, Persönliches Pressearchiv des Ministers 1934-1943 Personal- und Verwaltungsabteilung (einschl. Protokoll) 1876-1944 [ausgeliehen an Politisches Archiv AA] Handelspolitische Abteilung 1869-1920: Ausstellungswesen 1875-1920, Dienstsachen 1885-1914, Eisenbahnen 1866-1915, Fischerei 1903-1913, Handel, Generalia 1884-1921, Handel, Länder 1868-1920 , Fremder Handel 1867-1922 , Handel und Schifffahrt, Generalia 1862-1906 , Handel und Schifffahrt, Länder 1858-1909 , Landwirtschaft 1868-1920, Literatur 1847-1917 , Marine 1853-1913 , Maß- und Gewichtswesen 1911-1920, Medizinalwesen 1868-1913, Münzwesen 1871-1913, Schifffahrt, Generalia 1887-1914, Binnenschifffahrt, Länder 1907-1913 , Schifffahrt, Länder 1844-1913, Flußschifffahrt 1869-1913 , Telegrafenwesen 1866-1913, Verkehrswesen 1890-1920, Versicherungswesen 1895-1920, Volkswirtschaft, Generalia 1887-1920, Volkswirtschaft, Länder 1881-1920, Wasserwirtschaft 1907-1913, Zoll und Steuer, Allgemeines 1910-1919, Zoll und Steuer, Länder 1902-1920 Handelspolitische Abteilung 1936-1945: Ausstellungswesen 1936-1943, Auswanderungswesen 1937-1943, Eisenbahnwesen 1921-1943, Finanzwesen 1936-1943, Fischereiwesen 1936-1943, Geschäftsgang 1937-1943, Gesundheitswesen 1937-1942, Handel 1936-1945, Industrie, Technik, Gewerbe 1936-1943, Innere Verwaltung der Länder 1936-1943, Kraftfahrwesen 1936-1942 , Landwirtschaft 1936-1943 , Politik 1941-1942, Post-, Telegraphen- und Fernsprechwesen 1936-1943, Rechtswesen 1936-1942, Rohstoffe und Waren 1936-1943, Schifffahrtswesen 1936-1943, Sozialpolitik 1941-1942, Steuerwesen 1936-1943, Verkehrswesen 1936-1945, Veterinärwesen 1936-1942, Wege- und Straßenwesen 1936-1942, Wirtschaft 1936-1944, Zollwesen 1936-1945, Handel mit Kriegsgerät 1936-1944, Handakten 1920-1944, Telegrammkorrespondenz mit den deutschen Vertretungen, Dienststellen und Wirtschaftsunternehmen 1941-1943 Länderabteilung II und III (1920-1936) [ausgeliehen an Politisches Archiv AA] Rechtsabteilung 1858-1945: Auswanderung, Allgemein 1868-1932, Staatsangehörigkeit und Liquidation 1928-1944, Auswanderung, Länder 1858-1932, Völkerrechtliche Differenzen 1867-1920, Geistliche, Schul- und Stiftsachen 1867-1933, Grenzsachen 1862-1944, Handakten 1900-1926, Innere Verwaltung einzelner Länder 1862-1940, Interzessionen 1871-1932 , Kunst und Wissenschaft 1865-1914, Mediatisierte 1866-1913, Militaria 1869-1942, Nachrichten 1869-1936, Neutralität 1854-1918, Passangelegenheiten 1816-1932, Polizeisachen 1865-1937, Postsachen 1829-1932, Presse 1861-1931, Rechtssachen, Allgemeines 1836-1944, Rechtssachen, Länder Außereuropa 1869-1936, Rechtssachen Länder Europa 1869-1936, Völkerrecht 1941-1945, Zustellung von Urkunden und Verfügungen 1937-1945 Nachrichten- und Presseabteilung 1915-1945: Allgemeines 1915-1938, Krieg 1914-1921, Kolonien 1915-1920, Staatsoberhaupt 1910-1919, Parlamente 1910-1921, Länderparlamente 1917-1921, Reichsregierung 1916-1924, Revolution 1910-1921, Völkerbund 1918-1920, Parlamentarisierung und Demokratisierung 1918, Wahlrecht 1917-1918, Waffenstillstand und Frieden 1914-1923, Nachrichten über einzelne Länder 1918-1921, Nachrichtenmaterial 1914-1921, Geschäftsakten der Presseabteilung 1939-1945, Deutsches Nachrichtenbüro 1940-1943, Abhördienst 1942-1943, Auslandsagenturen 1942-1945, Eigendienst 1942-1943, Nachrichtenmaterial 1933-1945 , Presseanlagen 1939-1944, Pressearchiv 1927-1945, Presseinformationsdienst 1936-1945, Ausländische Informationsorgane 1934-1945 Zentralstelle für Auslandsdienst 1912-1922: Dienst- und Geschäftsbetrieb 1914-1921, Personalangelegenheiten 1912-1921, Passangelegenheiten 1917-1920, Haushalts- und Kassensachen 1914-1922 , Beziehungen zu Institutionen und Einzelpersonen 1914-1920, Bibliotheken, Verlage, Buch- und Kunsthandlungen 1915-1920, Wirtschaftliche, politische und militärische Lage 1915-1920, Propaganda 1914-1921 Kulturpolitische Abteilung 1865-1945 Rundfunkpolitische Abteilung 1939-1945 Abteilung D (Deutschland) [Verbindungsstelle zur NSDAP] 1939-1943 Erschließungszustand: Akten der Personal- und Verwaltungsabteilung sowie der Länderabteilung wurden dem Politischen Archiv des AA als Dauerleihe zur dortigen Bestandsergänzung übergeben. Zitierweise: BArch, R 901/...

Auswärtiges Amt
BArch, R 1002 · Bestand · 1886-1924, 1936
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: 1884 Übernahme des Schutzes über die Landerwerbungen des Bremer Kaufmanns Franz Adolf Eduard Lüderitz durch das Deutsche Reich; 1885 Errichtung der deutschen Verwaltung; territoriale Ausdehung des deutschen Einflußgebietes durch die Aktivitäten der 1895 gegründeten Deutschen Kolonialgesellschaft; 1915 Kapitulation der Schutztruppe gegenüber den Streitkräften der Südafrikanischen Union und Beendigung der deutschen Verwaltung. Bestandsbeschreibung: Bestandsgeschichte Mit zum Teil erheblichen Überlieferungslücken übernahm Ende der 30er Jahre das Reichsarchiv die Akten der Kolonialverwaltung Deutsch-Südwestafrika. Nach der kriegsbedingten Verlagerung gelangten diese 1945 in das Zentrale Staatsarchiv Potsdam. Hier blieb die bereits im Reichsarchiv vorgenommene Bestandsgliederung in die Zentralverwaltung Windhuk, die örtlichen Verwaltungen und die Sonderverwaltungen (Justiz, Polizei, Bergbau, Eisenbahnwesen) mit ihrem Unterbau erhalten. Die wenigen im Bundesarchiv Koblenz aufbewahrten Aktenbände wurden nach der Wiedervereinigung Deutschlands dem Bestand zugeordnet. Archivische Bewertgung und Bearbeitung Neben den Sachakten der unterschiedlichsten Bereiche und Verwaltungsebenen bilden die Personalakten der Inspektion der Landespolizei sowie der Eisenbahnverwaltung und Eisenbahnbaubehörden mit etwa 80 Prozent der Überlieferung die umfangreichsten Aktengruppen. Die Klassifikation des Bestandes erfolgte unter weitgehender Beibehaltung der im vorläufigen Findmittel ausgewiesenen Gliederung, dem das damals gültige Registraturschema zugrunde lag. Nur in wenigen Einzelfällen wurden Aktenbände einer anderen Klassifikation zugeordnet. Die Ordnung und Titelbildung der Aktenbände blieb im wesentlichen unverändert. Auf ein Personen-, Sach- und Ortsindex wurde verzichtet, so daß Recherchen nur über die Onlineversion des vorliegenden Findbuches möglich sind. Inhaltliche Charakterisierung: Zentralverwaltung; Gouvernement in Windhuk; Kommissar des früheren Gouvernements in Windhuk; Örtliche Verwaltung; Bezirksämter; Distriktsämter; Justizverwaltung; Obergericht in Windhuk; Bezirksgerichte; Bergbehörden; Registraturhilfsmittel. Erschließungszustand: Findbuch 1942; Online-Findbuch 2002 Zitierweise: BArch, R 1002/...

Berliner Handelsgesellschaft (Bestand)
BArch, R 8127 · Bestand · 1890-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Gründung der Berliner Handelsgesellschaft (BHG) 1856 als Kommanditgesellschaft auf Aktien als erste reine Effektenbank Preußens. Sie gehörte seit 1880 zur Spitzengruppe der Berliner Großbanken. In der Folgezeit bis 1933 war die Bank stark geprägt durch Carl Fürstenberg als Geschäftsführer. Fundamente der BHG wurden das internationale Anleihegeschäft, die Eisenbahnfinanzierung und das Bankgeschäft mit der Industrie. Die BHG nahm im deutschen Bankwesen eine Sonderstellung ein, weil sie weder Zweigstellen noch Depositenkassen unterhielt und eine Emissionsbank war, die das "reguläre" Bankgeschäft nur so weit betrieb, wie es nötig war, um ihren Kunden (Industrielle, Konzerninhaber, Provinzbankiers und nur wenige Privatleute) einen fortlaufenden Kreditverkehr zu ermöglichen. Nach 1945 wurde die Zentrale nach Frankfurt am Main verlegt. 1970 erfolgte die Fusion mit der Frankfurter Bank zur "Berliner Handels- und Frankfurter Bank" (BHF-Bank). Inhaltliche Charakterisierung: Bei den Sekretariatsakten handelt es sich um nach Jahren geordneten Firmenschriftwechsel mit in- und ausländischen Kunden u. a. Unterlagen des Bankgeschäftes 1895-1945. Hauptmasse des Bestandes bilden die Akten des Archivs der BHG. Sammlung von Geschäftsberichten, Statuten, Bilanzen u. a. Nachrichten über in- und ausländische Firmen 1890-1945. Erschließungszustand: Findbuch Sekretariatsakten (1961), Findkartei Archiv (1960) Zitierweise: BArch, R 8127/...

Chef der Heeresarchive (Bestand)
BArch, RH 18 · Bestand · 1929-1944
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Der Chef der Heeresarchive war der Leiter des Archivwesens für den Wehrmachtteil Heer mit Dienstsitz in Potsdam. Dem Chef der Heeresarchive unterstanden die Heeresarchive in Potsdam, Wien, München, Dresden und Stuttgart, die Heeresarchiv-Zweigstellen in Prag und Danzig sowie die Beauftragten in den besetzten Gebieten und die Wehrmacht-Sichtungsstelle für Beuteakten. Der Chef der Heeresarchive war zuständig für die Aufnahme von Akten des Oberkommandos der Wehrmacht, des Oberkommandos des Heeres mit nachgeordneten Dienststellen, der Kommandobehörden, Truppen, Verwaltungs-behörden und sonstigen Einrichtungen des Heeres (vgl. HDv. 30 Schrift und Geschäftsverkehr der Wehrmacht, Anhang 2). Die Benutzerordnung regelte das Ausleihen und Benutzen der Heeresarchivalien (vgl. BArch RH 18/437). Nach dreijährigen Verhandlungen vereinbarten der Reichs- und Preußische Minister des Innern und der Reichskriegsminister im September 1936, dass die militärischen Akten durch das Oberkommando des Heeres übernommen werden sollten. Der Chef der Heeresarchive und die ihm unterstellten Heeresarchive übernahmen mit dem 1. April 1937 das militärische Archivgut, das seit 1919 das Reichsarchiv, seine Zweigstellen in Dresden und Stuttgart sowie das Kriegsarchiv in München verwalteten. Der Chef der Heeresarchive unterstand dem Oberquartiermeister V im Generalstab des Heeres bis 1942. Mit der Neuausrichtung der Kriegsgeschichtsschreibung unterstellte Hitler den Chef der Heeresarchive zum 1. Juli 1942 dem Beauftragten des Führers für die militärische Geschichtsschreibung Oberst d.G. Scherff. Chef der Heeresarchive war von 1937 - 1942 Friedrich von Rabenau, ab 1942 bis Kriegsende Karl Ruppert, der seit 1937 das Heeresarchiv Potsdam leitete. Die Leitung des Heeresarchivs Potsdam und das Amt des Chefs der Heeresarchive wurden 1943 zusammengelegt. Heeresarchiv Potsdam Das Heeresarchiv Potsdam gliederte sich in drei Abteilungen. Die Abteilung A verwaltete das brandenburgisch-preußische Heeresarchiv, dessen Archivgut eine Laufzeit vom 17. Jahrhundert bis zur Auflösung des preußischen Heeres 1920 umfasste. Die Abteilung B verwahrte die Akten der nach dem 1. Weltkrieg entstandenen Freiwilligenformationen und der Reichswehr. Die Abteilung C war für die Aufnahme von Akten der Wehrmacht bestimmt, d.h. ab 1935 mit der Wiedererrichtung der Wehrhoheit. Die Abteilungen des Heeresarchivs Potsdam waren in Sachgebiete gegliedert. Weitere Organisationseinheiten nahmen die Sammlungen, Nachlässe, die Karten und die Bildsammlung auf. Dem Heeresarchiv Potsdam wurden 1935 auch die Abteilung Berlin des Reichsarchivs (v.a. Preußisches Kriegsministerium nach 1867) und das Zentralnachweiseamt für Kriegerverluste und Kriegsgräber unterstellt. Das Heeresarchiv Potsdam übernahm laufend die Kriegstagebücher aller Kommandobehörden und Truppen sowie in der Gerichtsakten-Sammelstelle die Gerichtsakten der Feld- und Kriegsgerichte. Die Aktensammelstelle West in Berlin-Wannsee nahm v.a. Beuteakten verschiedener militärischer Dienststellen aus Frankreich auf. Die Organisationsstruktur des Heeresarchivs Potsdam war nicht einheitlich und änderte sich bis 1945 mehrfach. In territorialen Angelegenheiten war das Heeresarchiv Potsdam an die Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis III (Berlin) gebunden. Ein britischer Luftangriff auf Potsdam am 14. April 1945 traf das Dienst- und Magazingebäude des Chefs der Heeresarchive und des Heeresarchivs Potsdam schwer. Dabei sind die Bestände des brandenburgisch-preußischen Heeresarchivs nahezu vernichtet worden. Das betraf u.a. die Akten des preußischen Militärkabinetts, die Akten des preußischen Kriegsministeriums, die Kriegsakten der Einigungskriege und die wichtigsten Kriegstagebücher mit Anlagen aus dem Ersten Weltkrieg. Die Überlieferung personenbezogener Unterlagen der preußischen Armee und der Reichswehr gilt als nahezu restlos vernichtet. 1943 lagerte das Heeresarchiv Potsdam die Abteilung für die Aufnahme der Kriegstagebücher in das schlesische Liegnitz aus. Ende 1944 wurde diese Außenstelle wieder nach Potsdam verlegt. Spät lagerte das Heeresarchiv Potsdam größere Mengen seines Archivguts aus. Kurz vor der Einschließung Berlins wurden in "zwei Transporten von je 4-6 Eisenbahnwaggons" (Poll) die Kriegstagebücher des 2. Weltkriegs und wenige besonders wertvolle ältere Akten nach Blankenburg im Harz und nach Bad Reichenhall bzw. Kufstein verlagert. Das Archivgut in Blankenburg beschlagnahmten die Westalliierten. Es handelte sich dabei um die Kriegstagebücher der Armeeoberkommandos, der Generalkommandos, der Divisionen und weiterer Heeresdienststellen sowie Teile älterer Akten. Die Kriegstagebücher von Spitzenbehörden des Heeres verbrannten auf Befehl des Beauftragten des Führers für die militärische Geschichtsschreibung Scherff in Reichenhall bzw. Kufstein. Die Vernichtung älterer Akten, der Nachlässe und Sammlungen in Reichenhall konnte vom zuständigen Beamten verhindert werden. Heeresarchiv Wien Der Chef der Heeresarchive übernahm nach der Eingliederung Österreichs 1938 das Kriegsarchiv Wien. Es war das zentrale Militärarchiv der österreichisch-ungarischen Monarchie bis 1918 und der Republik Österreich bis 1938. Nach Beginn des 2. Weltkriegs wurde dem Heeresarchiv Wien die Aktensammelstelle Südost zur Aufnahme von Beuteakten aus dem Südostraum unterstellt. In territorialen Angelegenheiten war das Heeresarchiv Wien an die Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis XVII (Wien) gebunden. Das Kriegsarchiv untersteht heute dem Österreichischen Staatsarchiv. Heeresarchiv München Das Kriegsarchiv München konnte nach der Gründung des Reichsarchivs 1919 seinen Status als eigenständiges bayerisches Archiv bewahren und wurde nicht als Reichsarchivzweigstelle, wie die Archive in Dresden und Stuttgart, dem Reichsarchiv unterstellt. Der Chef der Heeresarchiv übernahm 1937 das Kriegsarchiv München als Heeresarchiv München. Das Heeresarchiv München umfasste die gesamte bayerische militärische Überlieferung von ca. 1650 bis 1920. Nach Beginn des 2. Weltkriegs ist dem Heeresarchiv München die Aktensammelstelle Süd, insbesondere zur Aufnahme italienischer Beuteakten, unterstellt worden. In territorialen Angelegenheiten war das Heeresarchiv München an die Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis VII (München) gebunden. Das Kriegsarchiv München ist nach dem 2. Weltkrieg dem bayerischen Hauptstaatsarchiv unterstellt worden. Trotz Kriegsverlusten ist der größte Teil der Bestände erhalten geblieben und ermöglicht als Ersatzüberlieferung für die verlorengegangene Überlieferung des Heeresarchivs Potsdam Quellenforschungen für die Militärgeschichte vor 1919. Heeresarchiv Dresden Der Chef der Heeresarchive übernahm 1937 die Reichsarchivzweigstelle Dresden vom Reichsarchiv als Heeresarchiv Dresden. Diese Dienststelle war für die Bestände des sächsischen Heeres zuständig (XII. (I. Königlich Sächsisches) Armeekorps und XIX. (II. Königlich Sächsisches) Armeekorps). Ohne klare Abgrenzung der Bestände zum Hauptstaatsarchiv Dresden umfassten die Bestände des Heeresarchivs Dresden eine Laufzeit von 1830 - 1919. In territorialen Angelegenheiten war das Heeresarchiv Dresden an die Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis IV (Dresden) gebunden. Beim angloamerikanischen Luftangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 erlitten v.a. die personenbezogenen Unterlagen des sächsischen Heeres Verluste. Trotz Kriegsverlusten ist der größte Teil der Bestände erhalten geblieben und ermöglicht als Ersatzüberlieferung für die verlorengegangene Überlieferung des Heeresarchivs Potsdam Quellenforschungen für die Militärgeschichte vor 1919. Die erhaltenen Bestände des Heeresarchivs Dresden gab die Regierung der UdSSR an die Regierung der DDR nach dem Krieg zurück. Sie wurden bis zur Wiedervereinigung im Militärarchiv der DDR in Potsdam verwaltet. Das Bundesarchiv-Militärarchiv übergab die Bestände 1991 dem Hauptstaatsarchiv Dresden. Heeresarchiv Stuttgart Der Chef der Heeresarchive übernahm 1937 die Reichsarchivzweigstelle Stuttgart vom Reichsarchiv als Heeresarchiv Stuttgart. Diese Dienststelle war für die Bestände des württembergischen Heeres (XIII. (Königlich Württembergisches) Armeekorps) und des XIV. (Großherzoglich Badischen) Armeekorps zuständig. In territorialen Angelegenheiten war das Heeresarchiv Stuttgart an die Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis V (Stuttgart) gebunden. Das Heeresarchiv Stuttgart ist ohne Kriegsverluste erhalten geblieben und ermöglicht als Ersatzüberlieferung für die verlorengegangene Überlieferung des Heeresarchivs Potsdam Quellenforschungen für die Militärgeschichte vor 1919. Das Heeresarchiv Stuttgart ist heute dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart unterstellt. Die Archivalien des XIV. (Großherzoglich Badischen) Armeekorps lagern im Generallandesarchiv in Karlsruhe, obwohl das Großherzogtum Baden von 1871-1919, im Gegensatz zu Bayern, Sachsen und Württemberg, nicht über ein militärisches Reservatrecht verfügte. Heeresarchiv-Zweigstelle Prag Die Heeresarchiv-Zweigstelle Prag verwaltete das ehemalige tschechische Heeresarchiv und erfasste Archivgut des österreichisch-ungarischen Heeres in Böhmen und Mähren. Es war mit der Ergänzung des dienstlichen Archivgutes durch Sammlungen, die Bereitstellung der Bestände zur Benutzung durch Dienststellen der Wehrmacht sowie mit der Auskunfterteilung beauftragt. In territorialen Angelegenheiten war die Heeresarchiv-Zweigstelle Prag an die Weisungen des Wehrmachtbevollmächtigten beim Reichsprotektor in Böhmen und Mähren (Wehrkreisbefehlshaber in Böhmen und Mähren) gebunden. Heeresarchiv-Zweigstelle Danzig Die Heeresarchiv-Zweigstelle Danzig erfasste das in den Ostfeldzügen erbeutet militärische Archivgut, insbesondere das polnische Heeresarchiv. Es hatte dieses Material zu erfassen, nutzbar zu machen und aus den Akten Auskünfte zu erteilen. In territorialen Angelegenheiten war die Heeresarchiv-Zweigstelle Danzig an die Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis XX (Danzig) gebunden. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Militärbefehlshaber in Frankreich Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Militärbefehlshaber in Frankreich in Paris hatte die französischen Heeresarchive zu beaufsichtigen und auszuwerten. Er sollte Quellen zur deutschen Geschichte inventarisieren, Dokumente kopieren und zeitgeschichtliches Material sammeln. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Militärbefehlshaber in Belgien und Nordfrankreich Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Militärbefehlshaber in Belgien und Nordfrankreich in Brüssel sollte das belgische Heeresarchiv auswerten, die Benutzung durch deutsche Dienststellen ermöglichen, Quellen zur deutschen Geschichte inventarisieren, Dokumente kopieren und zeitgeschichtliches Material sammeln. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Elsass-Lothringen Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Elsass-Lothringen in Metz war mit der Wiedererfassung deutscher Heeresakten, der Sichtung französischer Beuteakten, insbesondere der Maginot-Linie, und mit der Bereitstellung von Akten für Dienststellen der Wehrmacht befasst. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in den Niederlanden Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in den Niederlanden mit Sitz im Haag hatte die niederländischen Heeresarchive zu beaufsichtigen und auszuwerten. Er sollte Quellen zur deutschen Geschichte inventarisieren, Dokumente kopieren und zeitgeschichtliches Material sammeln. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Befehlshaber der deutschen Truppen in Dänemark Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Befehlshaber der deutschen Truppen in Dänemark mit Sitz in Kopenhagen sollte das dänische Heeresarchiv auswerten und zeitgeschichtliches Material sammeln. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Wehrmachtbefehlshaber Norwegen Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Wehrmachtbefehlshaber Norwegen in Oslo übernahm die Leitung des norwegischen Heeresarchivs, erteilte deutschen Dienststellen Auskünfte und sammelte zeitgeschichtliches Material. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Italien Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Italien wurde nach dem Abfall Italiens und dem Einmarsch der Wehrmacht in Italien 1943 mit der Sicherstellung des Aktenmaterials der italienischen Armee für die Kriegsgeschichtsschreibung und die Auswertung durch Wehrmacht-Dienststellen beauftragt. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Athen Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Athen war nach der Besetzung Griechenlands mit der Sichtung und Sicherstellung der griechischen Heeresakten sowie einer archivisch-militärischen Bestandsaufnahme befasst. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Belgrad Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Belgrad wertete die jugoslawischen Heeresakten aus, erteilte Wehrersatz-Dienststellen, Versorgungsämtern und in Umsiedlungsfragen Auskünfte. Des Weiteren sollte er zeitgeschichtliches Material sammeln. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Wehrmachtbefehlshaber Ostland Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Wehrmachtbefehlshaber Ostland in Riga verwaltete und wertete die militärischen Archive und Bestände in Riga, Kaunas, Wilna aus. Er erteilte Auskünfte für die Wehrersatz-Dienststellen und erfasste deutsche und polnische Heeresakten. Des Weiteren sollte er zeitgeschichtliches Material sammeln. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Wehrmachtbefehlshaber Ukraine Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Wehrmachtbefehlshaber Ukraine in Kiew hatte die militärischen Archive in Kiew und Charkow auszuwerten sowie österreichische und polnische Heeresakten zu erfassen. Er war mit der Sammlung zeitgeschichtlichen Materials befasst. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Kommandierenden General der Sicherungstruppen und Befehlshaber im Heeresgebiet Nord Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Kommandierenden General der Sicherungstruppen und Befehlshaber im Heeresgebiet Nord hatte die sichergestellten militärischen Archive auszuwerten und zeitgeschichtliches Material zu sammeln. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Mitte Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Mitte hatte die sichergestellten militärischen Archive auszuwerten und zeitgeschichtliches Material zu sammeln. Wehrmacht-Sichtungsstelle für Beuteakten Die Wehrmacht-Sichtungsstelle für Beuteakten prüfte die von der Front eintreffenden Beuteakten auf Ihren Gehalt und leitete diese, soweit ihr die Akten für die weitere Kriegsführung wichtig erschien, an Dienststellen der Wehrmacht weiter. In territorialen Angelegenheiten war die Wehrmacht-Sichtungsstelle für Beuteakten an die Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis III (Berlin) gebunden. Vorprovenienz: Reichsarchiv Inhaltliche Charakterisierung: Die Akten des Bestandes RH 18 Chef der Heeresarchive enthalten Personal- und Sachakten des "Chefs der Heeresarchive" und fast aller ihm unterstellter Dienststellen. Daneben finden sich in dem Bestand Vorschriften und Bekanntmachungen der jeweils territorial zuständigen Kommandobehörde, z.B. des Militärbefehlshabers in Frankreich oder des Befehlshabers im Wehrkreis VII (München). Dem Bestand sind die Aktenverzeichnisse zu den Beständen des Heeresarchivs Potsdam zugeordnet. Darunter fallen Findhilfsmittel der Registraturen, Ablieferungsverzeichnisse und Findbücher der Heeresarchive. Diese Aktenverzeichnisse geben einen zahlenmäßigen und inhaltlichen Überblick der ehemals vorhandenen Bestände und ergänzen die verlorengegangenen Bestände der preußischen Armee um Organisationsunterlagen. Die Nachlassverzeichnisse enthalten biographische Angaben. Eine Besonderheit des Bestandes RH 18 sind seine Personalakten, die, im Gegensatz zu den meisten anderen personenbezogenen Unterlagen der Wehrmacht, nicht dem Bestand entnommen worden sind. Die Personalakten wurden bei den jeweiligen Dienststellen klassifiziert. Im Online-Findbuch zu RH 18 ist die Dauerausstellung des Heeresarchivs Potsdam, nach Vitrinen bzw. thematisch geordnet, virtuell rekonstruiert. Kriegstagebücher, Befehle, Militärkonventionen, Schriftwechsel bekannter Generale sowie zeitgeschichtliches Sammlungsmaterial von 1679 bis nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden von den Mitarbeitern des Heeresarchivs Potsdam in die Archivalienschau aufgenommen. Die Dokumente sind in Vitrinen thematisch abgelegt worden. Auf der Rückseite der Dokumente ist das zuständige Sachgebiet des Heeresarchivs Potsdam, der Bestand und die laufende Nummer angegeben. Diese Archivalien werden im Original vom Bundesarchiv-Militärarchiv nicht vorgelegt, sondern in Mikrofiches. Ein großer Teil der Unterlagen befand sich im Bestand MSg 101, dieser wurde komplett zu RH 18 umsigniert. Erschließungszustand: Online-Findbuch Umfang, Erläuterung: 2482 AE Zitierweise: BArch, RH 18/...

Deimling, Berthold von (Bestand)
BArch, N 559 · Bestand · 1881-1949
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: General der Infanterie Berthold von Deimling Lebensdaten 21.03.1853 in Karlsruhe 03.02.1944 in Baden-Baden Werdegang 1873 Beförderung zum Sekondeleutnant 1875 Wechsel zum Infanterie-Regiment „Herzog von Holstein" (Holsteinisches) Nr. 85 (Rendsburg) 1880 Beförderung zum Leutnant 1879 bis 1882 Kriegsakademie Berlin 1882 Offizier im Infanterie Regiment Nr. 85 1886 Versetzung in den Großen Generalstab (Eisenbahn-Abteilung) 1888 Hauptmann 1891 Generalstabsoffizier in der 1. Division in Königsberg 1893 Major 1895 im Generalstab des XVI. Armeekorps 1898 Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment „Prinz Wilhelm" (4. Badisches) Nr. 112 in Mülhausen (Sundgau) 1900 Oberstleutnant und Versetzung in den Großen Generalstab (Chef Operationsabteilung II) 1903 Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regiments Nr. 112 in Mühlhausen 1904 Kommandeur des 2. Feldregiments 1905 Stellvertreter des Oberbefehlshabers für die Südregion 1905 Erhebung in den erblichen Adelsstand 1906 Kommandeur der Schutztruppe in Südwestafrika 1907 Generalmajor 1908 Rückkehr und Kommandeur der Infanterie-Brigade 58 (Mühlhausen) 1910 Generalleutnant und Ernennung zum Kommandeur der 29. Division in Freiburg i. Br. 1913 General der Infanterie und Kommandierender General des XV. Armeekorps (Straßburg) 1914 Kriegseinsatz im südlichen Elsass, an der Aisne, vor Ypern in Flandern, vor Verdun (XV. Armeekorps) 1916 Auszeichnung mit dem Pour le Merite (Einnahme des Fort Vaux) 1916 Einsatz an der Somme 1916 Versetzung zum Abschnittskommandeur der Armee-Abteilung B (Vogesen) 1917 Verabschiedung unter gleichzeitiger Ernennung zum Chef des 1. Unter-Elsässischen Infanterie-Regiments Nr. 132. Bestandsbeschreibung: Der Bestand enthält Lebenserinnerungen, u.a. über die Tätigkeit als Kommandeur der Schutztruppe in Südwestafrika (1906-1907), der 58. Infanterie-Brigade in Mülhausen/Elsaß (1907-1910) und der 29. Division in Freiburg (1910-1913) sowie als Kommandierender General des XV. Armeekorps in des 2. Feldartillerieregiments in Südwestafrika 1904-1906 (Herero- und Hottentottenaufstände); weitere Unterlagen aus der Dienstzeit in Südwestafrika sowie aus dem 1. Weltkrieg; Korrespondenzen u.a. mit Ludendorf und Hindenburg sowie aus der Zeit nach der Pensionierung; ferner Zeitungsartikel und Bildmaterial. Hinweise auf andere Bestände R 1001 Reichskolonialamt (Online-Findmittel) R 1002 Behörden des ehemaligen Schutzgebietes Deutsch-Südwestafrika (Online-Findmittel) N 14 Nachlass Ludwig Boell N 38 Nachlass Arnold Lequis N 103 Nachlass Paul von Lettow-Vorbeck NL 30 Viktor Franke Zitierweise: BArch, N 559/...

Deimling, Berthold von
Staatsarchiv Hamburg, 371-8 II · Bestand · 1844-1947
Teil von Staatsarchiv Hamburg (Archivtektonik)

Verwaltungsgeschichte: Vorbemerkung Die Deputation für Handel und Schiffahrt trat 1863 an die Stelle der Schiffahrts- und Hafendeputation, von der sie folgende Aufgaben übernahm: Schifffahrtsangelegenheiten, Hafenverwaltung, Lots-, Leucht- und Tonnenwesen, Quarantänewesen, Rettungswesen, Dispachewesen, Seemannswesen, Prüfungswesen für Seeleute (Navigationsschule). An weiteren Aufgaben wurden die Geschäfte der bisherigen Kommission für die Schiffspapiere (Schiffsregistratur), der bisherigen Deputation zur Maklerordnung (Makler und Auktionatoren), der Kornordnung und der Kempe (Beaufsichtigung der Kornmaße), sowie die Aufsicht über die öffentlichen Kräne und Waagen übernommen. Das früher der Schiffahrts- und Hafendeputation unterstehende Wasserbauwesen (Strom- und Hafenbau) wurde gleichzeitig der Baudeputation übertragen. Eine neue Aufgabe war ferner die Bearbeitung von Angelegenheiten des Handels, die vorher die Commerzdeputation wahrgenommen hatte. Hierzu gehörte auch die Bestellung und Vereidigung verschiedener Sachverständiger. 1866 wurde die Commerzdeputation in die Handelskammer umgewandelt und bestimmt, daß diese ihre Anträge an die Deputation für Handel und Schiffahrt zu richten und dieser Behörde Gutachten zu erteilen habe. Die daher in den meisten Akten dieses Bestandes vorhandenen Stellungnahmen der Handelskammer, anderer Interessenverbände und einzelner Firmen geben diesem Bestand einen besonderen Wert. Später übernahm die Deputation als weitere Aufgaben 1866 die neugeschaffene Kaiverwaltung, 1868 die Norddeutsche Seewarte, die 1875 als Deutsche Seewarte vom Reich übernommen wurde, 1870 das Eichwesen, 1875 die Aufsicht über die Strandämter, 1882 die Aufsicht über den Petroleumhafen als Nachfolgerin der Teerhofdeputation und 1897 die Münzstätte nach Aufhebung der Kommission für die Münzstätte. 1907 wurde die Deputation durch Vertreter der Gewerbekammer und der Detaillistenkammer erweitert und in Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe umbenannt. Die Deputation übernahm 1907 das Fischereiwesen (Fischereidirektion) - Binnenfischereisachen verblieben bei der Landherrenschaft -‚ 1915 die neugeschaffene Preisprüfungsstelle (für das Stadtgebiet), 1918 die den drei örtlichen Preisprüfungsstellen übergeordnete Landespreisprüfungsstelle. Nach dem Übergang des Zollwesens auf die Reichsverwaltung übernahm die Deputation 1920 die Hamburg verbliebenen Aufgaben auf dem Gebiete der Zölle und Verbrauchssteuern (vorher Deputation für indirekte Steuern und Abgaben und Senatskommission für das Zollwesen), das Handelsstatistische Amt (vorher der Deputation für indirekte Steuern und Abgaben unterstellt), die Abwicklung der seit 1914 von der Deputation für indirekte Steuern und Abgaben bearbeiteten Kriegsmaßnahmen gegen feindliche Unternehmungen und feindliches Eigentum (Entschädigungen und Rückerstattungen), dazu ferner das neuerrichtete Freihafenamt. 1921 ging die Verwaltung der Wasserstraßen und Seezeichen auf das Reich über, und 1926 übernahm die neugeschaffene Wasserstraßendirektion (Reichswasserstraßenverwaltung) die noch bis dahin von der Deputation wahrgenommenen Aufgaben auf dem Gebiet des Wasserstraßenwesens. Bei der Deputation verblieben dagegen 1926 die Verwaltung der sogenannten “Hafenelbe“ von Orthkaten bis Blankenese und das Hafenlotsenwesen. Die Deputation übernahm 1928 das Auswanderungsamt (vorher Behörde für das Auswanderungswesen), das Innungsaufsichtsamt (vorher Aufsichtsbehörde für die Innungen), die Schlachthof- und Viehmarktverwaltung (vorher Schlachthofdeputation), die Aufgaben der Senatskommission für die Eisenbahnangelegenheiten und das Bergwesen (vorher Aufsichtsbehörde für das Bergwesen). Neben die Schlachthof- und Viehmarktverwaltung trat später noch die Deichtormarktverwaltung und die Verwaltung der Jahr- und Wochenmärkte. Gleichzeitig wurde die Seefahrtsschule an die Berufsschulbehörde abgegeben. Weiter übernahm die Deputation 1930 Strom- und Hafenbau (vorher Baubehörde) und 1933 das Weltwirtschaftsarchiv (vorher Hochschulbehörde). 1933 wurde die Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe in Behörde für Wirtschaft umbenannt; sie unterstand der Verwaltung für Wirtschaft, Technik und Arbeit. Auf die Behörde für Technik und Arbeit ging 1933 Strom- und Hafenbau über. Als neue Aufgaben kamen hinzu 1935 das Arbeitsbeschaffungswesen (vorher der Verwaltung für Wirtschaft, Technik und Arbeit unmittelbar unterstellt) und die Preisbildungs- und Überwachungsstelle. Das Arbeitsbeschaffungswesen war 1936-1937 vorübergehend selbständig als “Arbeitsbeschaffungsamt“, ab 1958 Referat innerhalb der Dienststelle “Sonderbeauftragter für Wirtschaftsförderung und Vierjahresplan“, die wiederum zu der Zeit eine Abteilung der Verwaltung für Handel, Schiffahrt und Gewerbe bildete und seit 1939 selbständige Dienststelle innerhalb der Gemeindeverwaltung Hamburgs war. Während des Krieges wurden die Geschäfte dieser Dienststelle von der “Abteilung Vierjahresplan“ der Verwaltung für Handel, Schifffahrt und Gewerbe weitergeführt. Diesen Namen führte die bisherige Behörde für Wirtschaft seit 1938. Ihr wurde 1941 Strom- und Hafenbau auch wieder unterstellt. Von der Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe und ihren Nachfolgebehörden wurden an das Staatsarchiv abgeliefert: 1927: Akten der Hauptgruppen I - XXX und XXXII, Kriegsakten, Akten der Übergangswirtschaft und Akten der 10. Kommission des Arbeiter- und Soldatenrats; 18.12.1929: Akten der Hauptgruppe XVI Zoll-, Steuer- und Stempelsachen (zusammen mit Akten der Senatskommission für die Zollverwaltung); 15. 3.1935: Akten der Hauptgruppe XXVIII über Personalangelegenheiten der Kaiverwaltung; 11. 8.1937: der größte Teil der jetzt im Bestand Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe III zusammengefaßten Akten; 20.10.1937: Geheimakten aus den Jahren 1882-1919; 25. 4.1938: Akten der Rechnungsabteilung (RA-Akten) und Kriegsakten über die Verwaltung feindlichen Vermögens; 16. 5.1938: Akten mit Einsprüchen einzelner Firmen gegen die Veranlagung zu Beiträgen zur Detaillistenkammer 1935-1936 mit den Aktenzeichen 250-02 Nr.1-63 (sämtlich kassiert); 29. 3.1940: Akten über Seuchenbekämpfung auf Schiffen und in Häfen (P-Akten); 21.10.1943 Geheimakten aus den Jahren 1922-1935; 10. 3.1954 u. 8. 5.1957: die noch beim Amt für Hafen und Schiffahrt vorhandenen erhalten gebliebenen Reste der Akten der Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe in 142 Paketen. Die Ablieferungsverzeichnisse von 1927-1943 befinden sich nunmehr in der Beiakte zu H 9780/58, die von 1954 und 1957 in der Geschäftsakte 2112-0/2 Mat. Eine wahrscheinlich schon vor 1914 als besonderer Bestand „Eichwesen“ aufgestellte Ablieferung wurde unter der - ursprünglichen - Signatur IV A, die vorher als Senatsakten (Cl.VIII Nr. XLIII) registrierten Protokolle unter III C in diesen Bestand hineingenommen. Die Protokolle wurden wie folgt abgeliefert: 23. 4.1892: Protokolle der Deputation 1886-1891, 12. 7.1892: Protokolle der Deputation 1867-1872 und Protokolle der Sektion für Schiffahrt 1864-1866, 26. 4.1902: Protokolle der Deputation 1863-1866,1873-1885 und Protokolle der Sektion für Handel 1864-1866. Von 1892-1929 wurden die Protokolle jährlich abgeliefert. Insgesamt sind etwa 100 lfd. Meter abgeliefert worden. Die nach den Kassationen verbleibenden 65 lfd. Meter sind jetzt als Registraturen I, II Spezialakten, II Generalakten und III aufgestellt worden. Die älteste, nur von 1863-1867 reichende Registratur bildet fortan den Bestand 371-8 I Deputation für Handel, Schiffahrt und. Gewerbe I (siehe besondere Vorbemerkung). Es folgt die umfangreiche und wichtigste Registratur, die nach Aufhebung der beiden Sektionen für Handel und für Schiffahrt im Jahre 1867 eingerichtet wurde. Sie zerfällt in General- und Spezialakten. Generalakten Diese Registratur wurde etwa um die gleiche Zeit wie die der Spezialakten - um 1868 - eingerichtet und bestand aus den gleichen Hauptgruppen I-XXIV, zu denen im Laufe der Zeit ebenfalls die Hauptgruppen XXV bis XXXII hinzukamen. Die jüngste Hauptgruppe XXXIII “Hafen- und Schiffahrtsabkommen mit Preußen“ gibt es nur bei den Generalakten. Ein nach 1920 angelegtes Behördenverzeichnis, welches die Hauptgruppe XXXIII noch nicht enthält, wurde unter der Signatur III B 5.40 in den Bestand Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe II Spezialakten eingeordnet. Die älteren Generalakten bestanden zumeist nur aus Gesetzen, Verordnungen usw. im Druck; diese konnten größtenteils kassiert werden. Ein weiterer Teil der Akten enthielt nur Hinweise auf Spezialakten. Spezialakten Der Bestand Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe II Spezialakten bestand anfangs aus den Hauptgruppen I-XXIV, zu denen im Laufe der Zeit noch die Hauptgruppen XXV-XXXII hinzukamen. Das einzige, 1954 an das Staatsarchiv gelangte Behördenverzeichnis ist offenbar erst nach der Übernahme der Zollsachen im Jahre 1920 angelegt worden. Es enthält in seinem jetzigen Zustand nur die die Hafen- und Schifffahrtssachen behandelnden Aktengruppen. Die übrigen Hauptgruppen sind ausgeheftet worden. Mit Hilfe dieses Verzeichnisses und einer Sammlung der dazugehörigen Unterverzeichnisse läßt sich ein Überblick über den ursprünglichen Umfang dieser Aktengruppen, die eingetretenen Kriegsverluste, die vorgenommenen Kassationen und über die durch die Reichswasserstraßenverwaltung und die Behörde für Wirtschaft und Verkehr weitergeführten Akten gewinnen. Unter der Signatur III B 5.40.1. wurde es in diesen Bestand eingeordnet. Die Akten des “Sonderbeauftragten für Wirtschaftsförderung und Vierjahresplans“ wurden aus den Hauptgruppen VI und XXI herausgenommen und bilden jetzt die Hauptgruppe XXXIII. Die Sonderregistraturen: Kriegsakten, Akten der Kommission 10 des Arbeiter- und Soldatenrats, der Übergangswirtschaft und Geheimakten wurden als Hauptgruppen XXXIV bis XXXVIII diesem Bestand angehängt. Die Gruppen XXVII “Auskünfte“ und XXVIII “Personalien“ wurden aufgelöst und auf zum Teil neueingerichtete Untergruppen verteilt. Mit den Ordnungszahlen 100 ff. oder 200 ff. wurden nur mit Gruppensignaturen versehene sogenannte “Sammelakten“ und aus ungeordneten Schriftstücken gebildete Akten den Untergruppen angehängt. Der Bestand Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe III ist eine Zusammenfassung verschiedener Aktenreihen, die neben der Hauptregistratur (Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe II Spezialakten und II Generalakten) - siehe besondere Vorbemerkung - entstanden waren. 29.XI.1960 Homann Bestandsbeschreibung: Band 1: Generalakten Bände 2-4: Spezialakten Bände 5-6: Hinweissammlung Zu den von der Schiffahrts- und Hafendeputation 1863 übernommenen Aufgaben (s. 371-8 I) traten die folgenden hinzu: 1866 die Bearbeitung von Angelegenheiten des Handels und die Kaiverwaltung, 1868 die Norddeutsche Seewarte, 1870 das Eichwesen, 1875 die Aufsicht über die Strandämter, 1882 die Aufsicht über den Petroleumhafen, 1897 die Münzstätte. 1907 wurde die Deputation durch Vertreter der Gewerbekammer und der Detaillistenkammer erweitert und in Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe umbenannt. Die Deputation übernahm weiter 1907 das Fischereiwesen, 1915 und 1918 die Preisprüfungsstellen, 1920 die nach Übergang des Zollwesens auf die Reichsverwaltung bei Hamburg verbliebenen Aufgaben auf dem Gebiet der Zölle und Verbrauchssteuern, das Handelsstatistische Amt und das Freihafenamt, 1926 die Verwaltung der sogenannten "Hafenelbe" von Orthkaten bis Blankenese und das Hafenlotsenwesen, 1928 das Auswanderungsamt, das Innungsaufsichtsamt, die Schlachthof- und Viehmarktverwaltung, die Aufgaben der Senatskommission für die Eisenbahnangelegenheiten und das Bergwesen. 1933 wurde die Deputation in Behörde für Wirtschaft umbenannt und der Verwaltung für Wirtschaft, Technik und Arbeit unterstellt. 1935 kam als neue Aufgaben das Arbeitsbeschaffungswesen und die Preisbildungs- und Überwachungsstelle hinzu. 1938 wurde die Behörde für Wirtschaft in Verwaltung für Handel, Schiffahrt und Gewerbe umbenannt. 1938 und dann wieder während des Krieges wurden die Geschäfte der Dienststelle "Sonderbeauftragter für Wirtschaftsförderung und Vierjahresplan" wahrgenommen. Nach dem Kriegsende 1945 wurden im Zuge der Zusammenlegung von Staats- und Gemeindeverwaltung die Zuständigkeiten im Geschäftsbereich der Verwaltung für Handel, Schiffahrt und Gewerbe neu geregelt. Nachfolgebehörde wurde 1946 die Verwaltung für Wirtschaft und Verkehr, die 1947 in Behörde für Wirtschaft und Verkehr umbenannt wurde (s. 371-16 I). Der Best. umfaßt die nach Aufhebung der Sektionen 1867 eingerichtete Hauptregistratur und bildet das Kernstück der wirtschaftsgeschichtlichen Überlieferung der Jahre 1868-1946/47. Er ist gegliedert in General- und Spezialakten. Beide Aktengruppen sind nach dem gleichen Registraturplan organisiert und in über 30 Hauptgruppen (z.T. identisch mit Zuständigkeitsbereichen) unterteilt. Hinweis: 371-6, 371-9, 371-16 I, 373-4, 373-7 I, 326-2 I (Ga)

