Drucksache

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              Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, XII. HA, II, Nr. 278 · Akt(e) · 12. Okt. 1939 - 22. Jan. 1942
              Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

              Enthält u. a.: 1) Illustrierter Beobachter: General Rommel bei Sollum (Bild), 24. Juli 1941 2) Das Reich: Generalleutnant Rommel. 6. April 1941 3) Dresdner Neueste Nachrichten: Die Schwerter für Rommel (mit Bild), 22. Januar 1942 4) Der Freiheitskampf: "Wo ist der General? Noch weiter vorne!" Der Kommandeur des Afrikakorps - Porträt einer Führerpersönlichkeit. Von Oberleutnant Alfred Tschimkpe (mit Bildern), 24. April 1941 5) Berliner Illustrirte Zeitung: Der Führer mit seinen Mitarbeitern und Generalfeldmarschall Göring, der zum Vortrag in das Führerhauptquartier gekommen war. Im Vordergrund rechts: Generalmajor Rommel, der Kommandant des Führerhauptquartiers (Bild), 12. Oktober 1939 6) Koralle: Als 10. Offizier der deutschen Wehrmacht überreichte der Führer und Oberste Befehlshaber dem Kommandierenden General des deutschen Afrika-Korps, Generalleutnant Erwin Rommel, das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ... (Bild), 13. April 1941 7) Berliner Illustrirte Zeitung: General Rommel (Bild), 24. April 1941 8) Völkischer Beobachter: General Rommel, der Führer des deutschen Afrikakorps, an der Spitze seiner Truppen vor Tobruk (Bild), 22. Juni 1941 9) Dresdner Anzeiger: Generalstabsbesprechung in Afrika. Generalleutnant Rommel und General Gariboldi mit dem italienischen Kolonialminister Teruzzi bei einer Lagebesprechung (Bild), 29. Mai 1941 10) Der Freiheitskampf: Eichenlaub für Generalleutnant Rommel. Der Führer und Oberste Befehlshaber überreichte am 20. März 1941 dem Kommandierenden General des deutschen Afrika-Korps, Generalleutnant Rommel, als zehnten Offizier der deutschen Wehrmacht, das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ... 24. März 1941.;

              Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 130 a Bü 1281 · Akt(e) · 1899
              Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

              Darin: Denkschriften über Entwicklung von Kiautschou nebst einem Bebauungsplan für die neu anzulegende Stadt an der Tsingtau-Bucht (Reichstagsdrucksache Nr. 79/1899) Qu. 651, die Inselgruppen der Karolinen, Palau und Marianen mit einer Übersicht der deutschen Besitzungen im Stillen Ozean (Drucksache 5S. nebst Karte) Qu. 670a, die Ausrüstung einer Südpolarexpedition (Drucksache nebst Karte) Qu. 657 S.27; Gesetz betr. die Feststellung des Reichshaushalts-Etats für das Rechnungsjahr 1899 vom 25.03.1899 Qu. 655; Aufzeichnung betr. die Ansprüche der Gebrüder Denhardt, Berlin, an das Suaheli-Sultanat ("Witu"), ausgearbeitet durch das Auswärtige Amt, Drucksache 33 S. Qu. 662; Entwurf eines Gesetzes betr. die Feststellung des Haushalts-Etats für die Schutzgebiete auf das Rechnungsjahr 1900 Qu. 717; Übersichten über die im Deutschen Heer in den Jahren 1894 - 1898 ausgeschiedenen Unteroffiziere Qu. 742, 743, Ende Juni 1897 vorhandenen und der davon im Kommunaldienst angestellten Invaliden-Pensionsempfänger (Heer und Marine) Qu. 741; Nachweisung der in Preußen, Bayern, Sachsen und Württemberg sowie der Marine vorhandenen Militär-Invaliden des Friedensstandes und der an dieselben jährlich gezahlten Pensionen Qu. 739

              Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 130 a Bü 1283 · Akt(e) · 1901
              Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)
              • Darin: Gesetze betr. die Feststellung eines dritten Nachtrags zum Reichshaushalts-Etat für das Rechnungsjahr 1900 vom 25.02.1904 Qu. 58c, die Feststellung des Reichshaushalts-Etats für das Rechnungsjahr 1901 vom 22.03.1901 nebst eines Nachtrags hierzu vom 03.06.1901 Qu. 81, 95; Entwurf einer Bau- und Betriebs-Konzession für die Ostafrikanische Eisenbahn-Gesellschaft Qu. 63a, 64a, 73b; Satzungen der Ostafrikanischen Eisenbahn-Gesellschaft, Berlin, 1901, brosch. 23 S. Qu. 73c; Eingabe der Bürgermeister, Gemeinderäte und Bürger der Gemeinden Weitersweiler, Sparsbach, Sieweiler, Ingweiler, Bitsch, Petersbach, Lohr und Rappweiler betr. Eisenbahnbauprojekt Ingweiler, Weinburg, Weitersweiler, Lützelstein nach Sieweiler vom Januar/Februar 1901, Vervielfältigung, 21 S. Qu. 105; Gesetzentwurf betr. Feststellung des Haushalts-Etats für die Schutzgebiete auf das Rechnungsjahr 1902 Qu. 192a; Tabelle über die Zahl der Kriegsteilnehmer, die zum Bezug der Veteranenbeihilfe berechtigt wären, wegen Unzulänglichkeit der Mittel aber noch unberücksichtigt bleiben mußten (Stand: 15.11.1901) Qu. 195; Denkschrift und Kostenanschlag betr. die Fortführung der Eisenbahn Tanga-Korogwe bis Mombo, Drucksache 8 S. Qu. 199; Bekanntmachung der Württ. Ministerien des Innern und des Kriegswesens betr. die Unterstützung der bedürftigen Familien von Teilnehmern der Expedition nach Ostasien vom 23.03.1901 Qu. 58d description: Darin: Gesetze betr. die Feststellung eines dritten Nachtrags zum Reichshaushalts-Etat für das Rechnungsjahr 1900 vom 25.02.1904 Qu. 58c, die Feststellung des Reichshaushalts-Etats für das Rechnungsjahr 1901 vom 22.03.1901 nebst eines Nachtrags hierzu vom 03.06.1901 Qu. 81, 95; Entwurf einer Bau- und Betriebs-Konzession für die Ostafrikanische Eisenbahn-Gesellschaft Qu. 63a, 64a, 73b; Satzungen der Ostafrikanischen Eisenbahn-Gesellschaft, Berlin, 1901, brosch. 23 S. Qu. 73c; Eingabe der Bürgermeister, Gemeinderäte und Bürger der Gemeinden Weitersweiler, Sparsbach, Sieweiler, Ingweiler, Bitsch, Petersbach, Lohr und Rappweiler betr. Eisenbahnbauprojekt Ingweiler, Weinburg, Weitersweiler, Lützelstein nach Sieweiler vom Januar/Februar 1901, Vervielfältigung, 21 S. Qu. 105; Gesetzentwurf betr. Feststellung des Haushalts-Etats für die Schutzgebiete auf das Rechnungsjahr 1902 Qu. 192a; Tabelle über die Zahl der Kriegsteilnehmer, die zum Bezug der Veteranenbeihilfe berechtigt wären, wegen Unzulänglichkeit der Mittel aber noch unberücksichtigt bleiben mußten (Stand: 15.11.1901) Qu. 195; Denkschrift und Kostenanschlag betr. die Fortführung der Eisenbahn Tanga-Korogwe bis Mombo, Drucksache 8 S. Qu. 199; Bekanntmachung der Württ. Ministerien des Innern und des Kriegswesens betr. die Unterstützung der bedürftigen Familien von Teilnehmern der Expedition nach Ostasien vom 23.03.1901 Qu. 58d 1901, Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 130 a Staatsministerium
              Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 130 a Bü 1287 · Akt(e) · (1904) 1906 - Juni 1907
              Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

