Geschichte des Bestandsbildners: Aufgaben/Organisation Der Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (ERR) zählt zu den großen "Rauborganisationen" des "Dritten Reiches". Ausgestattet mit der Vollmacht, in den besetzten Gebieten Material für die Bekämpfung der "weltanschaulichen Gegner" des Nationalsozialismus "sicherzustellen", hat er in den besetzten West- und Ostgebieten unzählige Bücher, Dokumente und sonstige Kulturgüter aus dem Besitz von Bibliotheken, Instituten, Archiven, Privatleuten usw. in seine Hand gebracht; darüber hinaus war er am Kunstraub aktiv beteiligt. Die Auswertung des vom ERR zu erfassenden und sicherzustellenden Kulturgutes sollte, jedenfalls soweit es Forschungen über die "Judenfrage" dienlich sein konnte, durch die "Hohe Schule" bzw. das "Institut zur Erforschung der Judenfrage" in Frankfurt erfolgen, an das dann auch "Materialien" nicht mehr nachmessbaren Umfanges geleitet worden sind. Die Eile, mit der binnen weniger Jahre oder Monate die "Sicherstellungen" in oft von den Grenzen des Deutschen Reiches weit entfernten Gebieten erfolgen mussten, ließ endgültige Beschlüsse über den Verbleib des erbeuteten Gutes, vor allem im Gebiet der Sowjetunion, allenfalls theoretisch sichtbar werden; in seiner Masse verblieb es in den von deutschen Truppen geräumten Territorien. Aufnahmestellen waren, neben dem Institut zur Erforschung der Judenfrage, vor allem die Ostbücherei und die Zentralbücherei Rosenbergs in Berlin, vorwiegend offenbar für Material zur "Erforschung des Bolschewismus". Außerdem gab es noch zahlreiche weitere Empfängerkreise, so z.B. die Wehrmacht (für Unterhaltungsliteratur, aber auch z.B. für "militärische Akten und Archivmaterial" aus den besetzten Ostgebieten, deren Abgabe an die Zweigstelle Danzig des Heeresarchivs Pflicht war). Als Grundlagen für Errichtung und Auftrag des Einsatzstabes gelten die nachfolgenden Erlasse: Führererlass vom 29.1.1940 betr. Errichtung der "Hohen Schule": Die Hohe Schule soll einst die zentrale Stätte der nationalsozialistischen Forschung, Lehre und Erziehung werden. Ihre Errichtung wird nach dem Kriege stattfinden. Um jedoch die begonnen Vorbereitungen zu fördern, ordne ich an, daß Reichsleiter Alfred Rosenberg diese Vorbereitungsarbeiten - vor allem auf dem Gebiet der Forschung und Errichtung der Bibliothek weiterführt. Die Dienststellen von Partei und Staat sind gehalten, ihm in dieser Arbeit jede Unterstützung angedeihen zu lassen. Erlass des Chefs des OKW vom 4.7.1940 an den Oberbefehlshaber des Heeres und den Wehrmachtsbefehlshaber in den Niederlanden: Reichsleiter Rosenberg hat beim Führer beantragt: 1. Die Staatsbibliotheken und Archive nach für Deutschland wertvollen Schriften, 2. die Kanzleien der hohen Kirchenbehörden und Logen nach gegen uns gerichteten politischen Vorgängen zu durchforschen und das in Betracht kommende Material beschlagnahmen zu lassen. Der Führer hat angeordnet, daß diesem Vorschlage zu entsprechen sei und dass die Geheime Staatspolizei - unterstützt durch Archivare des Reichsleiters Rosenberg - mit den Nachforschungen betraut werde. Der Chef der Sicherheitspolizei, SS-Gruppenführer Heydrich, ist benachrichtigt; er wird mit den zuständigen Militärbefehlshabern zwecks Ausführung des Auftrages in Verbindung treten. Diese Maßnahme soll in allen von uns besetzten Gebieten der Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich durchgeführt werden. Es wird gebeten, die nachgeordneten Dienststellen zu unterrichten. Erlass des Chefs des OKW vom 17.9.1940: An den Oberbefehlshaber des Heeres für die Militärverwaltung im besetzten Frankreich In Ergänzung des s.Zt. mitgeteilten Auftrages des Führers an den Reichsleiter Rosenberg, in den besetzten Gebieten des Westens Logen, Bibliotheken und Archive nach für Deutschland wertvollem Material zu durchsuchen und dieses durch die Gestapo sicherzustellen, hat der Führer entschieden: Maßgebend für den Besitzstand sind die Verhältnisse vor dem Kriege in Frankreich und vor der Kriegserklärung am 1.9.1939. Nach diesem Stichtag vollzogene Übereignungen an den franz. Staat oder dergl. sind gegenstandslos und rechtsunwirksam (z.B. polnische und slowakische Bibliothek in Paris, Bestände des Palais Rothschild und sonstiger herrenloser, jüdischer Besitz). Vorbehalte bezüglich der