Der Bestand 902, zuvor Abteilung 2 Nr. 1-307, umfasst die Handakten des Büros des Oberbürgermeisters Dr. h.c. Konrad Adenauer von 1917 - 1933. Eine eigene Registratur des Büros des Oberbürgermeisters ist erst 1917 durch Oberbürgermeister Adenauer mit der Bezeichnung Büro G eingerichtet worden. Bis dahin wurden die vom Oberbürgermeister bearbeitet Akten sofort wieder den betreffenden Ämtern zum Verbleib zurückgegeben. Auch in der Zeit seit 1917 sind besondere Fälle der Ämter vom Oberbürgermeister bearbeitet worden; diese Vorgänge sind dann ebenfalls wie früher den Ämtern zum Verbleib zurückgegeben worden. Die Akten des Oberbürgermeisters Adenauer sind nach zwei verschiedenen Registraturplänen geordnet worden. Der Plan von 1917-1927 ist angelehnt an die einzelnen Einrichtungen, in denen der Oberbürgermeister ein Amt bekleidete und an die politisch territoriale Gliederung des Staates. In den einzelnen Aktengruppen sind die Akten laufend nummeriert. der Plan von 1927-1933 ist nur an die territoriale Gliederung des Staates angelehnt, die Akten darin im Dezimalsystem bezeichnet. Bei der Neuaufstellung des Büros des Oberbürgermeisters im Archiv als Abteilung 2 im Juli 1948 sind beide Registraturen vereinigt, die alten und neuen Bezeichnungen aus der Konkordanz mit dem Aktenzeichen zu ersehen. Die Akten der Nachfolger ab 1933, Dr. Riesen, Dr. Schmidt, Dr. Winkelkemper, sind im Rathausbrand am 29. Juni 1943 vernichtet. Die nach dem Brand bis 1945 entstandenen Akten sind im Rautenstrauch-Joest-Museum untergebracht gewesen und da durch die Kriegshandlungen vernichtet. Das Findbuch wurde von Steinhofer erstellt.
Kabinett Clemenceau, Okt. 1906; Ausprache des Kaisers bei der Berliner Roosevelt -Professur, Okt. 1906 Rede Bassermanns im Reichstag, Nov. 1906;, Der Kaiser und die Vereinigten Staaten, März 1907; Rede des Abgeordneten Spahn in Rheinbach über die auswärtige Politik, Aug. 1907; Russisch-Japanisches Abkommen, Juli 1907; Geheimkonvention zwischen Russland und Bulgarien, Okt. 1907; Kaiser Wilhelm II. und Loubet, Nov. 1907; Kaiser Wilhelm II. und Kiautschou, Dez. 1907. -Innere Politik: Wilhelm I: und das Zentrum, Jan. 1887 "Agrarier" Reichskanzler Fürst Bülow, 14. März 1907; der "neue" Reichstag, Mai 1907; Wilhelm II. und die Künstler, 1907; Landtagsswahlen in Bayern, Juni 1907; Die" Täglische Rundschau", das Leibblatt des Kaisers, Aug. 1907; Entwicklung des Block (von Martin Spahn), Juli 1907; Bülows Stellung zur Sozialdemokratie, Juli 1907; Spahns Rede über die innere politische Lage, 11. Aug. 1907; Protokoll einer Konferenz von Zentrumsparlamentariern und Zentrumspresse in Mönchengladbach, Juli 1907; Kaiserrede in Münster, 31. Aug. 1907 über konfessionelle Gegensätze; Kundgebungen von Zentrumabgeordneten (Herold) Schädler, Kirsch, Orterer, Trimborn, Erzberger) über die Politik der Zentrumsfraktion, Sept. 1907; Kaiserrede in Memel, 23. Sept. 1909 über die göttliche Vorsehung; Prozess Bülow-Brand, Sept. 1907; Briefaffaire des Flottenvereins Okt. 1907.-"Liebenberger Tafelrunde ("Kamarilla"), Prozess Philip Eulenburg, Moltke-Harden, seit Juni 1907; Correspondenz mit Porsch in Sachen persönlicher Angriffe auf Bülow, Okt. 1907. Altsignaturen: 268B.
Umfang: 256 Blätter. Aktenzeichen: HI XIII 3d 3 XIII 19a 11 47-52,286. Enthält: Überführung der Joest´schen Sammlung in den Bayenturm, Berichte des Leiters des Naturhistorischen Museums, Dr. Carl Hilburg (1898-1899); Schenkung der Sammlung Joest durch Eugen Rautenstrauch und Adele geborene Joest, Schenkungsbedingungen, Anreichung der Sammlung durch Geschenke, unter anderem Ankäufe von Eugen Rautenstrauch (1899-1901, unter anderem Benin-Broncen, sonstige Gegenstände aus Benin, aus Siam), von sonstigen Mitgliedern der Familie Rautenstrauch (1908), Angebot des Wanderzoologen H. Förster zum Verkauf seiner Sammlung (1899, mit Katalog), von Perlmuscheln (1900); Sammlung Adolf Diehl, Wiesbaden, vermittelt durch den Redakteur der Kölnischen Zeitung, Prosper Müllendorf (1900, mit Katalog); Sitzungen der Kommission für das Naturhistorische Museum (1899), Übernahme einer peruanischen Sammlung aus dem Wallraf-Richartz-Museum (1899), Entwurf betreffend Aufstellung der Sammlung Joest (1899), Abgabe von Köchern und Pfeilen aus Togo vom Museum für Völkerkunde, Berlin (1900), Eröffnung der Sammlung, Zeitungsartikel (1900), Angebot des Oscar Mengelbier zum Erwerb seiner chilenisch-araucanischen Indianer-Sammlung (1900), Angebot einer Westafrika-Sammlung (1901), Angebot einer naturhistorischen Sammlung durch Hermann Rolle, Berlin (1901), Schenkung von zwei Arbeiten der Zulu-Kaffern (1901), einer Java-Sammlung Dr. Schmitz, Heidelberg (1901), Kamerun-Sammlung durch Firma