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FA 1 / 994 · Akt(e) · 1902 - 1914
Teil von Cameroon National Archives

Errichtung einer Geologischen Zentralstelle für die Schutzgebiete als Abteilung der Geologischen Landesanstalt, Berlin, 27.2.1912 Mineralienproben. - Einfuhr aus Deutschland als Anschauungsmaterial für die Häuptlingsversammlungen zwecks Meldung entsprechender Mineralvorkommen im Schutzgebiet Kamerun durch Eingeborene, 1913 - 1914

Gouvernement von Kamerun
Bildsammlung Karl Fritz
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, W 145/2 · Sammlung
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik)

Lebenslauf von Karl Fritz: Karl Fritz, am 29. November 1914 in Pfullendorf als Sohn eines Gipsers und Nebenerwerbslandwirts geboren, wurde durch ein Stipendium der Besuch des Gymnasiums in Konstanz ermöglicht. Unmittelbar nach dem Abitur absolvierte er seinen Arbeitsdienst, an den sich der Heeresdienst beim Infanterieregiment 114 in Konstanz und beim Wehrbezirkskommando in Ehingen an der Donau anschloss. Vom 1. November 1938, dem Tag seines Eintritts in die NSDAP, bis 31.10.1941 war er Verwaltungsanwärter für den "gehobenen mittleren Verwaltungsdienst" (u.a. in Überlingen, Konstanz und Stockach) und wurde ab 1. November 1942 auf verschiedenen Dienstposten (u.a. in Karlsruhe und Sinsheim) als Regierungsinspektor eingesetzt. Vom Sommer 1943 bis zum Ende des Krieges war er zur Wehrmacht eingezogen und leistete in Südfrankreich seinen Dienst ab. Seit Oktober 1945 in Freiburg ansässig, nahm Karl Fritz seine Verwaltungstätigkeit beim Innenministerium wieder auf. 1952 wurde er in das Regierungspräsidium Südbaden, Abteilung Verkehr, überführt, wo er 1977 als Oberamtsrat pensioniert wurde.Karl Fritz verstarb am 29. November 1990 in Freiburg. Bestandsgeschichte: Nach der familiären Überlieferung begann Karl Fritz, möglicherweise angeregt durch das Beispiel eines Onkels, schon früh zeitgeschichtliches Material zu "sammeln". Erledigte Aushänge aus den Behörden, in denen er beschäftigt war, eingekommene Doppelstücke von Plakaten und Broschüren bildeten dabei umfangsmäßig den Schwerpunkt seiner Sammlung. Inhaltlich aufgewertet wird diese durch die Sammlung von Banknoten, v.a. von Notgeld, das aus dem gesamten Deutschen Reich zusammengetragen worden ist. Die so auf 40 m angewachsene Sammlung "Karl Fritz" (Bestand W 307) kam im Jahre 1993 als Schenkung in das Staatsarchiv Freiburg. Eine erste Sichtung ergab, dass nicht sämtliche Unterlagen archivwürdig waren. Darüber hinaus enthielt die Sammlung Material, das nur schwer in das Dokumentationsprofil des Staatsarchivs eingefügt werden konnte. Umfangreiche Ordnungsarbeiten folgten. Zuerst wurde die Zeitungssammlung und die zeitgeschichtliche Literatur der Dienstbibliothek des Staatsarchivs und - bei militärgeschichtlichen Unterlagen - dem Bundesarchiv-Militärarchiv zugeführt; danach die Plakate separiert und der Bestand W 113 - Plakatsammlung Karl Fritz gebildet. Eine Anzahl von Plakaten ostpreußischer Herkunft wurden dabei an das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz abgegeben, einige Stücke Berliner Herkunft entsprechend an das Landesarchiv Berlin. Gleiches geschah mit dem Bildgut, aus dem der vorliegende Bestand W 145/2 - Bildsammlung Karl Fritz entstand.Die Fachangestellte Annika Scheumann und der Angestellte Martin Schittny übernahmen die Aufgabe der Erschließung und der Digitalisierung des Bestandes. Der Bestand umfasst nunmehr 938 Nummern in 0,4 lfd.m.Freiburg, im September 2010Kurt Hochstuhl

BArch, R 3602 · Bestand · 1873 - 1954
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: 1880 wurde vom "Deutschen Landwirtschaftsrat" angeregt, eine "Reichszentrale zur Beobachtung und Vertilgung der die Kulturpflanzen schädigenden Insekten und Pilze" zu schaffen. Am 24. März 1897 beantragte der Abgeordnete und praktische Landwirt Dr. Dr. hc. Albert Schulz-Lupitz im Reichstag eine Initiative zur Schaffung einer "landwirtschaftlich-technischen Reichsanstalt für Bakteriologie und Phytopathologie". Eine Notwendigkeit war durch die alljährlichen Schäden in der Land- und Forstwirtschaft durch Krankheiten und Schädlinge der Kulturpflanzen und wegen der Bedeutung bestimmter Bakterien gegeben. Dieser Antrag wurde zunächst auf das kommende Jahr vertagt und schließlich am 28. Januar 1898 erneut behandelt. An jenem Tag forderte das Kaiserliche Gesundheitsamt 2400 Mark für einen "botanisch ausgebildeten Hilfsarbeiter", der nicht nur die Lebensmitteluntersuchungen, sondern auch die botanischen Arbeiten für das Arzneibuch und die Ausnutzung von Pflanzen aus den Schutzgebieten erledigen, sowie auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes tätig sein sollte. Am 25. Februar schließlich trat im "Kaiserlichen Gesundheitsamt" eine Kommission zusammen, um über die geplante Gründung einer "Biologische Abteilung" am Gesundheitsamt zu beraten und eine erste Denkschrift zu erstellen. Die Eingliederung in dieses Amt nahm man vor, weil dort schon seit Jahren die nunmehr projektierten Aufgaben (z.B. Bekämpfung der Reblaus) wahrgenommen wurden. Jene Gründungs-Denkschrift hielt in acht Punkten die Aufgaben der künftigen Forschungsanstalt fest und wurde Teil des "Gesetzes betreffend die Feststellung eines Nachtrags zum Reichshaushaltsetat für das Rechnungsjahr 1898". 1899 umfasste diese Abteilung bereits vier Laboratorien im neu erbauten Gebäude des "Kaiserlichen Gesundheitsamtes" in der Klopstockstrasse in Tiergarten. Anfangs sollte die Abteilung (s. Reichstagsdrucksache Nr. 241, 1898): · die Lebensbedingungen der tierischen und pflanzlichen Schädlinge der Kulturpflanzen untersuchen und Grundlagen für ihre Bekämpfung gewinnen, · die durch anorganische Einflüsse hervorgerufenen Schädigungen der Kulturpflanzen erforschen, · die Nützlinge aus dem Tier- und Pflanzenreich studieren, · die für die Landwirtschaft nützlichen und schädlichen Mikoorganismen untersuchen und · die Krankheiten der Bienen erforschen. · Neben der Versuchstätigkeit wurden der Abteilung noch folgende Aufgaben zugedacht: · Sammeln statistischen Materials über das Auftreten der wichtigsten Pflanzenkrankheiten im In- und Ausland, · Vermittlung schwer zugänglicher Literatur (insbesondere des Auslands) an die staatlichen Institute, · Veröffentlichung gemeinverständlicher Schriften und Flugblätter über die wichtigsten Pflanzenkrankheiten, · Ausbildung von Sachverständigen (für die deutschen Kolonien). Für Freilandversuche wurde ein Versuchsfeld in Dahlem auf dem Gelände der "Königlich-Preußischen-Domäne" an der heutigen Königin-Luise-Straße 19 gepachtet. Im Mai 1898 begann auf diesem Gelände der Bau eines Gewächshauses mit Isolierzellen und eines kleinen Laboratoriumgebäudes. Als die "Biologische Abteilung für Land- und Forstwirtschaft beim Kaiserlichen Gesundheitsamt" gegründet wurde, war Oberregierungsrat Dr. med. h. c. Karl Köhler Direktor dieses Amtes. Erster Abteilungsleiter wurde dann 1899 der Geheime Regierungsrat Prof. Dr. Albert Bernhard Frank, der bereits im Jahr 1900 starb. Seine Nachfolge übernahm Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. Carl Freiherr von Tubeuf, der schon nach wenigen Monaten nach München berufen wurde. Neuer Leiter wurde im Jahr 1902 Geheimer Regierungsrat Dr. Rudolf Aderhold. Ihm folgte am 1. August 1907 der Geheime Oberregierungsrat Prof. Dr. Johannes Behrens, vormals Leiter des "Bakteriologischen Laboratoriums". Einen weiteren Leitungswechsel gab es erst im Jahr 1920, als Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. Otto Appel Direktor der BRA wurde. Ihm folgte von 1933 bis 1945 Oberregierungsrat Dr. Eduard Riehm als Direktor bzw. ab 1937 als Präsident der BRA. Leiter der BRA bis 1945 AmtszeitLeiter1898Oberregierungsrat Dr. med. h. c. Karl Köhler1899Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. Albert Bernhard Frank1900- ca. 1902Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. Carl Freiherr von Tubeuf1902-1907Geheimer Regierungsrat Dr. Rudolf Aderhold1907-1920Geheimer Oberregierungsrat Prof. Dr. Johannes Behrens1920-1933Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. Otto Appel1933-1945Oberregierungsrat Dr. Eduard Riehm Am 1. April 1905 wurde die Abteilung als "Kaiserliche Biologische Anstalt für Land- und Forstwirtschaft" eine selbständige Behörde (s. Reichsanzeiger Nr. 83 vom 6. April 1905) und unterstand nun dem Reichsamt des Inneren bis sie am 31. Oktober 1917 dem Reichswirtschaftsamt (am 21. März 1919 in Reichswirtschaftsministerium umbenannt) unterstellt wurde. Einen Namenswechsel erfuhr sie am 13. Januar 1919 in "Biologische Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft" und unterstand ab 1920 dem Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft (RMEL). Namen und Zuordnungen der BRA bis 1945 NameÜbergeordnete Behörde1898-1905Biologische Abteilung für Land- und Forstwirtschaft beim Kaiserlichen Gesundheitsamt1. April 1905Kaiserliche Biologische Anstalt für Land- und Forstwirtschaft Reichsamt des Inneren31. Oktober 1917Reichswirtschaftsamt bzw. Reichswirtschaftsministerium13. Januar 1919Biologische Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft1920Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft Seit 1907 entstanden nach und nach folgende Außen- bzw. Zweigstellen der BRA zur Erforschung und Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten: · 1907: Ulmenweiler bei Metz, ab 1919: Naumburg / Saale (Reblaus) · 1920: Aschersleben (Gemüse und Zierpflanzen) · 1921: Stade (Obstbäume), ab 1941: Heidelberg · 1921: Trier, ab 1926: Bernkastel-Kues (Reben) · 1925: Kiel (Getreide- und Futterpflanzen) · 1927: Mechow bei Kyritz, ab 1936: Eichhof (Langen bei Redel, Abbaukrankheiten der Kartoffel, Züchtung) · 1932: "Außenstelle Ost" in Königsberg (Erforschung der Möglichkeiten der ausreichenden Erzeugung eiweißhaltiger Futtermittel für den "Deutschen Osten") · 1934: Gliesmarode (Rostkrankheiten, Forstwiderstandsfähigkeit der Pflanzen) · 1940: Wien (vorher Staatsanstalt für Pflanzenschutz Wien) · 1940: Kruft / Eifel (Kartoffelkäferforschung), spätere Verlegung nach Mühlhausen / Thür. Daneben betreute die BRA vom RMEL unterstützte Forschungsarbeiten in Markee bei Nauen (Bekämpfung von Kohlschädlingen: Kohlerdflöhe, Kohlfliege, Kohltriebrüßler) und Magdeburg (Bekämpfung von Tomatenkrankheiten). Die 1934 eingegangene Arbeitsgemeinschaft mit dem Deutschen Entomologischen Institut der Kaiser Wilhelm-Gesellschaft sollte die systematische und morphologische Forschung auf dem Gebiet der angewandten Entomologie fördern. Bei Massenauftreten einzelner Schädlinge wurden ad hoc sog. "Fliegende Stationen" zu Forschungszwecken eingerichtet, die jederzeit wieder aufgelöst werden konnten. Zu diesen Fliegenden Stationen zählten: · 1921-1925: Oybin bei Zittau bzw. Dresden (Nonnenplage) · 1922-1927: Crenzow / Pommern und Anklam (Rübenaaskäfer) · 1924: Stralsund, ab 1925: Rosenthal bei Breslau, ab 1928: Heinrichau, ab 1933: Guhrau (Rübenfliege und Rübenblattwanze) · 1929-1931: Randowbruch / Pommern (Gräserkrankheiten und -schädlinge) · 1937: Oldenburg (Grünlandschädlinge) Nach Kriegsende 1945 war die BRA zerschlagen, in Berlin und den vier Besatzungszonen wurden erste Versuche unternommen die Arbeit wiederaufzunehmen. Im Mai 1945 wurden die Dahlemer Dienststellen zunächst dem Berliner Magistrat unterstellt. Prof. Dr. Otto Schlumberger wurde im Juli in Berlin neuer Präsident. Bestandsbeschreibung: Bestandsgeschichte Der Bestand R 3602 Biologische Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft besteht aus insgesamt 1955 Akten, die folgendermaßen unterteilt sind: · "Naumburger Akten": Signaturnummern 1-1020 · Akten der BRA: Signaturnummern 2001-2625 · Personalakten: Signaturnummern 3001-3320 "Naumburger Akten" Die erste Aktenportion, die in der Folge als Naumburger Akten bezeichnet wird, wurde am 24. Januar 1983 von der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften, Institut für Züchtungsfragen Quedlinburg an das Zentrale Staatsarchiv (ZStA) in Potsdam abgegeben. Ein Abgabeverzeichnis liegt vor. Die Naumburger Akten bildeten den Bestand R 3602 Biologische Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft. Nach dem 3. Oktober 1990 gelangte der Bestand aus dem ZStA an das Bundesarchiv. Akten der BRA Von den ca. 40 lfm der Rest-Überlieferung, die in der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft - Institut für nichparasitäre Pflanzenkrankheiten - Berlin-Dahlem erhalten geblieben waren, übernahm das Bundesarchiv im August 1983 ca. 12 lfm archivwürdiger Unterlagen, darunter Personalakten, den größten Teil der Verwaltungsunterlagen und in Auswahl Unterlagen über Durchführungsaufgaben. Etwa 1978 war bereits ein erheblicher Teil, überwiegend Akten der Dienststelle für Wirtschafts- und Rechtsangelegenheiten im Pflanzenschutz (WURA), von der Bundesanstalt kassiert worden. 1988 wurden von der Zweigstelle Bernkastel-Kues und vom Institut Berlin der Biologischen Bundesanstalt weitere Akten, insbes. betr. Weinbau und Bodendüngung, abgegeben (R 168 / 470-625). Personalakten Die Personalakten wurden in den 1950er Jahren v. a. vom Ministerium für Land- und Forstwirtschaft an das ZStA übergeben. Diese drei benannten Aktengruppen wurden im Bundesarchiv zu einem Bestand zusammengeführt: R 3602 Biologische Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft. Die Naumburger Akten behielten die Signaturnummern 1 bis 1020, die Nummern der Akten aus dem ehemaligen Bestand R 168 wurden um 2000 addiert (R 168 / 1 wurde zu R 3602/ 2001), die 320 Personalakten bekamen die Signaturnummern R 3602 / 3001-3320. Das ZStA besaß keine weiteren BRA-Bestände. Es wird vermutet, dass das von der BRA und den übrigen Zweigstellen an das Reichsarchiv abgegebene Archivgut bei der Zerstörung des Archivs im April 1945 vernichtet wurde. Inhaltliche Charakterisierung: Überliefert sind Unterlagen zu folgenden Sachgebieten: Zentrale: Geschäftsbetrieb der Zentrale 1885-1949, Grundstücke und Gebäude, Haushalt 1905-1944, Personalangelegenheiten 1902-1949, Geschäftsbetrieb der Zweigstellen, v. a. Trier bzw. Bernkastel-Kues 1919-1948, Entwicklung und Tätigkeit allgemein: Historische Entwicklung 1897-1944, Tätigkeitsberichte, Arbeit des Beirates, Vorträge, Veröffentlichungen, Öffentlichkeitsarbeit, Jubiläen 1902-1952. Einzelne Aufgabengebiete: Pflanzenschutz 1899-1948, Tierschutz 1894-1940, Botanik 1879-1944, Bodenanalysen und -behandlung, Düngung, Weinbau 1873-1944 (77), Tätigkeit der Zweigstelle Trier bzw. Bernkastel-Kues 1920-1946. Zweigstelle Naumburg: Dienststellenverwaltung und Organisation 1920-1945, Geschäftsbetrieb 1920-1945, Grundstücke und Gebäude 1901-1943, Haushalt 1921-1945, Personalangelegenheiten 1917-1947, Entwicklung und Tätigkeit im Allgemeinen, einschließlich Forschungsmittel, Öffentlichkeitsarbeit 1907-1961, Aufgabengebiete: Reblausbekämpfung, dabei: Reblausherde, Forschung, Reblausdenkschriften 1875-1951, Rebenzüchtung 1891-1955, Pflanzenschutz und Pflanzenschädlinge (ohne Reblaus) 1902-1947, Beziehungen zu bzw. Material anderer (auch ausländischer) Institutionen 1905-1944, Tätigkeiten anderer Institutionen 1897-1952. Erschließungszustand: Online-Findbuch (2008) Zitierweise: BArch, R 3602/...