Durchsuchung, Beschlagnahme und des Abtransportes nach Deutschland auf Grund solcher Einwände werden nicht anerkannt. Reichsleiter Rosenberg bzw. sein Vertreter Reichshauptstellenleiter Ebert hat hinsichtlich des Zugriffsrechtes eindeutige Weisungen vom Führer persönlich. Er ist ermächtigt, die ihm wertvoll erscheinenden Kulturgüter nach Deutschland abzutransportieren und hier sicherzustellen. Über ihre Verwendung hat der Führer sich die Entscheidung vorbehalten. Es wird gebeten, die in Frage kommenden Militärbefehlshaber bzw. Dienststellen entsprechend anzuweisen. Führererlass vom 1.3.1942: Juden, Freimaurer und die mit ihnen verbündeten weltanschaulichen Gegner des Nationalsozialismus sind die Urheber des jetzigen gegen das Reich gerichteten Krieges. Die planmäßige geistige Bekämpfung dieser Mächte ist eine kriegsnotwendige Aufgabe. Ich habe daher den Reichsleiter Rosenberg beauftragt, diese Aufgabe im Einvernehmen mit dem Chef des OKW durchzuführen. Sein Einsatzstab für die besetzten Gebiete hat das Recht, Bibliotheken, Archive, Logen und sonstige weltanschauliche und kulturelle Einrichtungen aller Art nach entsprechendem Material zu durchforschen und dieses für die weltanschaulichen Aufgaben der NSDAP und die späteren wissenschaftlichen Forschungsvorhaben der Hohen Schule beschlagnahmen zu lassen. Der gleichen Regelung unterliegen Kulturgüter, die im Besitz oder Eigentum von Juden, herrenlos oder nicht einwandfrei zu klärender Herkunft sind. Die Durchführungsbestimmungen über die Zusammenarbeit mit der Wehrmacht erlässt der Chef des OKW im Einvernehmen mit dem Reichsleiter Rosenberg. Die notwendigen Maßnahmen innerhalb der in deutscher Verwaltung befindlichen Ostgebiete trifft der Reichsleiter Rosenberg in seiner Eigenschaft als Reichsminister für die besetzten Ostgebiete. Die volle Bezeichnung der Dienststelle lautete zunächst für kurze Zeit "Einsatzstab der Dienststellen des Reichsleiters Rosenberg für die besetzten westlichen Gebiete und die Niederlande", dann "Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg für die besetzten Gebiete". Der Zusatz "für die besetzten Gebiete" entfiel gemäß Anordnung der Stabsführung vom 17.11.1944. Dienstsitz der Stabsführung war zunächst Paris. Die Ausweitung der Aufgaben machte ihre Verlegung nach Berlin notwendig, wo sie provisorisch im Dienstgebäude Margarethenstraße 17 unterkam. Der spätere Dienstsitz Berlin, Bismarckstraße 1, wurde durch Luftangriff zerstört. Organisation und Gliederung: Die Gliederung des ERR bestand in ihren Grundzügen in der Stabsführung, in (regional eingesetzten) Hauptarbeitsgruppen und Arbeitsgruppen, gelegentlich auch Sonderkommandos, Außenstellen etc. Zudem existierten Sonderstäbe, die v.a. mit der "Erfassung von Kulturgütern" beauftragt waren, was in ständiger Kollision mit gleichberechtigten Interessen anderer Instanzen erfolgte, etwa dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda (in Frankreich hinsichtlich der Erfassung von Musikwerken, Musikhandschriften und Instrumenten durch den Sonderstab Musik) und mit dem Reichsführer-SS (etwa hinsichtlich der Erfassung von Zeugnissen der Vor- und Frühgeschichte). Organisation und Geschäftsverteilung der Stabsführung wurden den jeweiligen, sich bis 1943 ständig erweiternden und seitdem sich wandelnden Aufgaben der Institution ERR angepasst. Erst recht wurde ständiger Wandel der Aufgaben, der Organisation und personellen Verhältnisse für die große Zahl der in den "bearbeiteten" Gebieten selbst tätigen Dienststellen zum Prinzip, die zudem in völliger Abhängigkeit von den politisch-militärischen und administrativen Gegebenheiten in diesen Gebieten lebten, bedingt durch die jeweiligen Militär-, Zivil -oder landeseigenen Verwaltungen, und nicht zuletzt durch die immerwährenden Kompetenzstreitigkeiten der in ihren Interessengebieten und Ambitionen sich berührenden oder bekämpfenden Partei- und Reichsbehörden. Die Entwicklung des ERR begann in Frankreich mit der Institution Einsatzstab "Westen" unter der Leitung von Kurt von Behr. Schon bald wurde der Einsatzstab "Westen" in drei selbständige Hauptarbeitsgruppen aufgeteilt: Frankreich (Paris), Belgien und Nordfrankreich (Brüssel), Niederlande (Amsterdam). V. Behr war gleichzeitig Leiter der Dienststelle Westen, die mit der Sicherstellung von