Class 0-1-21 - 0-1-21 0-1-21 Political parties, Council of Workers and Soldiers (old: holdings XXI)

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0-1-21

Title

0-1-21 0-1-21 Political parties, Council of Workers and Soldiers (old: holdings XXI)

Date(s)

  • 01.01.1882-31.12.1940 (Creation)

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Class

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8 lfdm.

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Archival history

Vorwort Bestand 0-1-21: Politische Parteien und Arbeiter- und Soldatenrat Bearbeitungsbericht Der vorliegenden Bestand 0-1-21-1.0000 bis -340.0000 beinhaltet hauptsächlich die Akten der Düsseldorfer Parteien und des Arbeiter- und Soldatenrates, die 1933 an das Stadtarchiv Düsseldorf abgegeben wurden. Anders als bei der Zentrumspartei (Abgabe Juli 1933), der Deutschen Volkspartei DVP ( Abgabe 02. September 1933) und der Deutschen Demokratischen Partei/Deutschen Staatspartei DDP bzw. DStP, (Abgabe 22. August 1933) sind bei der Vereinigung der Mittelparteien/Liberaler Verein, der Nationalliberalen Partei und beim Arbeiter- und Soldatenrat die Abgabedaten unbekannt. Während die Zentrumspartei am 05. Juli 1933, die DVP am 27. Juni 1933 und die Deutsche Demokratische Partei/Deutsche Staatspartei am 28. Juni 1933 auf Druck der NS-Regierung aufgelöst wurden, geschah dies bei der Vereinigung der Mittelparteien/Liberaler Verein im April 1919 und der Nationalliberalen Partei Ende 1918 im Zuge der Novemberrevolution. Auch der Arbeiter- und Soldatenrat Düsseldorf bzw. dessen Nachfolger lösten sich nach dem Scheitern des Rätemodels 1920 selbst auf. Der bereits flach erschlossene Bestand wurde 2009/10 durch Marc Chudaska und Marc Meßing tiefer verzeichnet. Die Plakate wurden entnommen und in den Plakatbestand 5-4-0 integriert. Die vollständigen neuen Signaturen der Plakate finden sich in der jeweiligen Inhaltsbeschreibung. Nach der Bearbeitung umfasst der Bestand acht lfd. Meter. Geschichte Zentrumspartei in Düsseldorf Der mit Abstand größte Teil des Bestandes 0-1-21 besteht aus Akten der Düsseldorfer Zentrumspartei, die sich hauptsächlich auf den Zeitraum der Weimarer Republik beziehen. Die Unterlagen aus der Zeit vor dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden bereits in weiten Teilen in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts vernichtet. Das Rheinische Zentrum nahm in der Reichspartei eine wichtige Rolle ein. Ein hoher Anteil der Parteiposten war mit rheinischen Mitgliedern besetzt, die Zahl der Anhänger war in den preußischen Westprovinzen sehr groß. Dies zeigt sich z.B. darin, dass die Parteiorganisation des Rheinlandes nach dem ersten Weltkrieg als Vorbild für das gesamte Reich diente; ebenso wie in der Zahl der dem Zentrum nahestehenden Zeitungen, von denen es bis Mitte der 20er-Jahre rund 100 im Rheinland gab. Dominierend in Düsseldorf war das ”Düsseldorfer Tageblatt“ als Sprachrohr der Partei. Dementsprechend spielte die Partei auch in Düsseldorf eine wichtige Rolle, auch wenn die Stadt keine Partei-Hochburg war wie andere rheinische Städte. Die Reichspartei löste sich auf Druck der nationalsozialistischen Reichsregierung, z.T. unter Androhung auch persönlicher Konsequenzen für die führenden Mitglieder, am 05. Juli 1933 auf. Diese Selbstauflösung erfolgte noch vor dem Erlass des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien (14. Juli 1933), welches die NSDAP als einzige Partei zuließ. In der Folge lösten sich auch der Ortsverband Düsseldorf bzw. die einzelnen Bezirksverbände im weiteren Verlauf des Juli 1933 auf. Die Vollzugsmeldung der Auflösung hatte bis zum 23. Juli 1933 eingereicht zu sein. So beinhalten die Akten auch das Protokoll der Auflösungssitzung für den Bezirksverband