              Darin: Skizze über die Vervollständigung des deutschen Eisenbahnnetzes in den Küstengebieten im Interesse der Landesverteidigung Qu. 243; Übersicht über den Wohnungsbestand der vom Reich unterstützten Baugenossenschaften (Stand 01.08.1906) Qu. 263; Denkschrift über das Deutsche Museum in München, Drucksache 2 S. Qu. 271; Gewährung einmaliger außerordentlicher Beihilfen an Reichsbeamte sowie organische Gehaltsaufbesserung der Reichsbeamten Qu. 344; Mittel für die Geschädigten im südwestafrikanischen Schutzgebiet anl. des Eingeborenenaufstands mit einer Nachweisung der Schadenssummen, Bundesratsdrucksache 93 S. Qu. 354a; Denkschriften betr. die Stärke und die Organisation der Schutztruppe und der Landespolizei in Südwestafrika nach Beendigung des Eingeborenenaufstands Qu. 375 S. 28, mit einem Entwurf der Dislokation der Schutztruppe für Südwestafrika Qu. 375a, 375b, die Regelung des Einkommens der Beamten in der Schutztruppe für Südwestafrika Qu. 375 S. 31, 33; Übersichtsplan über die Endstrecke einer Bahnverbindung aus (Kubub) - Keetmanshoop (Südwestafrika) Qu. 375c; Eingaben: Bürobeamte der höheren Reichsbehörden, Berlin, um Gleichstellung im Diensteinkommen mit den früher etatsmäßig angestellten Amtsgenossen o.D. (1904?) Qu. 387, technische Hilfsarbeiter beim Patentamt, Berlin, um Gleichstellung im Gehalt mit den Versicherungs-Revisoren beim Aufsichtsamt für Privatversicherung vom April 1907 Qu. 389

              BArch, PHD 2 · Bestand · 1867-1919
              Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

              Geschichte des Bestandsbildners: 1809 als oberste Zentralbehörde der Preußischen Armee geschaffen, ab 1867 auch für die Kontingente des Norddeutschen Bundes, nach 1871 auch für die Truppen im Süden Hessens und in Baden zuständig. Nachfolgebehörde 1919: Reichswehrministerium Bestandssignatur: PH 2 Zitierweise: BArch, PHD 2/...

              Plakate Einzelverzeichnung
              9400 · Gliederung
              Teil von Stadtarchiv Stuttgart

              Kurzbeschreibung: Die Plakatsammlung Einzelverzeichnung enthält die Plakate, welche bis 1971 durch das Stadtarchiv gesammelt wurden sowie die danach bis heute käuflich erworbenen Plakate. Die Plakate stammen von der Stadt Stuttgart, von in Stuttgart ansässigen Firmen, Vereinen und sonstigen Institutionen oder sind anläßlich von Veranstaltungen in Stuttgart erschienen. Umfang: Derzeit ca. 2600 Plakate, Sammlung wird laufend ergänzt. Laufzeit: 1849-2007 Benutzungshinweise: Die Plakate bis Nr. 1-2390 werden als Mikrofiches vorgelegt, die folgenden Einheiten als einfache Farbausdrucke. Sie sind im Lesesaal direkt einsehbar und müssen nicht über Findbuch.net bestellt werden. Urheber- und Nutzungsrechte sind zu beachten.

              3 · Gliederung
              Teil von Universitätsbibliothek Leipzig

              Gründung des Franz-Michael-Felder-Vereins Bregenz, Dazu eine kleine Schrift über Felder. Satzung des Franz-Michael-Felder-Vereins. Aufruf für ein Denkmal für Franz Michael Felder. wei Felderbilder (Photodrucke) und ein Erinnerungsblatt zum Tode von Anna Katharina Felder, Felders Frau. Schriften von Hermann Sander. Rede zum Andenken an Franz Michael Felder. Die Dornbirner Schützen-Compagnie vom Jahre 1866. Vorarlberg zur Zeit des deutschen Bauernkrieges. Beiträge zur Geschichte des vorarlbergischen Gerichtes Tannberg. Einige Aktenstücke zur Geschichte Vorarlbergs im Zeitalter des dt. Bauern-kriegs. "Dr. Homobon": Franz Michael Felder. Dr. Herburger: Dr. J. G. Waibel, sein Leben und Wirken. Kaspar Moosbrugger: Kultur-Gespräche aus Vorarlberg. Kaspar Moosbrugger: Psychische Erlebnisse. Waling Dykstra: Bearbeitung / Transponierung von Felders "Sonderlingen" in eine Gemeinde an der Meeresküste; in niederländ. Sprache: De Frymitseler fen Ginsenbürren. Julius Studer: Walliser und Walser. Eine deutsche Sprachverschiebung in den Alpen. Zeitungsausschnitte:National-Zeitung v. 13.8.1867, Wiener Tageszeitung v. 19.6.1869, Vorarlberger Volksblatt v. 17.5.1890., Vorarlberger Volksblatt v. 3.6.1890., Feldkircher Zeitung v. 11. und 14.6.1890.

              Vorwort: Zur Biografie des Fürsten und zur Geschichte des Bestands wird auf das Vorwort im Repertorium über den Bestand La 140 Nachlass Fürst Hermann zu Hohenlohe-Langenburg verwiesen. Die Formierung eines Nachtragsbestands wurde erforderlich, weil bei der Verzeichnung von La 140 1975 Teile des Nachlasses des Fürsten Hermann noch nicht an das Archiv abgegeben worden waren. Dies trifft insbesondere für Drucksachen und Druckschriften zu, die aus dem Reichstagsmandat des Fürsten erwachsen waren. Der Fürst vertrat als Mitglied der Reichs- und Freikonservativen Partei bzw. der Deutschen Reichspartei ab 1871 den 4. württembergischen Wahlkreis 12, der die Oberämter Crailsheim, Gerabronn, Künzelsau und Mergentheim umfasste. Er verlor sein Mandat bei der Reichstagswahl 1881 an einen linksliberalen Kandidaten. Ferner wurden in geringem Umfang Korrespondenzen im Nachlass seines Sohns, des Fürsten Ernst II., aufgefunden. Der Nachtrag wurde im Winter 2006/2007 vom Unterzeichneten verzeichnet und abschließend geordnet. Er erhielt die Bestandsbezeichnung La 140a Nachlass Fürst Hermann zu Hohenlohe-Langenburg - Nachtrag. Er umfasst in 7 lfd. m 200 Verzeichnungseinheiten. Neuenstein, im April 2007 Beutter Der Bestand enthält die Unterlagen, die nach Abschluss der Erschließung des Bestandes La 140 noch an das Hohenlohe-Zentralarchiv aus dem Nachlass des Fürsten abgeliefert wurden. Gliederung: 1. Persönliche Angelegenheiten, Angelegenheiten der Familie und näheren Verwandtschaft; 2. Mitgliedschaften; 3. Korrespondenzen; 4. Kolonialangelegenheiten, Kolonialgesellschaft; 5. Statthalterschaft in Elsass-Lothringen; 6. Kammer der Standesherren und Reichstag; 7. Reichtagsdrucksachen; 8. Sonstiges; 9. Sammlungen.

              Hohenlohe-Langenburg, Hermann von
              Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Q 2/3 · Bestand · 1868-1925
              Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