Einrichtungsgegenständen für die besetzten Ostgebiete befasst war, der sogenannten M-Aktion. Diese Dienststelle war an sich zum Ost-Ministerium "abkommandiert"; gemäß Anordnung Rosenbergs vom 24.11.1944 wurde sie in den Einsatzstab "zurückgenommen". Im ersten Halbjahr 1944 wurden sowohl die M-Aktion als auch die "Kunsterfassungsaktion" auch auf Südfrankreich ausgedehnt. Wohl im Zusammenhang damit steht die Errichtung der Arbeitsgruppe Südfrankreich, die schließlich noch eine Außenstelle in Nizza und ein Außenkommando in Marseille einrichtete. Schon zu Beginn seiner Tätigkeit in Frankreich hatte der ERR sich nicht darauf beschränkt, für den "weltanschaulichen Kampf" lediglich Material aus Bibliotheken, Archiven usw. sicherzustellen. Er begann auch mit der Erfassung und Sicherstellung von Kunstschätzen und begab sich damit in eine gewisse Konkurrenz zu den im Auftrage Hitlers (Führerauftrag "Linz") und Görings durchgeführten Aktionen sowie zu dem vom Militärbefehlshaber wahrgenommenen Kunstschutz. Institutionell schuf er sich für diese Aufgabe einen Sonderstab "Bildende Kunst" (SBK), dem die Sammelstellen bildender Kunst im Louvre und Jeu de Paume unterstanden. Dem Sonderstab oblag lediglich die Sicherstellung und Inventarisierung der Kunstgegenstände; das Verfügungsrecht über die Kunstgegenstände - auch über die im Zuge der M-Aktion von der Dienststelle Westen sichergestellten und dem Sonderstab zu überantwortenden - hatte sich der "Führer" vorbehalten, eine Forderung, die später auf alle Kunstwerke ausgedehnt wurde, "die in den von deutschen Truppen besetzten Gebieten von deutschen Stellen beschlagnahmt wurden oder beschlagnahmt werden". Der SBK behielt in Frankreich bis zu seiner Auflösung seine Tätigkeit im gewissen Umfang bei. Der Kampf um die Zuständigkeit für sichergestellte Kunstwerke setzte sich bis Kriegsende fort, bis hin zu Fragen der Verlagerung nach Deutschland (Führerbau und Bergungsorte wie Neuschwanstein und Herrenchiemsee usw.) verbrachter und letztlich in österreichischen Bergwerken sicherzustellender Kunstwerke (Alt-Aussee). Die Tätigkeit der Arbeitsgruppe Italien wird im Bericht ihres Leiters vom 28.8.1944 folgendermaßen beschrieben: "Im Vordergrund unserer Arbeit in Italien wird auch weiterhin die Beschaffung von Material über das Wirken der weltanschaulichen Gegner stehen müssen. In Form von Übersetzungen, Berichten und Auswertungsarbeiten wird dieses Material durch die AG Italien aufbereitet und der Stabsführung zugeleitet". Anfang 1941 dehnte der ERR seine Tätigkeit auch auf den Balkan und weiter auf Griechenland aus. Es entstand ein Sonderkommando Griechenland, das schon 1941 wieder aufgelöst wurde. Ein Sonderkommando Saloniki ist noch bis 1942 nachweisbar. Dienststellen des ERR entstanden ferner 1941 in Serbien - Sonderstab beim Kommandierenden General und Befehlshaber Serbien, eine Verbindungstelle Agram sowie eine Verbindungsstelle Belgrad für die jugoslawischen Gebiete. Bemühungen, auch in Ungarn Fuß zu fassen, scheiterten offenbar am Widerstand bzw. Einflussvermögen des Gesandten Dr. Veesenmayer. Nachweisbar ist später eine Hauptarbeitsgruppe Südosten (Belgrad), die mit Wirkung vom 15.2.1944 aus der Arbeitsgruppe Südosten gebildet wurde, die ihrerseits aus dem für 1942 nachgewiesenen Kommando "Südosten" entstanden sein könnte, das am 10.7.1942 von Belgrad nach Saloniki verlegt wurde. In Dänemark richtete der ERR eine Dienststelle Kopenhagen ein. Jeglicher Ansatz zu "gewinnbringender" Tätigkeit wurde binnen kurzem von Dr. Best, Bevollmächtigter des Deutschen Reiches in Dänemark, zunichte gemacht: "Eine Beschlagnahme im Stile der übrigen besetzten Gebiete würde hier niemals in Frage kommen". Unmittelbar nach seiner Ernennung zum Reichsminister für die besetzten Ostgebiete (RMbO) begann Rosenberg die Initiative seines Einsatzstabes auch auf die Ostgebiete zu lenken. Einen Führerbefehl, der ihn beauftragen sollte, "die gleichen Aufgaben wie in den besetzten westlichen Gebieten in all den Ländern durchzuführen, die im Rahmen dieses Krieges durch die deutsche Wehrmacht besetzt worden sind bzw. noch besetzt werden", hatte Rosenberg bereits am 2.4.1941 konzipiert. Bis zum Erlass des Führerauftrags vom 1.3.1942 berief sich Rosenberg auf "die vom Führer erteilten Befehle für den Westen und die Aufgaben, die