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Description archivistique

Behörden- und Bestandsgeschichte Das Hauptstaatsarchiv Stuttgart verwahrt die Unterlagen der Obersten Landesbehörden des Königreichs bzw. des Volksstaats Württemberg von 1806 bis 1945. Dieses aus zentraler Verwaltungstätigkeit während nahezu anderthalb Jahrhunderten erwachsene Schriftgut ist von hervorragendem, zum Teil weit über die Grenzen des ehemaligen Landes Württemberg hinausreichendem geschichtlichem Quellenwert. Es dokumentiert die staatliche Entwicklung Württembergs von der Napoleonischen Zeit über die Bismarcksche Reichsgründung bis in die 12 Jahre der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, vermittelt aber auch wesentliche Aufschlüsse über die in ständigem Wandel begriffenen kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse im deutschen Südwesten während des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Unterlagen sind bereits für viele wissenschaftliche Untersuchungen genutzt worden. Sie gehören aber nach wie vor zu den am häufigsten eingesehenen Beständen des Hauptstaatsarchivs. Das gewaltige Quellenreservoir, das sie für die historische Forschung jeder Spezialrichtung zur Verfügung stellen (über 2.800 Regalmeter) wird kaum je voll ausgeschöpft werden können. Die Aktenüberlieferung auf Ministerialebene für das 19. Jahrhundert ist, abgesehen vom Ministerium des Kirchen- und Schulwesens, bei dem für die Zeit nach 1850 größere Dokumentationslücken zu verzeichnen sind, ausgesprochen günstig. Neben den Fachministerien der auswärtigen Angelegenheiten, des Innern, des Kirchen- und Schulwesens, der Finanzen, des Kriegswesens sowie der Justiz verfügten auch das Königliche Kabinett und der bis 1911 bestehende Geheime Rat über umfassende Registraturen, die im wesentlichen erhalten sind. Auch die Unterlagen des zur Beratung allgemeiner Staatsangelegenheiten am 1. Juli 1876 geschaffenen Staatsministeriums, das einen Teil der bis dahin dem Geheimen Rat obliegenden Funktionen übernahm, sind für die verschiedensten Bereiche der Staatsführung im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts eine außerordentlich wichtige Informationsquelle. Weniger erfreulich ist die archivische Dokumentation der württembergischen Zentralbehörden für den Zeitraum 1900-1945. Der Zweite Weltkrieg hat hier schwere, unersetzliche Verluste verursacht. Ohne größere Einbußen haben lediglich die Registraturen des Staatsministeriums und des Innenministeriums den Krieg überstanden. Die nach 1900 erwachsenen Unterlagen des Kultministeriums und des Finanzministeriums sind nahezu vollständig vernichtet. Die erhaltenen Akten des Justizministeriums, das Ende 1934 im Zuge der "Verreichlichung" aufgehoben wurde, reichen kaum über den militärisch-politischen Zusammenbruch von 1918 hinweg; für die Zeit der Weimarer Republik und die Anfänge des NS-Staats liegen so gut wie keine Unterlagen dieses Ministeriums mehr vor. Bis auf geringe Restbestände ist auch das Schriftgut des Arbeitsministeriums und des Ernährungsministeriums, die von 1918 bis 1926 bestanden, sowie des 1926 an ihre Stelle getretenen Wirtschaftsministeriums verbrannt. Der wirtschaftliche Wiederaufbau nach 1918, die Maßnahmen Württembergs zur Eindämmung der Arbeitslosigkeit während der Weltwirtschaftskrise und die forcierte Aufrüstung nach 1933 lassen sich daher, was die württembergischen Zentralbehörden betrifft, quellenmäßig nur unzureichend belegen. Einen gewissen Ersatz für das im Zweiten Weltkrieg unwiederbringlich zerstörte Registraturgut der württembergischen Ministerien bieten