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Bauordnungsamt (Bestand)
Stadtarchiv Worms, 018 · Bestand
Teil von Stadtarchiv Worms (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Abt. 18 Bauordnungsamt Umfang: 1129 VE (= 197 Archivkartons u. Überform, 32 lfm = Stand 14.4.2014) Laufzeit: 1840 - 1990 (v.a. 1900 - 1950) I. Zur Entwicklung der Bauverwaltung Aufgrund der erheblichen Zunahme der städtischen Bautätigkeit wurde im Jahre 1891 auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung an Stelle des bisherigen Stadtbauamtes ein selbständiges Hoch- und Tiefbauamt eingerichtet, wobei die Baupolizei beim Hochbauamt angesiedelt war. Ab 1899/1900 wurden die Ämter wieder als Stadtbauamt (unter Stadtbaumeister Georg Metzler, ab 1910 Hermann Hüther) unter weiterer personeller Verstärkung zusammengefasst, wobei folgende Abteilungen bestanden (im Wesentlichen bis 1939): - Kanal- und Straßenbau; - Hafenbauten; - Baupolizei und Bauunterhaltung; - Neubau; - Vermessungsbüro; - Pferdehaltung/Straßenreinigung/Müllabfuhr; - Stadtgärtnerei; - Registratur/Kanzlei. Im Jahre 1939 gab es nach einer Aufteilung des Stadtbauamtes die drei getrennten Ämter - Baupolizei; - Städtisches Hochbauamt (mit der Baupolizei unter der Leitung von Stadtbaurat (seit 1933) Walter Köhler, letzteres umfasste auch die Stadtgärtnerei); - Städtisches Tiefbauamt einschließlich Straßenreinigung und Vermessungsbüro (Leiter: Stadtbaurat Hüther). Die Dezernatseinteilung vom Frühjahr 1946 sah ein Baudezernat (Dezernent: Hanns Schmitt) vor. Nach dem Ausscheiden von Baurat Walter Köhler (1890-1977) im Jahre 1956 wurde die Leitung der Bauverwaltung an Baurat Listmann übertragen. Sie umfasste zu diesem Zeitpunkt - Bauverwaltungsamt (einschließlich Mietpreisbehörde); - Amt für Stadtplanung und Bauaufsicht; - Hochbauamt; - Tiefbaufamt; - Vermessungsamt; - Gartenamt. Die Bauverwaltung ist seither mehrfach umorganisiert worden, zuletzt umfassend Anfang 1998 durch die Einrichtung eines Bauamtes aus der Zusammenlegung verschiedener Bauämter sowie der Gründung eines Bauunterhaltungs- und eines Gebäudeverwaltungsbetriebes. II. Struktur und Inhalt Die im Jahre 1996 im Zuge von Umlagerungen eingerichtete Abteilung setzt sich aus den im Zusammenhang mit Abbrüchen von privaten Wohn- und gewerblichen (nicht städtischen) Bauten erfolgenden Aktenablieferungen des Bauordnungsamtes (63) zusammen. Ins Stadtarchiv kam das Material hauptsächlich im Rahmen einer großen Übernahme am 10.02.1993, des Weiteren durch kleinere Abgaben. Überwiegend handelt es sich um baupolizeiliche Genehmigungsverfahren (Einzelfallakten) des Stadtbauamtes bzw. städtischen Hochbauamtes, die nach Straßen oder Firmen angelegt sind. Die über die Zäsur von 1945 weit zurückreichende Laufzeit und der Umfang wie auch die Einheitlichkeit und Eigenart der Aktenführung machte eine Aufstellung als eigene Abteilung sinnvoll. Inhaltlich sind u.a. zahlreiche Akten zu wichtigen Wormser Industrieunternehmen, u.a. Cornelius Heyl AG, Lederwerke Doerr & Reinhart, Delta-Werke, Röhm und Haas, Procter & Gamble, Karl Kübel, Deuka, Elektrizitätswerk Rheinhessen (EWR), Rhenania u.a. hervorzuheben. Besonders für Altlastenuntersuchungen hat sich der Bestand als wertvoll erwiesen. III. Verluste und Kassation Der Umfang der Verluste durch Kriegseinwirkung und vorarchivische Aktenvernichtung (worauf die verhältnismäßig spärliche Überlieferung für Wohnbauten hindeutet) ist nicht mit Gewissheit einzuschätzen. Kassiert wurden bei der Verzeichnung von 2004/05 lediglich 2 Stehordner (Anträgen auf Genehmigung zur Aufstellung von Baugerüsten/-zäunen und Benutzung des Straßenraums zu Bauzwecken aus den 1960er Jahren). IV. Verzeichnung Der Bestand wurde im Jahre 2004 nacheinander durch die Praktikanten Alexander Walkenbach und Philipp Seel unter Anleitung von Frau Rinker-Olbrisch und Herrn Martin Geyer sowie (ab Nr. 354) durch diesen allein nach dem Bär’schen Prinzip verzeichnet. Die Altsignaturen, die ein Teil des Bestandes anlässlich früherer Benutzungen erhalten hatte, wurden bei der Verzeichnung vermerkt. Bei künftigen Abgaben vom Bauordnungsamt soll das Ablieferungsdatum bei der Verzeichnung festgehalten werden. Ein Aktenplan lag bei diesem weitgehend aus Einzelfallakten bestehenden Bestand nicht vor und war auch nicht aus der Beschriftung der Aktenumschläge ersichtlich; die - vorwiegend auf Straßen beruhende - alphabetische Ordnung, in die die Verzeichnungseinheiten im Findbuch gebracht sind, wurde Stadtarchiv hergestellt. Bei in den Titeln angegebenen Hausnummern handelt es sich um die neueren, also seit der Umnummerierung von 1895 normalerweise unverändert gebliebenen Nummern. (Die entsprechenden älteren Nummern finden sich in einer Konkordanz des Wormser Adressbuches für dieses Jahr.) V. Übersicht der Firmen, die nicht nach der Straße, sondern dem Firmennamen eingeordnet wurden (aufgrund Umfang des Firmengeländes, wechselnder oder verschiedener Standorte u.