Landesarchiv Sachsen-Anhalt, G 5 (Benutzungsort: Dessau) · Bestand · 1835 - 1949
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch; Findkartei (teilweise online recherchierbar); zum Teil unerschlossen Registraturbildner: Die erste Eisenbahn in der preußischen Provinz Sachsen nahm ihre Fahrt im Jahre 1839 zwischen Magdeburg und Schönebeck auf. Sie war das erste Teilstück der 1839/40 eröffneten Eisenbahnlinie Magdeburg-Leipzig, die mit einer Streckenführung von Preußen über Anhalt-Köthen bis nach Sachsen die erste länderübergreifende Bahnverbindung in Deutschland darstellte und im Jahre 1841 mit dem Bahnhof Köthen auch den ersten deutschen Eisenbahnknotenpunkt aufwies. Verantwortlich zeichnete für Bau und Betrieb dieser Eisenbahnlinie die Magdeburg-Leipziger Eisenbahngesellschaft. Vorrangig private Eisenbahngesellschaften trieben damals die verkehrstechnische Revolution auf der Schiene voran. Viele weitere Schienenverbindungen entstanden in der Folgezeit, so im Jahre 1843 die Strecke Magdeburg-Halberstadt und 1845 die Linie Berlin-Potsdam-Magdeburg. Nach dem Scheitern einer Verstaatlichungsinitiative des Reiches in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts setzten von Seiten des preußischen Staates Bestrebungen ein, die Eisenbahngesellschaften aufzukaufen. Der Kauf der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft durch den Staat im Jahre 1879 war vertraglich an die Errichtung einer königlichen Verwaltungsbehörde geknüpft. Infolgedessen wurde am 29. Dezember 1879 die „Königliche Eisenbahndirektion in Magdeburg“ gegründet. Die Zuständigkeit der Direktion, die auch die Verwaltung des Hannover-Altenbekener Eisenbahnunternehmens und der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft vorsah, reichte bis in den Berliner Raum. Mit der Neuorganisation der preußischen Eisenbahnverwaltung 1895, in deren Folge auch die Eisenbahndirektion Halle entstand, war für die Eisenbahndirektion Magdeburg ein Verlust von mehr als 200 Eisenbahnkilometern verbunden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde in Umsetzung der Bestimmungen der Weimarer Verfassung am 1. April 1920 der Staatsvertrag zur Gründung der Deutschen Reichseisenbahnen in Kraft gesetzt. Für die zunächst dem Reichsverkehrsministerium unterstellten Reichseisenbahnen wurde 1924 ein eigenens Unternehmen "Deutsche Reichsbahn" gegründet. Die im gleichen Jahr gebildete Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) übernahm am 11. Oktober 1924 den Betrieb der Reichseisenbahnen. Die Verwaltung des Streckennetzes oblag den bereits 1922 gebildeten Reichsbahndirektionen. Auf die Direktion in Magdeburg hatte dies zunächst nur namensändernde Auswirkungen. Doch am 1. Oktober 1931 folgte die Schließung der Reichsbahndirektion Magdeburg und damit die Aufteilung ihrer Reichsbahnbetriebsämter auf die Reichsbahndirektionen Hannover, Halle und Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg, am 18. August 1945, wurde die Reichsbahndirektion Magdeburg wiederbegründet. Ihre Zuständigkeit weitete sich in den Folgejahren auch auf die in den Jahren 1945 bis 1949 enteigneten Klein- und Privatbahnen aus. Mit dem Ende der DDR am 1. Oktober 1990 wurde die Reichsbahndirektion Magdeburg zum zweiten Male aufgelöst. Bestandsinformationen: Im Zuge der Privatisierung der Bahn im Jahre 1994 erfolgte auch die Auflösung der Verwaltungsarchive der Reichsbahndirektionen. Gemäß der vertraglichen Einigungen mit der Deutschen Bahn AG wurde das Schriftgut der ehemaligen Reichsbahndirektion Magdeburg an das damalige Landesarchiv Magdeburg abgegeben. Im Jahre 2008 kam der Bestand in die Abteilung Dessau des Landeshauptarchivs. Mit der Verstaatlichung der privaten Eisenbahngesellschaften sowie der Klein- und Privatbahnen nach 1945 gelangte auch deren Schriftgut in das Archiv der damaligen Eisenbahndirektion bzw. der späteren Reichsbahndirektion Magdeburg. Diese widerum musste infolge ihrer Auflösung im Jahre 1931 große Teile ihres Schriftgutes an die Reichsbahndirektion Hannover abgeben, weshalb sich entsprechende Archivalien heute auch im Niedersächsischen Hauptstaatsarchiv Hannover befinden. Auch die sich des öfteren geänderten Zuständigkeitsabgrenzungen zu den Direktionen in Halle und Berlin führten dazu, dass in den jeweiligen Archiven die unterschiedlichsten Provenienzen anzutreffen sind. Bei der Bestandsbildung der Reichsbahndirektion Magdeburg wurde eine Zäsur für das Jahr 1945/1949 vorgenommen. Im Jahr 1949 fanden die Verstaatlichungsmaßnahmen für die Klein- und Privatbahnen ihren Abschluss. Im Bahnarchiv der Reichsbahndirektion Magdeburg traf man die Entscheidung, das Schriftgut dieser Bahnen in den Bestand "G 5" als separate Bestandsgruppe zu integrieren und diesen Akten zu der Bestandssignatur "G 5" den Zusatz "Klb" für Kleinbahnen zu geben. Die Gliederung des Bestandes beruht auf einem im Bahnarchiv praktizierten Ordnungsschema. Für die Zeit von 1945-1990 wurde der Bestand "M 60" gebildet, wobei zeitliche Überschneidungen vorhanden sind. Zusatzinformationen: Wegen des großen Umfangs des Bestandes und um der Öffentlichkeit online möglichst schnell einen Zugang zu den Datensätzen auf Akten- bzw. Dokumentebene zu gewähren, erfolgt die Freischaltung einzelner Datensätze fortlaufend möglichst zeitnah nach ihrer Eingabe und Überprüfung. Es ist also zu berücksichtigen, dass die freigeschalteten Datensätze keineswegs den kompletten Bestand und teilweise auch nicht die gesamten Archivalien einer Gliederungsgruppe widerspiegeln. Enthaltene Karten: 500

Landesarchiv Sachsen-Anhalt, G 13 (Benutzungsort: Dessau) · Bestand · 1824-1969
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch 2014 (online recherchierbar) Registraturbildner: Im Zuge der Umgestaltung des Postwesens wurden 1850 aufgrund einer Kabinettsorder König Friedrich Wilhelms IV. vom 19. September 1849 26 Königliche Oberpostdirektionen gebildet: Aachen, Arnsberg, Berlin, Breslau, Bromberg, Coblenz, Köln, Cöslin, Danzig, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt, Gumbinnen, Königsberg, Liegnitz, Magdeburg, Marienwerder, Merseburg, Minden, Münster, Oppeln, Posen, Potsdam, Stettin, Stralsund und Trier. Die Oberpostdirektion Merseburg wurde für den Regierungsbezirk Merseburg eingerichtet. Die Oberpostdirektoren leiteten die Verwaltung ihrer Postbezirke selbständig und unter eigener Verantwortlichkeit. Die Beaufsichtigung des am 1. Mai 1849 eingerichteten Eisenbahn-Postdienstes erfolgte durch einen besonderen Eisenbahn-Postinspektor. Seine Geschäfte wurden von 1854 ab mit auf die Bezirkspostinspektoren übertragen. Da das Postamtsgebäude in Halle günstigere Bedingungen bot als das Gebäude in Merseburg, musste die Oberpostdirektion Merseburg zum 1. Oktober 1852 ihren Amtssitz nach Halle verlegen. Mit Verordnung vom 22. Dezember 1875 wurde ab Januar 1876 das Telegraphenwesen den Oberpostdirektionen übertragen. Die Postanstalten führten von diesem Zeitpunkt ab die Bezeichnung Post- und Telegraphenämter. Im November 1881 wurde in Magdeburg mit dem Bau einer Fernsprechanstalt begonnen. Diese wurde im Januar 1882 in Betrieb genommen. Für mehrere Oberpostdirektionen/Reichspostdirektionen zuständig waren die 1909 gebildeten Postscheckämter. Telegraphenbauämter wurden im Jahr 1920 eingerichtet. Die örtlichen Dienststellen als unterste Stufe der Postdienststellen bildeten die Postanstalten bzw. Postämter. Ebenfalls zu den örtlichen Dienststellen als unterste Stufe gehörten die Postagenturen, Posthilfsstellen, Bahnpostämter, Telegraphen- und Fernsprechämter sowie öffentliche Sprechstellen in den Gemeinden. Mit Gesetz zur Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung vom 27. Februar 1934 ist beschlossen worden, dass u.a. auch die Oberpostdirektion Halle bis zum 1. April 1934 aufzulösen ist. Das Gebiet der Oberpostdirektion Halle wird in die Reichspostdirektion Leipzig eingegliedert (gewissermaßen als Ausgleich für die Eingliederung der Reichsbahndirektion Leipzig in den Reichsbahndirektionsbezirk Halle). Zum Reichspostdirektionsbezirk Halle (Leipzig) gehörten: Oberpostdirektion Halle, Telegraphenzeugamt Halle; Telegraphenbauämter Halle, Naumburg, Torgau; Verstärkeramt Bitterfeld; Ämter größeren Umfangs: Halle 2, Bitterfeld, Eisleben, Merseburg, Naumburg, Sangerhausen, Weißenfels, Wittenberg, Zeitz Delitzsch, Eisenburg, Falkenberg, Torgau; Ämter mittleren Umfangs: Ammendorf, Corbetha, Elsterwerda, Hettstedt, Klostermansfeld, Könnern, Schkeuditz, Allstedt, Alsleben, Artern, Bad Dürrenberg, Bad Kösen, Bad Liebenwerda, Bad Schmiedeberg, Düben, Freyburg, Gräfenhainichen, Herzberg, Hohenmölsen, Jessen, Kölleda, Leuna, Mücheln, Querfurt, Roßla, Teuchern, Zahna; Ämter geringen Umfangs: Annaburg, Bad Bibra, Bad Lauchstädt, Belgern, Bockwitz, Crensitz, Crossen, Diemitz, Dölau, Dommitzsch, Droyßig, Eckartsberga, Ermsleben, Gerbstedt, Gröbers, Heldrungen, Heringen, Kelbra, Kemberg, Kleinwittenberg, Landsberg, Laucha, Lauchhammer, Lützen, Mansfeld, Mückenberg, Mühlberg, Nauendorf, Nebra, Niemberg, Oberröblingen, Ortrand, Osterfeld, Prettin, Pretzsch, Roitzsch, Roßleben, Schafstädt, Schildau, Schkölen, Schönewalde, Stößen, Stolberg, Teutschenthal, Theißen, Wallhausen, Wettin, Wiehe, Wippra, Wolfen, Zörbig, Zschornewitz. Bestandsinformationen: Im Zeitraum von 1989 bis 1991 erfolgten durch Mitarbeiter des Landeshauptarchivs Magdeburg mehrere Besuche im Verwaltungsarchiv der Deutschen Bundespost in Halle. Hier wurde das Archivgut gesichtet, bewertet und für die Übernahme in das Landeshauptarchiv (als Endarchiv) vorbereitet. Im Zuge der Standortprofilierung zwischen den einzelnen Standorten des Landeshauptarchivs gelangten die Postarchivalien in mehreren Schritten in die Abteilung 4 (Dessau) des Landeshauptarchivs. So wurden im Mai 2008 ca. 100 lfm Postarchivalien vom Standort Magdeburg übernommen. Im Dezember 2009 gelangten ca. 290 lfm vom Standort Merseburg zum Standort Dessau. Für die Postbestände wurde eine Zäsur auf Mai 1945 festgelegt. Durch die Weiterführung einiger Akteneinheiten beim Registraturbildner über diese Zäsur hinaus ließen sich Überschneidungen in den Laufzeiten der Bestände nicht vermeiden. Für die Archivalien der Post Halle wurden die Bestände G 13 Deutsche Reichspost. Reichspostdirektion Halle und M 403 Deutsche Post. Bezirksdirektion Halle gebildet. Bei der Übernahme der Archivalien vom Standort Merseburg war die Zäsur 1945 - Trennung der Archivalien der Reichspost und der Deutschen Post - noch nicht erfolgt. Für die Personalakten lag ein (wohl von einer Projektkraft erstelltes) Namensverzeichnis vor. Die Personalakten wurden mit einem Umfang von 50,0 lfm dem Bestand G 13 Deutsche Reichspost. Reichspostdirektion Halle zugewiesen. Für den Rest der vom Standort Merseburg übernommenen Postakten erfolgte zunächst eine Bestandszuweisung mit Zäsur 1945 und dann die Erschließung/Verzeichnung der einzelnen Akten über scopeArchiv. Im Rahmen der Erschließungs-/Verzeichnungsarbeiten erfolgte gleichzeitig die technische Bearbeitung der einzelnen Archivalien. Sie wurden gereinigt, entmetallisiert, geglättet, neu verpackt, beschriftet und kartoniert.

Deutscher Landwirtschaftsrat (Bestand)
BArch, R 8073 · Bestand · 1873, 1877, 1900-1933
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: 1872 als Spitzenorganistion der landwirtschaftlichen Zentralvereine entstanden und 1924 in das Vereinsregister eingetragen. Er setzte sich zusammen aus den Delegierten der landwirtschaftlichen Zentralvereine und später aus den Landwirtschaftskammern. Im Herbst 1933 zwangsweise in den Reichsnährstand überführt. Inhaltliche Charakterisierung: Vorhanden sind Akten zu Organisation und Tätigkeit des Deutschen Landwirtschaftsrats und seiner Einrichtungen 1913-1933, zu Angelegenheiten der Landwirtschaftskammern 1903-1933, dem Verhältnis zu anderen Organisationen, Institutionen und Unternehmen 1873, 1913-1933, zu Beziehungen zum Ausland 1921-1930, Agrarpolitik 1900-1933, Landwirtschaftstechnik 1907-1933 und Landwirtschaftliche Erzeugnisse 1887, 1909, 1917-1935, Außenhandel 1904-1905, 1914, 1924-1934, Eisenbahnwesen 1922-1932, wenige Akten zu einzelnen Landwirtschaftskammern. Erschließungszustand: Findbuch (o. Dat.) Zitierweise: BArch, R 8073/...

BArch, PH 14 · Bestand · 1897-1918
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Zum Ingenieur- und Pionierkorps gehörten die Pionier-Bataillone, die sich aus je vier Kompanien zusammensetzten. Sie hatten bestimmte technische Aufgaben besonders bei der Herstellung von Flußübergängen, bei Sprengarbeiten und der Feldbefestigung zu erfüllen. In ihrem Rahmen wurden im 1. Weltkrieg die Minenwerfer-, Gaskampf-, Starkstrom- und Flammenwerferformationen aufgestellt. Bestandsbeschreibung: Zum Ingenieur- und Pionierkorps gehörten die Pionier-Bataillone, die sich aus je vier Kompanien zusammensetzten. Sie hatten bestimmte technische Aufgaben besonders bei der Herstellung von Flussübergängen, bei Sprengarbeiten und Feldbefestigungen zu erfüllen. Während die Pioniere ursprünglich die Mutterwaffe der Eisenbahn-, Nachrichten-, Kraftfahr-, Luftschiffer- und Fliegertruppen bildeten, kamen im Ersten Weltkrieg zu den Pioniertruppen die Minenwerfer-, Gaskampf-, Starkstrom- und Flammenwerferformationen hinzu. Inhaltliche Charakterisierung: Die vorliegende Überlieferung besteht vornehmlich aus zufällig erhalten gebliebenen Kriegstagebüchern (oftmals nur Teile oder Abschriften), einzelnen Gefechtsberichten, Truppenbefehlen, Lagekarten bzw. -skizzen. Erschließungszustand: Findbuch Vorarchivische Ordnung: Die Akten des preußischen Ingenieur- und Pionierkorps wurden beim Brand des Heeresarchivs Potsdam 1945 weitgehend vernichtet. Nur wenige Aktensplitter sind überliefert und ins Archiv gelangt. 1994 kamen zu den im Militärarchiv Freiburg verwahrten Restakten noch einige Aktensplitter aus dem Militärarchiv der ehemaligen DDR hinzu. Die erhalten gebliebenen Akten der ehemaligen bayerischen, württembergischen, sächsischen und badischen Truppen befinden sich in den zuständigen Hauptstaatsarchiven in München, Stuttgart und Dresden sowie im Generallandesarchiv in Karlsruhe. Umfang, Erläuterung: Bestand ohne Zuwachs 8,9 lfm 344 AE Zitierweise: BArch, PH 14/...

Direktorium des Dreisamkreises (Bestand)
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, A 66/1 · Bestand · (1629-) 1809-1832 (-1864)
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik)

Behördengeschichte: Durch das Organisationsreskript vom 26. November 1809 wurde das Großherzogtum Baden nach dem Vorbild Frankreichs in zehn nach Bergen und Flüssen benannte Kreise mit so genannten Kreisdirektorien als Verwaltungsbehörden eingeteilt, davon im Sprengel des heutigen Staatsarchivs Freiburg die folgenden Kreisdirektorien: Direktorium des Seekreises mit Sitz in Konstanz 1809-1832 Direktorium des Donaukreises mit Sitz in Villingen 1819 aufgehoben und dem Seekreis zugeteilt; lediglich die Ämter Hornberg und Triberg fielen an den Kinzigkreis Direktorium des Wiesenkreises mit Sitz in Lörrach 1815 aufgehoben und komplett dem Dreisamkreis zugeteilt Direktorium des Dreisamkreises mit Sitz in Freiburg 1809-1832 Direktorium des Kinzigkreises mit Sitz in Offenburg 1809-1832 An der Spitze jedes Direktoriums stand ein Kreisdirektor, dem je ein Kreisrat für den rechts- und staatspolizeilichen sowie den staatswirtschaftlichen Aufgabenbereich zur Seite stand. Der Geschäftskreis der Kreisdirektorien umfasste am Anfang u. a. die Zivilrechtspflege, Aufsichtstätigkeiten in der Finanz- und Schulverwaltung, polizeiliche Aufgaben und die Pflege der Landwirtschaft. 1832 wurden die inzwischen auf sechs reduzierten Kreisdirektorien durch vier Kreisregierungen ersetzt, die ihren Sitz in Konstanz (Seekreis), Freiburg (Oberrheinkreis), Rastatt (Mittelrheinkreis) und Mannheim (Unterrheinkreis) hatten. Bestandsgeschichte: Das Staatsarchiv Freiburg hat im Zuge des Beständeaustauschs vom Generallandesarchiv Karlsruhe in den Jahren 2000 und 2002 in vier Ablieferungen insgesamt 75,60 lfd. m Akten erhalten, die dort bisher in Pertinenzbestände integriert waren. Im Rahmen einer Teilzeitbeschäftigung begann die Doktorandin Bettina Fürderer seit dem 1. August 2002 unter archivischer Fachaufsicht mit der Bildung provenienzgerechter Bestände für die Akten der Zugänge 2000/68, 2002/50 und 2002/57. Die Akten des ersten Zugangs 2000/40 waren bereits zu einem früheren Zeitpunkt bearbeitet worden. Seit Ende 2007 wird die von Bettina Fürderer begonnene Arbeit durch die Unterzeichnende weitergeführt. Ordnungs- und Verzeichnungsarbeiten: Bei der Strukturierung der Generalakten wurde weitgehend die Vor-Fackler’sche Registraturordnung aus dem 19. Jahrhundert berücksichtigt. Zu den Generalakten zählen neben den Akten ohne Ortsbezug auch solche Akten, die zu einem Betreff für mehrere Gemeinden angelegt wurden oder die einen ganzen Amtsbezirk betreffen (Beispiel: Bezirksarztstelle im Amtsbezirk Lörrach). Bei den Ortsakten wurde nach der badischen Amtsregistraturordnung nach H. Fackler von 1905 gegliedert (s.u.), allerdings ohne die dort verwendeten römischen und arabischen Ziffern, wobei auf die für einzelne Hauptpunkte vorgesehene Untergliederung wegen der geringen Anzahl der Aktenhefte fast immer verzichtet wurde. Die Gemeinden sind alphabetisch aufgelistet. Bei jeder Gemeinde wird der jeweilige Kreis angegeben, und zwar nach heutigem Stand, abgekürzt mit den Kennbuchstaben der Kraftfahrzeuge, und bei heute nicht mehr selbständigen Gemeinden zusätzlich der Name der neuen Gemeinde. Im Ortsindex sind neben den Gemeinden auch sonstige geographische Begriffe erfasst, v.a. Gewässer. Der Personenindex enthält neben natürlichen Personen auch die Namen von Standes- und Grundherrschaften. Bei der Umfangsangabe wurde bei Akten mit bis zu zehn beschriebenen Blättern immer die Blattzahl genannt. Bei Akten mit mehr als zehn beschriebenen Blättern wurde zunächst als Umfang "1 Faszikel" (Fasz.) angegeben; in einer späteren Verzeichnungsphase erfolgte dann die Angabe in Zentimetern (cm). Freiburg, im Oktober 2009 Erdmuthe Krieg Der Bestand wurde seit 2009 fortlaufend durch in den Bezirks- bzw. Landratsamtsbeständen aufgefundene Akten des Dreisamkreisdirektoriums ergänzt. Er umfasst nach Abschluss der Verzeichnung nunmehr 743 Faszikel und misst 20,2 lfd.m. Freiburg, März 2015 Dr. Christof Strauß Rubrikenordnung für die Großherzoglich Badischen Amtsregistraturen: I. Aufenthaltsrecht und Armenwesen II. Bergwesen III. Enteignung IV. Fischerei V. Forstwesen VI. Gemeindeverwaltung 1. Gemeindeorganisation (allgem.) 2. Gemeindedienste 3. Gemeindevermögen 4. Bürgerrecht und Bürgergenuss VII. Gewerbe und Handel, Fremdenverkehr 1. Organisation d. gewerbl. Wirtschaft 2. Struktur d. gewerbl. Wirtschaft 3. Förderung der gewerbl. Ausbildung 4. Gaststättenwesen 5. Märkte, Viehhandel und Wandergewerbe 6. Preise und Löhne 7. Energieversorgung 8. Gewerbeaufsicht und Erwerbslosenfürsorge VIII. Jagdsachen IX. Justizwesen 1. Bürgerliches Recht 2. Freiwillige Gerichtsbarkeit 3. Strafrecht X. Kirchen und Religionsgemeinschaften XI. Kostenwesen XII. Kredit- und Bankwesen XIII. Kreis- und Bezirksverbände XIV. Kunst und Wissenschaft XV. Landesvermessung XVI. Landwirtschaft 1. Landbau und Landeskultur a) Allg. Kulturpflege b) Weinbau und Rebschädlinge c) Allg. Schädlingsbekämpfung d) Betriebswirtschaftl. Verhältnisse, Anbau- und Erntestatistik e) Landwirtschaftl. Unterrichtswesen 2. Tierzucht 3. Grundstücksverkehr 4. Vereine und Ausstellungen XVII. Maß und Gewicht XVIII. Medizinalwesen 1. Heilpersonal 2. Gesundheitspflege im Allgemeinen 3. Nahrungsmittel 4. Krankheiten 5. Krankenhäuser 6. Irrenfürsorge 7. Leichen- und Begräbniswesen XIX. Militär- und Kriegssachen XX. Naturereignisse und Unglücksfälle XXI. Orden und Auszeichnungen XXII. Polizei 1. Allgemeine Polizeiverwaltung 2. Polizeistrafsachen 3. Sicherheitspolizei a) Öffentl. Ordnung und Sicherheit allgemein b) Abwehr staatsfeindl. Betätigung bis 1933 c) Desgl. nach der "Machtergreifung" d) Pass- und Legitimationswesen 4. Sittenpolizei 5. Bauwesen 6. Feuerpolizei und Brandsachen 7. Vereine und Versammlungen 8. Fundsachen 9. Naturschutz XXIII. Post- und -Telegraphenwesen XXIV. Presse und Druckschriften XXV. Staatsangehörigkeit und Auswanderung XXVI. Staatsfinanzwesen 1. Staatsvermögen und Staatsrechnungswesen 2. Steuersachen 3. Zollsachen 4. Münzsachen XXVII. Staatsorganisation 1. Reichsverfassung und Reichssachen 2. Großherzogliches Haus 3. Staatsverfassung 4. Staatsverwaltung 5. Bezirksverwaltung 6. Staatsdienst XXVIII. Staatsverhältnisse zum Ausland XXIX. Standes- und Grundherren XXX. Statistik XXXI. Stiftungen XXXII. Strafanstalten XXXIII. Straßen, Wege und Eisenbahnen XXXIV. Unterricht und Erziehung 1. Lehranstalten 2. Erziehungsanstalten 3. Zwangserziehung XXXV. Versicherungswesen 1. Arbeiterversicherung a) Allgemeines b) Krankenversicherung c) Unfallversicherung d) Invalidenversicherung e) Arbeitslosenversicherung 2. Angestelltenversicherung 3. Feuerversicherung 4. Landwirtschaftliche Versicherung a) Hagelversicherung b) Viehversicherung 5. Sonstige Versicherungen XXXVI. Veterinärwesen XXXVII. Wasserwesen und Schifffahrt XXXVIII. Wohlfahrtseinrichtungen

Eisenbahndirektion Würzburg (Bestand)
Staatsarchiv Würzburg , Eisenbahndirektion Würzburg · Bestand · 1907-1920
Teil von Staatsarchiv Würzburg (Archivtektonik)

Vorwort Eisenbahndirektion Würzburg: Im vorliegenden Findbuch werden 481 Archivalien verzeichnet, die aus den Abgaben Nr. 2/2003 (21.1.2003), 8/2013 (14.03.2013) und 13/2013 (27.06.2013) stammen. Die Akten wurden allesamt vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv zuständigkeitshalber an das Staatsarchiv Würzburg abgegeben. Außerdem wurde durch das vorliegende Findbuch der seit 1999 existierende Bestand der Eisenbahndirektion Würzburg aufgelöst und neu verzeichnet. Behördengeschichte Das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts brachte mehrere Reformen in der Eisenbahnverwaltung mit sich. Auf zentralbehördlicher Ebene wurde 1904 ein bayerisches Verkehrsministerium gebildet. Dieses übernahm Kompetenzen einer Ministerialabteilung des Außenministeriums, welche unter anderem für die Eisenbahn, die Post und das Telegraphenwesen zuständig war. Am 1.7.1907 wurden die beiden Generaldirektionen der Staatseisenbahn und für Post- und Telegraphenwesen aufgelöst und deren Kompetenzen ebenfalls dem Verkehrsministerium einverleibt. Das Verkehrsministerium bestand in dieser Form bis zum Jahr 1920, als die Eisenbahnverwaltung auf das Deutsche Reich überging. Ebenfalls im Jahr 1907 wurden die bisherigen 10 Eisenbahnbetriebsdirektionen (Augsburg, Bamberg, Ingolstadt, Kempten, München, Nürnberg, Regensburg, Rosenheim, Weiden und Würzburg) aufgelöst und neue Eisenbahndirektionen in Augsburg, München, Regensburg, Nürnberg und Würzburg geschaffen (vgl. GVBl. 1906, S. 871). Die Sprengelaufteilung erfolgte nicht flächig gemäß der Kreiseinteilung des bayerischen Staatsgebiets, sondern wurde entlang der Streckenführung des Eisenbahnnetztes durchgeführt. Diese erfolgte per Gesetz am 28.03.1907 (vgl. GVBl. 1907, S. 213). Ludwighafen am Rhein hatte ebenfalls eine Eisenbahndirektion. Deren Zuständigkeit wurde jedoch durch den Rheinkreis beschränkt. Der Sprengel der Eisenbahndirektion Würzburg umfasste große Teile Unterfrankens, reichte jedoch durch ganz West-Mittelfranken bis nach Nördlingen im Regierungsbezirk Schwaben. In Hanns Hubert Hofmann/Hermann Hemmerich, Unterfranken, Geschichte seiner Verwaltungsstrukturen seit dem Ende des Alten Reichs 1814-1980, zeigt die Karte Nr. 40 den gesamten Zuständigkeitsbereich der Eisenbahndirektion Würzburg. Die Novemberrevolution 1918 hatte zunächst keinen Einfluss auf die Struktur der Eisenbahndirektionen. Natürlich wurde seit 1918 auf den Zusatz "königlich" verzichtet. Erst durch den Staatsvertrag vom 30.04.1920 zwischen Bayern und dem Deutschen Reich ging die Eisenbahnverwaltung in die Zuständigkeit des Reichs über. Aus diesem Grund endet damit die Überlieferung der bayerischen Eisenbahndirektion Würzburg. Die bayerische Verwaltungsstruktur wurde jedoch in gleicher Form durch das Reichsverkehrsministerium weitergeführt. Bestandsgeschichte: Gemäß einem Erlass vom 24. Januar 1908 wurden die Akten des Ministeriums für Verkehrsangelegenheiten dem Eisenbahnmuseum in Nürnberg übereignet. Nach der endgültigen Auflösung der bayerischen Verwaltung der Eisenbahn im Jahr 1933 kamen noch die Akten der Mittel- und Unterbehörden hinzu. Der gesamte Bestand der üblicherweise "Verkehrsarchiv" genannten Überlieferung von ca. 60.000 Akten beim Eisenbahnmuseum Nürnberg wurde im Jahr 1992 vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv übernommen. Dort wurden die Akten gemäß ihrer Provenienz analysiert und bis zum Sommer 2013 abschließend gemäß den Zuständigkeiten an die Staatsarchive aufgeteilt. Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze: Der vorliegende Bestand wurde gemäß dem Aktenplan von 1924 strukturiert. Dieser wird beim Bayerischen Hauptstaatsarchiv unter der Signatur "Ehem. Verkehrsarchiv, Deutsche Reichsbahngesellschaft Gruppenverwaltung Bayern, Nr. 11233" verwahrt. Der Aktenplan war wohl durchgängig von 1907 bis 1931 in Gebrauch. Es handelt sich um einen rein alphabetischen Aktenplan. Insgesamt sind 21 Hauptgruppen aufgelistet. Darunter bestehen noch jeweils mehrere Gruppen und ggf. Untergruppen. Aktenzeichen, zu denen keine Akten vorgefunden wurden, sind im Inhaltsverzeichnis des Findbuchs nicht aufgeführt. Der Aktenplan wurde um drei Gliederungspunkte erweitert. Dabei handelt es sich um die Aktenzeichen KrA, KrP und KrB. Die Buchstaben A, P und B weisen auf den gleichen Themenkomplex hin, wie er bereits auch an anderer Stelle des Aktenplans behandelt wurde. Die Erweiterung Kr lässt sich mit "Kriegsmaßnahmen" auflösen. Damit ist ein direkter Bezug zum ersten Weltkrieg und dessen Abwicklung zum Ausdruck gebracht. Kopien des oben näher bezeichneten Aktenplans lassen sich in der Papierablage zum DMS in der Kanzlei des Staatsarchivs Würzburg unter dem Aktenzeichen 2001-2 finden. Auf den Akten waren Aufkleber festzustellen, auf denen vermerkt wurde, dass der entsprechende Akt 1931 abgeschlossen wurde. Dies lässt auf eine durchgängige Behörden- und Registraturtätigkeit zwischen 1907 und 1931 schließen. Die Bayerische Archivverwaltung ist für die Überlieferung der Personalakten von Eisenbahnbeamten bis zum 31.03.1920 zuständig. Allerdings wurden auch Personalakten übernommen, die wesentlich später abgeschlossen worden sind, übernommen. Als Grundlage der Provenienzzuweisung wurde die letzte Beschäftigungsbehörde zum Zeitpunkt der Pensionierung gewählt. In der Abgabe des Bayerischen Hauptstaatsarchivs aus dem Jahr 2003 wurde diese ungewöhnlich anmutende Provenienzzuweisung weiter durchgesetzt. So lassen sich im vorliegenden Findbuch auch Personalakten finden, die als Provenienzen die Reichs-/Bundesbahndirektionen Augsburg, München und Nürnberg aufweisen. Die jüngeren Abgaben aus dem Jahr 2013 folgten nicht mehr diesem Prinzip sondern wurden auf die übliche Weise provenienzmäßig aufgeteilt. Da das Verkehrsarchiv in älteren Publikationen des Öfteren zitiert wurde, sind die alten Signaturen, wie sie beim Eisenbahnmuseum in Nürnberg gebraucht wurden, bei jeder Verzeichnungseinheit angegeben. Johannes Stoiber

Faecke, Peter (Bestand)

Best. 1825 enthält Akten, die dem Vorlass von Peter Faecke (geboren 1940) - Schriftsteller, Redakteur, Tonsteller, Journalist, Reporter, Drehbuchautor, Herausgeber und Verleger, entstammen und seinem Schaffen als Autor zugrunde liegen, so vor allem Manuskripte und Materialsammlungen. Der Vorlass umfasst eine Laufzeit von 1961 bis 2010. I. Übernahme und Benutzung Der Wahlkölner Peter Faecke übergab seinen Vorlass samt Abgabeliste am 29. November 2009 dem Historischen Archiv der Stadt Köln. Dieser wurde unter der Inventarnummer 2009/52 akzessioniert. Am 30.06.2010 ergänzte er diesen um weitere Unterlagen, welche unter der Zugangsnummer 2010/20 registriert wurden. Weitere Abgaben bleiben abzuwarten. In die Archivtektonik reiht sich der Vorlass unter der Bestandsnummer 1825 in die Abteilung Nachlässe und Sammlungen ein. Übernommen wurden sechs Umzugskartons gefüllt mit Stehordnern, welche gelochte und geklammerte Unterlagen beinhalteten. Die Akten wiesen nur minimale Schäden wie leichte Knicke, Stauchungen und Verstaubung auf. Nach Ordnung und Verzeichnung Ende des Jahres 2011 wurde das archivwürdige Material aus den Stehordnern herausgelöst, gereinigt, entmetallisiert, sowie archivgerecht umgebettet und mit den zugewiesenen Signaturen versehen. Der Schriftstellervorlass ist seit Januar 2012 im analogen Lesesaal des Historischen Archivs der Stadt Köln im Original einsehbar und unterliegt keinerlei Benutzungsbeschränkungen. Bei der Zitation ist auf die Form „HAStK, Best. 1825, Nr. [ ] zu achten. II. Ordnung und Verzeichnung Zunächst wurde der Bestand grob gesichtet und mit der Abgabeliste abgeglichen. Demnach wurde die vorhandene Aktenordnung bis auf einige Ausnahmen beibehalten und lediglich dort aufgehoben, wo es sich anbot eigenständige Kontexte zu erzeugen bzw. wo es eindeutig zu erkennen war, dass eine fehlerhafte Einsortierung seitens des Vorlassers vorlag. Dem Bärschen Prinzip folgend wurde jedem Stehordner und jeder extrahierten Einheit daraufhin eine vorläufige Nummer zugewiesen. Nach gründlicher Sichtung erfolgte dann eine umfassende inhaltliche Beschreibung zu jeder Akteneinheit. Daraus resultierend und in Anlehnung an die Regeln für die Erschließung von Nachlässen und Autographen wurde eine grundlegende sachthematische Einteilung der Bestandseinheiten in allgemeine und das Werk betreffende Unterlagen vorgenommen. Zudem wurde eine speziellere Untergliederung der Manuskripte und Materialsammlungen am Genre orientiert getroffen und die Einheiten entsprechend vorsortiert. Danach wurde eine Ordnung nach chronologischem Prinzip betrieben und der Reihenfolge nach endgültige, laufende Nummern beigeschrieben. Anschließend erfolgte die Datenbank-Verzeichnung in der Archivsoftware „ActaPro. Dabei wurden die zwei übergeordneten Klassifikationspunkte „Allgemeines, Korrespondenz und Kritiken sowie „Werke und Materialsammlungen erstellt und letzterer nochmals in „Romane, „Rundfunkbeiträge, „Drehbücher und „Sachtexte/Sachbücher unterteilt. Daraufhin wurden die Einheiten erfasst und analog zur Vorsortierung den jeweiligen Klassifikationspunkten zugeordnet, wobei das Titelfeld zumeist dem bestimmten Publikationstitel entspricht und der genaue Inhalt über Enthält- und Darin-Vermerke zu erschließen ist. Bei der Formulierung wurde bewusst nicht zwischen Manuskript und Typoskript im wörtlichen Sinn unterschieden, sondern jedwede Textentwürfe oder -Konzepte, egal ob hand- oder maschinenschriftlich, als Manuskripte bezeichnet. Abschließend wurden Bestandsübergreifend Sach-, Orts- und Personenindizierungen vorgenommen und auf der Metaebene die Bestandsinformationen ausgewiesen. Über eine EAD-konforme Schnittstelle sind die Datensätze des Bestands in das Archivportal von Nordrhein-Westfalen exportiert worden, womit eine Internetrecherche gewährleistet ist. Die Verzeichnung des Vorlasses von Peter Faecke geschah im Rahmen einer als Prüfungsleistung geforderten praktischen Erschließungsarbeit für das Masterstudium Archivwissenschaft an der Fachhochschule Potsdam im November und Dezember 2011 in den Verzeichnungsräumen des Restaurierungs- und Digitalisierungszentrums des Historischen Archivs der Stadt Köln durch die Bearbeiterin Nancy Nowik unter Anleitung von Dr. Gisela Fleckenstein, Sachgebietsleiterin von Abteilung 3 - Nachlässe und Sammlungen. III. Biografie Peter Faecke wurde am 3. Oktober 1940 in Grundwald in Schlesien geboren. Im Zuge der Vertreibung aus der Heimat, siedelte die Familie 1946 nach Hannoversch Münden in Niedersachsen um. 1961 bis 1965 studierte er Romanistik, Germanistik und Philosophie in Göttingen, Berlin, Hamburg und Paris. Mitte der 1960er Jahre wählte er Köln als Arbeits- und Lebensmittelpunkt. 1965 wurde Faecke der bis dato jüngste Redakteur des Westdeutschen Rundfunks in Köln und blieb dem WDR bis 1990 als Redakteur in der Abteilung Kultur und Wissenschaft treu. Schwerpunktmäßig agierte er dabei als Berichterstatter über die Kultur der Dritten Welt. Er war maßgeblich am Auf- und Ausbau des literarischen Programms im Hörfunk überhaupt beteiligt. Von 1982 bis 1985 leitete er auch ein Medienentwicklungsprojekt der Deutschen Entwicklungshilfe in Peru, was dem Ausbau des dortigen staatlichen Rundfunksystems dienlich sein sollte, aber vorzeitig aufgrund eines sich verschärfenden Bürgerkrieges abgebrochen werden musste. Bereits während seines Studiums betätigte sich Peter Faecke auch als Romanautor und betreibt dies bis heute erfolgreich. Seit 1969 ist er Mitglied der Schriftstellervereinigung P.E.N.-Zentrum Deutschland und des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS). 1971 wurde er sogar als Gastdozent für deutsche Literatur an die University of Texas/USA nach Austin berufen. Nach seiner Zeit beim WDR war er von 1991 bis 2003 als freier Journalist und Schriftsteller tätig, reiste zu Forschungszwecken für längere Zeiträume vor allem nach Lateinamerika und Afrika und trat als Reporter aus Krisengebieten in Aktion. Faecke bekam für sein literarisches Schaffen bisher u.a. 1965 den Niedersächsischen Förderpreis „Literatur für junge Künstler, 1966 den Förderpreis des Landes NRW, 1967 den Förderpreis der Stadt Köln, 1978 ein Stipendium der Villa Massimo in Rom und 1991 sowie 1994 Stipendien des Deutschen Literaturfonds e. V. Darmstadt verliehen. Um die Jahrtausendwende begann er im Rahmen des Verlags BoD Norderstedt selbst Bücher herauszugeben. Mit der Gründung seines Verlags „Edition Köln 2002/2003 etablierte sich Faecke dann als Verleger von deutscher und internationaler Belletristik, Kriminalliteratur und Sachbüchern. „Edition Köln bedient die Leser u.a. auch mit eBooks. IV. Bibliografie in Auswahl (teils unveröffentlicht) Die folgende Aufstellung soll einen Überblick über das ton-, schriftstellerische und redaktionelle Schaffen von Peter Faecke und damit die Vielfältigkeit seines medialen Wirkens vermitteln: a) Romane: 1963 Die Brandstifter (früher: „Die Muschel), zuerst erschienen im Walter-Verlag, Olten und Freiburg; 1965 Der rote Milan, zuerst erschienen im Walter-Verlag, Olten und Freiburg; 1970-1973 Postversand-Roman - 11 regelmäßige Lieferungen, mit Wolf Vostell, zuerst erschienen im Luchterhand-Verlag, Neuwied/Darmstadt/Berlin; 1982 Das unaufhaltsame Glück der Kowalskis. Vorgeschichte, zuerst erschienen im Claassen Verlag, Düsseldorf; 1988 Flug ins Leben, zuerst erschienen im Unionsverlag, Zürich; 1991 Der Mann mit den besonderen Eigenschaften, unveröffentlicht (das Manuskript wurde später vollständig verworfen; nach einem Neuanfang führte das zum Roman „Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande, in der Endfassung der zweite Band des Kowalski-Projektes); 1995 Als Elizabeth Arden neunzehn war, zuerst erschienen im Elster-Verlag, Baden-Baden und Zürich (überarbeitete Fassung erschien als „Landschaft mit Gärtner, erster Band der definitiven Kowalski-Tetralogie); Die Zwei Bücher von der Heimat: I Die verlorenen Jahre, und II Der Viehhändler, der Narr und der Schriftsteller, Veröffentlichung unklar (Vorläufer von „Ankunft eines Schüchternen im Himmel); 2000 Ankunft eines Schüchternen im Himmel, zuerst erschienen im Verlag Edition Köln bei BoD, Norderstedt; 2003 Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande. Das Kowalski-Projekt II, Schelmenroman, zuerst erschienen im Verlag Edition Köln, Köln (überarbeite Fassung von „Ankunft eines Schüchternen im Himmel); 2004 Die geheimen Videos des Herrn Vladimiro. Kriminalbilder. Das Kowalski-Projekt (dritter Band der Kowalski-Tetralogie), zuerst erschienen im Verlag Edition Köln, Köln; 2007 Die Geschichte meiner schönen Mama. Das Kowalski-Projekt IV, zuerst erschienen im Verlag Edition Köln, Köln; 2007 Landschaft mit Gärtner. Das Kowalski-Projekt I, erschienen im Verlag Edition Köln, Köln (überarbeitete Fassung von „Als Elizabeth Arden neunzehn war); 2007 Der Kardinal, ganz in Rot und frisch gebügelt (Kommissar Kleefisch-Serie I), zuerst erschienen im Verlag Edition Köln, Köln; 2008 Die Tango-Sängerin (Kommissar Kleefisch-Serie II), zuerst erschienen im Verlag Edition Köln, Köln; 2010 Fragment Wer tötete Kiki Diamant? (Der dritte Fall für Kleefisch), ebook-Leseprobe veröffentlicht; b) Rundfunkbeiträge: 1965 Vorwort zur Lesung Der rote Milan (Produktion: DLF); 1966 Buchkritik zu Dieter Wellershofs „Ein schöner Tag (Produktion: WDR, Kulturelles Wort); 1966 Kritik über Jacov Linds „Post Scriptum (Produktion: WDR, Literarisches Studio); 1966-1967 Kulturkommentare (Produktion: WDR); 1967 Erlebte Zeit - Die goldenen Jahre, aus der Sendereihe „Wissenschaft und Bildung (Produktion: WDR); 1967 Die Wiener Gruppe: Texte, Gemeinschaftsarbeiten und Chansons vorgestellt von Gerhard Rühm (Produktion: WDR, Kulturelles Wort); 1968 Beitrag Kritisches Tagebuch (Produktion: WDR); 1969 Hörspiel lesen hören sehen (Produktion: WDR); 1969 Sendereihe Dokumente und Collagen (Produktion: WDR III. Programm, Hauptabteilung Hörspiel); 1970 Sendung Deutsche Wochenschau (Produktion: SWF/SDR); 1972 Hörspiel Köln, Hohe Straße (Produktion: WDR); 1972 Sendung Literatur und Wahlkampf: Berichte und Analysen zur Beteiligung von Autoren am Bundestagswahlkampf 1972 mit Jürgen Alberts (Produktion: WDR, Kulturelles Wort); 1972 Lang-Gedicht Sätze für zwei und mehr, aus der Sendereihe Literarisches Studio (Produktion: WDR, Kulturelles Wort); 1972 Moderationstext Deutsch in Texas - Berichte, Texte, Tonbänder zu einem Arbeitsaufenthalt in den USA (Produktion: WDR3); 1973 Hörspiel Hier ist das Deutsche Fernsehen mit der Tagessschau mit Rainer Ostendorf und Hein Brühl - Versuch einer alternativen Tagesschau in Zusammenarbeit mit Schülern der Hauptschule Köln-Kalk (Produktion: WDR III. Programm, Hauptabteilung Hörspiel); 1973 Sendung Die Biographie der Dinge - das Handschuhfach mit Rainer Ostendorf, aus der Reihe Literarisches Studio (Produktion: WDR, Kulturelles Wort); 1973-1974 Radio-Serie Die Fred Kowalski-Show (Produktion: WDR, Kulturelles Wort); 1976 Hörspiel 48 PS - Zur Biografie der Autos mit Rainer Ostendorf (Produktion: WDR); 1976 Sendung Kein Fressen für die Banken! - Die Bürgerinitiative Rheinpreußen-Siedlung in Duisburg-Homberg (3), aus der Reihe „Bürger- und Arbeiterinitiativen in Nordrhein-Westfalen (Produktion: WDR, Kultur und Wissenschaft, als Hörbuch erschienen im Studio für Strategische Kommunikation, Reithofen [1980]); 1977 Sendung Mit Prozessen überziehen... - Peter Faecke über Verfahren gegen die Bürgerinitiative Rheinpreußen-Siedlung in Duisburg-Homberg 2. Teil (9), aus der Reihe „Autoren als Gerichtsreporter (Produktion: WDR, Kultur und Wissenschaft); [1977-1979] Langzeit-Reihe Landprojekt (Produktion: WDR, Kultur und Wissenschaft, als Redakteur); [1978] Das Gummersbacher Testament - Zur Geschichte des Niedergangs der oberbergischen Textilindustrie. Materialien, Erinnerungen, Gespräche mit Gerd Haag; 1979 Reportage von Klaus Wildenhahn und Gerd Haag Da wo die Kamine qualmen, da musst du später hin (1), aus der Reihe „Leben und Arbeiten in Südwestfalen - zehn Annäherungen an die Provinz; 1979 Reportage von Gerd Haag und Heiner Taubert Jede Kuh, die ich mir mehr in den Stall stelle, muss ein anderer Landwirt abschaffen (2), aus der Reihe „Leben und Arbeiten in Südwestfalen - zehn Annäherungen an die Provinz; 1979 Reportage Komm her, was brauchst Du die Gewerkschaft, ein Bier kriegst Du von mir (6), aus der Reihe „Leben und Arbeiten in Südwestfalen - zehn Annäherungen an die Provinz; 1979 Reportage von Friedhelm Melder Komm schon mal zum Wochenende - Die Bedeutung der Region als Naherholungsgebiet am Beispiel des Biggesees (8), aus der Reihe „Leben und Arbeiten in Südwestfalen - zehn Annäherungen an die Provinz; 1979 Reportage von Dirk Gerhard Das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen (10), aus der Reihe „Leben und Arbeiten in Südwestfalen - zehn Annäherungen an die Provinz; 1979 Resolut, mit Kopftuch, Korb, roten Backen, und etwas dumm im Kopf? - Frauen auf dem Land. Vorurteile - Urteile, erarbeitet mit Landfrauen aus dem Kreis Olpe/Sauerland in Begegnung mit Frauen aus Köln und Gummersbach, Aufnahme und Zusammenstellung von Mechthild Buschmann und Peter Faecke; 1981 Patria o Muerte - Eine westdeutsche Journalistengruppe in Kuba (Produktion: RB/WDR/SFB); 1981 Sendung Guantanamera; 1981 Wir sagen das so offen, die Bourgeoisie nicht ...- Radiosender in Kuba bzw. Radio Reloj: Das Radio mit der Uhr; 1983 Sendereihe Leben und Arbeiten in Dortmund - neun Annäherungen ans Ruhrgebiet mit Lothar Romain (Produktion: WDR, Kultur und Wissenschaft); 1985 Reportage Lima die Schreckliche - Bericht von einem Arbeitsaufenthalt in Peru (Produktion: WDR/RB/SFB); 1985 Reportage Lima die Schreckliche - II Bericht über einen kleinen Mann mit Hut; 1985 Reportage Lima die Schreckliche - III Bericht über Präsidenten; 1985 Vom Überfließen der Anden; 1985 Der lange Marsch der Bergarbeiter - Selbstzeugnis einer peruanischen Bergarbeiterfrau (Produktion: WDR, Kultur und Wissenschaft); 1986 Lebend habt ihr sie uns genommen ... - Das Teatro Vivo aus Guatemala. Berichte über und aus Mittelamerika anlässlich einer Theateraufführung (Produktion: RB); 1987 Reportage Das Kreuz des Südens (Produktion: RB/SFB/SWF); 1987 Sendung Zurück an den Rio de la Plata - Zur Lage exilierter Rückkehrer nach Lateinamerika mit Hein Bruehl; 1988 Bericht Nicht ich bin der Fremde, die Fremden sind die anderen - Porträt des Liedermachers Daniel Viglietti aus Uruguay (Produktion: WDR3/RB); 1989 Reportage Chapinlandia - Ein Reisebericht aus Mittelamerika (Produktion: WDR1, Kultur und Wissenschaft); 1993 Sendung Genosse Führer - Bagdad, zwei Jahre nach der ’Operation Wüstensturm’: Überwachte Beobachtungen im Irak (Produktion: SFB); 1994 Reportage Willkommen, bei meinen Augen! - Reise durch die autonome Region Kurdistan (Nordirak) (Produktion: SFB/WDR/SWF); 1995 Dokumentation Versteinerte Wälder, trockenes Wasser - Reise durch die Republik Namibia (Südwestafrika) im 5. Jahr der Unabhängigkeit (Produktion: SFB3); 1996 Bericht Der Elefantenbulle und die Schriftsteller - Anmerkungen zum Kakaoland in Namibia, dem sterbenden Stamm der Himba und dem deutschstämmigen Romancier Giselher W. Hoffmann unter Berücksichtigung meiner eigenen Befangenheit als Autor (Produktion: WDR/SFB); 2000 Sendung Wenn bei uns ein Greis stirbt, dann verbrennt eine ganze Bibliothek, aus der Reihe Forum Literatur, u.a. Folge Amadou Hampaté Ba, der Erzähler und kultureller Archivar der Sahelländer (Produktion: WDR); 2001 Hörspiel Die geheimen Videos des Herrn Vladimiro (Produktion: WDR); o. D. Funkerzählung Ein Fisch zuviel; c) Drehbücher: 1994 Dokumentarfilm-Drehbuch Fritz lebt. Geheimtäter und Viehlosoph (Produktion: Tiger TV GmbH, Regie: Elke Baur); 1994 Spielfilm-Drehbuch Eine Liebe zum Land (Arbeitstitel); d) Sachtexte: 1964 Krebs und Katze; 1967 Essay clatch as clatch can; 1971 Text Zum Beispiel Köln: Hohe Straße; 1972 Textauszug aus Als Elizabeth Arden neunzehn war, in: „Akzente; Essay Köln: Bahnhofsvorplatz; Artikel Arbeiterpathos und literarische Sonntagsmalerei; 1973 Gefahr ging eigentlich nur von Linksaußen Volkert aus unter dem Arbeitstitel: Über die Kanzlerwahl ’72 in der BRD; 1974 Aufsatz Hohe Straße, in: „Notizbuch - Neun Autoren, Wohnsitz Köln, Kiepenheuer & Witsch; 1977 Sachbuch Gemeinsam gegen den Abriss. Ein Lesebuch aus Arbeitersiedlungen und ihren Initiativen, mit Gerd Haag und Rolf Stefaniak, zuerst erschienen im Peter Hammer-Verlag, Wuppertal; 1977 Zeitschrift „Alternative 4/5 1977 - Thema: Arbeiter-Radiobewegung und Freie Radios in Italien, (als Hg. zusammen mit Gerd Haag), Köln; 1981 Artikel Radio auf Kuba, in: „Medium Nr. 10, 11. Jg.; 1981 Tonkassette mit Begleitbuch Industrie auf dem Lande - Alltag in der Provinz, mit Gerd Haag zum Projekt „Lokale Geschichtsschreibung in NRW; 1983 Sachbuch Über die allmähliche Entfernung aus dem Lande. Die Jahre 1968-1982 (als Hg.), zuerst erschienen im Claassen-Verlag, Düsseldorf; 1984 Artikel Genosse Führer - Bagdad, zwei Jahre nach der ’Operation Wüstensturm’: Überwachte Beobachtungen im Irak, erschien später in: „Das Kreuz des Südens; 1994 Artikel Willkommen, bei meinen Augen! - Reise durch die autonome Region Kurdistan (Nordirak), erschien später in: „Das Kreuz des Südens; 1995 Artikel Versteinerte Wälder, trockenes Wasser - Reise durch die Republik Namibia (Südwestafrika) im 5. Jahr der Unabhängigkeit, erschien später in: „Das Kreuz des Südens; 2001 Buch Das Kreuz des Südens. Reportagen aus Namibia, Mali, Irak, Nordirak, zuerst erschienen im Verlag Edition Köln bei BoD Norderstedt; 2002 Reportage Vom Überfließen der Anden: Reportagen aus Peru, erschienen im Verlag Edition Köln bei BoD, Norderstedt; 2004 Buch Lima die Schöne - Lima die Schreckliche. Reportagen aus Peru, zuerst erschienen im Verlag Edition Köln, Köln; 2005 Buch Wenn bei und ein Greis stirbt, : Reportagen. Auf Reisen - Mali, Namibia, zuerst erschienen im Verlag Edition Köln, Köln; V. Links Jörg Hucklenbroich/Reinhold Viehoff (Hg.): Schriftsteller und Rundfunk, in: Jahrbuch Medien und Geschichte, UVK Konstanz 2002; www.peterfaecke.de [Verlag Edition Köln]; de.wikipedia.org/wiki/Peter_Faecke [Wikipedia]; www.imdb.de/name/nm1733298/ [The Internet Movie Database]; www.archive.nrw.de [Archivportal NRW]; www.historischesarchivkoeln.de [Digitaler Lesesaal des HAStK] VI. Abkürzungsverzeichnis ARD Arbeitsgemeinschaft der öffentlich- rechtlichen Rundfunkanstalten AZ Aktenzeichen betr. betreffend BHF Berliner Handels- und Frankfurter Bank BoD Books on Demand Norderstedt (Verlagsmarke) BoD Book on Demand (im Allgemeinen) BRD Bundesrepublik Deutschland bspw. beispielsweise bzw. beziehungsweise d.h. dass heißt dergl. dergleichen DLF Deutschlandfunk EAD Encoded Archival Description engl. Englisch e.V. eingetragener Verein FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung FR Frankfurter Rundschau FRED Federazione Radio Emittenti Democratiche, Rom HAStK Historisches Archiv der Stadt Köln Hg. Herausgeber hg. v. herausgegeben von Hj. Halbjahr HR Hessischer Rundfunk KPD Kommunistische Partei Deutschlands ILA Informationsstelle Lateinamerika Jg. Jahrgang NDR Norddeutscher Rundfunk Nr. Nummer NRW Nordrhein-Westfalen NSDAP Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei o. D. ohne Datierung P.E.N. Poets, Essayists, Novelists PoD Print on Demand RB Radio Bremen RDZ Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum des HAStK RIAS Rundfunk im amerikanischen Sektor in Berlin SDR Süddeutscher Rundfunk SFB Sender Freies Berlin SSW Siemens-Schuckertwerke SWF Südwestrundfunk u.a. unter anderem/unter anderen USA Vereinigte Staaten von Amerika (United States) VS Verband deutscher Schriftsteller WDR Westdeutscher Rundfunk