die in den Staatsarchiven Ludwigsburg und Sigmaringen verwahrten Bestände von Landesober- und -mittelbehörden, Gerichten und unteren Verwaltungsdienststellen. Keine nennenswerten Verluste durch Kriegseinwirkung haben die zu Beginn des Zweiten Weltkriegs bereits im Hauptstaatsarchiv bzw. im Heeresarchiv Stuttgart befindlichen Unterlagen von Zentralbehörden erlitten, die nach dem Ende der Monarchie in Württemberg aufgelöst worden waren: Königliches Kabinett, Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten und Kriegsministerium. Auch die Akten der||württembergischen Gesandtschaften, von denen nach 1900 nur noch die in Berlin und München bestanden, sind größtenteils erhalten; dasselbe gilt für die Unterlagen der Dienststellen des württembergischen Heeres aus der Zeit bis 1871. An sonstigen in der Zeit zwischen 1806 und 1945 erwachsenen wichtigen Beständen, die im Hauptstaatsarchiv verwahrt werden, sind zu nennen: die Gesetze (1806-1945), die neueren Staatsverträge (1806-1931), die Verträge Württembergs mit seinen Standesherrn und sonstigen Adligen (1806-1920), die Verträge des Staates mit dem Königshaus bzw. der Hofdomänenkammer (1807-1927) sowie die entsprechenden Verträge mit Gemeinden und Privaten (1806-1920). Erhalten sind auch die wertvollen Unterlagen der Landesausschüsse der Arbeiter- und Bauernräte sowie der Soldatenräte aus der Zeit nach der Novemberrevolution (1918-1920). Die Registratur des NS-Reichsstatthalters in Württemberg (1933-1945) wurde bei Kriegsende teils durch Bedienstete der Reichsstatthalterei selbst, teils durch amerikanische Truppen vernichtet; der Forschung steht nur noch ein kleiner Restbestand zur Verfügung. Seit dem Erscheinen der 1. Auflage dieser Übersicht im Jahr 1975 sind an den überlieferten Unterlagen aus der Zeit von 1806 bis 1945 umfassende Ordnungs- und Erschließungsarbeiten geleistet worden. Insbesondere die Bestände des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, des Staatsministeriums, des Kriegsministeriums, des Kultministeriums sowie die jüngere Überlieferung des Innenministeriums (nach 1922) wurden systematisch gegliedert und großenteils durch neu erarbeitete, maschinenschriftliche Findbücher erschlossen. Rund 60 % aller Unterlagen (über 1.600 Regalmeter) sind damit heute für die Forschung optimal benutzbar. Während diese Arbeiten bei den Beständen des Staatsministeriums, des Kriegsministeriums und des Kultusministeriums abgeschlossen sind, wird an der Erschließung der besonders problematisch strukturierten Bestände des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten noch jahrelang gearbeitet werden müssen. Erst danach sollen auch die älteren, zwar benutzbaren, aber teilweise doch unzureichenden Findmittel für die Bestände des Königlichen Kabinetts, des Geheimen Rats, Teile des Innenministeriums, des Finanz-, Justiz- und des Wirtschaftsministeriums neu erarbeitet werden. Einen Sonderfall stellt der Geschäftsbereich des Kriegsministeriums dar, dessen Bestände einschließlich aller nachgeordneten Dienststellen insgesamt im Hauptstaatsarchiv verwahrt werden. Die Geschichte dieser Bestände und ihrer Erschließung hat eigene Wege genommen. Die Einleitungen zum Kapitel "Kriegsministerium" und den entsprechenden Untergruppen schildern dies und sind deshalb etwas umfangreicher ausgeführt. Die Bestände selbst werden seit Mitte der 1980er Jahre zur Bestandserhaltung systematisch in Archivboxen verpackt, nach und nach sicherungsverfilmt und durch Erstellung von Duplikatfilmen aus der Nutzung im Original herausgenommen. Literatur Amtliche Publikationen Aufbau und