ä.) Chemische Fabriken Worms Chemische Werke Worms-Weinsheim Cornelius Heyl AG, Lederwerke Delta, Chemische Fabrik Deuka, Deutsche Kraftfutterfabrik Doerr und Reinhart, Lederwerke Döss, Heinrich, Möbelfabrik Elektrizitätswerk Rheinhessen Heylsche Lederwerke Liebenau Kaibel und Sieber, Maschinenfabrik und Eisengießerei Kübel, Karl, Möbelwerke Luftlichtbad Procter und Gamble, Waschmittelherstellung Rheinische Strohzellstoff AG Röhm und Haas, Chemische Fabrik Steuernagel, C, Kleiderfabrik VI. Ergänzende Archivbestände Weiteres Material zu diesem Bereich findet sich vor allem in den Archivabteilungen 5 Stadtverwaltung 1815 - 1945 (v.a. Abt. XXVI Bauwesen, auch bei Abt. XXIII Handel und Gewerbe (Pläne von Gastwirtschaften) 6 Stadtverwaltung nach 1945 13 Polizeidirektion (Abt. XXVI und XXIII, wie oben) 17 Wohnungsamt 22 Denkmalpflege 30 Kreisamt (Abt. XIII und XXVI, wie oben) 180 Firmenarchive Darüber hinaus besitzt das Bauordnungsamt Akten und Pläne in größerem Umfang (ca. 15.000 Akten, Stand Mai 2009, ingesamt ca. 165 lfm). Akten werden an das Archiv nur nach erfolgtem Abbruch der betreffenden Gebäude an das Stadtarchiv abgegeben, alle anderen Unterlagen seit dem 19. Jh. befinden sich im Alten Rathausflügel an der Hagenstr. (2.-3. OG). Pläne für städtische und ehemals städtische Gebäude der Zeit ab ca. 1900 werden in der Plankammer der Hochbauabteilung des Bereiches 6 (Planen und Bauen) gelagert. VII. Literatur REUTER, Fritz: Karl Hofmann und das "neue Worms". Stadtentwicklung und Kommunalbau 1882-1918 (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 91), Darmstadt und Marburg 1993 (S. 136-140 zur organisatorischen und personellen Entwicklung der Bauverwaltung von 1885 bis ca. 1910 sowie zu den Personen der Stadtbaumeister, v.a. von Karl Hofmann) Worms, im März 2005, Martin Geyer ( Stand: 4.10.2013 Bö)

Stadtarchiv Worms, 016 · Bestand
Teil von Stadtarchiv Worms (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Abt. 16 Ernährungs-, Wirtschafts- und Landwirtschaftsamt (1939-1951) Umfang: 16 Archivkartons (= 107 Verzeichungseinheiten) Laufzeit: 1939 - 1951 Zur Geschichte des Amtes Das Amt wurde im August 1939 eingerichtet und mit der Durchführung aller Aufgaben auf dem Gebiet der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und anderen bezugsbeschränkten Gütern betraut. Es bestand zunächst aus dem Ernährungsamt und dem Wirtschaftsamt unter einem gemeinsamen Amtsleiter. Im Laufe des Rechnungsjahres 1946 wurde dem Ernährungsamt eine Abteilung A als Erfassungsabteilung für Landwirtschaftsprodukte angegliedert. Das bisherige Ernährungsamt wurde nun als Ernährungsamt Abt. B oder Worms-Stadt bezeichnet. Anfang 1948 trat an Stelle dieser Abt. A das Landwirtschaftsamt, das als dritte selbständige Dienststelle neben Ernährungsamt und Wirtschaftsamt trat. Nachdem das Wirtschaftsamt seine Tätigkeit schon am 3.8.1948 eingestellt hatte, endete die Arbeit des Ernährungs- und Landwirtschaftamtes am 1.4.1951. Durch Kriegsverluste ist für die Zeit bis zum 21.2.1945 nur sehr wenig Material aus der vorgehenden Zeit erhalten. Für das Wirtschaftsamt und das Ernährungsamt Abt. A/Landwirtschaftsamt gilt dies auch für die Zeit danach. Struktur und Inhalt der Abteilung Da Altsignaturen oder andere Hinweise auf eine frühere Ordnung am Bestand nicht erkennbar waren, wurde bei der 1997 durchgeführten Verzeichnung eine Gliederung in fünf Gruppen hergestellt (Lebensmittelversorgung; Beschlagnahmungen und Strafen; Finanzielles; Personal, Organisation und Tätigkeit; Sonstiges). Ergänzend sind für die Versorgungslage Akten in Abt. 5 heranzuziehen; vgl. auch Abt. 15.

Stadtarchiv Worms, 186 · Bestand
Teil von Stadtarchiv Worms (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Abt. 186 Familienarchiv Leonhard von Heyl/Nonnenhof (Dep.) Umfang: 307 Archivkartons; ein Karton mit Überformaten; 2,5 lfm mit planliegenden und gerollten Überformaten (= 2165 Verzeichnungseinheiten = 33 lfm, einschl. Filmrollen, Foto-Negative u.a.) Laufzeit: 1760 - 1985 Übernahme und Verzeichnung Nach einem Hinweis von Frau Dr. Mathilde Grünewald (Museum der Stadt Worms) wurde dem Stadtarchiv Ende Juni 2002 bekannt, dass der Inhaber des Heylschen Gutes Nonnenhof (Bobenheim), Herr Dr. Ludwig von Heyl, an einer Übergabe des Familienarchivs seines Onkels Leonhard von Heyl (1924-1983) an das Stadtarchiv interessiert sei. Frau Dr. Grünewald übergab dem Archiv eine von ihr bei einer Besichtigung der zur Aufbewahrung dienenden Räumlichkeiten angefertigte Übersicht mit einer ersten Aufstellung über das im Forsthaus Nonnenhof aufbewahre Material. Das Archiv nahm daraufhin Kontakt mit Herrn Dr. von Heyl auf und vereinbarte dabei, einen Depositalvertrag mit den üblichen Bestimmungen (Eigentumsvorbehalt etc.) abzuschließen. Das Stadtarchiv hat dann durch seinen Leiter Dr. Gerold Bönnen und Frau Dipl.