in den westlichen Gebieten von den Abteilungen Kunst-, Archiv- und Bibliotheksschutz im Rahmen der Militärverwaltung durchgeführt wurden". Richtlinien Rosenbergs über die Sicherung von Kulturgütern zur "Erforschung der Tätigkeit der Gegner des Nationalsozialismus und für die nationalsozialistische Forschung" ergingen an die Reichskommissariate Ostland und Ukraine am 20.8.1941 bzw. 3.10.1941. Durch Erlass vom 27.4.1942 an die RKO und RKU schließlich beauftragte Rosenberg als RMbO nochmals ausdrücklich "den ERR für die besetzten Ostgebiete mit der Erfassung und einheitlichen Bearbeitung der Kulturgüter, des Forschungsmaterials und der wissenschaftlichen Einrichtung aus Bibliotheken, Museen usw., die in öffentlichen, kirchlichen oder privaten Räumen vorgefunden werden". Mit gleichem Erlass wurde eine Zentralstelle zur Erfassung und Bergung von Kulturgütern in den besetzten Ostgebieten gegründet. Bei den Reichskommissariaten wurde ein Sonderreferat für die Erfassung und Bergung von Kulturgütern geschaffen, dessen Führung dem Leiter der zuständigen Hauptarbeitsgruppe übertragen wurde. Es bestanden für die beiden Reichskommissariate zunächst die Hauptarbeitsgruppe Ostland (Riga) mit den Arbeitsgruppen: Estland (Reval), Litauen (Wilna), Lettland (Riga), Weißruthenien (Minsk) und die Hauptarbeitsgruppe Ukraine (Kiew, später Bialystok). Mit Wirkung vom 1.5.1943 wurde die AG Weißruthenien zur Hauptarbeitsgruppe Mitte erhoben. In allen HAG-Bereichen arbeiteten neben den Arbeitsgruppen entweder ihnen oder der Stabsführung unmittelbar unterstellte mobile, als "Sonderkommandos" oder "Außenstellen" bezeichnete Stäbe, deren Aktivität bis zur Krim und in das Kaukasusgebiet reichte. Zu den Sonderstäben gehörten u.a.: "Sonderstab Bildende Kunst", "Sonderstab Vorgeschichte", "Sonderstab Archive", "Sonderstab Sippenkunde", "Sonderstab Wissenschaft", "Sonderstab Volkskunde", "Sonderstab Presse" (gegründet 1944), "Sonderstab Dr. Abb", "Sonderstab Musik", "Sonderstab Zentralbibliothek" der "Hohen Schule" (ZBHS), "Sonderstab weltanschauliche Information in Berlin". Gliederung der Stabsführung 1942 Stabsführer: Utikal Stellvertreter: Ebeling 1. Abt. Organisation: Langkopf Gruppe Innendienst Gruppe Personal Gruppe Beschaffung Gruppe Fahrbereitschaft 2. Abt. Referat Westen und Südosten: von Ingram Gruppe Planung Gruppe Bericht 3. Abt. Referat Osten: Dr. Will Gruppe Planung Gruppe Bericht 4. Abteilung Auswertung: Dr. Brethauer; Stellvertreter: Dr. Wunder; ab 1.11.1942: Lommatzsch Gruppe Allgemeines Gruppe Bücherei Gruppe Inventarisierung Gruppe Lichtbild 5. Abt. Sonderaufgaben: Rehbock Gliederung der Stabsführung 1944 Stabsführer: Utikal Vertreter: Der rangälteste Hauptabteilungsleiter Hauptabteilung I (Hauptabteilungsleiter I: SEF Rehbock; Abteilungsleiter z.b.V.: SEF Brethauer) Gruppe I/1 Persönlicher Referent des Stabsführers:Rehbock Gruppe I/2 Mob- und Verschlußsachen: Rehbock Gruppe I/3 Persönlicher Beauftragter des Stabsführers für die Kunsterfassungsaktion und Leiter der Arbeitsgruppe Louvre: Rehbock Gruppe I/4 Der Abwehrbeauftragte des Einsatzstabes: HEF Braune Gruppe I/5 Beschaffung, Kurierdienst, Nachschub: OEF Jach Gruppe I/6 Veröffentlichungen: HEF Tenschert Gruppe I/7 Sonderberichte: EF Tost Hauptabteilung II (Hauptabteilungsleiter: OSEF Dr. Will; Stellvertreter.: SEF Dr. Zeiß) Abteilung IIa: Referat Westen, umfassend die Arbeitsgebiete Frankreich, Belgien, Holland, Italien und Südosten: SEF Dr. Zeiß Abteilung IIb: Referat Osten, umfassend die Arbeitsgebiete besetzte Gebiete der Sowjetunion: OSEF Dr. Will Hauptabteilung III (Hauptabteilungsleiter: SEF Zölffel) Abteilung IIIa: SEF Zölffel Gruppe III/1 Rechtsangelegenheiten, Anordnungen und Mitteilungen: SEF Zölffel Gruppe III/2 Wehrmachtfragen, Marschpapiere, Veranstaltungen, Marketenderei: HEF Gummert Abteilung IIIb: HEF Webendoerfer Gruppe III/3 Personal: HEF Sklaschus Gruppe III/4 Geschäftsverteilung: HEF Webendoerfer Gruppe III/5 Registratur: OEF Hechler Hauptabteilung IV (Hauptabteilungsleiter: OSEF Dr. Wunder; Stellvertreter: SEF Lommatzsch) Übersetzerbüro: OEF Dr. Benrath Gruppe IV/1 Archiv: HEF Dr. Mücke Gruppe IV/3 Materialaufbereitung: HEF Reichardt Gruppe IV/4 Auswertungseinsatz von Wissenschaftlern: HEF Rudolph Gruppe IV/5 Buchleitstelle: HEF Ruhbaum Gruppe IV/6 