Wirkungskreis der staatlichen Behörden in Württemberg. Bearbeitet im Innenministerium, Januar 1938 Hof- und Staatshandbücher für Württemberg 1807 ff. Regierungsblatt für Württemberg 1806-1945 Regierungsanzeiger für Württemberg 1935-1945 Staatsanzeiger für Württemberg 1850-1934 Das Königreich Württemberg. Eine Beschreibung nach Kreisen, Oberämtern und Gemeinden. Hg. vom K. Statistischen Landesamt, 4 Bände, 1904-1907 Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Hg. von der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, 8 Bände, 1974-1983 Gesamtübersicht über die Bestände der staatlichen Archive Württembergs in planmäßiger Einteilung, bearb. von Karl Otto Müller. (Veröffentlichungen der württembergischen Archivverwaltung, Heft 2) 1937 Übersicht über die Bestände des Staatsarchivs Ludwigsburg, Ober- und Mittelbehörden 1805-1945 (E-Bestände), bearb. von Wolfgang Schmierer. (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Band 38) 1980 Staatsarchiv Ludwigsburg. Gesamtübersicht der Bestände, Kurzfassung. (Werkhefte der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Serie C Heft 1) 1992 Darstellungen, Sammelwerke Adam, Albert Eugen: Ein Jahrhundert württembergische Verfassung, 1919 Aus der Arbeit des Archivars. Festschrift für Eberhard Gönner. Hg. von Gregor Richter. (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Band 44) 1986 Aus südwestdeutscher Geschichte. Festschrift für Hans-Martin Maurer. Hg. von Wolfgang Schmierer, Günter Cordes, Rudolf Kieß und Gerhard Taddey, 1994 Bader, Karl Siegfried: Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 1950 Besson, Waldemar: Württemberg und die deutsche Staatskrise 1928-1933. Eine Studie zur Auflösung der Weimarer Republik, 1959 Bitzer, Friedrich: Regierung und Stände in Württemberg, ihre Organisation und ihr Recht, 1882 Dehlinger, Alfred: Württembergs Staatswesen in seiner geschichtlichen Entwicklung bis heute. 2 Bände, 1951/1953 Erzberger, Matthias: Die Säkularisation in Württemberg von 1802-1810, 1902 Grube, Walter: Der Stuttgarter Landtag 1457-1957. Von den Landständen zum demokratischen Parlament, 1957 Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg hg. von Hansmartin Schwarzmaier. Band 3: Vom Ende des Alten Reichs bis zum Ende der Monarchien, 1992 Ihme, Heinrich: Südwestdeutsche Persönlichkeiten. 2 Bände, 1988 Menzinger, Rosemarie: Verfassungsrevision und Demokratisierungsprozeß im Königreich Württemberg. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte des Parlamentarischen Regierungssystems in Deutschland. (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B Band 56) 1969 900 Jahre Haus Württemberg. Hg. von Robert Uhland, 1984 Riecke, Carl Victor: Verfassung, Verwaltung und Staatshaushalt des Königreichs Württemberg, 2. Aufl. 1887 Sauer, Paul: Der schwäbische Zar. Friedrich - Württembergs erster König, 1984 Sauer, Paul: Württembergs letzter König. Das Leben Wilhelms II., 1994 Sauer, Paul: Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus, 1975 Schnabel, Thomas: Württemberg zwischen Weimar und Bonn 1928 bis 1945/46, 1986 Schneider, Eugen: Zur Geschichte des württembergischen Staatsarchivs, in: Württ. Vierteljahreshefte für Landesgeschichte 12/1903, S. 1-22 Wintterlin, Friedrich: Geschichte der Behördenorganisation in Württemberg. 2 Bände, 1904, 1906 Württemberg unter der Regierung König Wilhelms II. Hg. von Prof. Dr. V. Bruns, 1916 Weitere einschlägige Literatur ist nachgewiesen in: Bibliographie der württembergischen Geschichte. Band 1/1895-Band 11/1974 Landesbibliographie von Baden-Württemberg. Band 1/1978-Band 12/1995.