-Archivarin (FH) Margit Rinker-Olbrisch in der ersten Augusthälfte 2002 die in zwei Räumen des zur Renovierung anstehenden Forsthauses lagernden Unterlagen gesichtet, einen ersten Teil direkt vor Ort signiert und verzeichnet (Eingabe als Word-Liste, Titelaufnahme/Laufzeitfeststellung von ca. 800 Verzeichnungseinheiten) und zum Abtransport vorbereitet. Die gesamten Materialien, von denen ein großer Teil in Aktenordnern stehend, der Rest entweder lose (in Kisten) oder als Schnellhefter verwahrt worden ist, wurden am 9.8.2002 mit in das Stadtarchiv verbracht, der verzeichnete Teil wurde direkt im Keller der Ernst-Ludwig-Schule aufgestellt, die unverzeichneten Unterlagen kamen zur weiteren Bearbeitung in das Raschi-Haus, darunter auch ca. 15 35mm-Filmrollen, Fotografien (Negative und Abzüge), Karten und Pläne. Die Verzeichnung der restlichen Unterlagen samt der Erstellung einer Klassifikation und eines Index (s.u.) erfolgte im Zeitraum von August 2002 bis April 2003 durch Margit Rinker-Olbrisch. Der Umfang der Unterlagen beträgt insgesamt ca. 40 laufende Meter (1806 Verzeichnungseinheiten). Kassationen sind bis auf wenige Ausnahmen (Kontoauszüge, Abrechnungen, gedruckte Rundschreiben) unterblieben. Im Frühjahr/Sommer 2010 erfolgte eine Nachverzeichnung der Bestandsunterlagen, die im August 2002 nur mit Aktentitel und Laufzeit in die Word-Liste aufgenommen worden waren (ca. 800 Nummern). Sie wurden nun vertiefend verzeichnet, um auch im Rahmen der Arbeiten zu dem Heyl’schen Sammelband "Die Wormser Industriellenfamilie von Heyl. Öffentliches und privates Wirken zwischen Bürgertum und Adel" als Quellen zur weiteren Auswertung zur Verfügung zu stehen. Gleichzeitig wurden die Sperrfristen entsprechend der Vorgaben des im September 2010 geänderten Landesarchivgesetzes für Rheinland-Pfalz geändert bzw. aufgehoben. Klassifikation Da die Unterlagen bei ihrer Übernahme keine innere Ordnung aufwiesen, wurde im Laufe der Bearbeitung des Materials eine Klassifikation erarbeitet, die die wesentlichen inhaltlichen Schwerpunkte und unterschiedlichen personellen Zusammenhänge und Provenienzen von seiten der beteiligten Familienmitglieder widerzuspiegeln bemüht ist. Nicht immer ließen sich dabei die familiär-privaten von den mit diesen auf das engste verflochtenen geschäftlichen Angelegenheiten der Firma bzw. Firmen und ihrer finanziellen Implikationen trennen. Die Abgrenzungen in der Klassifikation sind daher oft weniger scharf als dies die Gliederung glauben macht. Zudem wurde ein Teil der Unterlagen relativ zügig vor der Übernahme vor Ort in geringerer Tiefe verzeichnet als andere; insbesondere die Unterlagen zur Person Leonhards von Heyl und zur Geschichte des Nonnenhofes sind in der Regel weniger intensiv erschlossen worden als die eigentlichen älteren Archivalien zu Firma und Familie. Inhalt, Wert und Bedeutung Inhaltlich gliedert sich die Abteilung 186 vor allem in drei etwa gleich große Teile: 1. Der persönliche Nachlass des Leonhard von Heyl (persönliche und Studienunterlagen, Korrespondenz, Tätigkeit in Vereinen und Gremien, darunter im Wormser Altertumsverein (Vorsitz 1966-1983), in landwirtschaftlichen Organisationen und in der pfälzischen Landeskirche). Der Zeitraum dieses Teils der Unterlagen liegt zwischen ca. 1940 und dem Tod 1983 mit wenigen Stücken der Zeit kurz danach. 2. Unterlagen zur Entwicklung des seit dem 19. Jahrhundert in Familienbesitz befindlichen Nonnenhofes bei Bobenheim und seiner Bewirtschaftung mit einem Schwerpunkt in der Zeit von ca. 1920 bis 1960. 3. Unterlagen zur Geschichte der Familie von Heyl, darunter zu Cornelius Wilhelm von Heyl (1843-1923), darunter ein Teil seines bislang als verloren geglaubten Nachlasses mit hohem Wert für Fragen der Politik, Mäzenatentum, öffentlichem Wirken und wirtschaftlicher Betätigung. Von besonderem Wert sind unterschiedliche Archivverzeichnisse der Zeit nach dem Tod 1923 (Nr. 582, maschinenschriftlich, ca. 80 S., offenbar unvollständig überliefert), erstellt nach erfolgter Verzeichnung und Ordnung der im Privatarchiv von Freiherr Dr. von Heyl zu Herrnsheim vorgefundenen Akten, November 1928, demnach im Archiv 2827 Mappen in 14 Gruppen vorhanden; Nr. 820; Nr. 821; Nr. 1272 hs. Aufstellung). Etliche Unterlagen betreffen Cornelius Wilhelms Frau Sophie geb. Stein (1847-1915), dazu liegen weitere Archivalien zur Geschichte der Kölner Bankiersfamilie Stein vor. Von besonderem Wert sind Unterlagen zu Cornelius Wilhelms Bruder General Maximilian von Heyl (1844-1925) und seiner Frau Doris (1848-1930) darunter auch zahlreiche Akten zum Heylshof Darmstadt und zu ihren mäzenatischen Aktivitäten in Worms und Darmstadt) sowie Korrespondenz. Für die genannten Persönlichkeiten enthält der Bestand außerordentlich wertvolles Archivmaterial, das unser Wissen über die Geschichte der Familie und ihrer vielfältigen Wirkungen und Aktivitäten auf den Gebieten der Politik und Kunst, dem öffentlichen und wirtschaftlichen Leben - insbesondere auch auf dem Gebiet der Kunstpflege - und auf eine wesentlich erweiterte Grundlage stellt. Umfangreiches Material informiert über die familieninternen Auseinandersetzungen und Konflikte; sehr zahlreiche Korrespondenz gewährt tiefe Einblicke in die personellen Verflechtungen und Kontakte der weitverzweigten Familie. Eine besondere Stellung nimmt die ausgeprägte Selbststilisierung und Selbstdarstellung der Familie und ihrer Angehörigen ein, zu denen der Bestand umfangreiches Material bereithält. Die Original-Fotografien (v.a. Glasplatten mit Privatfotos der Familie von Ludwig Freiherrn von Heyl, 1886-1962) wurden zum Teil durch die Fotoabteilung übernommen und verbleiben dort (vgl. Abt. 186 Nr. 1707). Die zu dem 1944 gehörenden Filmprojekt der Fa. Heyl-Liebenau gehörenden 35mm-Filme befinden sich zurzeit im Bundesarchiv in Berlin, wo sie digitalisiert werden sollen. Die ältesten Unterlagen im Bestand reichen in die Zeit bis ca. 1720 zurück. Der Schwerpunkt der Überlieferung liegt im Zeitraum von ca. 1880 bis ca. 1930. Erhaltungszustand und Benutzbarkeit Zum kleinen Teil sind die Unterlagen durch