Eller. Einige der in den Akten am häufigsten erwähnten Personen sind: -Schreiber, Hans: Parteisekretär der Düsseldorfer Zentrumspartei. -Kaufhold, Franz: Vorstandsmitglied, ab 1928 Vorsitzender der Düsseldorfer Zentrumspartei, nach dem 2 Weltkrieg Mitbegründer der CDU Düsseldorf. -Gockeln, Joseph: 2. Vorsitzender der Düsseldorfer Zentrumspartei, ebenfalls Mitbegründer der CDU Düsseldorf, Oberbürgermeister in Düsseldorf, Landtagsabgeordneter NRW, Landtagspräsident NRW, Bundestagsabgeordneter. -Adams, Clemens: Fraktionsvorsitzender der Stadtratsfraktion des Zentrums, Stadtratssprecher. -Arnold, Karl: Mitglied der Düsseldorfer Stadtverordnetenversammlung und dort stellvertretender Vorsitzender der Zentrumsfraktion, Mitbegründer der CDU Düsseldorf, Landtagsabgeordneter NRW, Ministerpräsident NRW, Bundestagsabgeordneter, Bundesratspräsident. Literatur: Haunfelder, Bernd: ”Reichstagsabgeordnete der Deutschen Zentrumspartei 1871-1933. Biographisches Handbuch und historische Photographien“, Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 4, Düsseldorf, 1999. Sign. StaD N 826 (4) Stump, Wolfgang: ”Geschichte und Organisation der Zentrumspartei in Düsseldorf 1917-1933“, Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 43, Düsseldorf, 1971. Sign. StaD B 383 Vereinigung der Mittelparteien/Liberale Vereinigung In der Vereinigung der Mittelparteien (VMP) fanden sich reichsweit seit den 1880er Jahren die Freikonservativen, die Nationalliberalen und die Freisinnigen in einer gemeinsamen Organisation zusammen. In Düsseldorf gründete sich die VMP als Verein am 07. Oktober 1882. Dies geschah als Reaktion auf das Versagen des vorher führenden, seit 1874 existierenden, Liberalen Vereins und der Gründung eines Wahlvereins der Deutschen Fortschrittspartei. 1904 benannte sich die VMP in ”Liberale Vereinigung“ (LV) um. Die satzungsgemäß festgelegte Aufgabe bestand darin, die national und liberal gesinnten Düsseldorfer Wähler zusammenzufassen. Es gelang ihr nicht, auf Ebene der Reichstags- und Landtagswahlen erfolgreich zu sein, so dass sie sich ab der Jahrhundertwende auf Kommunalpolitik konzentrierte, was auch in der sehr guten Organisation in Düsseldorf (bis zu 15 Bezirksvereine) bzw. der schlechten Organisation in Land und Reich begründet war. Es gelang ihr sogar 1904 eine 2/3-Mehrheit im Stadtrat zu erreichen. Im Zuge der Ereignisse der Revolution vom November 1918 beschloss die Hauptversammlung der LV am 13. November 1918 eine Abänderung des liberalen Gemeindeprogramms, da die LV in den Kriegsjahren weitestgehend untätig geblieben war. So wurden aus den Reihen der DDP und der Nationalliberalen Vereinigung NLV, welche sich zwischenzeitlich der LV angeschlossen hatten, Äußerungen zur Auflösung der LV zu Gunsten der DDP laut. Am 29. März 1919 trat der Tätigkeitsausschuss der LV das letzte Mal zusammen, um der Hauptversammlung die Auflösung des LV vorzuschlagen. Die Barschaften wurden zu Gunsten der DDP, DNVP und der DVP aufgeteilt, die Auflösung wurde am 31. März 1919 durch eine außerordentliche Hauptversammlung in der Tonhalle offiziell beschlossen und bekanntgegeben. Literatur: Kussmann, Andreas: ”Das kommunale Parteiensystem in Düsseldorf beim Übergang vom Kaiserreich zur Republik - Ein Beitrag zum Kontinuitätsproblem“, Magisterarbeit, Berlin 1982. Sign. StaD BG 250 Hennecke, Klaus-Peter: ”Die Vereinigung der Mittelparteien und die Liberale Vereinigung in Düsseldorf 1900-1919“, Hausarbeit zur Magisterprüfung, vorgelegt an der Heinrich - Heine - Universität Düsseldorf, 1987. Sign. StaD BG 283 Nationalliberaler Verein Auf Initiative von Dr. Clemens Klein wurde der Wahlkreisausschuss der Nationalliberalen Partei (NLP) am 23. Februar 1908 gegründet. Der Vorstand setzte sich aus führenden Mitgliedern der Liberalen Vereinigung (LV) zusammen. Ziel des Ausschusses war es, das nationalliberale Profil zu schärfen, ohne jedoch in Konkurrenz zur LV zu treten, sondern sie sogar zu unterstützen, so z.B. durch Förderung des politischen Lebens in Düsseldorf mit Hilfe von Rednern u.