Chef der Heeresarchive (Bestand)
BArch, RH 18 · Bestand · 1929-1944
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Der Chef der Heeresarchive war der Leiter des Archivwesens für den Wehrmachtteil Heer mit Dienstsitz in Potsdam. Dem Chef der Heeresarchive unterstanden die Heeresarchive in Potsdam, Wien, München, Dresden und Stuttgart, die Heeresarchiv-Zweigstellen in Prag und Danzig sowie die Beauftragten in den besetzten Gebieten und die Wehrmacht-Sichtungsstelle für Beuteakten. Der Chef der Heeresarchive war zuständig für die Aufnahme von Akten des Oberkommandos der Wehrmacht, des Oberkommandos des Heeres mit nachgeordneten Dienststellen, der Kommandobehörden, Truppen, Verwaltungs-behörden und sonstigen Einrichtungen des Heeres (vgl. HDv. 30 Schrift und Geschäftsverkehr der Wehrmacht, Anhang 2). Die Benutzerordnung regelte das Ausleihen und Benutzen der Heeresarchivalien (vgl. BArch RH 18/437). Nach dreijährigen Verhandlungen vereinbarten der Reichs- und Preußische Minister des Innern und der Reichskriegsminister im September 1936, dass die militärischen Akten durch das Oberkommando des Heeres übernommen werden sollten. Der Chef der Heeresarchive und die ihm unterstellten Heeresarchive übernahmen mit dem 1. April 1937 das militärische Archivgut, das seit 1919 das Reichsarchiv, seine Zweigstellen in Dresden und Stuttgart sowie das Kriegsarchiv in München verwalteten. Der Chef der Heeresarchive unterstand dem Oberquartiermeister V im Generalstab des Heeres bis 1942. Mit der Neuausrichtung der Kriegsgeschichtsschreibung unterstellte Hitler den Chef der Heeresarchive zum 1. Juli 1942 dem Beauftragten des Führers für die militärische Geschichtsschreibung Oberst d.G. Scherff. Chef der Heeresarchive war von 1937 - 1942 Friedrich von Rabenau, ab 1942 bis Kriegsende Karl Ruppert, der seit 1937 das Heeresarchiv Potsdam leitete. Die Leitung des Heeresarchivs Potsdam und das Amt des Chefs der Heeresarchive wurden 1943 zusammengelegt. Heeresarchiv Potsdam Das Heeresarchiv Potsdam gliederte sich in drei Abteilungen. Die Abteilung A verwaltete das brandenburgisch-preußische Heeresarchiv, dessen Archivgut eine Laufzeit vom 17. Jahrhundert bis zur Auflösung des preußischen Heeres 1920 umfasste. Die Abteilung B verwahrte die Akten der nach dem 1. Weltkrieg entstandenen Freiwilligenformationen und der Reichswehr. Die Abteilung C war für die Aufnahme von Akten der Wehrmacht bestimmt, d.h. ab 1935 mit der Wiedererrichtung der Wehrhoheit. Die Abteilungen des Heeresarchivs Potsdam waren in Sachgebiete gegliedert. Weitere Organisationseinheiten nahmen die Sammlungen, Nachlässe, die Karten und die Bildsammlung auf. Dem Heeresarchiv Potsdam wurden 1935 auch die Abteilung Berlin des Reichsarchivs (v.a. Preußisches Kriegsministerium nach 1867) und das Zentralnachweiseamt für Kriegerverluste und Kriegsgräber unterstellt. Das Heeresarchiv Potsdam übernahm laufend die Kriegstagebücher aller Kommandobehörden und Truppen sowie in der Gerichtsakten-Sammelstelle die Gerichtsakten der Feld- und Kriegsgerichte. Die Aktensammelstelle West in Berlin-Wannsee nahm v.a. Beuteakten verschiedener militärischer Dienststellen aus Frankreich auf. Die Organisationsstruktur des Heeresarchivs Potsdam war nicht einheitlich und änderte sich bis 1945 mehrfach. In territorialen Angelegenheiten war das Heeresarchiv Potsdam an die Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis III (Berlin) gebunden. Ein britischer Luftangriff auf Potsdam am 14. April 1945 traf das Dienst- und Magazingebäude des Chefs der Heeresarchive und des Heeresarchivs Potsdam schwer. Dabei sind die Bestände des brandenburgisch-preußischen Heeresarchivs nahezu vernichtet worden. Das betraf u.a. die Akten des preußischen Militärkabinetts, die Akten des preußischen Kriegsministeriums, die Kriegsakten der Einigungskriege und die wichtigsten Kriegstagebücher mit Anlagen aus dem Ersten Weltkrieg. Die Überlieferung personenbezogener Unterlagen der preußischen Armee und der Reichswehr gilt als nahezu restlos vernichtet. 1943 lagerte das Heeresarchiv Potsdam die Abteilung für die Aufnahme der Kriegstagebücher in das schlesische Liegnitz aus. Ende 1944 wurde diese Außenstelle wieder nach Potsdam verlegt. Spät lagerte das Heeresarchiv Potsdam größere Mengen seines Archivguts aus. Kurz vor der Einschließung Berlins wurden in "zwei Transporten von je 4-6 Eisenbahnwaggons" (Poll) die Kriegstagebücher des 2. Weltkriegs und wenige besonders wertvolle ältere Akten nach Blankenburg im Harz und nach Bad Reichenhall bzw. Kufstein verlagert. Das Archivgut in Blankenburg beschlagnahmten die Westalliierten. Es handelte sich dabei um die Kriegstagebücher der Armeeoberkommandos, der Generalkommandos, der Divisionen und weiterer Heeresdienststellen sowie Teile älterer Akten. Die Kriegstagebücher von Spitzenbehörden des Heeres verbrannten auf Befehl des Beauftragten des Führers für die militärische Geschichtsschreibung Scherff in Reichenhall bzw. Kufstein. Die Vernichtung älterer Akten, der Nachlässe und Sammlungen in Reichenhall konnte vom zuständigen Beamten verhindert werden. Heeresarchiv Wien Der Chef der Heeresarchive übernahm nach der Eingliederung Österreichs 1938 das Kriegsarchiv Wien. Es war das zentrale Militärarchiv der österreichisch-ungarischen Monarchie bis 1918 und der Republik Österreich bis 1938. Nach Beginn des 2. Weltkriegs wurde dem Heeresarchiv Wien die Aktensammelstelle Südost zur Aufnahme von Beuteakten aus dem Südostraum unterstellt. In territorialen Angelegenheiten war das Heeresarchiv Wien an die Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis XVII (Wien) gebunden. Das Kriegsarchiv untersteht heute dem Österreichischen Staatsarchiv. Heeresarchiv München Das Kriegsarchiv München konnte nach der Gründung des Reichsarchivs 1919 seinen Status als eigenständiges bayerisches Archiv bewahren und wurde nicht als Reichsarchivzweigstelle, wie die Archive in Dresden und Stuttgart, dem Reichsarchiv unterstellt. Der Chef der Heeresarchiv übernahm 1937 das Kriegsarchiv München als Heeresarchiv München. Das Heeresarchiv München umfasste die gesamte bayerische militärische Überlieferung von ca. 1650 bis 1920. Nach Beginn des 2. Weltkriegs ist dem Heeresarchiv München die Aktensammelstelle Süd, insbesondere zur Aufnahme italienischer Beuteakten, unterstellt worden. In territorialen Angelegenheiten war das Heeresarchiv München an die Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis VII (München) gebunden. Das Kriegsarchiv München ist nach dem 2. Weltkrieg dem bayerischen Hauptstaatsarchiv unterstellt worden. Trotz Kriegsverlusten ist der größte Teil der Bestände erhalten geblieben und ermöglicht als Ersatzüberlieferung für die verlorengegangene Überlieferung des Heeresarchivs Potsdam Quellenforschungen für die Militärgeschichte vor 1919. Heeresarchiv Dresden Der Chef der Heeresarchive übernahm 1937 die Reichsarchivzweigstelle Dresden vom Reichsarchiv als Heeresarchiv Dresden. Diese Dienststelle war für die Bestände des sächsischen Heeres zuständig (XII. (I. Königlich Sächsisches) Armeekorps und XIX. (II. Königlich Sächsisches) Armeekorps). Ohne klare Abgrenzung der Bestände zum Hauptstaatsarchiv Dresden umfassten die Bestände des Heeresarchivs Dresden eine Laufzeit von 1830 - 1919. In territorialen Angelegenheiten war das Heeresarchiv Dresden an die Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis IV (Dresden) gebunden. Beim angloamerikanischen Luftangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 erlitten v.a. die personenbezogenen Unterlagen des sächsischen Heeres Verluste. Trotz Kriegsverlusten ist der größte Teil der Bestände erhalten geblieben und ermöglicht als Ersatzüberlieferung für die verlorengegangene Überlieferung des Heeresarchivs Potsdam Quellenforschungen für die Militärgeschichte vor 1919. Die erhaltenen Bestände des Heeresarchivs Dresden gab die Regierung der UdSSR an die Regierung der DDR nach dem Krieg zurück. Sie wurden bis zur Wiedervereinigung im Militärarchiv der DDR in Potsdam verwaltet. Das Bundesarchiv-Militärarchiv übergab die Bestände 1991 dem Hauptstaatsarchiv Dresden. Heeresarchiv Stuttgart Der Chef der Heeresarchive übernahm 1937 die Reichsarchivzweigstelle Stuttgart vom Reichsarchiv als Heeresarchiv Stuttgart. Diese Dienststelle war für die Bestände des württembergischen Heeres (XIII. (Königlich Württembergisches) Armeekorps) und des XIV. (Großherzoglich Badischen) Armeekorps zuständig. In territorialen Angelegenheiten war das Heeresarchiv Stuttgart an die Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis V (Stuttgart) gebunden. Das Heeresarchiv Stuttgart ist ohne Kriegsverluste erhalten geblieben und ermöglicht als Ersatzüberlieferung für die verlorengegangene Überlieferung des Heeresarchivs Potsdam Quellenforschungen für die Militärgeschichte vor 1919. Das Heeresarchiv Stuttgart ist heute dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart unterstellt. Die Archivalien des XIV. (Großherzoglich Badischen) Armeekorps lagern im Generallandesarchiv in Karlsruhe, obwohl das Großherzogtum Baden von 1871-1919, im Gegensatz zu Bayern, Sachsen und Württemberg, nicht über ein militärisches Reservatrecht verfügte. Heeresarchiv-Zweigstelle Prag Die Heeresarchiv-Zweigstelle Prag verwaltete das ehemalige tschechische Heeresarchiv und erfasste Archivgut des österreichisch-ungarischen Heeres in Böhmen und Mähren. Es war mit der Ergänzung des dienstlichen Archivgutes durch Sammlungen, die Bereitstellung der Bestände zur Benutzung durch Dienststellen der Wehrmacht sowie mit der Auskunfterteilung beauftragt. In territorialen Angelegenheiten war die Heeresarchiv-Zweigstelle Prag an die Weisungen des Wehrmachtbevollmächtigten beim Reichsprotektor in Böhmen und Mähren (Wehrkreisbefehlshaber in Böhmen und Mähren) gebunden. Heeresarchiv-Zweigstelle Danzig Die Heeresarchiv-Zweigstelle Danzig erfasste das in den Ostfeldzügen erbeutet militärische Archivgut, insbesondere das polnische Heeresarchiv. Es hatte dieses Material zu erfassen, nutzbar zu machen und aus den Akten Auskünfte zu erteilen. In territorialen Angelegenheiten war die Heeresarchiv-Zweigstelle Danzig an die Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis XX (Danzig) gebunden. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Militärbefehlshaber in Frankreich Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Militärbefehlshaber in Frankreich in Paris hatte die französischen Heeresarchive zu beaufsichtigen und auszuwerten. Er sollte Quellen zur deutschen Geschichte inventarisieren, Dokumente kopieren und zeitgeschichtliches Material sammeln. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Militärbefehlshaber in Belgien und Nordfrankreich Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Militärbefehlshaber in Belgien und Nordfrankreich in Brüssel sollte das belgische Heeresarchiv auswerten, die Benutzung durch deutsche Dienststellen ermöglichen, Quellen zur deutschen Geschichte inventarisieren, Dokumente kopieren und zeitgeschichtliches Material sammeln. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Elsass-Lothringen Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Elsass-Lothringen in Metz war mit der Wiedererfassung deutscher Heeresakten, der Sichtung französischer Beuteakten, insbesondere der Maginot-Linie, und mit der Bereitstellung von Akten für Dienststellen der Wehrmacht befasst. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in den Niederlanden Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in den Niederlanden mit Sitz im Haag hatte die niederländischen Heeresarchive zu beaufsichtigen und auszuwerten. Er sollte Quellen zur deutschen Geschichte inventarisieren, Dokumente kopieren und zeitgeschichtliches Material sammeln. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Befehlshaber der deutschen Truppen in Dänemark Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Befehlshaber der deutschen Truppen in Dänemark mit Sitz in Kopenhagen sollte das dänische Heeresarchiv auswerten und zeitgeschichtliches Material sammeln. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Wehrmachtbefehlshaber Norwegen Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Wehrmachtbefehlshaber Norwegen in Oslo übernahm die Leitung des norwegischen Heeresarchivs, erteilte deutschen Dienststellen Auskünfte und sammelte zeitgeschichtliches Material. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Italien Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Italien wurde nach dem Abfall Italiens und dem Einmarsch der Wehrmacht in Italien 1943 mit der Sicherstellung des Aktenmaterials der italienischen Armee für die Kriegsgeschichtsschreibung und die Auswertung durch Wehrmacht-Dienststellen beauftragt. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Athen Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Athen war nach der Besetzung Griechenlands mit der Sichtung und Sicherstellung der griechischen Heeresakten sowie einer archivisch-militärischen Bestandsaufnahme befasst. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Belgrad Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Belgrad wertete die jugoslawischen Heeresakten aus, erteilte Wehrersatz-Dienststellen, Versorgungsämtern und in Umsiedlungsfragen Auskünfte. Des Weiteren sollte er zeitgeschichtliches Material sammeln. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Wehrmachtbefehlshaber Ostland Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Wehrmachtbefehlshaber Ostland in Riga verwaltete und wertete die militärischen Archive und Bestände in Riga, Kaunas, Wilna aus. Er erteilte Auskünfte für die Wehrersatz-Dienststellen und erfasste deutsche und polnische Heeresakten. Des Weiteren sollte er zeitgeschichtliches Material sammeln. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Wehrmachtbefehlshaber Ukraine Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Wehrmachtbefehlshaber Ukraine in Kiew hatte die militärischen Archive in Kiew und Charkow auszuwerten sowie österreichische und polnische Heeresakten zu erfassen. Er war mit der Sammlung zeitgeschichtlichen Materials befasst. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Kommandierenden General der Sicherungstruppen und Befehlshaber im Heeresgebiet Nord Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Kommandierenden General der Sicherungstruppen und Befehlshaber im Heeresgebiet Nord hatte die sichergestellten militärischen Archive auszuwerten und zeitgeschichtliches Material zu sammeln. Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Mitte Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Mitte hatte die sichergestellten militärischen Archive auszuwerten und zeitgeschichtliches Material zu sammeln. Wehrmacht-Sichtungsstelle für Beuteakten Die Wehrmacht-Sichtungsstelle für Beuteakten prüfte die von der Front eintreffenden Beuteakten auf Ihren Gehalt und leitete diese, soweit ihr die Akten für die weitere Kriegsführung wichtig erschien, an Dienststellen der Wehrmacht weiter. In territorialen Angelegenheiten war die Wehrmacht-Sichtungsstelle für Beuteakten an die Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis III (Berlin) gebunden. Vorprovenienz: Reichsarchiv Inhaltliche Charakterisierung: Die Akten des Bestandes RH 18 Chef der Heeresarchive enthalten Personal- und Sachakten des "Chefs der Heeresarchive" und fast aller ihm unterstellter Dienststellen. Daneben finden sich in dem Bestand Vorschriften und Bekanntmachungen der jeweils territorial zuständigen Kommandobehörde, z.B. des Militärbefehlshabers in Frankreich oder des Befehlshabers im Wehrkreis VII (München). Dem Bestand sind die Aktenverzeichnisse zu den Beständen des Heeresarchivs Potsdam zugeordnet. Darunter fallen Findhilfsmittel der Registraturen, Ablieferungsverzeichnisse und Findbücher der Heeresarchive. Diese Aktenverzeichnisse geben einen zahlenmäßigen und inhaltlichen Überblick der ehemals vorhandenen Bestände und ergänzen die verlorengegangenen Bestände der preußischen Armee um Organisationsunterlagen. Die Nachlassverzeichnisse enthalten biographische Angaben. Eine Besonderheit des Bestandes RH 18 sind seine Personalakten, die, im Gegensatz zu den meisten anderen personenbezogenen Unterlagen der Wehrmacht, nicht dem Bestand entnommen worden sind. Die Personalakten wurden bei den jeweiligen Dienststellen klassifiziert. Im Online-Findbuch zu RH 18 ist die Dauerausstellung des Heeresarchivs Potsdam, nach Vitrinen bzw. thematisch geordnet, virtuell rekonstruiert. Kriegstagebücher, Befehle, Militärkonventionen, Schriftwechsel bekannter Generale sowie zeitgeschichtliches Sammlungsmaterial von 1679 bis nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden von den Mitarbeitern des Heeresarchivs Potsdam in die Archivalienschau aufgenommen. Die Dokumente sind in Vitrinen thematisch abgelegt worden. Auf der Rückseite der Dokumente ist das zuständige Sachgebiet des Heeresarchivs Potsdam, der Bestand und die laufende Nummer angegeben. Diese Archivalien werden im Original vom Bundesarchiv-Militärarchiv nicht vorgelegt, sondern in Mikrofiches. Ein großer Teil der Unterlagen befand sich im Bestand MSg 101, dieser wurde komplett zu RH 18 umsigniert. Erschließungszustand: Online-Findbuch Umfang, Erläuterung: 2482 AE Zitierweise: BArch, RH 18/...