Feuchtigkeitseinwirkungen beeinträchtigt; zum Teil handelt es sich um sehr brüchiges und im Erhalt gefährdetes Kopierpapier, das zum Teil (K) durch lesbare Fotokopien ersetzt wurde (Nr. 53, 960, 962, 963, 967, 968, 979, 980, 984 -986, 993, 1027, 1060 (K), 1079 (K), 1080 (K), 1094 (K), 1102-1104 (K), 1115, 1198). Aus Gründen des Datenschutzes ist ein Teil der Leonhard Freiherr von Heyl betreffenden Unterlagen (Steuersachen, persönliche Unterlagen) für die Benutzung gesperrt; Ähnliches gilt für private Belange einiger anderer Familienmitglieder. In Zweifelsfällen ist das Archiv gehalten, sich mit dem Eigentümer in Verbindung zu setzen. Verwandte und ergänzende Archivabteilungen im Stadtarchiv In erster Linie sind hier zu nennen: - 170/26 Familie von Heyl - 180/1 Heylsche Lederwerke Liebenau - 185 Familien- und Firmenarchiv Ludwig Cornelius Freiherr von Heyl (Depositum) Mit letztgenanntem Bestand weist die Abt. 186 sehr enge Verflechtungen auf; die hier befindlichen umfangreichen Unterlagen werden in erfreulicher Weise ergänzt. (zu weiteren Informationen vgl. die Beständeübersicht des Stadtarchivs) Literatur Die Wormser Industriellenfamilie von Heyl. Öffentliches und privates Wirken zwischen Bürgertum und Adel, hg. v. Gerold BÖNNEN u. Ferdinand WERNER, Worms 2010 (538 S., ca. 600 Abb., grundlegender Sammelband zu verschiedensten Aspekten, darunter Beitrag über die Nachlässe und ihre Verzeichnung durch Margit Rinker-Olbrisch) BÖNNEN, Gerold (Bearb.), Das Stadtarchiv Worms und seine Bestände, Koblenz 1998 (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz 79) (S. 39f., S. 173-178 mit weiterer Lit.) KRIEGBAUM, Günther, Die parlamentarische Tätigkeit des Freiherrn C. W. Heyl zu Herrnsheim, Meisenheim 1962 (Mainzer Abhandlungen zur mittleren und neueren Geschichte 9) KÜHN, Hans, Politischer, wirtschaftlicher und sozialer Wandel in Worms 1798-1866 unter besonderer Berücksichtigung der Veränderungen in der Bestellung, den Funktionen und der Zusammensetzung der Gemeindevertretung, Worms 1975 (Der Wormsgau, Beiheft 26) Stiftung Kunsthaus Heylshof. Kritischer Katalog der Gemäldesammlung, bearb. v. Wolfgang SCHENKLUHN, Worms 1992 (darin: Klaus HANSEMANN, Der Heylshof: Unternehmerschloß und Privatmuseum, S. 1950; Judith BÜRGEL, "Da wir beide Liebhaberei an Antiquitäten besassen". Zur Gemäldesammlung von Cornelius Wilhelm und Sophie von Heyl, S. 51-71) Dr. Gerold Bönnen/Margit Rinker-Olbrisch Worms, im Juni 2003 / Oktober 2010 Nachtrag Im Februar 2014 machte Herr Dr. Ludwig v. Heyl (Nonnenhof) auf neuerlich aufgefundene Unterlagen aufmerksam, die aus dem Besitz seines Onkels Leonhard noch im sog. Försterbau lagerten. Die Stücke wurden am 27. Februar durch Frau Margit Rinker-Olbrisch und Archivleiter Herr Dr. Gerold Bönnen gesichtet und großenteils zur Ergänzung des Bestandes Abt. 186 übernommen. Die Verzeichnung wurde von Frau Rinker-Olbrisch bis Ende März abgeschlossen. Es kamen 129 neue VE (davon 17 Unternummern) zum Bestand Abt. 186 hinzu. Das Material, teilweise großformatig, umfasst Schriftgut, zahlreiche Fotografien (auch Alben) und Grafiken. Dem Bestand Abt. 185 (Familien- und Firmenarchiv Ludwig C. Freiherr von Heyl) wurden vier eindeutig Ludwig C. von Heyl bzw. seinem gleichnamigen Sohn zugehörige Stücke eingegliedert. Allerdings wurden einzelne Ludwig C. von Heyl betreffende Archivalien, die Leonhard von Heyl in seinen Bestand integrierte hatte, auch in diesem Zusammenhang belassen und in die für Ludwig C. von Heyl und seine Ehefrau Eva-Marie von Heyl geb. von der Marwitz vorgesehene Klassifikationsgruppe in Abt. 186 eingefügt. Im Neuzugang befanden sich u.a. Zeitungsausgaben (mehrfach) zum Ableben, den Trauerfeierlichkeiten und der Beisetzung von Cornelius Wilhelm Freiherr von Heyl zu Herrnsheim (+ 1923) sowie eine Bibel und ein Gesangbuch aus dem Besitz der Alice von Heyl (1881-1969), wobei Letzteres einen von Otto Hupp gestalteten Ledereinband aufweist (Abt. 186 Nr. 1805). Erfreulich ist, dass mit der Übernahme Gesellschafts- und Besuchsbücher (beginnend ab 1894-1899, folgt Lücke bis 1909, endigend 1914; Abt. 186 Nr. 1806-1809) dem Bestand zugeführt werden konnten, die Auskunft über das gesellschaftliche Leben im Heylshof Worms, Schloss Herrnsheim und Jagdgesellschaften geben. Wichtig für die Rekonstruktion des ehemaligen Archivs von C. W. von Heyl ist das umfangreiche nahezu vollständige Archivverzeichnis (Abt. 186 Nr. 1813), das zusammen mit den schon vorhandenen wenigen Teilen (Abt. 186 Nr. 582) nun komplett vorliegt. Weiterhin ist hervorzuheben ein Album im Charakter eines Stammbuches, das Cornelius Wilhelm von Heyl von seinen Eltern geschenkt worden war und Eintragungen von Verwandten, Freunden usw. insbesondere aus der Zeit seines Aufenthaltes im Institut der Herrnhuter Brüdergemeine in Neuwied enthält (Abt. 186 Nr. 1829; Laufzeit 1856-1859). Einzelne Stücke der übernommenen Archivalien tragen schmuckvolle Ledereinbände, hier sollen zwei hervorgehoben werden. Zum einen handelt es sich um ein "Photographisches Album von Sehensüwrdigkeiten der Stadt Worms" (1881; Abt. 186 Nr. 1880), das seinerzeit vermutlich in Zusammenhang mit der Museumsweihe im Paulusstift heraugegeben wurde sowie ein Fotoalbum "Zur Erinnerung an den Fackelzug 8. April 1886" anlässlich der Erhebung in den