Bestand Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 76 - Dragoner-Regiment 21

Bereich "Identifikation"

Signatur

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 76

Titel

Dragoner-Regiment 21

Datum/Laufzeit

  • 1856-1920 (Anlage)

Erschließungsstufe

Bestand

Umfang und Medium

104 Archivalieneinheiten

Bereich "Kontext"

Bestandsgeschichte

Inhalt des Bestands und Benutzungshinweise: Bestand 456 F 76 enthält die Überlieferung des 2. Badischen Dragoner-Regiments Nr. 21, der dem Verband im Kriegsfall zugeordneten Ersatz-Eskadron sowie der nach 1918 mit der Demobilmachung des Regiments befassten Abwicklungsstelle. Die Laufzeit der Unterlagen erstreckt sich von 1856 bis 1920, wobei die deutliche Mehrzahl der Akten die Jahre um oder nach 1900 beinhaltet. Der Bestand gliedert sich in die bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs entstandenen Friedensakten, die zwischen 1914 und 1918 entstandenen Kriegsakten sowie die Unterlagen der danach tätig gewordenen Abwicklungsstelle. Größere Überlieferungslücken bestehen insbesondere im Hinblick auf die Eskadronen. Die zahlreicher überlieferten Akten des Regimentsstabs sind für den Zeitraum nach 1900 ebenfalls nicht in allen Bereichen als vollständig zu bezeichnen.Das 2. Badische Dragoner-Regiment wurde am 20. Februar 1850 aufgestellt und noch im selben Jahr kurzzeitig nach Preußen verlegt. Ab Dezember 1850 erfolgte die Stationierung des Verbands in Karlsruhe, anschließend in Bruchsal und ab 1862 erneut in Karlsruhe. Ab 1867 war je eine Eskadron in Durlach und später in Rastatt stationiert, die übrigen vier Eskadronen waren in Bruchsal untergebracht. 1855 erhielt das Regiment den Namenszusatz "Markgraf Maximilian". Mit der Teilnahme des Verbands am deutsch-französischen Krieg 1870/71 endete die selbstständige badische Militärverwaltung. Am 1. Juli 1871 kam infolge der mit Preußen abgeschlossenen Militärkonvention und der damit verbundenen Einordnung der badischen Truppen ins preußische Heer eine laufende Nummer zum Formationsnamen hinzu. Damit war die zuletzt gültige Bezeichnung als 2. Badisches Dragoner-Regiment Nr. 21 etabliert. Innerhalb des preußischen Militärs wurde die Formation 1871 zunächst innerhalb der 29. Division des XIV. Armeekorps der 29. Kavallerie-Brigade zugeteilt. 1890 endete die Zuordnung zu diesem Großverband, bis 1914 blieb das Regiment innerhalb des Friedensheeres Bestandteil der 28. Kavallerie-Brigade der 28. Division. In den Jahren nach 1895 erhielt der Verband ein neues Kasernengebäude in Bruchsal, dessen Errichtung im vorliegenden Bestand ebenfalls Niederschlag gefunden hat (vgl. 456 F 76 Nr. 9).Besonders hinzuweisen ist für die Zeit vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs auf die Unterlagen im Zusammenhang der Entsendung deutscher Truppen nach China im Jahr 1900 (vgl. 456 F 76 Nr. 2). Einige Soldaten des Regiments wurden zum Ostasiatischen Expeditionskorps abkommandiert, das bei der Niederschlagung des "Boxeraufstands" mitwirken sollte. Hierzu leistete der Verband von Bruchsal aus in erster Linie logistische Unterstützung bei der Vorbereitung sowie im Anschluss bei der Abwicklung der Expedition. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurde das Regiment zunächst in Lothringen eingesetzt, während in Bruchsal die Aufstellung einer Ersatz-Eskadron begann. Noch im Herbst 1914 folgten dann die Verlegung des Verbands in den Osten und Einsätze bei Lodz und in Litauen. Zwischen Ende September 1917 und Januar 1918 war ein Teil des Verbands unter der Bezeichnung "Detachement Eschborn" hinter der Front in Litauen eingesetzt. Die Tätigkeit der Abteilung bezog sich in erster Linie auf die Wahrnehmung von Polizeiaufgaben, etwa in Form von Patrouillen zur Bekämpfung von Banditen, der Suche nach geflüchteten Kriegsgefangenen und der Sicherung von Ruhe und Ordnung. Mit der Änderung des Regimentskommandeurs wechselte auch die Bezeichnung der Formation. Von Mitte Januar bis Mitte April 1918 wurde die Abteilung als "Detachement Heyl" geführt. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs begann die Rückverlegung nach Bruchsal. Bis 1920 erfolgte dort die Demobilmachung und anschließende Auflösung des Regiments durch die zu diesem Zweck eingerichtete Abwicklungsstelle. Bestandsgeschichte: Nach Ende des Ersten Weltkriegs verblieben die Akten der im Bereich des XIV. Armeekorps aufzulösenden Formationen bei den mit ihrer Demobilmachung befassten Abwicklungsstellen. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Korpsarchivs begonnen, in dem die Unterlagen der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Auf diese Weise gelangte der vorliegende Bestand in das im Herbst 1920 eingerichtete Korpsarchiv nach Heilbronn, welches am 1. April 1921 dem Reichsarchiv in Potsdam als Zweigstelle eingegliedert wurde. Über einen Zwischenschritt im Heeresarchiv Stuttgart gelangten die Unterlagen in den Jahren 1947 bis 1949 zusammen mit der übrigen Überlieferung des XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe. Eine ausführliche Bestandsgeschichte findet sich in der Einführung zu Bestand 456 F 8. Der Bestand 456 F 76 weist zum größeren Teil preußisch gebundene Akten auf. Zum überwiegenden Teil dürften die Akten bereits durch den Registraturbildner in die noch vorliegende Form gebracht worden sein, der Rest wurde wohl im Anschluss an die Demobilmachung im Rahmen der Erstbearbeitung durch die Reichsarchivzweigstelle Heilbronn formiert.Ein Zugriff auf die zur Überlieferung des XIV. Armeekorps gehörenden Archivalien musste zunächst über die in der Reichsarchivzweigstelle Heilbronn/Stuttgart oder dem Heeresarchiv Stuttgart angefertigten Verzeichnisse erfolgen. Als dauerhafte Findmittel waren diese unzureichend, so dass auf Grundlage der sehr summarisch angelegten Verzeichnisse schrittweise die Neuverzeichnung der Unterlagen stattfand.Der vorliegende Bestand wurde im Oktober 2012 für die Bereitstellung im Internet überarbeitet. Er umfasst 104 Faszikel mit einem Umfang von 2,1 laufenden Metern. Er ist unter der Signatur 456 F 76 Nr. ... zu bestellen. Korrespondierende Bestände und Literatur: Bestand 65 Handschriften, Nr. 11491, 11492: Regimentsgeschichte des 2. Badischen Dragoner-Regiments Nr. 21.Cron, Hermann: Die Organisation des deutschen Heeres im Weltkriege. Dargestellt auf Grund der Kriegsakten, Berlin 1923.Deist, Wilhelm (Bearb.): Militär und Innenpolitik im Weltkrieg 1914-1918, 2 Teile, Düsseldorf 1970.Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908. Forstmeier, Friedrich u.a. (Hg.): Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, München 1983.Harder, Hans-Joachim: Militärgeschichtliches Handbuch Baden-Württemberg, hg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Stuttgart 1987.Legde, Adolf: Geschichte des 2. Badischen Dragoner-Regiments Nr. 21, Berlin 1893.Matuschka, Edgar Graf von: Organisationsgeschichte des Heeres 1890-1918, in: Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Bd. 3, München 1983, S. 157-282. Müller-Loebnitz, Wilhelm (Bearb.): Die Badener im Weltkrieg 1914/18, Karlsruhe 1935.Schmidt, Heinrich: Das Grossherzoglich Badische 2. Dragoner-Regiment Markgraf Maximilian im Feldzuge 1870/71 (jetzt 2. Badisches Dragoner-Regiment Markgraf Maximilian Nr. 21). Nach den Kriegsacten bearbeitet, Karlsruhe 1876.