Familienarchiv Klunzinger (Bestand)
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Q 3/32 · Bestand · 19./20. Jh.
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

Überlieferungsgeschichte Paul Klunzinger wurde am 26. Mai 1828 als Sohn von Karl Klunzinger (1799-1861) und Sophie Koch (1808-1847) in Güglingen geboren. Nach dem Besuch der Polytechnischen Schule in Stuttgart (1842-1848/49) wanderte er über Italien nach Österreich aus, wo er seit Januar 1850 als Ingenieur für Eisenbahnbauten in verschiedenen Projekten tätig war. In den 1880er Jahren wandte sich Paul Klunzinger zunehmend auch dem Wasserbau zu und wirkte in diesem Zusammenhang an der Erstellung von Expertisen und Gutachten mit. Zu den Projekten, an denen er als Ingenieur oder als Gutachter mitwirkte, zählen u.a. die Eisenbahnlinie Klagenfurt - Villach, die Eisenbahnlinie Raab - Budapest und ein Projekt über die Einwölbung des Wienflusses. Der Ehe mit Anna Mauch (Hochzeit im Jahre 1854) entstammen die Kinder Henriette (1854), Paul (Pál) ( 1858), Helene (1860), Richard (1865), Walther ( 1868) und Otto (1872). Paul trat in die Fußstapfen seines Vaters und wurde Architekt; Richard wurde Arzt in Steyr. Ihr Onkel, Pauls jüngerer Bruder Karl Benjamin Klunzinger (1834-1914), machte sich als Arzt und Zoologe einen Namen. Bevor er 1884 Professor für Zoologie, Anthropologie und Hygiene am Polytechnikum in Stuttgart wurde, hatte er einige Jahre als Arzt im ägyptischen Al-Qusair (Koseir) verbracht. Wie sein Bruder und dessen Kinder blieb er stets seiner Heimat verbunden. Das Familienarchiv Klunzinger/Koch/Mauch wurde im Jahr 1988 von Dr. Anton Schimatzek aus Wien an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart abgegeben. Inhalt und Bewertung Im Zentrum der Überlieferung stehen Paul Klunzinger und seine berufliche Tätigkeit als Eisenbahningenieur und Experte in Fragen des Wasserbaus. Neben privaten Dokumenten zu ihm und seiner Familie enthält der Bestand auch Skizzen und Berechnungen, die diversen Bauprojekten entstammen, u.a. zur Einwölbung des Wien-Flusses oder zur Ausgestaltung des Wiener Donau-Kanals. Die privaten Dokumente setzen sich aus Briefen, Gedichten, Zeichnungen, Familienerinnerungen und genealogischen Unterlagen wie Stammbäumen und "Ahnenpässen" zusammen. Sie umspannen mehrere Generationen und gewähren Einblicke in den Familienzusammenhalt einer ursprünglich aus Schwaben stammenden Familie, die im 19. und 20. Jahrhundert in der Habsburgermonarchie reüssierte, und sie spiegeln die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Stimmungen ihrer Zeit wider. Unterlagen zur Tätigkeit von Paul (Pál) Klunzinger, der städtischer Architekt in Budapest wurde und u.a. an Planungen des Elisabeth-Aussichtsturmes (Erzsébet-kilátó) beteiligt war, verwahrt das Archiv der Stadt Budapest (Budapest Föváros Levéltára).

Universitätsarchiv Stuttgart Findbuch zum Bestand 33 Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen (FMPA) - Otto-Graf-Institut Bearbeitet von Dr. Volker Ziegler Unter Mitarbeit von Hanna Reiss, Tamara Zukakishvili, Stephanie Hengel, Maria Stemper, Simone Wittmann, Anna Bittigkoffer, Norbert Becker Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft Stuttgart 2012 Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort 2. Abriss der Geschichte der Baustoffprüfung an der Technischen Hochschule und Universität Stuttgart 2.1 Die Gründung der Materialprüfungsanstalt Stuttgart 2.2 Carl Bach und Emil Mörsch 2.3 Die Anfänge von Otto Graf in der Materialprüfungsanstalt Stuttgart 2.4 Otto Graf, Richard Baumann und die Nachfolge Carl Bachs 2.5 Die Bildung der Abteilung für Bauwesen und des Instituts für Baustoffforschung und Materialprüfungen des Bauwesens 2.6 Otto Graf nach dem Zweiten Weltkrieg 2.7 Otto Grafs Leistungen 2.8 Umzug der FMPA nach Vaihingen 2.9 Umstrukturierungen innerhalb der FMPA 2.10 Umressortierung der FMPA zum Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg 2.11 Wiedereingliederung der FMPA in die Universität Stuttgart und Wiedervereinigung mit der MPA 3. Bestand 3.1 Bestandsgeschichte 3.2 Aktenführung und Registratur 3.3 Überlieferungsdichte 3.4 Inhaltliche Schwerpunkte 4. Literatur 5. Hinweis auf weitere Archivbestände 6. Benutzerhinweise 1. Vorwort In den Jahren 1999 und 2000 übernahm das Universitätsarchiv Stuttgart aus dem zentralen Institutsgebäude der damaligen Forschungs- und Materialprüfungsanstalt Baden-Württemberg (FMPA) – Otto-Graf-Institut eine große Menge an Altakten, insgesamt 263,7 Regalmeter. Dieser umfangreiche Bestand bildet mit einigen kleineren, späteren Zugängen den Bestand 33, dessen Erschließung die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Förderprogramms Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme (LIS) von Juni 2008 bis März 2012 förderte. Der Schwerpunkt der Erschließung liegt auf der Forschungsorganisation und auf den Netzwerken in NS-Großprojekten und in Bauprojekten der frühen Bundesrepublik, was auch der Überlieferungsdichte des Bestands zwischen 1933 und 1958 entspricht. Die Materialprüfungsanstalt Stuttgart nahm offiziell ihre Tätigkeit am 25. Februar 1884 auf. Sie war eine Einrichtung der Technischen Hochschule Stuttgart. Von Anfang an wurden beide Bereiche abgedeckt: Sowohl die Materialprüfung für den Maschinen- und Anlagenbau, als auch die Prüfung von Baustoffen und Bauverfahren. Als ab 1927 die institutionelle Trennung beider Arbeitsbereiche eingeleitet wurde, trennte man auch die Registraturen der Materialprüfungsanstalt/MPA (Maschinenwesen) und der Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen. Beim Umzug der letzteren von Stuttgart-Berg in die neuen Gebäude in Stuttgart-Vaihingen gegen Ende der 1950er bzw. Anfang der 1960er Jahre wurden die Akten zur Baustoffprüfung mitgenommen, zudem aber auch die Serie der gemeinsamen Briefausgangsbücher ab 1883. Sie sind daher ebenfalls Teil des Archivbestands 33. Der Archivbestand umfasst nach dem Ausscheiden nicht-archivwürdiger Akten derzeit 3.484 Archivalieneinheiten aus dem Zeitraum von 1883 bis 1996 sowie 777 Personalakten von Mitarbeitern der FMPA bis 1986. Zu den Personalakten der bis 1912 geborenen Mitarbeiter ist ebenfalls ein Findbuch online einsehbar. Eine ganze Reihe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Universitätsarchivs Stuttgart war an der Durchführung des Projekts beteiligt. Hier müssen zuerst die Projektmitarbeiterinnen Hanna Reiss, Tamara Zukakishvili und Stephanie Hengel genannt werden. Hanna Reiss verzeichnete die Personalakten und die wichtigen Auftraggeber, außerdem unterstützte sie den wissenschaftlichen Mitarbeiter bei Bewertungsfragen. Tamara Zukakishvili verzeichnete die Tageskopien der Abteilungen des Otto-Graf-Instituts. Stephanie Hengel führte mit dem Unterzeichnenden die Bewertung des Teilbestands Veröffentlichungen durch und verzeichnete und systematisierte neben anderem den umfangreichen Teilbestand des Ländersachverständigenausschusses für neue Baustoffe und Bauarten. Maria Stemper verzeichnete die Postausgangskorrespondenz, Simone Wittmann, Anna Bittigkoffer und Norbert Becker einen Teil der Prüfakten der Abteilungen Beton, Steine und Bindemittel, Erd- und Grundbau und Bauphysik. Die Sichtung und Bewertung des großformatigen Schriftguts und der Pläne sowie der umfangreichen Sammlung an Photos und Photonegativen führten Norbert Becker, Anna Bittigkoffer und Stephanie Hengel durch. Rolf Peter Menger übernahm wichtige Enteisungs- und Verpackungsarbeiten und Norbert Becker, der Leiter des Universitätsarchivs Stuttgart, stand in allen wichtigen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Allen an der Durchführung des Projekts Beteiligten sei hier noch einmal herzlich gedankt. Stuttgart, 12.03.2012 Dr. Volker Ziegler 2. Abriss der Geschichte der Baustoffprüfung an der Technischen Hochschule/Universität Stuttgart 2.1 Die Gründung der Materialprüfungsanstalt Stuttgart Der vorliegende Bestand 33 enthält die Akten des Arbeitsbereichs Baustoffprüfung, der unter verschiedenen Bezeichnungen bis 1945 ein Teil der Materialprüfungsanstalt Stuttgart gewesen ist und erst danach selbständig wurde, weshalb es notwendig ist, auf die Geschichte der Materialprüfungsanstalt Stuttgart näher einzugehen. Die Materialprüfungsanstalt Stuttgart nahm offiziell ihre Tätigkeit am 25. Februar 1884 auf. Gründungsvorstand war Professor Adolf Groß, Professor für Maschinenzeichnen, Maschinenkunde und Konstruktionsübungen am Stuttgarter Polytechnikum. Groß wechselte aber bereits im September 1883 vom Polytechnikum Stuttgart zum Direktorium der Württembergischen Staatseisenbahnen und wurde von Carl Bach[1] als Vorstand der Materialprüfungsanstalt abgelöst.[2] In der Verfügung des Departements des Kirchen und Schulwesens im Staatsanzeiger für Württemberg vom 21. Februar 1884 wird als Aufgabenbereich der Materialprüfungsanstalt Stuttgart formuliert: 1. Die Materialprüfungsanstalt ist bestimmt, den Interessen der Industrie, wie auch denjenigen des Unterrichts zu dienen. Zunächst sind die Einrichtungen beschafft zur Ermittlung der Zugfestigkeit von Metall- und Holzstäben, Riemen, Seilen, Cement und Cementmörtel, der Druckfestigkeit von Cement, Cementmörtel und Steinen, der Biegungsfestigkeit von Metallstäben und Trägern, der Schubfestigkeit von Rundstäben aus Metall. Auf Verlangen können auch bei Zugversuchen noch Elasticitätsmodul und Proportionalitätsgrenze, sofern solche vorhanden ist, bestimmt werden. Beschlossen ist die Erweiterung der Anstalt durch die Einrichtungen zur Ermittlung der Abnutzbarkeit von Steinen. Die für Benützung der Anstalt zu entrichtenden Gebühren sind so hoch zu bemessen, daß die Ausgaben derselben gedeckt werden. Der öffentliche Betrieb wird am 25. Februar d. J. beginnen. Daraus wird ersichtlich, dass von Anfang an Baustoffprüfungen vorgesehen waren und dass die Anstalt wirtschaftlich betrieben werden sollte. Das Königlich Württembergische Finanzministerium stellte einen Betrag von 6.000 Mark zur Verfügung. Weiterhin kamen 10.000 Mark aus einem Überschuss, der bei der damaligen Landesgewerbeausstellung in Stuttgart erzielt worden war. Dafür hatte sich der Württembergische Bezirksverein Deutscher Ingenieure infolge eines Antrags von Carl Bach eingesetzt.[3] Eine staatliche Finanzierung gab es nicht. Deshalb musste sich Carl Bach mit einem Raum im Hauptgebäude des Polytechnikums begnügen, den man mit der Elektrotechnik zu teilen hatte. Neben Carl Bach gab es am Anfang nur einen Mitarbeiter. Erst 1906 konnte man in Stuttgart-Berg ein neues Gebäude beziehen. Die Entwicklung war so positiv verlaufen, dass der württembergische Staat die Baukosten übernahm und Carl Bach in der Lage war, weiteres Personal einzustellen, unter anderem die Ingenieure Richard Baumann, Otto Graf und Max Ulrich, die in den Jahren 1903 und 1904 zur Materialprüfungsanstalt kamen. Sie wurden zum großen Teil aus erwirtschafteten Mitteln bezahlt. 2.2 Carl Bach und Emil Mörsch Von grundsätzlicher Bedeutung war die Zusammenarbeit Carl Bachs mit einem Mann, der die wissenschaftlichen Grundlagen des Eisenbetonbaus legte, Emil Mörsch. Mörsch veröffentlichte im Jahr 1902 sein Werk Der Eisenbetonbau, seine Anwendung und Theorie. Dieses Buch erlebte in kurzer Zeit etliche Auflagen und wurde zu einem Standardwerk. Mörsch, der zu dieser Zeit noch für Wayss & Freytag arbeitete, ließ die praktischen Versuche von Carl Bach durchführen. Die frühen Versuche, die in der Sekundärliteratur genannt werden, sind leider als Prüfberichte nicht vorhanden. Die ersten Versuche, die im Bestand nachgewiesen werden konnten, sind Arbeiten für Dyckerhoff und Widmann über die Prüfung von Betonwürfeln und Eisenbetonbalken aus dem Jahr 1907 (33/1/977) sowie über Eisenbetonsäulen für die Firma Wayss und Freytag aus dem Jahr 1908 (33/1/935). Die erste Auflage von Emil Mörschs Werk Der Betoneisenbau – Seine Anwendung und Theorie erschien 1902, also noch bevor Otto Graf zur Materialprüfungsanstalt Stuttgart kam. Die zweite Auflage erschien 1906. 2.3 Die Anfänge von Otto Graf in der Materialprüfungsanstalt Stuttgart[4] Carl Bach war Mitglied des Kuratoriums der Jubiläumsstiftung der Deutschen Industrie, die am 18. Juli 1903 einen Betrag von 10.000 Mark befristet bis zum 1. März 1904 für Versuche mit Eisenbeton zur Verfügung stellte. Dafür wurde ein Ausschuss berufen, dem Carl Bach als Obmann vorstand. Dieser Ausschuss beschloss, in Stuttgart durch Carl Bach Druckversuche an Säulen, Versuche über den Gleitwiderstand, Biegungsversuche und Schubversuche durchführen zu lassen.[5] Der im Anhang von Gallus Rehms Artikel Otto Graf – ein Genie? abgedruckte Brief Otto Grafs an Carl Bach stammt vom 19. Juli 1903.[6] Darin bedankt sich Otto Graf für die Zusage Carl Bachs vom 16. Juli. Er könne aber aufgrund einer Prüfung, die er noch an der Königlichen Baugewerkeschule in Stuttgart abzulegen habe, nicht vor dem 18. August in die MPA eintreten. Es ist also plausibel anzunehmen, dass Carl Bach Otto Graf, der als Maschineningenieur kein ausgewiesener Baustofffachmann war, wegen dieser Versuche an die Materialprüfungsanstalt Stuttgart holte. Zu dieser Annahme passt auch, dass Otto Graf aus Drittmitteln bezahlt wurde. Des Weiteren war Carl Bach auch an Prüfungen beteiligt, die entscheiden sollten, ob erdfeuchter oder plastischer Beton die besseren Eigenschaften aufweist. Die Betonwürfel wurden in den Jahren 1901 bis 1903 in Stuttgart geprüft, also schon bevor Otto Graf in der Anstalt war.[7] Emil Mörsch war ursprünglich für Wayss & Freytag tätig gewesen, danach Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich, seit 1916 Professor an der Technischen Hochschule Stuttgart.[8] Man muss hier feststellen, dass es zwischen der Bauindustrie, die an einer wirtschaftlichen Lösung für den Einsatz des Betons interessiert war, und staatlichen Stellen, welche die Verwendung der neuen Baustoffe geregelt haben wollten, sowie der Wissenschaft zu intensiven Diskussionen kam, die wiederum zu Institutionen führten, in welchen diese Interessen ausgeglichen werden konnten. Ein neues Gremium war der 1907 gegründete deutsche Ausschuss für Eisenbeton. Emil Mörsch vertrat in diesem bis 1904 die Interessen der Bauindustrie, konnte aber auch wegen seiner wissenschaftlichen Qualitäten überzeugen und fand deshalb ebenso Gehör bei staatlichen Stellen. Carl Bach, der schon seit 1878 ein Mann der Wissenschaft war und zudem sehr gute Kontakte zur Industrie hatte, spielte hier eine ähnliche Rolle wie Mörsch. Alte Streitfragen konnten somit wissenschaftlich erörtert, durch praktische Versuche transparent gemacht und in diesen neu geschaffenen Gremien diskutiert werden. 2.4 Otto Graf, Richard Baumann und die Nachfolge Carl Bachs Wir gehen davon aus, dass Otto Graf ursprünglich Maschineningenieur gewesen ist. Aus seinen Personalunterlagen geht hervor, dass er an der Maschinenbauschule in Stuttgart, damals Teil der Baugewerkeschule, studierte und dass er für die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg gearbeitet hatte. Zuvor war er in die Lehre bei C. Terrot in Cannstatt gegangen, einer Fabrik für Rundwirk- und Rundstrickmaschinen. Für Otto Graf sollte sich die Materialprüfungsanstalt Stuttgart als Chance erweisen, beruflich aufzusteigen und zu einem weltweit geachteten Fachmann für Baustoffprüfungen zu werden. Dieser Aufstieg verlief in den ersten zwanzig Jahren eher unauffällig. Graf war zwar Oberingenieur geworden, aber es war durchaus nicht sicher, ob er eine Professur erreichen konnte.[9] Als Carl Bach 1922 als Professor emeritiert wurde, blieb er noch für weitere zwei Jahre Vorstand der Materialprüfungsanstalt. Im Jahr 1924 stand mit Richard Baumann der Nachfolger aus den eigenen Reihen bereit und für Otto Graf stellte sich natürlich die Frage nach seinem eigenen Verbleib. 1925 erhielt er einen Ruf an die Technische Hochschule Wien, dem er jedoch nicht folgte, sondern zur Verbesserung seiner Situation in Stuttgart nutzte. Der Neubau des Straßenbauprüfgeräts und des Brandhauses im Jahr 1926 sind hier schon Belege für die große Tatkraft Otto Grafs. Richard Baumann bekam schon kurz nach seiner Ernennung ernste gesundheitliche Probleme, die dazu führten, dass er im Jahr 1927 seine Tätigkeit für die Materialprüfungsanstalt nicht fortsetzen konnte und Otto Graf ihm als stellvertretender Leiter folgte. Richard Baumann starb bereits ein Jahr später mit 48 Jahren. 2.5 Die Bildung der Abteilung für Bauwesen und des Instituts für Baustoffforschung und Materialprüfungen des Bauwesens Das Jahr 1927 bedeutete für die Materialprüfungsanstalt Stuttgart eine organisatorische Neuaufstellung. Es wurden zwei Abteilungen eingerichtet, was auch an der getrennten Führung der Registraturbücher deutlich wird, zum einen die Abteilung für Maschinenwesen und zum anderen die Abteilung für Bauwesen. Welche Folgen diese Trennung in finanzieller und personaler Hinsicht hatte, ist bis jetzt unklar geblieben, ganz zu schweigen in Hinblick auf die Verwendung der Prüfungsmaschinen. Die Materialprüfungsanstalt Stuttgart blieb jedoch das gemeinsame Dach beider Abteilungen. Im Jahr 1930 war Graf außerordentlicher Professor geworden, vielleicht auch deshalb, weil ein Jahr später mit Erich Siebel ein neuer Chef kam, der die Gesamtleitung der Anstalt übernahm und Otto Graf ablöste.[10] 1936 wurde Otto Graf zum ordentlicher Professor für Baustoffkunde und Baustoffprüfung ernannt und seine Abteilung in Institut für die Materialprüfungen des Bauwesens umbenannt. Das sind eindeutige Hinweise auf eine institutionelle Selbständigkeit, obwohl immer noch formal das gemeinsame Dach beibehalten wurde. Das wird noch deutlicher, als Erich Siebel im Jahr 1940 an die Staatliche Materialprüfungsanstalt nach Berlin-Dahlem wechselte. Otto Graf und Max Ulrich sollten sich in zweijährigem Turnus in der Direktion abwechseln. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieses letzte gemeinsame Band aufgelöst, so dass fortan zwei innerhalb der Technischen Hochschule Stuttgart selbständige Institute bestanden. Unter Otto Graf hatte sich mit Kurt Walz, Gustav Weil und Karl Egner eine neue Generation von Prüfingenieuren zusammengefunden, die bereit war, größere Verantwortung zu übernehmen. Ein weiteres, wichtiges Ereignis dieser Jahre ist die Gründung der Bautechnischen Auskunftstelle im Jahr 1941 durch den Generalbevollmächtigten für die Regelung der Bauwirtschaft. Leiter der Einrichtung wurde Otto Graf.[11] 2.6. Otto Graf nach dem Zweiten Weltkrieg Allerdings änderte sich die Situation Otto Grafs nach dem Zweiten Weltkrieg, da gegen ihn Vorwürfe laut geworden waren hinsichtlich seines Verhaltens gegenüber einem Betriebsratsmitglied und den in der Materialprüfungsanstalt beschäftigten Zwangsarbeitern. Diese Vorwürfe führten zu seiner Suspendierung und danach zur Entlassung aus seinem Beamtenverhältnis. Auch war das Verhältnis zu einigen Professorenkollegen, vor allem zu Erwin Neumann, belastet. Die Folge war, dass Otto Graf für ca. drei Jahre nicht für die Baustoffprüfung tätig sein konnte. Er wurde von Hermann Maier-Leibnitz abgelöst, der jedoch nur kurz als Vorstand wirkte und von Gustav Weil ersetzt wurde. Otto Grafs Fall entwickelte sich jedoch für ihn positiv, so dass er durch die Entschließung des Ministerpräsidenten vom 7. April 1948 wieder in den öffentlichen Dienst als Professor für Baustoffkunde und Materialprüfung und Vorstand des Instituts für Bauforschung und Instituts für technische Holzforschung berufen wurde.[12] Nach dem Ende des Sommersemesters 1950 folgte zwar seine Emeritierung, praktisch übergab er jedoch sein Institut erst am 15. Oktober 1952 an seinen Nachfolger Friedrich Tölke.[13] Otto Graf hielt jedoch weiterhin Vorlesungen und als Schlußstein seiner Karriere und Anerkennung seiner Leistungen wurden im Jahr 1953 aus Anlass seines fünfzigjährigen Hochschuljubiläums an der Technischen Hochschule Stuttgart seine Institute in Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen, Otto-Graf-Institut an der Technischen Hochschule Stuttgart umbenannt. Über die drei Jahre seiner Suspendierung ging man einfach hinweg. 2.7 Otto Grafs Leistungen Zu Otto Grafs Leistungen auf dem Gebiet der Baustoffprüfung hat sich bereits Hans-Wolf Reinhardt geäußert.[14] Der Benutzer sei deshalb auf diesen Artikel verwiesen. Otto Graf hat seine Arbeit in über 600 Veröffentlichungen dokumentiert, Schwerpunkte sind der Betonstraßenbau und die technische Holzforschung. Technische Holzforschung Den Anlass für Otto Graf, sich mit den Holzverbindungen zu beschäftigen, sieht der Artikel, der 1973 in der Zeitschrift Holz als Roh- und Werkstoff erschien, im Neubau des Stuttgarter Hauptbahnhofs und der Errichtung der neuen Funkmasten aus Holz.[15] Wolfgang Rug sieht die Leistung Otto Grafs vor allem in der Prüfung der Verbindungstechniken und der Prüfung ganzer Bauteile. Ferner wird seine Mitarbeit an der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Holzforschung aus dem Fachausschuss für Holzfragen, der 1921 vom Reichsverkehrsminister gegründet worden war, erwähnt.[16] Nach Rug könnte der Beginn der Zusammenarbeit zwischen Karl Schaechterle und Otto Graf in den Vorläufigen Bestimmungen für Holztragwerke liegen, die von Schaechterle erarbeitet und 1926 bei der Deutschen Reichsbahngesellschaft eingeführt wurden.[17] Betonstraßenbau und Reichsautobahnen Der entscheidende Aufschwung auch für die positive Entwicklung des Auftragsvolumens muss auf die Entscheidung zurückgeführt werden, die Reichsautobahnen zum allergrößten Teil als Betonfahrbahnen zu realisieren. Diese Entscheidung hatte für Otto Graf und seine Abteilung weittragende Konsequenzen, da es ihm gelang, sein Institut zur Anlaufstelle für alle Fragen des Betons und des Stahlbetons zu machen. Er konnte sein Institut ebenfalls im Brückenbau und damit im Stahlbau etablieren. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kamen die Aufträge auch verstärkt von militärischen Dienststellen. Mitarbeiter Otto Grafs und organisatorisches Talent Nicht vergessen darf man, dass Otto Graf über hervorragende Mitarbeiter verfügte. Hier sind neben anderen Erwin Brenner, Kurt Walz, Gustav Weil und Karl Egner zu nennen, die ihn bei seiner Arbeit unterstützten und diese selbständig weiter führten.[18] Graf muss außerdem ein organisatorisches Talent beschieden werden, da er bei den Gründungen einiger wichtiger Einrichtungen mitwirkte, etwa beim Fachausschusses für Holzfragen beim Verein Deutscher Ingenieure und Deutschen Forstverein, bei der Deutschen Gesellschaft für Holzforschung, bei der Bautechnischen Auskunftstelle und bei der Forschungsgemeinschaft Bauen und Wohnen in Stuttgart. 2.8 Umzug der FMPA nach Vaihingen Platzmangel war immer ein Problem der alten Materialprüfungsanstalt gewesen. Carl Bach löste dieses Problem mit dem Umzug nach Stuttgart-Berg, wo in den folgenden Jahrzehnten weiterhin angebaut und erweitert wurde. Durch einen großen Anbau 1938 für die Abteilung Maschinenwesen wurden auch Räume für die Baustoffprüfung frei. Hinzu kamen einige ehemalige Wohn- und Gasthäuser am Rande des Geländes. Otto Graf plante schon während des Zweiten Weltkriegs einen Umzug in den Degerlocher Wald, einen Standort, für den Umzugspläne der gesamten Technischen Hochschule Stuttgart existierten. Nach einem von Oberingenieur Brenner ausgearbeiteten Bedarfsplan erstellte der Architekt Prof. Rudolf Lempp einen Entwurf, der jedoch nicht verwirklicht wurde. Dieser Bedarfsplan spielte jedoch auch noch für den Umzug nach Stuttgart-Vaihingen eine Rolle.[19] Nach dem Zweiten Weltkrieg war an einen Neubau nicht zu denken, weshalb die alten Räume in Berg im Laufe der Zeit wieder instand gesetzt und später auch ausgebaut wurden. Da das Prüfgeschäft sich wieder positiv entwickelte, stellten sich bald erhebliche Raumprobleme ein. Den Forderungen nach einem Neubau wurde erst 1956 entsprochen. Baubeginn in Stuttgart-Vaihingen war 1958. Anfang 1960 konnten die ersten Gebäude bezogen werden.[20] Der Umzug nach Stuttgart-Vaihingen an den heutigen Standort wurde unter der Leitung von Friedrich Tölke durchgeführt. Dieser dauerte mehrere Jahre. Mit diesem Umzug ist auch das Ende der Führung einer zentralen Registratur festzustellen. 2.9. Umstrukturierungen innerhalb der FMPA War schon nach dem Zweiten Weltkrieg nach der Rückkehr Otto Grafs im Wintersemester 1948/49 das Institut für Bauforschung und Materialprüfungen des Bauwesens und Institut für technische Holzforschung in ein Institut für Bauforschung unter Gustav Weil und ein Institut für technische Holzforschung unter Karl Egner geteilt worden, setzte sich diese Tendenz nach dem Ausscheiden Otto Grafs weiter fort. Mit der Berufung Friedrich Tölkes kam es auch zu einer Neuorganisation des Otto-Graf-Instituts, die von der Abteilung für Bauingenieur- und Vermessungswesen angeregt worden war. Darin sollte eine Arbeitsgemeinschaft von Professoren gegründet werden, welche in grundsätzlichen Fragen als Verwaltungsrat entscheiden sollte. Diese Arbeitsgemeinschaft sollte sich aus den Professoren für Baustoffkunde, Baustatik und konstruktiven Ingenieurbau, für Eisenbahn- und Verkehrswesen und für Straßenbau in Zusammenarbeit mit den Abteilungsleitern des Otto-Graf-Instituts zusammensetzen.[21] Mit der Einrichtung der Arbeitsgemeinschaft der Professoren für das Wintersemester 1953/54 wurden drei Abteilungen eingerichtet, die Abteilung für Stahl- und Stahlbeton unter Gustav Weil, die Abteilung für Beton, Steine und Erdbaustoffe unter Kurt Walz und die Abteilung für Holz, Glas und Kunststoffe unter Karl Egner. Diese Entwicklung reagierte auf die inzwischen fortgeschrittene Spezialisierung im Bauingenieurwesen und der Baustoffprüfung, die es auch schwierig machte, einen Nachfolger für Otto Graf zu finden, der alle Aufgabenbereiche in gleichem Maße beherrschte. Die weitgehende Mitbestimmung der Abteilung für Bauingenieurwesen ist ebenfalls in diesem Kontext zu sehen. Die Anzahl der Abteilungen wurde weiter vermehrt. Seit dem Wintersemester 1956/57 kam die Abteilung für Erdbau (später Erd- und Grundbau) unter Friedrich Tölke hinzu, seit dem Wintersemester 1957/58 die Abteilung für Teer- und Bitumenbaustoffe, ebenfalls unter Friedrich Tölke. Ab dem Wintersemester 1963/64 wurden drei Hauptabteilungen gebildet, die wiederum in Abteilungen gegliedert wurden. Das waren die Hauptabteilungen für Anorganische und für Organische Baustoffe. Die Abteilung für Erd- und Grundbau bildete eine eigene Hauptabteilung, die jedoch nicht weiter untergleidert wurde. Diese Ordnung wurde bis zum Sommersemester 1971 beibehalten, danach kam es zu einer erneuten Umorganisation und es wurden wiederum nur Abteilungen gebildet, die nicht weiter differenziert waren. Die neu gebildeten Abteilungen wurden in einem neu gebildeten Direktorium an der Führung des Otto-Graf-Instituts beteiligt.[22] Friedrich Tölke blieb bis zum Jahr 1969 an der Spitze des Otto-Graf-Instituts. Ihm folgte Gustav Weil, ein langjähriger Mitarbeiter Otto Grafs, der allerdings 1972 an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstarb.[23] Seit dem Wintersemester 1972/73 stand Gallus Rehm bis 1990 an der Spitze dieser Institution. 2.10 Umressortierung der FMPA zum Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg Vom 1. Januar 1980 an gehörte die Baustoffprüfung als „Forschungs- und Materialprüfungsanstalt Baden-Württemberg – Otto-Graf-Institut“ zum Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und schied deshalb aus der Universität Stuttgart aus. Die Zentrale Verwaltung und die Referate fungierten damals als Geschäftsleitung.[24] Die Umressortierung wird durch die in dem vorliegenden Aktenbestand vorhandenen Unterlagen noch gut belegt.[25] Der Hauptteil der Aktenüberlieferung des Bestands 33 endet Mitte der 1980er Jahre. Einzelne Akten reichen noch bis 1996. 2.11 Wiedereingliederung der FMPA in die Universität Stuttgart und Wiedervereinigung mit der MPA Im Jahr 2000 erfolgte die Wiedereingliederung der Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen (FMPA), Otto-Graf-Institut in die Universität Stuttgart. Der Institutsname aus dieser Zeit, in der die vorliegenden Akten übernommen wurden, wurde als Bezeichnung des Archivbestandes gewählt. Am 01.07.2003 wurden die Staatliche Materialprüfungsanstalt (MPA) Universität Stuttgart und die Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen, Otto-Graf-Institut (FMPA) zur Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart (MPA Stuttgart, Otto-Graf-Institut (FMPA)) zusammengeführt. Damit wurde die Trennung aus dem Jahr 1945 nach 58 Jahren beendet. 3. Bestand 3.1 Bestandsgeschichte Der vorliegende Bestand 33 enthält die noch erhaltenen Akten der Baustoffprüfung. Mit der Gründung der Abteilung für Baustoffprüfung innerhalb der Materialprüfungsanstalt im Jahre 1927 wurde auch deren Aktenführung von derjenigen der Abteilung für Maschinenwesen getrennt. Beim Umzug der jetzt unter dem Namen Otto-Graf-Institut selbständigen Einrichtung vom langjährigen mit dem Maschinenwesen gemeinsamen Standort Stuttgart-Berg nach Stuttgart-Vaihingen wurden offenbar auch vereinzelte Unterlagen der Abteilung Maschinenwesen und die gemeinsamen Postausgangsbücher aus der Anfangszeit der Materialprüfungsanstalt (33/2/1 bis 33/2/455) mitgenommen. Sie sind daher im vorliegenden Archivbestand 33 eingearbeitet. Der Großteil der Akten wurde in den Jahren 1999 und 2000 in das Universitätsarchiv Stuttgart übernommen. Hinzu kamen einige kleinere, spätere Zugänge und ein Teilbestand, der in der Zeit, als die FMPA unter dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg ressortierte, in das damals zuständige Staatsarchiv Ludwigsburg abgegeben worden war. Die Erschließung des Aktenbestands wurde mit maßgeblicher Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft vom Juni 2008 bis März 2012 durchgeführt. 3.2 Aktenführung und Registratur Die Haupttätigkeit der Ingenieure der Baustoffprüfung bestand darin, Materialprüfungen für Auftraggeber durchzuführen. Um diese praktische Tätigkeit zu dokumentieren, wurden Prüfungsakten geführt, die immer nach demselben Schema angelegt und nach den Prüfgebieten in der Registratur abgelegt wurden. Alle anderen Vorgänge, etwa die Mitarbeit in Gremien und die Beschaffung von Prüfungsmaschinen, wurden in diese Systematik integriert, was die Übersichtlichkeit der Aktenordnung heute sehr erschwert. Vorgänge aus dem Bereich der Lehre sind so gut wie nicht überliefert. Diese Registraturordnung wurde seit Carl Bach bis etwa 1956/1957 beibehalten. Aus den Registraturbüchern und den überlieferten Mappen mit Prüfungsakten konnte rekonstruiert werden, wie die Baustoffprüfung arbeitete. Jeder Vorgang oder Prüfungsauftrag erhielt eine Auftragsnummer. Seit dem Jahr 1927 wurde ein B vor diese Nummer gesetzt (B für Bauwesen, für das Maschinenwesen entsprechend ein M). Ein Auftragseingangsverzeichnis, das nach diesen Nummern gegliedert ist, konnte bis jetzt nicht aufgefunden werden. Seit dem 1. April 1933 wurden auf den Mappen die ausgeschriebenen Bezeichnungen für die jeweiligen Prüfgebiete durch Kürzel ersetzt. Natursteine wurde mit N abgekürzt, Metalle mit M, Beton mit B, Eisenbeton mit E usw. Eine Mappe mit Prüfungsakten bekam also einen Buchstaben und eine laufende Nummer. Wurde ein Auftrag diesem Prüfgebiet zugeordnet, wurde auf den Mappendeckel die Eingangsnummer (B-Nummer, Auftragsnummer) und daneben der Auftraggeber und das Datum des Auftragseingangs geschrieben. War die Mappe nicht voll, wurden darin weitere Prüfungsaufträge abgelegt. Reichte die Mappe nicht aus, wurde eine zweite mit derselben laufenden Nummer angelegt und das Alphabet als Unterteilungsmöglichkeit genutzt, also etwa M360a, M360b, M360c. Es gibt Vorgänge, bei denen die Buchstaben des einfachen Alphabets nicht reichten, so dass man mit M360aa, M360bb, M360cc fortsetzte. Nach 1952 kam es zur Bildung von neuen Abteilungen, wobei die Abteilung für Beton, Steine und Erdbaustoffe nun dieses B als Abkürzung für die Prüfungsakten verwendete. Die anderen Abteilungen erhielten ebenfalls entsprechende Kürzel. Da jetzt neben den Mappen vermehrt mit Ordnern gearbeitet wurde, wurde für diese Ordner eine neue Aktenordnung durch eine Farbkombination aus dicken und dünnen Balken auf dem Ordnerrücken festgelegt. Bemerkenswert ist, dass die gesamte Postausgangskorrespondenz der Materialprüfungsanstalt Stuttgart für den Zeitraum von 1883 bis 1950 erhalten ist. Sie umfasst 444 Nummern (s.o.). Für die Zeit danach gibt es nur noch Tageskorrespondenz einzelner Abteilungen, zum Beispiel der Abteilung B (Abteilung für Beton, Steine und Bindemittel), die aber nicht vollständig überliefert ist. Für die Zeit nach Otto Graf, also für die Zeit Friedrich Tölkes, Gustav Weils und Gallus Rehms, sind zudem Lehrstuhl- und Institutsakten vorhanden. Von Otto Graf sind nur Unterlagen zu Dissertationsprojekten vorhanden und zu Fortbildungskursen, die für die Bauindustrie und öffentliche Einrichtungen durchgeführt wurden. 3.3 Überlieferungsdichte Da am Standort Stuttgart-Berg eine zentrale Registratur geführt wurde und für diese auch einige Registraturbücher erhalten geblieben sind, konnte aus deren Inhalt durch Vergleich mit dem tatsächlich Vorhandenen auf die Lücken im Bestand geschlossen werden.[26] Diese sind für die Anfangszeit der Materialprüfungsanstalt Stuttgart leider erheblich. Die ersten 63 Mappen mit Prüfungsberichten aus dem Bereich Beton und die ersten 131 Mappen aus dem Bereich Eisenbeton sind nach Angaben des Registraturbuches (Sachverzeichnis bis 1927) am 19.5.1941 vernichtet worden.[27] Eine Ursache wurde nicht angegeben. Luftangriffe sind für diese Zeit nicht belegt, so dass auch selbstverschuldete Ursachen wie Brände möglich sein könnten. Das bedeutet, dass vor 1907 keine Prüfberichte aus dem Bereich Beton und Eisenbeton erhalten sind. Insgesamt fehlen für die ganze Baustoffprüfung die Prüfberichte vor dieser Zeit. Die Überlieferungsdichte ist jedoch seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts sehr gut. Diese hält bis Ende der 1950er Jahre an. Für die Zeit vor 1930 ist der Umfang der Prüfungstätigkeit nicht so groß wie ab Mitte der 1930er Jahre. Hier kann ein regelrechter Aufschwung registriert werden. Von einer zentralen Registratur wie sie in Stuttgart-Berg mit der Führung der Registraturbücher belegt ist, kann aber in Stuttgart-Vaihingen nicht mehr gesprochen werden. Deshalb ist es auch nicht mehr möglich aufgrund eines Vergleichs festzustellen, was vorhanden und was nicht mehr vorhanden ist. Diese Ordnung der Aktenordner scheint für den Zeitraum von Friedrich Tölke und Gustav Weil etwa bis 1972 gegolten zu haben. Offensichtlich kam danach Platzmangel hinzu, der dazu führte, dass die Abteilungen ihre Akten selbst verwalteten, so dass im Aktenraum des zentralen Gebäudes keine weiteren Akten mehr abgelegt wurden. So ist die Überlieferung der Abteilungen im Universitätsarchiv Stuttgart unvollständig bzw. es befinden sich zahlreiche Unterlagen noch im Institut bei den Abteilungen. Es wurden Akten der Abteilungen Beton, Steine und Bindemittel, Erd- und Grundbau und Bauphysik übernommen. Von der Abteilung Kunststoffe und Kunststoffbindemittel auf Kunststoffbasis ist zwar eine Sammlung von Photographien vorhanden, die vermutlich von der Photoabteilung angelegt wurde, Akten sind bisher aber keine übernommen worden. Auch fehlen die Akten der Abteilungen für Teer- und Bitumenbaustoffe und für Anstrichmittel und Anstriche. Die Überlieferung der Abteilung Holz, Glas und Kunststoffe wurde wegen erneutem Bedarf wieder an die Abteilung zurückgegeben. Mit Gallus Rehm als neuem Leiter und der Umressortierung zum Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg im Jahr 1980 kam es erneut zu Veränderungen in der Verwaltungsstruktur. Es wurde eine Geschäftsführung unter dem Stellvertreter Rehms, Wolfgang Schwaderer, und eine Abteilung Zentrale Verwaltung unter Rüdiger Treubel eingerichtet. Die Registratur Schwaderers wurde übernommen, ebenfalls Akten, welche die Umressortierung dokumentieren. Der Großteil der Akten im Universitätsarchiv endet Mitte der 1980er Jahre. Auch die Art der Überlieferung ändert sich. Es ist zum Beispiel der Schriftwechsel Friedrich Tölkes mit der Technischen Hochschule Stuttgart überliefert, für die Zeit Gallus Rehms kommen aber umfangreiche Dokumentationen von Übungen, Vorlesungsmitschriften und Prüfungsaufgaben hinzu. 3.4 Inhaltliche Schwerpunkte Die inhaltlichen Schwerpunkte des verzeichneten Bestands liegen auf der Forschungsorganisation und den Netzwerken in NS-Großprojekten und in Bauprojekten der frühen Bundesrepublik. Deshalb wurde für die Bewertung Richtlinien aufgestellt, die sich an diesen Schwerpunkten orientierten. Weniger interessante Prüfungsakten aus dem privaten und privatwirtschaftlichen Bereich wurden ausgeschieden. Aus dem Bereich der Prüfungsberichte wurden diejenigen zum Bau der Reichsautobahnen und zu NS-Großprojekten verzeichnet. Es handelt sich dabei um Untersuchungen zu allen Prüfgebieten, z. B. zu Brücken/Brückenstatik bzw. Brückenmodellen und zu Baustoffen: Stahl (Bewehrungsstahl, Spannstahl), Stahlbeton, Spannbeton, Beton (Leichtbeton), Holz, Glas, Ton (Ziegel), Zement. Um die Gremientätigkeit Otto Grafs und seiner Mitarbeiter nachvollziehen zu können, wurde diese Überlieferung vollständig verzeichnet. Unter anderem sei hier erwähnt: Deutscher Ausschuss für Stahlbau, Deutscher Ausschuss für Stahlbeton (früher Eisenbeton), Deutscher Normenausschuss, Fachausschuss für Holzfragen, Deutsche Gesellschaft für Holzforschung, Forschungsgesellschaft für das Straßenwesen mit Arbeitsgruppen und Unterausschüssen, Ländersachverständigenausschuss für neue Baustoffe und Bauarten. Weiterhin wurde die Überlieferung, die die Geschichte der Baustoffprüfung an der TH/Universität Stuttgart dokumentiert, vollständig erschlossen. Ein besonderes Anliegen war es, alle Arten von Tätigkeiten und Prüfverfahren exemplarisch zu dokumentieren. Deshalb wurden in einem repräsentativen Auswahlverfahren zahlreiche Akten zu Prüfungen für unterschiedlichste Auftraggeber ohne weitere inhaltliche Bewertung erhalten und erschlossen. Eine weitere Tätigkeit der Baustoffprüfung bestand in der Zulassung von Baustoffen und Bauarten und in der Überwachung von Zementwerken zur Qualitätssicherung. Hinzu kam eine gutachterliche Tätigkeit für Gerichte. Hier wurde in Auswahl verzeichnet. Weiterhin enthält der Bestand noch zahlreiche Photos und Photonegative. Photographien befinden sich auch sehr zahlreich in den verzeichneten Prüfungsakten. 4. Literatur 4.1 Publikationen des Otto-Graf-Instituts Otto-Graf-Journal, journal on research and testing of materials Schriftenreihe des Otto-Graf-Instituts bzw. der Forschungs- und Materialprüfungsanstalt Baden-Württemberg 4.2 Literatur über die Materialprüfungsanstalt Stuttgart und Otto Graf Materialprüfungsanstalt Stuttgart Bach, Carl: Die Materialprüfungsanstalt der Königlich Technischen Hochschule Stuttgart. In: Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure 1908 (Ergänzter Sonderabdruck) Anhang: Veröffentlichungen über Forschungsarbeiten, die in der Materialprüfungsanstalt der Kgl. Technischen Hochschule Stuttgart ausgeführt worden sind. (Stand 20. April 1913) Baumann, Richard; Graf, Otto: Die Entwicklung der Materialprüfungsanstalt an der Technischen Hochschule Stuttgart seit 1906. In: VDI-Zeitschrift 42 (1927), S. 1468-1470. Blind, Dieter: Staatliche Materialprüfungsanstalt an der Universität Stuttgart. Vorgeschichte – Gründung – Entwicklung – Heutiger Stand. Zur Inbetriebnahme der Neubauten im Universitätsgelände Stuttgart- Vaihingen. Stuttgart 1971. Sonderheft anlässlich der Einweihung der Institutsgebäude im Pfaffenwald. - Stuttgart[-Vaihingen]:Otto-Graf-Institut, Amtliche Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen, Techn. Hochschule 1963. Carl Julius von Bach (1847 - 1931) : Pionier, Gestalter, Forscher, Lehrer, Visionär; Wissenschaftliche Konferenz, Stadt Stollberg/E. - Technische Universität Chemnitz-Zwickau am 7. und 8. März 1997; Akademische Feier, Universität Stuttgart am 4. Juli 1997 aus Anlaß des 150. Geburtstages / hrsg. von Friedrich Naumann. Stuttgart 1998. 125 Jahre Materialprüfungsanstalt MPA Universität Stuttgart 1884 – 2009. Festschrift zur Festveranstaltung am 8. Oktober 2009 in Stuttgart. Stuttgart 2010. Ungedruckt/nicht veröffentlicht: Gimmel, Paul: Staatliche Materialprüfungsanstalt an der Technischen Hochschule Stuttgart. 65 Jahre Materialprüfanstalt. 3 Bde. Band 1: Text, Band 2: Beilage 1 bis 34, Band 3: Beilage 35 bis 70 (UA Stuttgart: 52/16) Otto Graf Ditchen, Henryk: Die Beteiligung der Stuttgarter Ingenieure an der Planung und Realisierung der Reichsautobahnen unter besonderer Berücksichtigung der Netzwerke von Fritz Leonhardt und Otto Graf. Diss. Stuttgart 2009. Ders.: Ein Fall der Entnazifizierung in Stuttgart. Wie ein Institut einen neuen Beinamen bekommen hat. Berlin 2010. Rehm, Gallus: Otto Graf ein Genie? In: Jahrbuch 1993. VDI Gesellschaft Bautechnik. Verein Deutscher Ingenieure. 4 (1993), S. 489-529. Reinhardt, Hans-Wolf: Zum Gedenken an Otto Graf, universeller Bauforscher in Stuttgart. Abschiedsvorlesung von Prof. Dr.-Ing. H.-W. Reinhardt am 4. Juli 2006. In: Reden und Aufsätze 71, S. 77. Reinhardt, Hans-Wolf: Mens agitat molem – Otto Graf forschte auf vielen Gebieten des Bauwesens. In: Die Universität Stuttgart nach 1945. Geschichte – Entwicklungen – Persönlichkeiten. Herausgegeben im Auftrag des Rektorats von Norbert Becker und Franz Quarthal zum 175-jährigen Bestehen der Universität Stuttgart. Stuttgart 2004, S. 140-145. Sbrzesny, Walter: Otto Graf. In: Neue Deutsche Biographie, Bd. 6, S. 725. Strassenforschung. 50 Jahre Forschungsgesellschaft für das Straßenwesen 1924-1974. Bonn-Bad-Godesberg 1974, S. 322. Weber, Christiane; Ziegler, Volker: Otto Graf (1881-1956) und die Baustoffprüfung an der Technischen Hochschule Stuttgart. In: Zeitschrift für Beton- und Stahlbetonbau. 106 (2011), S. 594-603. Veröffentlichungen Otto Grafs und seiner Mitarbeiter Abteilung für Bauingenieur- und Vermessungswesen an der Technischen Hochschule Stuttgart … (Hg): Otto Graf. 50 Jahre Forschung, Lehre, Materialprüfung im Bauwesen 1903 – 1953. Kartei der Veröffentlichungen ca. 1927 – 1946 (UA Stuttgart 33/1/2505) Registraturbuch Normen, Luftschutz etc. (1.4.1933 – 31.3.1942) enthält einen Abschnitt mit einer Bibliographie der Veröffentlichungen (Veröff.), nicht nur von Otto Graf. (UA Stuttgart: 33/1/2401) 5. Hinweis auf weitere Archivbestände Universitätsarchiv Stuttgart 17 und 65 Zentrale Verwaltung der Universität 57 und 114 Personalakten Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde R 4601 Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen Staatsarchiv Ludwigsburg E 166 Bü 4953 (Einrichtung der Materialprüfungsanstalt am Polytechnikum 1883-1888) F1/85 Bd. 500, F1/85 Bd. 494 (Neubau in Berg 1904-1907) Archiv der Technischen Universität Chemnitz NL 302 (Nachlass Carl Bachs, der unter anderem auch einen Schriftwechsel Carl Bachs mit Otto Graf enthält.) 6. Benutzerhinweise Um den Informationsgehalt dieses Online-Findbuchs vollständig nutzen zu können, sei der Benutzer darauf hingewiesen, alle drei Recherchemöglichkeiten (Systematik, Schlagwort, Index) durchzuführen. Zum Index: Es ist mit Namenänderungen von Firmen und Institutionen zu rechnen. Eine Vereinheitlichung von Bezeichnungen erschien nicht sinnvoll, weil irreführend. Zur Systematik: Bei der systematischen Suche über das Gliederungsschema des Findbuchs muss beachtet werden, dass einige wenige Institutionen an verschiedenen Stellen zu finden sind (z. B. Deutsche Forschungsgemeinschaft unter Forschungsförderung und unter Auftraggeber). Für die Nutzung der Unterlagen gelten die Bestimmungen des Landesarchivgesetzes BW und der Benutzungsordnung des Universitätsarchivs Stuttgart. Die Sperrfristen nach §6 Absatz 2 Landesarchivgesetz Baden-Württemberg sind zu beachten: (2) Archivgut darf nicht vor Ablauf von 30 Jahren seit Entstehung der Unterlagen genutzt werden. […] Bezieht es sich nach seiner Zweckbestimmung auf eine natürliche Person, so darf es frühestens 10 Jahre nach deren Tod genutzt werden […] (3) Die Sperrfristen nach Absatz 2 gelten nicht für solche Unterlagen, die schon bei ihrer Entstehung zur Veröffentlichung bestimmt oder der Öffentlichkeit zugänglich waren. _____ [1] Der Nachlass von Carl Bach befindet sich im Archiv der Technischen Universität Chemnitz. Auf dessen Internetseiten findet sich auch eine Biographie. [2] Jahresbericht de Königlichen Polytechnikums zu Stuttgart für das Studienjahr 1883/1884, Stuttgart 1884, S. 12. Andere Daten nennt Dieter Blind: Geschichte der Staatlichen Materialprüfungsanstalt an der Universität Stuttgart. Stuttgart 1971, S. 17-18. Die Materialprüfungsanstalt ist bereits 1883 in den Jahresberichten des Polytechnikums erwähnt: Jahresbericht de Königlichen Polytechnikums zu Stuttgart für das Studienjahr 1882/1883, Stuttgart 1883, S. 10. [3] Bach, Carl: Die Materialprüfungsanstalt der Königl. Technischen Hochschule Stuttgart. In: Ergänzter Sonderabdruck aus der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure 1908, S. 241ff. (S.1). [4] Zu Otto Graf erschien: Rehm, Gallus: Otto Graf ein Genie? In: Jahrbuch der VDI-Gesellschaft Bautechnik 1993, S. 489-529. Sbrzesny, Walter: Otto Maximilian Graf. In: Neue Deutsche Biographie. Bd. 6, S. 725. Reinhardt, Hans-Wolf: Mens agitat molem – Otto Graf forschte auf vielen Gebieten des Bauwesens. In: Die Universität Stuttgart nach 1945. Geschichte – Entwicklungen – Persönlichkeiten. Herausgegeben im Auftrag des Rektorats von Norbert Becker und Franz Quarthal zum 175-jährigen Bestehen der Universität Stuttgart. Stuttgart 2004, S. 140-145. Siehe ferner oben 4.2. Literaturverzeichnis. [5] Fünfzig Jahre Deutscher Ausschuss für Stahlbeton. Berlin 1957, S. 4. [6] Rehm, Gallus, S. 526. [7] Jahre Deutscher Ausschuss für Stahlbeton. Berlin 1957, S. 2 und Universitätsarchiv Stuttgart 33/2/428, Postausgangskorrespondenz. Die Prüfungen wurden für die Abteilung für Straßen- und Wasserbau des Württembergischen Innenministeriums durchgeführt und nehmen den Großteil des Kopierbuchs ein. [8] Emil Mörsch war zwar seit 1904 Professor an der ETH in Zürich, die Versuche über die Widerstandsfähigkeit von Betonkörpern gegen Verdrehung und zur Haftfähigkeit der Bewehrungsstäbe im Beton für Wayss und Freytag ließ er aber trotzdem in diesem Jahr in Stuttgart ausführen. Es sollten weitere Versuche folgen, die Mörsch als Grundlage für sein Werk Der Eisenbetonbau, seine Anwendung und Theorie verwendete. 1905 folgten Versuche an spiralbewehrten Säulen. Der früheste Prüfungsbericht des Bestands (33/1/935) dokumentiert Versuche mit Eisenbetonsäulen für Wayss & Freytag aus dem Jahr 1908. 33/1/934 enthält einen Antrag Mathias Koenens über Versuche mit einbetonierten T-Trägern aus dem Jahr 1912. An Mathias Koenen hatte sich Gustav Adolf Wayss zuerst gewandt und von diesem Belastungsversuche in Berlin durchführen lassen. Das Materialprüfungsamt in Berlin wird jedoch in diesem Zusammenhang nicht erwähnt, trotzdem muss man annehmen, dass es involviert war. Nach dem Artikel über Koenen im Online-Lexikon Wikipedia (letzter Zugriff: 13.03.2012) soll Koenen 1907 den Vorschlag gemacht haben, in Stuttgart erste Versuche mit einer im gespannten Zustand einbetonierten Bewehrung durchzuführen. Das könnte dann vielleicht auch der Grund sein, von Berlin nach Stuttgart zu wechseln, eigentlich eine sehr wichtige Phase für Stuttgart, da sich hier wohl der zukünftige Vorrang in der Baustoffprüfung gründete. [9] Die Quellensituation ist für diese Zeit äußerst unbefriedigend, da es kaum Unterlagen gibt und sich die Arbeit Grafs nur sehr schwer nachvollziehen lässt. Die Postausgangskorrespondenz der Materialprüfungsanstalt Stuttgart, die von 1883 bis 1950 vollständig erhalten ist, wurde in Bezug auf diese Fragestellung noch nicht ausgewertet. [10] Universitätsarchiv Stuttgart 57/329 Personalakte Otto Grafs, Blatt 54. [11] Universitätsarchiv Stuttgart 33/1/1364. Diese Einrichtung trägt heute den Namen „Fraunhofer Informationszentrum Raum und Bau“. [12] Programm der Technischen Hochschule Stuttgart für das Wintersemester 1948/49, S. 19 und Universitätsarchiv Stuttgart 57/329: Erich Siebel und Erwin Neumann hatten sich gegen eine erneute aktive Tätigkeit Otto Grafs an der Technischen Hochschule Stuttgart ausgesprochen. Siebel befürchtete einen schweren Konflikt Otto Grafs mit der Belegschaft des Instituts, Neumann nannte persönliche Gründe, die aus einem Konflikt mit Graf über die Straßenbauversuchsanstalt herrührten. Für Otto Graf waren zwei Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen worden, zum einen eine außerordentliche Professur für Baustoffkunde, die durch einen Berufungsausschuss im Auftrag der Fakultät für das Bauwesen angeregt wurde, zum anderen die Emeritierung mit voller wissenschaftlicher Forschertätigkeit, die vom Großen Senat der Technischen Hochschule Stuttgart herrührte. Otto Graf hatte jedoch beides abgelehnt und nach seinem Spruchkammerverfahren auf seine volle Rehabilitierung gedrängt. [13] UA Stuttgart 33/1/1364; Zu Friedrich Tölke: Giesecke, Jürgen: Zum Gedenken an Friedrich Tölke. In: Uni-Kurier Nr. 59, Juli 1993, S. 17. Das lag auch daran, dass das Kultministerium mit der Berufungsliste für die Nachfolge von Otto Graf nicht zufrieden war. Dieses sah Fritz Leonhardt als besser für den Lehrstuhl geeignet an als Friedrich Tölke, was aber von der Abteilung für Bauingenieur- und Vermessungswesen der Technischen Hochschule Stuttgart abgelehnt wurde. Somit wurde die Berufungsliste beibehalten und Friedrich Tölke konnte berufen werden. (UA Stuttgart 57/242 Personalakte Friedrich Tölkes) [14] Reinhardt, Hans-Wolf: Mens agitat molem – Otto Graf forschte auf vielen Gebieten des Bauwesens. In: Die Universität Stuttgart nach 1945. Geschichte – Entwicklungen – Persönlichkeiten. Herausgegeben im Auftrag des Rektorats von Norbert Becker und Franz Quarthal zum 175-jährigen Bestehen der Universität Stuttgart. Stuttgart 2004, S. 140-145. [15] Zur Geschichte der Wissenschaft vom Holz. In: European Journal of Wood and Wood Products. 31(1973), S. 84. [16] Rug, Wolfgang: 100 Jahre Forschung für den Holzbau. Die Erforschung der Grundlagen/Entwicklung der Holzbauforschung/Berechnungsvorschriften. In: Bauen mit Holz Heft 4 (2003), S. 50-57 [17] Rug, Wolfgang, S. 52. [18] Rug, Wolfgang:, S. 50-57. [19] Sonderheft anlässlich der Einweihung der Institutsgebäude im Pfaffenwald. - Stuttgart[-Vaihingen]:Otto-Graf-Institut, Amtliche Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen, Techn. Hochschule (1963), S. 19 [20] Sonderheft anlässlich der Einweihung der Institutsgebäude im Pfaffenwald. - Stuttgart[-Vaihingen]:Otto-Graf-Institut, Amtliche Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen, Techn. Hochschule (1963), S. 24-26. [21] UA Stuttgart 57/242: Schreiben der Abteilung für Bauingenieur- und Vermessungswesen an der TH Stuttgart an das Rektoramt der TH Stuttgart vom 26. Mai 1951 bzgl. der Wiederbesetzung des Lehrstuhls für Baustoffkunde und Baustoffprüfung, Antrag an den Großen Senat zur Weiterleitung an das Kultministerium. [22] UA Stuttgart 33/1/1382 u. 1383 [23] Gustav Weil (1903-1972) befand sich allerdings auch schon im 69. Lebensjahr, als er seinen Unfall erlitt. [24] Es kam auch eine Dienststelle aus Karlsruhe hinzu, das Chemisch-Technisches Prüfamt. 1985/86 existierte eine zentrale Verwaltung, Z 1 – Z 3, dazu D1 Öffentlichkeitsarbeit und Forschungsplanung und D2 Anstriche und Bautenschutz. [25] Universitätsarchiv Stuttgart 33/1/1622-26 und 33/1/1629-32 [26] Die Registraturbücher für die Zeit von 1927 bis 1933 sind als Alphabetisches Verzeichnis, und als Sachverzeichnis erhalten, für die Zeit von 1933 bis 1942 ist das Sachverzeichnis vorhanden und für die Zeit von 1923 bis 1942 das Zeichnungen-Verzeichnis. [27] Dieser Tatbestand konnte mit dem Fund der Registraturbücher für die Zeit vor 1927 geklärt werden. Die Auswertung des Inhalts erbrachte folgende Erkenntnis: Die ersten 63 Betonmappen wurden am 19.5.1941 vernichtet. Die Ursache dafür ist nicht bekannt. Desgleichen wurden die Mappen für Eisenbeton bis Mappe 131 am selben Tag vernichtet. Auch gibt es Eintragungen auf Vernichtung für den 15.5.1941. Des Weiteren sind Aktenübernahmen durch die Abteilung B für den 15.6.1939 und den 15.5.1941 eingetragen. Das alphabetische Verzeichnis bis 1927 enthält auf der ersten Seite unter dem Buchstaben A Versuche zur Baustoffprüfung für das Jahr 1886. Allerdings ist nicht klar, ob es sich um nachträgliche Einträge handelt. Es scheint so gewesen zu sein, dass nicht imme

