19 Treffer anzeigen

Dokumente
Armeeoberkommando in Ostasien
BArch RW 63 · Sammlung · 1900-1901
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners Am 14. November 1897 hatte das Deutsche Reich den chinesischen Hafenort Tsingtau besetzt und in einem Vertrag mit dem Kaiserreich China vom 6. März 1898 ein Gebiet von 550 km² mit Tsingtau als Zentrum für 99 Jahre gepachtet - das Schutzgebiet Kiautschou. Die Provinz Schantung, zu der das gepachtete Gebiet eigentlich gehörte wurde zum deutschen Interessengebiet und zur neutralen Zone deklariert. In diesem Gebiet erhielt das Reich Konzessionen zum Bau und Unterhalt von Bahnlinien und Bergwerken. Doch bereits seit dem 30. Oktober 1895 hatte das Deutsche Reich das Recht, in den seit 1859/60 bestehenden internationalen Vertragshäfen Tientsin und Hankou Niederlassungen einzurichten. Und natürlich unterhielt das Reich wie die anderen Großmächte und sonst im Chinahandel engagierten Staaten auch eine Gesandschaft in Peking. Deutsche Missionen wirkten zudem im Innern Chinas, ebenso deutsche Kaufleute, insbesondere auch in Shanghai. Das Deutsche Reich war daher tatsächlich stark in China engagiert und es sah sich auch selbst so. Vor diesem Hintergrund wurden die ab Ende 1899 entstandenen und schnell immer gravierender werdenden fremdenfeindlichen Unruhen in China in Deutschland als Bedrohung empfunden. Die Regentin, Kaiserinwitwe Cixi, blieb in ihren Maßnahmen gegen die "in Rechtschaffenheit vereinigten Faustkämpfer", von den Kolonialmächten kurz als "Boxer" bezeichnet, zunächst uneindeutig, Einheiten der kaiserlich chinesischen Armee verbündeten sich zum Teil mit ihnen. Der Aufstand nahm ab Januar 1900 weiter zu, es kam zu ausufernden Gewaltakten gegen chinesische Christen und Ausländer. Ab Mai 1900 waren die ausländischen Gesandschaften in Peking von Aufständischen bedroht, die Bahnlinien von Peking an die Küste wurden angegriffen. Die Gesandschaften forderten daher militärische Unterstützung an. Das Deutsche Reich sandte noch im Mai 1900 ein Kontingent des in Tsingtau stationierten III. Seebataillons nach Peking, zwei weitere Kompanien wurden nach Tientsin beordert, das Kreuzergeschwader verlegte auf die Reede vor den Taku-Forts an der Mündung des Flusses Peiho. Die Situation in Peking verschärfte sich derweil weiter, weitere Truppen waren nötig. Die in China befindlichen Truppen der Kolonialmächte bildeten im Juni 1900 ein Expeditionskorps unter Führung des britischen Admirals Seymour (2066 Mann). Dieses wurde jedoch Mitte Juni von chinesischen Truppen (Boxer und reguläre Armee) aufgehalten und mußte umkehren. Die Ausländer und chinesischen Christen in Peking hatten sich mittlerweile im Gesandschaftsviertel verbarrikadiert und waren von der Außenwelt abgeschnitten. Die alliierten Kolonialmächte (USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Österreich-Ungarn, Rußland, Japan) stürmten am 17. Juni die Taku-Forts, die chinesische Regierung forderte am 19. Juni alle Ausländer ultimativ zum Verlassen Chinas auf. Am 20. Juni wurde der deutsche Gesandte, Freiherr Clemens von Ketteler in Peking ermordet. Mit Edikt vom 21. Juni erklärte China faktisch den Alliierten den Krieg, was jedoch von diesen nicht erwidert wurde. Die alliierten Truppen zogen sich Ende Juni 1900 nach Tientsin zurück. In Deutschland wurde am 25. Juni aus den Angehörigen der Marine-Infanterie ein Marine-Expeditionskorps von 2528 Mann (unter Generalmajor von Höpfner) gebildet. Zudem erging am 3. Juli der Befehl zur Aufstellung eines Expeditionskorps aus Freiwilligen des Heeres (unter Generalleutnant von Lessel). Die Alliierten hatten sich auf die Bildung eines internationalen Expeditionskorps geeinigt, den Oberbefehlshaber sollte Deutschland stellen. Am 12. August 1900 wurde der ehemalige Chef des Großen Generalstabes, Generalfeldmarschall Alfred Graf von Waldersee zum Oberbefehlshaber der internationalen Streitmacht, die schließlich 64.000 Mann umfaßte, ernannt. Als Stab diente Waldersee das "Armeeoberkommando Ostasien". Das Ostasiatische Expeditionskorps ging mit seinen ersten Teilen am 27. Juli in Bremerhaven in See, bei ihrer Verabschiedung hielt Kaiser Wilhelm II. die bekanntgewordene "Hunnenrede". Das Deutsche Reich stellte mit den 19.093 Mann seines Ostasiatischen Expeditionskorps unter Generalleutnant von Lessel fast ein Drittel der internationalen Streitmacht. Bestandsbeschreibung Die Unterlagen des Armeeoberkommandos in Ostasien müssen als verloren angesehen werden. Die seinerzeit im Heeresarchiv befindliche Überlieferung ist mit diesem beim Luftangriff auf Potsdam im April 1945 untergegangen. Der Bestand RW 63 enthält daher lediglich zufällig an anderer Stelle erhalten gebliebene Schriftgutsplitter. Inhaltliche Charakterisierung Der Bestand umfaßt im wesentlichen Berichte des Oberstabsarztes Dr. Müller, dazu einige wenige Briefe. Zitierweise BArch RW 63/...