Inhalt und Sonstiges Die Beständeserie EA enthält die Bestände der Ministerien (und anderer zentraler Dienststellen) des ehemaligen Landes Württemberg-Baden (1945-1952) und des Bundeslands Baden-Württemberg seit 1952. Die Beständeserie wurde 1969 eingerichtet und 1987 neu organisiert. Der Gliederung und Signierung der Bestände liegt jetzt durchgängig folgendes Prinzip zugrunde: Die Bestände sind in der Regel nach den Ressorts der Ministerien eingeteilt; so entspricht EA 1 dem Staatsministerium, EA 2 dem Innenministerium usw. Für die Teilbestände wird dieser Ressortkennzeichnung ein Schrägstrich mit drei folgenden Ziffern angeschlossen. Daraus ergibt sich die Abteilungsgliederung und die fortlaufende Nummer der Ablieferung. Ein Beispiel: Die Signatur EA 3/102 läßt sich folglich auflösen als: - Kultusministerium (EA 3) - Abteilung 1 (EA 3/1) - 2. Zugang (EA 3/102). Teilbestände, die aus aufgehobenen Abteilungen oder von früheren Zuständigkeiten bei einzelnen Ressorts stammen, ebenso abgeschlossene Teilbestände aus der Zeit von 1945-1952 (Württemberg-Baden) werden der Gruppe 0 zugewiesen (Beispiel: EA 1/011). Personalakten erhalten grundsätzlich die Signatur /150 ff. Weitere Ministerialakten aus der Zeit von 1945 bis zur Gründung des Landes Baden-Württemberg verwahren: 1. das Generallandesarchiv Karlsruhe: Landesdirektion Baden, Sitz Karlsruhe, in der die für Nordbaden zuständigen Außenstellen der Ministerien von Württemberg-Baden zusammengefaßt waren. 2. das Staatsarchiv Sigmaringen: Ministerien bzw. Staatssekretariate des Landes Württemberg-Hohenzollern, Sitz Tübingen. 3. das Staatsarchiv Freiburg: Ministerien des Landes Baden, Sitz Freiburg. Ende 1998 umfaßte die Beständeserie EA rund 250 Teilbestände mit rund 5000 lfd. m, davon sind nur knapp 700 lfd. m durch archivfachliche Findbücher erschlossen. Literatur Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart (Kurzfassung). Ministerien und zentrale Dienststellen. Bearb. von Kurt Hochstuhl u.a. Stuttgart 1998 (mschr.), Vorbemerkung S. 2-7.

Archives des ducs d'Urach

Inhalt und Sonstiges Im Jahre 1800 heiratete Herzog Wilhelm von Württemberg (1761-1830), der Sohn Herzog Friedrich Eugens und Bruder König Friedrichs I. von Württemberg, Wilhelmine Freiin von Tunderfeld-Rhodis (1777-1822), die Tochter des Hauptmanns Karl August Freiherr von Tunderfeld-Rhodis und der Theresia geb. Freiin Schilling von Cannstatt. Diese Ehe war aufgrund der Hausgesetze des Hauses Württemberg nicht standesgemäß, weshalb Herzog Wilhelm am 1. August 1801 für seine Nachkommen auf die Thronfolge in Württemberg verzichtete. Herzog Friedrich II. von Württemberg, der spätere König Friedrich I. von Württemberg, erkannte andererseits die Ehe seines Bruders mit Wilhelmine Freiin von Tunderfeld-Rhodis als "vollwirkende Ehe zur rechten Hand" (Zoepfl) an, und Wilhelmine von Tunderfeld-Rhodis erhielt nach ihrer Vermählung den Titel einer Prinzessin von Württemberg. Außerdem verfügte Herzog Friedrich II., dass die Nachkommen aus dieser Ehe den Titel Graf bzw. Gräfin von Württemberg führen sollen. Somit war eine neue Nebenlinie des Hauses Württemberg entstanden. Herzog Wilhelm von Württemberg hatte zwei Söhne, die beide als Offiziere im württembergischen Militär Karriere machten. Der ältere Sohn Graf Alexander (1801-1844) trat auch als Dichter hervor und hielt engen Kontakt zu den Dichtern Justinus Kerner, Ludwig Uhland, Nikolaus Lenau und Gustav Schwab. Der jüngere Sohn Wilhelm (1810-1869) brachte es im württembergischen Militär bis zum General der Infanterie. Neben seinen militärischen Aufgaben nahm er