BArch, R 4601 · Bestand · (1922) 1933-1945 (1952,1973)
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Einleitung Vorgeschichte bis 1933 Durch die rasche Zunahme des Autoverkehrs nach dem Ersten Weltkrieg ergab sich für den Straßenbau in Deutschland die Aufgabe, sich diesen neuen Erfordernissen zu stellen. Es ging darum, zügig die bestehenden Straßenverhältnisse zu verbessern und sie durch den Ausbau der bestehenden Landstraßen und den Bau von Autobahnen den neuen Anforderungen der zunehmenden Motorisierung anzupassen. Eine zeitgenössische Statistik zeigt, dass im Jahre 1924 in Deutschland jeder 321. Einwohner einen "Kraftwagen" besaß, während zum gleichen Zeitpunkt in Frankreich auf jeden 90., in Großbritannien auf jeden 71. und in den USA bereits auf jeden 7. Einwohner ein Auto kam. Der private deutsche Fahrzeugpark im Land verdoppelte sich in den Jahren von 1923 bis 1926 von 100.340 Autos auf 206.456 Im Jahre 1933, nur sieben Jahre später, sind knapp 800.000 Kraftfahrzeuge in Deutschland zugelassen. Allerdings hatte man sich schon viel früher über die Zukunft des Straßensystems Gedanken gemacht, der Bau der Berliner AVUS (Automobil-Verkehrs- und Übungs-Straße) 1921 sowie die Aktivitäten der Studiengesellschaft für Automobilstraßenbau (STUFA) spielten dabei eine besondere Rolle, letztere insbesondere, was den Ausbau der bestehenden Landstraßen betraf. Der Krieg und seine Folgen verhinderten jedoch bis Mitte der zwanziger Jahre eine Wiederaufnahme dieser Diskussion. Mit der Gründung des Vereins HAFRABA und deren Übergang in die GEZUVOR nahmen besonders Pläne für die neuen Autobahnen Gestalt an, die nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten kurzerhand zu den "Straßen des Führers" erklärt wurden. Im Verlaufe ihrer Arbeit erstellte die HAFRABA etwa 70 Pläne für ein Autobahnnetz in Deutschland vor. Von vielen Ergebnissen ihrer komplexen Forschungen, Versuchsreihen, aber auch Studien für die Arbeitsbeschaffung für größere Mengen von Arbeitskräften konnten die späteren zentralen und territorialen Straßenbauverwaltungen profitieren. Die bestehenden Verhältnisse hinsichtlich der Straßenverwaltung in der jeweils landeshoheitlichen Zuständigkeit einerseits und dem (Reichs-) Gesetzgeber andererseits sowie die zunehmende Blockierung der Straßenbaupläne aus Reichsbahn- und Finanzkreisen aber auch aus den Ländern und Provinzen erzwangen gewissermaßen die Notwendigkeit einer Neuorganisation des Straßenwesens in Deutschland, die nicht lange nach der Machtergreifung durch die Hitlerdiktatur auf sich warten ließ. Adolf Hitler war noch keine zwei Wochen Reichskanzler, als er im Kabinett den Bau von kreuzungsfreien Autofahrbahnen zur Diskussion stellte. Schon am 11. Februar 1933 verkündete er die "Inangriffnahme und Durchführung eines großzügigen Straßenbauplanes", mit dem sowohl ein modernes Verkehrssystem geschaffen werden als auch die Arbeitslosigkeit wirkungsvoll bekämpft werden sollte, erntete damit aber auch den Widerspruch von Reichsbahn-Generaldirektor Dorpmüller und Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk. Zielstrebig diskutierte er dennoch mit Verkehrsexperten und führenden Vertretern der Wirtschaft über die Notwendigkeit von Autobahnen. In einem Gespräch am 6. April 1933 mit HAFRABA-Geschäftsführer Willy Hof ließ er sich ausführlich über die Pläne des Vereins informieren. Schon am 27. Juni 1933 verkündete die Reichsregierung gegen den Willen der Reichsbahnvertreter die Bildung des Unternehmens "Reichsautobahnen", welches zunächst als ein Zweigunternehmen der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft fungierte. Einen Tag später ernannte Hitler den linientreuen, hochintelligenten Bauingenieur Dr. Fritz Todt zum "Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen". Mit dem späteren "Erlass über den Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen" vom 30.11.1933 wurde Todt auch der Geschäftsbereich des Unternehmens "Reichsautobahnen" übertragen. Im Erlass heißt es: "Für die Durchführung des Baues der Reichsautobahnen ... wird eine oberste Reichsbehörde mit dem Sitz in Berlin errichtet, deren Leiter die Amtsbezeichnung ’Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen’ erhält. Er wird vom Reichspräsidenten auf Vorschlag des Reichskanzlers ernannt und untersteht dem Reichskanzler". Hitler war von der Eignung Todts überzeugt, nachdem er dessen so genannten "Braunen Bericht", eine Denkschrift über "Straßenbau und Straßenverwaltung", in der Todt sich mit den bisherigen Verhältnissen des Straßenbaues in Deutschland auseinandersetzt und Zielstellungen für die Zeit des Nationalsozialismus formuliert, gelesen hatte. Die neue Behörde hatte die Aufgabe, den Bau der "Reichsautobahnen" und die Unterhaltung der Landstraßen, soweit sie bisher zur Zuständigkeit des Reichsverkehrsministers gehört hatten, zu organisieren. Gesetzesgrundlagen Schon das "Gesetz über die Errichtung eines Unternehmens Reichsautobahnen" vom 27. Juni 1933, mehr noch die erste Verordnung dazu vom 7. August 1933 und das "Gesetz zur Änderung Gesetzes über die Errichtung eines Unternehmens Reichsautobahnen" vom 18. Dezember 1933 schufen dem Generalinspektor ein Fundament an Vollmachten und Befugnissen, welches ihn in die Lage versetzte, die von der Reichsführung gestellten Ziele schnellstmöglich durchzusetzen. Dazu gehörten das Recht auf Linienführung und Ausgestaltung der Reichsautobahnen ebenso wie das Recht auf Gebührenerhebung, das Enteignungsrecht und die Übernahme der staatlichen Hoheitsrechte über die Autobahnen. Mit dem "Gesetz über die einstweilige Neuregelung des Straßenwesens und der Straßenverwaltung" vom 26. März 1934 wurde zudem die Einteilung der Straßen in 1. Kraftfahrbahnen, später "Reichsautobahnen", 2. Reichsstraßen, 3. Landstraßen I. Ordnung, 4. Landstraßen II. Ordnung festgelegt sowie weitere Regelungen hinsichtlich der Verteilung der Straßenbaulast, die Verwaltung der Reichsstraßen und der Landstraßen I. Ordnung, der Straßenaufsicht usw. getroffen wurden. Eine weitestgehende Generalvollmacht wurde dem Generalinspektor mit der in § 1 niedergeschriebenen Formulierung "Der Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen bestimmt, welche Straßen den Bestimmungen dieses Gesetzes unterliegen und welche Straßen die Eigenschaften von Reichsstraßen und von Landstraßen I. und II. Ordnung haben." erteilt. Die mit den genannten Gesetzesgrundlagen geschaffenen Voraussetzungen widerspiegelten sich sehr bald in Aufbau und Organisation der Dienststelle des Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen. Organisation und Struktur So umfasste der Geschäftsbereich der Generalinspektors im Jahre 1934 die beiden großen Zuständigkeitsbereiche Landstraßen und Reichsautobahnen sowie sich daraus ergebende Verbindungen zu den 30 Obersten Straßenbaubehörden mit 176 Landesbau-, Straßen- und Flussämtern der Länder und Provinzen einerseits und den 15 Obersten Bauleitungen mit 65 Bauabteilungen für die Kraftfahrbahnen andererseits. Daraus resultierte die innere Dienststellenstruktur wie folgt: Dem Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen waren vier Abteilungen zugeordnet. 1. Abteilung Landstraßen (L), 2. Abteilung Verwaltung/Verwaltung (V), 3. Abteilung Forschung/Ausstellung/Kongress (F) 4. Abteilung Reichsautobahnen (A) Weiterhin war dem Generalinspektor ein Landschaftsberater zugeordnet. Den Abteilungen L und A waren neben einem gemeinsamen Presse- und Sozialpolitischen Referenten jeweils 5 Referenten (L1 bis L5 und A1 bis A5) unterstellt, deren Arbeitsgebiete sich auf die Zusammenarbeit mit den Straßenbaubehörden in Ländern und Provinzen sowie mit den Obersten Bauleitungen der Kraftfahrbahnen erstreckten. Danach ergaben sich folgende (territoriale) Zuständigkeiten: Abteilung L - Landstraßen L1: Hannover, Oldenburg, Braunschweig, Westfalen, Rheinprovinz, Hessen-Kassel, Schaumburg-Lippe, Lippe-Detmold L2: Bayern, Baden, Württemberg, Hohenzollern, Land Hessen, Hessen-Wiesbaden L3: Thüringen, Land Sachsen, Oberschlesien, Niederschlesien, Ostpreußen L4: Brandenburg, Grenzmark, Pommern, Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Provinz Sachsen, Anhalt L5: Allgemeine Angelegenheiten des Landstraßenwesens, Sonderaufgaben Arbeitsbeschaffung Abteilung A - Reichsautobahnen A1: Bauleitungen Stettin, Hannover, Altona, Königsberg A2: Bauleitungen Breslau, Dresden, Halle, Kassel A3: Bauleitungen Essen, Köln, Frankfurt/Main A4: Bauleitungen München, Stuttgart, Nürnberg A5: Sonderaufgaben: Beleuchtung, Tankstellen, Baugrundfragen, Baukontrolle des Betondeckenbaus Bereits im Sommer 1934 legte Todt einen ersten Bericht über die Tätigkeit seiner Behörde vor. Eine Übersicht über die dem Generalinspektor unterstellten Straßenbaubehörden aus dem Jahre 1935 verdeutlicht das Streben nach einer stark zentralisierten Anbindung der Straßenbauaufgaben in Deutschland. Nachdem durch eine Erklärung Hitlers am 30.1.1937 das Deutsche Reich die uneingeschränkte Hoheit über die Deutsche Reichsbahn wieder an sich genommen hatte und die Deutsche Reichsbahn durch das Gesetz vom 10.2.1937 in eine reine Reichsverwaltung umgewandelt worden war, sollten die Reichsautobahnen eine ähnliche Stellung erhalten wie die deutsche Reichsbahn. Dies geschah im "Gesetz zur Neuregelung der Verhältnisse der Autobahn" vom 1. Juli 1938 und durch die "3. Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Errichtung eines Unternehmens ‚Reichsautobahnen’" vom 1. Juni 1938. Fritz Todt wurde zum Vorsitzenden des Vorstandes der Reichsautobahnen ernannt. Die Dienststellen der Gesellschaft wurden unmittelbare Reichsbehörden. Damit verlor das Unternehmen Reichsautobahnen seinen Charakter als Gesellschaft. Das in allen Behörden des "Dritten Reichs" praktizierte "Führerprinzip" dominierte spätestens seit Erlass dieses Gesetzes auch die Organisation der Reichsautobahnen. Mit dem schnellen Voranschreiten der politischen und wirtschaftlichen Prozesse in Deutschland, mit der Wiederaufrüstung, mit der Herstellung immer neuer politisch-organisatorischer Strukturen im Reichsgebiet, dem Einmarsch in Österreich und in das Sudetenland, mit der Errichtung des Westwalls nach der Besetzung des entmilitarisierten Rheinlandes und schließlich mit Beginn und Verlauf des Krieges bildeten sich immer neue und andere Organisationseinheiten und Arbeitsschwerpunkte innerhalb der Dienststelle heraus. Die Obersten Bauleitungen der Reichsautobahnen wurden um gleichartige Behörden in den okkupierten Gebieten erweitert. In den Bau des Westwalls ab Mitte 1938 wurden die 22 Oberbauleitungen an der deutschen Westgrenze fest integriert, nachdem Hitler unter schweren Vorwürfen gegen den Generalstab des Heeres diese Aufgabe kurzerhand Todt übertrug - es war die Geburtsstunde der "Organisation Todt". Ihren ersten Sitz hatte sie als Abteilung West in Wiesbaden. In den Akten des Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen widerspiegelt sich vielfältig eine Aufgabenverflechtung mit anderen Ministerien (z.B. Reichsverkehrsministerium, Reichsfinanzministerium), der NSDAP sowie das Zusammenwirken mit vielen anderen Organisationen, so z.B. dem Nationalsozialistischen Bund Deutscher Technik (NSBDT), der Deutsche Arbeitsfront (DAF), dem Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps (NSKK) und dem Deutschen Automobilclub (DDAC) u.v.a. Der Geschäftsverteilungsplan des Generalinspektors vom 28. Oktober 1938 bringt deutlich zum Ausdruck, dass man bereits auf Höhe der politischen Entwicklung war. Direkt dem Generalinspektor unterstellt waren jetzt nicht nur die 4 Abteilungen sondern auch drei weitere Geschäftsbereiche: Forschung, NSDAP-Verbindungen, Reichsverteidigung und Abwehr (vgl. Abb. Seite XII). Fritz Todt hatte eine Vielzahl politischer Ämter inne. Seit 1933 war er nicht nur Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, sondern auch Leiter des Hauptamtes für Technik der NSDAP, 1938 wird er Generalbevollmächtigter für die Regelung der Bauwirtschaft, 1940 Reichsminister für Bewaffnung und Munition sowie Generalinspektor für die Sonderaufgaben im Vierjahresplan, 1941 Generalinspektor für Wasser und Energie. Auf dem Höhepunkt seiner politischen Karriere kommt Todt bei einem Flugzeugabsturz am 8. Februar 1942 nahe dem "Führerhauptquartier" bei Rastenburg/Ostpreußen ums Leben. Sein Amt übernimmt schon am 9. Februar 1942 Albert Speer. Bestandsbeschreibung: Bestandsgeschichte Die im Bestand R 4601 Generalinspektor für das Deutsche Straßenwesen zusammengefassten Bestände setzen sich aus mehreren Teilen aus der ehemaligen DDR und der Bundesrepublik zusammen. Dazu gehören etwa 2.300 Akten und fast 1800 Karteiblätter aus dem ehemaligen Zentralen Staatsarchiv der DDR, die dort früher als Bestand 46.01 geführt wurden und in einer Findkartei mit zum Teil sehr allgemeiner und ungenauer Titelaufnahme erfasst waren. Aus dem Bundesarchiv kamen die Akten der nachfolgend beschriebenen Bestände R 65 I bis R 65 IV dazu. Hier lagen Findbücher mit präzisen Titelaufnahmen und Enthält-Vermerken vor. Zum Bestand R 65 I gehörten neben der "Braunen Denkschrift" Todts weitere 34 Akten aus US-Rückgaben mit einer Laufzeit von 1934 bis 1945. Weiterhin sind Akten der Bauabteilung Wittlich 1941 (1), der Abteilung Wiesbaden 1938-1943 (2) sowie die Handakten Böttger 1938-1945 (11), Bonacker 1937, 1942-1944 (2), Dittrich 1926-1952 (67), Schönleben 1939-1944 (6) und Nachträge 1939 (1) überliefert. Der Bestand R 65 II enthielt 141 Akten der Reichsautobahndirektion Berlin und ist 1962 durch den Bundesminister für Verkehr an das Bundesarchiv übergeben worden (Dienstakten Bundesarchiv, Az.: 3115/4, Vermerk v. 31. Jan. 1962). Der Bestand R 65 III war eine Erlass-Sammlung des Generalinspektors. Der Bestand R 65 IV enthielt Personalakten, von denen 112 Akten erschlossen und weitere 12 lfm unerschlossen sind. Archivische Bewertung und Bearbeitung Die Erschließung des Bestandes erfolgte anhand der o.g. vorliegenden Findmittel mittels Eingabe in die Datenbank BASYS-S des Bundesarchivs mit dem Zwecke der Onlinestellung der Findbuchangaben. Eine körperliche Aufnahme der Akten erfolgte aus Zeitgründen bis auf einige Ausnahmen nicht. Bei der Verzeichnung wurden die Archivsignaturen des Potsdamer Bestandes weitgehend beibehalten, jedoch erhielt bei vorgefundenen Akten mit Bandnummerierungen jeder Band eine eigene Archivsignatur. Die Signaturen beginnen: bei Nr. 1 für den ehemaligen Bestand 46.01, bei Nr. 3001 für den ehemaligen Bestand R 65 I, bei Nr. 4001 für den ehemaligen Bestand R 65 II, bei Nr. 5001 für den ehemaligen Bestand R 65 III, bei Nr. 10001 für den ehemaligen Bestand R 65 IV. Die bereits erschlossenen 112 personenbezogenen Akten sind neu verzeichnet worden, jedoch nicht Bestandteil dieses Findbuches. Die vorgefundene Klassifikation wurde zum größten Teil erneuert und orientiert sich sowohl an der Organisationsstruktur des Bestandsbildners als auch an seinen sachlichen Zuständigkeiten. Die innere Ordnung der Akten wurde beibehalten. Der Bestand ist bereits aus Stehordnern in Mappen umgelagert worden. Inhaltliche Charakterisierung: Führung und Organisation des Straßenwesens: Gesetzgebung, Erlasse (57). Organisation, Verwaltung und Personalwesen: Allgemeines (74), Personalangelegenheiten (78), Grundstücks- und Raumordnungsangelegenheiten (15), Verdingungswesen (59), Baumaschinen, -geräte und -fahrzeuge (29), Kraftfahrwesen (47), Baustoffe und Kraftstoffe (47) Verkehrsregelung und -sicherung (27), Winterdienst (90), Fremdenverkehr (25), Statistiken( 19), Mobilmachung, Kriegseinsatz, besetzte Gebiete (27), Kartenwesen (37), Handakten Führung (40), Handakten aus der Abteilung L-Landstraßen (19), Handakten aus der Abteilung A-Autobahnen (27), Handakten aus der Abteilung V-Verwaltung (11), Handakten von Sachbearbeitern für Sonderfragen der Abteilungen L und A (3). Abteilung West, Wiesbaden (5). Ausweichstelle Potsdam Alte Zauche (5). Landstraßen: Reichsstraßen: Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten der Reichsstraßen (32), Finanzierung der Reichsstraßen (90), Technische Ausführung des Streckenbaus und Durchführung von Baumaßnahmen (136), Bauvorhaben (48), Karteiblätter Reichsstraßen (14), Straßenbücher Reichsstraßen (133). Landstraßen I. und II. Ordnung: Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten der Landstraßen I. und II. Ordnung (28), Finanzierung der Landstraßen.- Öffa (20), Bauvorhaben (60), Karteiblätter Landstraßen (2). Umgehungsstraßen, Ortsdurchfahrten, Zubringer (105) Einzelprojekte (45). Reichsautobahnen: Gesetzgebung und Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten der Reichsautobahnen (83), Finanzierung der Reichsautobahnen, Haushalts- und Kassenangelegenheiten (36), Grundstücks- und Raumordnungsangelegenheiten (8), Projektierung und Streckenführung (46), Landschafts- und Städtearchitektur, Tierschutz, Naturschutz, Denkmäler (38), Zusammenarbeit mit anderen Reichsdienststellen (27). Materiell-technische Infrastruktur und Betriebsdienst: Planfeststellung und Umlegungen (13), Treibstoffwesen und Tankstellen (15), Autobahn- und Straßenverbindungen mit dem Ausland (10), Betriebsdienst (24), Baumaterial, Straßenbeläge (40), Technische Ausführung des Streckenbaus und Durchführung von Baumaßnahmen (9). Personelle Infrastruktur: Einsatz und Unterbringung von Arbeitskräften (61), Löhne, Tarife, Sonderregelungen (29), Personalangelegenheiten (27). Akten der Reichsautobahndirektion Berlin: Direktionsakten (18), Gebiete der Obersten Bauleitungen (124). Oberste Bauleitungen: Berlin (25), Breslau (15), Dresden (12), Essen (18), Frankfurt/Main (25), Halle (6), Hamburg (12), Hannover (3), Kassel (7), Köln (12), Königsberg (3), Linz (7), München (13), Nürnberg (9), Stettin (4), Stuttgart (6), Wien (5), Bauabteilung Wittlich der Reichsautobahnen (1). Öffentlichkeitsarbeit, Presseangelegenheiten, Vortragstätigkeit (21), Unfallgeschehen (20). Bahnübergänge (45), Brücken und Kunstbauten (63), Radwege und Wanderwege (32), Forschung, Entwicklung, Normung (182), Kongresse, Fachtagungen, Ausstellungen, Arbeit von Fachverbänden (50). Personalakten A-Z 1938-1973 (112), 12 lfm unerschlossen. Zitierweise: BArch, R 4601/...