              Vorbemerkung: Der Nachlaß Berthold von Fetzer wurde im Jahre 1965 von Frau Oberin i. R. Frau Friedel Schloßberger-Hoffmann, der Enkelin von Berthold von Fetzer, dem Hauptstaatsarchiv übergeben. Die damals von Frau Schloßberger-Hoffmann abgegebenen Druckschriften und Bücher (u. a. Drucksachen von Carl August und Berthold von Fetzer) wurden in die Dienstbibliothek des Hauptstaatsarchivs eingereiht. Der Bestand enthält 40 Bände Tagebücher aus der Zeit 1868 bis 1925 (mit Lücken), fünf Bände Notizbücher der Jahre 1918 bis 1923 sowie drei Fotos, die Berthold von Fetzer darstellen. Von herausragendem Quellenwert sind die Eintragungen Fetzers über seine Tätigkeit als Hofarzt König Karls in den Jahren 1883, 1885 bis 1891 (Band 5-15). Leider fehlt der entsprechende Band über die Zeit April 1883 bis Februar 1885. Er wurde, wie aus dem Schriftwechsel mit Frau Schloßberger-Hoffmann hervorgeht, nicht an das Hauptstaatsarchiv abgegeben. Die in den Jahren 1883 und 1885 bis 1891, vor allem während der Winteraufenthalte des Königs in Südfrankreich und Italien, teilweise detailliert geführten Tagebücher enthalten zahlreiche Informationen über die Person König Karls, seine Krankheiten, seinen Tagesablauf und seine Haltung gegenüber den Personen seiner Umgebung - insbesondere gegenüber Königin Olga, Charles Woodcock (Baron de Savage), Wilhelm Freiherr von Spitzemberg und Julius Albert Freiherr von Griesinger. Gerade während der Winteraufenthalte im Süden wurde Fetzer fast täglich vom König konsultiert, während er in den übrigen Monaten, als der König in Stuttgart, Friedrichshafen oder Bebenhausen weilte, keinen so engen Kontakt zum König pflegte. Daneben geben die Tagebücher Band 5-15 auch interessante Einblicke in das Hofleben. Diese Tagebücher, welche die wichtigste Quelle über die letzten Jahre König Karls sind, wurden von Professor Dr. Paul Sauer für sein Buch "Regent mit mildem Zepter. König Karl von Württemberg" ausgewertet. Für die Tätigkeit Fetzers als Hofarzt unter König Wilhelm II. liegen dagegen bis auf ein Tagebuch (Band 17), das einige Angaben über Erkrankungen der Königin Charlotte enthält, keine vergleichbaren Eintragungen vor. Dies liegt wohl daran, daß Fetzer seltener von dem letzten württembergischen Königspaar konsultiert wurde und in dieser Zeit in erster Linie als Leiter der Medizinischen Abteilung des neugeschaffenen Karl-Olga-Krankenhauses in Stuttgart tätig war. Daher finden sich auch Eintragungen über Fetzers Arbeit im Karl-Olga-Krankenhaus und sein Verhältnis zu den dortigen Kollegen (Band 16, 18, 22, 25 und 26). Neben den Tagebüchern über das Hofleben verdienen auch die beiden Bände mit Eintragungen über Fetzers Wirken als Oberarzt beim Vierten Württembergischen Feldspital im Krieg 1870/71 (Band 1 und 2) Beachtung, in denen er über seine Tätigkeit in den Feldspitälern und im Reservespital Solitude - u. a. über die von ihm durchgeführten Operationen - berichtet. : Außer den genannten Einträgen Fetzers, die alle in irgendeiner Weise mit seiner Arbeit als Arzt in Verbindung stehen, finden sich natürlich in den Tagebüchern auch zahlreiche Angaben, die Hinweise auf sein Familienleben enthalten und Einblicke in die Persönlichkeit Fetzers, seine vielseitigen Interessen und politischen Einstellungen, geben. Neben den teilweise sehr ausführlichen Schilderungen seiner zahlreichen Reisen in Deutschland und ins europäische Ausland sind hier die Notizen und Kommentare zu seiner Lektüre aus den Bereichen Medizin, Naturwissenschaften. Literatur, Kunst bzw. Kunstgeschichte, Philosophie und Geschichte zu nennen. Auch finden sich häufig Berichte über Theater-, Opern- und Konzertbesuche sowie über Besichtigungen von Kunstausstellungen und Museen in den Tagebüchern. Sie vermitteln ein eindrucksvolles Bild eines typischen Bildungsbürgers der Kaiserzeit und sind daher für die Kultur-, Mentalitäts- und Sozialgeschichte von Belang. Die Schilderungen über seine Reisen und mehr noch die Notizen und Kommentare zu seiner Lektüre durchziehen - gleichsam wie ein roter Faden - fast alle seine Tagebücher, wobei sie in den Tagebüchern der Jahre 1913 bis 1925 (Band 27-40) - möglicherweise aus Mangel an berichtenswerten äußeren Erlebnissen Fetzers - breiten Raum einnehmen. Neben den Tagebüchern hat Fetzer in den Jahren 1918 bis 1923 zusätzlich reine Notizbücher mit Anmerkungen zu seiner Lektüre geführt (Band 41-45). Der Nachlaß Fetzer wurde im Sommer 1997 von den Archivinspektoranwärtern Nicole Schütz und Andre Kayser verzeichnet. Die Titelaufnahmen wurden von Archivoberinspektor Eberhard Merk im Herbst 1999 redigiert. Der Bestand umfaßt 46 Titelaufnahmen in 0,3 lfd. Metern. Stuttgart, im November 1999 Eberhard Merk