auch künstlerische und wissenschaftliche Interessen wahr. Außerdem baute er Schloss Lichtenstein bei Reutlingen, das bis zur Gegenwart im Besitz des Hauses Urach ist. Am 28. Mai 1867 wurde Graf Wilhelm von König Karl von Württemberg zum Herzog von Urach erhoben. Der Titel eines Herzogs von Urach ging jeweils an den ältesten Sohn des Herzogs über. Die nachgeborenen Nachkommen des Herzogs erhielten am 10. Januar 1868 die Titel Fürst bzw. Fürstin von Urach mit dem bisherigen Namen Graf bzw. Gräfin von Württemberg. Die Mitglieder des Hauses Urach, denen die Anrede Durchlaucht zusteht, hatten bei Hof den Rang vor allen Standesherrn im Königreich, waren aber im Unterschied zu diesen nicht in der Ersten Kammer des württembergischen Landtages vertreten. Außerdem wurde am 30. November 1867 von König Karl ein Fideikommiss für das Haus Urach errichtet. In konfessioneller Hinsicht war das Haus Urach nach dem Übertritt des Grafen Wilhelm im Jahre 1867 zum katholischen Glauben stark katholisch geprägt. Dieses konfessionelle Element wurde noch durch die Heiraten von Mitgliedern der Familie Urach mit Angehörigen katholischer Hochadelsfamilien - wie etwa der Häuser Wittelsbach, Leuchtenberg, Grimaldi, Thun-Hohenstein, Altieri, Liechtenstein, Waldburg-Zeil, Thurn und Taxis, Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst - verstärkt. Das Archiv der Herzöge und Fürsten von Urach Grafen von Württemberg, das bisher auf dem Familiensitz Schloss Lichtenstein verwahrt worden war, gelangte im Jahr 1987 als Depositum unter Eigentumsvorbehalt ins Hauptstaatsarchiv. Innerhalb der Tektonik (Beständegliederung) des Hauptstaatsarchivs erhielten die Bestände des Archivs der Herzöge und Fürsten von Urach - in Anlehnung an die Beständeserie Württembergisches Hausarchiv (G-Bestände) - die Bestandssignaturen GU. Die Unterlagen des Familienarchivs waren bei der Übernahme ungeordnet, so dass erst eine Neuordnung vorgenommen werden musste. Dr. Wolfgang Schmierer, der frühere Leiter des Hauptstaatsarchivs, hat im Jahre 1995 eine erste grobe Vorordnung des Familienarchivs vorgenommen. Er untergliederte dabei das Adelsarchiv in personenbezogene Bestände (Bestände GU 101ff.) und in allgemeine Bestände (GU1-99). Letztere beinhalten die Grundstücks- und Vermögensverwaltung (GU 1ff.), Karten und Pläne (GU 97), Rechnungen (GU 98) sowie Fotoalben und -sammlungen (GU 99). Zudem wurde ein Bestand für Vermischtes und Ungeklärtes (GU 96) gebildet. Die Gliederung der personenbezogenen Bestände b||zw. Nachlässe der einzelnen Familienmitglieder orientiert sich sehr eng an dem Beitrag Wolfgang Schmierers im Biographischen Lexikon des Hauses Württemberg (siehe Literaturangaben). Bei der groben Vorordnung des Familienarchives konnten bei einzelnen Familienmitgliedern keine Nachlassbestände bzw. Archivalien zu den Personen ermittelt werden. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Personen: Eberhard Graf von Württemberg (1833-1896), Wilhelmine (Wilma) Gräfin von Württemberg (1834-1910), Pauline Gräfin von Wuthenau-Hohenthurm (1836-1911), Karl Alexander Graf von Württemberg (1839-1876), Eugenie Gräfin von Württemberg (1848-1867), Elisabeth Fürstin von Urach geb. Theurer (1899-1988), Rosemary Fürstin von Urach Gräfin von Württemberg geb. Blackadder (1901-1975), Ute Fürstin von Urach Gräfin von Württemberg geb. Waldschmidt (1922-1984), Iniga Fürstin von Urach Gräfin von Württemberg geb. Prinzessin von Thurn und Taxis (geb. 1925). Daher wurden an den entsprechenden Stellen in der Beständeübersicht Lücken gelassen. So kommt es, dass die Bestandssignaturen GU 