Grimme, Adolf (Bestand)
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, VI. HA, Nl Grimme, A. · Bestand
Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)
  1. Lebenslauf Adolf Grimmes 1889 Geboren am 31. Dezember 1889 in Goslar im Harz als zweites Kind des Eisenbahnbeamten Georg August Adolf Grimme und seiner Ehefrau Auguste Luise geb. Sander 1896-1900 Besuch der Volksschule in Weferlingen 1900-1904 Besuch des Gymnasiums in Hildesheim 1904-1906 Besuch des Gymnasiums in Sangerhausen (1906 Tod des Vaters) 1906-1908 (erneut) Besuch des Andreanums in Hildesheim 1908 Abitur 1908-1914 Studium der Germanistik und Philosophie an den Universitäten Halle, München (Schüler des Philosophen Max Scheler) und Göttingen (Schüler des Germanisten Edward Schröder und des Philosophen Edmund Husserl) 1914 Ablegung des Lehramtsexamens in Philosophie, Germanistik, Französisch, Religion; Note "Gut" 1914-1915 Referendar am Königlichen Gymnasium in Göttingen Juli 1915 Einberufung als Soldat, Rekrutenausbildung in Straßburg, nach längerer Krankheit lernt er im Lazarett in Straßburg seine spätere Frau, die Malerin Maria (Mascha) Brachvogel, kennen (Der Ehe entstammen 3 Kinder, Sohn Eckard verunglückte 1931 als Vierzehnjähriger tödlich) Nov. 1915 Entlassung als "dienstunbrauchbar" 1916-1919 Assessor am Realschulgymnasium in Leer/Ostfriesland 1918 Eintritt in die Deutsche Demokratische Partei 1919 Leitung der Ortsgruppe Leer der DDP, im gleichen Jahr Austritt aus dieser Partei 1919-1923 Studienrat und Oberstudienrat an höheren Schulen in Hannover Anschluß an die Bewegung entschiedener Schulreformer (Paul Östereich, Berthold Otto) 1922 Eintritt in die SPD 1923-1924 Dezernent beim Provinzialschulkollegium Hannover 1925-1927 Oberschulrat in Magdeburg 1928-1929 Ministerialrat im Preußischen Kultusministerium, persönlicher Referent des Kultusministers Carl Heinrich Becker 1929-1930 Vizepräsident des Provinzialschulkollegiums Berlin/Brandenburg 1930-1932 Preußischer Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung im Kabinett Otto Braun (ernannt im Januar 1930) 20. Juli 1932 Absetzung als Minister mit der gesamten preußischen Regierung durch Reichskanzler von Papen Grimme arbeitet illegal als Korrektor (Verlag Walter de Gruyter, Berlin), treibt bis 1942 theologische und literarische Studien (Arbeit am Johannes-Evangelium) 1935 Pensionszahlung als Vizepräsident des Provinzialschulkollegiums 11.10.1942 Verhaftung, angeklagt u.a. mit seinem Studienfreund Dr. Adam Kuckhoff, Schriftsteller, wegen vermutetem antifaschistischen Widerstandskampf ("Rote Kapelle") Febr. 1943 Verurteilung wegen Nichtanzeige eines Vorhabens des Hochverrats zu 3 Jahren Zuchthaus 1942-1945 Strafgefangener in den Zuchthäusern Spandau, Luckau und Hamburg/Fuhlsbüttel Mai 1945 Befreiung durch die englische Besatzungsmacht 1945-1946 Kommissarischer Regierungsdirektor, ab 15.12.1945 Leitender Regierungsdirektor der Hauptabteilung Kultur des Oberpräsidiums in Hannover 1946-1948 Kultusminister des Landes Hannover bzw. Niedersachsen (ernannt am 27.11.1946) Febr. 1947 Trennung von Mascha Grimme Ende 1947 Heirat mit Josefine geb. v. Behr, geschiedene Kopf (geb. 1907) 1948-1956 Generaldirektor des Nordwestdeutschen Rundfunks, Hamburg, bis zu dessen Auflösung zum 1. Januar 1956 (Amtsübernahme: 15.11.1948) 1956-1963 Ruhestand in Brannenburg/Degerndorf am Inn 1963 Gestorben am 27. August in Brannenburg/Inn Auszeichnungen 1932 Goethe - Medaille für Kunst und Wissenschaft 1948 Ehrendoktorwürde (Dr. phil.) durch die Georg-August-Universität zu Göttingen 1949 Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main 1954 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern 1962 Großes Verdienstkreuz des niedersächsischen Verdienstordens und Landesmedaille 1961 Deutscher Volkshochschulverband stiftet Adolf-Grimme-Preis als Fernsehpreis des Deutschen Volkshochschulverbandes Ehrenämter (Jahr der Übernahme) 1946 (-1958) Vorsitzender der Barlach-Gesellschaft (Ehrenmitglied seit 1956) 1946 (-1957) Vorstandsmitglied der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft 1948 Präsident der Studienstiftung des deutschen Volkes und Senator der Max-Planck-Gesellschaft 1948 (-1956) Vorstandsmitglied des Deutschen Bühnenvereins 1948 (-1962) Vorstandsvorsitzender bzw. Mitglied des Vorstandes der Stiftung Deutsche Landerziehungsheime, Hermann Lietz-Schule 1949 Ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt 1949 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Erziehung und Unterricht, München 1950 Mitglied des Deutschen Ausschusses für UNESCO-Arbeit 1951 Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission 1953 Ehrenmitglied der Fernseh-Technischen Gesellschaft, Darmstadt 1954 Korrespondierendes Mitglied des Deutschen Rates der Europäischen Bewegung 1957 Beiratsmitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt 1959 Mitglied des P.E.N. Veröffentlichungen Grimmes (in Auswahl) - Der religiöse Mensch - Eine Zielsetzung für die neue Schule. Berlin 1922; - "Selbstbesinnung" - Reden und Aufsätze aus dem ersten Jahr des Wiederaufbaus. Braunschweig 1947; - Vom Wesen der Romantik. Heidelberg 1947; - Dieter Sauberzweig (Hrsg.): Adolf Grimme - Briefe. Heidelberg 1967; - Eberhard Avé - Lallemant (Hrsg.): Adolf Grimme - Sinn und Widersinn des Christentums. Heidelberg 1969 Von Grimme herausgegebene Zeitschriften - Monatsschrift für höhere Schulen, Berlin 1930-1933 - Die Schule (ab H. 3/1950 Unsere Schule), Monatsschrift für geistige Ordnung. Hannover 1945 - 1955 - Denkendes Volk, Blätter für Selbstbildung. Braunschweig 1947-1949 2. Bestandsgeschichte und Bemerkungen zur Benutzung des Bestandes. Literaturhinweise Adolf Grimmes Nachlaßpapiere, die in großen Zügen seinen gesamten Lebensweg widerspiegeln, gelangten in mehreren Etappen ins Geheime Staatsarchiv. Ein erster Teil sehr geringen Umfangs (ca. 0,10 lfd.m.) wurde bereits 1969 vom Bundesarchiv übergeben (gemäß Schreiben des Archivs vom 26.1.1976), weitere Teile wurden ab 1974 von Frau Josefine Grimme direkt übernommen. Letztaufgeführte Teile des Nachlasses waren zunächst als Depositum (Depositalvertrag vom 20. Juni 1974) ins Archiv gelangt. Dieses Depositum wurde im Juni 1981 von Frau Josefine in ein Geschenk umgewandelt. Die von Grimmes angelegte Autographensammlung wurde 1981 (ebenfalls von Frau Josefine) dem GStA verkauft. Der Bestand ist damit in seiner Gesamtheit in das Eigentum des Archivs übergegangen. Die Vorordnung des Bestandes im Geheimen Staatsarchiv erfolgte unter Anleitung von Dr. Cécile Lowenthal-Hensel zunächst durch Sabine Preuß, dann durch Heidemarie Nowak. Ordnungsarbeiten wurden auch von Josefine Grimme selbst noch einmal vorgenommen. Außerdem identifizierte sie Unterschriften und fügte in aufwendiger Arbeit Korrespondenzen zusammen. Die Verzeichnung wurde von Inge Lärmer und von Ute Dietsch beendet. Die zunächst getroffene Entscheidung, auf Enthält-Vermerke bei Korrespondenzen zu verzichten, wurde bei Eingabe der Titel in die Datenbank in Absprache mit der Referatsleiterin Dr. Iselin Gundermann aufgehoben. Alle Akten, die in diesem Zusammenhang v.a. aus technischen Gründen noch einmal überprüft werden mußten, wurden im Interesse der Benutzung auf die Erforderlichkeit von Enthält-Vermerken überprüft und entsprechend ergänzt. Das betrifft v.a. Korrespondenz mit Künstlern bzw. mit sehr hochgestellten Persönlichkeiten -Persönlichkeiten der Zeitgeschichte- oder Akten mit für die wissenschaftliche Auswertung wertvollen Inhalten. Josefine Grimme betonte in ihren Schreiben (u.a. in einem Brief vom 27.7.1980), daß die Akten "im wesentlichsten noch so, wie mein Mann sie gesichtet hatte", seien. Das Ehepaar Grimme hat bewußt Adolf Grimmes eigene Registratur bzw. sein Archiv gestaltet. Nach Übernahme der Quellen durch das Archiv war es daher Zielstellung, die von Adolf und Josefine Grimme festgelegte Ordnung nicht zu zerstören. Bei der Benutzung des Bestandes ist folglich zu beachten, daß -wenn vorhanden- soweit als möglich die Aufschriften auf Leitzordnern, die Beschriftung von Heftern bzw. Faszikeln oder eingelegte Zettel mit Inhaltszusammenfassung der jeweiligen Mappen (also von Grimme[s] vergebene "Aktentitel") beibehalten und im Findbuch in Anführungsstriche gesetzt wurden, gegebenenfalls -als Angebot an den Benutzer- erläutert durch "Enthält-Vermerk". Die Sammlungen Josefine Grimmes (Gruppe 1.1.3) wurden von Adolf Grimme begonnen und daher ebenfalls im Zusammenhang gelassen. Es wurde zwischen Josefine Grimme und dem Archiv vereinbart, "daß die seinerzeit von Ihrem Mann gesperrten Akten, sowie alle Personalakten nach 1945" der Benutzung noch nicht zugänglich gemacht werden (Schreiben des GStA vom 13.3.1975 an Frau Grimme). Diese Sperrungen bis 2010 sind im Prinzip -auch unter Wahrung der Vorschriften des Datenschutzes- beibehalten worden (v.a. Gruppen 2.5.4 bis 2.5.6). Im Findbuch, v.a. Gruppe Korrespondenzen, ist in den Aktentiteln die Stückzahl (nicht die Blattzahl) der vorhandenen Schriftstücke ersichtlich. "K" bedeutet, daß sich (meist teilweise) an diesen Stellen nur Kopien im Briefwechsel befinden (die Originale sind dann überwiegend in der Autographensammlung, die fast ausschließlich Briefe an Grimme enthält - Gruppe 6.4). Handakten, die Grimme über die Zeit als preußischer Kultusminister bis in die Zeit als niedersächsischer Kultusminister führte, wurden nicht getrennt; sie sind in die Zeit des Beginns der Aktenbildung (preußisches Ministerium) eingeordnet. Bei der Benutzung sind auch die möglichen Überschneidungen der einzelnen Gruppen zu beachten. Da Josefine Grimme die Aktenbildung bei den Korrespondenzen selbst vornahm (mit eigener Mappe, Stückezählung und oft auch Blattzählung, wie an den Mappenbeschriftungen noch ersichtlich), wurde entschieden, später oder in anderen Zusammenhängen ins Archiv gelangte Schreiben des jeweiligen Korrespondenzpartners als extra Band auszuweisen und nicht in die vorhandenen Mappen einzuarbeiten. Das erklärt dann beispielsweise auch Überschneidungen in den Laufzeiten der Einzelbände mit den Schreiben eines Korrespondenzpartners. Auch die von Grimmes vorgenommene Zusammenfassung von Schreiben einiger Korrespondenzpartner mit gleichem Anfangsbuchstaben zur Untergruppe "Einzelne", bei manchen ergänzt durch den Vermerk "Unwesentliches", wurde beibehalten, waren letztere Schriftstücke doch im Entstehungszusammenhang für Grimmes eben unwichtig. Dabei kann es sich bei den Verfassern der Schreiben durchaus um historisch bedeutsame Persönlichkeiten handeln. Kassationen wurden im Archiv nicht vorgenommen. Tonbänder mit Reden und Auftritten Adolf Grimmes wurden von Frau Grimme 1979 an das Adolf-Grimme-Institut in Marl gegeben. Einen Teil der schreibtechnischen Arbeiten (Korrespondenzpartner) erledigte Waltraud Wehnau. Literatur über Grimme (in Auswahl) - Walter Oschilewski (Hrsg.): Wirkendes, sorgendes Dasein - Begegnungen mit Adolf Grimme. Berlin 1959; - Julius Seiters: Adolf Grimme - ein niedersächsischer Bildungspolitiker. Hannover 1990; - Kurt Meissner: Zwischen Politik und Religion. Adolf Grimme. Leben, Werk und geistige Gestalt. Berlin 1993 Akzessionen: 39/1974; 142/76; 88/81; 78/83; 81/84; 84/84; 65/93 Der Bestand ist zu zitieren: GStA PK, VI. HA Familienarchive und Nachlässe, Nl Adolf Grimme, Nr.# Berlin, Mai 2000 (Ute Dietsch, Inge Lärmer) Bestandsbeschreibung: Lebensdaten: 1889 - 1963 Findmittel: Datenbank; Findbuch, 3 Bde
BArch, PH 3 · Bestand · 1867-1920 (1926-1972)
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Aufgaben und Organisation Folgt im Wesentlichen: (1) Jany, Curt: Geschichte der Preußischen Armee vom 15. Jahrhundert bis 1914, 2. erg. Auflage (= Die Königlich Preußische Armee und das Deutsche Reichsheer 1807 bis 1914, Bd. 4), Osnabrück 1967, S. 294-296. (2) Cron, Hermann: Geschichte des deutschen Heeres im Weltkriege 1914 bis 1918, Berlin 1937, S. 3-23. (3) PH 3/124 Die Organisation des Großen Generalstabes 1803-1914 (4) PH 3/1026 Die Organisation des Großen Generalstabes (vom 18. Jhr. bis zu seiner Auflösung 1919, Manuskript von HOAR Stoeckel) (5) PH 3/1272-1273 Graphische Darstellung der Entwicklung der Organisation des Großen Generalstabes 1802-1914 (6) PH 3/310 Erste Einführung in die Organisation und in die Tätigkeit des stellvertrenden Generalstabes der Armee (1919) (7) Militärgeschichtliches Forschungsamt, MGFA (Hg.): Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648 - 1939. München 1983 ff, S. 69-72. (8) Enzyklopädie Erster Weltkrieg, hg. v: Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz in Verbindung mit Markus Pöhlmann, aktual. u. erw. Studienausgabe, Paderborn 2009, S. 754f. (9) PH 3/3 (10) Waldemar Erfurth: Die Geschichte des deutschen Generalstabes 1918-1945 (= Studien zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges, hg. v. Arbeitskreis für Wehrforschung in Frankfurt/Main, Bd. 1), Göttingen 1957. 1. Großer Generalstab und Oberste Heeresleitung Großer Generalstab (7) Mit Kabinettsordre vom 24. Mai 1883 wurde der Generalstab zu einer Immediatbehörde, faktisch hatte er diese Stellung schon seit den Einigungskriegen. Der Generalstab wurde auch vom Kriegsministerium eigenständig und unmittelbar dem Monarchen zugeordnet. Die Aufgaben des Kriegsministeriums und des Großen Generalstabs überschnitten sich zum Teil, was hin und wieder zu Konflikten führte. Die Position des Chefs des Generalstabs war zwar angesehen, jedoch abgesehen von der operativen Leitung im Kriegsfall jedoch nicht mit wichtigen Befugnissen ausgestattet. Einen bestimmenden Einfluss auf die Gestaltung des Heeres übte der Generalstab trotzdem durch die Schulung von Führern (dem Großen Generalstab unterstand die Kriegsakademie), die Fürsorge für die kriegsmäßige Truppenausbildung und die Bearbeitung aller mit der Durchführung einer Mobilmachung und eines Krieges zusammenhängenden Fragen aus. Zu seiner Tätigkeit gehörte die Pflege der kriegswissenschaftlichen Bildung, besonders das Studium und die Bearbeitung der Kriegsgeschichte, das Sammeln von Nachrichten und statistischem Material über fremde Heere und die verschiedenen Kriegsschauplätze, Kartenlegung, Untersuchung und Beschreibung des eigenen Landes. In der Friedenszeit gab es keine weitreichenden Veränderungen in der Organisation des Großen Generalstabs lediglich einige Erweiterungen durch den zunehmenden Umfang der Generalstabsaufgaben. Generalstab des Feldheeres und Oberste Heeresleitung (OHL) des Deutsches Heeres (2) "Nach Artikel 63 der Verfassung des Deutschen Reiches vom 16. April 1871 bildete die gesamte Landmacht des Reiches ein einheitliches Heer, das in Krieg und Frieden unter dem Befehl des Kaisers stand". Im Frieden hatte der Chef des Große Generalstabes praktisch keine Befehlsgewalt und kein Inspektionsrecht. Er fungierte lediglich als Chef und Disziplinarvorgesetzter des Großen Generalstabs. Die höchste Kommandogewalt lag zwar faktisch beim Kaiser, praktisch nahm diese jedoch der Chef des Generalstabes des Heeres war. Im Kriege errteilte der Chef des Generalstabes nach den Mobilmachungsbestimmungen im Namen des Kaisers operative Befehle und war für die Leitung und Ausführung der militärischen Operationen wie auch der übrigen Dienstzweige (Munitionsersatz, Verpflegungs-, Gesundheits-, Etappendienst) mitverantwortlich. Mit der Mobilmachung am 2. August 1914 wurde der Chef des preußischen Generalstabes der Armee zum "Chef des Generalstabes des Feldheeres" und die OHL gebildet, die im Großen Hauptquartier angesiedelt war. Der Chef des Generalstabes des Feldheeres verkörperte somit die OHL und wurde vom Begriff her immer mit ihr gleichgesetzt. Am 5. August 1914 wurde der stellvertretende Generalstab der Armee in Berlin mobilgemacht. Letzerer blieb bis zum 31. Januar 1919 bestehen. Mit der Demobilisieung nimmt de Große Generalstab mit Ausnahme von den bei der OHL verbleibenden Stellen seine Tätigkeit am 1. Februar 1919 wieder auf. (10) Auf Grund des Versailler Vertrages wurde im Juli 1919 die Auflösung des Großen Generalstabes beschlossen und eingeleitet. Am 4. Juli 1919 übernahm Generalmajor von Seeckt die Geschäfte des Chefs des Generalstabes. Die Bezeichnung der Dienststelle ist nun "General von Seeckt". Am 30. September 1919 wurde der Große Generalstab schließlich endgültig mit der Errichtung eines Abwicklungsamtes aus einem Teil der Zentralabteilung aufgelöst. 2. Die Chefs des Generalstabs der Armee in Preußen von 1857 bis 1918 Generalfeldmarschall Hemuth Karl Bernhard von Moltke 1857-1888 Generalfeldmarschall Alfred Heinrich Karl Ludwig von Waldersee 1888-1891 Generalfeldmarschall Alfred Graf von Schlieffen 1891-1906 Generaloberst Helmuth von Moltke 1906-1914 Zwischen 1914 und 1918 wurden ingesamt vier OHLs gebildet (8) 1. OHL: Generaloberst Helmuth von Moltke, Chef des Generalstabes des Feldheeres vom 2. Aug. bis 14. Sept. 1914 2. OHL: General der Infanterie Erich von Falkenhayn, Chef des Generalstabes des Feldheeres vom 14. Sept. (offiziell ab 3 Sept. 1914) bis 29. Aug. 1916 3. OHL: Generalfeldmarschall Paul von Beneckendorff und von Hindenburg, Chef des Generalstabes des Feldheeres vom 29. Aug. 1916 bis 9. Nov. 1918, Oberbefehlshaber des Feldheeres vom 9. Nov. 1918 bis 3. Juli 1919, Ihm zur Seite gestellt wurde der Erste Generalquartiermeister General der Infanterie Erich von Ludendorff, Erster Erster Generalquartiermeister vom 29. Aug. 1916 bis 26. Okt. 1918, danach wurde Generalleutnant Wilhelm Groener Erster Generalquartiermeister vom 29. Okt. 1918 bis 3. Juli 1919 4. OHL: Generalleutnant Wilhelm Groener übernahm nach dem Rücktritt von Hindenburgs am 25. Juni 1919 die OHL bis zur Auflösung am 30. Sept. 1919 3. Die organisatorische Entwicklung des Großen Generalstabs Die Gliederung des Großen Generalstabes seit 1. April 1889 (1) Der Generalquartiermeister wurde zunächst wieder abgeschafft, jedoch wurden zum 1. April 1889 drei Oberquartiermeister (O.Q.) eingerichtet. Zentralbüro (ab 1890 Zentralabteilung) Oberquartiermeister (O. Q.) I seit 1. April 1889: 2. Abteilung Ordre de Bataille (Schlachtordnungen) und Aufmarsch des deutschen Heeres Eisenbahnabteilung Eisenbahnsektion Die Eisenbahnsektion war für den Dienstbetrieb und die Ausbildung des dem Chef des Generalstabes der Armee unterstellten Eisenbahn-Regiments und der Luftschiffer-Abteilung zuständig. Eisenbahn-Regiment Oberquartiermeister (O.Q.) II 4. Abteilung - Neubildung für die Angelegenheiten fremder Festungen und die Aufstellung der Angriffsentwürfe, mit AKO vom 19. Dez. 1889 kam die Abteilung für fremde Festungen vom Ingenieur-Komitee hinzu Geographisch-statistische Abteilung (seit 1894 eine selbstständige Abteilung) Deutsche Sektion - Angelegenheiten der Kriegsakademie und die Übungsreisen des Generalstabes Oberquartiermeister (O.Q.) III 1. Abteilung (Rußland, die skandinavischen Staaten, Österreich, Balkan etc.) 3. Abteilung (Frankreich, England, Belgien, Niederlande, Schweiz, Italien) Abteilung für Kriegsgeschichte Landesaufnahme Die Stellung des Generalquartiermeisters wurde abgeschafft. Gliederung des Großen Generalstabes der Armee seit 1908 (1) Zentralabteilung 6. Abteilung (Manöver) Oberquartiermeister (O.Q.) I 2. Abteilung (Aufmasch) Technische Sektion (Luftstreitkräfte) 4. Abteilung (Fremde Festungen des westlichen Kriegstheaters) 7. Abteilung (Fremde Festungen des östlichen Kriegstheaters) Eisenbahnabteilung Oberquartiermeister (O. Q.) II 3. Abteilung (Fremde Heere im Westen) 9. Abteilung (Deutsche Kolonien) Oberquartiermeister (O. Q.) III 5. Abteilung (Übungsreisen des Generalstabes) 8. Abteilung (Angelegenheiten der Kriegsakademie) Oberquartiermeister IV (seit 1. April 1894 neu hinzugekommen) 1. Abteilung (Fremde Heere im Osten) 10. Abteilung (Fremde Heere im Osten) Oberquartiermeister V Kriegsgeschichtliche Abteilung I. und II. Landesaufnahme Gliederung des Großen Generalstabes vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges (7) Der Chef des Großen Generalstabes Zentralabteilung (Personal, Organisation, Verwaltung) mit Sektion III b (Nachrichtenwesen) 6. Abteilung (Manöver) Kriegsgeschichtliche Abteilung II (ältere Kriegsgeschichte) Oberquartiermeister (O.Q.) I. 2. (deutsche Abteilung) -Aufmarsch- und Operationsabteilung Eisenbahnabteilung Sektion 1a (zur Neuberbeitung der Militär-Transportordnung) 4. Abteilung (fremde Festungen) Oberquartiermeister (O.Q.) II 3. Abteilung (Frankreich mit Marokko, England mit Ägypten, Afghanistan) 9. Abteilung (Italien, Belgien, Schweiz, Holland, Spanien, Portugal, Amerika, deutsche Kolonien) Oberquartiermeister (O.Q.) III 5. Abteilung (Operationsstudien) 8. Abteilung (Kriegsakademie und Generalstabsdienst) Oberquartiermeister (O.Q.) IV 1. Abteilung (Russland, Nordische Staaten, Ostasien, Persien, Türkei) 10. Abteilung (Österreich-Ungarn und Balkanstaaten) Oberquartiermeister V Kriegsgeschichtliche Abteilung I (neuere Kriege) Kriegsarchiv Kartenarchiv Chef der Landesaufnahme und Oberquartiermeister Trigonometrische Abteilung Topographische Abteilung Kartographische Abteilung Photogrammetische Abteilung Kolonialsektion Der Chef des Generalstabes des Feldheeres 1914 bis 1918 (2) 1. Generalstabsabteilungen Zentralabteilung Sie war zuständig für Empfang und Zuleitung des Schriftwechsels an die zuständigen Stellen, in Zusammenarbeit mit dem Militär-Kabinett für Personalsachen und die Verwaltung. Leiter der Abteilung war Oberst von Fabeck, seit 26. März 1916 wurde die Abteilung durch Oberst Tieschowitz von Tieschowa geführt. Operationsabteilung Die Abteilung mit der engsten Verbindung zum Generalstabschef. Sie war auch das Büro für seine persönlichen Schreiben. Ihr oblag es die Voraussetzungen für alle operativen Maßnahmen der Armee zu schaffen: Kriegsgliederung und Organisation des gesamten Heeres zu überwachen und Verbesserungen vorzuschlagen sowie Ausbildung, Bewaffnung und Einsatzfähigkeit der Verbände. Dem Chef der Opertionsabteilung oblagen die Beratung des Generalstabschefs, die Bearbeitung der operativen Pläne des Generalstabschfes und die Ausfertigung seiner Befehle. Während des Krieges wurde die Abteilung umfangreich erweitert. Chefs: Generalmajor Tappen Oberstleutnant Wetzell (seit 31. Aug. 1916) Operations-Abteilung B Unter der Operationsabteilung wurde zum 18. August 1916 noch eine Unterabteilung eingerichtet, die für die mazedonische und türkische Front zuständig war. Operationsabteilung II Am 23. September 1916 wurde die Stelle des Feldmunitionschefs aufgelöst. Die Aufgaben des Munitions- und Geräteersatzes übernahm die Munitionssektion in die Operationsabteilung. Anschließend wurde die Munitions-Sektion mit der kriegswirtschaftlichen zur Operations-Abteilung II vereinigt. Chef: Oberst Bauer Nachrichtenabteilung, seit dem 20. Mai 1917 Abteilung Fremde Heere Sie war zuständig für die Verfolgung der militärischen Operationen im Ausland v.a. für die Kriegsführung der Feindstaaten. Dabei sammelte Sie vorrangig Informationen zu deren Organisation und Kräfteverteilung. Abteilung III b Ihre Aufgabe bestand in der Übermittlung der Nachrichten des Gegners. Dies geschah durch bei den Armeen und an geeigneten Punkten der Heimat eingesetzten Nachrichten-Offizieren. Zudem gab es freiwillige oder bezahlte Agenten im neutralen und im feindlichen Auslande und die Geheime Feldpolizei in den besetzten Gebieten. Nachrichtenmaterial lieferten darüber hinaus die Grenzpolizeistellen und die Feldpolizei, die auch zur Durchführung der Spionage diente. Die Stellen des Nachrichtendienstes und der Spionageabwehr im Heimatgebiet kommunizierten mit der Abteilung III b des stellvertretenden Generalstabes, die wiederum der Abteilung III b im Großen Hauptquartier unterstellt war. Die Richtlinien für den vaterländischen Unterricht wurde genauso von der Abteilung erlassen wie der eingerichtete Pressedienst, der die öffentliche Meinung steuern sollte. Politische Abteilung seit 10. Febr. 1916 Militärpolitische Abteilung Sie war für die militärpolitischen Angelegenheiten aller Staaten zuständig, bearbeitete Rechtsfragen und gab die Informationen an die Militärattachés weiter und die schriftführende Stelle in Friedensfragen. 2. Der Generalquartiermeister und ihm nachgeordnete Stellen Der Generalquartiermeister nahme alle Aufgaben zur Entlastung des Chefs des Generalquartiermeisters war, die sich unmittelbar auf die Operationen bezog. Dazu gehörte das gesamte Nachschub-, Etappen- und Eisenbahnwesen, Feldpost und Rechtspflege, Feldsanitäts- und Veterinärwesen. Generalquartiermeister Generalleutnant von Stein seit 14. Sept. 1914 Generalleutnant Hahndorff seit 16. Jan. 1916 Nachgeordnete Stellen Generalintendant des Feldheeeres Ihm oblag die Bereitstellung der Heeresverpflegung. Zudem bildete er die Spitze der Feld- und Truppenintendanturen. Mit Übergang zum Stellungskrieg kam die Überwachung der Ernährung im besetzten Gebiet hinzu. Insb. die Bodenbestellung und die dafür notwendige Beschaffung des landwirtschaftlichen Maschinenmaterials und die Nutzbarmachung des Ernteüberschusses für das Feldheer. Später kam die industrielle Nutzung der besetzten Gebiete hinzu. Für den Westen wurde noch eine neue Wirtschaftsabteilung mit Wirkung zum 5. Sept. 1916 eingerichtet. Die Wirtschaftsabteilung wurde mit Wirkung zum 1. Jan. 1917 verselbstständigt und erweitert und in Beauftragter des Generalquartiermeisters für den westlichen Kriegsschauplatz (B.d.G. West) eingerichtet. In seiner Verantwortlichkeit lag die Verwaltung, Bewirtschaftung und Nutzbarmachung der besetzten Gebiete im Westen. Zudem waren ihm unterstellt: - Generalwechselamt - Kunstsachverständiger für Denkmalpflege - Kriegsgefangenen -und Zivilarbeiterbataillone - elektrotechnische Werkstätte West - Artillerie- und Traingerät-Instandsetzungs-Werkstätten - Beute- und Sammelwesen (bis zur Unterstellung unter einen besonderen Beauftragten) Zu Beginn waren auch folgende Stellen dem Generalquartiermeister unterstellt: - Chef des Feldmunitionswesens - Chef der Feldtelegraphie - Chef des Feldeisenbahnwesens - Chef des Feldflugwesens - Inspekteur der Ballonabwehr-Kanonen Chef des Feldsanitätswesens Generalstabsarzt der Armee Prof. Dr. Schiernig leitete das Sanitätswesen im gesamten Kriegsgebiet als oberster Vorgesetzter des Sanitätspersonals. Seine Zuständigkeit umfasste: der Sanitätsdienst, die Pflege und den Abtransport der Verwundeten, die Verteilung der Lazarettzüge und Lazarettschiffe, Lazarette in der Heimat. Feldoberpostmeister Er beaufsichtigte das Postwesen auf allen Kriegsschauplätzen. Die Feldoberpost-Inspektionen West und Ost wurden zu seiner Entlastung errichtet. Zweite Kommandant des Großen Hauptquartiers Ihm oblag die Sicherheit und Versorgung des Hauptquartiers und die Kontrolle des Unterpersonals. Er befehligte die Infanterie- und Kavallerie-Stabswache, ein Landsturm-Bataillon, ein Feldgendarmerie-Kommando, Militärpolizei, je eine Kraftwagen-Funkenstation und Fernsprechabteilung, drei Ballonabwehr-Geschütze (später ducrh zwei Flugabwehr-Batterien ersetzt), einen Scheinwerferzug (später Ausbau zu einer Scheinwerferabteilung), die Feldintendantur des Großen Hauptquartiers nebst Feldkriegskasse, Kraftwagenpark, Feldpostamt, Zentrale für Postüberwachung West mit Postüberwachungsstelle des Großen Hauptquartiers, Marketenderei und Lesehalle. Geheime Feldpolizei Kooperierte eng mit der Abteilung III b. Während des Krieges kamen außerdem B.d.G.West noch eine ganze Reihe von Dienststellen zum Großen Hauptquartier hinzu. Der 1915 neu geschaffene Befehlshaber der Truppen wurde in Luxemburg verortet. Chef des Feldkraftfahrwesens Der Chef des Feldkraftfahrwesens wurde Ende des Jahres 1916 errichtet und dem Generalquartiermeister unterstellt. Er diente der Zentralisierung der Kraftfahrformationen. Er war nach Zustimmung des Generalqaurtiermeisters den Kraftfahrtruppen bei den Armee-Oberkommandos und die den Heeresgruppen im Westen zugeteilten Stabsoffziere weisungsberechtigt. Zum 17. Mai 1918 wurde der Stab des Kommandeurs der Kampfwagen-Abteilungen dem Chef des Kraftfahrwesens unterstellt. Beauftragter des Generalquartiermeisters für den östlichen Kriegsschauplatz Der B.d.G. Ost mit Sitz in Warschau war zuständig für die Nutzbarmachung des Landes im Verwaltungsgebiet des Oberbefehlshabers Ost und des Generalgouvernments Warschau. Militär-Bergwerks-Direktion Valenciennes Sie fiel seit September 1917 in die Zuständigkeit des Generalquartiermeisters. Die Bergwerksverwaltungen Mons und Valenciennes, die bis dahin dem Gouvernement Metz zugeordnet waren, wurden zu einer Militär-Direktion vereinigt. Die deutsche Vertretung im besetzten Italien Eingesetzt im Febuar 1918 in Udine mit Abtransport der 14. Armee. Sie diente Duchsetzung der deutschen Interessen bei der gemeinsam mit Österreich erworbenen Kriegsbeute. Beauftragter des Generalquartiermeisters in Pferdeangelegenheiten Der Kommandeur der 13. Kavallerie-Brigade und sein Stab sollte auf Grund des zunehmenden Pferdemangels den Pferdebedarf an der Ost- und Westfront regeln. Er wurde dem GQ zum 31. Dezember 1916 zugeteilt. Im Februar 1918 wurde er zum Beauftragten des Generalquartiermeisters in Pferdeangelegenheiten. Beauftragter des Generalquartiermeisters in Berlin Um wieder Handelsbeziehungen mit den ehemals russischen Gebieten aufbauen zu können, die aus den Verträgen mit den Verbündeten resultierten, war eine Abstimmung zwischen den Zentralbehörden und dem Generalstab notwendig. Er nahm außerdem die Aufsicht über die Ein- und Ausfuhrstellen war. Beauftragter des Generalquartiermeisters für das Beute- und Sammelwesen Dieser wurde mit Wirkung zum 1. Juni 1918 geschaffen. Bereits 1917 war es geregelt worden. Dieser war zur Verwaltung der Kriegsbeute und die Kontrolle der Dienststellen verantwortlich. General der Munitionskolonnen und Trains im Großen Hauptquartier Mit Zunahme der Formationen ging auch die waffentechnische Zusammenziehung einher, die im Juli 1918 geschaffen wurde. Ihre Aufgabe lag in der Verwendung der Einheiten, sie übte die Aufsicht über den technischen Dienst im Kriegsgebiet als auch in der Heimat aus und zeichnete für den Ersatz an Bespannung und Feldgerät verantwortlich. 3. Oberste Waffenbehörden Fußartillerie und Pioniere zählten zu den Spezialwaffen, ihre technische Ausbildung wurde von den Inspektionen überwacht. Der General der Fußartilerie im Großen Hauptquartier Er war Berater des Chefs des Generalstabes des Feldheeres für die technischen Fragen und den Einsatz der schweren Artillerie. Zudem prägte er die Ausbildung in er Heimat. Ihn unterstand der später eingerichtete "Inspekteur des Artillerie-Meßwesens" und der "Stabsoffizier für schweres Flachfeuer". Zunächst hatte er keinen direkten Einfluss auf den General der Artillerie. Dies änderte sich auch nicht als die OHL zur Vereinheitlichung der Artillerie statt der "Feldartillerie-Brigade-Kommandeure" und Generale der Fußartillerie die Einheitsstäbe "Generale von der Artillerie" einführte. Damit erfolgte seine Benennung in "General von der Artillerie Nr. 1". Einen Monat später wurde er "Generalinspekteur der Artillerieschießschulen". Ihm oblag die Leitung der Schießausbildung der gesamten Feld- und Fußartillerie im Feld und in der Heimat. Generalinspekteure: Geneneral der Artillerie von Lauter (bis zum 15. Okt. 1917) Generalleutnant Ziethen Der General vom Ingenieur- und Pionierkorps im Großen Hauptquartier Er war oberster Waffenvorgesetzter während des Krieges zunehmenden und sich spezialisierenden Formationen der Pioniere. Er beriet den Chef des Generalstabes des Feldheeres und war verantwortlich für die organisatorische und technische Weiterentwicklung der Pioniere. Die Sonderdienste der Pioniere, wie die seit Ende 1915 existierenden Inspizienten des Minenwerfergeräts, der 1916 geschaffene Inspekteur der Gasregimenter und der im Mai 1918 errichtete Inspizient der Pionier-Nahkampfmittel. Im August 1918 erhielt er die Bezeichnung General der Pioniere beim Chef des Generalstabes des Feldheeres. General der Pioniere: General der Infanterie von Claer bis zum 2. Juli 1916 Generalmajor Marschall von Bieberstein seit 28. Aug. 1918 Der Chef des Feldmunitionswesens Dieser unterstand zunächst dem Generalquartiermeister. Zu seinen Aufgaben gehörte die vom Kriegsministeriun bereitgestellte Munition in Verbindung mit dem Feldeisenbahnchef sowie den Geräteersatz auf Grund der Bedarfsmeldungen der Armee-Oberkommandos und der Etappeninspektion zu koordinieren. Darüber hinaus war er für die Planung des Bedarfes der Armeeoberkommandos und der Etappeninspektionen und dessen Meldung an das Kriegsministerium zuständig. Mit Wirkung zum 10. Mai 1915 wurde er direkt dem Chef des Generalstabes des Feldheeres unterstellt. Damit sollte eine enge Abstimmung mit der Operationsabteilung gewährleistet werden. Am 23. September 1916 wurde die Stelle des Chefs des Feldmunitionswesens aufgelöst. Seine Aufgaben wurden von der Operationsabteilung wahrgenommen. Der Chef der Feldtelegraphie Der Chef der Feldtelegraphie war während der ersten drei Kriegsjahre beim Generalquartiermeister angesiedelt. Er leitete die gesamten Nachrichtentruppen und Nachrichtenmittel des Feldheeres. Während des Krieges wurden die Nachrichtenformationen stark ausgeweitet, welches die Heeresleitung unter Hindenburg dazu veranlasste eine Neuorganisation durchzuführen. Es wurde zur Entlastung des Feldtelegraphiechefs ein General der Telegraphentruppen für den westlichen, östlichen und südöstlichen Kriegsschauplatz geschaffen. Diese Generale waren dem Chef der Feldtelegraphie unterstellt. Es erfolgte eine erneute Umstrukturierung des Nachrichtenwesens bei der der Chef der Feldtelegraphie unterstellt. Eine erneute Organisationsänderung wurde der Chef der Feldtelegraphie zum "Chef des Nachrichtenwesens" und direkt dem Chef des Generalstabes des Feldheeres unterstellt. Zudem wurde er kommandierender General. Er war nun verantwortlich für Organisation, Verwendung, Ausbildung, Stellenbesetzung, Ersatz, Nachschub, technische Erfordernisse und den gesamten deutschen Funkentelegraphie-Verkehr. Chefs: Generalmajor Balck Oberst von Wolff seit 7. Dez. 1914 Generalmajor von Hesse seit 9. Apr. 1917 Der Chef des Feldeisenbahnwesens Er war zunächst dem Generalquartiermeister unterstellt. Erst mit Ablösung im Oktober 1916 wurde er dem Chef des Generalstabes unmittelbar unterstellt. Zu seinen Aufgaben gehörte das komplette Eisenbahnwesen und die Nutzung der Wasserstraßen. Beim Oberbefehlshaber Ost wurde er durch den Feldeisenbahnchef Ost vertreten. Bahnbeauftragte gab es auch bei den Etappenkommandos und den Etappen-Inspektionen, später kamen bevollmächtigte Generalstabsoffiziere bei den verbündeteten Staaten in Konstantinopel, Sofia, Wien, seit Mitte 1916 auch bei den Heeresgruppen. Weitere Straffungen der Organisation wurden durch die Schaffung selbstständiger Eisenbahntransport-Abteilungen, die ihren Sitz im Großen Hauptquartier in Kowno und in Pleßhatten, geschaffen. Chefs: Generalmajor Groener bis 31. Okt. 1916 Oberst Freiherr von Oldershausen Chef des Kriegsvermessungswesens Mit dem Stellunskrieg und der Fertigung unterschiedlichster Karten wurde das Kriegsvermessungswesen zunehmend bedeutender. Der Chef des Kriegsvermessungswesen sollte diese Aufgabe steuern. Deshalb wurde die Behörde im Juli 1915 geschaffen. Diesem waren alle Einheiten des Vermessungswesens unterstellt. Je nach Bedarf wurden dazu Stabsoffziere des Vermessungswesens den Armeeoberkommandos im Westen und den Heeresgruppen im Westen zugeteilt. Chef des Feldflugwesens Während man den Heeresluftschiffen überlegen war, lag man mit den Fliegern hinter Frankreich zurück, bei den Fesselballons war man in etwas gleich aufgestellt. Um die Luftstreitkräfte effizienter zu gestalten, wurde 1915 der Chef des Feldflugwesens beim Generalquartiermeister eingerichtet. Er leitete die Flieger, die Feldluftschiffer und den Wetterdienst. Für die Flugabwehr, die zur Artillerie zählte, wurde am 1. Juli 1915 ein Inspekteur der Ballonabwehr-Kanonen beim Generalquartiermeister geschaffen. Durch Allerhöchste Kabinettsordrre wurde am 8. Oktober 1916 Generalleutnant Hoppner zum Kommandierenden General der Luftstreitkräfte ernannt und der bisherige Chef des Feldflugwesens, Oberstleutnant Thomsen, zu seinem Generalstabschef. Dem Kogenluft waren sämtliche Formationen der Flieger, der Luftschiffer, der Flugabwehr und des Wetterdienstes im Feld und in der Heimat unterstellt. Außenstellen Militärbevollmächtigte bei den Verbündeten Kriegspresseamt Dieses wurde im Oktober 1915 dem Chef des Generalstabes direkt unterstellt. Diesem wurde auch die Oberzensurstelle eingegliedert, die bisher organisatorisch bei den stellvertretenden kommandierenden Generalen war. Die Aufgaben des Kriegspresseamtes waren die bessere Zusammenarbeit der Heimatbehörden mit der Obersten Heeresleitung auf dem Gebiete der Presse, die Auskunftserteilung an die Behörden und die Presse und die gleichmäßige Handhabung der Presseaufsicht. Ihr oblag auch die Weiterleitung der Zensurrichtlinien an die Zensurstellen. Das Presseamt hatte zu allen Dienststellen Kontakt, der sonst übliche Instanzenweg existierte hierbei nicht. Es war in eine Auskunfststelle, eine Auslandsstelle und die Oberzensurstelle gegliedert.Im Oktober 1918 wurde das Kriegspresseamt dem Kriegsministerium unterstellt. Militärische Stelle des Auswärtigen Amtes Die Stelle wurde am 1. Juli 1916 eingerichtet, die der Obersten Heeresleitung unterstellt, organisatorisch jedoch dem Auswärtigen Amt, der Abteilung III b des stellvertretenden Generalstabs, dem Kriegspresseamt, dem Kriegsministerium, dem Admiralstab und dem Reichsmarineamt unterstellt war. Sie war für die Abwehr feindlicher Propaganda und für die deutsche Propaganda im In- und Ausland zuständig. Am 30. Januar 1917 wurd eine "Bild- und Photostelle eingerichtet, welche im April 1917 als "Bild- und Filmamt" etatisiert wurde. Im Dezember 1917 erfolgte die Gründung der Universum Film AG auf Initiative des Bild- und Filmamtes und wurde zur Aufklärung eingesetzt. Das Bild- und Filmamt wurde im Januar 1918 administrativ dem Kriegsministerium unterstellt. Es blieb jedoch weiterhin der Militärischen Stelle des Auswärtigen Amtes weisungsbefugt. Die Organisation des Großen Generalstabs ab 1. Februar 1919 Chef des Generalstabes des Feldheeres (9) Zentralabteilung Chef der Landesaufnahme Generalstabsabteilungen Abteilung Fremde Heeres (F) Eisenbahnabteilung (E) Kriegswirtschaftiche Abteilung (Kriweis) Wirtschaftliche Abteilung (W) Kriegsgeschichtliche Abteilung (K) Kriegsgeschichtliche Abteilung (K 1) Kriegsgeschichtliche Abteilung (K 2) Kriegsgeschichtliche Abteilung (K 3) Bestandsbeschreibung: Das Bundesarchiv besitzt vereinzelte vervielfältigte Organisationsunterlagen sowie Anordnungen, Merkblätter und Ausarbeitungen aus den verschiedenen Zuständigkeitsbereichen, aber auch einzelne Unterlagen zu Ereignissen des Ersten Weltkrieges und Formationsverzeichnisse des Feldheeres. Von der Eisenbahnabteilung sind einige Akten über einzelne Projekte, vom Chef des Stellvertretenden Generalstabes vervielfältigte Nachrichten der Vermessungsabteilung über die Auswertung von Luftaufnahmen erhalten. Die Akten des Generalstabes sind durch Kriegseinwirkung 1945 beim Brand des Heersarchivs in Potsdam zum allergrößten Teil vernichtet worden. Erhalten geblieben sind lediglich splitterhaft überlieferte Einzelstücke. Anfang 1994 gelangte nochmals ein großer Teil von Unterlagen zum Bestand. Diese Aktenreste befanden sich ursprünglich im Militärarchiv der ehemaligen DDR. Der Amtsdrucksachenbestand PHD 7 wurde aufgelöst und in den Bestand überführt. Die großformatigen Pläne und Karten wurden aus den Akten entnommen, in Kartenmappen gelegt und dem Bestand angegliedert. Der Bestand wurde mit Ausnahme der Amtsdrucksachen (alt PHD 7) und der Großformate mikroverfilmt. Für die Benutzung stehen Mikrofilme zur Verfügung. Inhaltliche Charakterisierung: Ausgehend vom Aufgabenbereich enthält der Bestand Unterlagen über Organisation und Geschäftsverteilung, über militärische Maßnahmen ausländischer Staaten und Abwehrmaßnahmen deutscher Stellen, Aufklärungsberichte und Nachrichten über fremde Heere, Auswertung von Gefangenenaussagen sowie zu Einsatz, Verwendung und Stärke der Fußartillerie im Kriege. Zudem liegen vereinzelt vervielfältigte Organisationsunterlagen sowie Befehle, Anordnungen, Mitteilungen, Merkblätter und Ausarbeitungen aus verschiedenen Zuständigkeitsbereichen, aber auch einzelne Nachrichten über Kriegsereignisse aus dem Ersten Weltkrieg vor. Von der Eisenbahnabteilung des Großen Generalstabes ist ein Rest von Einzelfallakten über Eisenbahnprojekte erhalten geblieben. Vom Chef des Stellvertretenden Generalstabes sind vervielfältigte Nachrichten der Vermessungsabteilung über die Auswertung von Luftaufnahmen überliefert. Von den Akten aus der Zeit des Ersten Weltkrieges blieben Abschriften in ganz geringem Umfang im Nationalarchiv in Washington erhalten. Mehrausfertigungen davon sind hierher abgegeben worden. Ersatzüberlieferungen, z.B. von grundsätzlichen Erlassen, Befehlen oder Schriftwechsel preußischer Militär- und Kommandobehörden, die an zivile oder militärische Behörden der Einzelstaaten gingen, findet man in den Beständen der entsprechend zuständigen Landesarchive, insbesondere Bayern, Württemberg, Baden sowie Sachsen. Erschließungszustand: Invenio Umfang, Erläuterung: Bestand ohne Zuwachs 37,0 lfm 1006 AE Zitierweise: BArch, PH 3/...

Gutsarchiv Unterdeufstetten: Karten und Pläne
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, PL 20 VII · Bestand · 1764-1950
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik)

Vorbemerkung: Der vorliegende Bestand umfasst die Karten und Pläne, die im Archiv des Ritterguts Unterdeufstetten (Fichtenau, SHA) getrennt von den Akten und Urkunden gelagert wurden. Es handelt sich vor allem um gedruckte Karten, die sich in zwei größere Gruppen unterteilen lassen. Karten, die den ritterschaftlichen Besitz Unterdeufstetten betreffen, stehen neben solchen, die einen weiteren Bezugsrahmen haben. Der geographische Horizont reicht von Karten des Schwäbischen Albvereins über Eisenbahnkarten des Deutschen Reiches bis hin zu Weltkarten. Darunter befinden sich als besondere Gruppe Karten des Ersten Weltkriegs aus dem Besitz des Friedrich von Praun, dessen Frau Irene das Rittergut Unterdeufstetten von ihrem Vater Erwin von Seckendorff (+1923) geerbt hatte. Die Laufzeit der Karten und Pläne reicht von 1764 bis 1950. Der vorliegende Bestand umfasst 56 Archivalieneinheiten. Er wurde von Gisela Scharlau erschlossen und in die EDV eingegeben. Endredaktion und Formulierung des Vorworts übernahm die Unterzeichnete.Ludwigsburg im Dezember 2003Maria Magdalena Rückert

Landesarchiv Sachsen-Anhalt, I 506 (Benutzungsort: Merseburg) · Bestand · 1878 - , 1894 - 1945, 1946 - 1949
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch (online recherchierbar) Registraturbildner: Ende des 19. Jh. setzte die Entwicklung einer chemischen Großindustrie in Bitterfeld ein. 1893 errichteten die Elektrochemischen Werke GmbH, Berlin, eine chemische Fabrik mit elektrischem Betrieb zur Herstellung von Ätznatron und Chlorkalk. Im selben Jahr beschloss die Chemische Fabrik Elektron AG, Frankfurt/a. M., eine Tochtergesellschaft der Chemischen Fabrik Griesheim, eine Niederlassung in Bitterfeld zu gründen. 1894 entschied sich die Berliner Actiengesellschaft für Anilin-Fabrikation ebenfalls für den Standort Bitterfeld und baute eine Fabrik für Farbstoffe. Begünstigt wurde die Standortwahl vor allem durch das Vorhandensein von Braunkohlevorkommen, Wasser, Lehm- und Tonvorkommen sowie Kalisalzlagerstätten um Halle. Ebenso wichtig für das Transportwesen war der Anschluss an die Bahnlinien. Erster Geschäftsführer der Elektrochemischen Werke GmbH am Standort Bitterfeld war Walther Rathenau. Leiter der Bitterfelder Werke der Chemischen Fabrik Elektron wurde Carl Pistor. Die Chemische Fabrik Griesheim und die Chemische Fabrik Elektron AG fusionierten 1898. Die Werke erhielten die Bezeichnung Werk I (im Süden) für das ehemalige Werk der Chemischen Fabrik Elektron und Werk II (im Norden) für die gepachteten Anlagen der Elektrochemischen Werke. Die bedeutendste Technologie am Standort Bitterfeld war die Chloralkalielektrolyse. Zu den wichtigsten Produktionslinien gehörten bis 1945 die Produkte der Chloralkalielektrolyse, die Aluminium- und Magnesiumproduktion. Bitterfeld gehörte ab 1925 zum IG Farbenkonzern und wurde Sitz der IG Farben Betriebsgemeinschaft Mitteldeutschland. Mit Befehl Nr. 124 der SMAD vom 30. Okt. 1945 wurde das IG-Werk unter Kontrolle der sowjetischen Verwaltung gestellt. Im Jahre 1946 erfolgte die Eingliederung der Bitterfelder Werke Süd und Nord in die SAG Mineral-Düngemittel "Kaustik" und wurde damit bis zum Jahre 1952 Eigentum der UdSSR. Danach lautete der Werksname VEB Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld. Bestandsinformationen: Der Bestand wurde 1986 durch den VEB Chemiekombinat Bitterfeld an das Staatsarchiv Magdeburg übergeben. Das Werksarchiv des Chemiekombinates realisierte die Verzeichnung überwiegend durch nichtarchivarische Hilfskräfte, die dadurch mit Mängeln behaftet ist. Im Jahre 1994 gelangte der Bestand zuständigkeitshalber in das neu gegründete Landesarchiv Merseburg. 2011 erfolgte eine Retrokonversion des Findbuches, in deren Ergebnis die Angaben formal überarbeitet, einige Aktentitel aber auch verändert bzw. neu gebildet wurden. Eine komplette Überarbeitung/Neuerschließung des Bestandes wurde im Interesse einer schnellen Zugänglichmachung zurückgestellt. Der Bestand enthält in geringem Umfang Schriftstücke älteren bzw. jüngeren Datums, die nicht im direkten Zusammenhang mit dem Registraturbildner stehen. Des Weiteren ist im Bestand eine umfangreiche Zwangsarbeiterkartei überliefert. Zusatzinformationen: Plumpe, Gottfried: Die IG Farbenindustrie AG. Wirtschaft, Technik und Politik 1904-1945, Berlin 1990.- Hackenholz, Dirk: Die Elektrochemischen Werke in Bitterfeld 1914-1945. Ein Standort der IG-Farbenindustrie AG, Münster 2004.- Bitterfelder Chronik. 100 Jahre Chemiestandort Bitterfeld-Wolfen, Hrsg. Vorstand der Chemie AG Bitterfeld-Wolfen, 1993.

Justizministerium II (Bestand)
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 302 · Bestand · 1807-1936
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