              Fetzer, Berthold von
              Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 660/034 · Bestand · 1879-1982
              Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)
              1. Zur Biografie Walther Reinhardts: Walther Reinhardt wurde am 24. März 1872 als Sohn des damaligen Hauptmanns August Reinhardt in Stuttgart geboren. Er besuchte das Gymnasium in Ulm, das Lyceum in Ludwigsburg und das Gymnasium in Heilbronn. Anschließend wechselte er in die Kadettenanstalt in Oranienstein und in die Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde. Am 9. Februar 1891 trat Reinhardt als Portepeefähnrich in das Grenadier-Regiment Königin Olga Nr. 119 ein. 1892 zum Leutnant befördert, wurde er 1897 zur Kriegsakademie und im Anschluss daran als Oberleutnant zur Dienstleistung beim Großen Generalstab kommandiert. Drei Jahre später, am 10. März 1904, erlangte Reinhardt unter Belassung beim Großen Generalstab die Beförderung zum Hauptmann. Am 22. April 1905 kam er zum Generalstab des XV. Armeekorps nach Straßburg, bevor er vom 25. Februar 1907 bis zum 19. April 1909 als Kompaniechef im Infanterie-Regiment Alt-Württemberg Nr. 121 in Ludwigsburg amtierte. Am 20. April 1909 wurde Reinhardt in den Generalstab der 26. (1. Kgl.-Württ.) Division versetzt. Er kehrte am 10. September 1910 als Major in den Großen Generalstab zurück. Am 3. November 1912 wurde er dem Generalkommando des XIII. (Kgl.-Württ.) Armeekorps zugewiesen. Reinhardt zog als Stabsoffizier des XIII. Armeekorps am 2. August 1914 in den Ersten Weltkrieg. Er wurde bereits am 23. Januar 1915 zum Chef des Generalstabs des württembergischen Armeekorps ernannt. Am 18. Mai 1915 erlangte er den Dienstgrad des Oberstleutnants. Von Juni 1916 bis Februar 1917 nahm Reinhardt wechselnde Kommandostellen wahr, die er jeweils nur wenige Monate oder sogar nur einige Wochen innehatte. So war er vom 26. Juni bis zum 16. Juli 1916 Kommandeur des Infanterie-Regiments Nr. 118, bevor er vom 17. Juli bis 20. November 1916 Chef des Stabes des XVII. Armeekorps wurde. Am 21. November 1916 übernahm er die Stelle des Stabschefs der 11. Armee in Mazedonien. Die Ernennung zum Stabschef des Oberkommandos der 7. Armee am 10. Februar 1917 führte ihn wieder zurück an die Westfront. Am 23. Mai 1917 wurde Reinhardt der Orden Pour le Mérite mit Eichenlaub für seine Leistungen bei der Eroberung des Chemin des Dames verliehen. Ebenso erhielt er das Komturkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern für seine militärischen Leistungen. Am 18. April 1918 erlangte Reinhardt die Beförderung zum Oberst.Durch Kabinettsordre vom 4. November 1918 wurde Reinhardt in das Preußische Kriegsministerium versetzt, um die Demobilisierung des Heeres zu organisieren. Zwei Monate später, am 2. Januar 1919 übernahm Reinhardt das Amt des Preußischen Kriegsministers. Er war der letzte Inhaber dieses Amts.Nach der Auflösung des kaiserlichen Heeres wurde Reinhardt am 13. September 1919 erster Chef der Heeresleitung des neu aufzubauenden Reichsheeres. In diese Zeit fällt auch seine Ernennung zum Generalmajor. Bereits wenige Monate nach der Übernahme der neuen Aufgabe trat Reinhardt Ende März 1920 in der Folge des Kapp-Putsches als Chef der Heeresleitung zurück und übernahm für kurze Zeit die Lehrbrigade Döberitz, bevor er am 15. Mai 1920 als Generalleutnant Befehlshaber im Wehrkreiskommando V in Stuttgart wurde. In Personalunion übte er die Funktionen eines Kommandeurs der 5. Division sowie des Landeskommandanten von Württemberg aus. Die Stellung als Befehlshaber des Wehrkreiskommandos V behielt er fast fünf Jahre. Am 1. Januar 1925 wurde Reinhardt zum Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos 2 in Kassel ernannt. Zwei Jahre später, im Dezember 1927 schied er aus dem Heer aus und übernahm die Leitung eines Lehrganges für ältere Offiziere. Diese "Reinhardt-Kurse" haben über den Tod ihres Schöpfers hinaus bis zum Jahr 1932/1933 bestanden. Des Weiteren widmete er sich der Vorbereitung von Veröffentlichungen vor allem zu militärischen und historischen Themen. Walther Reinhardt starb am 8. August 1930 in Berlin. 2. Zum Nachlass Walther Reinhardts: Der Nachlass Walther Reinhardts umfasst Dokumente aus seiner Militärdienstzeit sowie private Korrespondenzen. Einen nicht unerheblichen Teil bilden daneben Manuskripte für Vorträge und Veröffentlichungen, die Reinhardt vor allem nach seinem Ausscheiden aus dem Heeresdienst verfasste. Ergänzt werden die Dokumente durch Zeitungsausschnittsammlungen Reinhardts, welche insbesondere die Jahre 1918/1919 betreffen.Der Nachlass Reinhardts war nach dessen Tod am 8. August 1930 zum größten Teil im Besitz seiner Tochter, Studiendirektorin Lotte Reinhardt. Diese übergab am 7. September 1939 dem damaligen Heeresarchiv Stuttgart 13 Aktenbüschel und drei Kriegstagebücher sowie am 11. September 1940 weitere Archivalien, nämlich Fotografien (z.T. in Alben), Zeitungsauschnitte sowie dienstliche Personalerinnerungen. Die Dokumente aus dem Nachlass Reinhardts wurden im Heeresarchiv chronologisch geordnet, in Mappen geheftet und verzeichnet. Das Repertorium mit einem Vorwort von Generalmajor z.V. Sieglin lag am 15. Oktober 1940 vor.Ein kleiner Teil des Nachlasses war kurz nach dem Tod Reinhardts dem Heeresarchiv Potsdam übergeben worden. Mit Schreiben vom 11. September 1940 suchte das Heeresarchiv Stuttgart die Überlassung dieses Nachlassteils zu erwirken, um ihn mit dem zu diesem Zeitpunkt in Bearbeitung befindlichen Stuttgarter Bestand zu vereinigen. Das Heeresarchiv Potsdam teilte jedoch am 23. Oktober 1940 mit, dass sich in seiner Verwahrung "keine privaten Aufzeichnungen" Reinhardts befänden. Das Heeresarchiv Stuttgart scheint keine weiteren Versuche unternommen zu haben, um in den Besitz des Potsdamer Teilnachlasses zu gelangen. Da das Heeresarchiv Potsdam unmittelbar vor Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört und seine Bestände zum größten Teil vernichtet worden sind, sind die dorthin übergebenen Unterlagen aus dem Eigentum Reinhardts vermutlich heute verloren.Am 17. Februar 1961 übergab Lotte Reinhardt dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart, das inzwischen den größten Teil der Bestände des früheren Heeresarchivs Stuttgart übernommen hatte, weitere in ihrem Besitz befindliche Dokumente ihres Vaters (Briefe, Aufzeichnungen, Entwürfe, Drucksachen, Zeitungsausschnitte). Diese Archivalien wurden im Sommer 1964 von Oberstaatsarchivrat Dr. Uhland geordnet, verzeichnet und mit dem älteren Bestand vereinigt. Dabei wurden mehrfach die vom Heeresarchiv gebundenen Sammelmappen aufgelöst, um dahin gehörige Stücke chronologisch einreihen zu können. Auch zeigte sich bei diesen Arbeiten, dass die Verzeichnung im Heeresarchiv unvollständig, in einzelnen Fällen auch unrichtig erfolgt war. Der neue Bestand umfasste 56 Mappen, die in Anlehnung an die chronologische Ordnungsmethode des Heeresarchivs strukturiert waren. Bei einigen der gebildeten Büschel wurden Unterfaszikel gebildet. Vor der Abgabe an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart hatte Lotte Reinhardt den in ihren Händen befindlichen Nachlass ihres Vaters Herrn Professor Fritz Ernst (Heidelberg) zur Verfügung gestellt, der ihn für eine Veröffentlichung verwendete (Ernst, Fritz: Aus dem Nachlass des Generals Walther Reinhardt, Stuttgart 1958). Dabei scheinen einzelne Stücke bei Professor Ernst verblieben und auch nach seinem Tod (22. Dezember 1963) nicht mehr an die Besitzerin gekommen zu sein. In den Jahren 1964 bis 1987 erfolgten immer wieder Abgaben von Dokumenten aus dem Nachlass von Walther Reinhardt durch seine Tochter Lotte Reinhardt. Am 29. Dezember 1964 übergab Lotte Reinhardt Zeitungsausschnitte und Schriften. Dabei befanden sich auch von Professor Ernst gefertigte Abschriften. Die abgegebenen Archivalien wurden geordnet, erfasst und zu den entsprechenden Büschelnummern gelegt. Darüber hinaus wurden zwei neue Büschel gebildet. Damit hatte sich der Umfang des Nachlasses auf 58 Mappen vergrößert. Weitere Archivalienabgaben erfolgten durch Lotte Reinhardt am 27. August 1969, am 7. März 1970, am 12. März 1973, am 6. Februar 1978, im April 1978, am 16. August 1978 und am 26. Januar 1987. Die Stücke umfassten vor allem private Korrespondenzen Walther Reinhardts (Briefe an die Eltern, Ehefrau, Kinder) und Zeitungsausschnitte. Diese Dokumente waren bisher unverzeichnet.Der Bestand M 660/034 wurde im September 2010 von der Anwärterin Sylvia Günteroth unter Anleitung von Dr. Wolfgang Mährle neu erschlossen. Im Zuge dieser Arbeiten erfolgte eine Klassifikation der Unterlagen, welche die bisherige chronologische Ordnung ablöste. Die Zuweisung der bis 1964 ins Archiv gekommenen Dokumente zu einzelnen Büscheln sowie die Gliederung dieser Archivalieneinheiten in Unterfaszikel sind beibehalten worden. Die vorhandenen Titelaufnahmen wurden behutsam überarbeitet. Die bisher noch nicht verzeichneten Archivalien, die zwischen 1969 und 1987 ins Archiv gelangt waren, wurden geordnet und verzeichnet. Der Nachlass Walther Reinhardts umfasst jetzt 89 Büschel mit einem Gesamtumfang von 1,6 lfd.m. 3. Quellen- und Literaturhinweise: Quellen:- Personalakte Walther Reinhardts: M 430/2 Bü 1684;- Biografische Dokumente: E 130b Bü 235, Q 3/60 Bü 29, Q 3/60 Bü 32, Q 3/60 Bü 47; M 743/1 Bü 11- Fotografien: Q 3/60 Bü 32; M 703 R 170N19; M 703 R190N10; M 703 R191N17; M 707 Nr. 1213; M 743/1 Bü 11Publikationen Walther Reinhardts (Auswahl):- Reinhardt, Walther: Sechs Monate Westfront: Feldzugserlebnisse eines Artillerie-Offiziers in Belgien, Flandern und der Champagne, 3. Auflage, Berlin 1915.- Reinhardt, Walther: In der Picardie: Bilder aus dem Stellungskrieg im Westen, 3. Auflage, Berlin 1917.- Reinhardt, Walther/Zenker, Hans: Wehrwille und Wehrgedanke in Deutschlands Jugend: 2 Vorträge auf der Freusburger Schulungswoche 1929, Berlin-Charlottenburg 1930.- Reinhardt, Walther: George Washington. Die Geschichte einer Staatsgründung, Frankfurt 1931.- Reinhardt, Walther: Wehrkraft und Wehrwille: aus seinem Nachlass mit einer Lebensbeschreibung Walther Reinhardt, Berlin 1932.Literatur:- Ernst, Fritz: Aus dem Nachlass des Generals Walther Reinhardt, Stuttgart 1958.- Kohlhaas, Wilhelm: Walther Reinhardt: General der Infanterie, 1872-1930, in: Lebensbilder aus Schwaben und Franken, 17. Band, Stuttgart 1991, S. 306-316. - Mulligan, William: The creation of the modern German Army: General Walther Reinhardt and the Weimar Republic, 1914-1930, New York 2005.Stuttgart, im Mai 2011Dr. Wolfgang MährleSylvia Günteroth
              Mevissen, Gustav von
              Best. 1073 · Bestand · 1881-1909
              Teil von Historisches Archiv der Stadt Köln (Archivtektonik)