ä. Am 27. Oktober 1911 wurde der Ausschuss als Reaktion auf den steigenden Einfluss der Fortschrittlichen Volkspartei (FVP) in der LV in einen Nationalliberalen Verein (NLV) umgewandelt. So sollte die nationalliberale Politik in Düsseldorf gestärkt werden. Trotz des stärker werdenden linksliberalen Einflusses durch die FVP in der LV, kam es nicht zu größeren Auseinandersetzungen des NLV mit letzterer, vermutlich begründet durch die Personalgleichheit einerseits und den nicht bezweifelten Führungsanspruch der LV andererseits. Der Wahlkampfapparat der LV wurde intensiv durch den NLV genutzt. Von seiner Gründung bis 1914 war der NLV in der Lage seine Mitgliederzahl mit immerhin rund 170 Personen stabil zu halten. Nach dem ersten Weltkrieg jedoch löste sich die Nationalliberale Partei sowie der NLV zu Gunsten anderer neuentstandener Parteien (DVP, DNVP, DDP) auf. Literatur: Hennecke, Klaus-Peter: ”Die Vereinigung der Mittelparteien und die Liberale Vereinigung in Düsseldorf 1900-1919“, Hausarbeit zur Magisterprüfung, vorgelegt an der Heinrich - Heine - Universität Düsseldorf, 1987. Sign. StaD BG 283 Deutsche Volkspartei Die Deutsche Volkspartei (DVP) gründete sich reichsweit am 15. Dezember 1918 als Nachfolgeorganisation der Nationalliberalen Partei. Die Gründung des Düsseldorfer Parteiorgans erfolgte am 4. Februar 1919, wahrscheinlich auf Initiative des Oberlandgerichtsrates Küster. Diese späte Gründung erfolgte daher, weil die Düsseldorfer Nationalliberalen zunächst mit der DDP zusammenarbeiteten. Es wurden nicht nur nationalliberale Vereine nach dem Ersten Weltkrieg als Ortsgruppen der DVP reorganisiert, sondern es bildeten sich auch neue. So gab es 1920 im Regierungsbezirk Düsseldorf 15 Gruppen mehr als noch 1915. Ihre Bedeutung innerhalb der Bürgerlichen Parteien in Düsseldorf wuchs zunächst an; sie hatte innerhalb der Industriellen eine erwähnenswerte Lobby, da diese eine traditionell nationalliberale Gesinnung hatten. Langjähriger Vorsitzender in Düsseldorf-West war der Direktor der Duisburger Kupferhütte, Max Kuhbier. Kuhbier trat im Januar 1933 aus beruflichen Gründen vom Parteivorsitz zurück, sein Nachfolger wurde Ernst Schröder. In Düsseldorf-Ost lag der Parteivorsitz bis 1924 bei Herrn Tillmanns, dessen Nachfolger wurde bis zum 1. April 1933 Dr. Willy Böhm. Im Oktober 1919 wurde zudem eine ”Arbeitsgruppe der DVP der Rheinprovinz“ gegründet, Leiter wurde der Vorsitzende der Kölner DVP Heimann. Ab Mitte 1925 wurden, zuerst im Wahlkreis Düsseldorf - West, dann in anderen Wahlkreisen im Rheinland, kommunalpolitische Vereinigungen innerhalb der DVP durch Otto Most ins Leben gerufen, um kommunalpolitische Angelegenheiten besser zu koordinieren. Trotz guter Wahlergebnisse auf der kommunalen Ebene in kleineren Orten, wurden die Parteiorganisationen, die Öffentlichkeitsarbeit und die Wahlkampfdurchführungen häufig innerparteilich kritisiert. Finanzielle Engpässe konnten auf Dauer nicht kompensiert werden, da auch der angestrebte Wählerkreis, die mittlere und größere Industrie oder auch das Beamtentum, ab 1925, spätestens aber ab 1930, immer weniger Interesse an der DVP zeigte. So verdeutlichten sich die Zersetzungserscheinungen, was sich u.a. an der Annäherung von großen Teilen der Partei zur DNVP abzeichnete. Ab 1931 versuchte die DVP, sich verstärkt an der ”Nationalen Opposition“ zu beteiligen. Zur Reichstagswahl im Juli 1932 zeigten sich die Zerfallserscheinungen durch Mitgliederschwund und der Finanzsituation dann überdeutlich. Zu diesem Zeitpunkt