v. Tippelskirch & Co., Berlin, eines chinesischen Seidenrocks (1901), Anregung des Kommerzienrats Fritz Wolff, Köln, bei der Heimkehr der Truppen aus China deren Mitbringsel zu erwerben (1901), Stellungnahme des Direktors v. Falke betreffend wertlose Gegenstände, die nicht ausgestellt sind (1900), testamentarische Hinterlassenschaft des Carl Gilbert, Köln, betreffend kunstgewerbliche Angelegenheiten, Abgabe an das Rautenstrauch-Joest-Museum (1901), Abgabe einer Sammlung von einer Weltumseglung 1874-1876 durch Ernst F. Lindenberg, Hamburg (1901), Schenkung der Neuguinea-Sammlung Luecker durch Georg Küppers-Loosen, auch von russischen Büchern durch Küppers-Loosen (1901); Sammlung des Adolf Esser, Aachen, betreffend Gegenstände aus Holl[ändische] Guayana (1902), Sammlungsgegenstände aus Togo über das Museum für Völkerkunde, Berlin (1902); Bücheranschaffungen (1901/1902); Schenkung chinesischer Broncepauken durch Adele Rautenstrauch (1902); Schenkungen des Missionshauses der Missionare vom Hl. Herzen Jesu, Hiltrup, betreffend Bismarck-Archipel und Alfred Schmidt, Köln betreffend Zulu in Südafrika (1902), von Theodor Rautenstrauch und Georg Küppers-Loosen (1902-1906, 1909), von Carl Joest (1903, 1905), Julius Rautenstrauch, Antwerpen (1906, 1906), von Ernst Reimbold, Kalk, betreffend Gran Chaco (1903); Angebot von Firma Peter & Gebr. Edelbrock, Coesfeld, betreffend Deutsch-Ost-Afrika-Sammlung (1903); Dienstreisen zu Tagungen und Sammlungsbesichtigungen; Baron v. St. Paul-Hilaire betreffend Deutsch-Ost-Afrika (1093); Schenkung einer Sammlung von Max Traine, Köln, und von Otto Weiler, Odenthal, von Theodor Schreuer, Köln, G. Küppers-Loosen (1905, 1906, 1907), Eugen Rautenstrauch (1905), Verein zur Förderung des Rautenstrauch-Joest-Museums (1906, 1907, 1908, 1909), Schenkung Johann Nepomuk Heidemann betreffend Sammlung aus Sierra Leone (1906) und aus Neuseeland und Hawaii (1909), Koninklijke Nederlandsch Aardrijkskundig Genootschap betreffend Südwest-Neuguinea (1907), Oskar Ritter, Köln, betreffend Neukaledonien (1907), Sammlung von Mumien aus Peru, Sammlung Rechtsanwalt Eugen Court, Köln, betreffend Togo (1907), Tanzfigur der Baining vom Gouverneur von Deutsch-Neuguinea, Geldschenkungen zwecks Ankäufe (1909), Schenkung einer Sammlung durch die Erben von Tina Joest geborene Leiden (1909), Frau Major Alfred Suermondt, Emma Emilie geborene Rautenstrauch, betreffend Polynesien (1909), Vizekonsul Dr. F. Grouven, Kairo, betreffend Philippinen (1909), Freiherr von Leonhardi, Großkarben, betreffend zentralaustralische Sammlung, Bezirksamtmann Berghausen, Neuguinea, betreffend Neuguinea und Bismarckarchipel (1910); Testament von 10.000 Mark der Emma Emilie Suermondt (Stiftung Suermondt), Ankäufe bei Händlern betreffend Gegenstände aus Formosa und Afrika, Vermächtnis der Pauline Christmann (mit Liste der Gegenstände), Schenkung G. Küppers-Loosen betreffend Ethnologica, Fotografien und Platten, Ankauf einer sibirischen Sammlung mit Hilfe Kölner Bürger (unter anderem Mitglieder der Familien Rautenstrauch, Guilleaume, Camphausen, Andreae, Vorster, Leverkus, Recklinghausen, Joest, sowie von J. N. Heidemann, Louis Hagen, Oskar Ritter, Carl Mayer), Eugen v. Rautenstrauch betreffend Deutsch-Neuguinea, Ankäufe betreffend Südsee, besonders Mikronesien und Inseln, Indonesien (1911), Bezirksamtmann Berghausen, Deutsch Neuguinea, betreffend deutsche Südsee-Kolonien, Ankäufe betreffend Sammlung A. Grubauer, Berlin, aus Celebes, Borneo und Sumatra aus der Stiftung Suermondt, kleinere Ankäufe, Ankäufe aus dem Naturalienkabinett Umlauff, Hamburg (1912).
Enthält: Abhaltung eines Vortrags am 3.11.1910 in Köln mit dem Thema: "Die Eingeborenen des Graslandes von Nordwest-Kamerun". Altsignaturen: 82.
Enthält: U.a.: Artikel von Prof. A. Timpe - Berlin, Prof. Willibald Klatt, Stud.-R. Ludwig Schade - Berlin, Stud.-R. Peters - Dillenburg, Senator H. Strunk - Hamburg, Max Größer - Hamburg, Heinz Manthe - Düren, Karl Hoeber, Prälat Schreiber, Paul Rohrbach, Franz Wehling, P. Prange, Bischof Berning - Osnabrück, Dr. K. Wäsch, Stud.-R. Anton Engels - Rheinbach, H. Dieckmann - Berlin, Joh. v. Eckardt - Berlin, Franz Riedl - Wien, Hans-Siegfried Weber, Prof. Thomas Ohm, UIrich v. Riet, P. Prof. Chrysostomus Strömer OFM, Richard Wichterich. Prof. Aufhäuser. Prof. Gilbert Rahm OSB, Georg Grassl, Abgeordneter der südslawischen National-Versammlung, P. Sonnenschein, Paul Schiemann, Hubert Strecker, Erich Duems, GS d. dt. Kolonialgesellschaft, Franz S. Betten SJ - Milwaukee, P. Mathias Kraus, Prof. W. Kapp - Freiburg, Albert Aich, Prof. Barth - Karlsruhe, Dr. G. Baron Wrangel – Berlin. Schäden: Kat. B (nur als Digitalisat nutzbar).