Adelsstand (Abt. 186 Nr. 1881) mit zahlreichen Gruppenaufnahmen (versch. Personengruppen aus der Lederfabrik), gefertigt von dem Wormser Fotografen Fritz Winguth. Daneben finden sich Fotoalben von Sophie von Heyl (1918-1980) von ihrem Aufenthalt in der Frauenschule Metgethen (bei Königsberg) und in der Diakonissenanstalt in Halle, Urlaub u.a. und Alben von Leonhard von Heyl. Von diesem wurden außerdem Korrespondenzserien mit Briefen an seine Eltern übernommen. Sie setzen in seiner Kindheit (ab 1932) ein, umfassen seine Kriegs- und Studienzeit und enden 1959. Von den großformatigen Stücken (Fotografien, Grafiken) sticht eine großformatige Fotografie des Heylshofs in Darmstadt hervor, die teilweise mit einer Zeichnung für einen projektierten großzügigen jedoch nicht ausgeführten Anbau überklebt ist (Abt. 186 Nr. 1894). Diese Skizze könnte von dem Architekten Gabriel von Seidl stammen. C. Battenfeld zeichnete detailliert diverse Plastiken und Baulelemente, die vermutlich dem Heylshof Darmstadt zugeordnet werden können (ein großformatiges Blatt, Abt. 186 Nr. 1894). Margit Rinker-Olbrisch Worms, im April 2014

Kleine Erwerbungen/Einzelstücke (Bestand)
Stadtarchiv Worms, 202 · Bestand
Teil von Stadtarchiv Worms (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Abt. 202 Kleine Erwerbungen/Einzelstücke Umfang: 52 Archivkartons (= 335 Verzeichnungseinheiten = 8 lfm, inkl. 0,5 lfm Überf.) Laufzeit: 1495 - 2008 Die Abteilung enthält Einzelstücke und kleinere Konvolute unterschiedlichen Inhalts und unterschiedlicher Provenienz, die dem Archiv seit etwa 1890 meist als Geschenke (zum geringeren Teil Ankäufe) übergeben wurden. Daneben dient die Abteilung seit 1997/98 auch der Aufnahme kleinerer Erwerbungen und Nachlaßsplitter, die wegen des geringen Umfangs oder ihres Sammlungscharakters nicht in die Abt. 170 (Nachlässe) eingegliedert werden können. Ergänzend siehe daneben v.a. Abt. 204 und 203. Das Material wird im Findbuch rein chronologisch ausgewiesen, da eine innere Ordnung der Sammlung nicht vorhanden ist. Die Unterlagen wurden zwischen März und Mai 2008 auf der Basis älterer masch. Listen neu in Augias verzeichnet und erfahren seither stetigen Zuwachs. Worms, im Mai 2008 (20.12.2013: nach Klassifikation und weiteren Zugängen: 310 VE) Dr. Gerold Bönnen (Dateierstellung 7.5.2014)

Städtische Kulturinstitute (1934-1979) (Bestand)
Stadtarchiv Worms, 020 · Bestand
Teil von Stadtarchiv Worms (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Abt. 20 Städtische Kulturinstitute Umfang: 160 Archivkartons (= 1271 Verzeichnungseinheiten = 21 lfm) Laufzeit: 1879 - 1980 Zur Geschichte der Kulturinstitute Im Jahre 1934 wurde in den ’Städtischen Kulturinstituten’ die Leitung des seit 1928/30 Städtischen Museums (vorher Eigentum des Altertumsvereins), des seit 1898 hauptamtlich besetzten Stadtarchivs, der zunächst dem Altertumsverein gehörenden, 1906 der Stadt übereigneten Stadtbibliothek (Wissenschaftliche Bibliothek und Volksbücherei, 1879 als Vereinsbibliothek gegründet) und der seit 1913 bestehenden Gemäldegalerie unter dem Direktorat von Dr. Friedrich Maria Illert (1892-1966) zusammengefasst (vgl. auch Einleitung zur Archivgeschichte). Die Zusammenfassung dieser Einrichtungen unter einem Leiter (1934-1958 Dr. Friedrich Maria Illert, 1959/60-1979 Dr. Georg Illert) bestand bis zur Auflösung und Aufteilung auf einzelne Ämter zum 31.12.1979. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Ämter 41 (Kultursekretariat), 42 B (Bibliotheken), 43 V (Volkshochschule), 45 M (Museum) und 47 A (Stadtarchiv) eingerichtet. Nach 1945 erstreckte sich die Zuständigkeit der nach der Zerstörung des ’Bergklosters’ (Domizil seit 1933) zunächst im Museum im Andreasstift, dann ab 1963 im Haus der Kulturinstitute bzw. zur Münze beheimateten Kulturinstitute neben den genannten Institutionen auch auf die 1947 nach gescheiterten Anläufen der Zeit der Weimarer Republik (1919/26) errichtete Volkshochschule. Dies gilt auch für die von Illert seit Ende 1945 für die Stadt und den Landkreis Worms betriebene Denkmalpflege sowie die nach ersten Überlegungen aus der Zeit um 1941/42 von Ende 1945 bis 1951 bestehende städtische Terra-Sigillata-Manufaktur. Diese fungierte zunächst als städtischer Betrieb, der in städtischer Regie historischen Vorbildern entsprechende Keramik herstellte und ging im Frühjahr 1951 im Wege der Verpachtung in private Hände über. Erschließung und Abgrenzung Die Akten wurden in mehreren Ablieferungen und Verzeichnungsschichten in das Archiv abgegeben. Mit der im Herbst 2007 abgeschlossenen Bearbeitung konnten seit den 1980er Jahren laufende Bemühungen um Bildung des Bestandes, Erschließung und Abgrenzung zum Ende gebracht werden; zuletzt wurden noch 1995 Akten übernommen. Auf diese Weise können zahlreiche Aspekte kommunaler Kulturpolitik zwischen den 1920er Jahren und ca. 1980 umfassend erforscht werden. Eine Abgrenzung zu den Akten der Nachfolgeämter (vgl. Abt. 6, ab 1980) ist inzwischen erfolgt. Die Klassifikation ist aus der Arbeit am Material entstanden, da eine durchgängige aktenplanmäßige Gliederung nicht vorgefunden wurde. Der Bestand hat insgesamt 1221 Verzeichnungseinheiten und umfasst 154 Archivkartons und 2 Überformate. Die Laufzeit reicht von 1877, 1890 bis 1981, 1990. Zum Inhalt der Abteilung