Abgebende Stelle

Bereich "Inhalt und innere Ordnung"

Eingrenzung und Inhalt

Bewertung, Vernichtung und Terminierung

Zuwächse

Ordnung und Klassifikation

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Kavallerie-Formationen

Bedingungen des Zugriffs- und Benutzungsbereichs

Benutzungsbedingungen

In der Verzeichnungseinheit enthaltene Sprache

  • Deutsch

Schrift in den Unterlagen

Anmerkungen zu Sprache und Schrift

deutsch

Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

Bereich Sachverwandte Unterlagen

Existenz und Aufbewahrungsort von Originalen

Existenz und Aufbewahrungsort von Kopien

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Beschreibungen

Bereich "Anmerkungen"

Anmerkung

Alternative Identifikatoren/Signaturen

Zugriffspunkte

Zugriffspunkte (Thema)

Zugriffspunkte (Ort)

Zugriffspunkte (Name)

Zugriffspunkte (Genre)

Bereich "Beschreibungskontrolle"

Identifikator "Beschreibung"

labw-4-7757

Archivcode

Benutzte Regeln und/oder Konventionen

Status

Erschließungstiefe

Daten der Bestandsbildung, Überprüfung, Löschung/Kassierung

Sprache(n)

Schrift(en)

Quellen

Anmerkung des Archivars/der Archivarin

Bereich Zugang