Ostbücherei: HEF Dr. Müller Abkürzungen DBFU Der Beauftragte des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP EF Einsatzführer ERR Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg HAG Hauptarbeitsgruppe HEF Haupteinsatzführer IMT Internationales Militärtribunal MTS Maschinen-Traktoren-Station NKWD Volkskommissariat für Innere Angelegenheiten NSDAP Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei NSPO Nationalsozialistische Parteiorganisation OEF Obereinsatzführer OKH Oberkommando des Heeres OKW Oberkommando der Wehrmacht OSEF Oberstabseinsatzführer RKO Reichskommissar für das Ostland RKU Reichskommissar für die Ukraine RMbO Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete SEF Stabseinsatzführer WKP (b) Kommunistische Partei der Sowjetunion ZbV zur besonderen Verwendung Bestandsbeschreibung: Bestandsgeschichte In das Bundesarchiv gelangten in den 60er Jahren, mit diversen Schriftgutrückgaben aus den USA und vorwiegend im Verband mit anderen Provenienzen aus dem Geschäftsbereich Rosenberg sowie mit einzelnen Abgaben aus der Sammlung Rehse, versprengte Akten des ERR, die dort zu einem Bestand formiert wurden. Es handelt sich bei diesen Akten ganz überwiegend um Schriftgut, das sich zuletzt in der Ausweichstelle des ERR in Ratibor befunden hat. Dorthin wurden aus Berlin ein Teil der Stabsführung sowie die Leitung der Ostbücherei mit großen Buchbeständen evakuiert. Von den Angehörigen der HAG Ostland, Ukraine und Weißruthenien gerettete Schriftgutreste wurden ebenfalls in Ratibor aufgenommen. Die erhalten gebliebenen Akten dürften aus Beständen stammen, die aus Ratibor nach Westen weiterverlegt wurden. Spätere Ergänzungen des Bestands erfolgten v.a. durch Abgaben des Militärarchivs, durch Rückvergrößerungen von Mikrofilmen aus dem YIVO Institut, New York, durch spät verzeichnete Akten aus amerikanischer Rückführung, durch drei Bände aus dem aufgelösten Bestand Dienststellen Rosenberg des Zentralen Staatsarchiv der DDR (62 Di 1) sowie aus personenbezogenen Unterlagen des sog. "NS-Archivs des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR". Das bei Kriegsende erhalten gebliebene und den westlichen Alliierten zugängliche Schriftgut wurde als Belastungsmaterial zum IMT-Prozess herangezogen. Die wesentlichen Bestandteile wurden danach dem Centre de Documentation Juive Contemporaine (CDJC), Paris, überlassen. Unterlagen des ERR befinden sich heute zudem in den National Archives and Records Administration (NARA), Washington, im YIVO Institute for Jewish Reserch, Washington und im Nederlands Instituut voor Oorlogsdocumentatie (NIOD), Amsterdam. Schriftgut aus Rosenberg-Dienststellen gelangte ebenfalls in Archive der ehemaligen Sowjetunion. Ein umfangreicher Bestand (v.a. der Provenienz ERR) wird im Tsentral`nyi derzhavnyi arhiv vyshchykh orhaniv vlady ta upravlinnia Ukraïny (TsDAVO Ukraïny) in Kiew verwahrt, weitere Akten im Rossiiskii gosudarstvennyi voennyi arkhiv (RGVA) in Moskau sowie im Litauischen Zentralen Staatsarchiv, Vilnius. Das Bundesarchiv, Bildarchiv, verwahrt eine umfangreiche Fotosammlung des ERR (Bestand Bild 131). Inventare, Verzeichnisse und Transportlisten durch den ERR "sichergestellter Objekte" befinden sich im Bestand B 323 Treuhandverwaltung von Kulturgut. Archivische Bearbeitung Der Bestand NS 30 stellt ein Konglomerat versprengter Akten und Einzelschriftstücke dar. Im Interesse einer raschen Nutzbarmachung wurden unter Verzicht auf aufwendige Bewertungs- und Ordnungsarbeiten die Unterlagen provisorisch verzeichnet. Frau Elisabeth Kinder erstellte 1968 das vorläufige Findbuch, dem auch wesentliche Elemente dieser Einleitung entnommen sind. Die Verzeichnung der "Neuzugänge" erfolgte 2003/2004 durch die Unterzeichnende. Zitierweise BArch NS 30/ .... Erschließungszustand: Findbuch (1968/2005), Online-Findbuch (2004). Zitierweise: BArch, NS 30/...