Beschreibung: Bachem, Karl (1858 Sept. 22 -1945 Dez. 11), Rechtsanwalt in Köln, politisch-historischer Schriftsteller, Mitglied des Reichstages 1889-1906, Mitglied des preußischen Landtags (Zentrum) 1889-1905, Teilhaber der Verlagsfirma J. P. Bachem. Am 9. Juni 1926 übergab Herr Obersekretär Thomann von der Stadtbibliothek im Auftrage des Herrn Geheimen Justizrat Dr. jur. Carl Bachem, Köln, Kaiser-Wilhelm-Ring 13, dem Historischen Archiv als Depositum außer einigen Kopiebüchern und gebündelten Akten sieben mit Archivalien angefüllte kleine Schränke, die mit noch anderen (nicht überlieferten) früher zu einem Schrank zusammen gesetzt waren. An die Benutzung dieses Depositums war allein die Bedingung geknüpft, dass vor dem Jahre 1940 die nach 1870 liegenden Akten nicht zugänglich gemacht werden dürfen. Die Nummern 40-50 sind nicht vergeben. Die Fotos (cartes de visite) in Best. 7356 [alt: ZSB 6], ursprünglich aus Best. 1006 (Nachlass Dr. Carl Bachem), wurden in den siebziger Jahren aus dem Nachlass herausgenommen und in die Zeitgeschichtliche Sammlung Bild (ZSB) eingeordnet. Die Bearbeitung beschränkte sich damals auf die Vergabe von Signaturen und das mühsame (und nicht immer geglückte) Entziffern der Autographen auf den Vorder- oder Rückseiten der Fotos. Zur Sicherung der wertvollen Originale wurden 1993 im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme Duplikat-Negative und Fotoreproduktionen angefertigt. Nach der jetzt erfolgten Verzeichnung der Fotos sind die Originale aus konservatorischen Gründen ab sofort für die allgemeine Benutzung gesperrt und werden zusammen mit den Duplikat-Negativen separat gelagert. Benutzern werden nur noch die Reproduktionen, die in Best. 7356 eingeordnet wurden, vorgelegt. Es handelt sich um die Signaturen Best. 7356, Fo 2402, Fo 2403 und Fo 2405 - Fo 2410/34. Enthält u.a.: Materialsammlung: Zentrumspartei, Zentrumsfraktionen im Reichstag und Preußischen Abgeordnetenhaus, christliche Gewerkschaften, Kirchen- und Kulturpolitik, Zentrumspolitik im Raum Krefeld Literaturangaben: Kiefer, Rolf, Karl Bachem (1858-1945). Politiker und Historiker des Zentrums (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte Reihe B Bd. 49), Mainz 1989 Soderini, Edoardo, Leo XIII. und der deutsche Kulturkampf. Deutsche Bearbeitung von Richard Bauersfeld, Innsbruck 1935 Weber, Christoph, Kirchliche Politik zwifschen Rom, Berlin und Trier. Die Beilegung des preußischen Kulturkampfes (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte Reihe B Bd. 7), Mainz 1970 Schubert, Werner, Materialien zur Entstehungsgeschichte des BGB. Einführung, Biographien, Materialien, Berlin, New York 1978 Neubach, Helmut, Zum deutsch-polnischen Nationalitätenverhältnis in Oberschlesien um das Jahr 1895: ein unveröffentlichter Brief des oberschlesischen Zentrumsabgeordneten Bernhard Stephan an seinen rheinischen Fraktionskollegen Karl Bachem , in: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau 25 (1984), S. 235-247, Brief S. 240-246 Rivinius, Karl Josef. Mission und Politik. Eine unveröffentlichte Korrespondenz zwischen Mitgliedern der."Steyler Missionsgesellschaft“ und dem Zentrumspolitiker Carl Bachem, St. Augustin in 1977 (Veröffentlichungen des Missionspriesterseminars St. Augustin bei Bonn 28) Wolters, Michael, Die Zentrumspartei und die Entstehung des BGB (Fundamenta Juridica Bd. 39), Baden-Baden 2001 Czitrich-Stahl, Arthur Stadthagen - Anwalt der Armen und Rechtslehrer der Arbeiterbewegung. Politische Biographie eines beinahe vergessenen sozialdemokratischen Juristen und Reichstagsabgeordneten, Diss. phil. FernUniversität Hagen, 2014 [http://d-nb.info/1057850799/34] (die Aussagen Bachems zu Stadthagen in Nr. A 7 sind in der Arbeit nicht berücksichtigt) Bendix, Ludwig, Die deutsche Rechtseinheit und das zukünftige bürgerliche Gesetzbuch für das Deutsche Reich, Mainz 1896 Hollweck, Joseph, Das Civileherecht des Bürgerlichen Gesetzbuches. Dargestellt im Lichte des canonischen Eherechts, Mainz 1900 Lowry, John S., Big Swords, Jesuits, and Bondelswarts. Wilhelmine Imperialism, Overseas Resistance, Germann Political Catholicism, 1897-1906 (Studies in Central European Histories), Leiden 2015 Rossi, Robert, Léo Taxil [1854-1907]. Du journalisme anticlérical à al mystification transcendante, Marseille 2014 Hacks, Charles, Le Geste. Illustration de Henri Lanos, Paris 1892 Hübner, Christoph, Die Rechtskatholiken, die Zentrumspartei und die katholische Kirche in Deutschland bis zum Reichskonkordat von 1933. Ein Beitrag zur Geschichte des Scheiterns der Weimarer Republik (Beiträge zu Theologie, Kirche und Gesellschaft im 20. Jahrhundert Bd. 24), Berlin 2014 Arning, Holger/ Wolf, Hubert, Hundert Katholikentage von Mainz 1848 bis Leipzig 2016, Darmstadt 2016 Kim, Phil-young, Ein deutsches Reich auf katholischem Fundament. Einstellungen zur deutschen Nation in der strengkirchlichen katholischen Presse 1848-1850 (Europäische Hochschulschriften. Reihe III: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften Bd. 1079), Frankfurt am Main 2010 Requate, Jörg, Journalismus als Beruf. Entstehung und Entwicklung des Journalistenberufs im 19. Jahrhundert.Deutschland im internationalen Vergleich (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 109), Göttingen 1995 Vobbe, Joachim, Theodor Stumpf aus Koblenz - ein Cusanus-Verehrer an der Wiege der alt-katholischen Synodal- und Gemeindeordnung, in: Internationale kirchliche Zeitschrift. Neue Folge der Revue internationale de théologie 93 (2003), 65-82
Enthält: Ankauf einer ethnographischen Sammlung. Altsignaturen: 409.
die Angelegenheiten in Ostafrika und Samoa und die verständige Regierung Wilhelms II. O. Altsignaturen: 1544.
