Bereich "Identifikation"
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Titel
Datum/Laufzeit
Erschließungsstufe
Umfang und Medium
Bereich "Kontext"
Archiv
Bestandsgeschichte
Der "Reichskolonialbund" (RKB) war die Sammlungsorganisation aller Kolonialgesellschaften Deutschlands zur Zeit des Nationalsozialismus, wobei Vorläuferverbände bis in die Zeit vor dem 1. Weltkrieg bestanden. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei der 1887 gebildeten "Deutschen Kolonialgesellschaft" zu, die sich u.a. die Förderung einer expansiven Kolonialpolitik zur Aufgabe gemacht hatte. Bereits kurz nach der Gründung legte die "Deutsche Kolonialgesellschaft" eine eigene Bildersammlung an, die in der Folgezeit erweitert und aktualisiert wurde. Nach dem 1. Weltkrieg und dem Verlust der deutschen Kolonien ebbte der koloniale Gedanke zusehends ab und es kam zu Bestrebungen, die Kräfte der verbliebenen kolonialen Gesellschaften zu bündeln. Das Ergebnis dieser Bemühungen war der 1922 erfolgte Zusammenschluss der verschiedenen Verbände unter dem Dach der "Kolonialen Reichsarbeitsgemeinschaft" (KORAG), die unter der Leitung des jeweiligen Präsidenten der "Deutschen Kolonialgesellschaft" die Wiedererrichtung eines deutschen Kolonialreiches in Afrika und Asien forderte.
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten kam es am 10. Juni 1933 zum Zweck der Zentralisierung der deutschen Kolonialbewegung zur Neugliederung der KORAG unter dem Namen "Reichskolonialbund" (RKB). Die in der RKB zusammengeschlossenen kolonialpolitischen Organisationen bestanden zunächst weiter, lösten sich aber im Laufe des Frühjahres 1936 auf und wurden in den RKB überführt, der sich aus diesem Grund unter gleichem Namen am 12. Mai 1936 neu gründete. Die Organisation war wahrscheinlich nicht der NSDAP angeschlossen, betonte jedoch in ihrer Satzung die enge Zusammenarbeit mit der Partei. Unter Bundesführer Franz Ritter von Epp (1868-1946) etablierte sich so ein den Dienstellen der NSDAP entsprechendes Organisationsnetz in Deutschland. Ziel der Gesellschaft war die "Belebung und Erneuerung des Kolonialgedankens" und die "Rückgabe" der ehemals deutschen Kolonien, die seit dem Ende des 1. Weltkrieges unter dem Mandat des Völkerbundes standen. Dies verfolgte sie unter anderem durch Werbe- und Aufklärungsarbeit, eine eigene Bildstelle stellte Lichtbilder für Vorträge, Ausstellungen, Presse- und Buchveröffentlichungen bereit. Spätestens mit Beginn des 2. Weltkrieges verlor die NS-Führung sukzessive das Interesse an der Kolonialfrage und die Arbeit der als kriegsunwichtig eingestuften Tätigkeit des RKB. Durch Erlass von Adolf Hitler wurde die Organisation zum 22. Februar 1943 aufgelöst und das Vermögen beschlagnahmt.
Abgebende Stelle
Bereich "Inhalt und innere Ordnung"
Eingrenzung und Inhalt
Die Bilder des Bestandes dokumentieren das Leben sowohl der einheimischen als auch der deutschstämmigen Bevölkerung in den ehemaligen deutschen Kolonien Kamerun, Deutsch-Südwestafrika, Deutsch-Ostafrika und Togo. Die Aufnahmen bieten Einblicke in die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse, wobei Landwirtschaft und Bergbau im Vordergrund stehen. Darüber hinaus finden sich neben Bildern von Landschaften, Siedlungen, der Pflanzen- und Tierwelt auch ethnologisch interessante Fotografien der Bevölkerung. Des Weiteren enthält der Bestand in geringer Anzahl auch Aufnahmen über Gebäude, Verwaltung, Schulen und Ausstellungen des Reichskolonialbundes im Deutschland der Kaiserzeit, der Weimarer Republik und unter nationalsozialistischer Herrschaft.
Die Fotos sind den jeweiligen ehemals deutschen Kolonien Kamerun, Deutsch-Südwestafrika, Deutsch-Ostafrika und Togo zugeordnet und nach Fotografen bzw. Agenturen fortlaufend nummeriert.
Beispiel :
I. Kamerun
201 Burck - 208 Wolff
II. Südwestafrika
217 Berger - 230 Woermann-Linie
Bewertung, Vernichtung und Terminierung
Zuwächse
Ordnung und Klassifikation
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Bilder, Plakate, Karten, Pläne, Töne >> Bilder
Bedingungen des Zugriffs- und Benutzungsbereichs
Benutzungsbedingungen
Reproduktionsbedingungen
Rechteinformation beim Datenlieferanten zu klären.
In der Verzeichnungseinheit enthaltene Sprache
- Deutsch
Schrift in den Unterlagen
Anmerkungen zu Sprache und Schrift
deutsch
Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen
Findmittel
https://www.bild.bundesarchiv.de/dba/de/search/?channelid=dcx-channel-channel_barch_bilder&query=&day=&month=&yearfrom=&yearto=&imageid=&title=&topicid%5B%5D=dcx-dcxapi%3Atm_topic%2Fthes_bestand_774u70q3feaz4q2id48&topiclabelthes_bestand%5B%5D=Reichskolonialbund&farbe=&kostenfrei=&ausrichtung=&view=gallery&submit= https://invenio.bundesarchiv.de/basys2-invenio/direktlink/23cb190d-cb93-4747-8059-f79c4f4054c2/
Bereich Sachverwandte Unterlagen
Existenz und Aufbewahrungsort von Originalen
Existenz und Aufbewahrungsort von Kopien
Verwandte Verzeichnungseinheiten
Bereich "Anmerkungen"
Alternative Identifikatoren/Signaturen
Zugriffspunkte
Zugriffspunkte (Thema)
Zugriffspunkte (Ort)
Zugriffspunkte (Name)
- Reichskolonialbund (Gegenstand)
- Woermann & Co. (Gegenstand)