Aufgrund des Verlustes eines nicht unerheblichen Teils der Dienstregistratur der Institute für die Zeit vor 1945 durch Kriegseinwirkung liegt der zeitliche Schwerpunkt der Überlieferung in der Zeit danach. Die Gründungsumstände und die Tätigkeit der Kulturinstitute bis zum Zweiten Weltkrieg sind nur begrenzt aus den Akten erkennbar. Für die Zeit nach 1945 befinden sich neben Unterlagen über die genannten Einrichtungen und dabei vor allem ihrem Wiederaufbau auch zahlreiche die jüdischen Stätten, verschiedene Vereine und wissenschaftliche Gesellschaften betreffende Materialien sowie umfangreiche Korrespondenz in den Akten. Gesondert besteht daneben die Abt. 22 mit Unterlagen der Denkmalpflege (vgl. dort). Ergänzende Archivbestände Aufgrund der starken Position des Direktors Dr. Friedrich Illert kam es zu einer engen Verzahnung des Materials mit seinem von den Akten nicht immer eindeutig getrennten Nachlass (Abt. 170/16), dessen zeitlicher Schwerpunkt ebenfalls klar nach 1945 liegt; dazu wird das noch unverzeichnete Nachlassgut seines Sohnes (Abt. 170/17), das erst 2006 übernommen werden konnte, von Belang sein. Wichtig ist das ergänzende Aktenmaterial in den Akten der Stadtverwaltung (Abt. 5, Abt. 6); hinzu kommt das von 1945 bis 1956 bestehende Stadttheater. Wichtig wegen zahlreicher Überschneidungen und vor allem wegen des Museums sind die Unterlagen des Altertumsvereins (Abt. 75); zudem finden sich in der Zeitgeschichtlichen Sammlung ( Abt. 204) und in der Dienstbibliothek relevante Unterlagen. Für die Zeit vor 1933 sei verwiesen auf Abt. 170/23 Nachlass-Splitter Erich Grill. Die Abteilung 22 (Denkmalpflege) umfasst die aus der Tätigkeit Illerts als Denkmalpfleger hervorgegangen Materialien; auch die aus Abt. 20 hervorgegangenen Akten zur Denkmalpflege und zum Wiederaufbau von Worms wurden dort (mit Herkunftsnachweis) eingeordnet. Sehr umfangreiches Fotomaterial mit einem besonderen Schwerpunkt im Bereich der kulturellen Institutionen verwahrt die Fotoabteilung. Literatur Regelmäßige Tätigkeitsberichte der Kulturinstitute finden sich in den Bänden 2 bis 13 der von ihnen gemeinsam mit dem Altertumsverein herausgegebenen Zeitschrift ’Der Wormsgau’; Reuter, Dr. Friedrich M. Illert; G. Illert, 100 Jahre Altertumsverein Worms; Johannes, Geschichte; Beständeübersicht (1998), Einleitung S. 18ff.; Geschichte der Stadt Worms, hg. v. Gerold Bönnen, Stuttgart 2005 (div. Betreffe und weitere Lit.)

Stadtverwaltung Worms 1815-1945 (Bestand)
Stadtarchiv Worms, 005 · Bestand
Teil von Stadtarchiv Worms (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Abt. 5 - Stadtverwaltung Worms 1815-1945 Umfang: 1160 Archivkartons (= ca. 181 lfm), dazu ca. 120 lfm gebundene Urkunden zur Rechnung der Stadt, der städt. Werke, Betriebe u. Einrichtungen (ca. 1880-1935, großent. unverz.) Umfang nach Verz.- u. Konvert.-abschluss (Juli 2004, aktualis. bzw. konvert., lfd. ergänzt, zuletzt 18.10.2012 = Zusammenführung der beiden Dateien in Augias): 7742 VE (mit UnterVE: 7793) Laufzeit: 1815 - 1945 I. Inhalt und Umfang II. Abgabeschichten III. Verluste und Kassation IV. Zustand und Lagerung V. Findbücher und weitere Findmittel VI. Ergänzende Archivbestände VII. Zur Geschichte der Stadtverwaltung VIII. Literatur I. Inhalt und Umfang Der Bestand enthält Akten, Amtsbücher und Urkunden der Stadtverwaltung Worms für den Zeitraum 1815 - 1945 mit dem Schwerpunkt auf der Zeit vom Ende des 19. Jh. bis in die 1920er Jahre, dazu vereinzelt Stücke mit darüber hinausreichenden Laufzeiten abzüglich der Bereiche, deren Schriftgut in den Archivabteilungen 11. Meldekarteien 12. Standesamt 13. Polizeidirektion 14. Gewerbegericht 15. Lebensmittelamt 16. Ernährungs-, Wirtschafts- und Landwirtschaftsamt 17. Wohnungsamt 18. Bauordnungsamt 20. Kulturinstitute zu finden ist, die aufgrund der Menge des erhaltenen Materials und vom Hauptbestand getrennter, geschlossener Abgabe und Lagerung als selbständige Abteilungen wie vorgefunden belassen wurden und zum Teil bereits verzeichnet sind. Darüber hinaus werden in der Plankammer von Amt 60.2 Bauamt-Hochbau Pläne für städtische und ehemals städtische Gebäude der Zeit ab ca. 1900 gelagert. Weiteres noch bei den Ämtern lagerndes Material ist derzeit nicht bekannt. Die Aktenumschläge trugen (und tragen, sofern nicht aufgrund schlechten Zustandes Erneuerung notwendig war) zumeist Aufdrucke oder -schriften, die sie dem (Ober)Bürgermeister oder der Bürgermeisterei, in den 1920er - 1940er Jahren auch der Stadtverwaltung zuordnen. Nur selten erscheinen besondere städtische Dienststellen, nämlich - Stadtbauamt (ca. 70 Akten, zuweilen sachlich und zeitlich parallel zu denen des Oberbürgermeisters, (vor allem bei Akten betr. Wormser Denkmäler), mit Abteilungs- und Abschnittsangaben, die auf einen abweichenden Registraturplan deuten, - Versicherungs-/Fürsorge-/Wohlfahrts- und Jugendamt, Hessischer Bezirksfürsorgeverband Stadt Worms (wechselnde Namen und Kombinationen, ca. 25 Akten), ebenfalls oft mit Abschnitts- und Nummernangaben eines eigenen Registraturplans, - Mieteinigungsamt, Städtische Fürsorgestelle für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene (jeweils wenige Akten) Die hier vorhandenen Akten dürften damit die einzigen Reste der Registraturen der genannten Dienststellen sein, wobei