Chefsachen Ia: Bd. 2
BArch, RW 34/10 · Akt(e) · 1941-1943
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Enthält u.a.: Vorbereitungen für den Fall "Achse" (Abfall Italiens), Aug. 1943 Maßnahmen gegen französische Offiziere (Vorschläge des Oberbefehlshabers West), Juni 1943 Dt. Wünsche an Frankreich unter besonderer Berücksichtigung der Kriegsführung in Nordafrika (Gespräche zw. Gen. Vogl u. Admiral Darlan am 23. Okt. 1942 in Rabat sowie zw. Göring u. Gen. Juin - Befehlsh. frz. Truppen/Nordafrika am 22. Dez. 1941) Deutschland als Besatzungsmacht in Frankreich (Schreiben Hitlers an Marschall Pétain vom 10. Nov. 1941 - Fotokopie von Abschrift), 1941 Wünsche an Frankreich unter besonderer Berücksichtigung der militärpolit. Lage u. des frz. Kolonialbesitzes (auszugsw. Aufzeichnungen d. Unterredung zw. Göring u. Marschall Pétain in Florentin-Vergigny am 1. Dez. 1941) Vorbereitung von Operationen gegen "Rest-Frankreich" und die Iberische Halbinsel (Unternehmen "Attila", "Isabella", "Anton" und "Ilona"), 1942 Nachschub für die deutsch-italienischen Streitkräfte in Nordafrika, 1941-1942 Verteilung des italienischen Heeres in Italien, auf dem Balkan und in Nordafrika (Karten 1:3.000.000), Stand: 13. Mai, 3. Aug. 1941 Gedanken über die deutsch-französische Zusammenarbeit auf dem Marinegebiet (Denkschrift der Unterkommission Marine), Juli 1941 Gliederung, Ausstattung und Dienstanweisung für den "Sonderstab F", Sept. 1941 Nutzung von Dakar als U-Boot-Stützpunkt, Juni 1941 Deutsch-französische militärpolitische Vereinbarungen über Syrien - Irak und Nordafrika (Protokollentwurf der Verhandlungen in der deutschen Botschaft in Paris am 21. Mai 1941), 1941 "Die derzeitige Lage Frankreichs" (Übersetzung des frz.Protokolls d. Unterredung zw. d. Präs. der frz. Delegation bei d. Waffenstillstandsk., Gen. Doyen, u. d. Vorsitzenden d. Deutschen Waffenstillstandsk., Gen. v. Stülpnagel am 6. Jan. 1941 Deutsch-italienische Zusammenarbeit insbes. in militärischen Angelegenheiten (Bericht der dt. Verbindungsdelegation bei der Italienischen Waffenstillstandsk. für die Woche vom 16. Jan. bis 23. Jan. 1941), 1941 Wirtschaftliche Ausnutzung Frankreichs (Chef OKW, Generalfeldmarschall Keitel, an den Chef des Wehrwirtschafts- und Rüstungsamtes, General Thomas), Jan. 1941

D 6 B Böddeken Forstamt Böddeken (Bestand)
Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe, D 6 B Böddeken · Bestand · 1804-1974
Teil von Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe (Archivtektonik)

Behördengeschichte: Bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts gab es in Paderborn weder in der Hofkammer noch in den einzelnen Ämtern besondere Forstdienststellen. Die Forstverwaltung wurde von den Amtsrentmeistern mit durchgeführt. 1705 setzte man einen Oberförster als "Holzinspektor" für die landesherrlichen Forsten ein und erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts erlangte das hiesige Forstwesen eine gewisse Eigenständigkeit. Die Forstverwaltung wurde nun den Amtsvögten und ihren Untergebenen, den Revierförstern und Waldwärtern übertragen. In der späteren Oberförsterei Böddeken existierten die Dienstgehöfte Telegraf, Neuböddeken, Gellinghausen und Sprengelborn. Die preußische Verwaltung richtete im Rahmen der Neuorganisation der Forstverwaltung 1817 als der Regierung nachgeordnete Behörden die mit Forstmeistern besetzten Forstinspektionen ein. Diesen nachgeordnet waren die Oberförstereien, denen jeweils mehrere, von Unterförstern verwaltete Schutzbezirke unterstanden. Bis 1803 waren die Flächen des jetzigen Forstamtes Böddeken im Besitz des Klosters Böddeken und des Domkapitels Paderborn. Flächenveränderungen erfolgten durch Ablösungen und Separationen, insbesondere durch die Separation Wewelsburg. Nachdem im Jahr 1833/34 die erste Vermessung und Einteilung des Forstbezirks erfolgt war, wurden 1856 die erste Abschätzung und das erste Betriebswerk nach verschiedenen Anläufen zum Abschluss gebracht. Die Oberförsterei Böddeken unterstand zur damaligen Zeit der Forstinspektion Paderborn. Bereits im Jahr 1833 war die vormals zur Oberförsterei gehörige Försterei Sprengelborn verkauft worden. Sie diente jedoch seit 1861 als Unterforstgehöft für Eggeringhausen. 1882 bestand das Gebiet von Böddeken aus folgenden Schutzbezirken: Telegraf, Altböddeken, Wewelsburg, Neuböddeken, Atteln, Eggeringhausen und Gellinghausen. Um 1900 wurde Atteln an die neue Oberförsterei Dalheim abgetreten. Aus Teilen von Neuböddeken bildete man den Schutzbezirk Henglarn, während der verbleibende Rest als Revier- bzw. Unterförsterei Neuböddeken weiterbestand. Nach einem im Jahr 1900 angelegten Abschätzungswerk der Oberförsterei (D 6 B Böddeken Nr. 61) bestand der Forstdistrikt zur damaligen Zeit unter anderem aus den Forstorten Telegraph, Blindeborn, Kluss, Teufelskammer, Kölnische Mark, Okenthal und Kiefernkamp. Im Jahr 1947 umfasste das Forstamt Böddeken eine Forstmeisterstelle in Böddeken, eine Oberförsterstelle in Gellinghausen, die Revierförsterstellen Telegraf, Altböddeken, Wewelsburg, Henglarn, Neuböddeken, Eggeringhausen und i. G. sowie zwei Angestelltenstellen (siehe D 6 B Minden Nr. 305). Im Jahre 1934 wurde aus der Öberförsterei Böddeken das gleichnamige staatl. Forstamt. 1949 ordnete das neue Land Nordrhein-Westfalen die Forstverwaltung in die Bezirksregierungen ein, und zwar als dem Regierungspräsidenten unterstellte bürokratische Forstabteilungen. Dies bedeutete für Böddeken, dass es der Forstabteilung Minden beim Regierungspräsidenten in Detmold unterstand. Am 1. April 1952 löste man die 1908 errichtete und 1928 von Wewelsburg nach Gellinghausen verlegte Försterstelle auf. 1956 wurden die Forstabteilungen zu Dezernaten. Vom 1. Januar 1970 gingen die Aufgaben der höheren Forstbehörden von den Regierungspräsidenten auf die Direktoren der Landwirtschaftskammer als Landesbeauftragte über. Zum 31.12.1971 wurde das Forstamt Böddeken aufgelöst. Nachfogebehörde wurde das Staatl. Forstamt zu Paderborn. Bestandsgeschichte und Verzeichnung: Der Bestand D 6 B Böddeken umfasste zunächst einen ursprünglich an das ehemalige Staatsarchiv Münster abgegebenen Zugang mit einer Laufzeit von 1819 bis 1860, der im Zusammenhang mit der Zuständigkeitsregelung zwischen den ehemaligen Staatsarchiven Münster und Detmold später nach hier gelangt ist, den Zugang 42/1967, der eine Laufzeit von 1920 bis 1955 hat und direkt vom Forstamt Böddeken an das Staatsarchiv Detmold abgegeben wurde, sowie einige Unterlagen aus dem Zugang 50/1969. Das Signaturschema der älteren Akten ist sehr kompliziert (Fach ..., Nr. ..., Kap. ..., Tit. ..., Sect. ..., Lit. ..., lit. ...). Bei den jüngeren Akten wurde dieser Registraturplan abgelöst durch einen wesentlich vereinfachten (Abtlg. ... / röm. Zahl / Nr. ... / arab. Zahl /). Mitte des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts lässt sich bei einigen Akten eine Ordnung nach Titel (Tit.), Nummer (Nr.) und Volumen (Vol.) feststellen. So standen zum Beispiel folgende Titel für folgende Aktenplanpositionen:Titel III: Areal- und Grenzsachen Titel X: Forstschutz- und Polizeisachen Titel XIII: Rechnungs- und Registratursachen Titel XIV: Verschiedene Gegenstände Die neue Ordnung wurde zunächst nach einem Registraturplan für die Forstämter von 1871 vorgenommen, wobei die einzelnen Sachgruppen allerdings umgestellt wurden, um die eigentlichen Forst- und Jagdangelegenheiten von der Verwaltung zu trennen. Eine Unterteilung in Mittel- und Untergruppen entfiel vorerst wegen des geringen Umfangs des Aktenbestands. Einige der Sachgruppen blieben aus diesem Grund zunächst unbesetzt. Nach Verzeichnung der neueren Aktenzugänge 125/2004 (jetzt: D 6 B Böddeken Nr. 49 bis 88), 11/1989 (jetzt: D 6 B Böddeken Nr. 89-90), 50/1969 (jetzt: D 6 B Böddeken Nr. 91 bis 93 sowie 157 und 158) und 89/2009 (jetzt: D 6 B Böddeken Nr. 94 bis 156) wurde die Klassifikation des Findbuchs überarbeitet. Eine Kassation von Unterlagen - vor allem der Holzeinnahmehandbücher und Forstkulturpläne - erfolgte nicht, da die Betriebswerke des Forstamtes offensichtlich größtenteils in der Behörde verblieben sind. Die Akte D 6 B Böddeken Nr. 76 enthält eine sogenannte "Chronik der Oberförsterei", die in den Jahren 1924 bis 1974 geführt wurde und inhaltlich bis in das Jahr 1855 zurückreicht. Die Akte D 6 B Altenbeken Nr. 464 enthält darüber hinaus eine kurze Reviergeschichte des ehemaligen Forstamtes Böddeken für die Jahre 1820 bis 1971. Ein vermutlich im Böddeker Forst aufgenommenes Gruppenbild von 1913, eine an Pfingsten 1900 auf dem Balkon der Oberförsterei in Neuböddeken aufgenommene Porträtaufnahme des Oberförsters R. von Eschwege sowie zwei Porträtaufnahmen der Forstbeamten Detmar Hüffer und Wegener von 1890 bzw. Mai 1927 wurden dem Bestand D 75 (Bildersammlung) unter der Signatur D 75 Nr. 9096 angegliedert. Weitere Unterlagen der Oberförsterei Böddeken befinden sich in dem Aktenbestand D 6 C Büren. Es ist nach bestellnr. zu zitieren: D 6 B Böddeken Detmold in den Jahren 1972, 2012 und 2013 gez. Simon und Schumacher