              Beschreibung: Mit der vorliegenden Veröffentlichung wird ein Nachlass erschlossen, der seit nunmehr fast hundert Jahren im Historischen Archiv liegt. Die Unterlagen waren bis vor wenigen Jahren nur über ein handschriftliches Findbuch zugänglich, das in seinem ältesten Teil noch von dem früheren Leiter des Stadtarchivs Joseph Hansen angelegt worden war. Die zahlreichen Nachträge und Zusätze, die verschiedenen Signaturenschichten und -wechsel machten die Handhabung des Findmittels nicht leicht, schreckten auch wohl vor der Benutzung des Nachlasses zurück. Dies ist vielleicht einer der Gründe dafür, daß seit der von Hansen 1906 vorgelegten umfangreichen Biographie keine neuere, vergleichbar breite Untersuchung zum Leben und Werk Mevissens vorgelegt wurde. Eine solche ist aber um so dringender erwünscht, als die Biographie von Hansen bei allen Verdiensten allein auf Grund der Nähe des Autors, nicht nur der zeitlichen, zum Forschungsgegenstand veraltet ist, und dennoch bis heute das Urteil über die rheinische Unternehmerpersönlichkeit Mevissen weitergehend prägt. Neuere Untersuchungen zu einzelnen Aspekten machen Mängel der Biographie deutlich und zeigen Widersprüche zu ihr auf. Eine erneute, umfassende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser vielleicht bedeutendsten rheinischen Unternehmerpersönlichkeit des 19. Jahrhundert ist also wünschenswert, auch auf Grund der Reichhaltigkeit des Nachlasses sicherlich ertragreich. Hervorgehoben sei allein der umfangreiche Briefwechsel mit Zeitgenossen aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur, der eine intensive Sichtung und Auswertung verdient. Wenn die vorliegende Veröffentlichung einen solchen Diskurs über Person und Werk Mevissens in Gang setzen würde, wäre dies über den unmittelbaren Anlass der Publikation hinaus sehr zu begrüßen. Dieser nämlich, der eigentliche Anlass, ist die Wiederkehr des 100. Todestags am 13. August 1899. Mevissen war in erster Linie ein Unternehmer, ein dynamischer Gründer und hoch befähigter Organisator von Bank-, Versicherungs- ,Verkehrs- und Industrieunternehmen, bei letzteren vornehmlich im Textil-, Bergbau- und Maschinenbaubereich. Aber seine Persönlichkeit war komplexer, vielseitiger. Mevissen war ein politisch denkender und handelnder Mensch, auf nationalstaatlicher Ebene als Abgeordneter und Unterstaatssekretär der Frankfurter Reichsregierung, auf kommunalpolitischer Ebene u.a. als Beigeordneter. Für die Belange des Gemeinwesens Köln als Wirtschafts-, Verkehrs- und Bildungszentrum hatte er ehrgeizige Konzepte und Ziele. Seinem Streben nach Reform der Schulbildung entsprang seine Stiftung zur Gründung einer Handelshochschule, der Vorgängereinrichtung der heutigen Universität Köln. Seiner Liebe zur Wissenschaft, hier ganz besonders zu den historischen Wissenschaften, verdankt die Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde ihre Entstehung im Jahre 1881. Im Zusammenhang mit deren Aufgabe, der Edition von historischen Quellen, hat Mevissen das Historische Archiv finanziell dazu in die Lage versetzt, mit der Ordnung, Erschließung und Veröffentlichung der Urkunden- und Aktenbestände zu beginnen. Mevissen hat die rheinische und stadtkölnische Geschichtsforschung gefördert. Er hat Arbeitsvorhaben unterstützt, die teilweise bis heute wissenschaftlich nicht überholte Grundlagen geschaffen haben. Für diese Förderung, die nach seinem Tod auch von seinen Töchtern, voran von Mathilde von Mevissen, fortgesetzt wurde, hat er manchen Kölner und rheinischen Unternehmer gewinnen und verpflichten können. Die vorliegende Veröffentlichung soll als Geste des Dankes verstanden werden, mit der das Archiv des Anregers und Gründers der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde gedenken und den Freund und Förderer des Historischen Archivs der Stadt Köln ehren möchte. Die Erschließung des Nachlasses Mevissen im Druck zu veröffentlichen war nur möglich, weil der Bearbeiter Manfred Groten in den Jahren 1991 - 1992 den Nachlass geordnet, verzeichnet und in einem Findbuch mit Personenregister erschlossen hatte. Ihm, den das Historische Archiv durch einen Ruf an die Universität Köln im Jahre 1998 als Mitarbeiter verlor, gebührt zunächst und vor allem Dank. Zwecks rascher Beförderung zum Druck hat Mechthild Willmes sich einigen Mühen unterzogen und die durch eine umfangreiche Aktenrestaurierung mittlerweile eingetretenen Unstimmigkeiten geglättet, den Nachlass nochmals auf seine Vollständigkeit überprüft und den Umfang der Akteneinheiten festgestellt. Der Unterzeichnende nahm einige für den Druck notwendige Eingriffe in den Text vor und erstellte das Firmen-, Orts-, und Sachregister. Besonderer Dank gilt der Industrie- und Handelskammer Köln und ihrem Präsidenten Alfred Freiherr von Oppenheim. Sie, die Kammer, hat die Publikation des Nachlasses ihres Präsidenten von 1856-1860 finanziell unterstützt und damit das Historische Archiv in die glückliche Lage versetzt, seines Förderers, zu gedenken. Mit Band 86 der Mitteilungsreihe wird eine Veröffentlichung vorgelegt, die der von Mevissen ideell wie finanziell geförderten Archivarbeit, nämlich der Ordnung, Erschließung und Veröffentlichung von Archivbeständen, verpflichtet ist. Köln, im August 1999 Everhard Kleinertz Daten zu Person und Werk Gustav von Mevissen (1815-1899) spielte im wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Leben seiner Zeit eine bedeutende Rolle. Als Präsident der Rheinischen Eisenbahngesellschaft wirkte er führend am Aufbau des deutschen Verkehrsnetzes mit. Er engagierte sich in der Textil- und Montanindustrie, im Banken-, Versicherungs- und Schiffahrtswesen. Als liberaler Politiker gehörte er dem vereinigten preußischen Landtag von 1847, der Frankfurter Nationalversammlung, dem Volkshaus in Erfurt, später dem Herrenhaus an. Er bekleidete verschiedene politische Ämter. In Köln fungierte er als Beigeordneter. Mevissen förderte und unterstützte eine Vielzahl von kulturellen Institutionen und Projekten. Die folgende Auflistung will eine Übersicht über die von Mevissen angeregten und geförderten, teils maßgeblich gestalteten wirtschaftlichen Unternehmungen und über seine politischen Tätigkeiten und kulturellen Bestrebungen ermöglichen: 1815 Mai 20: Geburt von Gustav Mevissen in Dülken. 1828 Besuch des Karmelitergymnasiums, des späteren Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in Köln, Eintritt in die Quinta; Herbst 1828 Wechsel in die Quarta des Marzellengymnasiums in Köln. 1829 Herbst: Wechsel auf die Höhere Bürgerschule in Köln. 1830 Eintritt in das väterliche Unternehmen in Dülken: Zwirnfabrikation und Garngroßhandlung, landwirtschaftlicher Besitz mit Landproduktenhandlung und Ölmühle. 1836-1838 Ausgedehnte Reisetätigkeit für das Unternehmen ins Rheinland und nach Westfalen, auch nach Belgien; 1838 Bereisung der englischen Textilregionen, auf Anregung des preußischen Finanzministeriums. In Holbeck bei Leeds besichtigt er die große Flachsspinnerei von Marshall & Co., die 1250 Arbeiter beschäftigt. Mevissen unternimmt nun jährlich Geschäftsreisen nach England. 1839 Gemeinsame Führung des von seinem Vater ihm und seiner Schwester übertragenen Unternehmens; 1871 Juni 30 Umwandlung in eine AG Niederrheinische Flachsspinnerei. 1841 Übersiedlung nach Köln, Gründung einer Garngroßhandlung mit Christian Fremery. 1842 März: Kauf eines Wohnhauses in Köln, Sternengasse 5. 1842-1843 Aktionär, Aufsichtsratsmitglied, Mitarbeiter der Rheinischen Zeitung für Politik, Handel und Gewerbe. 1842 Dez. Mitglied einer Kommission zur Vorbereitung der Gründung der ersten eigenständigen Rückversicherungsgesellschaft (Kölnische Rückversicherungsgesellschaft); 1843 März Konstituierung; 1846 Konzession; 1852 Betriebsaufnahme. 