Beschreibung: Heinrich Billstein, ehemaliger Beigeordneter, zuletzt wohnhaft Konrad-Adenauer-Ufer 101. Es wurden am 13.03.1974 ca. 2,5 Zentner Bücher, 3 Alben und 19 Akten von der Tochter Mariette Becker und ihrem Mann an das Historische Archiv übergeben. Einleitung Mit vorliegender Veröffentlichung wird ein Bestand zugänglich gemacht, der auf Grund des mangelhaften Erschließungszustandes bisher nur eingeschränkt Benutzern zur Verfügung stand. Die Unterlagen besitzen nur in begrenztem Maße die Eigenschaften eines echten Handakten-Bestandes; vielmehr haben sie von ihrer Struktur her auch eine große Verwandschaft mit Sammlungen und Dokumentationen. Seit langem wird der Fonds aber tektonisch den Handakten-Beständen zugeordnet. Biographisches Heinrich Billstein wurde am 23. Januar 1883 in Köln geboren. Sein Vater Michael Billstein war Brauer und Gastwirt; er gehörte der Zentrumspartei an und war von 1894 bis 1905 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Kurz nach seiner Wiederwahl im November 1905 ist er am 21. Dezember gestorben. Er vertrat in der Zentrumsfraktion die Interessen des gewerblichen Mittelstandes und war für die katholische Partei ein nicht unwichtiges Mitglied, durch das sie Zugang zu der gewichtigen Klientel der Brauer und Gastwirte erlangt, einer der 2. Wählerklasse zugehörigen sozialen Gruppe. U. a. diese Klientel trug dazu bei, dass das Zentrum nach der Jahrhundertwende die Mehrheit im Stadtrat erringen und sichern konnte. Heinrich Billstein absolvierte seit Erlangen des Abiturs auf dem Städtischen Gymnasium Kreuzgasse im Jahre 1902 ein juristisches Studium in Freiburg, Münster und Bonn, legte 1905 das 1., 1911 das 2. Staatsexamen ab, beide Staatsprüfungen übrigens mit der Note "gut". Zwischenzeitlich hatte er im Jahre 1908 in Leipzig promoviert. Nach vorübergehender Tätigkeit als Gerichtsassessor und Hilfsrichter an der Straf- und der Zivilkammer des Landgerichts Köln trat er am 12. Juni 1912 als Stadtassessor in den Verwaltungsdienst der Stadt Köln ein: Er wurde im Steuerdezernat eingesetzt, um den Ersten Beigeordneten Konrad Adenauer zu entlasten. Billstein trat in dieser Funktion die Nachfolge des wenige Tage später zum Beigeordneten gewählten Paul Berndorff an. Beide gehörten sie der Zentrumspartei an, die seit ihrer stabilen Mehrheit ab 1908 bestrebt war, den höheren Verwaltungsapparat mit ihren Parteigängern aufzufüllen und die Benachteiligung zu beseitigen, die durch die jahrzehntelange liberale Vorherrschaft entstanden war. Am 12. Juni 1914 wurde Billstein zum Beigeordneten gewählt; aber bevor die Wahlbestätigung aus Berlin am 13. August eintraf und die geplante Amtseinführung am 3. September erfolgen konnte, war er bereits zum Kriegsdienst eingezogen worden. Nach Entlassung aus dem Heeresdienst am 4. November 1918 - Billstein war zuletzt Hauptmann der Reserve und Batterieführer in einem Artilleriebataillon nahm er drei Tage später, am 7. November 1918, seine Verwaltungstätigkeit auf; in der Folgezeit verwaltete er die verschiedensten Ressorts. Nach Ablauf seiner zwölfjährigen Amtszeit wurde er am 20. Mai 1926 wiedergewählt. Am 18. Juni 1933 enthoben ihn die Nationalsozialisten seines Amtes. Dieser Maßnahme folgte am 1. Dezember 1933 die Versetzung in den Ruhestand aufgrund des § 6 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat der 62-jährige Billstein es aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt, der Aufforderung zur Rückkehr in den Verwaltungsdienst nachzukommen. Verfolgungen und Drangsalierungen der lokalen Ortsgruppe der NSDAP besonders in den letzten Märztagen des Jahres 1945 hatten ihm körperlich so zugesetzt, dass er sich nicht in der Lage sah, am kommunalen Neubeginn und Wiederaufbau mitzuwirken. Er ist am 28. Juni 1956 in Köln verstorben. Billstein war seit 6. März 1909 mit Frieda geb. Eigel verheiratet; aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor. Verwaltungstätigkeit und Geschäftsumfang Nach dem Geschäftsverteilungsplan von 1914 sollte Billstein mit der Aufnahme seiner Beigeordnetentätigkeit die Zuständigkeit für sämtliche Steuern (die damaligen Abteilungen 5, 6 und 7) erhalten, weiterhin die Aufsicht über die Kölner Vereinigung für rechts- und staatswissenschaftliche Fortbildung übernehmen, den Ausgleich in den Schul-, Armen- und Polizeikosten mit den Nachbargemeinden kontrollieren und die Führung des Stadtschuldbuchamtes überwachen. Mit der Rückkehr aus dem Krieg wurde ihm dann ein großer Teil der Kriegswirtschaft übertragen, also jener Mängelverwaltung, die im Laufe des Ersten Weltkrieges organisiert wurde und einen immer größeren Geschäftsumfang annahm, um nach dem Krieg allmählich und nach Vorgaben des Reiches abgebaut zu werden. Während der Beigeordnete Heinrich Schäfer (SPD) die Lebensmittelbewirtschaftung und -versorgung organisierte, erstreckten sich Billsteins Tätigkeiten auf die Bekleidungsabteilung, das Kohlenamt, die Preisprüfungsstelle, die Markenzentrale, die Wirtschaftsabteilung, die Ersatzmittelstelle und die zur Überwachung eingerichteten Polizeiinspektionen. Weiterhin führte er die Aufsicht über das Verkehrsamt mit dem Kölnischen Verkehrsverein und hatte er die Zuständigkeit für die Rheinische Musterschau, also für die ersten Bemühungen Adenauers um die Begründung Kölns als Messestadt. Schließlich erhielt er mit der Aufsicht über den Stadtausschuss und das Standesamt noch die Verantwortung für zwei klassische Verwaltungsfelder. Diese Zuständigkeitsbereiche wurden bereits 1921 völlig verändert: Billstein erhielt nun Kompetenzen über das Amt 12 - Polizei (Bau-, Wege-, Wegebaupolizei), das Amt 2 (Fuhrpark, Straßenreinigung, Müllabfuhr und Feuerlöschwesen), die Abteilung 14 (Handel, Gewerbe, Handelskammer, Handwerk und Innungen, Kaufmanns-, Gewerbegericht, den Ortsausschuss für Näharbeiten) und das Amt 26 (Gewerbliche und Kaufmännische Fortbildungsschulen, Handelsschulen, berufliche Privatschulen). Zwei Jahre später änderte sich sein Geschäftskreis wiederum völlig. Anstelle der bisherigen Aufgaben im Bereich der Förderung von Handel und Gewerbe wurde Billstein nun mit der Aufsicht über die Sozialverwaltung betraut, so der Wohlfahrtspflege, besonders den FürsorgesteIlen und -anstalten, der Waisen- und Jugendfürsorge. Hinzu trat die Aufsicht über die Jugendpflege und die Förderung der Leibesübungen, die Betreuung der Sportvereine und die Organisation der Sportveranstaltungen. Diesen Bereich sollte Billstein nun bis zum Ende seiner Diensttätigkeit als Ressort behalten; so ist er auch für dieses Jahrzehnt von 1923 bis 1933 als Sportdezernent der Stadt in Erinnerung geblieben. Weiterhin übernahm er wieder die Aufsicht über den Stadtausschuss und die bereits 1914 ihm zugewiesene Zuständigkeit für die Kölner Vereinigung für rechts- und staatswissenschaftliche Fortbildung. Während er den Stadtausschuss bereits 1926 wieder verlor, blieb ihm die Fortbildungseinrichtung für Beamte bis zur Dienstentlassung erhalten. Das Jahr 1926 brachte wieder einen tiefen Einschnitt. Billstein verlor die Kompetenz für die Wohlfahrtspflege und Jugendfürsorge, erhielt nochmals für einige Jahre (bis 1931) die Polizeiaufsicht, dann die Zuständigkeit für die Bewirtschaftung der städtischen Säle und Wirtschaften, hier besonders den Gürzenich, und die Kleingartenverwaltung. Fünf Jahre später, 1931, erfolgte die letzte tiefgreifende Geschäftsreorganisation, bei der Billstein wieder die Kompetenzen über die Polizei, die Bewirtschaftung der städtischen Säle und die KleingartensteIle abgab, dafür die Aufsicht über die Wirtschaftsabteilung erhielt, also jene Aufgaben zur Förderung von Handel und Gewerbe, die er bereits 1921 vorübergehend inne hatte. Hinzu trat die Zuständigkeit über die Häfen und Werften, die Wasserbauabteilung und die Luftfahrt-Angelegenheiten mit dem Flughafen Butzweiler Hof. Mit diesen Tätigkeitsfeldern beerbte er den Beigeordneten August Haas (SPD), der 1930 als Oberpräsident von Hessen-Nassau in Kassel seine neue Tätigkeit aufgenommen hatte. Mit diesen Aufgaben erhielt Billstein für die verbleibenden zwei Jahre die Funktion eines Wirtschaftsdezernenten. Hinzu kamen, wie oben bereits berichtet, die Kompetenz für die überregionalen Beamtenfortbildungskurse und die Regulierung der Hochwasserschäden, kurzzeitig auch die Beaufsichtigung der sportärztlichen Beratungsstelle. Die ständigen Veränderungen in der Geschäftsorganisation und -verteilung, wie sie für die Zeit Adenauers als Oberbürgermeister typisch war, und die wenig stabilen Zuständigkeiten spiegeln sich in Struktur und Inhalt der von Billstein hinterlassenen Papiere und dokumentarischen Unterlagen wider. Sie sind sporadisch angereichert mit Unterlagen, die bei der Vertretung für abwesende Beigeordnetenkollegen entstanden. Da aber auch das Vertretungssystem nicht starr war, sondern ständig verändert wurde, haben sich Unterlagen aus fast allen administrativen Bereichen erhalten, so aus der Verwaltung der Gesundheitspflege und der Krankenanstalten (Beigeordnete Peter Krautwig und Karl Coerper, beide Zentrum), der Kultur (Beigeordneter Johann Meerfeld, SPD), aus dem Dezernatsgeschäftskreis von Wirtschaft, Verkehr und Rundfunk (Beigeordneter August Haas, SPD) und der Sozialverwaltung, der Gärten und Bäder sowie des Schlachthofs (Beigeordneter Johannes Bergmann, Zentrum). Struktur der Unterlagen Der Inhalt des Bestandes setzt sich zu ca. 30 % aus Verwaltungsvorgängen zusammen, u. a. aus Protokollauszügen der Besprechungen der Verwaltungskonferenz, aus internen Vorgängen der Billstein unterstellten Ämter und Dienststellen; es seien hier vor allem die Finanzangelegenheiten, auch die Fragen der Einnahmen- und Ausgabenstruktur dieser Verwaltungsstellen, des Haushalts und der Einsparungszwänge, dann Vorgänge um Personalien wie Beförderungen genannt, weiterhin Unterlagen zu den Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung, so zahlreiche Umdrucke, oft mit Beilagen zu den Tagesordnungen, und zu den verschiedenen Ausschüssen. Diese Unterlagen zeigen zum geringen Teil Bearbeitungsspuren von der Hand Billsteins. Größerenteils ist das vorliegende Material aber nicht originärer Natur, sondern besteht zum erheblichen Teil aus Abschriften und Umdrucken, die Billstein z.T. als Gedächtnis- und Erinnerungsstütze dienten; gelegentlich sind auch Gesprächsnotizen erhalten. In begrenztem Umfang weist der Bestand auch Schreiben und Berichte von Billstein auf, nach Diktat auch in Maschinenschrift, sowie Einladungs- und Dankschreiben. Nicht ganz unwesentlich ist der Umfang der Ausarbeitungen und Konzepte Billsteins zu Reden bei Empfängen, Tagungen und Vereinsjubiläen. Einen weiteren, recht erheblichen Teil der Unterlagen machen Zeitungsartikel aus. Billstein ließ in seinem Dezernatsbüro durch einen Vorzimmerbeamten Artikel aus Zeitungen ausschneiden, die er vorher angekreuzt hatte. Diese Artikelsammlung berücksichtigt nur die Kölner Zeitungen und zwar die Kölnische Zeitung mit ihrer Lokalausgabe, dem Kölner Stadt-Anzeiger, die Kölnische Volkszeitung mit dem Kölner Lokal-Anzeiger, den Rheinischen Beobachter als zeitweiligen Nachfolger des Lokal Anzeigers, das Kölner Tageblatt, die Rheinischen Zeitung und die Sozialistischen Republik. Nach einem Bericht vom 24. Mai 1929 (Siehe Nr. A 