D 7 Halle Kreisschulinspektion Halle (Bestand)
Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe, D 7 Halle · Bestand · 1831-1951
Teil von Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe (Archivtektonik)

Bis zum Jahr 1872 übten von der Regierung ernannte Geistliche die staatliche Schulaufsicht auf der Kreisebene nebenamtlich aus. Erst nach dem Schulaufsichtsgesetz von 1872 wurden zunehmend hauptamtliche Kreisschulinspektoren berufen. Für die Kreisschulinspektion Halle wurde erstmals 1909 ein hauptamtlicher Kreisschulinspektor ernannt (vgl. Akte M 1 II B Nr. 157). Seit 1924 führen die Schulaufsichtsbeamten die Amtsbezeichnung "Schulrat". Als unmittelbarem Organ der Regierung unterstand diesem neben dem öffentlichen Volksschul- und Mittelschulwesen das gesamte sonstige, auch private Schulwesen seines Kreises, soweit es in den Zuständigkeitsbereich der Regierung fiel. Gelegentlich einer Neugliederung im Jahre 1932 wurde der Schulaufsichtskreis Halle mit dem Kreis Bielefeld-Land zum Schulaufsichtskreis Bielefeld II-Halle i. W. zusammengefasst (vgl. Akte M 1 II B Nr. 118). Da die staatliche Schulaufsicht auf Kreisebene auch nach 1947 bei den Schulräten verblieb, wird deren Überlieferung im Staatsarchiv Detmold einheitlich in den D 7-Beständen geführt. Vorliegendes Findbuch verzeichnet vom Staatsarchiv Münster nach hier abgegebene Akten der ehemaligen Kreisschulaufsicht Halle, deren einzelne Akten bis in die 1890er Jahre zurückreichen und in der Regel mit dem Jahr 1932 schließen. Den Lücken bei den einzelnen aufeinanderfolgenden ursprünglichen Locaturen bzw. Altsignaturen (auf Aktenfähnchen) nach zu urteilen, dürfte es sich dabei jedoch nicht um die gesamte Registratur handeln. Zumindest aber liegt - einem alten Aktenverzeichnis (jetzt: Akte D 29 Nr. 413) zufolge - eine geschlossene Registraturgruppe vor. Es ist nach der Bestellnummer zu zitieren: D 7 Halle Nr. ... Detmold, den 31. März 1983 gez. Dr. Strecke

Deimling, Berthold von (Bestand)
BArch, N 559 · Bestand · 1881-1949
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: General der Infanterie Berthold von Deimling Lebensdaten 21.03.1853 in Karlsruhe 03.02.1944 in Baden-Baden Werdegang 1873 Beförderung zum Sekondeleutnant 1875 Wechsel zum Infanterie-Regiment „Herzog von Holstein" (Holsteinisches) Nr. 85 (Rendsburg) 1880 Beförderung zum Leutnant 1879 bis 1882 Kriegsakademie Berlin 1882 Offizier im Infanterie Regiment Nr. 85 1886 Versetzung in den Großen Generalstab (Eisenbahn-Abteilung) 1888 Hauptmann 1891 Generalstabsoffizier in der 1. Division in Königsberg 1893 Major 1895 im Generalstab des XVI. Armeekorps 1898 Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment „Prinz Wilhelm" (4. Badisches) Nr. 112 in Mülhausen (Sundgau) 1900 Oberstleutnant und Versetzung in den Großen Generalstab (Chef Operationsabteilung II) 1903 Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regiments Nr. 112 in Mühlhausen 1904 Kommandeur des 2. Feldregiments 1905 Stellvertreter des Oberbefehlshabers für die Südregion 1905 Erhebung in den erblichen Adelsstand 1906 Kommandeur der Schutztruppe in Südwestafrika 1907 Generalmajor 1908 Rückkehr und Kommandeur der Infanterie-Brigade 58 (Mühlhausen) 1910 Generalleutnant und Ernennung zum Kommandeur der 29. Division in Freiburg i. Br. 1913 General der Infanterie und Kommandierender General des XV. Armeekorps (Straßburg) 1914 Kriegseinsatz im südlichen Elsass, an der Aisne, vor Ypern in Flandern, vor Verdun (XV. Armeekorps) 1916 Auszeichnung mit dem Pour le Merite (Einnahme des Fort Vaux) 1916 Einsatz an der Somme 1916 Versetzung zum Abschnittskommandeur der Armee-Abteilung B (Vogesen) 1917 Verabschiedung unter gleichzeitiger Ernennung zum Chef des 1. Unter-Elsässischen Infanterie-Regiments Nr. 132. Bestandsbeschreibung: Der Bestand enthält Lebenserinnerungen, u.a. über die Tätigkeit als Kommandeur der Schutztruppe in Südwestafrika (1906-1907), der 58. Infanterie-Brigade in Mülhausen/Elsaß (1907-1910) und der 29. Division in Freiburg (1910-1913) sowie als Kommandierender General des XV. Armeekorps in des 2. Feldartillerieregiments in Südwestafrika 1904-1906 (Herero- und Hottentottenaufstände); weitere Unterlagen aus der Dienstzeit in Südwestafrika sowie aus dem 1. Weltkrieg; Korrespondenzen u.a. mit Ludendorf und Hindenburg sowie aus der Zeit nach der Pensionierung; ferner Zeitungsartikel und Bildmaterial. Hinweise auf andere Bestände R 1001 Reichskolonialamt (Online-Findmittel) R 1002 Behörden des ehemaligen Schutzgebietes Deutsch-Südwestafrika (Online-Findmittel) N 14 Nachlass Ludwig Boell N 38 Nachlass Arnold Lequis N 103 Nachlass Paul von Lettow-Vorbeck NL 30 Viktor Franke Zitierweise: BArch, N 559/...

Deimling, Berthold von
Staatsarchiv Hamburg, 371-8 II · Bestand · 1844-1947
Teil von Staatsarchiv Hamburg (Archivtektonik)

Verwaltungsgeschichte: Vorbemerkung Die Deputation für Handel und Schiffahrt trat 1863 an die Stelle der Schiffahrts- und Hafendeputation, von der sie folgende Aufgaben übernahm: Schifffahrtsangelegenheiten, Hafenverwaltung, Lots-, Leucht- und Tonnenwesen, Quarantänewesen, Rettungswesen, Dispachewesen, Seemannswesen, Prüfungswesen für Seeleute (Navigationsschule). An weiteren Aufgaben wurden die Geschäfte der bisherigen Kommission für die Schiffspapiere (Schiffsregistratur), der bisherigen Deputation zur Maklerordnung (Makler und Auktionatoren), der Kornordnung und der Kempe (Beaufsichtigung der Kornmaße), sowie die Aufsicht über die öffentlichen Kräne und Waagen übernommen. Das früher der Schiffahrts- und Hafendeputation unterstehende Wasserbauwesen (Strom- und Hafenbau) wurde gleichzeitig der Baudeputation übertragen. Eine neue Aufgabe war ferner die Bearbeitung von Angelegenheiten des Handels, die vorher die Commerzdeputation wahrgenommen hatte. Hierzu gehörte auch die Bestellung und Vereidigung verschiedener Sachverständiger. 1866 wurde die Commerzdeputation in die Handelskammer umgewandelt und bestimmt, daß diese ihre Anträge an die Deputation für Handel und Schiffahrt zu richten und dieser Behörde Gutachten zu erteilen habe. Die daher in den meisten Akten dieses Bestandes vorhandenen Stellungnahmen der Handelskammer, anderer Interessenverbände und einzelner Firmen geben diesem Bestand einen besonderen Wert. Später übernahm die Deputation als weitere Aufgaben 1866 die neugeschaffene Kaiverwaltung, 1868 die Norddeutsche Seewarte, die 1875 als Deutsche Seewarte vom Reich übernommen wurde, 1870 das Eichwesen, 1875 die Aufsicht über die Strandämter, 1882 die Aufsicht über den Petroleumhafen als Nachfolgerin der Teerhofdeputation und 1897 die Münzstätte nach Aufhebung der Kommission für die Münzstätte. 1907 wurde die Deputation durch Vertreter der Gewerbekammer und der Detaillistenkammer erweitert und in Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe umbenannt. Die Deputation übernahm 1907 das Fischereiwesen (Fischereidirektion) - Binnenfischereisachen verblieben bei der Landherrenschaft -‚ 1915 die neugeschaffene Preisprüfungsstelle (für das Stadtgebiet), 1918 die den drei örtlichen Preisprüfungsstellen übergeordnete Landespreisprüfungsstelle. Nach dem Übergang des Zollwesens auf die Reichsverwaltung übernahm die Deputation 1920 die Hamburg verbliebenen Aufgaben auf dem Gebiete der Zölle und Verbrauchssteuern (vorher Deputation für indirekte Steuern und Abgaben und Senatskommission für das Zollwesen), das Handelsstatistische Amt (vorher der Deputation für indirekte Steuern und Abgaben unterstellt), die Abwicklung der seit 1914 von der Deputation für indirekte Steuern und Abgaben bearbeiteten Kriegsmaßnahmen gegen feindliche Unternehmungen und feindliches Eigentum (Entschädigungen und Rückerstattungen), dazu ferner das neuerrichtete Freihafenamt. 1921 ging die Verwaltung der Wasserstraßen und Seezeichen auf das Reich über, und 1926 übernahm die neugeschaffene Wasserstraßendirektion (Reichswasserstraßenverwaltung) die noch bis dahin von der Deputation wahrgenommenen Aufgaben auf dem Gebiet des Wasserstraßenwesens. Bei der Deputation verblieben dagegen 1926 die Verwaltung der sogenannten “Hafenelbe“ von Orthkaten bis Blankenese und das Hafenlotsenwesen. Die Deputation übernahm 1928 das Auswanderungsamt (vorher Behörde für das Auswanderungswesen), das Innungsaufsichtsamt (vorher Aufsichtsbehörde für die Innungen), die Schlachthof- und Viehmarktverwaltung (vorher Schlachthofdeputation), die Aufgaben der Senatskommission für die Eisenbahnangelegenheiten und das Bergwesen (vorher Aufsichtsbehörde für das Bergwesen). Neben die Schlachthof- und Viehmarktverwaltung trat später noch die Deichtormarktverwaltung und die Verwaltung der Jahr- und Wochenmärkte. Gleichzeitig wurde die Seefahrtsschule an die Berufsschulbehörde abgegeben. Weiter übernahm die Deputation 1930 Strom- und Hafenbau (vorher Baubehörde) und 1933 das Weltwirtschaftsarchiv (vorher Hochschulbehörde). 1933 wurde die Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe in Behörde für Wirtschaft umbenannt; sie unterstand der Verwaltung für Wirtschaft, Technik und Arbeit. Auf die Behörde für Technik und Arbeit ging 1933 Strom- und Hafenbau über. Als neue Aufgaben kamen hinzu 1935 das Arbeitsbeschaffungswesen (vorher der Verwaltung für Wirtschaft, Technik und Arbeit unmittelbar unterstellt) und die Preisbildungs- und Überwachungsstelle. Das Arbeitsbeschaffungswesen war 1936-1937 vorübergehend selbständig als “Arbeitsbeschaffungsamt“, ab 1958 Referat innerhalb der Dienststelle “Sonderbeauftragter für Wirtschaftsförderung und Vierjahresplan“, die wiederum zu der Zeit eine Abteilung der Verwaltung für Handel, Schiffahrt und Gewerbe bildete und seit 1939 selbständige Dienststelle innerhalb der Gemeindeverwaltung Hamburgs war. Während des Krieges wurden die Geschäfte dieser Dienststelle von der “Abteilung Vierjahresplan“ der Verwaltung für Handel, Schifffahrt und Gewerbe weitergeführt. Diesen Namen führte die bisherige Behörde für Wirtschaft seit 1938. Ihr wurde 1941 Strom- und Hafenbau auch wieder unterstellt. Von der Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe und ihren Nachfolgebehörden wurden an das Staatsarchiv abgeliefert: 1927: Akten der Hauptgruppen I - XXX und XXXII, Kriegsakten, Akten der Übergangswirtschaft und Akten der 10. Kommission des Arbeiter- und Soldatenrats; 18.12.1929: Akten der Hauptgruppe XVI Zoll-, Steuer- und Stempelsachen (zusammen mit Akten der Senatskommission für die Zollverwaltung); 15. 3.1935: Akten der Hauptgruppe XXVIII über Personalangelegenheiten der Kaiverwaltung; 11. 8.1937: der größte Teil der jetzt im Bestand Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe III zusammengefaßten Akten; 20.10.1937: Geheimakten aus den Jahren 1882-1919; 25. 4.1938: Akten der Rechnungsabteilung (RA-Akten) und Kriegsakten über die Verwaltung feindlichen Vermögens; 16. 5.1938: Akten mit Einsprüchen einzelner Firmen gegen die Veranlagung zu Beiträgen zur Detaillistenkammer 1935-1936 mit den Aktenzeichen 250-02 Nr.1-63 (sämtlich kassiert); 29. 3.1940: Akten über Seuchenbekämpfung auf Schiffen und in Häfen (P-Akten); 21.10.1943 Geheimakten aus den Jahren 1922-1935; 10. 3.1954 u. 8. 5.1957: die noch beim Amt für Hafen und Schiffahrt vorhandenen erhalten gebliebenen Reste der Akten der Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe in 142 Paketen. Die Ablieferungsverzeichnisse von 1927-1943 befinden sich nunmehr in der Beiakte zu H 9780/58, die von 1954 und 1957 in der Geschäftsakte 2112-0/2 Mat. Eine wahrscheinlich schon vor 1914 als besonderer Bestand „Eichwesen“ aufgestellte Ablieferung wurde unter der - ursprünglichen - Signatur IV A, die vorher als Senatsakten (Cl.VIII Nr. XLIII) registrierten Protokolle unter III C in diesen Bestand hineingenommen. Die Protokolle wurden wie folgt abgeliefert: 23. 4.1892: Protokolle der Deputation 1886-1891, 12. 7.1892: Protokolle der Deputation 1867-1872 und Protokolle der Sektion für Schiffahrt 1864-1866, 26. 4.1902: Protokolle der Deputation 1863-1866,1873-1885 und Protokolle der Sektion für Handel 1864-1866. Von 1892-1929 wurden die Protokolle jährlich abgeliefert. Insgesamt sind etwa 100 lfd. Meter abgeliefert worden. Die nach den Kassationen verbleibenden 65 lfd. Meter sind jetzt als Registraturen I, II Spezialakten, II Generalakten und III aufgestellt worden. Die älteste, nur von 1863-1867 reichende Registratur bildet fortan den Bestand 371-8 I Deputation für Handel, Schiffahrt und. Gewerbe I (siehe besondere Vorbemerkung). Es folgt die umfangreiche und wichtigste Registratur, die nach Aufhebung der beiden Sektionen für Handel und für Schiffahrt im Jahre 1867 eingerichtet wurde. Sie zerfällt in General- und Spezialakten. Generalakten Diese Registratur wurde etwa um die gleiche Zeit wie die der Spezialakten - um 1868 - eingerichtet und bestand aus den gleichen Hauptgruppen I-XXIV, zu denen im Laufe der Zeit ebenfalls die Hauptgruppen XXV bis XXXII hinzukamen. Die jüngste Hauptgruppe XXXIII “Hafen- und Schiffahrtsabkommen mit Preußen“ gibt es nur bei den Generalakten. Ein nach 1920 angelegtes Behördenverzeichnis, welches die Hauptgruppe XXXIII noch nicht enthält, wurde unter der Signatur III B 5.40 in den Bestand Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe II Spezialakten eingeordnet. Die älteren Generalakten bestanden zumeist nur aus Gesetzen, Verordnungen usw. im Druck; diese konnten größtenteils kassiert werden. Ein weiterer Teil der Akten enthielt nur Hinweise auf Spezialakten. Spezialakten Der Bestand Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe II Spezialakten bestand anfangs aus den Hauptgruppen I-XXIV, zu denen im Laufe der Zeit noch die Hauptgruppen XXV-XXXII hinzukamen. Das einzige, 1954 an das Staatsarchiv gelangte Behördenverzeichnis ist offenbar erst nach der Übernahme der Zollsachen im Jahre 1920 angelegt worden. Es enthält in seinem jetzigen Zustand nur die die Hafen- und Schifffahrtssachen behandelnden Aktengruppen. Die übrigen Hauptgruppen sind ausgeheftet worden. Mit Hilfe dieses Verzeichnisses und einer Sammlung der dazugehörigen Unterverzeichnisse läßt sich ein Überblick über den ursprünglichen Umfang dieser Aktengruppen, die eingetretenen Kriegsverluste, die vorgenommenen Kassationen und über die durch die Reichswasserstraßenverwaltung und die Behörde für Wirtschaft und Verkehr weitergeführten Akten gewinnen. Unter der Signatur III B 5.40.1. wurde es in diesen Bestand eingeordnet. Die Akten des “Sonderbeauftragten für Wirtschaftsförderung und Vierjahresplans“ wurden aus den Hauptgruppen VI und XXI herausgenommen und bilden jetzt die Hauptgruppe XXXIII. Die Sonderregistraturen: Kriegsakten, Akten der Kommission 10 des Arbeiter- und Soldatenrats, der Übergangswirtschaft und Geheimakten wurden als Hauptgruppen XXXIV bis XXXVIII diesem Bestand angehängt. Die Gruppen XXVII “Auskünfte“ und XXVIII “Personalien“ wurden aufgelöst und auf zum Teil neueingerichtete Untergruppen verteilt. Mit den Ordnungszahlen 100 ff. oder 200 ff. wurden nur mit Gruppensignaturen versehene sogenannte “Sammelakten“ und aus ungeordneten Schriftstücken gebildete Akten den Untergruppen angehängt. Der Bestand Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe III ist eine Zusammenfassung verschiedener Aktenreihen, die neben der Hauptregistratur (Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe II Spezialakten und II Generalakten) - siehe besondere Vorbemerkung - entstanden waren. 29.XI.1960 Homann Bestandsbeschreibung: Band 1: Generalakten Bände 2-4: Spezialakten Bände 5-6: Hinweissammlung Zu den von der Schiffahrts- und Hafendeputation 1863 übernommenen Aufgaben (s. 371-8 I) traten die folgenden hinzu: 1866 die Bearbeitung von Angelegenheiten des Handels und die Kaiverwaltung, 1868 die Norddeutsche Seewarte, 1870 das Eichwesen, 1875 die Aufsicht über die Strandämter, 1882 die Aufsicht über den Petroleumhafen, 1897 die Münzstätte. 1907 wurde die Deputation durch Vertreter der Gewerbekammer und der Detaillistenkammer erweitert und in Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe umbenannt. Die Deputation übernahm weiter 1907 das Fischereiwesen, 1915 und 1918 die Preisprüfungsstellen, 1920 die nach Übergang des Zollwesens auf die Reichsverwaltung bei Hamburg verbliebenen Aufgaben auf dem Gebiet der Zölle und Verbrauchssteuern, das Handelsstatistische Amt und das Freihafenamt, 1926 die Verwaltung der sogenannten "Hafenelbe" von Orthkaten bis Blankenese und das Hafenlotsenwesen, 1928 das Auswanderungsamt, das Innungsaufsichtsamt, die Schlachthof- und Viehmarktverwaltung, die Aufgaben der Senatskommission für die Eisenbahnangelegenheiten und das Bergwesen. 1933 wurde die Deputation in Behörde für Wirtschaft umbenannt und der Verwaltung für Wirtschaft, Technik und Arbeit unterstellt. 1935 kam als neue Aufgaben das Arbeitsbeschaffungswesen und die Preisbildungs- und Überwachungsstelle hinzu. 1938 wurde die Behörde für Wirtschaft in Verwaltung für Handel, Schiffahrt und Gewerbe umbenannt. 1938 und dann wieder während des Krieges wurden die Geschäfte der Dienststelle "Sonderbeauftragter für Wirtschaftsförderung und Vierjahresplan" wahrgenommen. Nach dem Kriegsende 1945 wurden im Zuge der Zusammenlegung von Staats- und Gemeindeverwaltung die Zuständigkeiten im Geschäftsbereich der Verwaltung für Handel, Schiffahrt und Gewerbe neu geregelt. Nachfolgebehörde wurde 1946 die Verwaltung für Wirtschaft und Verkehr, die 1947 in Behörde für Wirtschaft und Verkehr umbenannt wurde (s. 371-16 I). Der Best. umfaßt die nach Aufhebung der Sektionen 1867 eingerichtete Hauptregistratur und bildet das Kernstück der wirtschaftsgeschichtlichen Überlieferung der Jahre 1868-1946/47. Er ist gegliedert in General- und Spezialakten. Beide Aktengruppen sind nach dem gleichen Registraturplan organisiert und in über 30 Hauptgruppen (z.T. identisch mit Zuständigkeitsbereichen) unterteilt. Hinweis: 371-6, 371-9, 371-16 I, 373-4, 373-7 I, 326-2 I (Ga)