Armeeoberkommando Ostasien
BArch, RM 2/1840 · Akt(e) · Jan. 1909 - Juli 1914
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Enthält u.a.: Ordensverleihungen anläßlich der erfolgreichen Durchführung der Pestabwehrmaßnahmen im Schutzgebiet Kiautschou (Vorschläge des Reichsmarineamtes mit Stammrollenauszügen), 4. Juli 1911 Manöver der 16. japanischen Division (Kioto) vom 14. - 21. Nov. 1911 (Bericht des Kommandeurs des III. Seebataillons, Abschrift), 8. Jan. 1912 Das Schantung-Eisenwerk (Auszüge aus dem für die Schantung-Eisenbahn-Gesellschaft erstellten Gutachten des Hütteningenieurs Otto F. Weinling, mit Kartenskizzen), 18. Feb. 1914

BArch, RM 3/6847 · Akt(e) · 1904
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Enthält u.a.: Das Seegefecht am Schantung-Vorgebirge am 10. Aug. 1904 Bericht über den Befund des russischen Panzerschiffes "Zessarewitsch" nach der Schlacht am 10. Aug. 1904 sowie Schiffsliste des Schiffes Behandlung der in Tsingtau internierten russischen Truppen Desarmierung der russischen Schiffe

Reichsmarineamt
Kiautschou.- Eisenbahnbau: Bd. 10
BArch, RM 3/7028 · Akt(e) · 1905-1906
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Enthält u.a.: Entwurf eines Gesetzes betr. Übernahme einer Garantie des Reichs in bezug auf eine Eisenbahn von Duala nach den Manengubabergen Verkehrsordnung nebst Tarifvorschriften der Schantung-Eisenbahn-Gesellschaftvom 1. März 1904 Geschäftsbericht für 1904 der Schantung-Eisenbahn-Gesellschaft

Reichsmarineamt
Kiautschou.- Eisenbahnbau: Bd. 13
BArch, RM 3/7031 · Akt(e) · 1908-1909
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Enthält u.a.: Geschäftsberichte für 1907 und 1908 der Schantung-Eisenbahn-Gesellschaft Berichte über verschiedene Bahnstrecken der Schantung-Eisenbahn-Gesellschaft sowie über den Bahnbau in Schantung

Reichsmarineamt
Kiautschou.- Eisenbahnbau: Bd. 14
BArch, RM 3/7032 · Akt(e) · 1909-1911
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Enthält u.a.: Geschäftsbericht für 1909 der Schantung-Eisenbahn-Gesellschaft Bahnprojekte der Kiautschou-Itschoufu-Bahn, Tsinanfu-Shuntefu-Bahn, Kaumi-Itchoufu-Bahn Eröffnung der britischen Strecke der Kowloon-Canton-Eisenbahn

Reichsmarineamt
Kiautschou.- Eisenbahnbau: Bd. 16
BArch, RM 3/7034 · Akt(e) · 1912-1913
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Enthält u.a.: Gründung des Vereins zum Studium der Eisenbahn- und Bergbaufragen in Schantung Berichte über Reisen von Kaumi-Itschoufu Satzung der Schantung-Eisenbahn-Gesellschaft sowie Statut von 1913 und Bau- und Betriebskonzession