besonders bei den beiden erstgenannten Ämter die Verluste enorm gewesen sein müssen und vermutlich sogar erst nach 1945 durch Aktenvernichtung ohne Hinzuziehung des Stadtarchivs eintraten. Auch Akten von Polizeiamt/Polizeiverwaltung wurden in ca. 25 Fällen im Bestand aufgefunden und in diesem Zusammenhang belassen, ferner ganz vereinzelt auch weiterer Ämter, deren Überlieferung im Stadtarchiv gut ist (Bereich der Abt. 11 - 20, siehe oben). Als Vorprovenienz erscheint mehrfach (vor allem in den Akten betr. Wirtschaftskonzessionen) das Kreisamt Worms. II. Abgabeschichten und nachträglich eingegliederte Teile des Bestandes Der Bestand wurde etwa seit 1900 mit einem Schwerpunkt in den 1920er Jahren vom Stadtarchiv übernommen, worüber aber im einzelnen keine Aufzeichnungen vorliegen. Nachweisbar waren auf den Aktenschürzen, in denen er bis zur Verzeichnung stehend gelagert wurde, die Abgabeschichten A, B, C, D und vereinzelt E. Dazu kamen eine größere Ablieferung der Stadtwerke im Jahre 2002 (betr. die Straßenbahn) sowie einige Akten, die von städtischen Ämtern nachträglich abgeliefert wurden. In Abt. 5 geschlossen eingegliedert wurden im Zuge der Verzeichnung außerdem die aufgelösten Abteilungen 64 (Stipendienstiftung Cornelius Heyl), 65 (Weißescher Stipendienfonds) sowie Einzelstücke aus Abt. 6, darunter die bisher als Abt. 6 U geführten Urkunden des 20. Jh. vor 1945. Die Abteilungen 3 (Protokolle 19./20. Jh.) und 4 (Rechnungen 19./20. Jh.) waren schon zuvor aufgelöst und entsprechend ihrer zeitlichen Zugehörigkeit Abt. 5 zugerechnet worden, womit ein gleicher Zustand wie bei den Abteilungen 1 und 2 erreicht wurde. Zu Schicht A gibt es eine im Archiv gefertigte maschinenschriftliche Übersicht (jetzt Abt. 206 Alte Findbücher Nr. 4), die zeigt, dass Abt. 5 A auch Akten der Zeit der Munizipalität (1792 - 1813) enthielt, die jetzt in Abt. 2 eingegliedert sind. Die Laufzeit der Akten reichte bis etwa der Mitte des 19. Jh., geordnet waren sie nach dem Registraturplan für die Großherzoglich Hessischen Bürgermeister von 1837 (Originalplan in Abt. 13 Nr. 1019). Für Schicht B, die Akten von 1792 bis 1906, hauptsächlich der 2. Hälfte des 19. Jh. umfasste, existiert in Abt. 206 Nr. 4 eine gleiche Übersicht, ebenfalls gemäß der Ordnung des Registraturplans von 1837. Außerdem gibt es ein handschriftliches Verzeichnis, das anscheinend in einem Zuge und vermutlich bald nach 1906 angelegt wurde (Abt. 206 Nr. 11). Dieses Verzeichnis unterscheidet sich von dem maschinenschriftlichen hauptsächlich dadurch, dass in erheblichem Umfang Akten aufgeführt werden, die in dem jüngeren Verzeichnis fehlen, auch bei der Neuverzeichnung nur teilweise wieder auftauchten und somit in der Zwischenzeit kassiert oder verlorengegangen sein müssen. Es enthält auch handschriftliche Nachträge der Archivangestellten Frl. Sauerwein (im Dienst bis 1986) betr. Akten, die, aus unbekannten Gründen im alten Verzeichnis nicht genannt, inzwischen aufgetaucht und dem Bestand eingegliedert worden waren, sowie lose inliegend eine Notiz von Archivdirektor Reuter mit Anmerkungen zu den Schichten A, B und C. Auch zu Schicht C, die von Akten der Zeit zumeist nach ca. 1906 - 1931 gebildet wurde, ist ein altes handschriftliches Verzeichnis vorhanden (Abt. 206 Nr. 12). Es entspricht dem Registraturplan für die Großherzoglich Hessischen Bürgermeistereien von 1908, wobei es allerdings unterhalb der mit römischen Zahlen bezeichneten Abteilungen keine Abschnitte, sondern nur fortlaufenden Nummerierung zeigt. Diese Art der Signierung findet man auch teilweise auf den zeitlich folgenden Akten bis zum Jahre 1945; ein 1932 im Entwurf vorliegnder Aktenplan mit Dezimalklassifikation (Abt. 5 Nr. 6631) hat keine Spuren hinterlassen. Zu einer Revision und Maschinenabschrift kam es hier nicht, doch es finden sich jüngere handschriftliche Nachtragungen von verschiedener Hand. Für die Schichten D und E, Ablieferungen von geringerem Umfang, existieren keine Verzeichnisse. III. Verluste und Kassation Durch den Bombenangriff vom 21.02.1945 war "vornehmlich der Verlust der in mehreren Geschossen im Cornelianum eingemauerten Bestände zu beklagen, wobei vor allem erhebliche Teile der jüngeren Akten der Stadtverwaltung verloren gegangen sind. Das genaue Ausmaß der Archivalienverluste, das bei den neueren Akten bei etwa 30 bis 50 Prozent gelegen haben mag, lässt sich kaum noch mit Gewissheit ermitteln" (Bönnen, Stadtarchiv, S. 22). In Anbetracht dieser und der - wohl davon zu trennenden - oben bei Schicht B vermerkten Verluste wurde von jeder weiteren Kassation durch das Stadtarchiv abgesehen. Der Zeitraum der dichtesten Aktenüberlieferung erstreckt sich vom Ende des 19. bis in die 1920er Jahre. IV. Zustand und Lagerung Die zu Beginn der Verzeichnung gebündelt und stehend aufbewahrten Akten wurden ebenso wie die Bücher, soweit möglich, im üblichen Verfahren in Archivkartons umgebettet. Bei den von den Stadtwerken im Jahre 2002 übernommenen Akten zur Straßenbahn musste der ungewöhnliche Zustand, dass die ursprüngliche lose in Aktendeckeln angelegten Akten allesamt abgelocht in Stehordnern steckten, rückgängig gemacht werden. Ansonsten traten Stehordner, Schnellhefter oder gar Fadenheftung nur vereinzelt auf. Die Rechnungen des 19./20. Jh. sind als letzter Teil des