Bestand Sächsisches Staatsarchiv, 13180 - 13180 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12

Bereich "Identifikation"

Signatur

Sächsisches Staatsarchiv, 13180

Titel

13180 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12

Datum/Laufzeit

  • 1809 - 1921 (Anlage)

Erschließungsstufe

Bestand

Umfang und Medium

135,00 (nur lfm)

Bereich "Kontext"

Bestandsgeschichte

Geschichte: Angaben siehe 2.3.8.5 Verbände und Truppenteile der sächsischen Armee Inhalt: Mobilmachung.- Kriegstagebücher.- Personalangelegenheiten.- Befehle.- Verfügungen.- Kassenangelegenheiten.- Demobilmachung.- Registranden.- Ranglisten.- Stammrollen.- Sanitätswesen. Ausführliche Einleitung: 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 Der Beitritt Sachsens zum Norddeutschen Bund im Jahr 1867 beinhaltete auch den Abschluss einer Militärkonvention mit Preußen am 7. Februar 1867. Demnach behielt Sachsen ein eigenes Kontingent innerhalb des Reichsheeres, dieses war jedoch nach preußischem Muster zu strukturieren.[01] Aus dem bisherigen Artilleriekorps wurde ein Feldartillerie-Regiment Nr. 12 zu 4 Fuß- und einer Reitenden Abteilung und ein Festungsartillerie-Regiment Nr. 12 formiert. Letzteres bestand aus der Festungsabteilung, dem Hauptzeughaus sowie dem Pionier- und Trainbataillon. 1871 entstand aus der Festungsabteilung das Fußartilleriebataillon Nr. 12, das im Jahr 1873 die Bezeichnung Fußartillerie-Regiment Nr. 12 erhielt. 1872 ergingen vorläufige Bestimmungen zur Änderung der Organisation der Feldartillerie. Die beiden neu zu formierenden Regimenter erhielten noch keine endgültige Bezeichnung. Sie bestanden unter den Namen Feldartillerie-Regiment Nr. 12 "Korpsartillerie" mit zwei Feld- und einer reitenden Abteilung und dem Feldartillerie-Regiment Nr. 12 "Divisionsartillerie" mit 2 Feldabteilungen. Am 1. Juni 1874 trat die endgültige Neuorganisation der gesamten Artillerie in Kraft. Danach führten die genannten Regimenter die Bezeichnungen 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 und 2. Feldartillerie-Regiment Nr. 28. Das 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 gliederte sich in 2 Abteilungen zu je 4 Batterien und eine Reitende Abteilung mit 2 Reitenden Batterien. 1881 wurde das Regiment um 2 Batterien verstärkt, so dass die III. Abteilung (bisher Reitende Abteilung) ebenfalls vier Batterien, davon zwei reitende, stark war. Diese beiden Batterien wurden 1887 wieder aufgelöst. Dafür wurde eine neue, die 3. Reitende Batterie, gebildet. Die III. Abteilung erhielt wieder die Bezeichnung Reitende Abteilung. 1889 gaben die I. und II. Abteilung je eine Batterie zur Bildung des neu zu formierenden 3. Feldartillerie-Regiments Nr. 32 ab. Jede Abteilung bestand nun aus 3 Batterien. 1890 erfolgte die Bildung einer neuen III. Abteilung zu 3 Batterien, so dass einschließlich der weiterbestehenden reitenden Abteilung das Regiment nun 12 Batterien stark war. Im Zuge der Heeresverstärkung des Jahres 1899 wurde das XIX. Armeekorps mit Sitz in Leipzig aufgestellt. Die Feldartillerie bildete seit diesem Zeitpunkt 2 Feldartilleriebrigaden. Das Feldartillerie-Regiment Nr. 12 gab zur Bildung der neuen Feldartillerie-Regimenter Nr. 48 und Nr. 77 einen Teil seines Bestandes ab, wobei die III. Abteilung und die 3. Reitende Batterie aufzulösen waren. Das ebenfalls neu aufgestellte Feldartillerie-Regiment Nr. 68 wurde aus Teilen des Feldartillerie-Regiments Nr. 32 gebildet. 1913 erhielt die Reitende Abteilung wieder eine 3. Reitende Batterie. Gliederung des Regiments 1914: Regimentsstab I. Abteilung mit leichter Munitionskolonne (später Nr. 90, dann 930) und 1. – 3. Batterie II. Abteilung mit leichter Munitionskolonne (später Nr. 91, dann 931) und 4. – 6. Batterie Reitende Abteilung (später IV. Abteilung) mit leichter Munitionskolonne (8. Kavallerie-Division) und 1. – 3. Reitende Batterie (später 10. – 12. Batterie)Gliederung des Regiments ab 1916: Gliederungaufgestellt amdurchgemäß Verfügungmobil seitdafür fällt wegStab der III. Abteilung 11.12.1916 2. Ers.-Abt. des Feldart.-Reg. 28 Kriegsmin. 5.12.1916, Nr. 4713 6.1.1917 - 7. Batterie 11.12.1916 2. Ers.-Abt. des Feldart.-Reg. 28 Kriegsmin. 5.12.1916, Nr. 4713 6.1.1917 - 8. Batterie 11.12.1916 2. Ers.-Abt. des Feldart.-Reg. 48 Kriegsmin. 5.12.1916, Nr. 4713 6.1.1917 - 9. Batterie 11.12.1916 2. Ers.-Abt. des Feldart.-Reg. 64 Kriegsmin. 5.12.1916, Nr. 4713 6.1.1917 - 1. Munitions-kolonne 16 16.1.1917 im Feld Kriegsmin. 5.12.1916, Nr. 4713 16.1.1917 - Stab der IV. Abteilung 19.12.1916 - Kriegsmin. 19.12.1916, Nr. 3253 19.12.1916 Reit. Abt. Feldart.-Reg. 12 1. Munitions-kolonne 16 19.12.1916 - Kriegsmin. 19.12.1916, Nr. 3253 19.12.1916 1. Mun.-Kol. Der Reit. Abt. Feldart.