109-112, GU 115, GU 125, GU 130, GU 131 und GU 133 nicht belegt sind. Die Lücken wurden für den Fall eingerichtet, dass sich bei der Erschließung des Familienarchives doch noch Material zu den betreffenden Personen findet. Auch kann nicht ausgeschlossen werden, dass Unterlagen zu den genannten Personen abgegeben werden. Zu einzelnen Persönlichkeiten sind sowohl in der GU-Beständerserie als auch in der G-Serie (Württembergisches Hausarchiv) Bestände vorhanden: Im Einzelnen sind dies: Wilhelm Herzog von Württemberg (GU 101, G 253), Wilhelmine Prinzessin von Württemberg (GU 102, G 254), Alexander Graf von Württemberg (GU 103, G 290), Wilhelm (I.) Herzog von Urach (GU 105, G 302), Florestine Herzogin von Urach (GU 107, G 303) und Marie Gräfin von Taubenheim (GU 108, G 306). Innerhalb der Rubrik der personenbezogenen Bestände bilden die drei Bestände GU 201 bis GU 203 eine Sondergruppe. Bei diesen handelt es sich um personenbezogene Bestände bzw. Nachlässe von Personen, die zwar nicht zum Haus Urach gehören, aber enge Kontakte zu diesem unterhielten. Der Bestand GU 201 umfasst beispielsweise Unterlagen von Prälat Konrad Kümmel (1848-1936), der lange Zeit Schriftleiter des Katholischen Sonntagsblattes und des Deutschen Volksblattes war. Die Bestände GU 202 und GU 203 beziehen sich auf Bertha von Biegeleben und Anna Freifrau Hiller von Gärtringen geb. von Salviati, die beide als Hofdamen der Florestine Herzogin von Urach bzw. Amalie Herzogin von Urach im Dienste des Hauses Urach standen. Bisher sind die personenbezogenen Bestände GU 101 (Wilhelm Herzog von Württemberg), GU 102 (Wilhelmine Prinzessin von Württemberg geb. Freiin von Tunderfeld-Rhodis), GU 103 (Alexander Graf von Württemberg), GU 104 (Helene Baronin du Bourget geb. Gräfin Festetics von Tolna verw. Gräfin von Württemberg), GU 106 (Theodolinde Gräfin von Württemberg geb. Prinzessin von Leuchtenberg), GU 107 (Florestine Herzogin von Urach geb. Prinzessin von Monaco) und GU 117 (Herzog Wilhelm (II.) von Württemberg) durch Archivrepertorien und Online-Findmittel erschlossen. Es ist geplant, die übrigen personenbezogenen Bestände in den nächsten Jahren sukzessive zu erschließen, und die Repertorien als Online-Findmittel ebenso ins Internet zu stellen. Die Repertorien zu den Beständen Wilhelm (I.) Herzog von Urach (GU 105), Marie Gräfin von Taubenheim (GU 108) und Fotoalben und -sammlungen (GU 99) sind zur Zeit noch in Arbeit. Bei den allgemeinen, nicht personenbezogenen Beständen (GU 1-99), die bisher mit Ausnahme des Bestandes GU 99 noch nicht erschlossen sind, wurde auf eine inhaltliche Beschreibung der Bestände verzichtet. Ebenso wurden die bisher noch unverzeichneten personenbezogenen Bestände inhaltlich nicht näher beschrieben. Bei den letztgenannten Beständen sind lediglich die Lebensdaten und sonstige biografische Daten zu den Personen ermittelt worden. Grundlage hierfür waren v. a. die Artikel von Wolfgan||g Schmierer in Das Haus Württemberg. Aufgrund der Bedeutung der Personen und des Umfangs und Inhalts der Bestände verdienen v. a. die Bestände GU 105 (Herzog Wilhelm (I.) von Württemberg), GU 107 (Florestine Herzogin von Urach) und GU 117 (Wilhelm (II.) Herzog von Urach) Erwähnung. Herzog Wilhelm (II.) von Urach (1864-1928) machte nicht nur als Offizier Karriere - er befehligte während des Ersten Weltkrieges als General die 26. Infanterie-Division und später das Generalkommando z. b. V. Nr. 64 -, sondern war auch mehrfach als Thronfolgekandidat für Monaco, Albanien, Polen, Elsass-Lothringen und Litauen im Gespräch. Bezüglich des Inhalts der genannten Bestände sei