Reichsmarineamt
Kiautschou.- Eisenbahnbau: Bd. 19
BArch, RM 3/7037 · Akt(e) · 1914
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Enthält u.a.: Bericht über Baukosten der Tsin-pu-Bahn im Vergleich zu denen der Schantung-Bahn Entwicklung der Südmandschurischen Eisenbahn Geschäftsbericht für 1913 der Schantung-Eisenbahn-Gesellschaft Reisebericht über eine Besichtigung der Südstrecke der Tientsin-Pukow-Bahn und dortigen Verkehrsverhältnisse Ausführungsbestimmungen für den Bau der Kai Han- und Shun-Chi-Bahnen

Reichsmarineamt
Kiautschou.- Eisenbahnbau: Bd. 20
BArch, RM 3/7038 · Akt(e) · 1914-1922
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Enthält u.a.: Rechnungslegung der Südmandschurischen Eisenbahn-Gesellschaft für 1913/14 Bericht über Verhandlungen wegen der Kaumi-Bahn und der West-Bahn über Verhandlungen mit der Schantung-Eisenbahn-Gesellschaft Abgeltung des Schadenanspruchs der Gesellschaft von 1922

Reichsmarineamt
BArch, RM 3/7071 · Akt(e) · 1913-1914
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Enthält u.a.: Bericht der Handelskammer zu Tsingtau für 1912 Berichte über Besichtigungen von Baumwollpressen in Tientsin und Schanghai Tarif-Vorschriften und Tarif-Tabellen für die Beförderung von Gütern, Fahrzeugen und Leichen der Schantung-Eisenbahn-Gesellschaft vom 1. Jan. 1913

Reichsmarineamt
Kiautschou.- Kanalprojekte: Bd. 1
BArch, RM 3/6839 · Akt(e) · 1901-1913
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Enthält u.a.: Berichte, Zeichnungen von verschiedenen Kanälen im Schantung-Gebiet Chinesische Regulierungsprojekte der Wasserwege in Schantung Gutachten über den Zustand des Kaiserkanals von Chin kiang bis Han tschwang und die künftigen Aussichten für die Schiffahrt von 1909

Reichsmarineamt
Kiautschou.- Krieg 1914: Bd. 4
BArch, RM 3/6862 · Akt(e) · 1915
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Enthält u.a.: Berichte über die Schantung-Eisenbahngesellschaft Inspektion des Gefangenenlagers zu Hongkong Kurze politische und militärische Orientierung über Japan und China Expedition der japanischen Roten Kreuz-Gesellschaft nach Tsingtau Bericht aus einem Kriegsgefangenenlager der Japaner Forderungen Japans an China und die dadurch betroffenen Interessen anderer Länder Namensliste der Kriegsgefangenen (hohen Offiziere) Der Angriff S.M. Torpedoboot "S 90" in der Nacht vom 17. zum 18. Okt. 1914 auf die Blockadestreitkräfte vor Tsingtau und der Marsch nach Nanking