Bestandes derzeit (Mai 2004) erst teilweise verzeichnet und werden weiterhin - aufgrund ihres Umfangs und seltener Benutzung - in zwei Räumen im Dachgeschoss des Ämterhauses im Adenauerring gelagert. Ein Archivkarton mit der Aufschrift "Schimmelbefall" enthält die wenigen betroffenen Stücke des im Allgemeinen gut erhaltenen Bestandes (Karton Nr. 1140). V. Findbücher und sonstige Findmittel Der Bestand wurde unter Zugrundelegung der Ordnung nach Abteilungen und mit gelegentlicher Abweichung bei den Abschnitten gemäß dem Registraturplan von 1908 ganz überwiegend auf Karteikarten verzeichnet und seit 1992 in den PC (F & A-Datei) eingegeben. Ausdrucke dieser Datei befindet sich in den drei Exemplaren der Findbüchern Nr. 6a und 6b. Der hier verzeichnete Teil des Bestandes reicht bis Abt. XVI (Armen- und Wohltätigkeitspflege) gemäß dem Registraturplan von 1908; allerdings sind auch in dem unten genannten zweiten Teil der Verzeichnung sehr viele Stücke enthalten, die diesen Abteilungen zugehören. Der zweite Teil des Bestandes (ab Abt. XVI, dazu aber auch viele Stücke, die den Abt. I - XV angehören) wurde in das seit dem Jahre 2001 verwendete Programm "Augias Archiv" eingegeben. Ausdrucke dieses Teils befinden sich in den drei Exemplaren der Findbücher Nr. 6c - 6d. Von den als letzter Teil des Bestandes bisher noch nicht vollständig bearbeiteten Urkunden und Rechnungen des 19./20. Jh. ist ein kleiner Teil, der in den Hauptbestand geraten war, schon im Findbuch unter der jeweils einschlägigen Abteilung verzeichnet; nach vollständiger Verzeichnung werden die Serien voraussichtlich als Excel-Datei ausgedruckt und den Findbüchern beigefügt. Der ursprünglich in F&A eingegebene Bestandsteil lag bis Herbst 2009 nur als Word-Datei (Ausdruck) vor und wurde durch einen externen Dienstleister bis November 2009 nach Augias konvertiert (eigener Bestand Abt. 005_). Eine Zusammenführung in Augias ist im November 2012 erfolgt. Durch punktuelle Übernahmen aus der Verwaltung kommen immer noch vereinzelt Akten in den Bestand, so etwa durch Abholung von Akten der Wohlfahrtsverwaltung aus dem Keller der Akten des Sozialamtes Ende Mai 2009 und durch Abgabe von etwa 50 Aktenbänden des städtischen Fuhrhofes (EBWO) Anfang 2011. VI. Ergänzende Archivbestände Von den Beständen des Stadtarchivs können vor allem die übrigen Bestände städtischer Provenienz herangezogen werden: Abt. 2, 11 - 18 und 20. Eine erhebliche Menge ergänzenden Archivmaterials birgt vor allem die reichhaltige Abteilung 30 (Hessisches Kreisamt Worms), außerdem enthalten viele weitere Abteilungen des Stadtarchivs Material zur Dokumentation der Stadtgeschichte für den Zeitraum von 1815 bis 1945. Von den Beständen des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt seien hier - in erster Linie für die Zeit von ca. 1900 bis 1945 - vor allem folgende genannt: G 5 Reichsstatthalter (1933-1945) G 11 Ministerium des Innern (vgl. hier v.a. Konv. 91 Stiftungen) G 12 Polizei (u.a. Geheime Staatspolizei) G 15 (Kreis) Worms G 28 (Amtsgericht) Worms G 31 Finanzministerium Siehe insgesamt zu den Beständen in G: Bestände Darmstadt, S. 218-362; des weiteren: J 16 Wasserbauamt/Wasserstraßenamt Worms, 1844-1964 N 1 NSDAP-Kreisleitung Worms VII. Zur Geschichte der Stadtverwaltung Vgl. im Folgenden, vor allem Bönnen, Stadtarchiv VIII. Literatur Allgemein zum Großherzogtum Hessen siehe Küchler, Friedrich, Das Verfassungs- und Verwaltungsrecht des Großherzogtums Hessen, Darmstadt 4 Bde., 1894-95; Zeller, Wilhelm, Handbuch der Verfassung und Verwaltung im Großherzogtum Hessen, 2 Bde., Darmstadt 1885-86 (beide Arbeiten die Verwaltungsgeschichte nach dem Stand des späten 19, Jh.); Calker, Wilhelm van, Das Staatsrecht des Großherzogtums Hessen, Tübingen 1913 (Das öffentliche Recht der Gegenwart 19) (S. 121-129 zur Orgnisation der Stadtgemeinden nach der Städteordnung von 1911). Wichtig für Behördenaufbau und Staatsverfassung der 1920er Jahre: Staatshandbuch für den Volksstaat Hessen, Darmstadt 1928. Zur politischen Entwicklung des Volksstaates von 1918 bis 1933 vgl. die Einleitung in Franz, Eckhart G./Köhler, Manfred (Hg.), Parlament im Kampf um die Demokratie. Der Landtag des Volksstaates Hessen 1919-1933, Darmstadt 1991 (Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission, NF 6 - Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen) (S. 1-67). Speziell zu Worms: Bönnen, Gerold (Bearb.), Das Stadtarchiv Worms und seine Bestände, Koblenz 1998 (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz Bd. 79, darin u.a.: Aspekte der Wormser Stadtgeschichte, S. 28-44); Reuter, Fritz, Karl Hofmann und "das neue Worms". Stadtentwicklung und Kommunalbau 1882-1918, Darmstadt/Marburg 1993 (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 91 (zu Stadtentwicklung und Kommunalbau in der Zeit von 1882 bis 1918, darin im Anhang u.a. eine Liste der Bürgermeister und Oberbürgermeister von 1813 bis 1918/33, der Gemeinderatsmitglieder und Stadtverordneten 1865 bis 1918, der Ehrenbürgerrechtsverleihungen, der Stadtbaumeister von 1840 bis 1918 und Bevölkerungstabellen sowie fünf Stadtpläne (1860 bis 1910) und eine ausführliche Bibliografie; Süß, Martin, Rheinhessen (zur französischen Besatzung für die Zeit von 1918 bis 1923, auch für Worms). Worms, im Dezember 2012 G. Bönnen