jeweils auf die einzelnen Bestandsbeschreibungen verwiesen. Für die Einsichtnahme in die GU-Bestände ist die Genehmigung des Chefs des Hauses Urach erforderlich. Die Benutzer sind zur Wahrung der Personenrechte verpflichtet. Literatur: Heinrich Zoepfl: Rechtliches Gutachten über die dermalige familienrechtliche und staatsrechtliche Stellung (...) des Grafen Wilhelm von Würtemberg. Heidelberg 1865; Friedrich Freiherr von Gaisberg-Schöckingen (Hg.): Das Königshaus und der Adel von Württemberg. Pforzheim o. J. [1908]; Genealogisches Handbuch des Adels (Gotha). Band 1 Fürstliche Häuser 1. Band. Glücksburg 1951. S. 506-508; Gotha Bd. 8. S. 494-496; Gotha Bd. 19. S. 600-602; Gotha Bd. 50. S. 436-439; Gotha Bd. 85. S. 515-517; Michel Huberty, Alain Giraud, F. et B. Magdelaine: LAllemagne dynastique. Le-Perreux-sur-Marne 1976; Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Hg. von Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (...) und dem Institut für geschichtliche Landeskunde der Universität Tübingen. Stuttgart 1997. S. 376-398. Stuttgart, im Juli 2004 Eberhard Merk

4.5 Collections

Historique des autorités et des fondsLes collections (fonds J) des Archives centrales de l'État ne constituent pas un groupe autonome de fonds. Certains d'entre eux sont rares ou occasionnels, d'autres grandissent fréquemment. Par rapport à l'aperçu publié en 1974 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg Vol. 30 : Übersicht über die Bestände des Haupt- staatsarchivs. Collections (fonds J), sous la direction de Paul Sauer avec la collaboration d'Eberhard Gönner, Heinz Bardua et Luise Pfeifle, Stuttgart 1974), le nombre de fonds est passé de 88 à cette époque à 180 aujourd'hui, bien que certains résultent de la division des fonds plus importants en fonds partiels (notamment J 53). Entre-temps, le volume total des fonds a plus que doublé et le présent aperçu représente une version des brefs aperçus précédents au 1er avril 2000, tout en les dépassant. L'aperçu de l'inventaire en ligne fournit des renseignements plus détaillés sur les instruments de recherche (en plus du type d'instrument de recherche, du processeur, de l'année d'achèvement et du numéro de page). Les descriptions caractérisant le contenu des fonds ont été insérées dans la mesure du possible. Les descriptions individuelles des fonds qui n'ont pas été modifiés, ou à peine modifiés, pourraient être tirées de l'aperçu imprimé de 1974 (en particulier J 1-J 15). La majorité d'entre eux, cependant, nécessitent une révision approfondie ou une révision ou une version initiale. Dans la mesure où l'état d'avancement du projet le permet, les descriptions correspondantes actuellement manquantes doivent être créées et intégrées pas à pas dans l'aperçu en ligne. 999 mètres de linéaire occupé (mètres de linéaire) l'ont été au sein du groupe J à la date limite par des documents écrits et imprimés. En outre, il existe des stocks importants qui sont stockés très différemment dans des armoires à dessins et à fiches, dans des cartons et des boîtes et qui ne peuvent donc pas être mesurés par mètres de rayonnage mais par nombre d'unités. Il s'agit de collections de sceaux (environ 42000), d'armoiries (environ 60000), de diapositives d'archives propres (environ 11400), de microfiches de dossiers du gouvernement militaire américain (OMGUS, environ 11000), de photographies aériennes du Bade-Wurtemberg (environ 19000 vols vers le Bade-Wurtemberg, environ 5000 dans la collection Kirschfeld), d'attaques de murs, de posters (environ 6400), de collections de photos papier (environ 2300).