war die DVP letztendlich bereits zur Bedeutungslosigkeit geschrumpft. Die Bekanntgabe der Auflösung der DVP durch Eduard Dingeldey erfolgte am 4. Juli 1933. Die Ortsgruppe des Wahlkreises Düsseldorf-Ost löste sich bereits am 29. April 1933 auf. Literatur: Hennecke, Klaus-Peter: ”Die Vereinigung der Mittelparteien und die Liberale Vereinigung in Düsseldorf 1900-1919“, Hausarbeit zur Magisterprüfung, vorgelegt an der Heinrich- Heine- Universität Düsseldorf, 1987. Sign. StaD BG 283 Romeyk, Horst: ”Die Deutsche Volkspartei in Rheinland und Westfalen 1918-1933“, in: Besch, W. e.a. (Hrsg.): ”Rheinische Vierteljahrsblätter“, Jahrgang 39, 1975, S.189-236. Sign. StaD K 24 (39) Booms, Hans: ”Die Deutsche Volkspartei“, in: Matthias, Erich und Morsey, Rudolf: ”Das Ende der Parteien 1933“, Droste Verlag, Düsseldorf, 1960, S.523-539. Sign. StaD L 968 Deutsche Demokratische Partei/Deutsche Staatspartei Die Deutsche Demokratische Partei bildete sich in Düsseldorf am 04. Dezember 1918 aus ehemaligen Mitgliedern der Fortschrittlichen Volkspartei und der Liberalen. Anton Erkelenz (10.10.1878 Neuss - 24.4.1945 Berlin), Mitbegründer der DDP in Düsseldorf, war maßgeblich an ihrem Aufbau beteiligt. Erkelenz war 1919/20 für den Wahlbezirk Düsseldorf in der Weimarer Nationalversammlung, bis 1929 Vorsitzender des Parteivorstandes der Reichspartei und bis 1930 Mitglied im Reichstag. Der Ortsverband der DDP in Düsseldorf verstand sich nach Erkelenz als ”Partei der radikalen Kleinbürger mit radikalem Arbeitereinschlag“. Zu den Januarkrawallen 1919 nahm die Düsseldorfer DDP eine oppositionelle Haltung gegenüber den revolutionären Kräften ein und kritisierte die Vorgehensweise der Arbeiter- und Soldatenräte aufs Schärfste. Aufgrund dieser Einstellung gegenüber den Räten wurde die Parteigeschäftsstelle der DDP Düsseldorf schon vor den Januarkrawallen von Spartakisten verwüstet. Bei den Reichstagswahlen 1919 gelang es der DDP 18,6% der Stimmen zu erreichen, was aber auch der mit Abstand größte Erfolg der Partei bei Reichstagswahlen blieb. Bereits bei den Wahlen 1920, also nur etwa eineinhalb Jahre später, konnte sie nur noch 8,4% erreichen und wurde von der DVP überholt. Im Folgenden war die DDP nur noch eine Kleinpartei, deren Wahlergebnisse immer schlechter wurden. In Düsseldorf erreichte die DDP/DStP dabei noch weniger Stimmen als im Reich, z.B. erreichte sie bei der Reichstagswahl Dezember 1924 weniger als 5,6% in Düsseldorf, demgegenüber 6,3% im Reich, 1928 2,5% gegenüber 4,9% und 1930 1,9% gegenüber 3,8%. Ab den Wahlen 1932 wird sie in den Statistischen Jahrbüchern der Stadt nur noch unter ”Andere Parteien“ geführt. Die DDP hatte immer große Probleme in der Organisation und maßgebliche interne Streitigkeiten: ”In keiner Partei herrscht eine solche Zerfahrenheit wie in der unsrigen.“ Die internen Unstimmigkeiten der Partei und der Stimmenverlust gingen also an der Partei nicht spurlos vorüber. Auf Reichspolitischer Ebene führten sie dazu, dass sich am 27. Juli 1930 die DDP mit dem Jungdeutschen Orden, christlichen Gewerkschaften, Teilen der Deutschnationalen Volkspartei DNVP und der Volksnationalen Reichsvereinigung zur Deutschen Staatspartei vereinigte. Anton Erkelenz trat als Reaktion daraufhin am 29. Juli 1930 aus der DDP aus und in die SPD ein. Die DDP beschloss auf Reichsebene am 9. November 1930 offiziell ihre Auflösung, Vorsitzender der DStP wurde Hermann Robert Dietrich. Die Gegensätze innerhalb der neuen Partei zeigten sich aber schon deutlich noch vor der Reichstagswahl vom 14. September 1930, da bereits bei der Kandidatenwahl abermals interne Streitigkeiten ausbrachen. Nach der Reichstagswahl 1930 verließ der Jungdeutsche Orden die Partei schon wieder. Die Selbstauflösung der Deutschen Staatspartei erfolgte am 28. Juni 