1842 April/Mai Erkrankung (Gelenkrheumatismus), Kuren in Wiesbaden, Bad Homburg und Baden-Baden; Kontaktaufnahme zu süddeutschen Liberalen. 1843 Okt. Teilnahme an den Festlichkeiten zur Eröffnung der Rheinischen Eisenbahn, Strecke Köln - Aachen und Antwerpen. 1844 Febr. 27: 1. Teilnahme an einer Sitzung des Direktoriums der Rheinischen Eisenbahngesellschaft; 1844 Juli Mevissen wird Präsident; 1880 Niederlegung des Vorsitzes wegen Verstaatlichung der Eisenbahnen. 1844 Febr. 13: Verkehrsübergabe der Eisenbahn Köln - Bonn. 1844 März 19: Wahl zum stellv. Mitglied der Kölner Handelskammer. 1844 Dez. 28: Wahl zum Vorsitzenden einer Kommission zur Untersuchung der Lage der Rheinischen Dampfschiffahrtsgesellschaft, Übernahme seines Sanierungskonzepts bei Verdoppelung des Aktienkapitals. 1845 März: Wahl zum ordentlichen Mitglied der Handelskammer Köln. 1844 Initiativen und Anträge an die Regierung zur Gründung einer Kölner Bank als Aktienbank mit dem Recht der Notenausgabe; 1855 Konzession für die Kölnische Privatbank. 1845 Verhandlungen um die Gründung des Kölner Bergwerksvereins als AG; 1849 Okt. 22 Erteilung der Konzession; 1857 Mai Austritt aus der Verwaltung zugunsten seines Schwagers Franz Wilhelm Koenigs. 1845 Sept./Okt.: Reise mit dem Freund Franz Leiden nach Italien; Sept. 23 - Okt. 6 Teilnahme am Congresso degli scienziati italiani in Neapel. 1846 Bemühungen um die Gründung einer Hypothekenbank, einer Aktienbank für den Hypothekarkredit; 1861 Gründung. 1846 Mai 5: Vermählung mit Elise Leiden, Hochzeitsreise in die Schweiz, nach Südfrankreich und Italien. 1846 Aug. 18: Wahl zum Abgeordneten des Wahlkreises Gladbach-Dülken für den 8. Rheinischen Provinziallandtag. 1847 Teilnahme am Vereinigten Landtag in Berlin vom 11. April bis 26. Juni 1847. 1848 Mitglied des Vereinigten Landtags vom 2. bis 10. April 1848. 1848 Mai 10: Wahl zum Abgeordneten des Wahlkreises Siegen-Wittgenstein für die Nationalversammlung in Frankfurt. 1848 April: Vorbereitung einer Kölner Filiale der Darlehenskasse für Kaufleute und Fabrikanten; die Kasse tritt im Mai in Tätigkeit; Mevissen wird Vorstandsmitglied. 1848 April 25: Beratungen in Düsseldorf zwecks Gründung einer Rheinischen Hypothekenbank; die Konzession wird von Berlin verweigert. 1848 Aug.: Übernahme des Amtes des Unterstaatssekretärs unter Handelsminister Duckwitz im Reichsministerium Leiningen. 1848 Sept. 15: Ernennung zum staatlichen Kommissar und Direktor des A. Schaaffhausenschen Bankvereins; 1852 freigewählter Direktor; 1857-1874 Verwaltungsratsvorsitzender; 1875 Mai 16 Rückzug aus der Verwaltung. 1849 Mai 21: Ausscheiden aus dem Frankfurter Parlament. 1849 Juni: Teilnahme an der Versammlung in Gotha. 1849 Okt.: Reise nach Wien zum Kongreß deutscher Eisenbahnverwaltungen. 1850 Jan. 31: Wahl zum Abgeordneten des Wahlkreises Siegen-Wittgenstein für den Reichstag in Erfurt. 1850-1865 Mitglied des Aufsichtsrates der Köln-Mindener-Eisenbahngesellschaft; 1865 Juni 30 Austritt wegen Differenzen mit der Rheinischen Eisenbahngesellschaft wegen deren Planungen neuer Strecken in das Ruhrgebiet. 1851 Febr. 17: Gründung einer mechanischen Flachsspinnerei in Düren mit Matthias Bücklers und Leopold Schoeller; 1852 Juli Betriebseröffnung. 1851 Juli: Reise nach Schottland zu Verhandlungen mit der Firma Baird, Glasgow, wegen Ausbeutung der Eisensteinlager bei Dortmund (anläßlich der Vorplanungen zur späteren Gründung des Hörder Bergwerks- und Hüttenvereins); Besuch der 1. Weltausstellung in London. 1852 Febr. 20: Umwandlung der KG für Bergbau und Hüttenbetrieb in Stolberg (Firma Bredt & Cie) in eine Aktiengesellschaft „Allianz mit Sitz in Köln; 1851 Aug. 18 Konstituierung; die Firma besteht bis 1856; Mevissen ist Mitglied des Aufsichtsrates. Im linksrheinischen Gebiet ist Mevissen auch an der Gründung des Eschweiler Hüttenvereins und der Alsdorf-Hoengener Kohlenbergwerksgesellschaft beteiligt. 1852 Febr. 20: Gründung der Germania Lebensversicherungs- und Rentenbank für Deutschland; 1852 Mai Einigung mit der in Köln 1851 Febr. 8 gegründeten Allgemeinen deutschen Lebensversicherungsgesellschaft und Vereinigung beider Unternehmen zur Concordia Kölnische Lebensversicherungsgesellschaft und Rentenbank; 1854 Sept. 27. Konzession, Mitglied des Direktoriums; 1869-1879 Präsident in Nachfolge von Heinrich von Wittgenstein. 1852 Konzessionierung des Hörder Bergwerks- und Hüttenvereins, Präsident des Verwaltungsrates. 1852 April 29: Vertrag der Kölner Rückversicherungsgesellschaft mit den Bankhäusern Rothschild in Paris und Oppenheim in Köln betr. Placierung der Aktien in Höhe von 3 Mill. Talern. 1852 Juni 25: Abschluss eines Vertrags zur Einbringung getrennter Berechtigungen an der Hermannshütte (Eisen- und Schienenwalzwerk) und an den Eisensteingrubenfeldern bei Dortmund in den Hörder Bergwerks- und Hüttenverein; 1852 Febr. 16 Konzession, Mevissen Vorsitzender des Verwaltungsrates; 1874 Rücktritt vom Präsidium zugunsten seines Schwagers Franz Wilhelm Koenigs. 1852 Aug. 3: Gründung der Germania Kölnische Versicherungsgesellschaft (Feuerversicherung) mit angeschlossenem „Rheinisch-Westfälischem Verein zur Beförderung der Arbeitsamkeit und Sparsamkeit; Konzessionierung wird von der Reg. verweigert. 1853 Jan. 13: Gründung einer Aktiengesellschaft für Zuckerfabrikation in Tlumacz in Galizien; dieses Unternehmen ist erfolglos. 1853 Jan. 30: Gründung der Kölnischen Baumwollspinnerei und Weberei als AG; 1853 Juli 6 Konzession; 1855 Frühjahr Beginn der Tätigkeit der Spinnerei; 1854 Tätigkeitsaufnahme der Weberei, Mevissen Präsident des Verwaltungsrates;1874 Niederlegung des Vorsitzes. 1853 April 2: Konzessionierung der Aktiengesellschaft Bank für Handel und Industrie in Darmstadt als Aktien-Kreditbank; Präsident wird Mevissen; 1877 Mai Niederlegung des Vorsitzes im Aufsichtsrat, aber Ehrensitz. 1853 April 13: Konzessionierung der Aktiengesellschaft Bank für Süddeutschland in Darmstadt als Notenbank; 1856 Febr. 1 Eröffnung der Banktätigkeit; Mevissen leitet diese Bank in Personalunion mit der Bank für Handel und Industrie; 1877 Mai Niederlegung des Vorsitzes im Aufsichtsrat, aber Ehrensitz. 1853 Mai 3: Errichtung einer Flachsspinnerei in Dülken mit seinem Schwager Franz Wilhelm Koenigs; 1871 Umbenennung des Unternehmens nach Einbeziehung der Zwirnfabrik von Gerhard Mevissen in „Niederrheinische Flachsspinnerei. 1853 Aug. 22: Konzessionierung der Eisenbahn von Köln nach Krefeld. 1854-1858: Mitglied und Aufsichtsrat des von E. Mayer und Joest als Aktiengesellschaft neu errichteten gerade gegründeten Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrikation; 1858 Austritt, da eine Regelung der Konkurrenz zum Hörder Bergwerks- und Hüttenverein nicht erreicht werden konnte. 1855 April 23: Gründung der Kölnischen Maschinenbauaktiengesellschaft; 1856 Febr. 15 Aufnahme der Tätigkeit zunächst als KG; 1856 April 30 Erteilung der Konzession; Mevissen wird Präsident; 1866 Rücktritt von der Leitung des Unternehmens, aber Verbleib als Mitglied im Aufsichtsrat. 1855 Mai 15: Eröffnung der Weltausstellung in Paris; Mevissen wird zum Vizepräsidenten der 22. Klasse - Leinenindustrie - gewählt. 1855 Juli 26: Konzession der Deutz - Gießener Eisenbahn. 1856 Jan. 25: Gründung des Köln - Müsener Bergwerksvereins; 1856 Sept. 7 Erteilung der Konzession; Mevissen wird Vorsitzender des Verwaltungsrates; 1866 Rücktritt von der Leitung des Unternehmens, aber Verbleib als Mitglied im Aufsichtsrat. 1856 Febr. 13: Gründung der Preußischen Kreditinstituts zur Förderung von Ackerbau, Handel und Industrie; 1856 März 26 Ablehnung einer Konzession. 