-Reg. 12 Bei jedem Feldartillerie-Regiment wurde eine Ersatzabteilung aufgestellt. Diese sollten den Abgang an Offizieren, Mannschaften, Pferden und Material decken. Für das Feldartillerie-Regiment Nr. 12 war die Ersatzabteilung des Regiments in Dresden der zuständige Ersatztruppenteil. Nach dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 trat das Regiment den Rückmarsch an. Dieser erfolgte auf den befohlenen Rückmarschstraßen bis zum Verladeort Münster. Dort begann das Verladen auf die Eisenbahn am 13. Dezember 1918. Nach der Ankunft marschierte das Regiment in die vorgesehenen Demobilmachungsorte Leuben Reick, Niedersedlitz, Kaitz, Nöthnitz und Mockritz, für die Reitende Abteilung Königsbrück. Laut Befehl der 23. Infanterie-Division war als erster Demobilmachungstag der 19. Dezember 1918 angeordnet. Obwohl das Regiment am 31. März 1919 offiziell zu bestehen aufgehört hatte, zog sich die Demobilmachung bis zum Juli 1919 hin. Am 14. September 1920 wurde durch die Order Nr. 3191/I des Abwicklungsamtes des XII. Armeekorps die endgültige Auflösung der Abwicklungsstelle der Regimenter für den 30. September 1920 befohlen. Die letzten Teile des Personals traten in das Reichswehr-Artillerie-Regiment Nr. 12 über. Bewaffnung Bei der Neuorganisation der Armee im Jahr 1867 wurde die durchgehende Bewaffnung der Artillerie mit den Kruppschen Hinterladegeschützen, der 9cm-Kanone (gezogener Sechspfünder) und der leichteten 8cm-Kanone (Vierpfünder) eingeführt. Im Januar 1874 führte man die neu entwickelten und erprobten Geschütze mit 8,8 cm Kaliber als schweres Feldgeschütz C/73 und das 7,85 cm Kaliber als leichtes Feldgeschütz C/73 ein. Im Frühjahr 1897 wurde das von Krupp hergestellte Einheitsgeschütz mit einem Kaliber von 7,7 cm mit der Bezeichnung Feldkanone 96 eingeführt. Aus dieser Kanone entwickelte man die Feldkanone 96 n/A mit Rohrrücklauf und Schutzschild. Die Umbewaffnung der Feldartillerie mit dieser Kanone begann 1905 und endete im Jahr 1908. Daneben wurde noch die leichte Feldhaubitze 98 mit einem Kaliber von 10,5 cm entwickelt und bei der im Jahr 1899 begonnenen Neuorganisation der Feldartillerie eingeführt. Dieses Geschütz erhielt ebenfalls Rohrrücklauf und Schutzschild, die Einführung als leichte Feldhaubitze 98.09 erfolgte im Jahr 1909. Die Umbewaffnung begann 1910 und endete 1912. Bei Beginn des 1. Weltkriegs war das 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 mit diesen Geschützen ausgerüstet. Kommandeure 1867 Oberst Köhler 1868 Oberstleutnant von Funke 1871 Oberstleutnant Heydenreich 1880 Oberst von Schweingel 1885 Oberstleutnant Groh 1886 Oberstleutnant Haberland 1890 Oberstleutnant Teichmann 1894 Oberst von Wilsdorf 1897 Oberstleutnant Gäde 1901 Oberstleutnant Heintze 1902 Oberst von Larisch 1906 Oberst von Watzdorf 1910 Oberstleutnant Baeßler 1914 Oberstleutnant Schulz 1914 Oberstleutnant von Wolf (ab 22.9.1914) 1917 Major Tscharmann (ab 16.2.1917) 1918 Oberstleutnant von Wolf (ab 4.12.1918 bis zur Auflösung) Garnisonen 1867-1874 Dresden (Stab, I. und III. Fußabteilung) Freiberg (II. Fußabteilung Radeberg (IV. Fußabteilung) Geithain (Reitende Abteilung) 1874-1878 Dresden (Stab, II. Abteilung) Radeberg (I. Abteilung) Geithain (Reitende Abteilung) 1878-1881 Dresden (Stab, I. und II. Abteilung) Geithain (Reitende Abteilung) 1881-1882 Dresden (Stab, I. und II. Abteilung) Riesa (III. Abteilung) Geithain (1. und 2. Reitende Batterie)1882-1886 Dresden (Stab, I. und II. Abteilung) Riesa (III. Abteilung) 1886-1891 Dresden (Stab, I. und II. Abteilung) Riesa (Reitende Abteilung) 1891-1892 Dresden (Stab, I. und II. Abteilung) Riesa (III. und Reitende Abteilung) 1892-1895 Dresden (Stab, I. II. und III. Abteilung) Riesa (Reitende Abteilung) 1895-1899 Dresden (Stab, I. II. und III. Abteilung) Königsbrück (Reitende Abteilung) 1899-1914 Dresden (Stab, I. und II. Abteilung) Königsbrück (Reitende Abteilung) 1914-1918 Dresden (Ersatzabteilung) Bestandsverzeichnung Bei dem vorliegenden Findbuch handelt es sich lediglich um eine Konversion des im Militärarchiv der DDR um 1964 erstellten Findbuchs, bei der einige geringfügige Korrekturen der Aktentitel und Auslassungen bei der Einleitung vorgenommen wurden. Die vorhandene Klassifikation wurde im Wesentlichen beibehalten und basiert weitgehend auf der Gliederung des Regiments. Im Zuge der Gesamtverpackung wurde der Bestand im Jahr 2004 neu signiert. Literatur Baessler, Rudolph: Umriß der Geschichte des 1. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 12. Zur Gedenkfeier des 300jährigen Gründungstages, Dresden 1920. [Sa 1927][02] Bolze, Walther: Das Kgl. Sächs. 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12. Mit 4 Übersichtskarten und 3 Kartenskizzen (Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Sächsische Armee, H. 39), Dresden 1927. [Sa 1877b] Das sächsische Heer, seine Kommando-, Justiz- und Verwaltungsbehörden 1831-1921. Übersicht über die Quellenbestände des Militärarchivs der Deutschen Demokratischen Republik , Potsdam 1974 [La 2492] Kretschmar, A. von: Geschichte der kurfürstlich und königlich sächsischen Feld-Artillerie von ihrer Errichtung bis zur Gegenwart 1620-1878, 2 Bände, Berlin 1876-1879. [Sa 1926] [01] Mertens, Peter, Zivil-militärische Zusammenarbeit während des Ersten Weltkriegs. Die "Nebenregierungen" der Militärbefehlshaber im Königreich Sachsen (Schriften zur Sächsischen Geschichte und Volkskunde 11), Leipzig 2004, S. 199. [02] Bei den in eckigen Klammern stehenden Angaben handelt es sich um die Bibliothekssignaturen im Hauptstaatsarchiv Dresden.