Dessauer Brauereien (Bestand)
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, I 437 (Benutzungsort: Dessau) · Bestand · 1885-1996
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Hinweis: Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist. Findhilfsmittel: Findbuch 2011 (online recherchierbar) Registraturbildner: Der Anfang des Braugewerbes in Dessau geht zurück auf die 1548 verliehene Braugerechtsamkeit. 1832 stieg August Schade in das Braugewerbe ein und gründete die "Brauerei Schade & Seiler" in der Zerbster Str. 27. 1870 bis 1896 folgten mehrere Erweiterungen in der Langen Gasse unter "Brauerei Gebrüder Schade". 1886 bis 1920 firmierte man den Namen "Bayrische Bierbrauerei Gebrüder Schade GmbH". Es folgten: 1920 bis 1948 "Brauerei Schade GmbH", 1948 bis 1949 (nachdem Zusammenschluss mit der "Schultheiss Brauerei Dessau") VVB Venag, VEB Brauerei Dessau, Betrieb Schade, 1949 bis 1969 "VEB Brauerei Dessau, BT II", 1969 bis 1971 "VEB Brau- und Malzkombinat Dessau, BT II" und 1971 bis 1990 "VEB Getränkekombinat Dessau, VEB Brauerei Dessau, BT II". Die Geschichte der "Schultheiss Brauerei" begann in Dessau 1864 mit der Gründung der "Bayrischen Dampfbierbrauerei" durch Gottfried Gehre, der späteren "Herzogliche Hofbrauerei Dessau". 1872 übernahm die Berliner Familie Schwendy als "Schwendy & Söhne" die Brauerei. 1877 kaufte der Berliner Richard Roesicke(1845-1903) die Brauerei und nannte die "Brauerei zum Waldschlösschen" und ab 1883 firmierte er die Brauerei zur "Brauerei zum Waldschlösschen AG". Sein Vater Adolf Roesicke kaufte 1864 in Berlin von Jobst Schultheiss, die nach jenem benannte Brauerei in der Jakobstraße 26. Richard Roesicke stieg als kaufmännischer Leiter in das Unternehmen ein. Unter seiner Leitung wandelte sich die "Schultheiss Brauerei Berlin" in eine Aktiengesellschaft. 1896 gliederte er die "Brauerei zum Waldschlösschen AG" in Dessau als "Abteilung III Dessau" an die "Schultheiss Brauerei AG" an. Weitere Abteilungen waren: Abteilung I Schönhauser Allee/Berlin, Abteilung II Lichtenfelder Straße/Berlin sowie Abteilung IV Nieder-Schöneweide/Berlin und die Malzfabriken in Pankow und Fürstenwalde bei Berlin. 1910 besaß das Unternehmen 68 Niederlagen (= Niederlassungen) u.a. in Anhalt in: Zerbst, Coswig, Radegast, Köthen, Bernburg und Leopoldshall. Neben der Produktion von Bier waren alkoholfreie Getränke und Kunsteis zwei weitere Produktionszweige. In Dessau befanden sich daneben die Flaschenkasten-Fabrik des gesamten Unternehmens und das "Braustübl", der Dessauer Brauerei-Ausschank. 1920 schlossen sich die "Schultheiss Brauerei AG" und die "Patzenhofer Brauerei AG" zur "Schultheiss-Patzenhofer Brauerei AG" zusammen. Diese Firmierung währte bis 1938. Es folgten in Dessau: 1938 bis 1945 "Schultheiss Brauerei AG, Abt. III Dessau", 1945 bis 1948 "VEB Schultheiss Brauerei Dessau", 1948 bis 1952 VVB Venag, VEB Brauerei Dessau, Betrieb Schultheiss / Industrie-Werke Sachsen-Anhalt / VVB der Brau- und Malzindustrie Dessau / VVB Brauerei Dessau, 1952 bis 1969 "VEB Brauerei Dessau, BT I", 1969 bis 1971 "VEB Brau- und Malzkombinat Dessau, Betrieb Dessau", 1971 bis 1990 "VEB Brauerei Dessau BT I im Getränkekombinat Dessau", 1990 bis 1992 "Brauerei Dessau GmbH" (1991 Übernahme durch die Paulaner Brauerei GmbH & Co.KG, München) und 1992 bis 1994 "Brauhaus zu Dessau GmbH". Bestandsinformationen: Der Bestand "Dessauer Brauereien" beruht auf den Übergaben der Dokumente aus den Jahren 2010/11 und 2012 durch Familie Schade. Er hat einen Umfang von 3,6 lfm. Einige Dokumente befanden sich nach der Übernahme der "Brauerei Dessau GmbH" 1991 durch die Paulaner Brauerei GmbH & Co. KG, München, noch vor Ort in der Brauereistraße 1/2, 06842 Dessau-Roßlau. Es wurde nur ein Teil übergeben, die ursprüngliche Überlieferung muss viel größer gewesen sein. 2012 übergab Familie Schade aus Berlin noch vorhande Dokumente aus privatem Besitz. Der gesamte Bestand enthält Akten, Fotos und Kartenmaterial und erstreckt sich über einen Zeitraum von 1885 bis 1996, wobei die Konzentration auf 1920 bis 1945 liegt. Der Bestand "Dessauer Brauereien" fasst die "Brauerei zum Waldschlösschen AG", die "Schultheiss Brauerei AG" / "Schultheiss-Patzenhofer Brauerei AG", die "Brauerei Schade GmbH" und die "VEB Brauerei Dessau" zusammen. Die Übergabe 2010/11, mit Akten, Fotos und Kartenmaterial, erfolgte ohne Ordnung und Verzeichnis mit starker Verschmutzung und teilweisen Schimmepilzlbefall. 2011 folgte nach der Reinigung, bei Bedarf Restaurierung, die Verpackung und Verzeichnung mit laufender Nummer ohne vorherige Ordnung. Die Übergabe 2012, mit ebenfalls Akten, Fotos und Kartenmaterial, erfolgte mit einer teilweisen Ordnung in einem sauberen Zustand. Die Aktentitel wurden in modifizierter Form übernommen oder neu gebildet. Als Basis für die Gliederung des Bestandes dienten die Firmierungen innerhalb der Datenerfassung in Scope. Allerdings ist diese Zuordnung manchmal Zeit überschreitend durch einen fließenden Übergang der Firmierungen. Die Unterteilungen der Gliederungsgruppen entstanden nach Aktenlage. Karten und Pläne sowie Fotografien sind einzeln verzeichnet. Enthaltene Karten: 100 Enthaltene Fotos: 142

Landesarchiv Sachsen-Anhalt, I 435 (Benutzungsort: Dessau) · Bestand · 1853 - 1950
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch 1978, Überarbeitung 1988 (online recherchierbar) Registraturbildner: Die DCGG wurde am 12.03.1855 in Dessau auf Initiative des Unternehmers Viktor von Unruh und des Dessauer Bankiers Louis Nulandt gegründet. Es wurde zunächst in Dessau ein Gaswerk errichtet, welches ab 1856 die Stadt mit Stadtgas zur Straßenbeleuchtung versorgte. Es folgten Gaswerke in Städten des In- und Auslandes, so z.B. Mönchengladbach, Magdeburg, Frankfurt/Oder, Mülheim/Ruhr, Potsdam, Warschau und Lemberg. Unruh holte 1857 den Ingenieur Wilhelm Oechelhaeuser sen. ins Unternehmen. 1859 schied Nulandt nach dem Vorwurf von Unregelmäßigkeiten aus und Oechelhaeuser wurde alleiniger Generaldirektor. Rasant wuchsen sowohl die Geräteproduktion für den Absatz von Gas, als auch die Herstellung der gasverbrauchenden Geräte selbst. Hierzu wurde 1871 die Centralwerkstatt Dessau zur Umstellung bestehender Gasuhren gegründet und zur Neuproduktion dieser Geräte. Die Centralwerkstatt fusionierte 1921 mit der Carl Bamberg Werkstätten für Präzisionsmechanik in Berlin-Friedenau zur Askania-Werke AG. 1872 firmierte in Dessau die Berlin-Anhaltische Maschinenfabrik AG (BAMAG), welche die in den Gaswerken eingesetzten Vertikalöfen herstellte und die Dessauer Waggonbau AG zur Herstellung von gasbetriebenen Straßenbahnen. Ab 1886 erhielt Dessau das zweite Elektrizitätswerk in Deutschland nach Berlin. Die hierzu benötigten Generatoren wurden von Wilhelm von Oechelhaeuser jun. entwickelt. Gemeinsam mit dem 1888 ins Werk geholten Hugo Junkers gelang ihnen ab 1892 der Einsatz leistungsfähiger Zweitakt-Gegenkolbenmotoren. Wilhelm von Oechelhaeuser jun. folgte seinem Vater 1889 als Generaldirektor. Unter Leitung von Bruno Heck erreichte die Firma 1917 mit der Gründung der Elektrizitätswerke Sachsen-Anhalt AG in Halle eine marktbeherrschende Stellung in Mitteldeutschland. Als nach Kriegsende der in der sowjetischen Besatzungszone gelegene Besitz enteignet wurde, verlegte das Unternehmen 1947 seinen Sitz nach Hagen/Westfalen. Die angebliche Verschiebung von Vermögenswerten war Anlass zum ersten stalinistischen Schauprozess der DDR, der 1950 unter Hilde Benjamin in Dessau verhandelt wurde und mit hohen Haftstrafen endete. Der Bestand wird ergänzt durch die Überlieferungen der E-Werke in Bernburg, Dessau und Coswig. Bestandsinformationen: Der Bestand wurde 1967 durch das Archiv des VEB Energieversorgung Halle an das damalige Historische Staatsarchiv Oranienbaum, jetzt Abteilung Dessau, übergeben. Kleine Nachträge kamen 1978 hinzu. Enthaltene Fotos: 110