678. BI. 227) wurden die Rheinische Zeitung, der Kölner Stadtanzeiger und die Sozialistische Republik dienstlich, während die Kölnische Volkszeitung und der Lokalanzeiger von Billstein privat bezogen wurden. Über die anderen Ausgaben wird nicht berichtet. Danach füllte das Material zum damaligen Zeitpunkt "3 mittelgroße Schränke". Es bezog sich auf alle Gebiete der Kommunalverwaltung und ging zeitlich bis auf die Kriegs- und Vorkriegszeit zurück. Nur hinsichtlich der Kriegswirtschaft und der Lebensmittelversorgung wurden neben Zeitungen auch Artikel, meist in hektographierter Form, von Wirtschaftsdiensten, sogenannte wirtschaftliche Tagesberichte, herangezogen. Inhaltlich berücksichtigten die Zeitungsartikel ganz überwiegend Kölner Lokalthemen. Nur in den großen Zeitfragen wie den Reparationsverhandlungen, den Wahlen, den Rücktritten und Neubildungen von Reichskabinetten, dann besonders der Wirtschaftskrise und der Finanz- und Haushaltskrise des Reichs, der Länder und Gemeinden griff man über den lokalen Bezug hinaus und wurden auch Artikel mit überlokaler, teils regionaler teils nationaler Thematik gesammelt; aber auch hier wurden fast ausschließlich Artikel aus Zeitungen Kölner Provenienz berücksichtigt. Der Bezug zu den von Billstein verwalteten Ämtern und Dienststellen ist manchmal recht weit gegriffen. Demgegenüber haben so abgelegen erscheinende Themen wie Wetter und Klima durchaus eine engere Verflechtung mit Billsteins Aufgaben, etwa bezüglich seiner Zuständigkeit für Maßnahmen gegen das Rheinhochwasser und für die Regulierung der Hochwasserschäden. Einen kleinen Teil des Bestandes stellen die Amtsdrucksachen dar, die - abgesehen von den Erzeugnissen der Stadtverwaltung Köln - besonders bzgl. der Kriegswirtschaft und der Lebensmittelversorgung aus Verordnungs- und Mitteilungsblättern der zuständigen Reichsministerien und -ämter bestehen. Diese Unterlagen hat anscheinend Billstein zum Teil von seinem Amtsvorgänger in diesem Verwaltungsbereich, dem Beigeordneten Hermann Best (liberal), übernommen. Angereichert ist der Bestand schließlich noch mit Mitteilungen und Tätigkeitsberichten von Vereinen und privaten Instituten, hier besonders aus dem Fürsorgebereich, aber auch von Sportvereinen. Erhaltung und Ordnung des Bestandes Vor dem Hintergrund der Verwaltungsreorganisation vom 31. Januar 1928, die die gesamte Öffentlichkeitsarbeit in einer Presse- und Werbeabteilung bei dem neu errichteten Verkehrs- und Wirtschaftsamt zusammenfasste, und im Zusammenhang mit der Pressa und dem gesteigerten Interesse der Verwaltung, besonders Konrad Adenauers, an Presse- und Zeitungsfragen, wurde ein Presse- bzw. Zeitungsarchiv eingerichtet. Ein exakter Zeitpunkt ist nicht bekannt; das Archiv scheint eher in einem allmählichen Prozess 1930/1931 seine Tätigkeit voll entwickelt zu haben. (Vgl. Organisationsverfügung vom 31. Januar 1928. in: Verwaltungsblatt der Stadt Köln. Jg. 5 (1928). Nr. 5; Verwaltungsbericht der Stadt Köln 1929/30 (Köln 1930). S. 56: dsgl. 1930/31 (Köln 1931). S.39 f, dsgl. 1931/32 (Köln 1932). S. 39f.) In diesem Kontext der Reorganisation der Verwaltung und der Bestrebungen zur Geschäftsvereinfachung empfahl der Bürodirektor August Lentzen vom Dezernatsbüro Billstein in o. g. Bericht vom Mai 1929 die Abgabe der Unterlagen an das neue Archiv. In seinem Bericht wies er noch auf das Zeitungsarchiv des Messe- und Ausstellungsamtes hin, das mit dem neuen Pressearchiv vereinigt werden müsste. (Nach dem Verwaltungsbericht 1930/31 (Köln 1931), S. 39 wurde dieses Zeitungsarchiv hier „Literarische Abteilung·genannt, aufgelöst und deren Aufgaben von der Presse- und Werbeabteilung übernommen) Dabei erwähnt er auch die bereits "vor dem Kriege in mustergültiger Weise von der Universitäts- und Stadtbibliothek" gesammelten Ausschnitte. Durch die Zusammenführung der verschiedenen Artikelsammlungen - so Lentzens Begründung - könnte das Material von der ganzen Verwaltung genutzt werden. Zwecks Ablieferung der Unterlagen des Dezernatsbüros Billstein wurde nun von einem Vorzimmerbeamten eine Liste erstellt, die ca. 380 Akten nach Themen und Laufzeiten verzeichnet. Bis Ende 1929 war die Übergabe dieser Akten noch nicht erfolgt. (Siehe Nr. A 678: Die Verhandlungen enden mit dem Vermerk (BI. 228 v) vom 30. Oktober 1929, dass Fräulein Volk wahrscheinlich "die Sammlung für das Archiv des Herrn Oberbürgermeisters übernehmen" werde; sie wolle die Angelegenheit weiter mit Billstein besprechen, wisse aber zur Zelt nicht, wo das Archiv untergebracht werden solle. Demnach war zu diesem Zeitpunkt das Pressearchiv noch nicht eingerichtet.) Sie sind aber in jedem Fall übergeben worden; denn vielen der im Bestand Billstein vorhandenen Akten ist ein Formblatt vorgeschaltet, auf dem die Abgabe an "das neu einzurichtende Zeitungsarchiv an A 1" mit Benennung der entsprechenden Vorgängerakte sowie mit Angabe des Betreffs und der Laufzeit vermerkt wurde. (Z.B. Akte betr. Kohlenversorgung 21.12. 