Abgebende Stelle

Bereich "Inhalt und innere Ordnung"

Eingrenzung und Inhalt

Bewertung, Vernichtung und Terminierung

Zuwächse

Ordnung und Klassifikation

Sächsisches Staatsarchiv (Beständegliederung) >> 02. Königreich und Freistaat Sachsen 1831 - 1945 >> 02.03 Fachbehörden und nachgeordnete Einrichtungen >> 02.03.08 Militär >> 02.03.08.05 Verbände und Truppenteile der sächsischen Armee

Bedingungen des Zugriffs- und Benutzungsbereichs

Benutzungsbedingungen

Reproduktionsbedingungen

Es gilt die Sächsische Archivbenutzungsverordnung (SächsGVBl. Jg.2003, Bl.-Nr. 4 S. 79)

In der Verzeichnungseinheit enthaltene Sprache

  • Deutsch

Schrift in den Unterlagen

Anmerkungen zu Sprache und Schrift

deutsch

Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

Bereich Sachverwandte Unterlagen

Existenz und Aufbewahrungsort von Originalen

Existenz und Aufbewahrungsort von Kopien

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Beschreibungen

Bereich "Anmerkungen"

Anmerkung

Alternative Identifikatoren/Signaturen

Zugriffspunkte

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Bereich "Beschreibungskontrolle"

Identifikator "Beschreibung"

DE-D271_13180

Archivcode

Benutzte Regeln und/oder Konventionen

Status

Erschließungstiefe

Daten der Bestandsbildung, Überprüfung, Löschung/Kassierung

Sprache(n)

Schrift(en)

Quellen

Anmerkung des Archivars/der Archivarin

Bereich Zugang