BArch, R 70-LOTHRINGEN · Bestand · (1926) 1937-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Ähnlich wie es für das Elsass der Fall war, wurde 1940 auch für Lothringen (Départe-ment Moselle) im Rahmen der Waffenstillstandsverhandlungen keine territoriale Regelung getroffen, die eindeutig auf eine Annektion des Gebietes durch Deutsch-land abgezielt hätte. Man wollte diese Einverleibung ebenso wie im Fall des Elsass stillschweigend betreiben, mit einer Germanisierungspolitik, die sich als Mittel zur Erreichung ihres Zieles teilweise der Vertreibung wie auch teilweise der kulturpoli-tischen Verdrängung französischer Traditionen aus dem öffentlichen Leben bediente. Die sicherheitspolizeilichen Aufgaben bestanden hier zum einen in der Unterstützung dieser Eindeutschungspolitik, zum anderen in den NS-üblichen Maßnahmen der Gegner- und Widerstandsbekämpfung. Bearbeitungshinweis: Online-Findbuch Bestandsbeschreibung: Bestandsgeschichte: Der Bestand setzt sich zusammen aus Akten, die bei Kriegsende von der US-amerikanischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und später an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben worden waren. Insgesamt umfasst der Aktenbestand 93 AE. Archivische Bewertung und Bearbeitung: Die Bewertung und Verzeichnung des Bestandes erfolgte 1976 in der Dienststelle Koblenz des Bundesarchivs. Das vorliegende Findbuch basiert auf dem dort erarbeiteten vorläufigen Findbuch. Inhaltliche Charakterisierung: Der im Bundesarchiv verwahrte Schriftgutbestand der deutschen Polizeidienststellen in Lothringen enthält Akten der Dienststelle des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD in Metz sowie dazugehöriger Außenstellen, Akten des Höheren SS- und Polizeiführers Westmark, der Kommandeure der Sicherheitspolizei und des SD in Metz und Saarburg, der Befehlshaber der Ordnungspolizei in Saarbrücken und Metz, des dortigen Polizeipräsidenten und diesem unterstellter Organe sowie diverser Gendarmerieposten. Als inhaltliche Schwerpunkte sind v.a. Unterlagen zu diversen Polizeifahndungen und zur Verwaltungsorganisation überliefert. Überlieferung: Höherer SS- und Polizeiführer Westmark (1), Befehlshaber der Sipo und des SD Metz: Abteilung I Verwaltung und Recht (6), Abt. III Lebensgebiete (2), Abt. IV Gegner und Abwehr - Gestapo - (12), Abt. V Kripo (3), Untersuchungsführer (6), Staatspolizeiaußendienststelle Diedenhofen (1), Staatspolizeiaußendienststelle Saarburg (1), Kriminalinspektion III Diedenhofen (1), Kripoaußenposten Hagendingen (1), Kommandeure der Sipo und des SD sowie Einsatzkommandos: Kommandeur der Sipo Metz (2), Einsatzkommando I/II Metz (2), Einsatzkommando II/3 Saarburg (3), Kommandeur der Sipo Westmark - Ausweichstellen Heiligenwald und St. Wendel (1), Befehlshaber der Ordnungspolizei Saarbrücken (12), Befehlshaber der Ordnungspolizei Metz (13), Staatliche Polizeiverwaltung Metz: Polizeipräsident (6), Kommando der Schutzpolizei (3), Kraftfahrstaffel (4), Abschnittskommando I (2); Gendarmerie: Kommandeur der Gendarmerie beim Reichsstatthalter in der Westmark und Chef der Zivilverwaltung in Lothringen (12), Gendarmerie-Stützpunkt Salzburgen (1), Gendarmerie-Hauptmannschaft St. Avold (1), Gendarmerieposten Farschweiler (2), Gendarmerieposten Mörchingen (1), Gendarmerieposten Rohrbach (1), Gendarmerie Kreis Saargemünd (1) Erschließungszustand: Findbuch 1976, Online-Findbuch 2012 Umfang, Erläuterung: 93 AE Zitierweise: BArch, R 70-LOTHRINGEN/...

Landesarchiv Sachsen-Anhalt, G 5 (Benutzungsort: Dessau) · Bestand · 1835 - 1949
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch; Findkartei (teilweise online recherchierbar); zum Teil unerschlossen Registraturbildner: Die erste Eisenbahn in der preußischen Provinz Sachsen nahm ihre Fahrt im Jahre 1839 zwischen Magdeburg und Schönebeck auf. Sie war das erste Teilstück der 1839/40 eröffneten Eisenbahnlinie Magdeburg-Leipzig, die mit einer Streckenführung von Preußen über Anhalt-Köthen bis nach Sachsen die erste länderübergreifende Bahnverbindung in Deutschland darstellte und im Jahre 1841 mit dem Bahnhof Köthen auch den ersten deutschen Eisenbahnknotenpunkt aufwies. Verantwortlich zeichnete für Bau und Betrieb dieser Eisenbahnlinie die Magdeburg-Leipziger Eisenbahngesellschaft. Vorrangig private Eisenbahngesellschaften trieben damals die verkehrstechnische Revolution auf der Schiene voran. Viele weitere Schienenverbindungen entstanden in der Folgezeit, so im Jahre 1843 die Strecke Magdeburg-Halberstadt und 1845 die Linie Berlin-Potsdam-Magdeburg. Nach dem Scheitern einer Verstaatlichungsinitiative des Reiches in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts setzten von Seiten des preußischen Staates Bestrebungen ein, die Eisenbahngesellschaften aufzukaufen. Der Kauf der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft durch den Staat im Jahre 1879 war vertraglich an die Errichtung einer königlichen Verwaltungsbehörde geknüpft. Infolgedessen wurde am 29. Dezember 1879 die „Königliche Eisenbahndirektion in Magdeburg“ gegründet. Die Zuständigkeit der Direktion, die auch die Verwaltung des Hannover-Altenbekener Eisenbahnunternehmens und der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft vorsah, reichte bis in den Berliner Raum. Mit der Neuorganisation der preußischen Eisenbahnverwaltung 1895, in deren Folge auch die Eisenbahndirektion Halle entstand, war für die Eisenbahndirektion Magdeburg ein Verlust von mehr als 200 Eisenbahnkilometern verbunden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde in Umsetzung der Bestimmungen der Weimarer Verfassung am 1. April 1920 der Staatsvertrag zur Gründung der Deutschen Reichseisenbahnen in Kraft gesetzt. Für die zunächst dem Reichsverkehrsministerium unterstellten Reichseisenbahnen wurde 1924 ein eigenens Unternehmen "Deutsche Reichsbahn" gegründet. Die im gleichen Jahr gebildete Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) übernahm am 11. Oktober 1924 den Betrieb der Reichseisenbahnen. Die Verwaltung des Streckennetzes oblag den bereits 1922 gebildeten Reichsbahndirektionen. Auf die Direktion in Magdeburg hatte dies zunächst nur namensändernde Auswirkungen. Doch am 1. Oktober 1931 folgte die Schließung der Reichsbahndirektion Magdeburg und damit die Aufteilung ihrer Reichsbahnbetriebsämter auf die Reichsbahndirektionen Hannover, Halle und Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg, am 18. August 1945, wurde die Reichsbahndirektion Magdeburg wiederbegründet. Ihre Zuständigkeit weitete sich in den Folgejahren auch auf die in den Jahren 1945 bis 1949 enteigneten Klein- und Privatbahnen aus. Mit dem Ende der DDR am 1. Oktober 1990 wurde die Reichsbahndirektion Magdeburg zum zweiten Male aufgelöst. Bestandsinformationen: Im Zuge der Privatisierung der Bahn im Jahre 1994 erfolgte auch die Auflösung der Verwaltungsarchive der Reichsbahndirektionen. Gemäß der vertraglichen Einigungen mit der Deutschen Bahn AG wurde das Schriftgut der ehemaligen Reichsbahndirektion Magdeburg an das damalige Landesarchiv Magdeburg abgegeben. Im Jahre 2008 kam der Bestand in die Abteilung Dessau des Landeshauptarchivs. Mit der Verstaatlichung der privaten Eisenbahngesellschaften sowie der Klein- und Privatbahnen nach 1945 gelangte auch deren Schriftgut in das Archiv der damaligen Eisenbahndirektion bzw. der späteren Reichsbahndirektion Magdeburg. Diese widerum musste infolge ihrer Auflösung im Jahre 1931 große Teile ihres Schriftgutes an die Reichsbahndirektion Hannover abgeben, weshalb sich entsprechende Archivalien heute auch im Niedersächsischen Hauptstaatsarchiv Hannover befinden. Auch die sich des öfteren geänderten Zuständigkeitsabgrenzungen zu den Direktionen in Halle und Berlin führten dazu, dass in den jeweiligen Archiven die unterschiedlichsten Provenienzen anzutreffen sind. Bei der Bestandsbildung der Reichsbahndirektion Magdeburg wurde eine Zäsur für das Jahr 1945/1949 vorgenommen. Im Jahr 1949 fanden die Verstaatlichungsmaßnahmen für die Klein- und Privatbahnen ihren Abschluss. Im Bahnarchiv der Reichsbahndirektion Magdeburg traf man die Entscheidung, das Schriftgut dieser Bahnen in den Bestand "G 5" als separate Bestandsgruppe zu integrieren und diesen Akten zu der Bestandssignatur "G 5" den Zusatz "Klb" für Kleinbahnen zu geben. Die Gliederung des Bestandes beruht auf einem im Bahnarchiv praktizierten Ordnungsschema. Für die Zeit von 1945-1990 wurde der Bestand "M 60" gebildet, wobei zeitliche Überschneidungen vorhanden sind. Zusatzinformationen: Wegen des großen Umfangs des Bestandes und um der Öffentlichkeit online möglichst schnell einen Zugang zu den Datensätzen auf Akten- bzw. Dokumentebene zu gewähren, erfolgt die Freischaltung einzelner Datensätze fortlaufend möglichst zeitnah nach ihrer Eingabe und Überprüfung. Es ist also zu berücksichtigen, dass die freigeschalteten Datensätze keineswegs den kompletten Bestand und teilweise auch nicht die gesamten Archivalien einer Gliederungsgruppe widerspiegeln. Enthaltene Karten: 500

Landesarchiv Sachsen-Anhalt, G 13 (Benutzungsort: Dessau) · Bestand · 1824-1969
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch 2014 (online recherchierbar) Registraturbildner: Im Zuge der Umgestaltung des Postwesens wurden 1850 aufgrund einer Kabinettsorder König Friedrich Wilhelms IV. vom 19. September 1849 26 Königliche Oberpostdirektionen gebildet: Aachen, Arnsberg, Berlin, Breslau, Bromberg, Coblenz, Köln, Cöslin, Danzig, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt, Gumbinnen, Königsberg, Liegnitz, Magdeburg, Marienwerder, Merseburg, Minden, Münster, Oppeln, Posen, Potsdam, Stettin, Stralsund und Trier. Die Oberpostdirektion Merseburg wurde für den Regierungsbezirk Merseburg eingerichtet. Die Oberpostdirektoren leiteten die Verwaltung ihrer Postbezirke selbständig und unter eigener Verantwortlichkeit. Die Beaufsichtigung des am 1. Mai 1849 eingerichteten Eisenbahn-Postdienstes erfolgte durch einen besonderen Eisenbahn-Postinspektor. Seine Geschäfte wurden von 1854 ab mit auf die Bezirkspostinspektoren übertragen. Da das Postamtsgebäude in Halle günstigere Bedingungen bot als das Gebäude in Merseburg, musste die Oberpostdirektion Merseburg zum 1. Oktober 1852 ihren Amtssitz nach Halle verlegen. Mit Verordnung vom 22. Dezember 1875 wurde ab Januar 1876 das Telegraphenwesen den Oberpostdirektionen übertragen. Die Postanstalten führten von diesem Zeitpunkt ab die Bezeichnung Post- und Telegraphenämter. Im November 1881 wurde in Magdeburg mit dem Bau einer Fernsprechanstalt begonnen. Diese wurde im Januar 1882 in Betrieb genommen. Für mehrere Oberpostdirektionen/Reichspostdirektionen zuständig waren die 1909 gebildeten Postscheckämter. Telegraphenbauämter wurden im Jahr 1920 eingerichtet. Die örtlichen Dienststellen als unterste Stufe der Postdienststellen bildeten die Postanstalten bzw. Postämter. Ebenfalls zu den örtlichen Dienststellen als unterste Stufe gehörten die Postagenturen, Posthilfsstellen, Bahnpostämter, Telegraphen- und Fernsprechämter sowie öffentliche Sprechstellen in den Gemeinden. Mit Gesetz zur Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung vom 27. Februar 1934 ist beschlossen worden, dass u.a. auch die Oberpostdirektion Halle bis zum 1. April 1934 aufzulösen ist. Das Gebiet der Oberpostdirektion Halle wird in die Reichspostdirektion Leipzig eingegliedert (gewissermaßen als Ausgleich für die Eingliederung der Reichsbahndirektion Leipzig in den Reichsbahndirektionsbezirk Halle). Zum Reichspostdirektionsbezirk Halle (Leipzig) gehörten: Oberpostdirektion Halle, Telegraphenzeugamt Halle; Telegraphenbauämter Halle, Naumburg, Torgau; Verstärkeramt Bitterfeld; Ämter größeren Umfangs: Halle 2, Bitterfeld, Eisleben, Merseburg, Naumburg, Sangerhausen, Weißenfels, Wittenberg, Zeitz Delitzsch, Eisenburg, Falkenberg, Torgau; Ämter mittleren Umfangs: Ammendorf, Corbetha, Elsterwerda, Hettstedt, Klostermansfeld, Könnern, Schkeuditz, Allstedt, Alsleben, Artern, Bad Dürrenberg, Bad Kösen, Bad Liebenwerda, Bad Schmiedeberg, Düben, Freyburg, Gräfenhainichen, Herzberg, Hohenmölsen, Jessen, Kölleda, Leuna, Mücheln, Querfurt, Roßla, Teuchern, Zahna; Ämter geringen Umfangs: Annaburg, Bad Bibra, Bad Lauchstädt, Belgern, Bockwitz, Crensitz, Crossen, Diemitz, Dölau, Dommitzsch, Droyßig, Eckartsberga, Ermsleben, Gerbstedt, Gröbers, Heldrungen, Heringen, Kelbra, Kemberg, Kleinwittenberg, Landsberg, Laucha, Lauchhammer, Lützen, Mansfeld, Mückenberg, Mühlberg, Nauendorf, Nebra, Niemberg, Oberröblingen, Ortrand, Osterfeld, Prettin, Pretzsch, Roitzsch, Roßleben, Schafstädt, Schildau, Schkölen, Schönewalde, Stößen, Stolberg, Teutschenthal, Theißen, Wallhausen, Wettin, Wiehe, Wippra, Wolfen, Zörbig, Zschornewitz. Bestandsinformationen: Im Zeitraum von 1989 bis 1991 erfolgten durch Mitarbeiter des Landeshauptarchivs Magdeburg mehrere Besuche im Verwaltungsarchiv der Deutschen Bundespost in Halle. Hier wurde das Archivgut gesichtet, bewertet und für die Übernahme in das Landeshauptarchiv (als Endarchiv) vorbereitet. Im Zuge der Standortprofilierung zwischen den einzelnen Standorten des Landeshauptarchivs gelangten die Postarchivalien in mehreren Schritten in die Abteilung 4 (Dessau) des Landeshauptarchivs. So wurden im Mai 2008 ca. 100 lfm Postarchivalien vom Standort Magdeburg übernommen. Im Dezember 2009 gelangten ca. 290 lfm vom Standort Merseburg zum Standort Dessau. Für die Postbestände wurde eine Zäsur auf Mai 1945 festgelegt. Durch die Weiterführung einiger Akteneinheiten beim Registraturbildner über diese Zäsur hinaus ließen sich Überschneidungen in den Laufzeiten der Bestände nicht vermeiden. Für die Archivalien der Post Halle wurden die Bestände G 13 Deutsche Reichspost. Reichspostdirektion Halle und M 403 Deutsche Post. Bezirksdirektion Halle gebildet. Bei der Übernahme der Archivalien vom Standort Merseburg war die Zäsur 1945 - Trennung der Archivalien der Reichspost und der Deutschen Post - noch nicht erfolgt. Für die Personalakten lag ein (wohl von einer Projektkraft erstelltes) Namensverzeichnis vor. Die Personalakten wurden mit einem Umfang von 50,0 lfm dem Bestand G 13 Deutsche Reichspost. Reichspostdirektion Halle zugewiesen. Für den Rest der vom Standort Merseburg übernommenen Postakten erfolgte zunächst eine Bestandszuweisung mit Zäsur 1945 und dann die Erschließung/Verzeichnung der einzelnen Akten über scopeArchiv. Im Rahmen der Erschließungs-/Verzeichnungsarbeiten erfolgte gleichzeitig die technische Bearbeitung der einzelnen Archivalien. Sie wurden gereinigt, entmetallisiert, geglättet, neu verpackt, beschriftet und kartoniert.