1856 März 5: Nach jahrelangen Bemühungen und Verhandlungen im Zusammenhang mit dem Bau einer Rheintalbahn erfolgt die Konzession über die Erweiterung der Rheinischen Eisenbahngesellschaft durch Verschmelzung mit der Bonn - Kölner und der Köln - Krefelder Bahn; der Rheinischen Eisenbahngesellschaft wird Bau und Verwaltung der ganzen Rheinbahn von Nijmwegen bis Bingen übertragen; 1857 Jan. 1 Übergabe der Bonn - Kölner Bahn, Beginn des Ausbaus der linsrheinischen Strecke von Köln nach Bingen; 1858 Nov. 12 feierliche Eröffnung der Eisenbahnstrecke Köln - Koblenz; 1859 Dez. 15 feierliche Eröffnung der ganzen Rheinbahn von Köln bis Mainz; 1860 Juli 1 Übergabe der Köln - Krefelder Bahn. 1856 März 8: Genehmigung des Bankstatuts der Internationalen Bank in Luxemburg als Aktienbank in Verbindung mit Kredit- und Notenbank; 1856 März Beginn der Banktätigkeit, Mevissen wird Präsident; 1878 Rücktritt vom Vorsitz. 1856 Juli 2: Konzessionierung der als KG organisierten Berliner Handelsgesellschaft. 1856-1860 Präsident der Handelskammer Köln. 1857 Mai 29: Tod der Ehefrau Elise geb. Leiden. 1860 Jan. 28: Mevissen heiratet Therese Leiden, eine jüngere Schwester seiner 1. Frau. 1862 März 3: Ernennung zum Mitglied der internationalen Jury der 2. Londoner Weltausstellung; Wahl zum Präsidenten der 19. Klasse - Leinenindustrie. 1863 Juli: Erlangung einer Konzession für eine Strecke der Rheinischen Eisenbahngesellschaft in das Ruhrgebiet: Osterrath - Rheinhausen - Mülheim - Essen. 1865 Dez. 1: Wahl in der Stadtverordnetenversammlung von Köln zum Beigeordneten als Vorbedingung für die Vertretung der Stadt im preußischen Herrenhaus; 1866 Febr. 12 königliche Bestätigung der Wahl; Mevissen erhält einen Sitz im Herrenhaus, bis 1891 als Vertreter der Stadt Köln, danach ehrenhalber. 1867 April 1: Eröffnung der Weltausstellung in Paris; Mevissen wird wieder zum Präsidenten der 28. Klasse - Leinenindustrie gewählt. 1868 Der Historiker Heinrich von Sybel, Rektor der Universität Bonn, erlässt anläßlich des 50jährigen Universitätsjubiläums im Einverständnis mit Mevissen einen Aufruf zur Gründung eines „Vereins für rheinisch-westfälische Geschichte. Der Aufruf hatte keinen Erfolg. 1869 Aug. 13: Feier zum 25jährigen Jubiläum Mevissens als Präsident der Rheinischen Eisenbahngesellschaft. 1871-1877 Mitglied des Verwaltungsrats der Gotthardbahn. 1871 März: Mitwirkung bei der Gründung der Süddeutschen Bodenkreditbank in München. 1872 Herbst: Umzug in das neuerbaute Wohnhaus Zeughausstraße 2a. 1879 Juni 10: Mevissen stiftet zunächst 100.000 Mk zur Gründung einer Handelsakademie in Köln; 1901 Gründung der Handelshochschule. 1881 Juni 1: Nach näheren Kontakten mit dem Historiker Karl Lamprecht seit 1879 und Beratungen mit der Universität Bonn und den Leitern der größeren rheinischen Archive nimmt die von Mevissen angeregte und geförderte Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde ihre Tätigkeit auf. Ab 1883 finanziert Mevissen ständig zwei bis drei junge Historiker für Arbeiten an den Beständen des Stadtarchivs und für Forschungen auf dem Gebiet der Rheinischen Geschichtskunde. 1882 Tod des Schwagers Franz Wilhelm Koenigs, der Mevissen jahrzehntelang in der Verwaltung der verschiedenen Unternehmungen entscheidend entlastete. 1884 Juni 11: Berufung in den neu geschaffenen preußischen Staatsrat. 1884 Sept. 23: Verleihung des erblichen Adels durch Kaiser Wilhelm I. auf Schloß Brühl. 1885 Mai 20: Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die juristische Fakultät der Universität Bonn; 1893 Ehrendoktor der philosophischen Fakultät der Universität Bonn. 1893 Herbst: Mevissen nimmt Verbindung mit Eberhard Gothein auf, um die Gründung der Handelshochschule voranzutreiben.; 1894 Juni 1 Ablehnung einer Beteiligung der Rheinprovinz durch den Provinziallandtag. 1895 April 25: Die Stadtverordnetenversammlung Köln verleiht Mevissen das Ehrenbürgerrecht. 1899 Aug. 13: Mevissen stirbt in seinem Sommerhaus in Bad Godesberg. Literatur: Am ausführlichsten unterrichtet über sein Leben die zweibändige Biographie von Josef Hansen, Gustav von Mevissen, Ein rheinisches Lebensbild, Berlin 1906; weiterführende Literatur sowie Bemerkungen zum Forschungsstand enthalten: Klara van Eyll, Gustav v. Mevissen, NDB 17, 1994 S. 277-281; Beate-Carola Padtberg, Gustav (von) Mevissen, ein rheinischer Unternehmer zwischen Wirtschaftsleben und Politik (1815-1899). In: Die Rheinlande und Preußen. Parlamentarismus, Parteien und Wirtschaft, Köln 1990. S. 131-139. Übernahme des Nachlasses: Josef Hansen hat für seine Arbeit den Nachlass Mevissens noch in dessen Wohnhaus Zeughausstraße 2a benutzt. Schon zu Lebzeiten hatte Gustav von Mevissen Drucksachensammlungen an das Stadtarchiv abgegeben. Der Archivdirektor Hansen bemühte sich bald nach Mevissens Tod, möglichst umfangreiche Teile des Nachlasses für das Archiv zu gewinnen. Zu einer ersten großen Ablieferung fanden sich die Erben im Jahre 1907 bereit. Mevissens Enkel Heinrich von Stein legte in einem Schreiben vom 19.6.1907 die Übergabebedingungen fest: "Die im Mai d.J. von der Familie von Mevissen dem Historischen Archiv der Stadt Köln laut der uns gesandten Übersicht übermachten Akten beehren wir uns Ihnen hierdurch zum Geschenk zu überweisen unter der Bedingung, daß die Akten dauernd im Besitz des Archivs der Stadt Köln verbleiben." Der Nachlass wurde wegen seiner Bedeutung für die wirtschaftsgeschichtliche Forschung dem 1906 in Anlehnung an das Stadtarchiv gegründeten Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchiv als Depositum zugewiesen. Weitere Nachlassteile gelangten im Juli 1915 in das Stadtarchiv. Im Jahre 1918 wurde ein Findbuch für den Nachlass erstellt, das auch die noch von den Erben zurückbehaltenen Stücke, die später in das Archiv gelangten, erfasste. Im Jahre 1920 wurde der Wirtschaftswissenschaftler Bruno Kuske mit der Leitung des Wirtschaftsarchiv betraut, das gleichzeitig aus seiner Bindung an das Stadtarchiv gelöst wurde. Anlässlich der Neuorganisation stellte Archivdirektor Hansen am 20.10.1920 klar, dass der Nachlass Mevissen den Bestimmungen der Erben gemäß im Stadtarchiv verbleiben müsse. Mit Schreiben vom 23.10.1920 bestätigte Kuske diese Auffassung namens des Wirtschaftsarchivs. Nach 1920 wurden dem Nachlass bei verschiedenen Gelegenheiten noch kleinere Erwerbungen verschiedener Provenienz einverleibt. Ordnung des Nachlasses: Der Nachlass Mevissen zerfiel in seiner ursprünglichen archivischen Ordnung in drei Teile. Der erste Teil, der das wichtigste Schriftgut enthielt, war in fortlaufend numerierte Einheiten unterteilt, die nach Betreffen geordnet waren. Der zweite Teil, dessen Einheiten mit einer Kombination von römischen und arabischen Zahlen signiert war, enthielt vor allem Drucksachen. Der dritte Teil, unglücklicherweise wieder arabisch gezählt (zur Unterscheidung vom ersten Teil jeweils mit dem irreführenden Zusatz "ungeordnet"), umfasste auch nachgelassene Papiere von Mevissens Ehefrau Therese und von seinen Töchtern. Die über den Nachlass Mathilde von Mevissens in den Bestand gelangten Archivalien des Vereins Mädchengymnasium wurden vor der Neuordnung entnommen und zum Bestand 1067 (Verein Mädchengymnasium/Kölner Verein Frauen-Studium) formiert und verzeichnet. Der Nachlass Mevissen wurde in den Jahren 1990/1991 neu verzeichnet und in eine durchgehende Ordnung gebracht, bei der nicht alle alten Einheiten erhalten werden konnten. Die Verifizierung älterer Zitate ermöglicht eine beigefügte Konkordanz. Die Bearbeitung für den Druck wurde von Frau Lieselotte Brüßeler vorgenommen. Manfred Groten Literaturangaben: Kleinertz, Everhard (Hg.); Groten, Manfred: Der Nachlass von Mevissen; In: Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, 86. Heft, Köln 1999 Josef Hansen, Gustav von Mevissen, Ein rheinisches Lebensbild, Berlin 1906 Klara van Eyll, Gustav v. Mevissen, NDB 17, 1994 S. 277-281 Beate-Carola Padtberg, Gustav (von) Mevissen, ein rheinischer Unternehmer zwischen Wirtschaftsleben und Politik (1815-1899). In: Die Rheinlande und Preußen. Parlamentarismus, Parteien und Wirtschaft, Köln 1990. S. 131-139.