I. Zur Geschichte des Württ. Justizministeriums und seiner Registraturverhältnisse: Das Organisationsmanifest vom 18. März 1806 bestimmte den Geschäftskreis des Justizministers und legte den Aufbau des Justizdepartements fest (Regierungsblatt 1806 S. 6 f., bes. §§ 2, 5, 34-53; vgl. F. Wintterlin "Geschichte der Behördenorganisation in Württemberg" 1, 5. 280 f., II S. 140 f.; A. Dehlinger "Württembergs Staatswesen in seiner geschichtlichen Entwicklung bis heute" 1, S. 124 f., 388 f.). Eine Neuordnung seines Geschäftsbereichs, die mehrere Jahrzehnte fast unverändert erhalten blieb, erfuhr das Justizministerium durch die königliche Verordnung vom 8. November 1816 (Regierungsblatt 1816 S. 347, besonders §§ 5 und 9) sowie durch das 5. Organisationsedikt vom 18. November 1817 (Reyscher III, S. 470). Am Tage nach der Ernennung von Mauclers zum Justizminister, am 9. März 1818, erging ein königliches Dekret über den "Geschäftszustand bei der Justizministerialkanzlei" (E 31 Bü. 204). Kanzleidirektor blieb der Obertribunalrat von Schwab. Mit der Revision und Ordnung der Justizministerialregistratur wurde am 29. Februar 1818 der Geheime Registrator der Zweiten Abteilung des Geheimen Rats Amandus Heinrich Günzler im Nebenamt beauftragt (Regierungsblatt 1816 S. 396; E 7 Bü. 60: II. Abt. 1818; E 31 Bü. 167; vgl. E 1-13 Diarium 1818 Tagebuch-Nr. 2673). Dass Günzler mindestens bis zum März des Jahres 1819 mit dieser Aufgabe beschäftigt war, ist aus einem von ihm an den König gerichteten Dankschreiben vom 29. März 1818 betr. eine Gratifikation für seine Tätigkeit im Justizministerium (E 5 3d. 61) zu entnehmen. Hit der von ihm durchgeführten Ordnung der Ministerialregistratur scheint man allgemein zufrieden gewesen zu sein. So äußerte sich der Justizminister sehr anerkennend in dem 1820 vorgelegten Geschäftsbericht des Justizdepartements für das Jahr 1818: "Über zehn Jahre lang entbehrte dieses Ministerium einen eigenen Registrator; und bei der Zahl nach höchst unzulänglich längst erkannten Besetzung der Kanzleistellen desselben konnten in dem früheren Zeitraume, allen Anstrengungen der wenigen Arbeiter ungeachtet, weder überhaupt bedeutende Geschäftsrückstände verhütet, noch insbesondere Ordnung in das Registraturwesen gebracht werden. Jetzt ist diese Ordnung von Anbeginn (1806) an vollkommen hergestellt" (Jahresbericht 1818 in 3 33 Ed. 126 und E 302 Ed. 969). Aktenpläne, Repertorien. oder Diarien des Justizministeriums sind, abgesehen von einem von 1840 (Dezember) bis 1364 geführten Diarium, das sich aber ausschließlich auf Hochverratsbelange wie das Vorgehen gegen den "Bund der Geächteten" und das "Junge Deutschland" (E 301 Bü. 55 Nr. LV) bezieht, nicht erhalten. Trotzdem lässt sich das 1813 eingeführte Registraturschema anhand der Betreffe und Signaturen sowie der Verweise auf den Aktendeckeln rekonstruieren. Die Registratur gliederte sich in zwei Abteilungen: Die erste Abteilung bildeten die Generalia, später auch Generalakten genannt. Diese wurden nach Betreffen alphabetisch geordnet. Die einzelnen Betreffe erhielten bis zum Buchstaben R einschließlich römische Kennziffern, nachträglich eingeschobene Betreffe, ebenso die Betreffe ab Buchstaben 3 blieben jedoch ohne solche Ziffern. Bei den Generalia ist vornehmlich das die Gesetzgebung und einzelne Straftaten betreffende Schriftgut eingeordnet. Die zweite Abteilung führte zunächst keine Bezeichnung. Zur Unterscheidung von den Generalia, bei denen blaue Aktendeckel Verwendung fanden, wurde das hier anfallende Registraturgut in roten Aktendeckeln abgelegt. Um 1850 erhielt diese Abteilung die Bezeichnung "A. o. G." ("Allgemeine organische Gegenstände"). Ihr wurden vor allem die Akten über Personalangelegenheiten des Justizdepartements, die Aufsicht über die Justizbehörden sowie das Kassen- und Prüfungswesen zugewiesen. Im Lauf der Zeit kam es zwischen den beiden Abteilungen zu Überschneidungen (z. B. Gen. Etatwesen - A. o. G. Etat; Gen. Urlaub Bü. 14 Ferienkammer A. o. G. Ferienkammer). Seit November 1921 wurden die A. o. G. - Akten nicht mehr we itergeführt. Aufgehobene Rubriken bekamen auf den Aktendeckeln den Vermerk "geschlossen", alle anderen wurden in Rubriken der Generakten hinübergenommen (z.B. A. o. G. Minister ~: "Ab Nov. 1921 vgl. G. Staatsministerium oder A. o. G. Gerichtsvollzieher 3: "1922 sämtliche Aktenstücke übernommen in den Aktenbund G. Gerichtsvollzieher 9 und dort weitergeführt"). An der Neuordnung wurde bis 1923 gearbeitet. Da die Laufzeit der Akten beider Abteilungen fast ausschließlich 1922/23 endet (Ausnahmen: E 302 Bü. 1: 1922-1936, Bü. 912: 1904-1924, Bü. 1216-1218: 1919-1924, Bü. 1319: 1894-1925), dürften sie aus Anlass dieser Registraturneuordnung ausgeschieden worden sein. Neben dem Schriftgut der beiden soeben näher charakterisierten Abteilungen verwahrte die Registratur des Justizministeriums auch die Akten einiger aufgehobener Behörden und Kommissionen. Diese Bestände blieben zwar als geschlossene Registraturkörper erhalten, wurden aber in organische Verbindung mit dem beim Justizministerium selbst erwachsenen Schriftgut gebracht: sie wurden mit Ausnahme des erst 1921 aufgelösten Strafanstaltenkollegiums als besondere Rubriken der Abteilung Generalia eingegliedert. Im Unterschied zum Justizministerium sind für diese Bestände großenteils die Diarien und Repertorien überliefert. Insgesamt handelt es sich um sechs Behörden bzw. Kommissionen, deren Unterlagen ganz oder teilweise in die Registratur des Justizministeriums übernommen wurden: die Ministerialkommission zur Untersuchung der revolutionären Umtriebe von 1833 in Württemberg, die Hypothekenkommission, die Organisations-Vollziehungs-Kommission, das Oberjustizrevisorium, die Kommission für das Staats- und Regierungsblatt sowie das Strafanstaltenkollegium. Die durch Allerhöchstes Dekret vom 29. Mai 1833 ins Leben gerufene Ministerialkommission, der der Präsident des Geheimen Rats sowie die Departementchefs der Auswärtigen Angelegenheiten, des Kriegswesens und der Justiz angehörten, sollte "Zusammenhang, Einheit und Beschleunigung" der bereits eingeleiteten Untersuchungen der in Württemberg im Jahr 1833 aufgedeckten revolutionären Umtriebe gewährleisten. Die Kommission bestand bis 1839. über die aus ihrer Tätigkeit erwachsenen Akten unterrichtet das im Bestand E 301 Bü. 18 Unterfaszikel 1 /_ 33 befindliche Verzeichnis. Der Hypothekenkommission, die durch Königliche Entschließung vom 30. Mai 1825 ~ 8. 383) gebildet worden war, oblag die Beratung und Vollziehung der Pfandgesetze und die Pfandbereinigung in den Gemeinden. Vorstand der vom Justizminister geleiteten Kommission war Direktor von Schwab. Zu Mitgliedern wurden Obertribunalrat von Bolley, Oberpupillenrat Steudel und der Reutlinger Oberamtsrichter Schickardt berufen. Die Kommission war gegenüber den Oberamts- und Amtsgerichten weisungsberechtigt. Mit Dekret vom 12. Januar 1832 (Regierungsblatt 8. 20) erfolgte ihre Auflösung. Die gleichzeitig "niedergesetzte neue Hypotheken-Kommission hatte sich mit dem Pfandwesen der Exemten zu befassen. Eine erste mit der Durchführung der Organisationsedikte von 1817 betraute Organisations- und Vollziehungskommission bestand vom 18. November 1817 bis 15. Januar 1818 (Regierungsblatt 1817 S. 542 und Regierungeblatt 1818 S. 21), eine zweite vom 27. August 1821 Regierungsblatt 1821 S. 671) bis 15. August 1828 (Regierungssblatt S. 675). Mitglieder der zweiten Kommission waren der Justizminister als Leiter (Dirigent), der Finanzminister, der Chef’ des Departements des Innern sowie die Obertribunalräte von Schwab und von Bolley und der Oberregierungsrat Waldbauer. Für die Zeit vom 27. August 1821 bis zum 10. September 1828 sind ein Diarium und das Repertorium (E 301 Bü. 140) erhalten. Die Kommissionsregistratur hatte das bei ihr angefallene Schriftgut in zwei Serien geordnet. In der Registratur des Ministeriums erhielten die in die Abteilung Generalia aufgenommenen Akten neue Signaturen, wobei die alte Ordnung zum Teil gestört wurde. Das 0berjustizrevisorium, das am 2. November 1807 (Regierungsblatt 8. 537) geschaffen wurde, stand unter der Leitung des Justizministeriums und war mit der Revision der Kriminalfälle betraut. Mit seiner durch Königliche Verordnung vom 23. September 1817 verfügten Auflösung wurde sein Geschäftsbereich dem Kriminalsenat des Obertribunals übertragen (Reyscher Bd. VII 8. 542). In die Registratur des Justizministeriums gelangten von dem beim Oberjustizrevisorium entstandenen Schriftgut lediglich die Protokollbände für die Jahre 1807 bis 1817. Die Kommission für das Staats- und Regierungsblatt wurde mit der von König Friedrich am 22. Januar 1807 (Regierungsblatt S. 1) angeordneten Herausgabe eines Staats- und Regierungsblatts ins Leben gerufen. Ihr gehörten außer dem als Präses fungierenden Geheimen Rat Freiherrn von Spittler sieben Räte von Stuttgarter Zentralbehörden als Mitglieder an. Als Redakteur des Regierungsblatts und Sekretär der Kommission wurde Hofrat Werthes angestellt; er starb am 5. Dezember 1817. Nach dem Tode König Friedrichs wurde die Kommission aufgelöst, die Oberaufsicht und Leitung des Regierungsblatts "mit den Attributionen des Justizdepartements vereinigt" (Reyscher Bd. III 5. 478). Die bei der Kommission wie beim Justizministerium erwachsenen einschlägigen Akten erhielten in der Abteilung Generalia der Ministerialregistratur die Signatur CLXXIV. Sie wurden 1939 als gesonderte Ablieferung (Ablieferung II) an das Staatsarchiv Ludwigsburg abgegeben und 1948 von Dr. Max Miller ab Bestand E 303a verzeichnet. Die am 21. Dezember 1824 (Regierungsblatt 1825 3. 1) gebildete Strafanstaltenkommission bekam 1832 die Bezeichnung Strafanstaltenkollegium (Regierungsblatt 1832 5. 243). Diesem Kollegium oblag die wirtschaftliche und polizeiliche Verwaltung sämtlicher höherer Strafanstalten sowie die Einrichtung und Unterhaltung der bezirksgerichtlichen Gefängnisse in Württemberg. Nachdem es mit Wirkung vom 1. Dezember 1921 (Regierungsblatt 5. 521) aufgehoben worden war, gingen seine. Funktionen auf das Justizministerium über. Die Akten des Strafanstaltenkollegiums wurden als Anhang zu den beiden Abteilungen der Generalia und der Allgemeinen organischen Gegenstände in die Registratur des Justizministeriums eingegliedert. II. Die Dokumentation des Württ. Justizministeriums im Hauptstaatsarchiv Stuttgart: Das zunächst im Staatsarchiv Ludwigsburg und seit 1969 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart verwahrte Schriftgut des Justizministeriums umfasst einen Zeitraum von rund 115 Jahren, d.h. es dokumentiert die Geschäftstätigkeit des Ministeriums von seiner Begründung im Jahr 1806 bis in die Zeit nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Die danach erwachsenen Akten bis zur "Verreichlichung" der Justizverwaltung Anfang 1935 sind nicht an das Staatsarchiv gelangt, sie sind im Zweiten Weltkrieg zugrunde gegangen. Abgesehen von dieser schmerzlichen Dokumentationslücke, ist jedoch für mehr als ein Jahrhundert das als Quellenmaterial für die neuere Geschichte Württembergs sehr hoch zu bewertende Schriftgut des Justizministeriums im wesentlichen erhalten und der wissenschaftlichen Forschung zugänglich. Entsprechend den drei Etappen, in denen die Staatliche Archivverwaltung das Registraturgut des Ministeriums übernommen hat, sind diese Unterlagen in drei Archivbestände gegliedert: E 301 Justizministerium 1 (= 1. Ablieferung 1910), E 303a Staats- und Regierungsblatt (= 2. Ablieferung 1939) und E 302 Justizministerium II (= 3. Ablieferung 1962). Infolge dieser etappenweisen Abgabe des Schriftguts an die Archivverwaltung, die unter dem Gesichtspunkt der für die Geschäftstätigkeit des Ministeriums entbehrlichen Akten erfolgte, wurde die ursprüngliche Registraturordnung auseinandergerissen. Sie ließ sich jedoch, wie bereits erwähnt, auf Grund der Vermerke auf den Aktendeckeln rekonstruieren. Diese Rekonstruktion der alten Registraturordnung und die Verzahnung der drei Ablieferungen zeigt die folgende tabellarische Übersicht. III. Die Ordnung und wissenschaftliche Erschließung des Bestandes E 302 Justizministerium II: Während die beiden ersten 1910 und 1939 durchgeführten Ablieferungen des Justizministeriums im Wege der .Aktenausscheidung erfolgte und die Verzeichnung dieser geordnet übergebenen Archivalien im Staatsarchiv Ludwigsburg keine Schwierigkeiten verursachte, verhielt es sich bei der sogenannten dritten Ablieferung grundlegend anders. Dieser Bestand, der lange als verschollen galt, wurde im Jahr 1962 bei Aufräumungsarbeiten auf dem Speicher des Oberlandesgerichts Stuttgart (Urbanstr. 18) aufgefunden. Wie er dorthin gelangt war, ließ sich nicht mehr feststellen. Mit Genehmigung des Justizministeriums Baden-Württemberg wurden die Akten am 4. Oktober 1962 in das Staatsarchiv Ludwigsburg verbracht, von wo sie im Frühjahr 1969 im Zuge der Neuverteilung der im HStA Stuttgart und im Staatsarchiv Ludwigsburg verwahrten Bestände ins HStA Stuttgart kamen. Hier verzeichneten in den Jahren 1969 bis 1972 unter der Leitung von Dr. Sauer die Damen und Herren Dr. Eitel, Beutter, Fruhtrunk, Pfeifle, Rupp, Dr. Schöntag und Steimle den insgesamt 36 lfd. in umfassenden Bestand. Da die Aktenbüschel völlig durcheinander lagen und auch noch ein Teil der Büschel aufgerissen war, wobei der Inhalt durcheinandergeraten war, musste die ursprüngliche Registraturordnung auf Grund der Vermerke auf den Aktendeckeln, der Betreffe und der Quadrangeln rekonstruiert werden. Dies gelang überraschend vollständig. In den wenigen Fällen, in denen keinerlei Signaturen festgestellt werden konnten, wurden die betreffenden Büschel ihrer Sachzugehörigkeit entsprechend eingeordnet. An das Ende des Bestands wurden die Akten des Strafanstaltenkollegiums sowie die Personalakten preußischer Justizangehöriger, die nach 1918 aus Hohenzollern und der Provinz Elsass-Lothringen in den württembergischen Justizdienst übernommen worden waren, gestellt. Es hätte nahegelegen, den Bestand E 302 mit den Beständen E 301 und E 303a entsprechend der alten Registraturordnung’ zu einem Gesamtbestand Württ. Justizministerium zusammenzufassen. Da jedoch die Bestände E 301 und E 303a bereits sehr häufig in der wissenschaftlichen Literatur zitiert worden sind, wurde von einer "Generalbereinigung" abgesehen und diese lediglich auf dem Papier (vgl. die tabellarische Übersicht in Abschnitt II. der Einleitung) vorgenommen. Akten allerdings, die wie das "Repertorium über die Akten der vormaligen Criminal-Revisionsbehörde von 1819 oder das Büschel "Gerichtliche Verfolgung von an den revolutionären Bewegungen 1849 Beteiligten durch die Untersuchungskommission Hohenasperg" eindeutig zum Bestand E 301 gehörten, wurden dort eingeordnet. Archivalien und Druckschriften, die nicht Provenienz Justizministerium waren bzw. sich nicht organisch in die Bestände E 301 oder E 302 einfügen ließen, wurden ausgeschieden und provenienzgerecht anderen Archivbeständen oder aber der Bibliothek (meist Abteilung Amtsdrucksachen) zugewiesen: Eine größere Sammlung von Generalreskripten aus den Jahren 1770-1822 fand Aufnahme in den im HStA vorhandenen einschlägigen Reskriptensammlungen. An das Staatsarchiv Ludwigsburg wurden Akten des Landgerichts Stuttgart, des Amtsgerichts Waiblingen, der Kreisgerichte, des Strafgefängnisses Ulm und des Zuchthauses Schwäbisch Hall abgegeben. In die Bibliothek des HStA kamen u. a. Heft 3 und 6 des Atlasses zu den Berichten der Cholera-Kommission für das Deutsche Reich (1877 und 1879) sowie das Kriminalpolizeiblatt Jahrgang 1938. Stuttgart, 12. Februar 1973 (Dr. Paul Sauer) Nachtrag (2006): Das bisher nur maschinenschriftlich vorliegende Findbuch des vorliegenden Bestandes wurde im Frühjahr 2005 von Silvia Ebinger in Midosa95 eingegeben und vom Unterzeichneten in die neue Erschließungssoftware ScopeArchiv konvertiert. Im Zuge der Neubearbeitung von Bestand E 301 im gleichen Jahr kam es zur Herauslösung der beim Justizministerium angesiedelten Kommissionen und zur Bildung der neuen Bestände E 305/1 - E 305/6. In diesem Zusammenhang wurde auch der Mischbestand E 303a (Justizministerium: Staats- und Regierungsblatt) aufgelöst, der von Max Miller im Jahre 1948 erschlossen worden war und sowohl Akten der Kommission für das Staats- und Regierungsblatt (jetzt: E 305/5) als auch des Justizministeriums selbst enthielt. Letztgenannte Unterlagen bilden jetzt im vorliegenden Bestand bei den Generalakten die neue Rubrik Staats- und Regierungsblatt und erhielten die Signaturen E 302 Bü 1373a - 1401. Im Gegenzug bilden die bislang in Bestand E 302 verwahrten Unterlagen der Strafanstaltenkommission nunmehr den Bestand E 305/6. Die entnommenen Akten werden im Findbuch weiterhin aufgeführt; die betreffenden Signaturen sind mit geschweiften Klammern gekennzeichnet. Mit Abschluss dieser Maßnahmen ist die im Landesarchiv Baden-Württemberg Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart erhaltene Überlieferung des württembergischen Justizministeriums bis 1934/36 und der württembergischen Justizverwaltung bis 1945 komplett nach modernen Gesichtspunkten erschlossen und sämtliche Findmittel im Internet verfügbar. Stuttgart, im Januar 2006 Johannes Renz Registraturplan des Justizministeriums: Registraturordnung des Justizministeriums A. Abteilung Generalia Betreff Ministerialregistratur Ablieferung I II III E 301 E 303a E 302 Büschel Büschel I Ablösungsgesetze 1-7 1 8-12,15,17,20-23 2 24 3 25,29,32,33,40,44 4 IV. Administrativjustiz 1-4 5 VI. Advokaten 1-7 6 Asyl 1 7 XXXIII Bettler 1-3 7 XXXIV Beifallsbezeugungen 1 7 Besoldungen 26 XXXVII Bigamia 1 7 XXXVIII Bittschriften 1-3 7 XXXIXa Blutschande 1 8 Brandstiftung 1 8 Brandversicherung 3 8 Bücherzensur 1 8 Bürgerliches Gesetzbuch 7,2. Nebenbund 327 XLI Bureausystem 1 8 XLII Burgfrieden 1 8 XLV Cassation 1,2 8 LV Corporation 1,2 8 LVIII Criminal-Cornmission 1 10 Criminal-Detention- und Strafanstalten, verbesserte Einrich- tungen 1 9 LIX Criminal-Gerichtsbarkeit 1-4 10 LX Criminal-Gesetzgebung 1,3-7,9,10 10 2 259 13,14,19 11 17 12 17 13 LXIII Deutscher Bund 1,3-7,9,11,12 14 13-18,22,24 15 Dienstprüfung, zweite höhere - 2 LXVIII Disziplin, Straf- befugnis 2,3 16 LXX Ehesachen 1,31 9, 10, 11 I,31a 13 II,1,2,4-13 14-25 II,16-22,26-30 26-37 II,31 38-42 II,39,40 43,44 III,1-23 45 III, 24-26, 28, 29, 31, 46-63 32-39,42,46,49, 51 LXXI Eid 1-4, 6, 9, 14, 18, 22, 24 65-74 Eisenbahnen, 10,12 75, 76 Telegraphen Elsass-Lothringen - 77 LXXIII England 2-4, 7 78-81 LXXV Erbschaften 1-3, 6, 7, 11, 12, 18,21 82-88 LXXVI Erkenntnisse 1,11 89, 90 LXXVII Etatswesen 1-13 92, 93 LXXVIII Exemte 1-8,.13,14,17-19 94-106 24,26 122, 123 LXXX Familienanangelegen- 1 ’2,7,20,27,40, 124-131 heiten, kgliche (u. 42-44, 46, 50, 51 132-137 Hoffeier1ichkeiten) LXXXI Familiengesetze, -stiftungen, -fideikommisse 2,II,6,15 139-143 LXXXII Fälschung 1,4 144, 145 LXXXIII Fiskus 1-2, 4-9, 18, 19, 22 146-156 LXXXIV Fleischesvergehehen 1-3,5,6 157-161 LXXXV Forstgesetzgebung 1-11’13-15 162-175 21 176 Forstschutzpersonal 1 177 Frankfurt 1 178 LXXXVI Frankreich 1-19 179,183 St.7 Fasz.1 184 St.V 185 LXXXVII Frohndienste 1,2 16 XXXVIII Gantsachen 1,3-12,18,24,25 186-200 26-28,31 201-204 Gefängnisdienst 1 205-207 LXXXIX Gefangene und Ge- fängnisse 1,3-5,7,8 208-214 14,15,21,25 215-218 26,32,36-38 219-223 CX (i) Geistliche 1,2,6 224-226 XC a Gelder 1,2 227,228 XCI Geldstrafen 1,2,5-7,10 229-234 Gemeinden 1,2,4-16,16 235-252 20,26,31-37 253-262 40, 42, 44,47 263-266 50 267 Genossenschaften 1 268,269 XCIII Gerichtsbarkeit, freiwillige 1-8 273-284 12-18,20 285-292 22,23a-i 294-303 28-30,32-40 304-315 42,46,51,54,57 316-321 Gerichtshöfe 1-3, 5-24, 26-30 336-366 32-57, 59, 61 367-370 66-68, 70, 72 371-375 73, 75-81, 87-98 376-397 100, 103-105 398-401 109, 110 402,403 Gerichtskosten 1-3, 7-10 407-447 Gerichtsstand 1, 3-12, 16, 17, 21 451-466 22, 24, 26, 29, 30 467-471 33, 35, 38, 41, 43 472-476 46 477 Gerichtsvollzieher 1 a, b 478-484 Gesandtschaften 1-3 486-488 Geschenkannahme 1, 2, 4 489-491 Geschworenengerichte 1; 4; 6; 7; 8, 1-24; 492-517 9; 12; 16; 23; 28; 35 518-523 38; 45; 48; 50; 51 524-526 54; 55; 58; 63; 65 529-533 68; 75-80; 82; 85; 87 534-543 Gesetzgebung 1-3, 5-10, 12, 13 544-555 Gesetzessammlungen 1-3 565-567 Gesindeordnung 1 569 Gewährleistung 1 570, 571 Gewehrbesitz 1 572 Gewerbegerichte 1 ’I 573 1 II 574,575 Gewerbeordnung 1,2 576-578 Hochverrat 1, 2 1,4,6,7 17-56 überwiegend "Präsidialakten der Ministerialkommission betr. Hochverrat"; deren Aktenplan: "Akten der Ministerialkommission be tr. ..." A a I-X b I-XII c 1-10 Akten des Justizministeriums betr. ..." B I-LV (Akten von B sind auch bei der Kommission entstanden) Akten der Ministerialkomission I-III 18 IV-VIII,X 19 XI 20 I 21 IIa 22 IIb 23 IIc 24 IVa 26 IVb 27 V 30 VI 29 VII 28 (VIII) 28 IX 28 Xa 31 Xb 32 Xc 33 XI 34 XII 35 Akten des Justizministeriums I-III 36 IVa 37 IVb 40 IVc 41 V 42 VI-X 43 XIa 44 XIb 45 XII, XIII 46 XIV 47 XV-XVII 48 XVIII-XXI 49 XXII 50 XXIII 51 XXIV-XXXII 52 XXXIII 53 XXXV-XLI 54 XLII-LV 55 Flug-, Zeit- 56 Schriften Hypotheken-Kommission 1 57-67 Aktenplan der Kommission a) Bücher b) Akten Generalia A,B,C,D Spezialia I -VI CXXXI Lehengüter 1-9,l0a,b 68 11 69 16,17,20 70 CXXXII Leibeigenschaft 1,2 71 CXXXIV Losungsrecht 1 72 Münzwesen 1-5, 7,8 73 Notare 57a 579, 580 Novalzehnten 1, 3 74 Patrimonial-Ver- hältnisse 1-3 74 Polizeibehörden 1-8, 11 Organisations-,Voll- Ziehungs-Kommission, in der Ministerial- registratur nach folgendem Plan ge- gliedert 1,I 75 1,II 77 1’ III 78 1 ’ IV 79 1,V 83 1,VI 85 2,I 88 2,II 90 3 92 4 95 5 98 6,I 100 6,II 101 6,III 104 7 106 8,I 107 8,II 110 8,III 113 8,IV 116 9 119 10 121 Die ursprünglichen Signaturen der Kommissions-Registratur waren: 1-11 75 12 76 13-20 77 21-30 78 32a 79 32b 80 32d 81 32e 82 33,35 83 36,37 84 38a 85 38b,c 86 40-45 87 1 107 2 110 3 113 4 116 5 106 6a,b 119 6b 120 7 97 8a,b . 98 8b 99 9 96 l0a 88 l0a 89 l0a 91,120 l0b,c 90 20 121,122 22 138 24 123 25 132 27a 133 27b 134 27c,e 135 28a-f 136 28c 119 33a-f 137 34 139 36a 95 Protokolle 128-130 Diarium, Repertorium 140 Oberjustiz-Revision 1, I 141 1, II 143 Protokollbände des Oberjustizrevisoriums 154 CLXXI Rechtspflege 1-5 155 CLXXV Regierungsblatt 1 16 2 17 8 21 13 30 14 25 CLXXV Reichsgericht und Reichsgerichtliche Akten 1,2,10 157 Reichsversammlung 1, 6, 7-13, 15 156 Staatsorganisation 1-4, 6, 7 158 8-10 159 Staatsverträge England 1, 2 581’582 Frankreich 1, 2 583,584 Standesregister I 589,590 I, VII 591,592 I, VIII 593,594 I,IX 595 (I,X) 596,597 I,XI 598-600 Steckbriefe 3,4 601,602 Stempel-und Taxwesen 2-9,11-18 603-620 Steuern 1-8,11,18, 621-630 19,20 631-634 22,26 635,636 Strafanstalten und Strafgefangene, ältere Akten 1-17,19,20, 638-656 23-30 657-664 Strafanstalten, neuere Akten l a-y,2-8, 665-694 12-14,20-23,26, 695-702 27,34;34,1; 703-709 34,c;41,44, 710-712 48 a,b 713,714 Strafgefangene 1,1-15; 2, 7a, b; 715-719 8,10,12b I, 720-722 12b II, 723 16,18-25 724-732 30,44,51 733-735 Strafgesetzbuch, Entwurf 160 I 161 II 163 III 164 IV 166 V 168 VI 170 VII 172 IX 176 X 177 XI 178 XII 179 XIII-XV 180 XVI 181 XVII 184 XVIII 186 XIX 187 XXI-XXII 191 Präjudizien IV-VIII 188 IX-XIII 189 XIV, XVI-XXIV 190 Strafgesetzbuch VII 736 XVI 737, 738 XXIV 739, 740 Strafprozessordnung 192 VII, 1-33 202 VIII 203 IX, 1-16 742 Strafverwandlung, Strafedikte 1-8, 11-17, 19, 20, 746-743 23, 25-29 765-771 Artikel 57 772 Testamente 1, 2, 4-8 774-780 Thüringen u. Anhalt 1 781 Todesurteile und Todesstrafen 1, 2, 4, 7, 190, 15 782-788 Tortur 1 203 Universität(en) 1-4, 6, 8-15 789-801 17, 19-22, 25, 27 802-808 Untergänger und Un- tergangsgerichte 1-4, 6 809-813 Urkunden 2 814 Urlaub 1,2,4,5,7,9,11 815-821 14 822 Vaganten u. Jauner 1, 2, 4, 6 204 3 205 Verschiedenes 7, 10, 11, 12a, b 823-827 13-16, 18, 20, 21 828-834 Verschollene 1, 3, 4 838-840 Vollmachten 1 841, 842 Waffen (Volksbewaff- nung) 2 843 Waisengerichte 1, 2 844,845 Waldeck 1 847 Waldungen 1, 2 848,849 Widersetzung 1 850 Wiederherstellung der 851 bürgerlichen Ehre Wilderei, Wildschaden 1-7 852-858 Wilhelmsdorf 1, 2 861, 862 Württemberg 1-3,5,7,8,10 863-869 11, 12, 14 870-872 Wucher 1-4, 7 873-875 Zehenden 1-4 206 Zeugnisse, Zeugen u. Zeugenvernehmungen 5, 6, 11, 20 876-880 Zinsen 1, 2 881-882 Zollwesen, Zollvereine 1-6, 8-19 883-901 Züchtigung, körper- 1-6 207 B. Abteilung Allgemeine organische Gegenstände Betreff Ministerialregistratur Ablieferung III Büschel Büschel Amtsrichter zum Kollegialdienst eignend I 902 II 903 III 904 Anstellungsgesuche 905-907 Beglaubigungen 908-911 Brandfälle 912 Bücher 913-915 Brennholz 916 Concept-Dekrete 917 Dispositionsfonds 918 Empfehlungen 919, 920 Etat 921-946 Ferienkammern 947-950 Gehaltskürzung I 951, 952 II 953, 954 III 955 Gehaltsvorrückung der Expeditoren 956-958 Gerichtsbarkeit, freiwillige 1 969 2 960 Gerichtshöfe 961 ’962 Gerichtsvollzieher 1 963-965 2 966 3 967 Geschäftsberichte 968-1058 Güterbuchsachen I 1059, 1060 II 1061-1125 Hauptübersicht (Sportelübersichten) 1126-1129 Heiratsbewilligungen 1130-1132 Hinterlegungswesen 1133 Kassenbeamte 1134 Kassenberichte, Regiegefängnisse 1135 Lebenslängliche Anstellung 1136-1138 Militärpensionen 1 1139 2 1140 Minister 1 1141 2 1442 Nebengeschäfte 1 1143 Notariatssachen 1144-1169 Persönliche Verhältnisse IV 1170-1175 VII 1176-1180 X 1181 Pensionszeit-Übersichten I 1183 II 1184 Postporto 1196-1198 Ratsschreiber 1199-1204 Rechnungsabschlüsse 1205 Reichslimes, Reiseempfehlungen 1206 Reisekosten 1 1207, 1208 Schreibmaterialien-Rechnung 1209 Staatshandbuch, amtliche Kalender I 1210 II 1211 III 1212 Staatshaushalt(splan) 1213-1220 Sterbefälle I 1221 II 1222 Strafanstaltssachen I,1-25 1224-1237 II,1-31 1238-1261 III,1-34 1262-1295 IV, 1-13 1296-1308 V 1309, 1310 VI 1311 VII 1312 Überschüsse 1313-1316 Übersetzungen 1317 Übertritt 1318, 1319 Umschreibung 1320, 1321 Unterpfandsacben III 1322, 1323 IV, V 1324-1339 Widmungen 1340-1342 Württembergische Justizverwaltung 1343 Zustellungsbeamte 1344-1346 "Acten des königlichen Strafanstalten-Collegiums" II 13 1347 II 23 1348-1349 Personalakten aus Hohenzollern und Elsass- Lothringen übernommener Justizangehörigen 1350-1372

BArch, RH 23 · Bestand · 1939-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Der Kommandant rückwärtiges Armeegebiet (Korück) wurde bei der Mobilmachung als Kommandodienststelle bei den Armeeoberkommandos der Wehrmacht eingerichtet. Eingesetzt wurden die Korücks als Verwaltung der besetzten feindlichen Gebiete unmittelbar zwischen Gefechtsgebiet und unter der Verwaltung der Heeresgruppen stehende rückwärtige Heeresgebieten. Anfang des Krieges bestanden neun Korücks, im Verlauf wurden weitere Korücks je nach Bedarf errichtet. Einige Korücks wurden während des Krieges zu Oberfeldkommandanturen umgebildet. Ein Korück bestand gemäß Kriegsstärkenachweisung (Nr. 8 in Kriegsstärkenachweisung (Heer) Sammelband Nr.1, Stand: 1.11.1942) aus 17 Offizieren, 6 Beamten, 18 Unteroffizieren und 38 Mannschaften dazu 7 "Hilfswillige. Aufgabe war die Sicherung von Nachschubwegen, der Versorgungsstützpunkte, Eisenbahnlinien, Nachrichtenverbindungen, der wichtigsten Flughäfen sowie die Bewachung und der Abtransport von Kriegsgefangenen. Den Korücks unterstanden an Sicherungs- und Ordnungstruppen die Sicherungsdivisionen und -regimenter, Landesschützen-Bataillone, Feld- und Orstkommandanturen, Einheiten der Feldgendarmerie und der Geheimen Feldpolizei sowie Stäbe für Gefangenensammelstellen und -durchsgangslager (Dulag). Die Korücks verteilten sich während des Polenfeldzugs wie folgt: Im Osten: 3.Armee (501), 4. Armee (580), 8. Armee (530), 10.Armee (540), 14.Armee (520), HGr. Süd (570) im Westen: 5.Armee (560), 1.Armee (590), 7.Armee (550) Zwischen 10. und 16.09.1939 wurden die Korücks 581-589 und 591-592 neu aufgestellt . Von diesen insgesamt 20 Korücks blieben jedoch in Polen oder wurden anderweitig verwandt: 501 als Stab 421.Infanterie-Division in Ostpreußen 530 als Oberfeld-Kommandantur (OFK) Warschau, später 386.Infanterie-Division 570 als OFK Krakau, später in die Niederlande verlegt 581 als OFK Radom, später 372.Infanterie-Division 586 als Stab "Oberost" (Oberbefehlshaber Ost), später Kommandantur Warschau 587 als OFK Tschenstochau, später 351.Infanterie-Division Am 5.01.1940 wurden weitere 3 Korücks (670-672) errichtet, aber mit einigen anderen noch im Winter 1939/1940 in Oberfeldkommandanturen umbenannt und nach dem Frankreichfeldzug wie folgt eingesetzt: 520 als OFK 520 in Mons 570 als OFK 570 in Gent 589 als OFK 589 in Lüttich 591 als Militärverwaltungsbezirk A St.Germain (zunächst OFK) 592 als Militärverwaltungsbezirk C Dijon (zunächst OFK) 670 als OFK 670 in Lille 671 als Militärverwaltungsbezirk B in Angers (zunächst OFK) 672 als OFK 672 in Brüssel Zur Verwendung bei den Armeen blieben nur: HGr. B 18.Armee, Korück 588, später (1942) Befehlshaber H.Gebiet Südfrankreich 6.Armee, Korück 585 HGr. A 9.Armee, Korück 582 2.Armee, Korück 583 4.Armee, Korück 580 12.Armee, Korück 560 16.Armee, Korück 584 HGr. C 1.Armee, Korück 590 7.Armee, Korück 550 Da die Armeen in Frankreich nach dem Waffenstillstand kein Armeegebiet mehr besaßen, entfiel bei ihnen auch die Dienststelle des Korück. Im Russlandfeldzug und auf den anderen Kriegsschauplätzen waren von Nord nach Süd Korücks wie folgt Armeen zugeteilt: 20.Geb.Armee Korück 525 (10.09.1941, zunächst für Ostkarelien) HGr. Nord 18.Armee 583 (aus 2.Armee Westen) 16.Armee 584 (wie im Westen) HGr. Mitte 9.Armee 582 (wie im Westen; Tausch August 1943 mit 2.Pz.Armee, jetzt 532) 3.Pz.Armee 590 (aus 1.Armee Westen) 4.Armee 559 (01.02.1041) 2.Pz.Armee 532 ( 16.02.1942; Tausch August 1943 mit 9.Armee, jetzt 582 auf dem Balkan) HGr. B 2.Armee 580 (aus 4.Armee Westen) 4.Pz.Armee 593 (15.01.1942; Dezember 1942 Tausch mit 6.Armee, jetzt 585) 6.Armee 585 (wie im Westen; Dezember 1942 Tausch mit 4.Pz. Armee, jetzt 593) HGr. A 1.Pz.Armee 351 (27.03.1942) 17.Armee 550 (aus 7.Armee Westen) 11.Armee 553 (01.02.1041; blieb auf der Krim; 1943 aufgelöst) Balkan 12.Armee/HGr. E: 560 (wurde 01.10.1942 Befhl. Saloniki-Ägäis) Italien 10.Armee 594 ( 01.02.1944 aus Feld-Kommandantur 1047) 14.Armee 511 ( 1944?) Die 1943 in Südrussland neu errichtete 8.Armee hatte zunächst den Korück 595, der als OFK 379 nach Italien ging und am 01.10.1943 durch den Korück 558 (früher OFK 787 Charkow) ersetzt wurde. 1944 erhielten auch die Armeen im Westen wieder einen Korück: 1.Armee 535 (01.10.1944 als Korück AOK 1) 7.Armee 534 (10.01.1945) - oder 534 bei der 1.Fallsch.Armee (vermutlich aus OFK 770) 15.Armee 517 (Dezember 1944 aus Feld-Kommandantur 517) 19.Armee 536 (1944/1945) 25.Armee 533 (*November 1944 aus OFK 670) (nach Tessin, Georg: Verbände und Truppen und der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, 1.Bd., Osnabrück 1979) Inhaltliche Charakterisierung: Überliefert sind vor allem Kriegstagebücher der Korücks. Diese dokumentieren überwiegend Sicherungsmaßnahmen und die Versorgung, Einsätze gegen Partisanen mit Berichten über Kämpfe von Truppen und Polizei. Daneben liegen Befehle, Dienstanweisungen und Anordnungen z.B. für die Versorgung vor. Weiterhin sind Lage-, Gefechts-, Tätigkeits- und Einsatzberichte sowie Organisations- und Personalunterlagen (Stellenbesetzungslisten usw.) im Bestand vorhanden. Vereinzelt sind Fotografien und Karten (Einsatz- und Lagekarten) überliefert. Bestandsgeschichte Teile der Unterlagen wurden während des Krieges bereits an das Heeresarchiv in Potsdam abgegeben. Nach Kriegsende 1945 wurde das Schriftgut von den US-amerikanischen Streitkräften beschlagnahmt. Nach deren Rückgabe an die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes in den 1960er Jahren übernahm das Militärarchiv des Bundesarchivs den Bestand. Erschließungszustand: Findbuch Zitierweise: BArch, RH 23/...

Landratsamt Monschau (Bestand)
Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland, 215.26.01 · Bestand · 1802-1937
Teil von Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland (Archivtektonik)

Der Bestand "Landratsamt Monschau mit der Signatur BR 0036 umfasst den Zeitraum zwischen 1816 und 1972. Er besteht aus 433 Akten, die nach Themengebieten geordnet sind. In den Jahren 1887 und 1941 wurden Akten des Bestandes Landratsamt Monschau vom HSA Düsseldorf übernommen. Der Kreis Monschau wurde 1816 aus den Gemeinden Eicherscheid, Höfen, Imgenbroich, Kalterherberg, Kesternich, Konzen, Lammersdorf, Monschau, Mützenich, Roetgen, Rohren, Rott, Ruhrberg (später Rurberg), Schmidt, Simmerath, Steckenborn, Strauch, Vossenack und Zweifall gebildet. Monschau war hierbei gleichzeitig die Kreisstadt. Später gliederten sich diese Gemeinden dann in die folgenden Fünf Ämter: Amt Imgenbroich (Eicherscheid. Imgenbroich, Konzen und Mützenich), Amt Kalterherberg (Kalterherberg, Höfen, Rohren), Amt Kesternich (Kesternich, Rurberg, Schmidt, Steckenborn, Strauch), Amt Roetgen (Roetgen, Rott, Zweifall), Amt Simmerath (Simmerath, Lammersdorf, Vossenack). Vorher hieß der Kreis „Montjoie und hat erst seit 1918 den heutigen Namen „Monschau. Bis in Jahr 1945 gehörte der Landkreis Monschau zum preußischen Regierungsbezirk Aachen in der Rheinprovinz. Ab 1945 gehörte der Landkreis zur britischen Besatzungszone und ab 1946 zum Land Nordrhein-Westfalen. 1949 wechselte der Landkreis Monschau dann zum Bundesland Nordrhein-Westfalen mit Zugehörigkeit zum Regierungsbezirk Aachen. 1972 wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung der Landkreis Monschau aufgelöst und fast vollständig in den Kreis Aachen eingegliedert. Das Landratsamt Monschau hatte eine Doppelfunktion inne. Als ein eigentliches Organ des Landkreises hatte das Amt Aufgaben des Landes und der staatlichen Verwaltung zu erfüllen. Im Bestand Landratsamt Monschau finden sich u.a. Betreffe wie Kreisverwaltung, Gemeindeverwaltung, Bauwesen, Ein- und Auswanderungen, Eisenbahn, Fischerei, Forstwesen, Landwirtschaft, Melioration, Gesundheitswesen, Militär, Gewerbe und Handel, Kirchen, Polizei und Schulwesen. Die Akten sind zu bestellen und zu zitieren mit Angabe der Bestandssignatur und laufender Nr., z.B. BR 0036 Nr. 72 Literatur: Pilgram, Hans: Der Landkreis Monschau, Bonn 1958. Der Bestand "Landratsamt Monschau mit der Signatur BR 0036 umfasst den Zeitraum zwischen 1816 und 1972. Er besteht aus 433 Akten, die nach Themengebieten geordnet sind. In den Jahren 1887 und 1941 wurden Akten des Bestandes Landratsamt Monschau vom HSA Düsseldorf übernommen. Der Kreis Monschau wurde 1816 aus den Gemeinden Eicherscheid, Höfen, Imgenbroich, Kalterherberg, Kesternich, Konzen, Lammersdorf, Monschau, Mützenich, Roetgen, Rohren, Rott, Ruhrberg (später Rurberg), Schmidt, Simmerath, Steckenborn, Strauch, Vossenack und Zweifall gebildet. Monschau war hierbei gleichzeitig die Kreisstadt. Später gliederten sich diese Gemeinden dann in die folgenden Fünf Ämter: Amt Imgenbroich (Eicherscheid. Imgenbroich, Konzen und Mützenich), Amt Kalterherberg (Kalterherberg, Höfen, Rohren), Amt Kesternich (Kesternich, Rurberg, Schmidt, Steckenborn, Strauch), Amt Roetgen (Roetgen, Rott, Zweifall), Amt Simmerath (Simmerath, Lammersdorf, Vossenack). Vorher hieß der Kreis „Montjoie und hat erst seit 1918 den heutigen Namen „Monschau. Bis in Jahr 1945 gehörte der Landkreis Monschau zum preußischen Regierungsbezirk Aachen in der Rheinprovinz. Ab 1945 gehörte der Landkreis zur britischen Besatzungszone und ab 1946 zum Land Nordrhein-Westfalen. 1949 wechselte der Landkreis Monschau dann zum Bundesland Nordrhein-Westfalen mit Zugehörigkeit zum Regierungsbezirk Aachen. 1972 wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung der Landkreis Monschau aufgelöst und fast vollständig in den Kreis Aachen eingegliedert.Das Landratsamt Monschau hatte eine Doppelfunktion inne. Als ein eigentliches Organ des Landkreises hatte das Amt Aufgaben des Landes und der staatlichen Verwaltung zu erfüllen. Im Bestand Landratsamt Monschau finden sich u.a. Betreffe wie Kreisverwaltung, Gemeindeverwaltung, Bauwesen, Ein- und Auswanderungen, Eisenbahn, Fischerei, Forstwesen, Landwirtschaft, Melioration, Gesundheitswesen, Militär, Gewerbe und Handel, Kirchen, Polizei und Schulwesen. Die Akten sind zu bestellen und zu zitieren mit Angabe der Bestandssignatur und laufender Nr., z.B. BR 0036 Nr. 72 Literatur:Pilgram, Hans: Der Landkreis Monschau, Bonn 1958.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA Rep. 93 B · Bestand
Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

Die Zuständigkeit für das Bauwesen hat seit Einführung der Ministerialverfassung in Preußen im Jahre 1808 mehrfach gewechselt. Seit 1808 wurden Bauangelegenheiten in der 2. Sektion für Gewerbepolizei im Ministerium des Innern bearbeitet, im Jahre 1814 gingen sie auf das Finanzministerium über. 1817 wurde aus der entsprechenden Sektion ein eigenständiges Ministerium für Handel, Gewerbe und Bauwesen gebildet, das 1825 bereits wieder aufgelöst wurde. Nach Auflösung dieses Ministeriums wurden die Bausachen nacheinander verschiedenen Ministerien zugewiesen und gelangten im Jahre 1837 wieder an das Finanzministerium, bei dem sie bis zur Gründung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten im Jahre 1878 verblieben. Dem neugeschaffenen Ministerium wurde auch das Eisenbahnwesen unterstellt (siehe: I. HA Rep. 93 E). Als Zentralbehörde für den Hochbau, das Eisenbahn-, Straßen- und Wasserbauwesen war das Ministerium mit seinen nachgeordneten Behörden und Einrichtungen verantwortlich für die Planung, Projektierung und Überwachung der Ausführung der durch den Staat in den genannten Bereichen vorgenommenen Bauten. Bei Errichtung von Militärbauten arbeitete das Ministerium mit den Militärbaubehörden zusammen. Bei der Auflösung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten im Jahre 1921 gingen die Eisenbahnverwaltung sowie ein Teil der Wasser- und Wegebausachen auf das Reich über. Das übrige Ressort wurde unter den preußischen Ministerien für Handel und Gewerbe, für Landwirtschaft, Domänen und Forsten und für Finanzen aufgeteilt. Der Hochbau gelangte an das Finanzministerium und bildete dort eine eigene Abteilung. Zur Geschichte des Ministeriums (einschließlich der Vorbehörden) liegt eine eingehende Untersuchung von Heinrich Waldmann vor. Die Arbeit enthält als Anlage V auch eine Übersicht über die vom Ministerium herausgegebenen Periodika. Die Verzeichnung und Ordnung der Bauabteilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten erfolgte im Jahre 1968 durch die Archivarin Maria Lehmann unter Anleitung des Referenten Heinrich Waldmann. Zugleich wurden die vor Gründung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten bei anderen Ministerien erwachsenen Akten in diesem Bestand zusammengeführt. Das gilt auch für Akten der Hochbauabteilung des Finanzministeriums, soweit diese provenienz-mäßig dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten zuzuordnen waren. Der Bestand Ministerium der öffentlichen Arbeiten gliedert sich in vier Abteilungen: 1 Verwaltung 2 Hochbau 3 Straßen- und Brückenbau 4 Wasserbau In den Jahren 1995/96 wurde der in Dahlem verbliebene Teil des Bestandes Ministerium der öffentlichen Arbeiten (208 VE) aufgelöst und größtenteils in den Bestand I. HA Rep. 93 B Ministerium der öffentlichen Arbeiten eingearbeitet. 61 Aktenbände wurden der Eisenbahnabteilung (I. HA Rep. 93 E) zugeordnet. Die Erstellung eines Findbuches war umso notwendiger, da bislang als Findhilfsmittel lediglich die im Jahre 1968 erstellte, mittlerweile schlecht lesbare, zum Teil beschädigte und noch nicht endgültig redigierte Findkartei vorlag. Einige Titelaufnahmen wurden wegen fraglicher Schreibweise einzelner Orts- und Personennamen oder fraglicher Datierung anhand des Aktenbandes im Außenmagazin überprüft. In dem Bestand Rep. 93 B war bereits in Merseburg der frühere Bestand Rep. 93 C eingearbeitet. In der Literatur werden ein Teil der Akten des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten noch mit der Bestandsbezeichnung Rep. 93 C und Altaktenzeichen zitiert. Eine entsprechende Konkordanz wurde daher in einem gesonderten Band erstellt. 1992 wurden 12 lfm (405 VE) Akten des preußischen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten vom Bundesarchiv, Abteilungen Potsdam an das Geheime Staatsarchiv PK abgegeben. Die Akten waren vom Militärischen Zwischenarchiv Potsdam, in das sie 1971 vom Verwaltungsarchiv der Nationalen Volksarmee gelangten, im November 1990 unter der Provenienz Reichsministerium an das Bundesarchiv gegeben worden. Diese seit dem Zweiten Weltkrieg für für verschollen geltenden Akten betreffen Leuchtfeuer- und Seezeichenangelegenheiten an den preußischen Küsten von Ost- und Nordsee im Zeitraum von 1800 bis 1932. Eine Vielzahl der Aktenbände beinhalten Karten, Lagepläne, technische Zeichnungen mit Maßstabsangaben, Konstruktionsskizzen sowie Blaupausen von Leuchtfeuern und Leuchtfeuerteilen oder sonstigen Erfindungen im Seezeichenwesen. Ca. 100 Akten bilden die Aktengruppe "Handakten des Seezeichenausschusses" . Diese Akten wurden größtenteils durch Frau Dr. Meyer-Gebel, zum anderen durch Herrn Dr. Strecke und die Unterzeichnende, im Zeitraum von 1992 bis 1993 verzeichnet. Die Einarbeitung dieser Archivalien und die magazintechnische Bearbeitung in die Wasserbauabteilung erfolgte 1996. Des Weiteren erfolgte von Ende 1996 bis 1998 die Verzeichnung von 110 Paketen (905 VE; ca. 15 lfm) mit der Bezeichnung "Rep. 93 unbearbeitet + Zugang Magdeburg", die am Schluss des Bestandes lagerten. Woher die Bezeichnung "Zugang Magdeburg" herrührt, ist nicht nachvollziehbar. In der Bestandsakte "Wirtschaft und Verkehr" aus dem Zeitraum von 1959 bis 1974 ließ sich derartiges nicht ermitteln. Dagegen konnte in der Akte "Aktenzugänge, 1965-1974" ein Vorgang über eine größere Aktenabgabe vom Deutschen Zentralarchiv Potsdam aus dem Jahre 1970 festgestellt werden. Bei den Archivalien handelt es sich überwiegend um Wasserbausachen, u.a. Flussregulierungen, Hafen-, Dünen-, Ufer- und Schleusenbauten sowie Denkschriften, Berechnungen, Karten und Pläne (z. T. koloriert) über den Bau bzw. Ausbau von Wasserstraßen. Darunter befinden sich 29 Bände, die der Plankammer des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten entstammen, u. a. ein Inventarauszug über die in der Plankammer vorhandenen Landkarten und Stadtpläne. Überformatige Karten bzw. Pläne sowie Zeichnungen wurden dem Bestand entnommen und der XI. HA Allgemeine Kartensammlung zugeordnet. 211 Aktenbände, überwiegend Journale sowie Indexbände, wurden in die Eisenbahnabteilung (I. HA Rep. 93 E) des Bestandes Ministerium der öffentlichen Arbeiten eingearbeitet. Bei der Eingabe der Akten in die Oracle-Datenbank des Geheimen Staatsarchivs wurden die bereits unter dem alten EDV-System eingegebenen Datensätze des Bestandes korrigiert bzw. vereinheitlicht. Im Februar 1999 fand die magazintechnische Bearbeitung statt. Die Wasserbauabteilung bildet nunmehr die umfangreichste Überlieferung des Bestandes Rep. 93 B Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Aufgrund des häufigen Wechsels der Zuständigkeit für das Bauwesen sind ergänzend zum nachfolgend verzeichneten Bestand auch die Bestände der I. Hauptabteilung Rep. 77 Ministerium des Innern, Rep. 87 Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Rep. 120 Ministerium für Handel und Gewerbe und Rep. 151 Finanzministerium heranzuziehen. Im Rahmen der Erstellung eines Inventars zur preußischen Bauverwaltung bis 1848 wurden u. a. Akten des Bestandes Ministerium der öffentlichen Arbeiten detailliert erschlossen. Berlin, Januar 2000. gez. Constanze Krause Findmittel: Datenbank; Gesamtinhaltsverzeichnis, 1 Bd.; Findbuch, 3 Bde; Konkordanz, 1 Bd.;