Deutsche Südpolarexpedition
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, Magistratsakten (1868-1930), S 2741 · Akt(e) · 1898 - 1899<br />1910 - 1915
Teil von Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (Archivtektonik)

Enthält u.a.: Broschüre "Die Aufgaben der Forschung am Nordpol und Südpol", 1898; Korrespondenz mit der Deutschen Kolonialgesellschaft, Abteilung Frankfurt; Broschüre "Die geplante deutsche Südpolar-Expedition", 1899; Denkschrift über die deutsche antarktische Expedition, Berlin 1911; Broschüre "Deutsche Hilfe für die Schröder-Stranz-Expedition", Frankfurt 1913

"Deutsche Zukunft" Korrespondenz 1934 Sche-Schle

Enthält: 1. Eingangsbrief, von Schede, Wyk, 27.05.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 1r 2. Eingangsbrief, von Kurt Scheele, Berlin, 27.06.1934 (1 Bl., hsl.).; Bl. 2r 3. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Kurt Scheele, Berlin, 05.07.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 3r 4. Eingangsbrief, von Alfred Scheer, Bleicherode, [28.08.1934] (1 Bl., mschr.).; Bl. 4r 5. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Alfred Scheer, Berlin, 11.09.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 5r 6. Eingangsbrief, von Adolf Scheffbuch, Stuttgart, 24.01.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 6r 7. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Adolf Scheffbuch, Berlin, 27.01.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 7r 8. Eingangsbrief, von Helmut Scheffel, Volo, 11.07.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 8r 9. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Helmut Scheffel, Berlin, 20.07.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 9r 10. Eingangsbrief, von Herbert Scheffler, Wandsbek, 10.01.1934 (1 Bl., mschr. m. hsl. Notiz von Paul Fechter).; Bl. 10r 11. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Herbert Scheffler, Berlin, 16.01.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 11r 12. Eingangsbrief, von Herbert Scheffler, Wandsbek, 17.01.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 12r 13. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Herbert Scheffler, Berlin, 23.01.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 13r 14. Eingangsbrief, von Herbert Scheffler, Wandsbek, 18.07.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 14r 15. Karte (Eingang), von Herbert Scheffler, Wandsbek, 13.08.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 15r-15v 16. Karte (Eingang), von Herbert Scheffler, Wandsbek, 14.09.1934 (1 Bl., hsl.).; Bl. 16r-16v 17. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Herbert Scheffler, Berlin, 21.09.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 17r 18. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Herbert Scheffler, Berlin, 16.10.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 18r 19. Eingangsbrief, von Albert Scheibe, Berlin, 12.03.1934 (1 Bl., mschr.; dabei: Albert Scheibe, "Dem Andenken eines grossen Deutschen [über Alfred von Tirpitz]" (Durchschlag), 2 Bl., mschr. m. hsl. Korrektur).; Bl. 19r-21r 20. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Scheiner, Berlin, 10.04.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 22r 21. Eingangsbrief, von Eitelfritz Scheiner, Kronstadt, 16.01.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 23r 22. Brief (Durchschlag), von Eitelfritz Scheiner an Verlag Franz Eher Nachfolger GmbH, Berlin 14.04.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 24r 23. Eingangsbrief, von Hansjulius Schepers, Göttingen, 08.11.1934 (1 Bl., hsl.).; Bl. 25r 24. Eingangsbrief, von Peter Scher, München, o. D. (1 Bl., hsl.).; Bl. 26r 25. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Peter Scher, Berlin, 20.08.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 27r-27v 26. Eingangsbrief, von Lene Scher, Wasserburg, 21.09.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 28r 27. Eingangsbrief, von Peter Scher, Wasserburg, 27.10.1934 (1 Bl., mschr. m. hsl. Notiz der Honorar-Abteilung).; Bl. 29r 28. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Peter Scher, Berlin, 07.11.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 30r-30v 29. Eingangsbrief, von Kurt von Scherff, Garmisch, 18.08.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 31r 30. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Kurt von Scherff, Berlin, 20.08.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 32r 31. Eingangsbrief, vom Verlag August Scherl - Juristische Abteilung, Berlin, 16.01.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 33r 32. Ausgangsbrief (Durchschlag), an den Verlag August Scherl - Juristische Abteilung, Berlin, 17.01.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 34r 33. Rechnung des Verlags August Scherl ("Berliner Lokal-Anzeiger"), Berlin, 31.05.1934 (1 Bl., gedr., mschr., hsl. m. aufgeklebtem Hinweiszettel an die Inserenten, 1 Bl., gedr.).; Bl. 35r-36r 34. Ausgangsbrief (Durchschlag), an den Verlag August Scherl, Berlin, 08.06.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 37r 35. Eingangsbrief, vom Verlag August Scherl, Berlin, 07.07.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 38r 36. Ausgangsbrief (Durchschlag), an den Verlag August Scherl, Berlin, 09.07.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 39r 37. Eingangsbrief, von Wilhelm Scheuermann, Freienbrink, 24.02.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 40r 38. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Wilhelm Scheuermann, Berlin, 08.05.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 41r 39. Eingangsbrief, von Martin Schian, Sibyllenort, 24.06.1934 (1 Bl., hsl.).; Bl. 42r-42v 40. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Martin Schian, Berlin, 20.07.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 43r 41. Eingangsbrief, von Adolf Schick, Berlin, 08.03.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 44r 42. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Adolf Schick, Berlin, 12.03.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 45r 43. Eingangsbrief, von Klaus Schickert, Budapest, 28.02.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 46r 44. Eingangsbrief, von Klaus Schickert, Budapest, 22.03.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 47r 45. Eingangsbrief, von Klaus Schickert, Budapest, 06.11.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 48r 46. Eingangsbrief, von der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (für Claus Schilling), o. O., 03.11.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 49r 47. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Claus Schilling, Berlin, 07.11.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 50r 48. Eingangsbrief, von Werner Schilling, Rostock, 26.01.1934 (1 Bl., hsl.).; Bl. 51r-51v 49. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Werner Schilling, Berlin, 31.01.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 52r 50. Eingangsbrief, von Karl-Ludwig Schimmelbusch, Emmerich, 30.12.1933 (1 Bl., mschr.).; Bl. 53r 51. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Karl-Ludwig Schimmelbusch, Berlin, 03.01.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 54r 52. Eingangsbrief, von Karl-Ludwig Schimmelbusch, Emmerich, 06.03.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 55r 53. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Karl-Ludwig Schimmelbusch, Berlin, 14.03.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 56r 54. Ausgangsbrief (Durchschlag), an von Schimpff, Berlin, 18.12.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 57r 55. Eingangsbrief, von Karl Schindler, Breslau, 03.10.1934 (1 Bl., hsl.).; Bl. 58r 56. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Karl Schindler, Berlin, 18.10.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 59r 57. Eingangsbrief, von Hans-Joachim Schlamp, Berlin, 28.09.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 60r 58. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Hans-Joachim Schlamp, Berlin, 08.10.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 61r 59. Karte (Eingang), von Clotilde Schlayer, Berlin, 01.02.1934 (1 Bl., hsl.).; Bl. 62r-62v 60. Eingangsbrief, von Oskar Schlemmer, Sihlbrugg, 02.03.1934 (1 Bl., mschr. m. hsl. Notiz von Paul Fechter).; Bl. 63r 61. Ausgangsbrief (Durchschlag), an Oskar Schlemmer, Berlin, 12.03.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 64r 62. Neujahrskarte (Eingang), von der Schlesischen Portland-Zement-Industrie AG, Oppeln, [05.01.1934] (2 Bl., gedr.).; Bl. 65r-66r 63. Ausgangsbrief (Durchschlag), an die Schlesische Portland-Zement-Industrie AG, Berlin, 16.01.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 67r 64. Eingangsbrief, von der "Schlesischen Zeitung", Breslau, 11.05.1934 (1 Bl., mschr.; dabei: Bestellkarte, 1 Bl., gedr.).; Bl. 68r-69v 65. Ausgangsbrief (Durchschlag), an die "Schlesische Zeitung", Berlin, 22.05.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 70r 66. Eingangsbrief, von der "Schlesischen Zeitung", Breslau, 30.05.1934 (1 Bl., mschr.).; Bl. 71r