Dotations militaires 1871-ca. 1920

Behörden- und Bestandsgeschichte Die M-Bestände enthalten die Unterlagen der württembergischen Militärverwaltung für die Zeit nach 1871. Sie sind von Kriegsverlusten verschont geblieben; allerdings wurden in den Jahren 1944 und 1946 umfangreiche Kassationen durchgeführt. Dabei wurden vor allem große Teile der Truppenakten zur Altpapierverwertung gegeben. Erhalten blieben ca. 1750 Regalmeter Akten und Bände, 315 laufende Meter Karteien und mehrere Tausende Karten und Bilder. Inhalt und Sonstiges Angesichts der fast völligen Vernichtung des Heeresarchivs Potsdam sind die M-Bestände nicht nur für die württembergische, sondern für die gesamte deutsche Militärgeschichte des Kaiserreichs von hoher Bedeutung. Zudem enthalten die bei der Militärverwaltung in Württemberg entstandenen Akten eine Fülle historischer Informationen, die über den engeren militärgeschichtlichen Kontext hinausgehen: so etwa Informationen zur allgemeinen Landes- und Ortsgeschichte, zur Geschichte der Wirtschaft, des Bauwesens, der Technik und nicht zuletzt zur Sozialgeschichte. Literatur Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart. M-Bestände des Militärarchivs. 2., erw. Aufl. erarb. von Joachim Fischer. Stuttgart 1983 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg; Bd. 31), Einleitung S. 13ff.

Cartes, plans et dessins

Inhalt und Sonstiges Sammlung gedruckter und handschriftlicher Karten, Pläne und Zeichnungen Literatur Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart. Sonderbestände. Württembergisches Hausarchiv (G), Selekte (H), Landständisches Archiv (L), Karten, Pläne und Zeichnungen (N), Deposita (P), Nichtstaatliches Archivgut (Q). 1. Auflage bearbeitet von Hans-Martin Maurer u.a. (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg. Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Bd. 35, Stuttgart 1980), Einleitung S. 189 ff.

Dépôt de garantie

Inhalt und Sonstiges Diese 1972 begründete Beständegruppe umfasst Archive, Registraturen und Nachlässe, die von Institutionen, Verbänden, Vereinen, Familien oder Personen hinterlegt wurden. Es sind vor allem Adelsarchive und Nachlässe von Persönlichkeiten des öffentlichen und politischen Lebens, aber auch Schriftgutbestände von Körperschaften verschiedener Art und von Privatpersonen, denen öffentliches oder historisches Interesse zukommt. Wie die Q-Bestände sind auch die P-Bestände geeignet, die staatlichen Archivalien zu ergänzen. Bei den P-Beständen sind die Personenrechte und die Vereinbarungen zwischen dem Hauptstaatsarchiv und den Eigentümern der Deposita bezüglich der Benützung besonders zu beachten. Literatur Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart. Sonderbestände. Württembergisches Hausarchiv (G), Selekte (H), Landständisches Archiv (L), Karten, Pläne und Zeichnungen (N), Deposita (P), Nichtstaatliches Archivgut (Q). 1. Auflage bearbeitet von Hans-Martin Maurer u.a. (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg. Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Bd. 35, Stuttgart 1980), Einleitung S. 211

Inhalt und Sonstiges Die Q-Bestände umfassen Nachlässe von Politikern und Personen des öffentlichen Lebens, Verbands- und Familienarchive. Die gedruckte Beständeübersicht (Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, Sonderbestände, S.217ff.) gibt den Stand von 1980 wieder. Inzwischen sind die Bestände Q 1/22 - Q 1/61, Q 2/14 - Q 2/24 und Q 3/15 -Q 3/49 zugewachsen; bei den 1980 beschriebenen Beständen haben sich teilweise Umfänge und Erschließungsstand erheblich geändert, in Einzelfällen sind auch neue Bestände zwischen die vorhandenen geschoben worden. Die Signierung innerhalb der 3 Rubriken (Politische Nachlässe, Sonstige Nachlässe, Verbands- und Familienarchive) erfolgt nach numerus currens des Zugangs ohne weitere systematische Untergliederung. Die Q-Beständegruppe umfaßt zum Stichtag 1.4.2000 135 Bestände im Umfang von 531,8 lfd. m. Davon sind 81 Bestände mit 245,4 lfd. m (46,1 %) sehr gut erschlossen (Kennziffer 1). (Vergleichsdaten zum 1.11.1994: 111 Bestände im Umfang von 463,2 lfd. m, davon 53 Bestände mit 145,9 lfd. m (31,5 %) sehr gut erschlossen).