Reichsmarineamt
BArch, RW 61 · Bestand · 1900-1918
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Am 14. November 1897 hatte das Deutsche Reich den chinesischen Hafenort Tsingtau besetzt und in einem Vertrag mit dem Kaiserreich China vom 6. März 1898 ein Gebiet von 550 km² mit Tsingtau als Zentrum für 99 Jahre gepachtet - das Schutzgebiet Kiautschou. Die Provinz Schantung, zu der das gepachtete Gebiet eigentlich gehörte wurde zum deutschen Interessengebiet und zur neutralen Zone deklariert. In diesem Gebiet erhielt das Reich Konzessionen zum Bau und Unterhalt von Bahnlinien und Bergwerken. Doch bereits seit dem 30. Oktober 1895 hatte das Deutsche Reich das Recht, in den seit 1859/60 bestehenden internationalen Vertragshäfen Tientsin und Hankou Niederlassungen einzurichten. Und natürlich unterhielt das Reich wie die anderen Großmächte und sonst im Chinahandel engagierten Staaten auch eine Gesandschaft in Peking. Deutsche Missionen wirkten zudem im Innern Chinas, ebenso deutsche Kaufleute, insbesondere auch in Shanghai. Das Deutsche Reich war daher tatsächlich stark in China engagiert und es sah sich auch selbst so. Vor diesem Hintergrund wurden die ab Ende 1899 entstandenen und schnell immer gravierender werdenden fremdenfeindlichen Unruhen in China in Deutschland als Bedrohung empfunden. Die Regentin, Kaiserinwitwe Cixi, blieb in ihren Maßnahmen gegen die "in Rechtschaffenheit vereinigten Faustkämpfer", von den Kolonialmächten kurz als "Boxer" bezeichnet, zunächst uneindeutig, Einheiten der kaiserlich chinesischen Armee verbündeten sich zum Teil mit ihnen. Der Aufstand nahm ab Januar 1900 weiter zu, es kam zu ausufernden Gewaltakten gegen chinesische Christen und Ausländer. Ab Mai 1900 waren die ausländischen Gesandschaften in Peking von Aufständischen bedroht, die Bahnlinien von Peking an die Küste wurden angegriffen. Die Gesandschaften forderten daher militärische Unterstützung an. Das Deutsche Reich sandte noch im Mai 1900 ein Kontingent des in Tsingtau stationierten III. Seebataillons nach Peking, zwei weitere Kompanien wurden nach Tientsin beordert, das Kreuzergeschwader verlegte auf die Reede vor den Taku-Forts an der Mündung des Flusses Peiho. Die Situation in Peking verschärfte sich derweil weiter, weitere Truppen waren nötig. Die in China befindlichen Truppen der Kolonialmächte bildeten im Juni 1900 ein Expeditionskorps unter Führung des britischen Admirals Seymour (2066 Mann). Dieses wurde jedoch Mitte Juni von chinesischen Truppen (Boxer und reguläre Armee) aufgehalten und mußte umkehren. Die Ausländer und chinesischen Christen in Peking hatten sich mittlerweile im Gesandschaftsviertel verbarrikadiert und waren von der Außenwelt abgeschnitten. Die alliierten Kolonialmächte (USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Österreich-Ungarn, Rußland, Japan) stürmten am 17. Juni die Taku-Forts, die chinesische Regierung forderte am 19. Juni alle Ausländer ultimativ zum Verlassen Chinas auf. Am 20. Juni wurde der deutsche Gesandte, Freiherr Clemens von Ketteler in Peking ermordet. Mit Edikt vom 21. Juni erklärte China faktisch den Alliierten den Krieg, was jedoch von diesen nicht erwidert wurde. Die alliierten Truppen zogen sich Ende Juni 1900 nach Tientsin zurück. In Deutschland wurde am 25. Juni aus den Angehörigen der Marine-Infanterie ein Marine-Expeditionskorps von 2528 Mann (unter Generalmajor von Höpfner) gebildet. Zudem erging am 3. Juli der Befehl zur Aufstellung eines Expeditionskorps aus Freiwilligen des Heeres (unter Generalleutnant von Lessel). Die Alliierten hatten sich auf die Bildung eines internationalen Expeditionskorps geeinigt, den Oberbefehlshaber sollte Deutschland stellen. Am 12. August 1900 wurde der ehemalige Chef des Großen Generalstabes, Generalfeldmarschall Alfred Graf von Waldersee zum Oberbefehlshaber der internationalen Streitmacht, die schließlich 64.000 Mann umfaßte, ernannt. Als Stab diente Waldersee das "Armeeoberkommando Ostasien". Das Ostasiatische Expeditionskorps ging mit seinen ersten Teilen am 27. Juli in Bremerhaven in See, bei ihrer Verabschiedung hielt Kaiser Wilhelm II. die bekanntgewordene "Hunnenrede". Das Deutsche Reich stellte mit den 19.093 Mann seines Ostasiatischen Expeditionskorps unter Generalleutnant von Lessel fast ein