Bestand Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 297 - Militärische Personalunterlagen

Bereich "Identifikation"

Signatur

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 297

Titel

Militärische Personalunterlagen

Datum/Laufzeit

  • 1806-1905, mit Vorakten ab 1763 (Anlage)

Erschließungsstufe

Bestand

Umfang und Medium

614 Büschel

Bereich "Kontext"

Bestandsgeschichte

Überlieferungsgeschichte<br /><br />Zu verschiedenen Zeitpunkten in die Registratur des Kriegsministeriums, bzw. direkt in das Kriegsarchiv.<br /><br />Inhalt und Bewertung<br /><br />Enthält: Aushebungslisten 1812-1819; Kontingentslisten 1820-1870; Entlassungslisten 1816-1829; Einsteherbücher, (-listen),<br />Einstellerlisten 1828-1868; Anciennitäts-, Einteilungs-, Rang-, Stamm- und Nationallisten der Offiziere und Militärbeamten (1789) 1800-1873 (1889); Stammlisten, Nationallisten und sonstige Personalunterlagen einzelner Einheiten (1763) 1806-1905.<br /><br />I.: Der im folgenden verzeichnete Bestand faßt die meisten Personalunterlagen der militärischen Verwaltungs- und Kommandobehörden sowie der Formationen der württembergischen Armee ab 1806 zusammen, sofern diese gesondert geführt wurden. Einzelne Personalaufzeichnungen - also Personallistenauszüge, Stärkemeldungen, Feldmusterlisten, oder ähnliches - verblieben meist in ihrem jeweiligen Aktenzusammenhang, in dem sie entstanden sind. Ebenfalls in ihrem registraturmäßigen Zusammenhang verblieben die Assentierungslisten (siehe Bestand E 271l), die als Protokolle und Diarien eher zu den Akten gehören. Umgekehrt wurden einige wenige Schriftstücke, die engen Bezug zu den vorliegenden Personalunterlagen hatten, hier eingeordnet. Die Zusammenführung der Personalunterlagen als Selektbestand erfolgte vor allem deshalb, weil in vielen Fällen eine provenienzgerechte Zuordnung der Unterlagen nicht möglich war, zum andern, weil es sich bei ihnen auf weiten Strecken um gleichförmige Serien handelte, deren Aufstellung als Selekt ihre Benutzbarkeit wesentlich erleichtert und nicht zuletzt auch deshalb, weil sie bereits in der Gesamtübersicht von K. O. Müller entsprechend, mehr oder weniger gut verzeichnete Bestände bildeten.<br /><br />II.: Alle Unterlagen vor 1806 wurden entsprechend der Tektonik der Serien des Hauptstaatsarchivs Stuttgart zu den altwürttembergischen Beständen (A-Serien) gelegt; Bände, die vor 1806 begannen und während des hier betroffenen Zeitraums endeten, blieben allerdings dabei. Für die Grenzen zu den M-Beständen gilt entsprechendes: Einige Listen und Bände führten über 1871 hinaus, blieben aber trotzdem dabei. Die Übergänge sind hier fließender als bei der Grenze zu den A-Beständen. Auch die M-Serien enthalten Unterlagen, die vor 1871 beginnen. Da diese aber in gut verzeichneten Beständen integriert sind, wurden hier keine [nderungen vorgenommen. Ein besonderes Problem bildete die Datierung von Bänden. Kriterium war grundsätzlich die Laufzeit. Vielfach war aber nicht genau feststellbar, ob und in welchem Zeitraum ein Band fortlaufend geführt wurde oder ob er auf einmal angelegt war. In solchen Fällen wurde der Zeitraum zugrunde gelegt, der in dem betreffenden Band abgedeckt wurde - also in der Regel vom ältesten Geburtsdatum bis zur jüngsten feststellbaren Jahreszahl. Es handelt sich um folgende Teilbestände: 1) Aushebungslisten: Sie wurden 1812 bis 1819 jährlich bei der Rekrutierungskommission bzw. -sektion geführt. Sie bildeten bisher Band 1-21 des Bestands E 287 (Kapitel I). Ordnungskriterium ist die jahrgangsweise Laufzeit; die chronologische Ordnung, wie sie schon im Bestand E 287 gegeben war, konnte beibehalten werden. 2) Kontingentslisten: Sie erwuchsen jährlich beim Oberrekrutierungsrat und setzten die Aushebungslisten kontinuierlich bis 1870 fort. Sie verzeichnen geordnet nach Kreisen und Oberämtern die ausgehobenen Wehrpflichtigen mit Angabe der Herkunftsgemeinde und dem Datum der "Einlieferung", später auch den Beruf und die Körperlänge, sowie von Vater und Mutter und deren Wohnort, schließlich auch, ob ein Einsteher gestellt wurde bzw. ob ein Grund besteht, daß der Wehrpflichtige nicht eingeliefert ist. Die Kontingentslisten bildeten bisher die Gruppe II des Bestands E 287 (Band 22-75). Jahrgangsweise Führung erlaubt eine eindeutige chronologische Ordnung, die auch im Bestand E 287 schon vorlag. 3) Entlassungslisten: Sie sind in den Jahren 1816 bis 1829 zunächst bei der Rekrutierungskommission, danach bei der Assentierungskommission geführt worden - zunächst in unregelmäßigen Abständen, ab 1820 dann jährlich. Sie enthalten Angaben über den Geburtsort bzw. über das Oberamt, aus dem der Entlassene kommt, Tag und Grund der Entlassung, später auch Angaben zur Körpergröße, zum Familienstand, zur Religion und zum Beruf. Geordnet sind sie in der Regel nach Einheiten. Die Entlassungslisten ließen sich, wie schon im alten Bestand E 287, dessen Gruppe V sie bildeten (Nr. 76-93), eindeutig chronologisch einordnen. 