Deutscher Gemeindetag (Bestand)
BArch, R 36 · Bestand · 1906-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Nachdem Adolf Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler des Deutschen Reiches ernannt worden war, höhlte die NSDAP das demokratische System der Weimarer Republik in den folgenden Monaten nach und nach aus und beseitigte es schließlich. Entscheidende Etappen waren die Aufhebung der Grundrechte nach dem Brand des Reichstages am 28. Februar 1933 und die Beseitigung des Parlamentarismus durch das sogenannte Ermächtigungsgesetz vom 23. März 1933. Letzteres hob die Gewaltenteilung auf und übertrug der Regierung unter Adolf Hitler für vier Jahre sämtliche legislativen Befugnisse. Einen weiteren Schritt stellte die Zerschlagung der Parteien und Gewerkschaften dar. Nachdem die KPD verboten, die Gewerkschaften aufgelöst und die SPD handlungsunfähig gemacht worden waren, lösten sich die übrigen Parteien von alleine auf. Im Zuge dieser Maßnahmen verloren auch die bis dahin bestehenden sechs kommunalen Spitzenverbände ihre Selbständigkeit. Unter Zwang hatten die Vorsitzenden und geschäftsführenden Präsidenten, des Deutschen/Preußischen Städtetages, des Reichsstädtebundes, des Deutschen Landkreistages, des Deutschen Landgemeindetages, des Preußischen Landgemeindetages West und des Verbandes der preußischen Provinzen am 22. Mai 1933 ihre Einwilligung zur Überführung der verschiedenen Verbände in einen neuen Einheitsverband geben müssen. Dieser "Deutsche Gemeindetag" sollte von nun an die alleinige von der NSDAP anerkannte korporative Vertretung aller deutschen Städte- und Gemeindeverbände darstellen. Zur Vereinheitlichung der bisherigen Verbände mit ihren 80 Unterorganisationen wurde der kommissarische Oberbürgermeister von München, Karl Fiehler, als "Beauftragter für die Vereinheitlichung der kommunalen Spitzenverbände" eingesetzt. Die Geschäftsführung des neuen Verbandes übernahmen der kommissarische Leiter des Instituts für Kommunalwissenschaft in Berlin, Dr. Kurt Jeserich, und der Referent beim Reichsarbeitgeberverband, Dr. Ralf Zeitler. Der sich über Monate hinziehende Verschmelzungsprozess fand seinen Abschluss schließlich im Gesetz über den Deutschen Gemeindetag vom 15. Dezember 1933, womit die Bildung des neuen Verbandes endgültig festgeschrieben wurde. Als der einzig bestehenden kommunalen Spitzenorganisation gehörten dem Deutschen Gemeindetag, der als Körperschaft des öffentlichen Rechts grundsätzlich dem Reichsminister des Inneren unterstand, zwangsweise alle Städte, Landgemeinden, Landkreise, Provinzen und später auch die Reichsgaue in ihrer Eigenschaft als sich selbst verwaltende Regierungseinheiten an. Nach der Eingliederung Österreichs und des Sudetenlands in das Deutsche Reich im Jahre 1938, der Annexion Westpreußens, Danzigs und Posens im darauf folgenden Jahr, wurde der Wirkungskreis des Deutschen Gemeindetages auch auf die neuen Reichsteile und deren Gauverwaltungen ausgeweitet. Grundsätzlich übernahm der Verband für alle Gebiete, die unter deutsche Hoheit gestellt wurden, die kommunale Interessenvertretung. Zum ersten Vorsitzenden des Deutschen Gemeindetages wurde am 14. Februar 1934 der bisherige Beauftragte für die Vereinheitlichung, Karl Fiehler, bestellt. Fiehler war Leiter des Hauptamtes für Kommunalpolitik der NSDAP. Durch die Personalunion sollte die Ausrichtung der kommunalpolitischen Arbeit der NSDAP mit der Arbeit des Deutschen Gemeindetages abgestimmt werden und so der auf dem Reichsparteitag in Nürnberg 1933 verkündete Grundsatz über den Einklang von Partei und Staat befolgt werden. Die Geschäftsführung des Deutschen Gemeindetages unterstand dabei den Anweisungen des Vorsitzenden und Reichsleiters der Kommunalpolitik. Durch diese Verschränkung von parteilichen und staatlichen Stellen geriet der Deutsche Gemeindetag unter die "von der NSDAP betreuten Organisationen", was zum Teil auch von Vorteil war, da die fachliche Arbeit unter der Oberherrschaft des Parteiamtes effektiver gestaltet werden konnte. Der Verband war nun in wesentlich höherem Maße Vertreter des Staates. Die Idee eines Einheitsverbandes mit klar umrissenen Aufgaben und einer engeren Bindung an den Staat war jedoch nichts neues; nicht wenige sahen darin die Möglichkeit, kommunale Interessen besser durchsetzen zu können. Die erzwungene Gleichschaltung und die Praxis des totalitären Staates konnten die möglichen Vorteile des neuen Einheitsverbandes aber nur in den Hintergrund treten lassen. Beaufsichtigt wurde der Verband durch den Reichsminister des Innern, der den Vorsitzenden, die Mitglieder des Vorstands und die Fachausschüsse bestellte. Vorstand und Fachausschüsse durften nur nach Einberufung durch den Minister tagen; dieser bestimmte auch die Tagesordnung. Zudem genehmigte er den Haushalt und er selbst oder ein Stellvertreter hatte den Vorsitz in den Gremien wahrzunehmen. Neben den 20 Fachausschüssen, die lediglich das Recht hatten, den Vorsitzenden zu beraten, bildeten die Landes- und Provinzialdienststellen die einzigen nachgeordneten Organe der Berliner Geschäftsstelle. Obwohl der Verband in hohem Maße zentralistisch aufgebaut war, führte die für einen verstärkten Erfahrungsaustausche notwendige Erweiterung um regionale Arbeitsgemeinschaften und Kreisabteilungen zu einer organisatorischen Struktur, die im Ansatz mit derjenigen der alten Verbände vergleichbar war. Besonders einschneidend wirkte sich die Tatsache aus, dass der Verband nicht mehr das Recht hatte, die kommunalen Belange aus eigener Initiative vor den Reichs- und Landesbehörden zu vertreten. Lediglich nach Aufforderung durch die Behörden sollte der Verband sich von nun an äußern dürfen. Gerade dieses Initiativrecht war jedoch vor 1933 entscheidend für die aktive Interessenvertretung gegenüber dem Staat und die Selbstbestimmung der kommunalen Verbände als Teil einer pluralistischen Gesellschaftsordnung gewesen. Trotz der organisatorischen und politischen Veränderungen spielte der Deutsche Gemeindetag auch zwischen 1933 und 1945 eine wichtige Rolle, und zwar vor allem als gemeindliche Beratungsstelle und als Vermittler praktischer Erfahrungen auf dem Gebiet der kommunalen Verwaltung. Auch der Austausch zwischen Kommunen und staatlicher Verwaltung wurde keineswegs eingestellt, wovon eine rege Gutachtertätigkeit des Deutschen Gemeindetags zeugt. Eine gewisse Kontinuität in der Verbandsarbeit konnte zudem dadurch gewährleistet werden, dass eine größere Anzahl leitender Personen aus den aufgelösten Verbänden in den neuen Verband übertrat. Die Organisationsstruktur des Deutschen Gemeindetages lehnte sich grundsätzlich in hohem Maße an diejenige des Deutschen/Preußischen Städtetages an. So übernahm der Deutsche Gemeindetag das Wappen des Deutschen/Preußischen Gemeindetages, das Holstentor, und auch dessen Registratur. Die Jahrestagungen des Deutschen Gemeindetages knüpften ebenfalls an ähnliche Veranstaltungen der Vorgängereinrichtungen an. Infolge der Bombardierungen Berlins während des Zweiten Weltkrieges verlegte der Deutsche Gemeindetag einen Teil seiner Verwaltungsstellen im August 1943 von Berlin nach Wels/Oberösterreich. Dort wurden in erster Linie Aufgaben der Abteilungen Ia (Beamten-, Angestellten- und Arbeiterfragen), II (Finanzen und Steuern), III (Wohlfahrtspflege, Gesundheitswesen und Sozialpolitik), V (Schulwesen), Va (Kulturpflege), VI (Grundstücks-, Bau- und Wohnungswesen) und Rv (Reichsverteidigung) bearbeitet. Dabei ist anzumerken, dass lediglich die Abteilung III mit sämtlichen Registraturen nach Wels zog. Die übrigen Abteilungen - wahrscheinlich handelte es sich nur um Arbeitsstäbe - nahmen nur Teile ihrer Registraturen mit. Auch die Kassenverwaltung und das Personalbüro siedelten nach Wels über. Die Abteilungen Z (Zentralabteilung: Allgemeine Verwaltung, Geschäftsführung), I (Verfassung und Verwaltung), IV (Wirtschaft und Verkehr) und die Abteilung für die Ostgebiete blieben in Berlin. Nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches 1945 wurde der Deutsche Gemeindetag aufgrund seines Status als "betreute Organisation" von den Alliierten als ein Teil der Gliederungen der NSDAP betrachtet und zusammen mit den anderen Organisationen der NSDAP verboten und formell aufgelöst. Dem vom Berliner Magistrat eingesetzten Sachwalter für die Belange des Deutschen Gemeindetages gelang es nicht, dieses Missverständnis zu korrigieren. Eine Art Gemeindekammer als Nachfolgeorganisation des Deutschen Gemeindetags konnte nicht eingerichtet werden. Dem "Deutschen Städtetag", der sich bereits 1946 wieder konstituiert hatte, wurde zwar der Anspruch auf das Eigentum an dem Grundstück des Deutschen Gemeindetages zugesprochen, doch konnte er die finanzielle Belastung des Wiederaufbaus und der Instandsetzung des Gebäudes nicht alleine tragen. Zusammen mit dem Berliner Senat wurde schließlich der "Verein zur Pflege kommunalwissenschaftlicher Aufgaben e.V." gegründet und 1951 als Vermögensträger des Deutschen Gemeindetages eingesetzt. Der Verein, der bald in "Verein für Kommunalwissenschaften" umbenannt wurde, übernahm das Dienstgebäude in der Straße des 17. Juni und auch die dort gelagerten Aktenbestände. Das heute unter dem Namen Ernst-Reuter-Haus bekannte Gebäude war von Albert Speer für den Deutschen Gemeindetag geplant, ab 1938 errichtet und 1942 schließlich vom Deutschen Gemeindetag bezogen worden. Der Deutsche Städtetag, die größte kommunale Spitzenorganisation, errichtete seine Hauptgeschäftsstelle aufgrund des Berliner Sonderstatus’ zunächst in Köln. Erst 1999 erfolgte die Teilverlagerung der Hauptgeschäftsstelle in das Ernst-Reuter-Haus nach Berlin. Neben dem Deutschen Städtetag bildeten sich auch die Spitzenverbände auf Kreis- und Gemeindeebene nach dem Zweiten Weltkrieg neu. Der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund stellen zusammen mit dem Deutschen Städtetag die wichtigsten kommunalen Interessenverbände dar. Die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände bietet diesen drei Verbänden dabei die Möglichkeit, ihre Interessen gebündelt vorzutragen und sich zu übergreifenden Problemen gemeinsam zu äußern. Bestandsbeschreibung: Bestandsgeschichte Der Bestand R 36 besteht vollständig aus den Akten der während der Kriegszeit nach Wels ausgelagerten Verwaltungsstellen. Abgesehen von den Kassenunterlagen und den Personalakten, deren Verbleib nicht aufzuklären war, haben die Welser Auslagerungsbestände den Krieg und die Wirren der Nachkriegszeit ohne Verluste überstanden. Sie wurden durch eine Mitarbeiterin des Deutschen Gemeindetages über Linz/Donau, Offenburg, Frankfurt/Main nach Siegburg gebracht, wo die Akten zunächst beim neubegründeten Deutschen Landkreistag aufbewahrt wurden. Dieser gab sie mit Zustimmung der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände 1953 an das Bundesarchiv ab. Die im Bundesarchiv vorliegende Überlieferung stellt nur einen geringen Teil der insgesamt überlieferten Unterlagen dar. Schätzungsweise dreiviertel des Gesamtbestandes, der sich aus den nicht verlagerten Registraturteilen des Deutschen Gemeindetages und den Altregistraturen der aufgelösten Spitzenverbände zusammensetzt, blieben in Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Akten bei dem Verein für Kommunalwissenschaften gelagert, der sie 1968 als Depositum an das Landesarchiv Berlin abgab. Dort ist der Deutsche Gemeindetag heute mit 8600 Akteneinheiten verzeichnet. Den zweitgrößten Überlieferungsteil bildet der Nachlass des Deutschen und Preußischen Städtetags mit 4286 Akten, wobei dessen Kriegswirtschaftsakten aus den Jahren 1914 bis 1918 mit 1279 Akteneinheiten einen eigenen Bestand bilden. Weiterhin ist die Überlieferung des Reichsstädtebundes, des Verbands der preußischen Provinzen, des Deutschen und Preußischen Landkreistages, des Deutschen und Preußischen Landgemeindetages und weiterer Verbände, die 1933 im Deutschen Gemeindetag aufgingen, im Landesarchiv Berlin zu finden. Auch der Deutsche Städtetag hat seine Altregistraturen bis 1985 an das Landesarchiv Berlin abgegeben. Bereits 1937/38 war ein kleiner Teil der Akten der Vorgängereinrichtungen des Deutschen Gemeindetages an das Preußische Geheime Staatsarchiv - heute Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz - übergeben worden. Diese Bestände waren während des Krieges nach Stassfurt ausgelagert und dann ins Deutsche Zentralarchiv der DDR, Abteilung Merseburg, gelangt. Heute befindet sich die Überlieferung zum Deutschen und Preußischen Städtetag, zum Verband der preußischen Provinzen, zum Preußischen Landkreistag und zum Preußischen Landgemeindetag West wieder im Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem. Unterlagen des Deutschen und Preußischen Städtetages, des Reichsstädtebundes und des Deutschen und Preußischen Landkreistages im Umfang von etwa 2600 Akteneinheiten, die 1938 an das Reichsarchiv Potsdam überstellt worden waren, gingen beim Brand des Archivgebäudes im April 1945 verloren. Archivische Bewertung und Bearbeitung Das vorliegende Findbuch stellt eine Überarbeitung des 1957 in Koblenz angefertigten Findbuches dar. Bandzählungen wurden, soweit sie in den Aktenzeichen vorgegeben worden waren, für die Bandfolgen übernommen. Darüber hinaus wurden weitere Bandfolgen archivisch gebildet. Die in einzelnen Bänden enthaltenen Vorgänge ("Hefte") wurden in die Titel aufgenommen. Zur Veranschaulichung der Band- und Hefteinteilungen werden die Aktenzeichen im Findbuch angezeigt. Ferner wurden die Titel und die Klassifikation, welche vollständig auf dem Aktenplan des Deutschen Gemeindetages basiert hatten, geringfügig verändert. So wurden zum Beispiel Aktenplanpositionen zusammengefasst sowie die Bezeichnung einzelner Untergruppen vereinheitlicht. Die Veränderungen wurden behutsam vorgenommen, um die überlieferte Registraturordnung, soweit sie erhalten geblieben ist, möglichst getreu abzubilden. Kassationen erfolgten nicht. Weiterhin sei darauf aufmerksam gemacht, dass ein großer Teil der Akten von den Vorgängereinrichtungen angelegt und dann vom Deutschen Gemeindetag nach 1933 weitergeführt worden war. Inhaltliche Charakterisierung: Dienststellenverwaltung, Ausschüsse, Personal- und Besoldungsangelegenheiten 1926-1945 (24), Personalakten 1927-1944 (25), Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen 1939-1943 (2), Geschäftsgang und Geschäftsführung 1936-1945 (10), Verlagsangelegenheiten 1933-1945 (16), Verfassungs- und Verwaltungsangelegenheiten 1926-1944 (10), Beamtenangelegenheiten 1916-1945 (350), Angestelltenangelegenheiten 1932-1944 (41), Arbeiterangelegenheiten 1932-1944 (55), Arbeitsrecht 1934-1944 (32), Krankenhauspersonal 1926-1945 (26), Vierjahresplan 1936-1944 (8), allgemeine Finanzfragen, Finanzausgleich 1920-1945 (40), Haushalts-, Kassen-, Rechnungswesen der Gemeinden 1923-1944 (37), Steuerwesen und Steuerrecht 1918-1945 (81), Beiträge und Gebühren 1932-1944 (6), Vermögens- und Schuldenwesen 1922-1944 (24), Sparkassen, Bankwesen 1928-1944 (17), Wohlfahrtspflege 1915-1945 (354), wirtschaftliche Fürsorge 1914-1945 (126), Gesundheitswesen 1912-1944 (60), Gesundheitsfürsorge 1909-1945 (108), Jugendwohlfahrt 1913-1945 (68), Arbeitslosenhilfe 1925-1945 (93), Sozialversicherung 1921-1945 (62), Unfallversicherung 1925-1945 (100), Krankenhauswesen 1920-1944 (12), Anstaltswesen 1912-1945 (177), Arbeitsdienst 1924-1944 (41), Fürsorgeerziehung 1928-1945 (59), Jugendertüchtigung 1921-1945 (35), Sport 1906-1945 (49), Friedhofs- und Bestattungswesen 1917-1944 (31), Wirtschaft und Verkehr 1935-1939 (3), Schulwesen 1913-1945 (167), Berufs- und Fortbildungsschulwesen 1920-1944 (26), Fach- und Hochschulwesen 1920-1945 (25), Volksbildung 1933-1945 (8), Kunst, Denkmalpflege, Naturschutz 1926-1945 (123), Religionswesen 1931-1943 (9), Fremdenverkehr 1934-1944 (3), Städtebau, Straßenwesen 1931-1945 (29), Straßenbau, Straßenverkehr 1925-1945 (39), Landwirtschaft, Forstwesen und Wasserwirtschaft 1927-1945 (23), allgemeine Angelegenheiten der Reichsverteidigung 1939-1944 (4), Kriegswohlfahrtspflege 1937-1945 (18), Kriegsernährungswirtschaft 1919-1944 (79), Luftschutz 1926-1945 (53) Erschließungszustand: Online-Findbuch (2007) Zitierweise: BArch, R 36/...

BArch, R 4902 · Bestand · 1918-1945
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Gründung des dem Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung unter‧stellten Instituts (DAWI) im Januar 1940 durch Vereinigung der Auslandshochschule der Uni‧versität Berlin mit der Hochschule für Politik bei enger struktureller und personeller Verflech‧tung mit der Auslandswissenschaftlichen Fakultät der Universität Berlin; Aufgabenstellung: wissenschaftliche Begründung des deutschen Hegemonieanspruchs, Vermittlung von Infor‧mationen an zivile und militärische Dienststellen, Ausbildung von Dolmetschern; Funktion als Dokumentations-, Forschungs- und Publikationsstelle unter Leitung seines Präsidenten, SS-Standartenführers Alfred Six - zugleich Dekan der Auslandswissenschaftlichen Fakultät, ab 1943 auch Leiter der Kulturpolitischen Abteilung des Auswärtigen Amtes. Bestandsbeschreibung: Gründung des dem Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung unterstellten Instituts (DAWI) im Januar 1940 durch Vereinigung der Auslandshochschule der Universität Berlin mit der Hochschule für Politik bei enger struktureller und personeller Verflechtung mit der Auslandswissenschaftlichen Fakultät der Universität Berlin; Aufgabenstellung: wissenschaftliche Begründung des deutschen Hegemonieanspruchs, Vermittlung von Informationen an zivile und militärische Dienststellen, Ausbildung von Dolmetschern; Funktion als Dokumentations-, Forschungs- und Publikationsstelle unter Leitung seines Präsidenten SS-Standartenführer Alfred Six (zugleich Dekan der Auslandswissenschaftlichen Fakultät, ab 1943 auch Leiter der Kulturpolitischen Abteilung des Auswärtigen Amtes). Erschließungszustand: 6 Findbücher (1992) Zitierweise: BArch, R 4902/...