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Bestandsbeschreibung: Abt. 5 - Stadtverwaltung Worms 1815-1945 Umfang: 1160 Archivkartons (= ca. 181 lfm), dazu ca. 120 lfm gebundene Urkunden zur Rechnung der Stadt, der städt. Werke, Betriebe u. Einrichtungen (ca. 1880-1935, großent. unverz.) Umfang nach Verz.- u. Konvert.-abschluss (Juli 2004, aktualis. bzw. konvert., lfd. ergänzt, zuletzt 18.10.2012 = Zusammenführung der beiden Dateien in Augias): 7742 VE (mit UnterVE: 7793) Laufzeit: 1815 - 1945 I. Inhalt und Umfang II. Abgabeschichten III. Verluste und Kassation IV. Zustand und Lagerung V. Findbücher und weitere Findmittel VI. Ergänzende Archivbestände VII. Zur Geschichte der Stadtverwaltung VIII. Literatur I. Inhalt und Umfang Der Bestand enthält Akten, Amtsbücher und Urkunden der Stadtverwaltung Worms für den Zeitraum 1815 - 1945 mit dem Schwerpunkt auf der Zeit vom Ende des 19. Jh. bis in die 1920er Jahre, dazu vereinzelt Stücke mit darüber hinausreichenden Laufzeiten abzüglich der Bereiche, deren Schriftgut in den Archivabteilungen 11. Meldekarteien 12. Standesamt 13. Polizeidirektion 14. Gewerbegericht 15. Lebensmittelamt 16. Ernährungs-, Wirtschafts- und Landwirtschaftsamt 17. Wohnungsamt 18. Bauordnungsamt 20. Kulturinstitute zu finden ist, die aufgrund der Menge des erhaltenen Materials und vom Hauptbestand getrennter, geschlossener Abgabe und Lagerung als selbständige Abteilungen wie vorgefunden belassen wurden und zum Teil bereits verzeichnet sind. Darüber hinaus werden in der Plankammer von Amt 60.2 Bauamt-Hochbau Pläne für städtische und ehemals städtische Gebäude der Zeit ab ca. 1900 gelagert. Weiteres noch bei den Ämtern lagerndes Material ist derzeit nicht bekannt. Die Aktenumschläge trugen (und tragen, sofern nicht aufgrund schlechten Zustandes Erneuerung notwendig war) zumeist Aufdrucke oder -schriften, die sie dem (Ober)Bürgermeister oder der Bürgermeisterei, in den 1920er - 1940er Jahren auch der Stadtverwaltung zuordnen. Nur selten erscheinen besondere städtische Dienststellen, nämlich - Stadtbauamt (ca. 70 Akten, zuweilen sachlich und zeitlich parallel zu denen des Oberbürgermeisters, (vor allem bei Akten betr. Wormser Denkmäler), mit Abteilungs- und Abschnittsangaben, die auf einen abweichenden Registraturplan deuten, - Versicherungs-/Fürsorge-/Wohlfahrts- und Jugendamt, Hessischer Bezirksfürsorgeverband Stadt Worms (wechselnde Namen und Kombinationen, ca. 25 Akten), ebenfalls oft mit Abschnitts- und Nummernangaben eines eigenen Registraturplans, - Mieteinigungsamt, Städtische Fürsorgestelle für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene (jeweils wenige Akten) Die hier vorhandenen Akten dürften damit die einzigen Reste der Registraturen der genannten Dienststellen sein, wobei besonders bei den beiden erstgenannten Ämter die Verluste enorm gewesen sein müssen und vermutlich sogar erst nach 1945 durch Aktenvernichtung ohne Hinzuziehung des Stadtarchivs eintraten. Auch Akten von Polizeiamt/Polizeiverwaltung wurden in ca. 25 Fällen im Bestand aufgefunden und in diesem Zusammenhang belassen, ferner ganz vereinzelt auch weiterer Ämter, deren Überlieferung im Stadtarchiv gut ist (Bereich der Abt. 11 - 20, siehe oben). Als Vorprovenienz erscheint mehrfach (vor allem in den Akten betr. Wirtschaftskonzessionen) das Kreisamt Worms. II. Abgabeschichten und nachträglich eingegliederte Teile des Bestandes Der Bestand wurde etwa seit 1900 mit einem Schwerpunkt in den 1920er Jahren vom Stadtarchiv übernommen, worüber aber im einzelnen keine Aufzeichnungen vorliegen. Nachweisbar waren auf den Aktenschürzen, in denen er bis zur Verzeichnung stehend gelagert wurde, die Abgabeschichten A, B, C, D und vereinzelt E. Dazu kamen eine größere Ablieferung der Stadtwerke im Jahre 2002 (betr. die Straßenbahn) sowie einige Akten, die von städtischen Ämtern nachträglich abgeliefert wurden. In Abt. 5 geschlossen eingegliedert wurden im Zuge der Verzeichnung außerdem die aufgelösten Abteilungen 64 (Stipendienstiftung Cornelius Heyl), 65 (Weißescher Stipendienfonds) sowie Einzelstücke aus Abt. 6, darunter die bisher als Abt. 6 U geführten Urkunden des 20. Jh. vor 1945. Die Abteilungen 3 (Protokolle 19./20. Jh.) und 4 (Rechnungen 19./20. Jh.) waren schon zuvor aufgelöst und entsprechend ihrer zeitlichen Zugehörigkeit Abt. 5 zugerechnet worden, womit ein gleicher Zustand wie bei den Abteilungen 1 und 2 erreicht wurde. Zu Schicht A gibt es eine im Archiv gefertigte maschinenschriftliche Übersicht (jetzt Abt. 206 Alte Findbücher Nr. 4), die zeigt, dass Abt. 5 A auch Akten der Zeit der Munizipalität (1792 - 1813) enthielt, die jetzt in Abt. 2 eingegliedert sind. Die Laufzeit der Akten reichte bis etwa der Mitte des 19. Jh., geordnet waren sie