4) Einsteherbücher, Einsteherlisten, Einstellerlisten: Sie verzeichnen Name des Einstellers, also diejenigen Wehrpflichtigen, die unter Hinterlegung einer Kaution einen Vertreter stellten, Höhe der Kaution, Name des Einstehers, Herkunft beider, Körpermaße des Einstehers, Dauer der Dienstzeit, das jeweilige Regiment sowie die Nummer des Schuldscheins, gelegentlich auch Bemerkungen über Entlassung, Verwundung, Ablösung und ähnliches. Später wurden auch Gesamtübersichten nach Einheiten geführt. Die Listen wurden beim Oberrekrutierungsrat geführt und liegen von 1828 bis 1868 vor. Eine eindeutige chronologische Reihung ergab sich durch die jahrgangsweise Führung; sie galt auch schon für die Ordnung von K. O. Müller innerhalb des Bestands E 287, dessen Gruppe IV der Bestand bildete. 5) Anciennitäts-, Einteilungs-, Rang-, Stamm- und Nationallisten von Offizieren und Militärbeamten: Sie wurden wohl meist beim Kriegsministerium bzw. bei den oberen Kommandobehörden geführt (wo die Provenienz eindeutig ist, wurde sie angegeben). Die Laufzeit der Bände ist häufig nicht klar; manche wurden fortlaufend geführt, haben also eine echte Laufzeit, andere wieder wurden wohl auf einmal angelegt und erhielten a llenfalls Nachträge. In diesen Fällen konnten für die Einordnung nur die Zeiträume herangezogen werden, auf die sich die Eintragungen erstrecken (siehe oben). Der Bestand umfaßt einerseits einen Teil des von K. O. Müller unter der Signatur D 64 verzeichneten Bestands, aus dem lediglich die Stammlisten von 1689 bis 1789 herausgezogen und zur A-Serie gelegt wurden. Der Zeitraum von 1789 bis 1818 wurde dagegen in einem Band verzeichnet und mußte daher dabei bleiben. Umgekehrt wurden einige wenige entsprechende Stücke aus den alten Beständen D 58, Kriegsdepartement mit Kriegskollegium, und E 271, Kriegsministerium, dazugenommen. Bei den Listen handelt es sich ausschließlich um Zusammenstellungen über die Offiziere des gesamten württembergischen Heeres bzw. einzelner Großformationen bis zur Brigade abwärts; sämtliche Offizierslisten einzelner Einheiten, die sich ebenfalls im alten Bestand D 64 befanden, wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit zu Abschnitt 7 gezogen. Die Unterlagen umfassen vor allem Aufstellungen über den jeweiligen militärischen Werdegang der Offiziere, meist alphabetisch geordnet (Stammlisten), sowie, meist nach Einheiten geordnet, Listen von Offizieren mit Angabe von Lebens-, Dienstalter, mitunter Herkunft und - in der Regel - Datum des Patents (Anciennitäts-, Einteilungslisten). 6) Konduitelisten, Sitten- und Fähigkeitslisten: Geschlossene Serien sind aus den Jahren 1814 bis 1829 sowie 1868 bis 1869 erhalten; sie enthalten Beurteilungen von Offizieren und Aufstellungen über ihre besonderen Fähigkeiten. Sie wurden zunächst wohl beim Kriegsministerium geführt, 1868/69 dann beim Korpskommando. Geordnet sind sie meist nach Einheiten. Sie wurden chronologisch nach dem Zeitpunkt ihrer Anlage (im allgemeinen zeitlich eindeutig) geordnet. Sie entstammen ausschließlich dem alten Bestand E 271. 7) Stammlisten, Nationallisten und andere Personalunterlagen einzelner Einheiten: Diese, auch als Nationalbücher bzw. Stammrollen bezeichneten Personalaufzeichnungen wurden für jede Einheit geführt und enthalten alle für den einzelnen Militärangehörigen notwendigen Daten - so Herkunft, Körpermaße, Beruf, Religion, Dauer der Dienstzeit, dienstliche Schicksale, zum Beispiel Teilnahme an Gefechten, zum Teil auch Strafen. Sie befanden sich bisher zum größten Teil im Bestand E 288/289 nach der Gesamtübersicht von K. O. Müller. Hinzu kamen nunmehr Unterlagen aus dem alten Bestand D 64, sofern es sich dabei um Aufzeichnungen über einzelne Einheiten vom Regiment bzw. vergleichbaren Formationen an abwärts handelte. So finden sich hier auch einige Konduite- und Anciennitätslisten, die sich auf mehrere Einheiten beziehen. Ferner gehören zu dieser Gruppe auch wenige Personalunterlagen aus anderen Beständen (alte Signaturen D 63, E 271, Feldzugakten II/III), die dort isoliert waren. Die Ordnung der Unterlagen erfolgte grundsätzlich nach Einheiten, innerhalb der Einheit hierarchisch und innerhalb der gleichen Ebene chronologisch (nach den oben festgelegten Prinzipien).<br /><br />III.: Sämtliche Unterlagen kamen über das Kriegsarchiv ins Staatsarchiv Ludwigsburg, wo sie in der beschriebenen Weise unter Leitung von K. O. Müller verzeichnet worden waren, und 1969 ins neugegründete Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart. Dort wurden sie im Rahmen der Neuverzeichnung sämtlicher militärischen Bestände Württembergs von 1806 bis 1871 im Jahr 1984 von Werner Urban unter Leitung von Dr. Günter Cordes neu aufgenommen. Dr. Bernhard Theil hat dann ihre endgültige Ordnung von August bis Oktober 1993 vorgenommen und die Titelaufnahmen überarbeitet. Werner Urban hat den Bestand endgültig aufgestellt und das Repertorium (einschließlich Index und Konkordanz) gefertigt. Der Bestand umfaßt 614 Nummern (= 29,20 lfd.m). Stuttgart, im Oktober 1993 Bernhard Theil