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 157/1 · Bestand · (1442-) 1818-1924 (-1931)
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)
  1. Behördengeschichte: Die Adelsmatrikelkommission wurde im Jahre 1818 durch König Wilhelm I. innerhalb des Ministeriums des Innern eingerichtet, um die Einhaltung der Rechte und Pflichten des württembergischen Erbadels zu gewährleisten (1). Aufgabe der Kommission war die Anlegung und Fortführung der Personal- und Realmatrikel sowie der Wählerverzeichnisse für die Erste - und bis 1906 auch Zweite Kammer - des württembergischen Landtags (2). Die Familien hatten zum einen ihren Adelsstand und -rang zu beweisen, was in der Regel durch eine beglaubigte Abschrift des Adelsdiploms erfolgte, zum anderen mussten Änderungen der Familien- oder Besitzverhältnisse gemeldet werden. Im Gegenzug blieb ein Teil der früheren Adelsrechte erhalten. Adelige Besitzungen erhielten je nach Größe die Rechte einer Standesherrschaft oder eines Ritterguts. Dazu verblieben ihnen u. a. auch noch verschiedene grundherrliche Rechte. Nach einer umfangreichen Erneuerung der Adelsmatrikel in den Jahren 1844 und 1845 kam es im Dezember 1849 zur Auflösung der Kommission und zur Abgabe ihrer Akten an das Archiv des Innern. Im Juni 1857 wurde sie unter der Leitung von Regierungsrat Golther jedoch wieder eingesetzt (3).Mit dem Ende der grundherrschaftlichen Verfassung in Württemberg im Zusammenhang mit der Revolution von 1848/49 kam es unter den adeligen Rittergutsbesitzern, die nach der Ablösung der bäuerlichen Abgaben teilweise in Geldnöte gerieten, zu umfangreichen Grundstücksverkäufen, zum einen an befreite Bauern, die in der Landwirtschaft verblieben, zum anderen an den württembergischen Staat, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Bau befestigter Straßen und vor allem der Eisenbahn vorantrieb. Im Gegenzug war es nun aber auch bürgerlichen Personen erlaubt, Rittergüter zu erwerben, die eine Zeitlang durchaus als Prestigeobjekte gesehen werden konnten. Insgesamt überwog aber die Tendenz zur Auflösung (Exmatrikulierung) von Rittergütern.Nach dem Ende der Monarchie wurden die Sonderrechte adeliger Standesherrschaften und Rittergüter endgültig beseitigt. Im Zuge dieser Entwicklung kam es 1924 zur Auflösung der Adelsmatrikelkommission. 2. Bestandsgeschichte: Die Unterlagen der Adelsmatrikelkommission gelangten in zwei Ablieferungen des Ministeriums des Innern in den Jahren 1904 und 1924 (4) an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Die erste Ablieferung wurde im Jahr 1913 in einem archivischen Verzeichnis grob erschlossen, wobei einige Unterlagen der Ritterkantone aus der Zeit vor 1806 entnommen wurden (5). Die ursprünglich 481 Aktenbünde und 170 Bände (Grundbücher) erhielten die Bestandssignatur E 157, später aufgeteilt in E 157/1 (Akten) und E 157/2 (Grundbücher). Die Ablieferung der Kommission von 1904, die insbesondere familienübergreifende Unterlagen und Verzeichnisse beinhaltete, erhielt zwischenzeitlich die Signatur E 157/3, ließ sich aber nicht klar vom übrigen Bestand trennen, so dass E 157/1 und E 157/3 schließlich wieder vereinigt wurden. Das maschinenschriftliche Archivverzeichnis von 1924, das bis zur Bearbeitung des vorliegenden Repertoriums auch im Hauptstaatsarchiv noch als Findmittel im Einsatz war, zeigt die systematische Struktur auf, nach welcher der Bestand im Ministerium des Innern gelagert worden war. Demnach wurden die Unterlagen, die den württembergischen Erbadel insgesamt betrafen, an den Anfang gestellt. Es folgten, jeweils in alphabetischer Reihenfolge, Spezialaktenserien über Adelsfamilien, Standesherrschaften und Rittergüter. Bei den Familienakten des nicht begüterten Erbadels wurde jeweils der Anfangsbuchstabe im Alphabet zu einem Bund zusammen gefasst. Eine eigene Rubrik erhielten auch die exmatrikulierten Rittergüter.Die jeweiligen Aktenrubriken bestehen aus recht gleichförmigen Akten, die jedoch einen stark unterschiedlichen Umfang besitzen. In den Familienakten befinden sich in der Regel Konzepte der Personalmatrikelbögen sowie Informationen über Geburten, Taufen, Eheschließungen und Sterbefälle, vereinzelt auch durch Zeitungsausschnitte dokumentiert. Besonders erwähnenswert sind die für einen Großteil der Familien vorliegenden, z. T. mit hohem künstlerischen Aufwand und Beiwerk ausgestalteten handgefertigten Wappendarstellungen, welche vermutlich als Vorlagen für das beim Kabinettsministerium geführte adelige Wappenbuch dienten (6).Die Akten über Standesherrschaften und Rittergüter enthalten meist Berichte der Oberämter und Kreisregierungen zu Besitz- und sonstigen Veränderungen sowie ausgefüllte Fragebögen für die Erstellung der Realmatrikel oder aber Auszüge aus dem Grundbuch für die exemten Grundstücke. Bei den Rittergutsakten sind des öfteren auch colorierte Lagepläne und / oder ausführliche Beschreibungen vorhanden. 3. Bearbeiterbericht: Um eine gezieltere Recherche im Bestand zu gewährleisten, wurde im Frühjahr 2004 die archivische Erschließung des Bestandes in Angriff genommen. Dabei kam es zur Aufteilung der teilweise nur summarisch aufgelisteten Aktenbünde in Einzelfall- bzw. Sachakten, welche auf Grund der Quadrangulierung vorgenommen wurde. Auch große Aktenbunde ab ca. 10 cm Umfang wurden aufgeteilt. Die Auflistung wichtiger Veränderungen bei den adeligen Familien bzw. Standesherrschaften und Rittergütern erfolgte mit Hilfe von Enthält-Vermerken. Besonderheiten wie Wappenzeichnungen und Grundrisse / Lagepläne wurden in Darin-Vermerken erfasst. Da die handgemalten Wappenzeichnungen zahlreicher Adelsfamilien hervorragend zur Präsentation im Internet prädestiniert erschienen, erfolgte in der Zeit von Oktober bis Dezember 2004 unter Mithilfe der Archivinspektoranwärterinnen und -anwärter Sandy Apelt, Katja Georg, Stefan Spiller und Christina Wolf sowie der Praktikantin Madeleine Schulze deren Digitalisierung. Die Wappen sind im dazu gehörigen Online-Findbuch auf diese Weise direkt einsehbar.Bei der Erstellung der Klassifikation diente die ursprüngliche Anordnung des Bestandes als Grundlage. Um ein konsequenteres Stufenmodell zu erhalten, wurden in der virtuellen Anordnung des Bestandes die Akten zur Personalmatrikel (begüterter und nicht begüterter Erbadel) und zur Realmatrikel (Standesherrschaften, Rittergüter, exmatrikulierte Rittergüter) in jeweils einem Überpunkt zusammengefasst. Ebenfalls neu klassifiziert wurden die Generalakten am Anfang des Findbuchs.Weitere Unterlagen betr. württembergische Adelsangelegenheiten und -familien im 19. und 20. Jahrhundert finden sich u. a. in folgenden Beständen:E 40/33:Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten: AdelssachenE 60Königlicher LehenratE 105Verträge Württembergs mit seinen Standesherrn und sonstigen AdligenE 146Ministerium des Innern III, Teil 1E 147Ministerium des Innern III, Teil 2E 151/2Ministerium des Innern, Abteilung II: Rechtssachen, Staatsangehörigkeit, PersonenstandE 156Ministerium des Innern: AdelssachenJ 30/2Sammlung Josef SeligJ 40/8Nachlass Hans JänichenJ 40/63Sammlung v. Seckendorff zur Genealogie adeliger FamilienJ 250Sammlung von Adels- und WappenbriefenJ 270Unterlagen zum Württembergischen Adels- und Wappenbuch von O. v. AlbertiP 10Archiv der Freiherren Varnbüler von und zu Hemmingen (Depositum)P 14Familienunterlagen von Grabiz und de Pers von Saneliseo und Grabiz (Depositum)P 21Familienunterlagen Rolf Freiherr von Brand (Depositum)Auch die Bestände der Gruppe Q 3 (Verbands- und Familienarchive) enthalten zu einem nicht geringen Anteil Unterlagen von württembergischen Adelsfamilien.Die im Auftrag der Kommission erstellten Grundbücher, die auf den eingereichten Realmatrikelbögen basieren (Bestand E 157/2), konnte zeitgleich mit dem vorliegenden Bestand erschlossen werden (7). Das Ablieferungsverzeichnis zu E 157 wurde daher dem Bestand E 61x zugeordnet (8).Die Verzeichnung des Bestandes erfolgte mit Hilfe der Programme MIDOSA 95 und Microsoft Access, die Verpackung der Unterlagen besorgten Elisabeth Mainhardt und Rudolf Bezold. Einige Vorakten (9) aus der Zeit vor 1818 mit einem Umfang von insgesamt 0,2 lfd. m wurden aus Provenienzgründen dem Bestand entnommen und zuständigkeitshalber an das Staatsarchiv Ludwigsburg abgegeben (Az.: 7511.6/2769 und -3711). Der Bestand umfasst nunmehr 882 Aktenbüschel (Bü. 1-180, 180a, 181-881) bzw. 24,2 lfd. Regalmeter. Das Findbuch wurde außerdem durch Konkordanzen sowie einen Orts-, Personen- und Sachindex ergänzt, bietet eine wesentlich verbesserte Erschließungstiefe als bisher und ist als Online-Findmittel auch im Internet verfügbar.Stuttgart, im Dezember 2004Johannes Renz Fußnoten: (1) Die Unterlagen zur Einrichtung der Kommission für die Adelsmatrikel befinden sich in Bestand E 156 Ministerium des Innern: Adelssachen(2) Zu den staatsrechtlichen Verhältnissen des ehemals reichsunmittelbaren Adels vgl. die Vorbemerkung zu Bestand E 156(3) Vgl. E 156 Bü. 2(4) Vgl. Aktenverzeichnis E 157 (alt) S. 28, jetzt: E 61x Bd. 146(5) Vgl. Aktenverzeichnis E 157 (alt) S. 73; Bestände der Ritterkantone: HStAS B 573- B 574, B 579 - B 582, StAL B 575, B 578, B 583 - B 586(6) Vgl. E 156 Bü. 1(7) Vgl. Vorwort zu Bestand E 157/2(8) E 61x Bd. 146(9) Bisher: E 157/1 Bund 10-12 bzw. 475
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, PL 718 · Bestand · 1927-1988
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik)

Vorbemerkung: Karl Hein wurde am 20. Februar 1901 in Frankfurt/Main geboren. Nach Ablegung des Einjährig-Freiwilligen-Examens trat er 1916 bei der Kgl. Preußischen Eisenbahnverwaltung in Frankfurt ein, wo er zunächst im Außendienst auf Bahnhöfen und Ämtern sowie im Telegrafen- und Funkdienst eingesetzt wurde. 1927 gewann er einen Preis beim 4. Internationalen Telegrafenwettstreit in Como und erwarb in Berlin das Funkpatent I. Klasse. Von 1934 bis 1941 war er im Innendienst in der Fahrplanabteilung der Reichsbahndirektion Frankfurt für die Aufstellung von Schnellzugfahrplänen und den Busverkehr auf Reichsautobahnen zuständig. Zwischen 1941 und 1945 organisierte er beim Reichsverkehrsministerium Berlin den Wehrmachtsurlauberverkehr und Kurierdienste. Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg war Karl Hein als Reisebeamter bei der Oberbetriebsleitung Frankfurt der United States Zone in Verbindung mit US-Railway-Stellen (Railway Grand Divisions und Second Military Railway Service) mit dem Wiederaufbau des Schinenverkehrs befaßt. Von 1947 bis zu seiner Pensionierung 1964 war er, zuletzt als Bundesbahnoberrat, in der Betriebsabteilung der Hauptverwaltung der Eisenbahnen (HVE), später Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn (HVB) beschäftigt, seit 1948 als Leiter von deren Reisestelle. In dieser Funktion hatte Karl Hein die Aufgabe, Zugreisen von hochgestellten Persönlichkeiten, insbesondere Staatsoberhäuptern und Regierungsmitgliedern, im In- und Ausland zu organisieren und zu betreuen. Da er an diesen Sonderzugfahrten selbst teilnahm, kam er in persönlichen Kontakt zu fast allem, was in der Bundesrepublik der 50er Jahre Rang und Namen hatte. So begleitete er u.a. Theodor Heuss, Heinrich Lübke, Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Charles de Gaulle, Schah Reza Pahlevi, Jawaharlal Nehru und Indira Gandhi, Alcide de Gasperi, Kaiser Haile Selassie I. von Äthiopien, König Paul I. von Griechenland, Erzbischof Makarios, etc. Höhepunkt seiner Berufslaufbahn war zweifellos die Teilnahme an Adenauers Moskaureise 1955, die die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Bonn und Moskau und die Freilassung der deutschen Kriegsgefangenen zur Folge hatte. Ab 1958 war Karl Hein zudem Mitglied des IV. Ausschusses des Internationalen Eisenbahnverbandes (Union Internationale des Chemins de Fer = UIC) und nahm an zahlreichen Ausschußsitzungen in ganz Europa teil. Für seine Tätigkeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, so das Bundesverdienstkreuz und Offizierskreuze von Orden in Italien, Griechenland, Madagaskar und Liberia. Karl Hein hat auf seinen Reisen zahlreiche Erinnerungsstücke, vor allem Postkarten und Fotos, aber auch Aktenmaterial, Einladungskarten, Reiseprogramme u.ä. gesammelt und, teilweise auf Fotokarton aufgeklebt und beschriftet, sorgfältig aufbewahrt. Diese Sammlung wurde 1991 von seiner Tochter Lydia von Prondzynski, Bad Oberdorf, dem Staatsarchiv Ludwigsburg geschenkweise überlassen. Sie dokumentiert durch Unterlagen über technische Details der von Karl Hein betreuten Züge und über die Beschaffenheit der befahrenen Strecken nicht nur ein besonderes Stück Eisenbahngeschichte zu einer Zeit, in der Züge noch als "rollende Botschaften" von Staatsmännern unterwegs waren, sondern läßt darüber hinaus auch einen reizvollen Blick hinter die Kulissen bei großen Staatsbesuchen zu. Den vorliegenden Bestand PL 718, der 0,4 lfd. m = 15 Archivalieneinheiten umfaßt, ordnete und erschloß die Unterzeichnete im Februar 1991. Die computergestützte Reinschrift des Repertoriums besorgte Hildegard Aufderklamm. Ludwigsburg, März 1991 Leuchweis

BArch, PH 3-KART · Bestand · 1914-1919
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Aufgaben und Organisation Folgt im Wesentlichen: (1) Jany, Curt: Geschichte der Preußischen Armee vom 15. Jahrhundert bis 1914, 2. erg. Auflage (= Die Königlich Preußische Armee und das Deutsche Reichsheer 1807 bis 1914, Bd. 4), Osnabrück 1967, S. 294-296. (2) Cron, Hermann: Geschichte des deutschen Heeres im Weltkriege 1914 bis 1918, Berlin 1937, S. 3-23. (3) PH 3/124 Die Organisation des Großen Generalstabes 1803-1914 (4) PH 3/1026 Die Organisation des Großen Generalstabes (vom 18. Jhr. bis zu seiner Auflösung 1919, Manuskript von HOAR Stoeckel) (5) PH 3/1272-1273 Graphische Darstellung der Entwicklung der Organisation des Großen Generalstabes 1802-1914 (6) PH 3/310 Erste Einführung in die Organisation und in die Tätigkeit des stellvertrenden Generalstabes der Armee (1919) (7) Militärgeschichtliches Forschungsamt, MGFA (Hg.): Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648 - 1939. München 1983 ff, S. 69-72. (8) Enzyklopädie Erster Weltkrieg, hg. v: Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz in Verbindung mit Markus Pöhlmann, aktual. u. erw. Studienausgabe, Paderborn 2009, S. 754f. (9) PH 3/3 (10) Waldemar Erfurth: Die Geschichte des deutschen Generalstabes 1918-1945 (= Studien zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges, hg. v. Arbeitskreis für Wehrforschung in Frankfurt/Main, Bd. 1), Göttingen 1957. 1. Großer Generalstab und Oberste Heeresleitung Großer Generalstab (7) Mit Kabinettsordre vom 24. Mai 1883 wurde der Generalstab zu einer Immediatbehörde, faktisch hatte er diese Stellung schon seit den Einigungskriegen. Der Generalstab wurde auch vom Kriegsministerium eigenständig und unmittelbar dem Monarchen zugeordnet. Die Aufgaben des Kriegsministeriums und des Großen Generalstabs überschnitten sich zum Teil, was hin und wieder zu Konflikten führte. Die Position des Chefs des Generalstabs war zwar angesehen, jedoch abgesehen von der operativen Leitung im Kriegsfall jedoch nicht mit wichtigen Befugnissen ausgestattet. Einen bestimmenden Einfluss auf die Gestaltung des Heeres übte der Generalstab trotzdem durch die Schulung von Führern (dem Großen Generalstab unterstand die Kriegsakademie), die Fürsorge für die kriegsmäßige Truppenausbildung und die Bearbeitung aller mit der Durchführung einer Mobilmachung und eines Krieges zusammenhängenden Fragen aus. Zu seiner Tätigkeit gehörte die Pflege der kriegswissenschaftlichen Bildung, besonders das Studium und die Bearbeitung der Kriegsgeschichte, das Sammeln von Nachrichten und statistischem Material über fremde Heere und die verschiedenen Kriegsschauplätze, Kartenlegung, Untersuchung und Beschreibung des eigenen Landes. In der Friedenszeit gab es keine weitreichenden Veränderungen in der Organisation des Großen Generalstabs lediglich einige Erweiterungen durch den zunehmenden Umfang der Generalstabsaufgaben. Generalstab des Feldheeres und Oberste Heeresleitung (OHL) des Deutsches Heeres (2) "Nach Artikel 63 der Verfassung des Deutschen Reiches vom 16. April 1871 bildete die gesamte Landmacht des Reiches ein einheitliches Heer, das in Krieg und Frieden unter dem Befehl des Kaisers stand". Im Frieden hatte der Chef des Große Generalstabes praktisch keine Befehlsgewalt und kein Inspektionsrecht. Er fungierte lediglich als Chef und Disziplinarvorgesetzter des Großen Generalstabs. Die höchste Kommandogewalt lag zwar faktisch beim Kaiser, praktisch nahm diese jedoch der Chef des Generalstabes des Heeres war. Im Kriege errteilte der Chef des Generalstabes nach den Mobilmachungsbestimmungen im Namen des Kaisers operative Befehle und war für die Leitung und Ausführung der militärischen Operationen wie auch der übrigen Dienstzweige (Munitionsersatz, Verpflegungs-, Gesundheits-, Etappendienst) mitverantwortlich. Mit der Mobilmachung am 2. August 1914 wurde der Chef des preußischen Generalstabes der Armee zum "Chef des Generalstabes des Feldheeres" und die OHL gebildet, die im Großen Hauptquartier angesiedelt war. Der Chef des Generalstabes des Feldheeres verkörperte somit die OHL und wurde vom Begriff her immer mit ihr gleichgesetzt. Am 5. August 1914 wurde der stellvertretende Generalstab der Armee in Berlin mobilgemacht. Letzerer blieb bis zum 31. Januar 1919 bestehen. Mit der Demobilisieung nimmt de Große Generalstab mit Ausnahme von den bei der OHL verbleibenden Stellen seine Tätigkeit am 1. Februar 1919 wieder auf. (10) Auf Grund des Versailler Vertrages wurde im Juli 1919 die Auflösung des Großen Generalstabes beschlossen und eingeleitet. Am 4. Juli 1919 übernahm Generalmajor von Seeckt die Geschäfte des Chefs des Generalstabes. Die Bezeichnung der Dienststelle ist nun "General von Seeckt". Am 30. September 1919 wurde der Große Generalstab schließlich endgültig mit der Errichtung eines Abwicklungsamtes aus einem Teil der Zentralabteilung aufgelöst. 2. Die Chefs des Generalstabs der Armee in Preußen von 1857 bis 1918 Generalfeldmarschall Hemuth Karl Bernhard von Moltke 1857-1888 Generalfeldmarschall Alfred Heinrich Karl Ludwig von Waldersee 1888-1891 Generalfeldmarschall Alfred Graf von Schlieffen 1891-1906 Generaloberst Helmuth von Moltke 1906-1914 Zwischen 1914 und 1918 wurden ingesamt vier OHLs gebildet (8) 1. OHL: Generaloberst Helmuth von Moltke, Chef des Generalstabes des Feldheeres vom 2. Aug. bis 14. Sept. 1914 2. OHL: General der Infanterie Erich von Falkenhayn, Chef des Generalstabes des Feldheeres vom 14. Sept. (offiziell ab 3 Sept. 1914) bis 29. Aug. 1916 3. OHL: Generalfeldmarschall Paul von Beneckendorff und von Hindenburg, Chef des Generalstabes des Feldheeres vom 29. Aug. 1916 bis 9. Nov. 1918, Oberbefehlshaber des Feldheeres vom 9. Nov. 1918 bis 3. Juli 1919, Ihm zur Seite gestellt wurde der Erste Generalquartiermeister General der Infanterie Erich von Ludendorff, Erster Erster Generalquartiermeister vom 29. Aug. 1916 bis 26. Okt. 1918, danach wurde Generalleutnant Wilhelm Groener Erster Generalquartiermeister vom 29. Okt. 1918 bis 3. Juli 1919 4. OHL: Generalleutnant Wilhelm Groener übernahm nach dem Rücktritt von Hindenburgs am 25. Juni 1919 die OHL bis zur Auflösung am 30. Sept. 1919 3. Die organisatorische Entwicklung des Großen Generalstabs Die Gliederung des Großen Generalstabes seit 1. April 1889 (1) Der Generalquartiermeister wurde zunächst wieder abgeschafft, jedoch wurden zum 1. April 1889 drei Oberquartiermeister (O.Q.) eingerichtet. Zentralbüro (ab 1890 Zentralabteilung) Oberquartiermeister (O. Q.) I seit 1. April 1889: 2. Abteilung Ordre de Bataille (Schlachtordnungen) und Aufmarsch des deutschen Heeres Eisenbahnabteilung Eisenbahnsektion Die Eisenbahnsektion war für den Dienstbetrieb und die Ausbildung des dem Chef des Generalstabes der Armee unterstellten Eisenbahn-Regiments und der Luftschiffer-Abteilung zuständig. Eisenbahn-Regiment Oberquartiermeister (O.Q.) II 4. Abteilung - Neubildung für die Angelegenheiten fremder Festungen und die Aufstellung der Angriffsentwürfe, mit AKO vom 19. Dez. 1889 kam die Abteilung für fremde Festungen vom Ingenieur-Komitee hinzu Geographisch-statistische Abteilung (seit 1894 eine selbstständige Abteilung) Deutsche Sektion - Angelegenheiten der Kriegsakademie und die Übungsreisen des Generalstabes Oberquartiermeister (O.Q.) III 1. Abteilung (Rußland, die skandinavischen Staaten, Österreich, Balkan etc.) 3. Abteilung (Frankreich, England, Belgien, Niederlande, Schweiz, Italien) Abteilung für Kriegsgeschichte Landesaufnahme Die Stellung des Generalquartiermeisters wurde abgeschafft. Gliederung des Großen Generalstabes der Armee seit 1908 (1) Zentralabteilung 6. Abteilung (Manöver) Oberquartiermeister (O.Q.) I 2. Abteilung (Aufmasch) Technische Sektion (Luftstreitkräfte) 4. Abteilung (Fremde Festungen des westlichen Kriegstheaters) 7. Abteilung (Fremde Festungen des östlichen Kriegstheaters) Eisenbahnabteilung Oberquartiermeister (O. Q.) II 3. Abteilung (Fremde Heere im Westen) 9. Abteilung (Deutsche Kolonien) Oberquartiermeister (O. Q.) III 5. Abteilung (Übungsreisen des Generalstabes) 8. Abteilung (Angelegenheiten der Kriegsakademie) Oberquartiermeister IV (seit 1. April 1894 neu hinzugekommen) 1. Abteilung (Fremde Heere im Osten) 10. Abteilung (Fremde Heere im Osten) Oberquartiermeister V Kriegsgeschichtliche Abteilung I. und II. Landesaufnahme Gliederung des Großen Generalstabes vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges (7) Der Chef des Großen Generalstabes Zentralabteilung (Personal, Organisation, Verwaltung) mit Sektion III b (Nachrichtenwesen) 6. Abteilung (Manöver) Kriegsgeschichtliche Abteilung II (ältere Kriegsgeschichte) Oberquartiermeister (O.Q.) I. 2. (deutsche Abteilung) -Aufmarsch- und Operationsabteilung Eisenbahnabteilung Sektion 1a (zur Neuberbeitung der Militär-Transportordnung) 4. Abteilung (fremde Festungen) Oberquartiermeister (O.Q.) II 3. Abteilung (Frankreich mit Marokko, England mit Ägypten, Afghanistan) 9. Abteilung (Italien, Belgien, Schweiz, Holland, Spanien, Portugal, Amerika, deutsche Kolonien) Oberquartiermeister (O.Q.) III 5. Abteilung (Operationsstudien) 8. Abteilung (Kriegsakademie und Generalstabsdienst) Oberquartiermeister (O.Q.) IV 1. Abteilung (Russland, Nordische Staaten, Ostasien, Persien, Türkei) 10. Abteilung (Österreich-Ungarn und Balkanstaaten) Oberquartiermeister V Kriegsgeschichtliche Abteilung I (neuere Kriege) Kriegsarchiv Kartenarchiv Chef der Landesaufnahme und Oberquartiermeister Trigonometrische Abteilung Topographische Abteilung Kartographische Abteilung Photogrammetische Abteilung Kolonialsektion Der Chef des Generalstabes des Feldheeres 1914 bis 1918 (2) 1. Generalstabsabteilungen Zentralabteilung Sie war zuständig für Empfang und Zuleitung des Schriftwechsels an die zuständigen Stellen, in Zusammenarbeit mit dem Militär-Kabinett für Personalsachen und die Verwaltung. Leiter der Abteilung war Oberst von Fabeck, seit 26. März 1916 wurde die Abteilung durch Oberst Tieschowitz von Tieschowa geführt. Operationsabteilung Die Abteilung mit der engsten Verbindung zum Generalstabschef. Sie war auch das Büro für seine persönlichen Schreiben. Ihr oblag es die Voraussetzungen für alle operativen Maßnahmen der Armee zu schaffen: Kriegsgliederung und Organisation des gesamten Heeres zu überwachen und Verbesserungen vorzuschlagen sowie Ausbildung, Bewaffnung und Einsatzfähigkeit der Verbände. Dem Chef der Opertionsabteilung oblagen die Beratung des Generalstabschefs, die Bearbeitung der operativen Pläne des Generalstabschfes und die Ausfertigung seiner Befehle. Während des Krieges wurde die Abteilung umfangreich erweitert. Chefs: Generalmajor Tappen Oberstleutnant Wetzell (seit 31. Aug. 1916) Operations-Abteilung B Unter der Operationsabteilung wurde zum 18. August 1916 noch eine Unterabteilung eingerichtet, die für die mazedonische und türkische Front zuständig war. Operationsabteilung II Am 23. September 1916 wurde die Stelle des Feldmunitionschefs aufgelöst. Die Aufgaben des Munitions- und Geräteersatzes übernahm die Munitionssektion in die Operationsabteilung. Anschließend wurde die Munitions-Sektion mit der kriegswirtschaftlichen zur Operations-Abteilung II vereinigt. Chef: Oberst Bauer Nachrichtenabteilung, seit dem 20. Mai 1917 Abteilung Fremde Heere Sie war zuständig für die Verfolgung der militärischen Operationen im Ausland v.a. für die Kriegsführung der Feindstaaten. Dabei sammelte Sie vorrangig Informationen zu deren Organisation und Kräfteverteilung. Abteilung III b Ihre Aufgabe bestand in der Übermittlung der Nachrichten des Gegners. Dies geschah durch bei den Armeen und an geeigneten Punkten der Heimat eingesetzten Nachrichten-Offizieren. Zudem gab es freiwillige oder bezahlte Agenten im neutralen und im feindlichen Auslande und die Geheime Feldpolizei in den besetzten Gebieten. Nachrichtenmaterial lieferten darüber hinaus die Grenzpolizeistellen und die Feldpolizei, die auch zur Durchführung der Spionage diente. Die Stellen des Nachrichtendienstes und der Spionageabwehr im Heimatgebiet kommunizierten mit der Abteilung III b des stellvertretenden Generalstabes, die wiederum der Abteilung III b im Großen Hauptquartier unterstellt war. Die Richtlinien für den vaterländischen Unterricht wurde genauso von der Abteilung erlassen wie der eingerichtete Pressedienst, der die öffentliche Meinung steuern sollte. Politische Abteilung seit 10. Febr. 1916 Militärpolitische Abteilung Sie war für die militärpolitischen Angelegenheiten aller Staaten zuständig, bearbeitete Rechtsfragen und gab die Informationen an die Militärattachés weiter und die schriftführende Stelle in Friedensfragen. 2. Der Generalquartiermeister und ihm nachgeordnete Stellen Der Generalquartiermeister nahme alle Aufgaben zur Entlastung des Chefs des Generalquartiermeisters war, die sich unmittelbar auf die Operationen bezog. Dazu gehörte das gesamte Nachschub-, Etappen- und Eisenbahnwesen, Feldpost und Rechtspflege, Feldsanitäts- und Veterinärwesen. Generalquartiermeister Generalleutnant von Stein seit 14. Sept. 1914 Generalleutnant Hahndorff seit 16. Jan. 1916 Nachgeordnete Stellen Generalintendant des Feldheeeres Ihm oblag die Bereitstellung der Heeresverpflegung. Zudem bildete er die Spitze der Feld- und Truppenintendanturen. Mit Übergang zum Stellungskrieg kam die Überwachung der Ernährung im besetzten Gebiet hinzu. Insb. die Bodenbestellung und die dafür notwendige Beschaffung des landwirtschaftlichen Maschinenmaterials und die Nutzbarmachung des Ernteüberschusses für das Feldheer. Später kam die industrielle Nutzung der besetzten Gebiete hinzu. Für den Westen wurde noch eine neue Wirtschaftsabteilung mit Wirkung zum 5. Sept. 1916 eingerichtet. Die Wirtschaftsabteilung wurde mit Wirkung zum 1. Jan. 1917 verselbstständigt und erweitert und in Beauftragter des Generalquartiermeisters für den westlichen Kriegsschauplatz (B.d.G. West) eingerichtet. In seiner Verantwortlichkeit lag die Verwaltung, Bewirtschaftung und Nutzbarmachung der besetzten Gebiete im Westen. Zudem waren ihm unterstellt: - Generalwechselamt - Kunstsachverständiger für Denkmalpflege - Kriegsgefangenen -und Zivilarbeiterbataillone - elektrotechnische Werkstätte West - Artillerie- und Traingerät-Instandsetzungs-Werkstätten - Beute- und Sammelwesen (bis zur Unterstellung unter einen besonderen Beauftragten) Zu Beginn waren auch folgende Stellen dem Generalquartiermeister unterstellt: - Chef des Feldmunitionswesens - Chef der Feldtelegraphie - Chef des Feldeisenbahnwesens - Chef des Feldflugwesens - Inspekteur der Ballonabwehr-Kanonen Chef des Feldsanitätswesens Generalstabsarzt der Armee Prof. Dr. Schiernig leitete das Sanitätswesen im gesamten Kriegsgebiet als oberster Vorgesetzter des Sanitätspersonals. Seine Zuständigkeit umfasste: der Sanitätsdienst, die Pflege und den Abtransport der Verwundeten, die Verteilung der Lazarettzüge und Lazarettschiffe, Lazarette in der Heimat. Feldoberpostmeister Er beaufsichtigte das Postwesen auf allen Kriegsschauplätzen. Die Feldoberpost-Inspektionen West und Ost wurden zu seiner Entlastung errichtet. Zweite Kommandant des Großen Hauptquartiers Ihm oblag die Sicherheit und Versorgung des Hauptquartiers und die Kontrolle des Unterpersonals. Er befehligte die Infanterie- und Kavallerie-Stabswache, ein Landsturm-Bataillon, ein Feldgendarmerie-Kommando, Militärpolizei, je eine Kraftwagen-Funkenstation und Fernsprechabteilung, drei Ballonabwehr-Geschütze (später ducrh zwei Flugabwehr-Batterien ersetzt), einen Scheinwerferzug (später Ausbau zu einer Scheinwerferabteilung), die Feldintendantur des Großen Hauptquartiers nebst Feldkriegskasse, Kraftwagenpark, Feldpostamt, Zentrale für Postüberwachung West mit Postüberwachungsstelle des Großen Hauptquartiers, Marketenderei und Lesehalle. Geheime Feldpolizei Kooperierte eng mit der Abteilung III b. Während des Krieges kamen außerdem B.d.G.West noch eine ganze Reihe von Dienststellen zum Großen Hauptquartier hinzu. Der 1915 neu geschaffene Befehlshaber der Truppen wurde in Luxemburg verortet. Chef des Feldkraftfahrwesens Der Chef des Feldkraftfahrwesens wurde Ende des Jahres 1916 errichtet und dem Generalquartiermeister unterstellt. Er diente der Zentralisierung der Kraftfahrformationen. Er war nach Zustimmung des Generalqaurtiermeisters den Kraftfahrtruppen bei den Armee-Oberkommandos und die den Heeresgruppen im Westen zugeteilten Stabsoffziere weisungsberechtigt. Zum 17. Mai 1918 wurde der Stab des Kommandeurs der Kampfwagen-Abteilungen dem Chef des Kraftfahrwesens unterstellt. Beauftragter des Generalquartiermeisters für den östlichen Kriegsschauplatz Der B.d.G. Ost mit Sitz in Warschau war zuständig für die Nutzbarmachung des Landes im Verwaltungsgebiet des Oberbefehlshabers Ost und des Generalgouvernments Warschau. Militär-Bergwerks-Direktion Valenciennes Sie fiel seit September 1917 in die Zuständigkeit des Generalquartiermeisters. Die Bergwerksverwaltungen Mons und Valenciennes, die bis dahin dem Gouvernement Metz zugeordnet waren, wurden zu einer Militär-Direktion vereinigt. Die deutsche Vertretung im besetzten Italien Eingesetzt im Febuar 1918 in Udine mit Abtransport der 14. Armee. Sie diente Duchsetzung der deutschen Interessen bei der gemeinsam mit Österreich erworbenen Kriegsbeute. Beauftragter des Generalquartiermeisters in Pferdeangelegenheiten Der Kommandeur der 13. Kavallerie-Brigade und sein Stab sollte auf Grund des zunehmenden Pferdemangels den Pferdebedarf an der Ost- und Westfront regeln. Er wurde dem GQ zum 31. Dezember 1916 zugeteilt. Im Februar 1918 wurde er zum Beauftragten des Generalquartiermeisters in Pferdeangelegenheiten. Beauftragter des Generalquartiermeisters in Berlin Um wieder Handelsbeziehungen mit den ehemals russischen Gebieten aufbauen zu können, die aus den Verträgen mit den Verbündeten resultierten, war eine Abstimmung zwischen den Zentralbehörden und dem Generalstab notwendig. Er nahm außerdem die Aufsicht über die Ein- und Ausfuhrstellen war. Beauftragter des Generalquartiermeisters für das Beute- und Sammelwesen Dieser wurde mit Wirkung zum 1. Juni 1918 geschaffen. Bereits 1917 war es geregelt worden. Dieser war zur Verwaltung der Kriegsbeute und die Kontrolle der Dienststellen verantwortlich. General der Munitionskolonnen und Trains im Großen Hauptquartier Mit Zunahme der Formationen ging auch die waffentechnische Zusammenziehung einher, die im Juli 1918 geschaffen wurde. Ihre Aufgabe lag in der Verwendung der Einheiten, sie übte die Aufsicht über den technischen Dienst im Kriegsgebiet als auch in der Heimat aus und zeichnete für den Ersatz an Bespannung und Feldgerät verantwortlich. 3. Oberste Waffenbehörden Fußartillerie und Pioniere zählten zu den Spezialwaffen, ihre technische Ausbildung wurde von den Inspektionen überwacht. Der General der Fußartilerie im Großen Hauptquartier Er war Berater des Chefs des Generalstabes des Feldheeres für die technischen Fragen und den Einsatz der schweren Artillerie. Zudem prägte er die Ausbildung in er Heimat. Ihn unterstand der später eingerichtete "Inspekteur des Artillerie-Meßwesens" und der "Stabsoffizier für schweres Flachfeuer". Zunächst hatte er keinen direkten Einfluss auf den General der Artillerie. Dies änderte sich auch nicht als die OHL zur Vereinheitlichung der Artillerie statt der "Feldartillerie-Brigade-Kommandeure" und Generale der Fußartillerie die Einheitsstäbe "Generale von der Artillerie" einführte. Damit erfolgte seine Benennung in "General von der Artillerie Nr. 1". Einen Monat später wurde er "Generalinspekteur der Artillerieschießschulen". Ihm oblag die Leitung der Schießausbildung der gesamten Feld- und Fußartillerie im Feld und in der Heimat. Generalinspekteure: Geneneral der Artillerie von Lauter (bis zum 15. Okt. 1917) Generalleutnant Ziethen Der General vom Ingenieur- und Pionierkorps im Großen Hauptquartier Er war oberster Waffenvorgesetzter während des Krieges zunehmenden und sich spezialisierenden Formationen der Pioniere. Er beriet den Chef des Generalstabes des Feldheeres und war verantwortlich für die organisatorische und technische Weiterentwicklung der Pioniere. Die Sonderdienste der Pioniere, wie die seit Ende 1915 existierenden Inspizienten des Minenwerfergeräts, der 1916 geschaffene Inspekteur der Gasregimenter und der im Mai 1918 errichtete Inspizient der Pionier-Nahkampfmittel. Im August 1918 erhielt er die Bezeichnung General der Pioniere beim Chef des Generalstabes des Feldheeres. General der Pioniere: General der Infanterie von Claer bis zum 2. Juli 1916 Generalmajor Marschall von Bieberstein seit 28. Aug. 1918 Der Chef des Feldmunitionswesens Dieser unterstand zunächst dem Generalquartiermeister. Zu seinen Aufgaben gehörte die vom Kriegsministeriun bereitgestellte Munition in Verbindung mit dem Feldeisenbahnchef sowie den Geräteersatz auf Grund der Bedarfsmeldungen der Armee-Oberkommandos und der Etappeninspektion zu koordinieren. Darüber hinaus war er für die Planung des Bedarfes der Armeeoberkommandos und der Etappeninspektionen und dessen Meldung an das Kriegsministerium zuständig. Mit Wirkung zum 10. Mai 1915 wurde er direkt dem Chef des Generalstabes des Feldheeres unterstellt. Damit sollte eine enge Abstimmung mit der Operationsabteilung gewährleistet werden. Am 23. September 1916 wurde die Stelle des Chefs des Feldmunitionswesens aufgelöst. Seine Aufgaben wurden von der Operationsabteilung wahrgenommen. Der Chef der Feldtelegraphie Der Chef der Feldtelegraphie war während der ersten drei Kriegsjahre beim Generalquartiermeister angesiedelt. Er leitete die gesamten Nachrichtentruppen und Nachrichtenmittel des Feldheeres. Während des Krieges wurden die Nachrichtenformationen stark ausgeweitet, welches die Heeresleitung unter Hindenburg dazu veranlasste eine Neuorganisation durchzuführen. Es wurde zur Entlastung des Feldtelegraphiechefs ein General der Telegraphentruppen für den westlichen, östlichen und südöstlichen Kriegsschauplatz geschaffen. Diese Generale waren dem Chef der Feldtelegraphie unterstellt. Es erfolgte eine erneute Umstrukturierung des Nachrichtenwesens bei der der Chef der Feldtelegraphie unterstellt. Eine erneute Organisationsänderung wurde der Chef der Feldtelegraphie zum "Chef des Nachrichtenwesens" und direkt dem Chef des Generalstabes des Feldheeres unterstellt. Zudem wurde er kommandierender General. Er war nun verantwortlich für Organisation, Verwendung, Ausbildung, Stellenbesetzung, Ersatz, Nachschub, technische Erfordernisse und den gesamten deutschen Funkentelegraphie-Verkehr. Chefs: Generalmajor Balck Oberst von Wolff seit 7. Dez. 1914 Generalmajor von Hesse seit 9. Apr. 1917 Der Chef des Feldeisenbahnwesens Er war zunächst dem Generalquartiermeister unterstellt. Erst mit Ablösung im Oktober 1916 wurde er dem Chef des Generalstabes unmittelbar unterstellt. Zu seinen Aufgaben gehörte das komplette Eisenbahnwesen und die Nutzung der Wasserstraßen. Beim Oberbefehlshaber Ost wurde er durch den Feldeisenbahnchef Ost vertreten. Bahnbeauftragte gab es auch bei den Etappenkommandos und den Etappen-Inspektionen, später kamen bevollmächtigte Generalstabsoffiziere bei den verbündeteten Staaten in Konstantinopel, Sofia, Wien, seit Mitte 1916 auch bei den Heeresgruppen. Weitere Straffungen der Organisation wurden durch die Schaffung selbstständiger Eisenbahntransport-Abteilungen, die ihren Sitz im Großen Hauptquartier in Kowno und in Pleßhatten, geschaffen. Chefs: Generalmajor Groener bis 31. Okt. 1916 Oberst Freiherr von Oldershausen Chef des Kriegsvermessungswesens Mit dem Stellunskrieg und der Fertigung unterschiedlichster Karten wurde das Kriegsvermessungswesen zunehmend bedeutender. Der Chef des Kriegsvermessungswesen sollte diese Aufgabe steuern. Deshalb wurde die Behörde im Juli 1915 geschaffen. Diesem waren alle Einheiten des Vermessungswesens unterstellt. Je nach Bedarf wurden dazu Stabsoffziere des Vermessungswesens den Armeeoberkommandos im Westen und den Heeresgruppen im Westen zugeteilt. Chef des Feldflugwesens Während man den Heeresluftschiffen überlegen war, lag man mit den Fliegern hinter Frankreich zurück, bei den Fesselballons war man in etwas gleich aufgestellt. Um die Luftstreitkräfte effizienter zu gestalten, wurde 1915 der Chef des Feldflugwesens beim Generalquartiermeister eingerichtet. Er leitete die Flieger, die Feldluftschiffer und den Wetterdienst. Für die Flugabwehr, die zur Artillerie zählte, wurde am 1. Juli 1915 ein Inspekteur der Ballonabwehr-Kanonen beim Generalquartiermeister geschaffen. Durch Allerhöchste Kabinettsordrre wurde am 8. Oktober 1916 Generalleutnant Hoppner zum Kommandierenden General der Luftstreitkräfte ernannt und der bisherige Chef des Feldflugwesens, Oberstleutnant Thomsen, zu seinem Generalstabschef. Dem Kogenluft waren sämtliche Formationen der Flieger, der Luftschiffer, der Flugabwehr und des Wetterdienstes im Feld und in der Heimat unterstellt. Außenstellen Militärbevollmächtigte bei den Verbündeten Kriegspresseamt Dieses wurde im Oktober 1915 dem Chef des Generalstabes direkt unterstellt. Diesem wurde auch die Oberzensurstelle eingegliedert, die bisher organisatorisch bei den stellvertretenden kommandierenden Generalen war. Die Aufgaben des Kriegspresseamtes waren die bessere Zusammenarbeit der Heimatbehörden mit der Obersten Heeresleitung auf dem Gebiete der Presse, die Auskunftserteilung an die Behörden und die Presse und die gleichmäßige Handhabung der Presseaufsicht. Ihr oblag auch die Weiterleitung der Zensurrichtlinien an die Zensurstellen. Das Presseamt hatte zu allen Dienststellen Kontakt, der sonst übliche Instanzenweg existierte hierbei nicht. Es war in eine Auskunfststelle, eine Auslandsstelle und die Oberzensurstelle gegliedert.Im Oktober 1918 wurde das Kriegspresseamt dem Kriegsministerium unterstellt. Militärische Stelle des Auswärtigen Amtes Die Stelle wurde am 1. Juli 1916 eingerichtet, die der Obersten Heeresleitung unterstellt, organisatorisch jedoch dem Auswärtigen Amt, der Abteilung III b des stellvertretenden Generalstabs, dem Kriegspresseamt, dem Kriegsministerium, dem Admiralstab und dem Reichsmarineamt unterstellt war. Sie war für die Abwehr feindlicher Propaganda und für die deutsche Propaganda im In- und Ausland zuständig. Am 30. Januar 1917 wurd eine "Bild- und Photostelle eingerichtet, welche im April 1917 als "Bild- und Filmamt" etatisiert wurde. Im Dezember 1917 erfolgte die Gründung der Universum Film AG auf Initiative des Bild- und Filmamtes und wurde zur Aufklärung eingesetzt. Das Bild- und Filmamt wurde im Januar 1918 administrativ dem Kriegsministerium unterstellt. Es blieb jedoch weiterhin der Militärischen Stelle des Auswärtigen Amtes weisungsbefugt. Die Organisation des Großen Generalstabs ab 1. Februar 1919 Chef des Generalstabes des Feldheeres (9) Zentralabteilung Chef der Landesaufnahme Generalstabsabteilungen Abteilung Fremde Heeres (F) Eisenbahnabteilung (E) Kriegswirtschaftiche Abteilung (Kriweis) Wirtschaftliche Abteilung (W) Kriegsgeschichtliche Abteilung (K) Kriegsgeschichtliche Abteilung (K 1) Kriegsgeschichtliche Abteilung (K 2) Kriegsgeschichtliche Abteilung (K 3) Bestandsbeschreibung: Die Karten aus dem ehemaligen Bestand KART 3 wurden in den Bestand PH 3-KART überführt. Inhaltliche Charakterisierung: Der Kartenbestand beinhaltet Karten unterschiedlichster Art (Abschnittskarten, Lagekarten, Stellungskarten, Operationskarten Fotokarten, Artilleriekarten, Kartenblätter, Kartenskizzen etc.) von den Kriegsschauplätzen des Ersten Weltkrieges. Die Karten entstanden bei der Kartographischen Abteilung des Stellvertretenden Generalstabes des Feldheeres bzw. bei den Vermessungsabteilungen und Kartenstellen der Kommandobehörden und Verbände. Der Großteil der Karten bezieht sich auf den westlichen Kriegsschauplatz insbesondere Belgien, Frankreich und Luxemburg. Lediglich ein kleiner Teil der Unterlagen bezieht sich auf den östlichen Kriegsschauplatz insbesondere Russland. Erschließungszustand: Invenio Zitierweise: BArch, PH 3-KART/...

OKH / Allgemeines Heeresamt (Bestand)
BArch, RH 15 · Bestand · 1928-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Es wurde allmählich durch Zuweisungen weiterer Abteilungen und Amtsgruppen vergrößert, bei Kriegsausbruch nochmals organisatorisch und personell erweitert und schließlich dem Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres unterstellt. Das Heeresamt (AHA) bearbeitete die Ergänzung und Rüstung des Heeres in personeller, materieller und finanzieller Hinsicht. Das personelle Ergänzungswesen leitete es nach den Weisungen des OKW für die gesamte Wehrmacht. Im Kriege verteilte es den personellen Ersatz des Heeres auf die Ersatzeinheiten und sorgte für die Ersatzgestellung an das Feldheer. Daneben hatte das AHA die Ausbildungsvorschriften für die einzelnen Waffengattungen und für das Ersatzheer zu bearbeiten. Einen detaillierten Einblick in die Struktur des Amtes und in die Aufgabengebiete einzelner Organisationseinheiten bieten die nachfolgenden Anlagen/Links: 1. Gesamtgliederung AHA, 1939 (vgl. RHD 18/35 und 36) 2. Gesamtgliederung AHA, 1940 (aus RH 15/92) 2.1. Gliederung des Stabes 2.2. Arbeitsgebiete des Stabes 2.3. Gliederung der Amtsgruppe Ersatz- und Heerwesen 2.4. Arbeitsgebiete der Amtsgruppe Ersatz- und Heerwesen 2.5. Gliederung und Arbeitsgebiete der Infanterie-Abteilung (In 2) 2.6. Gliederung und Arbeitsgebiete der Abteilung Reit- und Fahrwesen (In 3) 2.7. Gliederung und Arbeitsgebiete der Artillerie-Abteilung (In 4) 2.8. Gliederung und Arbeitsgebiete der Pionier-Abteilung (In 5) 2.9. Gliederung der Amtsgruppe K [Abt. Schnelle Truppen (In 6), Abt. Fahrtruppen (In 8), Abt Motorisierung (M)] 2.10. Arbeitsgebiete der Amtsgruppe K [Abt. Schnelle Truppen (In 6), Abt. Fahrtruppen (In 8), Abt. Motorisierung (M)] 2.11. Gliederung und Arbeitsgebiete der Nachrichtentruppen-Abteilung (In 7) 2.12. Gliederung und Arbeitsgebiete der Abteilung Nebeltruppen und Gasabwehr (In 9) 2.13. Gliederung und Arbeitsgebiete der Eisenbahnpionier-Abteilung (In 10) 2.14. Gliederung und Arbeitsgebiete der Heerssanitätsinspektion (S In) 2.15. Gliederung und Arbeitsgebiete der Veterinärinspektion (V In) 2.16. Gliederung und Arbeitsgebiete der Feldzeuginspektion (Fz In) 2.17. Gliederung und Arbeitsgebiete der Truppeningenieurinspektion (In T) 2.18. Gliederung und Arbeitsgebiete der Inspektion der Festungen (In Fest) 2.19. Gliederung und Arbeitsgebiete der Heeresbekleidungsabteilung (Abt. Bkl) 2.20. Gliederung und Arbeitsgebiete der Heeresrechtsabteilung (HR) 3. Gesamtgliederung AHA, Oktober 1944 (aus RH 15/199) Vorprovenienz: Im Jahre 1927 wurde der Chef des Stabes des Heeresamtes in Chef des Wehramtes umbenannt. Aus seiner Behörde ging Anfang Februar 1934 das Allgemeine Heeresamt (AHA) hervor. Inhaltliche Charakterisierung: Das Schriftgut (450 Bde.) ist in folgenden Dienststellen des unter dem Befehlshaber des Ersatzheeres bis zum 20. Juli 1944 von General Friedrich Olbricht geleiteten Amtes entstanden bzw. dort abgelegt worden: Gruppe I a (40 AE): Mobilmachungspläne und -anordnungen (ab 1936); Akten über Aufstellung, Umgliederung und Auflösung von Dienststellen, Kommandobehörden und Verbänden (Heeresaufbau und Durchführungsbestimmungen von 1935-1939, Demobilisierungsmaßnahmen 1940); personelle und materielle Ausstattung des Heeres sowie Ersatzzuführung Feldheer (1939-1945); Erfahrungsberichte mit Angaben zur Organisation, Gliederung, Einsatz und Ausstattung und Ausrüstung einzelner Waffengattungen und der Waffenkommissionen (13 Bde., 1940-1941). Gruppe I b: Rüstungsmaßnahmen, Bedarfsberechnungen sowie Zuweisung von Rohstoffen, Eisen und Stahl (1936-1940, 6 Bde.); Waffen, Munition, Gerät und Ausrüstung sowie Fertigungsplanung für das Heer (1935-1942, 9 Bde.). Gruppe I c: Neuaufstellung, Umgliederung, Auflösung von Dienststellen, Verbänden und Einheiten (1944-1945, 8 Bde.); Stammtafeln verschiedener Dienststellen (1941-1944, 12 Bde.) Gruppe I d/ II a (30 AE): allgemeine und konkrete Personal- (teilw. auch Organisations- und Unterbringungs-) Angelegenheiten (z.B. Stellenbesetzungen des AHA, Personalverminderung 1944/1945); Unterlagen zur Disziplin und Ordnung; Verleihung von Kriegsauszeichnungen. Zentralabteilung (65 AE): Haushaltsunterlagen (Heereshaushalte und langfristige Haushaltsprogramme von 1930-1936); Reichsverteidigungsrat (1934-1936); Angaben zum Aufbau, zur Finanzierung, Ausrüstung und Ausbildung des Reichsheers (einschl. Überführung der Landespolizei ins Reichsheer). Amtsgruppe Ersatz- und Heerwesen (150 AE): Abteilung Ersatzwesen: Sammlung von Erlassen über Erfassung, Musterung und Annahme von Wehrpflichtigen und Freiwilligen (21 Bde., 1935-1945) und spezielle Unterlagen über Wehrpflicht ausländischer Minderheiten und in Österreich und anderen eingegliederten Gebieten; Akten zur Organisation und Tätigkeit der Wehrersatzdienststellen; Organisation, Ausbildung sowie materielle Ausstattung einzelner Waffengattungen (1928-1938); Auflösung von Einheiten nach den Kapitulationen in Stalingrad und Tunis. Abteilung Heerwesen: Dokumente zur Organisation und Geschäftsverteilung zentraler Dienststellen der Wehrmacht und des Heeres, zu Allgemeinen Heeresangelegenheiten, Kompetenzfragen, zum Aufbau und zur Mobilmachung, zum Zustand und der personellen Lage der Truppe; Sammlung von Dienstanweisungen und Merkblättern in Mobilmachungsangelegenheiten (39 Bde.,1938-1943); Angaben zum Dienstrecht, zur Dienstzeit, Besoldung und Versorgung von Soldaten und Wehrmachtbeamten, ferner einige Akten zu außenpolitische Angelegenheiten, zum Anschluss Österreichs, zur Besetzung und Angliederung des sudetendeutschen Gebietes sowie des Protektorats Böhmen und Mähren. Amtsgruppe Seelsorge (ca. 15 Bde., 1930-1945) Akten zur Organisation in den Wehrkreisen, Einstellung, Verwendung, Ausrüstung und Besoldung haupt- und nebenamtlicher Standortpfarrer; allgemeine Richtlinien und Durchführung der Militärseelsorge sowie auch Lage der Kirche und zum Verhältnis zu Staat und NSDAP. Abwicklungsstäbe (110 Bde.): Unterlagen über die Abwicklung von Angelegenheiten zerschlagener Kommandobehörden (u. a. 6. Armee in Stalingrad, der Heeresgruppen Mitte, Nord- und Südukraine und des Oberbefehlshabers West) sowie Gefechts- und Erlebnisberichte unterstellten Verbände, ferner Erlebnisberichte von Rückkehrern, Erhebungen über Kriegsgefangene und Vermisste, nachträgliche Beförderungen und Auszeichnungen (mit Einzelfällen). Als Ersatzüberlieferung ist u.a. auch das Wehrkreiskommando VII (RH 53-7) anzusehen. Die Unterlagen des AHA dokumentieren auch die Tätigkeiten der beiden letzten Chef des Stabes, Oberstleutnant i. G. Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Oberst i. G. Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim, die maßgeblich am Attentatsversuch auf Hitler am 20. Juli 1944 beteiligt waren und nach dem Scheitern des Anschlags im Dienstsitz des AHA, im Bendlerblock in Berlin, erschossen wurden. Die Tätigkeit des Amtes ist außerdem durch die umfangreichen Serien der von dort herausgegebenen Heeresdruckvorschriften (H.Dv.), Merkblätter, Friedens- und Kriegsstärke- und -ausrüstungsnachweisungen, das "Jahrbuch des deutschen Heeres" (1936-1942), die "Zeitschrift für die Heeresverwaltung" (1936-1944) und das "Heerestechnische Verordnungsblatt" (ab 1943) dokumentiert. Erschließungszustand: Online-Findbuch Umfang, Erläuterung: 462 AE Zitierweise: BArch, RH 15/...