Drittel der internationalen Streitmacht. Gliederung des Ostasiatischen Expeditionskorps: 3 Infanterie-Brigaden zu 2 Infanterie-Regimentern mit je 9 Kompanien 1 Jäger-Kompanie 1 Reiter-Regiment zu 4 Eskadrons 1 Feldartillerie-Regiment zu 3 Abteilungen mit insgesamt 8 Batterien 2 leichte Munitionskolonnen 1 Bataillon schwere Feldhaubitzen mit 2 Batterien 1 Pionier-Bataillon zu 3 Kompanien 1 Eisenbahn-Bataillon zu 3 Kompanien 1 Korps-Telegraphen-Abteilung 1 Sanitäts-Kompanie 1 Munitionskolonnen-Abteilung mit 7 Munitionskolonnen 1 Kommando des Trains mit 3 Proviantkolonnen, 1 Feldbäckereikompanie, 6 Feldlazaretten 1 Etappenkommando mit 1 Pferde-Depot, 1 Lazarett-Depot, 1 Etappen-Munitionskolonne, Personal für 3 Kriegslazarette und ein Lazarettschiff, mehrere Versorgungsstellen Bereits am 4. August waren die in Tientsin versammelten alliierten Truppen (etwa 20.000 Mann) erneut losgezogen und konnten sich diesmal bis Peking durchkämpfen. Am 14. August wurde Peking eingenommen und anschließend drei Tage lang geplündert. Die chinesiche Regierung flüchtete in den Süden. Als die internationalen Truppen unter Waldersee in China eintrafen war die Situation im wesentlichen bereinigt, Peking und Tientsin waren entsetzt. Es folgten nun zahlreiche "Strafexpeditionen" zur endgültigen Vernichtung der Boxer, an denen auch das Ostasiatische Expeditionskorps intensiv beteiligt war. Das alliierte Vorgehen war dabei geprägt durch übergroße Brutalität und zahlreiche Ausschreitungen gegen die Zivilbevölkerung. Am 10. Januar 1901 akzeptierte die Regentin die Bedingungen der Alliierten, festgelegt in dem am 7. September 1901 unterzeichneten "Boxer-Protokoll". Das Ostasiatische Expeditionskorps wurde am 17. Mai 1901 aufgelöst und in die Ostasiatische Besatzungsbrigade umgewandelt, die in den Standorten Peking, Tientsin, Langfang, Yangtsun, Tangku und Schanghaikwan stationiert war. Gliederung der Ostasiatischen Besatzungsbrigade: 1 Kommandostab mit Verwaltungsbehörden 2 Infanterie-Regimenter mit je 6 Kompanien, davon 1 Kompanie beritten 1 Eskadron Jäger zu Pferde 1 Feldbatterie 1 Pionier-Kompanie mit Telegraphen-Detachement 1 Feldlazarett Die Ostasiatische Besatzungsbrigade wurde am 1. Mai und am 11. Dezember 1902 weiter verkleinert und umgegliedert. Am 6. März 1906 wurde auch die Ostasiatische Besatzungsbrigade aufgelöst und durch ein Detachement in Bataillonsstärke ersetzt. Dieses wurde am 5. April 1909 durch eine Einheit der Marine-Infanterie ersetzt, wobei sich die Abwicklung bis in das Jahr 1910 hinzog. Organisatorisch zuständig war die Ostasiatische Abteilung im Preußischen Kriegsministerium (Bestand PH 2). Bearbeitungshinweis: Der Bestand umfaßte zunächst nur drei AE, die zusammen mit den wenigen Akten der Schutztruppen den Bestand RW 51 Kaiserliche Schutztruppen und sonstige Streitkräfte in Übersee bildeten. Im Jahr 2008 kamen neun weitere AE unterschiedlicher Herkunft hinzu und es wurde nun ein eigener Bestand RW 61 gebildet. Der Bestand wurde im Februar 2010 erschlossen. Bestandsbeschreibung: Der Bestand enthält die Unterlagen des Ostasiatischen Expeditionskorps und der Ostasiatischen Besatzungsbrigade, soweit sie im Militärarchiv vorhanden sind. Inhaltliche Charakterisierung: Der Bestand enthält kaum echte Sachakten. Er besteht vor allem aus mehreren Heften deutsch-chinesisches Ortsnamen-Glossar. Erwähnenswert ist eine Druckschrift zu den Standorten Langfang, Yangtsun, Tangku und Schanghaikwan mit zahlreichen Abbildungen. Erschließungszustand: Der Bestand umfaßte zunächst nur drei AE, die zusammen mit den wenigen Akten der Schutztruppen den Bestand RW 51 Kaiserliche Schutztruppen und sonstige Streitkräfte in Übersee bildeten. Im Jahr 2008 kamen neun weitere AE unterschiedlicher Herkunft hinzu und es wurde nun ein eigener Bestand RW 61 gebildet. Der Bestand wurde im Februar 2010 erschlossen. Vorarchivische Ordnung: Die Unterlagen des Ostasiatischen Expeditionskorps und der Ostasiatischen Besatzungsbrigade müssen im wesentlichen als beim Brand des Heeresarchivs 1945 verloren angesehen werden. Es sind lediglich zufällig erhalten gebliebene Stücke überliefert. Diese wurden durch Unterlagen aus dem Umfeld der beiden Verbände, den Niederlassungen in Tientsin, Hankou und Peking ergänzt. Zitierweise: BArch, RW 61/...