Abgebende Stelle

Bereich "Inhalt und innere Ordnung"

Eingrenzung und Inhalt

Bewertung, Vernichtung und Terminierung

Zuwächse

Ordnung und Klassifikation

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Kabinett, Geheimer Rat, Ministerien 1806-1945 >> Kriegsministerium >> Selekte

Bedingungen des Zugriffs- und Benutzungsbereichs

Benutzungsbedingungen

Reproduktionsbedingungen

Es gelten die <a href="http://www.landesarchiv-bw.de/nutzungsbedingungen">Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.</a>

In der Verzeichnungseinheit enthaltene Sprache

  • Deutsch

Schrift in den Unterlagen

Anmerkungen zu Sprache und Schrift

Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

Bereich Sachverwandte Unterlagen

Existenz und Aufbewahrungsort von Originalen

Existenz und Aufbewahrungsort von Kopien

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Beschreibungen

Bereich "Anmerkungen"

Anmerkung

Alternative Identifikatoren/Signaturen

Zugriffspunkte

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Bereich "Beschreibungskontrolle"

Identifikator "Beschreibung"

labw-1-5686

Archivcode

Benutzte Regeln und/oder Konventionen

Status

Erschließungstiefe

Daten der Bestandsbildung, Überprüfung, Löschung/Kassierung

Sprache(n)

Schrift(en)

Quellen

Anmerkung des Archivars/der Archivarin

Bereich Zugang