nach dem Registraturplan für die Großherzoglich Hessischen Bürgermeister von 1837 (Originalplan in Abt. 13 Nr. 1019). Für Schicht B, die Akten von 1792 bis 1906, hauptsächlich der 2. Hälfte des 19. Jh. umfasste, existiert in Abt. 206 Nr. 4 eine gleiche Übersicht, ebenfalls gemäß der Ordnung des Registraturplans von 1837. Außerdem gibt es ein handschriftliches Verzeichnis, das anscheinend in einem Zuge und vermutlich bald nach 1906 angelegt wurde (Abt. 206 Nr. 11). Dieses Verzeichnis unterscheidet sich von dem maschinenschriftlichen hauptsächlich dadurch, dass in erheblichem Umfang Akten aufgeführt werden, die in dem jüngeren Verzeichnis fehlen, auch bei der Neuverzeichnung nur teilweise wieder auftauchten und somit in der Zwischenzeit kassiert oder verlorengegangen sein müssen. Es enthält auch handschriftliche Nachträge der Archivangestellten Frl. Sauerwein (im Dienst bis 1986) betr. Akten, die, aus unbekannten Gründen im alten Verzeichnis nicht genannt, inzwischen aufgetaucht und dem Bestand eingegliedert worden waren, sowie lose inliegend eine Notiz von Archivdirektor Reuter mit Anmerkungen zu den Schichten A, B und C. Auch zu Schicht C, die von Akten der Zeit zumeist nach ca. 1906 - 1931 gebildet wurde, ist ein altes handschriftliches Verzeichnis vorhanden (Abt. 206 Nr. 12). Es entspricht dem Registraturplan für die Großherzoglich Hessischen Bürgermeistereien von 1908, wobei es allerdings unterhalb der mit römischen Zahlen bezeichneten Abteilungen keine Abschnitte, sondern nur fortlaufenden Nummerierung zeigt. Diese Art der Signierung findet man auch teilweise auf den zeitlich folgenden Akten bis zum Jahre 1945; ein 1932 im Entwurf vorliegnder Aktenplan mit Dezimalklassifikation (Abt. 5 Nr. 6631) hat keine Spuren hinterlassen. Zu einer Revision und Maschinenabschrift kam es hier nicht, doch es finden sich jüngere handschriftliche Nachtragungen von verschiedener Hand. Für die Schichten D und E, Ablieferungen von geringerem Umfang, existieren keine Verzeichnisse. III. Verluste und Kassation Durch den Bombenangriff vom 21.02.1945 war "vornehmlich der Verlust der in mehreren Geschossen im Cornelianum eingemauerten Bestände zu beklagen, wobei vor allem erhebliche Teile der jüngeren Akten der Stadtverwaltung verloren gegangen sind. Das genaue Ausmaß der Archivalienverluste, das bei den neueren Akten bei etwa 30 bis 50 Prozent gelegen haben mag, lässt sich kaum noch mit Gewissheit ermitteln" (Bönnen, Stadtarchiv, S. 22). In Anbetracht dieser und der - wohl davon zu trennenden - oben bei Schicht B vermerkten Verluste wurde von jeder weiteren Kassation durch das Stadtarchiv abgesehen. Der Zeitraum der dichtesten Aktenüberlieferung erstreckt sich vom Ende des 19. bis in die 1920er Jahre. IV. Zustand und Lagerung Die zu Beginn der Verzeichnung gebündelt und stehend aufbewahrten Akten wurden ebenso wie die Bücher, soweit möglich, im üblichen Verfahren in Archivkartons umgebettet. Bei den von den Stadtwerken im Jahre 2002 übernommenen Akten zur Straßenbahn musste der ungewöhnliche Zustand, dass die ursprüngliche lose in Aktendeckeln angelegten Akten allesamt abgelocht in Stehordnern steckten, rückgängig gemacht werden. Ansonsten traten Stehordner, Schnellhefter oder gar Fadenheftung nur vereinzelt auf. Die Rechnungen des 19./20. Jh. sind als letzter Teil des Bestandes derzeit (Mai 2004) erst teilweise verzeichnet und werden weiterhin - aufgrund ihres Umfangs und seltener Benutzung - in zwei Räumen im Dachgeschoss des Ämterhauses im Adenauerring gelagert. Ein Archivkarton mit der Aufschrift "Schimmelbefall" enthält die wenigen betroffenen Stücke des im Allgemeinen gut erhaltenen Bestandes (Karton Nr. 1140). V. Findbücher und sonstige Findmittel Der Bestand wurde unter Zugrundelegung der Ordnung nach Abteilungen und mit gelegentlicher Abweichung bei den Abschnitten gemäß dem Registraturplan von 1908 ganz überwiegend auf Karteikarten verzeichnet und seit 1992 in den PC (F & A-Datei) eingegeben. Ausdrucke dieser Datei befindet sich in den drei Exemplaren der Findbüchern Nr. 6a und 6b. Der hier verzeichnete Teil des Bestandes reicht bis Abt. XVI (Armen- und Wohltätigkeitspflege) gemäß dem Registraturplan von 1908; allerdings sind auch in dem unten genannten zweiten Teil der Verzeichnung sehr viele Stücke enthalten, die diesen