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Neues Archiv (sog. Lit.-Bestände)

Überlieferungsgeschichte Den Kern des um 1850 geschaffenen sog. Neuen Archivs bildet im wesentlichen die Überlieferung der fürstlichen Zentralverwaltung (Domänenkanzlei, Kabinett) ab Mitte des 19. Jahrhunderts einschließlich der damals noch in der Registratur befindlichen älteren Vorakten. Darüber hinaus fand das zunächst an seinem ursprünglichen Standort verbliebene Archiv des Klosters Bronnbach Eingang in das Neue Archiv. In dieses sind zudem in großem Umfang Privatkorrespondenzen und private Unterlagen einzelner Mitglieder des fürstlichen Hauses eingegangen, dazu ein Großteil der Mitte des 19. Jahrhunderts noch unverzeichneten Urkundenüberlieferung des fürstlichen Archivs. Aus der fürstlichen Lokalverwaltung scheinen zunächst nur Auslesearchivalien in das Neue Archiv überführt worden zu sein. Stellen der Zentralverwaltung außerhalb der Domänenkanzlei, wie die verschiedenen Kasssen, scheinen ebenfalls kaum Akten an das Neue Archiv abgegeben zu haben. In erheblichem Umfang eingegliedert worden sind in das Neue Archiv dagegen Archivalien aus dem Alten Archiv, sei es durch direkte Abgaben oder über die Registratur der Domänenkanzlei. Die Bestände des Neuen Archivs weisen daher wowohl in zeitlicher wie in inhaltlicher Hinsicht erhebliche Überschneidungen mit der Überlieferung des sog. Alten Archivs auf. Inhalt und Bewertung Das Neue Archiv setzt sich anders als das kleinteilig strukturierte Alte Archiv aus wenigen weit gefassten Mischbeständen zusammen, die mit Ausnahme des Bestands Lit. St rein akzessorisch strukturiert sind, also keine weitere sachliche Gliederung aufweisen. Eine Sonderstellung innerhalb des Neuen Archivs nimmt der Bestand Lit. St ein, der als einziger eine systematische Gliederung aufweist und zudem überwiegend Schriftgut aus der Zeit vor 1806 enthält. Die verschiedenen Lit.-Bestände überschneiden sich inhaltlich in mehr oder weniger starkem Maße. Ein eindeutiges sachthematisches Profil weisen sie letztlich nicht auf; soweit ein solches bei der Anlage des jeweiligen Bestands bestand, wurde dieses in der Folgezeit zumeist durchbrochen. Auch aus dem Neuen Archiv sind in der Folgezeit Archivalien entnommen worden; dies gilt vor allem für die zunächst in Bestand Lit. A eingegliederten Urkunden, die um 1900 in einem Selekt (US) zusammengefasst wurden. Für die meisten Bestände des Neuen Archivs liegen heute neue datenbankgestützte Findmittel vor, die auch die Provenienz der Unterlagen nachweisen.

Rosenbergisches Archiv

Überlieferungsgeschichte Das Löwenstein-Wertheim-Rosenbergsche Archiv enthält die Überlieferung der katholischen Linie des Hauses Löwenstein-Wertheim seit der Linienteilung im Jahr 1611. Die Anfänge des Archivs reichen wohl in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts zurück, als die beiden zerstrittenen Zweige der Familie eigene Zentralverwaltungen aufzubauen begannen. Das Rosenbergsche Archiv ist seinem Umfang nach das größte der drei ehemals fürstlichen Archive; seine Beständetektonik weist jedoch verschiedene Brüche infolge von Umordnungsmaßnahmen auf und ist zudem stärker als die der beiden anderen fürstlichen Archive an Pertinenzen orientiert, was die Benutzung insgesamt erschwert. In seinem Kern besteht das Archiv aus zwei umfangreichen Beständekomplexen, die auf zwei umfassend angelegte, aber nicht konsequent zu Ende geführte Ordnungsversuche Anfang und Mitte des 19. Jahrhunderts zurückgehen. Beide Beständekomplexe (das Alte Archiv mit den sog. Rosa Repertorien und das Neue Archiv mit den sog. Lit.-Beständen) überschneiden sich vielfach. Daneben existieren noch eine Reihe später angelegter Provenienzbestände. Inhalt und Bewertung Das Löwenstein-Wertheim-Rosenbergsche Archiv enthält neben der Aktenüberlieferung der fürstlichen Zentralverwaltung Archivgut nahezu sämtlicher Lokalverwaltungen einschließlich der Ämter der 1801 verlorenen linksrheinischen Besitzungen. Infolge von Aktenabgaben an die dortige Verwaltung nur lückenhaft dokumentiert sind lediglich die böhmischen Besitzungen der Familie. Zu den Archivalien fürstlicher Provenienz kommt die Überlieferung verschiedener geistlicher Einrichtungen, vor allem der Klöster Bronnbach und Neustadt a. Main sowie des Erzstifts Mainz und des Hochstifts Würzburg, die im Zuge der Säkularisation an das Fürstenhaus gelangten. Darüber hinaus findet sich im Archiv ein umfangreicher Komplex von privaten Unterlagen und Nachlasspapieren einzelner Familienmitglieder bis ins 20. Jahrhundert.