1920 -·21.8.1922: Nr. A 521; Angelegenheiten von A 2 19.6.1920 - 5.3.1925: Nr. A 536; Abbau kriegswirtschaftlicher Betriebe und Zwangswirtschaft 8.7.1920 - 11.7.1921: Nr. A 531; Ausweisangelegenheiten, Fürsorgestelle für Ausgewiesene 20.3.1923 - 27.3.1925: Nr. A 491; Kriegsbeschädigtenfürsorge, Kriegshinterbliebenenfürsorge 12.3.1923 - 12.3.1925: Nr. A 492; Verein für Volkswohl, Volksküche 18.5.1923 - 14.12.1923: Nr. A 524. Danach wurden die Akten wohl über A 1 (Organisations- und Personalamt. Dezernat Dr. Berndorff) dem in Gründung begriffenen Zeitungs- bzw. Pressearchiv übergeben.) Diese Akten, die sich aus der dem Bericht beigefügten Liste eindeutig ermitteln lassen, decken sich hinsichtlich der inhaltlichen Thematik mit den Unterlagen des vorliegenden Bestandes und erstrecken sich zeitlich von 1919 bis ca. 1922 - 1923. in Einzelfällen, so bei Serien bis 1929. Solche Serien waren vor allem im Bereich der Kriegswirtschaft und Lebensmittelbewirtschaftung (Kohlenversorgung, Schieber- und Wucherbekämpfung, Lebensmittelversorgung wie Obst und Gemüse) vorhanden, lassen sich auch bei Akten des klassischen Verwaltungshandelns (Stadtverordnetenversammlung mit elf Bänden, Polizeiinspektion, Städtische Bahnen, Statistik, Beamtenbesoldung, Wohlfahrts-, Wohnungsangelegenheiten) nachweisen. Sie wurden aber auch für die nicht unmittelbar die kommunale Selbstverwaltung berührenden, aber für die Gemeinde dennoch nicht unwesentlichen Vorgänge wie z.B. über einzelne Parteien wie etwa das Zentrum, die KPD und die SPD oder über Verhandlungen betreffens die Reparationen angelegt. Neben den Serien führte die Liste auch Einzelakten zu allen Fragen der Kölner Stadtverwaltung auf, auch zu Gewerkschaften, Vereinen, zu Handel und Gewerbe, Wirtschaft und Verkehr. Alle damals an das Verwaltungsarchiv abgegebenen Akten sind nicht mehr vorhanden und müssen als Kriegsverlust angesehen werden. Bei dem heutigen Mangel an kommunalen Verwaltungsakten wie an Dokumentationen aus diesen Jahren der Weimarer Republik ist der Überlieferungsverlust sehr zu beklagen. Der erhalten gebliebene, in vorliegender Veröffentlichung erschlossene Bestand wurde 1938 von dem Beigeordneten Heringhaus an das Archiv abgegeben, wie er am 7. Juli seinem Kollegen, dem Kulturdezernenten Ludwig, mitteilte (Vgl. Best. 8900 (Alte Repertorien), A 164). Dabei gab er die Anweisung, die "etwa 500 gesammelten Handakten" Billstein so lange dort aufzubewahren, bis sie bei Aufstellung einer geplanten Chronik der Stadt Köln Verwendung finden könnten und bis eine geeignete Stelle zur Führung der stadtkölnischen Chronik beauftragt worden sei. Einige wenige Aktenvorgänge und Unterlagen zur beruflichen Ausbildung sowie ein größerer Posten von Büchern und Zeitschriften wurden 1974 von der Tochter Billsteins, Frau Marietta Becker, dem Archiv übergeben. Die knapp 20 Akten wurden in den Bestand eingegliedert. Bis in die Achtziger Jahre war der Bestand nur zur Hälfte und auch nur durch einen schlagwortartigen Aktenbetreff ohne Laufzeiten listenmäßig erfasst. Im Rahmen der Ermittlung von Quellen zur Geschichte des Nationalsozialismus in Köln haben dann Friedrich Kröhnke und Werner Jung als Mitarbeiter der ehemaligen NS-Dokumentationsstelle, des seit einigen Jahren verselbständigten NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, alle Akten auf NS-Betreffe gesichtet, auch die noch nicht verzeichneten Akten titelmäßig erfasst. Dabei wurden die bisher nicht verzeichneten Akten mit den auf den Aktendeckeln vermerkten Kurzbetreffen und Laufzeiten karteimäßig erfasst. In den folgenden Jahren wurde der Versuch unternommen, die Akten durch studentische Hilfskräfte näher zu erschließen, die Betreffe durch umfangreichere Titel zu präzisieren und durch weiterführende inhaltliche Vermerke zu erschließen, auch das Verzeichnungsergebnis erstmals strukturell zu gliedern. Ein damals geplantes Findbuch musste nach ersten Versuchen zurückgestellt werden, da das Ergebnis völlig unbefriedigend war. Schließlich half nichts weiter, als den gesamten Bestand nochmals vorzunehmen und Blatt für Blatt zu sichten. Die inhaltliche Erschließung ist keinesfalls vollständig; vielmehr wurden nur die dem Bearbeiter als wichtig erscheinenden Sach- und Personenbetreffe berücksichtigt. Da die Akten meist nach kaufmännischer Ablage organisiert sind, folgt die Verzeichnung dieser Ordnung und benennt die Akteninhalte nach der chronologischen Folge, also je nach Fall beginnend beim letzten Blatt der Akte. Hinsichtlich der inhaltlichen Erschließung der einzelnen Akteneinheiten werden zunächst die eigentlichen Aktenvorgänge benannt, anschließend die Zeitungsartikel aufgeführt, schließlich zuletzt die Amts- und sonstigen Drucksachen erwähnt. Um den Charakter der einzelnen Akten für den Benutzer rascher kenntlich zu machen, wurden sie mit den Abkürzungen A (überwiegend Aktenvorgänge), Z (überwiegend Zeitungsartikel), M (Mischform) gekennzeichnet. (Diese Kennung wurde bei der Retrokonvertierung des Bestandes in das Bemerkungsfeld überführt.) Quellenwert der Handakten Auf Grund der hohen Kriegsverluste hat sich der einst vorhanden gewesene serielle Charakter des Bestandes nicht erhalten. So gibt das Überlieferungsbild nun einen bruchstückhaften, etwas zusammenhanglosen Eindruck wider. Damit ist der Handaktenbestand für tiefgreifende Strukturuntersuchungen zur Stadt- und Verwaltungsgeschichte Kölns von sehr begrenzter Aussagekraft. Sein Wert liegt eher in der Vielzahl von erwähnten Personen, Ereignissen, Vereinen, Veranstaltungen und Verwaltungsvorgängen, die oft zwar nur punktuell belegt sind und kaum in ihrer Genese und weiteren Entwicklung verfolgt werden können. Bei dem großen Verlust, den die Stadt Köln bei ihrem Verwaltungsschriftgut, auch bei den Sammlungen und Dokumentationen durch die Kriegszerstörungen erlitten hat, besitzt der Bestand doch einen gewissen Aussagewert für die Geschichte der Stadt und ihrer Bürger in der Zeit der Weimarer Republik. Ob der Gegenstand dieser intensiven Bearbeitung würdig war, das kann letztlich nur der Benutzer entscheiden. Das Findmittel wurde von Herrn Dr. Everhard Kleinertz erstellt. Literaturangaben: Kleinertz, Everhard: Handakten Heinrich Billsteins (Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, Bd. 90), Köln 2000.
