Archivtektonik - Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin

Bereich "Identifikation"

Signatur

Titel

Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin

Datum/Laufzeit

Erschließungsstufe

Archivtektonik

Umfang und Medium

Bereich "Kontext"

Name des Bestandsbildners

Bestandsgeschichte

Das aus der königlichen Kunstkammer hervorgegangene Ethnologische Museum gehört seit seiner Gründung 1873 international zu den größten und bedeutendsten seiner Art. Die ersten Objekte aus Übersee gelangten durch Handelsbeziehungen in die brandenburgisch-preußische Kunstkammer, die im Berliner Stadtschloss untergebracht war. Mit der Ernennung des Bibliothekars und Predigers Jean Henry zum Aufseher, später Direktor der Königlichen Antiken-, Münz- und Kunstkammer kehrte ab 1794 erstmals eine gewisse Systematik in deren Bestände ein. 1829 übernahm der Historiker und Hauptmann a. D., Leopold Freiherr von Ledebur, die Leitung der königlichen Kunstkammer. Ihm gelang es, durch Ankäufe ganzer Sammlungen die ethnologischen Bestände weiter zu mehren. Die Herauslösung von Gemälden und Skulpturen aus dem Schloss und ihre öffentliche Ausstellung in einem bis 1830 eigens erbauten Museum (heute Altes Museum) besiegelten das Ende des alten Kunstkammer-Konzeptes. Die wachsenden Sammlungen und ihre zunehmende wissenschaftliche Bedeutung drängten nach eigenständigen Präsentationen. Hinter dem (Alten) Museum entstand daher ab 1843 das 1855 eröffnete Neue Museum, in dessen Untergeschoss unter anderem die ethnografische Sammlung gezeigt wurde. Im Jahre 1869 übernahm der als Schiffsarzt weit gereiste Gelehrte Adolf Bastian die Stelle des Direktorial-Assistenten der ethnografischen Sammlung. Er bemühte sich unermüdlich darum, die Bestände auszubauen. Bastian gilt als der Begründer der Ethnologie als akademisches Fach: Seit 1869 war er Dozent, später Professor für Ethnologie an der Berliner Universität. 1873 wurde ein selbständiges ethnologisches und anthropologisches Museum in Berlin gegründet, das 1886 an der Königgrätzer Straße (heute Stresemannstraße) unter dem Namen Königliches Museum für Völkerkunde eröffnete. Seine Sammlung umfasste im Jahre 1880 rund 40.000 Objekte. Adolf Bastian als Gründungsdirektor des Museums verstand dieses primär als wissenschaftliche Institution und Ort zum Aufbewahren der Sammlungen. Die immer größer werdende Raumnot machte es jedoch notwendig, über die Trennung der Bestände in eine Schausammlung und eine Arbeitssammlung nachzudenken. Die Lösung dieses Problems sollte ein großer Museumskomplex in Berlin-Dahlem für die Sammlungen der vier Erdteile Asien, Afrika, Ozeanien und Amerika bringen. Bedingt durch den Ersten Weltkrieg konnte erst 1921 ein Teilgebäude vollendet werden, das als Magazin für die gesamten Bestände genutzt wurde, während im Hauptgebäude in der Innenstadt 1926 eine für ein allgemeines Publikum konzipierte Schausammlung zu sehen war. Diese Ausstellung wurde zu Beginn des Zweiten Weltkriegs gemeinsam mit den Magazinbeständen an verschiedenen Orten inner- und außerhalb Berlins gelagert. Nach Kriegsende beschlagnahmten die Alliierten die Sammlungen. Die Sowjetarmee transportierte ihren Anteil der Kriegsbeute nach Leningrad, während die westlichen Alliierten den ihrigen in den 1950er-Jahren an Berlin zurückgaben. Das im Krieg stark beschädigte Gebäude in der Stresemannstraße konnte als Museum nicht mehr genutzt werden und wurde daher 1961 abgerissen. Die 1957 gegründete Stiftung Preußischer Kulturbesitz ließ das in Berlin-Dahlem vorhandene Gebäude ab 1964 zu einem großen Museumskomplex ausbauen, um dort vorübergehend auch die im Westteil Berlins verbliebenen Sammlungen europäischer Gemälde und Skulpturen unterzubringen. Die ethnologischen Bestände konnten daher nur in reduziertem Umfang präsentiert werden, der sich auf die Sammlungen Altamerikas, der Südsee, Afrikas und von Teilen Ost- und Südasiens beschränkte. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands kehrten auch die zwischenzeitlich in Leipzig gelagerten Teile der sowjetischen Kriegsbeute nach Berlin zurück, insgesamt etwa 55.000 Objekte. Im Jahr 2000 wurde das Museum für Völkerkunde in Ethnologisches Museum umbenannt.

Abgebende Stelle

Bereich "Inhalt und innere Ordnung"

Eingrenzung und Inhalt

In den Sammlungen befinden sich circa 500.000 ethnografische, archäologische und kulturhistorische Objekte aus Afrika, Asien, Amerika, Australien und der Südsee. Sie werden ergänzt durch 140.000 musikethnologische Tondokumente, 285.000 ethnografische Fotografien, 20.000 Filme und 200.000 Seiten Schriftdokumente. Für zahlreiche seiner Sammlungen gilt, dass sie zu den umfangreichsten und wertvollsten überhaupt zählen.

Bewertung, Vernichtung und Terminierung

Zuwächse

Ordnung und Klassifikation

Bedingungen des Zugriffs- und Benutzungsbereichs

Benutzungsbedingungen

Reproduktionsbedingungen

In der Verzeichnungseinheit enthaltene Sprache

  • Deutsch

Schrift in den Unterlagen

Anmerkungen zu Sprache und Schrift

deutsch

Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

Findmittel

Bereich Sachverwandte Unterlagen

Existenz und Aufbewahrungsort von Originalen

Existenz und Aufbewahrungsort von Kopien

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Beschreibungen

Bereich "Anmerkungen"

Anmerkung

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Anmerkung

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Alternative Identifikatoren/Signaturen

Zugriffspunkte

Zugriffspunkte (Thema)

Zugriffspunkte (Name)

Zugriffspunkte (Genre)

Bereich "Beschreibungskontrolle"

Identifikator "Beschreibung"

Archivcode

Benutzte Regeln und/oder Konventionen

Status

Erschließungstiefe

Daten der Bestandsbildung, Überprüfung, Löschung/Kassierung

Sprache(n)

Schrift(en)

Quellen

Bereich Zugang