OKH / Chef des Transportwesens (Bestand)
BArch, RH 4 · Bestand · 1919-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Im Allgemeinen Truppenamt nahm die Gruppe C der Heeresabteilung auch das Militärtransportwesen wahr, bis Anfang 1920 die Transportabteilung geschaffen wurde. Sie wurde mit der Nutzung des Eisenbahnnetzes und der Schifffahrtswege für den Militärverkehr beauftragt und regelte die Durchführung von Truppen- und Nachschubtransporten. Außerdem war sie zuständig für den Bahnschutz und die betriebliche Aufsicht über die Panzerzüge. Seit dem 1. Juli 1935 bildete sie die 5. Abteilung des Generalstabs des Heeres und wurde schließlich 1939 als Chef des Transportwesens dem Chef des Generalstabs unmittelbar unterstellt. Ihr oblag die Bearbeitung des Transportwesens der gesamten Wehrmacht und die Vorbereitung der Verkehrswege - Eisenbahnen, Binnenwasserstraßen und Straßen - für die militärische Nutzung. Gleichzeitig vertrat sie die Belange der Wehrmacht gegenüber dem Reichsverkehrsminister (Deutsche Reichsbahn) und dem Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen. Ferner sorgte sie für die Berücksichtigung der Verkehrsinteressen beim Bau von militärischen Anlagen. Von August 1939 an bekleidete der Abteilungschef der Transportabteilung zugleich den Posten des Chefs des Transportwesens der Wehrmacht, der als Sachbearbeiter des OKW Verfügungen und Befehle für das Transportwesen, die alle drei Wehrmachtteile betrafen, zu erlassen hatte. Dem Transportchef unterstanden im Heimatkriegsgebiet sowie auf den einzelnen Kriegsschauplätzen Dienststellen und Truppen verschiedener Art als durchführende Organe der ihm übertragenen Aufgaben. Bei den ersteren wurde nach ihrer Gliederung und Ausbildung für den Einsatz unterschieden nach Transportdienststellen bei Kommandobehörden (General des Transportwesens, Bevollmächtigte Transportoffiziere, Transportverbindungsstellen, Tansportoffiziere) und nach transportbearbeitenden Dienststellen (Wehrmachttransportleitungen, Wehrmachtverkehrsdirektionen, Transportkommandanturen) und Dienststellen für den Überwachungs- und Außendienst (Bahnhofskommandanturen, Ausladekommissare, Weiterleitungsstellen). Siehe dazu die Anlagen 1-3: Organisationsskizzen (aus Rohde: Das deutsche Wehrmachttransportwesen im Zweiten Weltkrieg) von: 1. Der Chef des Transportwesens in der Spitzengliederung des OKW (1939-1945); 2. Der Stab des Chefs des Transportwesens 1939 und 1945; und 3. Unterstellungsverhältnisse der Dienststellen und Truppen des Chefs des Transportwesens (1939-1945). Vorprovenienzen: Gruppe C der Heeresabteilung im Allgemeinen Truppenamt und 5. Abt. des Generalstabes des Heeres Inhaltliche Charakterisierung: Die Unterlagen der 5. Abteilung des Generalstabes des Heeres wurden auf Grund der organisatorischen und registraturmäßigen Zusammenhänge in den Bestand Chef des Transportwesens eingeordnet. Neben Aktensplittern zur Organisation des Transportwesens sind insbesondere Unterlagen zu Transportübungen (Vorkriegszeit) sowie über Ausbau und Benutzbarkeit von Verkehrswegen überliefert. Kriegstagebücher oder Tätigkeitsberichte liegen in sehr begrenztem Umfang für die Zeit von 1939 bis 1941 vor. Die Masse der schriftlichen Hinterlassenschaft des Chefs des Transportwesens bezieht sich auf die Zeit vor 1939. Ergänzende Unterlagen lassen sich auf der ministeriellen Ebene, im Bereich der Amtsdrucksachen, in einigen Nachlässen sowie bei Truppenverbänden, Kommandostellen, Dienststellen und territorialen Befehlshabern (z.B. Bevollmächtigter Transportoffizier einer Armee oder Heeresgruppe; General des Transportwesens einer Heeresgruppe) finden. 3.2. Sonstige Bestände, Hinweise R 5 Reichsverkehrsministerium (im BA, Abteilung R) R 4601 Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen (im BA, Abteilung. R) RH 20 Armeen (Bevollmächtigte Transportoffiziere) RH 47 Verbände und Einheiten der Eisenbahntruppen und Technische Truppen RH 66 General der Eisenbahntruppen RW 18 Transport- und Verkehrskommandanturen N 407 Nachlass Oberst Teske (General des Transportwesens Mitte) N 532 Nachlass Generalleutnant Wilhelm Mittermaier (Wehrmacht-Verkehrsdirektion Brüssel) MSg 2/1470-72, 1474-75, 1477-78 Militärgeschichtliche Sammlung (verschiedene Berichte von Max H. Bork zum Wehrmachttransportwesen, über Versorgungsstraßen, Eisenbahnen und andere Transportwege) Erschließungszustand: Online-Findbuch Umfang, Erläuterung: 300 AE (z.T. noch alte Signaturen) Zitierweise: BArch, RH 4/...

OKH / Generalstab des Heeres (Bestand)
BArch, RH 2 · Bestand · 1919-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Das Allgemeine Truppenamt (TA) wurde 1919 errichtet. Aus ihm ging 1935 der Generalstab des Heeres (GenStdH) hervor. Dieser gliederte sich wie folgt: Chef des Generalstabes des Heeres (ChefdGenStdH), zuvor Chef des Truppen amtes (ChefTA); Zentralabteilung des Generalstabes des Heeres (GZ), zuvor Zentralgruppe (TZ); Operationsabteilung (1. Abt.GenStdH), zuvor Heeres abteilung (T 1); Organisationsabteilung (2. Abt.GenStdH), zuvor Heeres organisationsabteilung (T 2); Abteilung Fremde Heere (3. Abt.GenStdH), zuvor Abteilung Fremde Heere (T 3); Heeresausbildungsabteilung (4. Abt GenStdH), zuvor Heeresausbildungsabteilung (T 4); Transportabteilung (5. Abt.GenStdH), zuvor Transportabteilung (T 5). Verselbständigte sich zu Beginn des Zweiten Weltkrieges als "Chef des Transportwesens"; Quartiermeisterabteilung (6. Abt.GenStdH), zuvor Gruppe V der Heeres abteilung (T 1 V). Zu Kriegsbeginn verselbständigt als "Generalquartier meister"; Kriegswissenschaftliche Abteilung (7. Abt.GenStdH), zuvor Kriegswissenschaftliche Abteilung (TK), 1942 verselbständigt; Attach bteilung, entstanden 1940 durch Erweiterung der 1934 eingerichteten Attach-Gruppe. Dem Truppenamt angegliedert war die Heeresfriedenskommission, die bis 1927 bestand. Ab 1935 wurden zur Entlastung des Chefs des Generalstabes des Heeres sukzessive die Oberquartiermeister I bis V eingerichtet und unter ihrer Führung einzelne Abteilungen des Generalstabes zusammengefaßt, bis 1942 dann aber wieder aufgelöst. Ebenso wurden die 8. Abt. GenStdH (Technische Abt.), die 9. Abt. GenStdH (Heeresvermessungswesen und Militärgeographie), sie 10. Abt. GenStdH (Landesbefestigungsabteilung), die 11. Abt. GenStdH (Offizierausbildungsabteilung) und die 12. Abt.GenStd (Abteilung Fremde Heere Ost) neu geschaffen. Die 8., 10. und 11. Abteilung wurden zu Beginn des Krieges aufgelöst, die 9. Abteilung verselbständigte sich 1941 als Chef des Kriegskarten- und Vermessungswesens. Bestandsbeschreibung: Das Allgemeine Truppenamt wurde 1919 im Reichswehrministerium als Nachfolgeorganisation des "Großen Generalstabes" des Kaiserreiches errichtet, nachdem Deutschland durch den Versailler Vertrag ein Generalstab oder ähnliche Institutionen verboten worden war. Nach Wiedererrichtung der Wehrhoheit wurde das Allgemeine Truppenamt im Jahre 1935 in Generalstab des Heeres umbenannt. Das Truppenamt bestand zunächst aus folgenden Abteilungen: T 1 (Heeresabteilung): Innere und äußere militärische Lage, Grenzschutz, Landesbefestigung, Truppenverwendung und -gliederung, Militärtransportwesen, Militärvermessungs- und Kartenwesen. T 2 (Organisationsabteilung): Allgemeine Heeresangelegenheiten, Organisation des Übergangs- und künftigen Heeres. T 3 (Statistische Abteilung): Sammlung und Bearbeitung von Informationsmaterialien über fremde Armeen. T 4 (Lehrabteilung): Militärische Ausbildung (auch der Offiziere), Truppenübungen, Sammlung von Erfahrungen. T 5 (Wehrabteilung): Allgemeine Angelegenheiten der Offiziere und Unteroffiziere, Vorgesetzten- und Rangverhältnisse, innerdienstliche Angelegenheiten wie Garnisons- und Wachdienst, Ehrenbezeugungen, Flaggen, Anzugsordnung und Armeemusik, Wehrgesetze nebst Ausführungsbestimmungen, Führung der Personalpapiere. T 6 (Abteilung für Erziehungs- und Bildungswesen): Allgemeine Erziehungs- und Bildungsfragen, Erziehung und Unterrichtung der Offiziersanwärter, Unteroffiziere- und Mannschaften, militärpolitische Ausbildung. T 7 (Transportabteilung): Heerestransportangelegenheiten, insb. Eisenbahntransporte und Schifffahrtsangelegenheiten. H-Friko (Heeresfriedenskommission): Dem Truppenamt angegliedert. Zuständig für die Vertretung des Reichswehrministers in allen die Heeresleitung berührenden Friedensfragen gegenüber anderen Ministerien und der Ententekommission sowie für die Mitprüfung der zur Durchführung der Friedens- und Waffenstillstandsbedingungen von den zuständigen Stellen der Heeresleitung zu treffenden Maßnahmen (1927 aufgelöst). Der zweite Entwurf der "Geschäftsverteilung des Reichswehrministeriums" vom Juni 1921 sah eine Reduzierung des Truppenamtes auf die Abteilungen T 1, T 2, T 3, T 4 und T 7 und die H-Friko vor. Im Rahmen der getarnten Aufrüstung nach 1933 wurde das Truppenamt um die Transportabteilung, die Inspektion der Festungen, die Zentralgruppe und die Kriegswissenschaftliche Abteilung erweitert. Der Generalstab des Heeres wurde durch Verfügung vom 26. Juni 1935 geschaffen. Er gliederte sich zunächst wie folgt: (siehe dazu: "Friedensgliederung des OKH mit Generalstab, 1938-1939", in: Ueberschär: Generaloberst Franz Halder, S. 104): Chef des Generalstabes des Heeres: Er stand an der Spitze des Generalstabes des Heeres, war dem Oberbefehlshaber des Heeres unterstellt und dessen erster Berater und ständiger Vertreter. Sein Arbeitsgebiet umfasste sämtliche mit der Vorbereitung und Führung eines Krieges zusammenhängenden Fragen. Zentralabteilung des Generalstabes: Die Zentralabteilung war zuständig für die Organisation der Dienststelle "Generalstab des Heeres" einschließlich der ihr nachgeordneten Behörden sowie für die Personalangelegenheiten der Generalstabsoffiziere. Dem Chef der Zentralabteilung war außerdem die Verwaltung der dem Chef des Generalstabes zur Verfügung stehenden Fonds und Stiftungen übertragen. 1. Abteilung des GenStdH - Operationsabteilung: Die Operationsabteilung hatte die Aufmarschvorbereitungen für den Kriegsfall zu bearbeiten. Daneben bereitete sie militärische Übungsreisen und operative Aufgaben zur Ausbildung der Generalstabsoffiziere vor. 2. Abteilung des GenStdH - Organisationsabteilung: Die Organisationsabteilung befasste sich mit dem Aufbau und der Gliederung des Friedens- und des Kriegsheeres; die Durchführungsanordnungen hierzu erließ das Allgemeine Heeresamt. Ferner bearbeitete sie die jährlich neu erscheinenden "Besonderen Anlagen zum Mobilmachungsplan (Heer)" und die Forderungen hinsichtlich der materiellen Rüstung (außer Munition und Betriebsstoff). 3. Abteilung des GenStdH - Abteilung Fremde Heere: Der Abteilung Fremde Heere oblag das Studium fremder Heere und militärpolitischer Probleme des Auslands durch die Auswertung der Berichte der Militärattachés und der zu ausländischen Heeren abkommandierten Offizieren. Ihr gehörte auch die Attaché-Gruppe des Generalstabes des Heeres an. 4. Abteilung des GenStdH - Heeresausbildungsabteilung: Die Heeresausbildungsabteilung erließ Verfügungen für die Truppenausbildung einschließlich der Truppenübungsplätze, für Herbst- und Sonderübungen sowie für die Ausbildung von Reserve- und Landwehrverbänden. Weiterhin hatte sie die von den Waffeninspektionen bearbeiteten Ausbildungsvorschriften vor der Ausgabe an die Truppe zu prüfen. 5. Abteilung des GenStdH - Transportabteilung: Die Transportabteilung bereitete die jährlichen Mobilmachungs- und Aufmarschtransporte vor. Im Bereich des Transportwesens war sie federführend für die ganze Wehrmacht, doch beschränkte sich ihr Arbeitsgebiet auf die Eisenbahn und auf die Binnenschifffahrt. Aus der friedensmäßigen 5. Abteilung ging zu Beginn des Zweiten Weltkrieges die OKH-Dienststelle "Chef des Transportwesens" hervor. Ihr jeweiliger Leiter war in Personalunion "Der Chef des Transportwesens der Wehrmacht" (letzterer ist ohne eigenständige Überlieferung; das Archivgut beider Dienststellen, einschließlich der Vorprovenienzen, ist im Bestand RH 4 zusammengefasst). 6. Abteilung des GenStdH - Quartiermeisterabteilung: Die Quartiermeisterabteilung hatte die Versorgung des Heeres mit allen Nachschubgütern vorzubereiten. Aus ihr entwickelte sich zu Beginn des Zweiten Weltkrieges die Dienststelle "OKH/Generalquartiermeister"(siehe Bestand RH 3). 7. Abteilung des GenStdH - Kriegswissenschaftliche Abteilung: Aufgabe der Kriegswissenschaftlichen Abteilung war die Auswertung der Kriegserfahrungen sowie die Bearbeitung, Prüfung und Herausgabe kriegswissenschaftlicher Veröffentlichungen, ferner das Studium kriegs- und heeresgeschichtlicher Probleme. Mitte 1942 wurde die 7. Abteilung geteilt in eine "Kriegswissenschaftliche Abteilung des Heeres" (siehe Bestand RH 60) und eine "Kriegswissenschaftliche Abteilung des Generalstabs des Heeres" (bereits Ende 1942 aufgelöst). Inspektion der Festungen (InFest): Der Inspekteur der Festungen hatte Vorschläge zur Ausnutzung und zum Aufbau der Landesbefestigungen zu erarbeiten. Am 24. November 1938 wurde die InFest im Rahmen der vom Oberbefehlshaber des Heeres befohlenen Organisationsänderungen der Waffeninspektionen dem Allgemeinen Heeresamt unterstellt (siehe Bestand RH 12-20). Vertragsgruppe: Sie wurde 1934 aus der Völkerbundabteilung gebildet. In der Folgezeit (ab 1935) war eine wichtige Erweiterung des Generalstabes die Bildung der Oberquartiermeister I bis V, die mehrere Abteilungen leiteten; ferner wurde die 8. (Technische Abteilung), 9. (Heeresvermessungswesen und Militärgeographie), 10. (mit zuständig für Fragen der Landesverteidigung) und 11. Abteilung (Ausbildung der Offiziere und Fortbildung der Generalstabsoffiziere) eingerichtet. Der Oberquartiermeister I war Stellvertretender Chef des Generalstabes des Heeres. Ein Teil der neu eingerichteten Abteilungen wurden nach und nach wieder aufgelöst oder ihre Aufgaben anderen Abteilungen zugeteilt (z.B. 1939 Auflösung des Oberquartiermeisters II; 1942 Auflösung des Oberquartiermeisters I und IV ¿ die Aufgaben gingen an die Operationsabteilung und Länderabteilung über; die Aufgaben der für die Generalstabsoffiziere zuständigen Personalabteilung in der Zentralabteilung wurden dem Personalamt des Heeres übertragen). Im Rahmen der Mobilmachung für den Zweiten Weltkrieg wurde der Generalstab des Heeres September 1939 in zwei Staffeln aufgegliedert: (siehe dazu: "Kriegsgliederung des OKH mit Generalstab 1939-1942", in: Ueberschär, Generaloberst Franz Halder, S. 105): Die 1. Staffel wurde als "Hauptquartier OKH" zusammengefasst. Seine Angehörigen waren dem Chef des Generalstabes des Heeres disziplinarisch unterstellt. Dieser stand an der Spitze des dem Oberbefehlshabers des Heeres zur Verfügung stehenden Führungsstabes und leitete die Operationen des Heeres in dessen Auftrag. Grundlegende Operationsbefehle wurden jedoch vom Oberbefehlshaber des Heeres unterzeichnet. Die für die Führung des Feldheeres nicht unmittelbar benötigten Teile des Generalstabes verblieben als 2. Staffel des Generalstabes des Heeres unter Führung des Oberquartiermeisters V in ihren Friedensunterkünften (Berlin), blieben dabei aber dem Chef des Generalstabes des Heeres unterstellt. Zur 2. Staffel des Generalstabes des Heeres gehörten die Zentralabteilung (GZ), die Abteilung Fremde Heeres Ost und West sowie die Ausbildungsabteilung (Ausbildungsfilmwesen), ferner die Attachéabteilung, die Kriegswissenschaftliche Abteilung und die Abteilung für Heeresvermessungswesen und Militärgeographie. Im Verlauf des Krieges veränderte sich die Organisation und Stellung des Generalstabes des Heeres. Die Führung des Polenfeldzuges lag noch in den Händen des Oberkommandos des Heeres, doch schon die Besetzung Dänemarks und Norwegens im Frühjahr 1940 (Unternehmen "Weserübung") lief unter Leitung des Chefs des Wehrmachtführungsamtes ab und wurde damit zum ersten Kriegsschauplatz des Oberkommandos der Wehrmacht. Während der Westfeldzug im Mai/Juni 1940 trat die Einflussnahme Hitlers auf die Befehlsführung erstmals in den Vordergrund. Als Organ einheitlicher Befehlsgebung diente ihm das Wehrmachtführungsamt (am 8. August 1940 in "Wehrmachtführungsstab" umbenannt), das er dazu benutzte, um in die vom Oberbefehlshaber des Heeres geführten Operationen einzugreifen. Die Planung und Durchführung des Balkanfeldzuges im Frühjahr 1941 sowie die Vorarbeiten zum Krieg gegen die UdSSR lagen wiederum im wesentlichen in den Händen des Generalstabes des Heeres. Die Tätigkeit des Wehrmachtführungsstabes beschränkte sich hier auf die Bearbeitung der Weisungen Hitlers. Im Dezember 1941 wurde der Oberbefehlshaber des Heeres, Generalfeldmarschall von Brauchitsch, abgelöst, und Hitler übernahm den Oberbefehl über das Heer selbst. Bei seinen Entscheidungen über die Operationsführung des Heeres zog er immer mehr den Wehrmachführungsstab heran. In dieser Zeit begann die eigentliche Trennung nach OKH- und OKW-Kriegsschauplätzen. Während der Generalstab des Heeres die Ostfront übernahm, lag die Zuständigkeit für alle anderen Kriegsschauplätze beim Wehrmachtführungsstab. 1945 wurde der Generalstab mit dem Wehrmachtführungsstab zusammengelegt. Vorprovenienz: Großer Generalstab Erschließungszustand: Online-Findbuch Vorarchivische Ordnung: In RH 2 ist die Überlieferung aller Abteilungen des Allgemeinen Truppenamtes bzw. des Generalstabes des Heeres zusammengefasst mit Ausnahme jener Organisationseinheiten, die seit 1938 selbständig wurden (5., 6., 7. und 9. Abteilung des Generalstabes des Heeres sowie die Inspektionen der Festungen) und demzufolge im Militärarchiv eigene Bestände bilden (siehe Punkt 2.2. und 3.2). Eine Ausnahme bildet die Attachéabteilung, bei deren Zuordnung und Verbleib beim Bestand RH 2 die im Juli 1944 befohlene Unterstellung unter den Wehrmachtführungsstab/Amtsgruppe Ausland außer acht gelassen wurde. Dies konnte erfolgen, da die Überlieferung der Attachéabteilung mit den Anlagen zum Kriegstagebuch nur bis Ende Oktober 1944 reicht und dann abbricht. Insgesamt gesehen bildet der Bestand RH 2 mit seinen mehr als 3000 Nummern ein relativ abgerundetes Bild von der Tätigkeit des Allgemeinen Truppenamtes und des Generalstabes des Heeres. Das Schriftgut sowohl des Truppenamtes - hier besonders der zwanziger und dreißger - als auch des Generalstabes des Heeres wurde, sobald es nicht mehr für den laufenden Geschäftsbetrieb benötigt wurde, aus den jeweiligen Registraturen ausgesondert und an das Heeresarchiv in Potsdam bzw. an die Außenstelle des Heeresarchivs in Liegnitz abgegeben. Das Magazingebäude des Heeresarchivs Potsdam und alle in ihm lagernde Unterlagen ¿ auch die Außenstelle Liegnitz war am 7. Dezember 1944 mit allen Archivalien dorthin zurückverlegt worden - verbrannten bei dem alliierten Luftangriff am 14. April 1945. Einzelne Bestände des Heeresarchivs waren zuvor allerdings nach Bad Reichenhall ausgelagert worden. Dort jedoch wurden sie beim Näherrücken der alliierten Truppen auf Befehl von General Scherff (Beauftragter des Führers für militärische Geschichtsschreibung) teilweise verbrannt. Verhältnismäßig dicht ist die Überlieferung aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, doch haben viele Kriegsereignisse auch hier schmerzliche Lücken gerissen (z.B. fehlt ein Teil der Kriegstagebücher - samt Anlagen - der Operations- und Organisationsabteilung). Soweit Archivgut aber die Kriegsereignisse überdauerte und den Amerikanern in die Hände fiel, wurde es in die USA verbracht. Dies gilt auch für das seinerzeit laufende Registraturgut des Generalstabes, das nach der deutschen Kapitulation von amerikanischen Truppen in Flensburg beschlagnahmt wurde. In den 60-er Jahren erfolgte die Rückführung der Unterlagen. Eine grundlegende Überarbeitung des Bestandes erfolgte zu Beginn der 80-er Jahre, wobei die Organisation des Truppenamtes/Generalstabes als Grundlage für die Bestandsordnung diente. 3.1. Überlieferung und ggf. archivische Bewertung 3.2. Sonstige Bestände, Hinweise RH 3 OKH/Generalquartiermeister RH 4 Chef des Transportwesens RH 7 Heerespersonalamt RH 12-20 Inspektion der Festungen RH 15 Allgemeines Heeresamt RH 60 Kriegswissenschaftliche Abteilung des Heeres Kart. RH 2 (Generalstabskarten) RW 4 Wehrmachtführungsstab N 28 Beck, Ludwig (Chef GenStdH) N 63 Zeitzler, Kurt (Chef GenStdH) N 220 Halder, Franz (Chef GenStdH) N 738 Adam, Wilhelm (Chef des Truppenamtes) Umfang, Erläuterung: 3282 AE Zitierweise: BArch, RH 2/...

BArch, RW 61 · Bestand · 1900-1918
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Am 14. November 1897 hatte das Deutsche Reich den chinesischen Hafenort Tsingtau besetzt und in einem Vertrag mit dem Kaiserreich China vom 6. März 1898 ein Gebiet von 550 km² mit Tsingtau als Zentrum für 99 Jahre gepachtet - das Schutzgebiet Kiautschou. Die Provinz Schantung, zu der das gepachtete Gebiet eigentlich gehörte wurde zum deutschen Interessengebiet und zur neutralen Zone deklariert. In diesem Gebiet erhielt das Reich Konzessionen zum Bau und Unterhalt von Bahnlinien und Bergwerken. Doch bereits seit dem 30. Oktober 1895 hatte das Deutsche Reich das Recht, in den seit 1859/60 bestehenden internationalen Vertragshäfen Tientsin und Hankou Niederlassungen einzurichten. Und natürlich unterhielt das Reich wie die anderen Großmächte und sonst im Chinahandel engagierten Staaten auch eine Gesandschaft in Peking. Deutsche Missionen wirkten zudem im Innern Chinas, ebenso deutsche Kaufleute, insbesondere auch in Shanghai. Das Deutsche Reich war daher tatsächlich stark in China engagiert und es sah sich auch selbst so. Vor diesem Hintergrund wurden die ab Ende 1899 entstandenen und schnell immer gravierender werdenden fremdenfeindlichen Unruhen in China in Deutschland als Bedrohung empfunden. Die Regentin, Kaiserinwitwe Cixi, blieb in ihren Maßnahmen gegen die "in Rechtschaffenheit vereinigten Faustkämpfer", von den Kolonialmächten kurz als "Boxer" bezeichnet, zunächst uneindeutig, Einheiten der kaiserlich chinesischen Armee verbündeten sich zum Teil mit ihnen. Der Aufstand nahm ab Januar 1900 weiter zu, es kam zu ausufernden Gewaltakten gegen chinesische Christen und Ausländer. Ab Mai 1900 waren die ausländischen Gesandschaften in Peking von Aufständischen bedroht, die Bahnlinien von Peking an die Küste wurden angegriffen. Die Gesandschaften forderten daher militärische Unterstützung an. Das Deutsche Reich sandte noch im Mai 1900 ein Kontingent des in Tsingtau stationierten III. Seebataillons nach Peking, zwei weitere Kompanien wurden nach Tientsin beordert, das Kreuzergeschwader verlegte auf die Reede vor den Taku-Forts an der Mündung des Flusses Peiho. Die Situation in Peking verschärfte sich derweil weiter, weitere Truppen waren nötig. Die in China befindlichen Truppen der Kolonialmächte bildeten im Juni 1900 ein Expeditionskorps unter Führung des britischen Admirals Seymour (2066 Mann). Dieses wurde jedoch Mitte Juni von chinesischen Truppen (Boxer und reguläre Armee) aufgehalten und mußte umkehren. Die Ausländer und chinesischen Christen in Peking hatten sich mittlerweile im Gesandschaftsviertel verbarrikadiert und waren von der Außenwelt abgeschnitten. Die alliierten Kolonialmächte (USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Österreich-Ungarn, Rußland, Japan) stürmten am 17. Juni die Taku-Forts, die chinesische Regierung forderte am 19. Juni alle Ausländer ultimativ zum Verlassen Chinas auf. Am 20. Juni wurde der deutsche Gesandte, Freiherr Clemens von Ketteler in Peking ermordet. Mit Edikt vom 21. Juni erklärte China faktisch den Alliierten den Krieg, was jedoch von diesen nicht erwidert wurde. Die alliierten Truppen zogen sich Ende Juni 1900 nach Tientsin zurück. In Deutschland wurde am 25. Juni aus den Angehörigen der Marine-Infanterie ein Marine-Expeditionskorps von 2528 Mann (unter Generalmajor von Höpfner) gebildet. Zudem erging am 3. Juli der Befehl zur Aufstellung eines Expeditionskorps aus Freiwilligen des Heeres (unter Generalleutnant von Lessel). Die Alliierten hatten sich auf die Bildung eines internationalen Expeditionskorps geeinigt, den Oberbefehlshaber sollte Deutschland stellen. Am 12. August 1900 wurde der ehemalige Chef des Großen Generalstabes, Generalfeldmarschall Alfred Graf von Waldersee zum Oberbefehlshaber der internationalen Streitmacht, die schließlich 64.000 Mann umfaßte, ernannt. Als Stab diente Waldersee das "Armeeoberkommando Ostasien". Das Ostasiatische Expeditionskorps ging mit seinen ersten Teilen am 27. Juli in Bremerhaven in See, bei ihrer Verabschiedung hielt Kaiser Wilhelm II. die bekanntgewordene "Hunnenrede". Das Deutsche Reich stellte mit den 19.093 Mann seines Ostasiatischen Expeditionskorps unter Generalleutnant von Lessel fast ein Drittel der internationalen Streitmacht. Gliederung des Ostasiatischen Expeditionskorps: 3 Infanterie-Brigaden zu 2 Infanterie-Regimentern mit je 9 Kompanien 1 Jäger-Kompanie 1 Reiter-Regiment zu 4 Eskadrons 1 Feldartillerie-Regiment zu 3 Abteilungen mit insgesamt 8 Batterien 2 leichte Munitionskolonnen 1 Bataillon schwere Feldhaubitzen mit 2 Batterien 1 Pionier-Bataillon zu 3 Kompanien 1 Eisenbahn-Bataillon zu 3 Kompanien 1 Korps-Telegraphen-Abteilung 1 Sanitäts-Kompanie 1 Munitionskolonnen-Abteilung mit 7 Munitionskolonnen 1 Kommando des Trains mit 3 Proviantkolonnen, 1 Feldbäckereikompanie, 6 Feldlazaretten 1 Etappenkommando mit 1 Pferde-Depot, 1 Lazarett-Depot, 1 Etappen-Munitionskolonne, Personal für 3 Kriegslazarette und ein Lazarettschiff, mehrere Versorgungsstellen Bereits am 4. August waren die in Tientsin versammelten alliierten Truppen (etwa 20.000 Mann) erneut losgezogen und konnten sich diesmal bis Peking durchkämpfen. Am 14. August wurde Peking eingenommen und anschließend drei Tage lang geplündert. Die chinesiche Regierung flüchtete in den Süden. Als die internationalen Truppen unter Waldersee in China eintrafen war die Situation im wesentlichen bereinigt, Peking und Tientsin waren entsetzt. Es folgten nun zahlreiche "Strafexpeditionen" zur endgültigen Vernichtung der Boxer, an denen auch das Ostasiatische Expeditionskorps intensiv beteiligt war. Das alliierte Vorgehen war dabei geprägt durch übergroße Brutalität und zahlreiche Ausschreitungen gegen die Zivilbevölkerung. Am 10. Januar 1901 akzeptierte die Regentin die Bedingungen der Alliierten, festgelegt in dem am 7. September 1901 unterzeichneten "Boxer-Protokoll". Das Ostasiatische Expeditionskorps wurde am 17. Mai 1901 aufgelöst und in die Ostasiatische Besatzungsbrigade umgewandelt, die in den Standorten Peking, Tientsin, Langfang, Yangtsun, Tangku und Schanghaikwan stationiert war. Gliederung der Ostasiatischen Besatzungsbrigade: 1 Kommandostab mit Verwaltungsbehörden 2 Infanterie-Regimenter mit je 6 Kompanien, davon 1 Kompanie beritten 1 Eskadron Jäger zu Pferde 1 Feldbatterie 1 Pionier-Kompanie mit Telegraphen-Detachement 1 Feldlazarett Die Ostasiatische Besatzungsbrigade wurde am 1. Mai und am 11. Dezember 1902 weiter verkleinert und umgegliedert. Am 6. März 1906 wurde auch die Ostasiatische Besatzungsbrigade aufgelöst und durch ein Detachement in Bataillonsstärke ersetzt. Dieses wurde am 5. April 1909 durch eine Einheit der Marine-Infanterie ersetzt, wobei sich die Abwicklung bis in das Jahr 1910 hinzog. Organisatorisch zuständig war die Ostasiatische Abteilung im Preußischen Kriegsministerium (Bestand PH 2). Bearbeitungshinweis: Der Bestand umfaßte zunächst nur drei AE, die zusammen mit den wenigen Akten der Schutztruppen den Bestand RW 51 Kaiserliche Schutztruppen und sonstige Streitkräfte in Übersee bildeten. Im Jahr 2008 kamen neun weitere AE unterschiedlicher Herkunft hinzu und es wurde nun ein eigener Bestand RW 61 gebildet. Der Bestand wurde im Februar 2010 erschlossen. Bestandsbeschreibung: Der Bestand enthält die Unterlagen des Ostasiatischen Expeditionskorps und der Ostasiatischen Besatzungsbrigade, soweit sie im Militärarchiv vorhanden sind. Inhaltliche Charakterisierung: Der Bestand enthält kaum echte Sachakten. Er besteht vor allem aus mehreren Heften deutsch-chinesisches Ortsnamen-Glossar. Erwähnenswert ist eine Druckschrift zu den Standorten Langfang, Yangtsun, Tangku und Schanghaikwan mit zahlreichen Abbildungen. Erschließungszustand: Der Bestand umfaßte zunächst nur drei AE, die zusammen mit den wenigen Akten der Schutztruppen den Bestand RW 51 Kaiserliche Schutztruppen und sonstige Streitkräfte in Übersee bildeten. Im Jahr 2008 kamen neun weitere AE unterschiedlicher Herkunft hinzu und es wurde nun ein eigener Bestand RW 61 gebildet. Der Bestand wurde im Februar 2010 erschlossen. Vorarchivische Ordnung: Die Unterlagen des Ostasiatischen Expeditionskorps und der Ostasiatischen Besatzungsbrigade müssen im wesentlichen als beim Brand des Heeresarchivs 1945 verloren angesehen werden. Es sind lediglich zufällig erhalten gebliebene Stücke überliefert. Diese wurden durch Unterlagen aus dem Umfeld der beiden Verbände, den Niederlassungen in Tientsin, Hankou und Peking ergänzt. Zitierweise: BArch, RW 61/...

Präsidialkanzlei (Bestand)
BArch, R 601 · Bestand · (1917) 1918 - 1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Einrichtung eines Büros am 12. Februar 1919 zur Bearbeitung der dem Reichspräsidenten durch die Verfassung zugewiesenen Aufgaben als Staatsoberhaupt, zugleich amtliche Verbindungsstelle zwischen dem Reichspräsidenten und den Reichs- und Staatsbehörden; durch Gesetz über das Staatsoberhaupt vom 1. August 1934 Übergang der Befugnisse des Reichspräsidenten auf den "Reichskanzler und Führer" Adolf Hitler; Beibehaltung des Büros des Reichspräsidenten und Umbenennung durch Verordnung vom 4. Sept. 1934 in Präsidialkanzlei. Bestandsbeschreibung: Bestandsgeschichte Vom Büro des Reichspräsidenten erfolgte in den 1930er Jahren regelmäßig die Abgabe sogenannter Weglegesachen an das Reichsarchiv, so im April 1932 und im März/April 1935. Die 1944 noch in der Behörde befindliche abgabereife Registratur mit Vorgängen bis 1934 ist jedoch nicht mehr dorthin gelangt. Die bereits im Reichsarchiv Potsdam aufbewahrten Archivalien kamen 1944 in die Stollen von Staßfurt und Schönebeck a.d.Elbe. Der Dienstbetrieb der Präsidialkanzlei und die laufende Registratur wurden zum Kriegsende in Schloss Kleßheim in der Nähe von Salzburg aufrecht erhalten. Schloss Kleßheim war 1942/1943 aufwändig als Gästehaus der Präsidialkanzlei und des Führers für besondere Zwecke hergerichtet worden. Nach der Kapitulation des Deutschen Reiches und der Besetzung durch die Alliierten fielen die Archivbestände in deren Hände. Für die Akten der Präsidialkanzlei bedeutete dies entsprechend der territorialen Aufteilung der Besatzungszonen, dass die Unterlagen aus den Stollen in Staßfurt und Schönebeck a.d.Elbe zu großen Teilen in die UdSSR transportiert wurden bzw. die in Schloss Kleßheim vorhandenen Dienstakten unter amerikanische Verwaltung fielen. Die nachfolgend in den Westsektoren Berlins zusammengeführten Ministerialbestände wurden während der Berliner Blockade 1948/49 nach Whaddon Hall in Buckinghamshire verbracht und gemeinschaftlich vom Foreign Office des Vereinigten Königreiches und dem amerikanischen State Department verwaltet. Aktenrückgaben aus der Sowjetunion an die DDR begannen Mitte der 1950er Jahre. Im Rahmen der umfangreichsten Rückgabeaktion gelangten die Akten der Präsidialkanzlei 1959 in das Deutsche Zentralarchiv Potsdam (DZA) und lagerten hier unter der Signatur 06.01. Der Bestand wurde 1963 durch weitere Zugänge ergänzt, die zuvor der Reichskanzlei zugeordnet waren. Zeitgleich gelangten auch die Akten aus amerikanischer bzw. englischer Verwaltung aus dem Archiv in Whaddon Hall an das Bundesarchiv in Koblenz. Die Bestandssignatur lautete R 54. Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten respektive der Übernahme des Zentralen Staatsarchivs der DDR (ZStA) durch das Bundesarchiv wurden die Teilbestände zusammengeführt und lagern nunmehr am Dienstort Berlin mit der Bestandssignatur R 601. Mit der Einarbeitung von 2.536 Vorgängen aus dem NS-Archiv des MfS während der jetzigen Bearbeitung erfolgte die dritte umfassende Ergänzung. Nach der Rückführung der Akten aus der Sowjetunion in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre übernahm auch das MfS Unterlagen, um eine personengebundene Sammlung zu "operativen" Zwecken aus- und aufzubauen. In der Konsequenz bedeutete die Konzentration auf einzelne Personen, also die personenbezogene Ablage, die Zerstörung des historischen Entstehungszusammenhangs der Überlieferung, da Akten und Vorgänge auseinandergerissen oder neu formiert wurden. Im Herbst 1989 gelangte das Archiv in die Verantwortung des Ministeriums des Innern der DDR (MdI) und damit des Zentralen Staatsarchivs der DDR. Nach der Übernahme in das Bundesarchiv und der vorläufigen Benutzung in den 1990er Jahren begann 2001 die umfassende IT-gestützte Erschließung. Im Zentrum für die Aufbewahrung historisch-dokumentarischer Sammlungen, ehemals Zentrales Staatsarchiv Sonderarchiv Moskau, befinden sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch 53 Akteneinheiten aus dem Zeitraum 1921-1944 als Fond 1413. Es handelt sich "...vor allem um Akten über die Verleihung der Ostmarkmedaille (12 Bde., 1938 - 1943), Polizei-Dienstauszeichnung (3 Bde., 1942) und andere Auszeichnungen (4 Bde.), u. a. an Eisenbahner in den Ostgebieten, ferner einzelne politische Berichte (2 Bde., 1935 - 1937) und Unterlagen über die Vertretung auf der Londoner Abrüstungskonferenz (1933), die Einstellung von Verfahren wegen Misshandlung von Gefangenen (1935 - 1936), Rassen- und Bevölkerungspolitik (1935 - 1936) sowie eine Liste der Mitarbeiter (1942 - 1943)". Der Bestand wurde im Laufe der Bearbeitung ergänzt durch · Akten, die zu einem früheren Zeitpunkt zur Kassation vorgeschlagen waren, jedoch auf Grund von Benutzungsanfragen wieder in den Bestand zurückgeführt wurden. Es handelt sich um Akten der Abteilung B (Innenpolitik) Titel XV, Unterstützungen des Reichspräsidenten von Hindenburg an Korporationen und Einzelpersonen, vor allem aber zur Übernahme von Ehrenpatenschaften · Bestandsbereinigungen zwischen den Beständen R 43 Reichskanzlei, R 1501 Reichsministerium des Innern sowie mit dem Zentralen Parteiarchiv der SED Bei den Aktenbänden mit den bisherigen Signaturen 1499 bis 1502 handelte es sich um die Provenienz Adjutantur der Wehrmacht beim Führer und Reichskanzler. Es erfolgte die Abgabe an die Abteilung Militärarchiv in Freiburg/ Breisgau und die Zuordnung zum Bestand RW 8. R 2 Reichsfinanzministerium R 43 Reichskanzlei R 2301 Rechnungshof des Deutschen Reiches N 429 Nachlass Paul von Hindenburg NS 3 Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt NS 6 Partei-Kanzlei der NSDAP Stiftung Reichpräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Heidelberg Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn Zentrum für die Aufbewahrung historisch-dokumentarischer Sammlungen (ehemals Zentrales Staatsarchiv Sonderarchiv Moskau) Fonds 1413 Archivische Bewertung und Bearbeitung Ein erstes Findbuch zu den Akten der Präsidialkanzlei entstand im Deutschen Zentralarchiv Potsdam 1960. Die Aktenüberlieferung im Umfang von 1.213 Bänden wurde nach der Verwaltungsstruktur gegliedert und vorläufig verzeichnet. 1967 erfolgte die vorläufige Verzeichnung im Bundesarchiv in Koblenz und 1981 die Vorlage eines Findbuches zu den 241 Bänden unter der Bestandssignatur R 54. Nach der Zusammenführung der Teilbestände aus Potsdam und Koblenz wurde 1998 ein Gesamtfindbuch vorgelegt. Ende 2008 begann die datenbankgestützte Überarbeitung des Findbuches und die Einarbeitung von 2538 Akten mit der Provenienz Präsidialkanzlei aus dem NS-Archiv des MfS. Die vorliegenden Archivalien setzen sich zusammen aus Akten in ihrer ursprünglichen Entstehungsordnung z. T. mit den Originalaktendeckeln und in der überwiegenden Zahl aus einzelnen nur wenige Blatt umfassenden Mappen. Der Bestand wuchs von 1.581 Akten um 933 Signaturen auf insgesamt 2.547 Akten an. Zum überwiegenden Teil handelt es sich um personenbezogene Vorgänge wie Ernennungen und Entlassungen von Beamten und Ordensverleihungen. Allerdings konnte die Bandfolge mit zwei Sachakten aus den Jahren 1926 bzw. 1927 sowohl zeitlich als auch nachweislich anhand der Tagebuchnummern mit den Bänden 8 und 9 ergänzt werden. Die Bandfolge , mit fünf Bänden, im Zusammenhang mit der Ehrenmitgliedschaft Paul von Hindenburgs, stellen eine komplette Ergänzung dar. Die jetzige Bearbeitung einschließlich der Klassifikation orientierte sich an der bereits im bisherigen Findbuch verwendeten Registraturordnung: Abteilung A (Innerdienstliche Angelegenheiten) Abteilung B (Innenpolitik) Abteilung C (Außenpolitik) Abteilung D (Militärpolitik) Abteilung E (nicht belegt) Abteilung O (Ordenskanzlei) Zitierweise BArch R 601/1... Inhaltliche Charakterisierung: Innerdienstliche Angelegenheiten der Präsidialkanzlei 1919-1945 (56): Schriftwechsel mit anderen Behörden, Geschäftsordnung der Reichsregierung, von Ministe‧rien und der Reichsvertretung der NSDAP 1924-1943 (8); Organisation, Personal, Kassen- und Haushaltssachen der Präsidialkanzlei, privatdienstlicher Schriftwechsel von Staatsmini‧ster Dr. Otto Meissner 1919-1945 (48); Innenpolitik 1919-1945 (939): Verfassung 1919-1936 (19), Reichspräsident 1919-1939 (190), Reichsregierung 1919-1936 (23), Gesetzgebung 1919-1936 (24), Beamtenwesen 1919-1943 (109), Ressorts des Reichsarbeitsministeriums 1919-1943 (46), Randgebiete des Reichs (Saar, Ostprovinzen), einschließlich Osthilfe, revolutionärer Bewegungen, Presse, Polizei und Technischer Nothilfe, Fürstenauseinandersetzung, Feiertage und Verfassungsfeiern 1919-1945 (42), Ressorts des Reichsfinanzministeriums 1919-1944 (40), Ressorts des Reichsjustizministeriums 1919-1942 (35), Kirchen-, Kultur- und Gesundheitswesen 1919-1944 (20), Wirtschafts- und Finanzpolitik 1919-1944 (21), Wirtschaftspolitik 1919-1944 (40), Verkehrswesen 1919-1943 (26), Disposi‧tionsfonds und Spenden 1919-1940 (292), Preußen 1919-1937 (5), Bayern 1919-1936 (15); Außenpolitik 1919-1945 (143): Versailler Vertrag und seine Ausführung 1919-1940 (39), internationale Organisationen und Verträge 1919-1944 (26), Auswärtiges Amt 1921-1945 (2), zwischenstaatliche Abkommen 1919-1944 (64), kulturelle Beziehungen zum Ausland 1920-1944 (4), außenpolitische Lage, Wochenberichte des Auswärtigen Amts 1920-1933 (8); Militärpolitik 1919-1939 (48): Militärgesetzgebung und -politik 1919-1934 (39), eingesandte Schriften und Bücher 1928-1932 (1), Adjutantur der Wehrmacht beim Führer und Reichskanzler 1934-1939 (4), Prisen‧ordnung 1939-1941 (1), ziviler Luftschutz 1927-1938 (2), Reichsarbeitsdienst 1935-1941 (1); Ordenskanzlei 1935-1945 (237): Bewirtschaftung der Orden und Ehrenzeichen 1935-1944 (3), Dienstauszeichnungen 1937-1945 (102), Ehrenzeichen 1939-1945 (43), Ehrenzeichen zu bestimmten Anlässen 1937-1944 (43), Annahme ausländischer Titel, Orden und Ehrenzeichen durch Deutsche 1941-1944 (6), Kriegsauszeichnungen 1939-1944 (34), Handel mit Orden und Ehrenzeichen 1941-1944 (6); Verschiedenes (Glückwünsche) 1935-1944 (65); Brieftagebücher 1942 (1) Erschließungszustand: Findbuch 2011 Zitierweise: BArch, R 601/...