Enthält: Länderkundliche Arbeitsgemeinschaft, Ortsgruppe Leverkusen-Küppersteg Führung, 1937; Landesstelle der Reichsvereinigung Deutscher Lichtspielstellen, Köln "Fragebogen für die zukünftigen Mitglieder der Reichsvereinigung Deutscher Lichtspielstellen e. V., Berlin und ihrer Landesverbände" zwecks Erlangung der Mitgliedschaft, o.D.; Rheinische Landesbildstelle, Köln Ausleihe von ethnologischen Filmen zur Förderung des Winterhilfswerks, 1934; Lepper, W., Honnef Taxierung einer Amphore; Lettow-Vorbeck, Ada von, Neckargemünd Fotos von Fadenkreuzen aus den Arbeiten von Willi Foy, 1937; Lieverwirth, O.H., Kaiserslautern Ankauf ethnographischer Sammlungen aus Niederländisch-Ostindien; Lippmann, Martin, Frankfurt Sammeltätigkeit für das Rautenstrauch-Joest-Museum auf seiner Expeditionsreise nach Südnigeria, 1935; Lohbeck, Ernst, Wesel Ankauf ethnologischer Fotos; Lübbert, Konteradmiral, Berlin Ankauf einer "Neumecklenburg-Schnitzerei, 1936; Ludwig, Julius, städt. Beigeordneter, Köln geplante Sonderausstellung für das Jahr 1936 anläßlich der Olympischen Spiele, 1936; 1. "Wajang", Schattenspiel, Batik und Prunkwaffen aus Java 2. Rindenstoffe aus aller Welt 3. Ikat und andere Gewebe aus Indonesien. Zöhrer, Dr. Ludwig G.A., Wien Vortrag in Köln über seine Reise zu den Tuareg im Jahr 1935, 1937; Mexikanisches Konsulat, Köln (Konsul Leopold Kiel) Sonderausstellung "Kunstgewerbe der mexikanischen Indios", 1935; Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, Ortsgruppe Köln-Zollstock Dienstbefreiung für den Pg. Josef Kessel sen. für Wahlvorbereitungen, 1936; Baumgarten, Briefkopf: Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund (N.S.D.St.B.), Köln Beurlaubung vom Museumsdienst für die Leitung von Schulungslagern der N.S.D.St.B. in der Zeit von Mai bis August 1934; Neuerburg, Heinrich "Haus Neuerburg", Köln Ausleihe von 5 Schiffsmodellen für die Ausstellung "Schiff und Schiffahrt", 1935; Neuss, Waler, Honnef Schenkung eines finnischen Traurings, 1937; Nordische Gesellschaft Köln Vortragsveranstaltungen des Westkontors; darin: Vortragsprogramm für die Kontore, 2 S., 1934; Stadt Düsseldorf Gründung eines Vereins zur Unterstützung der Düsseldorfer Museen; Auskunft über den Verein zur Unterstützung des Rautenstrauch-Joest-Museums bezüglich Gründung. Anzahl und soziale Stellung der Mitglieder, Verwendung der Beitrittsgelder, 1933; Oberpräsident der Rheinprovinz (Haake, Vorsitzender des Verbandes Rheinischer Heimatmuseen) Neuorganisation des Verbandes in organisatorischer und satzungsmäßiger Hinsicht, 1934; Pressler, C.W., Berlin Ankauf einer indonesischen Sammlung, 1934; Kameradschaft 1. Oberrh. Infantrie-Regiment 97, Köln Führung; darin: Einladung der Kameradschaft zur Monatspflichtversammlung am 14.3.1936; Thema des Vortrags von Hauptmann Schröder: Eigene Erlebnisse im Krieg und Frieden in unserer ehemaligen Kolonie Deutsch-Ost-Afrika; 1936; Reichsarbeitsdienst, Dienstabteilung 3/212 Kevelaer Dienstabteilung 3/212 Radevormwald Überlassung von Ethnographika für die Schmückung der Mannschaftsstuben, 1936; Reichs- und Preußischer Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, Berlin Runderlaß wegen unentgeltlichen Eintritts für Provinzialkonservatoren und selbständige Kunstwissenschaftler zu den Museen, 1935; Reichsnährstand, Landesbauernschaft Rheinland, Bonn Beschreibung der im Kreis Köln vorhandenen Trachten, 1935; Reichspostdirektion Köln Einrichtung eines Sonderpostamtes im Rautenstrauch-Joest-Museum anläßlich einer Briefmarkenausstellung und der Sonderschau: "Völkerkunde und Briefmarke", 1937; Reichs-Rundfunk G.m.b.H., Reichssender Köln Funkbericht über die 30-Jahrfeier des Rautenstrauch-Joest-Museums am 12.11.1936; Riesen, Günther, Oberbürgermeister, Köln Einladungen zu Ausstellungen des Rautenstrauch-Joest-Museums, 1933-1936; Rodens, Franz, Köln Absprache mit Andreas Scheller über eine Reportage im Westdeutschen Beobachter über Kölner Museen und besonders über das Rautenstrauch-Joest-Museum, 1933; Söderström, Jan, Furuberg, Schweden Auskunft über Ethnographika, 1934-1936; Scheller, Maria, Köln Ersatz von zwei durch ihren verstorbenen Gatten (Andreas S.) ausgeliehenen Büchern, 1932-1933; Schoeller, Frau Hugo, Düren Empfangsbestätigung für die Schenkung der Neuguinea-Sammlung ihrer Mutter Frau Geheimrat Peill, 1933; Pater Schüttler, Missionshaus Knechtsteden Ausleihe von Ethnographika für eine Angola-Ausstellung, 1937; Stagma (Staatlich genehmigte Gesellschaft zur Verwertung musikalischer Urheberrechte), Köln Urheberrechtliche Forderungen für die am 2.3.1932 in einem Konzert aufgeführten Werke, Klageschrift, gerichtlichte Ladung; 1933-1934 Stollenwerk, Karl, Monschau Literatur zur Rassenforschung, 1935; Stotzenbrug, Liese, Essen Ankauf peruanischer Trinkgefäße, 1936; Väth, Felix, Mainz Ankauf südamerikanischer Ethnographika, 1934; Haake, Heinz, Landeshauptmann (Vorsitzender des Verbandes der rheinischen Heimatmuseen) Auflösung des Verbandes und seiner Organe in seiner jetzigen Form, Anberaumung einer konstituierenden Sitzung des Verbandes in seiner neuen Form, 20.6.1934; Westdeutscher Beobachter G.m.b.H., Gauverlag der NSDAP Köln-Aachen darin: Die Völker der deutschen Kolonien in Afrika - Sonderschau im Rautenstrauch-Joest-Museum, 1 S., maschrftl., Durchschrift; Die Völker der deutschen Kolonien in Afrika - Besucht die Sonderschau im Rautenstrauch-Joest-Museum, 1 S., maschrftl., Durchschrift; Ein Forscherleben in Neuguinea. Vortrag: Pater Franz J. Kirschbaum "Sprachen, Kulturen und Geisterkult bei den Eingeborenen Nord-Neuguineas", 3 S., maschrftl., Durchschrift, 1936; Reichsrundfunk-Gesellschaft, Reichssender Köln u.a. Vorträge von Andreas Scheller über sportliche Wettkämpfe außereuropäischer Völker (während der Olympischen Spiele) 1936; Zollamt Köln Zollfreie Einfuhr von Ethnographika, 1937 Altsignaturen: 35.