Abteilungen zugehören. Der zweite Teil des Bestandes (ab Abt. XVI, dazu aber auch viele Stücke, die den Abt. I - XV angehören) wurde in das seit dem Jahre 2001 verwendete Programm "Augias Archiv" eingegeben. Ausdrucke dieses Teils befinden sich in den drei Exemplaren der Findbücher Nr. 6c - 6d. Von den als letzter Teil des Bestandes bisher noch nicht vollständig bearbeiteten Urkunden und Rechnungen des 19./20. Jh. ist ein kleiner Teil, der in den Hauptbestand geraten war, schon im Findbuch unter der jeweils einschlägigen Abteilung verzeichnet; nach vollständiger Verzeichnung werden die Serien voraussichtlich als Excel-Datei ausgedruckt und den Findbüchern beigefügt. Der ursprünglich in F&A eingegebene Bestandsteil lag bis Herbst 2009 nur als Word-Datei (Ausdruck) vor und wurde durch einen externen Dienstleister bis November 2009 nach Augias konvertiert (eigener Bestand Abt. 005_). Eine Zusammenführung in Augias ist im November 2012 erfolgt. Durch punktuelle Übernahmen aus der Verwaltung kommen immer noch vereinzelt Akten in den Bestand, so etwa durch Abholung von Akten der Wohlfahrtsverwaltung aus dem Keller der Akten des Sozialamtes Ende Mai 2009 und durch Abgabe von etwa 50 Aktenbänden des städtischen Fuhrhofes (EBWO) Anfang 2011. VI. Ergänzende Archivbestände Von den Beständen des Stadtarchivs können vor allem die übrigen Bestände städtischer Provenienz herangezogen werden: Abt. 2, 11 - 18 und 20. Eine erhebliche Menge ergänzenden Archivmaterials birgt vor allem die reichhaltige Abteilung 30 (Hessisches Kreisamt Worms), außerdem enthalten viele weitere Abteilungen des Stadtarchivs Material zur Dokumentation der Stadtgeschichte für den Zeitraum von 1815 bis 1945. Von den Beständen des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt seien hier - in erster Linie für die Zeit von ca. 1900 bis 1945 - vor allem folgende genannt: G 5 Reichsstatthalter (1933-1945) G 11 Ministerium des Innern (vgl. hier v.a. Konv. 91 Stiftungen) G 12 Polizei (u.a. Geheime Staatspolizei) G 15 (Kreis) Worms G 28 (Amtsgericht) Worms G 31 Finanzministerium Siehe insgesamt zu den Beständen in G: Bestände Darmstadt, S. 218-362; des weiteren: J 16 Wasserbauamt/Wasserstraßenamt Worms, 1844-1964 N 1 NSDAP-Kreisleitung Worms VII. Zur Geschichte der Stadtverwaltung Vgl. im Folgenden, vor allem Bönnen, Stadtarchiv VIII. Literatur Allgemein zum Großherzogtum Hessen siehe Küchler, Friedrich, Das Verfassungs- und Verwaltungsrecht des Großherzogtums Hessen, Darmstadt 4 Bde., 1894-95; Zeller, Wilhelm, Handbuch der Verfassung und Verwaltung im Großherzogtum Hessen, 2 Bde., Darmstadt 1885-86 (beide Arbeiten die Verwaltungsgeschichte nach dem Stand des späten 19, Jh.); Calker, Wilhelm van, Das Staatsrecht des Großherzogtums Hessen, Tübingen 1913 (Das öffentliche Recht der Gegenwart 19) (S. 121-129 zur Orgnisation der Stadtgemeinden nach der Städteordnung von 1911). Wichtig für Behördenaufbau und Staatsverfassung der 1920er Jahre: Staatshandbuch für den Volksstaat Hessen, Darmstadt 1928. Zur politischen Entwicklung des Volksstaates von 1918 bis 1933 vgl. die Einleitung in Franz, Eckhart G./Köhler, Manfred (Hg.), Parlament im Kampf um die Demokratie. Der Landtag des Volksstaates Hessen 1919-1933, Darmstadt 1991 (Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission, NF 6 - Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen) (S. 1-67). Speziell zu Worms: Bönnen, Gerold (Bearb.), Das Stadtarchiv Worms und seine Bestände, Koblenz 1998 (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz Bd. 79, darin u.a.: Aspekte der Wormser Stadtgeschichte, S. 28-44); Reuter, Fritz, Karl Hofmann und "das neue Worms". Stadtentwicklung und Kommunalbau 1882-1918, Darmstadt/Marburg 1993 (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 91 (zu Stadtentwicklung und Kommunalbau in der Zeit von 1882 bis 1918, darin im Anhang u.a. eine Liste der Bürgermeister und Oberbürgermeister von 1813 bis 1918/33, der Gemeinderatsmitglieder und Stadtverordneten 1865 bis 1918, der Ehrenbürgerrechtsverleihungen, der Stadtbaumeister von 1840 bis 1918 und Bevölkerungstabellen sowie fünf Stadtpläne (1860 bis 1910) und eine ausführliche Bibliografie; Süß, Martin, Rheinhessen (zur französischen Besatzung für die Zeit von 1918 bis 1923, auch für Worms). Worms, im Dezember 2012 G. Bönnen