1933. Literatur: Kellmann, Axel: ”Anton Erkelenz. Ein Sozialliberaler im Kaiserreich und in der Weimarer Republik“, Lit Verlag, Berlin, 2007. Sign. StaD L 1034 Matthias, Erich und Morsey, Rudolf: ”Die Deutsche Staatspartei“, in: Matthias, Erich und Morsey, Rudolf: ”Das Ende der Parteien 1933“, Droste Verlag, Düsseldorf, 1960, S.31 bis 97. Sign. StaD L968 Arbeiter- und Soldatenrat in Düsseldorf Der Düsseldorfer Arbeiter- und Soldatenrat gründete sich im Zuge der Novemberrevolution am 08. November 1918. Durch Verhandlungen zwischen Abgeordneten des Arbeiter- und Soldatenrates und dem Polizeidezernent Robert Lehr gelang es, die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung zu erreichen, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Im Zuge der Besetzung der linken Rheinseite durch belgische Truppen am 04. Dezember 1918 schieden die Soldaten formell aus dem Rat aus, der Arbeiterrat (AR) wurde neuformiert. Spätestens nach dem Ausscheiden der MSPD (02. Dezember 1919) aus dem Arbeiterrat hatten dieser und der nachfolgende Vollzugsrat allerdings die Mehrheit der Düsseldorfer nicht mehr hinter sich und es kam wiederholt zu Protesten, Demonstrationen und Streiks. Nach den Streiks vom 07. bis 09. Januar 1919 übernahm der Vollzugsrat des Arbeiterrates, welcher aus Mitgliedern des Spartakusbundes und des linken Flügel der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD) bestand, die Regierungsführung. Der bis dahin amtierende Oberbürgermeister Adalbert Oehler floh gemeinsam mit Polizeidezernent Robert Lehr und Regierungspräsident Francis Kruse in das von belgischen Truppen besetzte linksrheinische Oberkassel, um sich einer Verhaftung zu entziehen. Der Düsseldorfer Arbeiterrat erklärte Oehler daraufhin für abgesetzt und wählte (Carl) Karl Schmidtchen zum Oberbürgermeister. Am 28. Februar 1919 marschierte das Freikorps Lichtschlag in die Stadt ein, jedoch dauerten die Kämpfe in einigen Stadtteilen noch wochenlang an, Bilk konnte nur unter Artillerieeinsatz eingenommen werden. Führende Mitglieder des Spartakusbundes und des Vollzugsrates des Arbeiterrates, unter ihnen auch Karl Schmidtchen, hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits abgesetzt. Am 30. März 1919 wurde ein Arbeiterrat unter dem Vorsitz von Peter Agnes gewählt, dessen Aufgaben sich aber hauptsächliche auf administrative und beratene Funktionen beschränkten. Er setzte sich paritätisch aus Mitgliedern der USPD (Unabhängige SPD) und MSPD (Mehrheitliche SPD) ohne die Beteiligung des Spartakusbundes und der KPD zusammen. Die finanziellen Zuwendungen der Stadt an den Arbeiterrat wurden zum 31. März 1920 eingestellt, der AR selbst zum 01. April 1920 aufgelöst. Zu den wichtigsten Inhalten des Bestandes zählen u.a. ein Bericht von Robert Lehr zu den Ereignissen vom 09. November 1918, Sign. 0-1-21-336.0000, und Untersuchungsunterlagen zu einem aufgedeckten Umsturzversuch gegen den Arbeiter- und Soldatenrat, Sign. 0-1-21-334.0000. Literatur: Lipski, Stephan: ”Der Arbeiter- und Soldatenrat in Düsseldorf. Zwischen den Novemberereignissen u. dem Zweiten Rätekongreß, November 1918 bis April 1919“, Düsseldorf, 1977. Sign. StaD B 440

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This collection mainly contains the files of the Düsseldorf parties and the Workers' and Soldiers' Council, which were transferred to the Düsseldorf City Archives in 1933 by the National Socialist Reich Government in the course of the ban on the former. Subsequently, documents of other parties have also been filed here. The collection contains documents from the years 1882 to 1940.<br />0-1-21

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City Archive Düsseldorf >> 0 Old archive >> 0-1 files

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