              Marx, Wilhelm
              Best. 1070 · Bestand · 1847-1946
              Teil von Historisches Archiv der Stadt Köln (Archivtektonik)

              Marx, Wilhelm, 1863-1946, Reichskanzler, Reichsjustizminister, Vorsitzender der Zentrumspartei und der Zentrumsfraktion im Reichstag, Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses und der Weimarer Nationalversammlung. Enthält u.a.: Außenpolitik, Zentrumspartei, katholische Organisationen, Nationalsozialismus; Drucksachen, Zeitungsausschnitte

              Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe, L 77 A · Bestand
              Teil von Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe (Archivtektonik)

              Archiv und Registratur der lippischen Regierung, seit Jahrhunderten in einer Hand, waren im Laufe des 18. Jahrhunderts derart durcheinandergeraten, dass zur Rationalisierung der Verwaltungsarbeit Abhilfe geschaffen werden musste. Eine genauere Definition und Abgrenzung der Begriffe Registratur und Archiv kann hier unterbleiben, zumal sie längst vollzogen war und sich an den Begriffen "kurrent" und "rechtswirksam" orientierte. Der Versuch von 1749, durch ein Repertorium alphabeticum eine fortdauernde Ordnung der Registratur zu erreichen, war nicht von sonderlichem Erfolg gekrönt, denn bereits 1771 klagt der Geh.-Sekretär Clausing, dass die alte Ordnung durch Abgabe an das Archiv (mit der Ernennung des Archivrats Knoch wurde die Reorganisation des lippischen Archivs eingeleitet) und durch Unterlassung aller Nachträge völlig überholt sei und die Registratur praktisch ohne Ordnung daliege (D 79 [Alte Findbücher] Nr. 193 Einleitung). Clausing übergab nun einen Großteil der älteren Akten an das Archiv und versuchte die kurrenten Sachen in einem Ordnungschema unterzubringen, das sich nach Sachen und nach Lagerungsmöglichkeit richtet. Clausing bezog sich bei seiner systematischen Gliederung auf das Vorbild Pütters, das dieser in seiner Anleitung zur juristischen Praxis gibt (Pütter, Anleitung zur juristischen Praxis 1. Teil § 479 ff S. 278 ff). Die Ordnung in 181 Fächern war den äußeren Verhältnissen des Registraturraumes angepasst. Diese Ordnungsschicht macht sich im vorliegenden Bestand bei einigen bis in die 40er Jahre des 18. Jahrhunderts zurückreichenden Akten bemerkbar, auf denen auch die alten Fachsignaturen vermerkt sind. Äußere Umstände - der Umzug der Regierungsregistratur - und eine ungenügende systematische Schärfe machten 1813 eine völlige Neuorganisation erforderlich. Der Registrator Scherf - später Legationsrat in Frankfurt - regte in diesem Jahre an, eine neue Facheinteilung vorzunehmen. Dabei war ihm im Sinne seiner Zeit die Übereinstimmung von Lagerung und Signatur noch sehr wichtig. In seinen Vorschlägen an Fürstin Pauline zur Lippe erwähnt er auch, dass aus der Registraturschicht von 1771 bereits wieder ein Teil der Akten ins Archiv gelangt sei, ein weitaus größerer Teil aber unverzeichnet umherliege. Neben der Wiedereinführung der Aktenheftung, Anschaffung von Aktendeckeln, ist Scherfs Anliegen die neue Systematik, die ihm auch für seinen Teil der Regierungsregistratur gelingt. Denn bereits gut ein halbes Jahr später berichtet er über den ersten Erfolg seiner Arbeit und legt die beiden ersten Repertorien vor (D 79 [Alte Findbücher] Nr. 194 und 5). Sie enthielten folgende Gruppen, 1. Teil: I. Ämter und Städte Fach 1-77 II. Behörden, Kommissionen und Kassen Fach 78 - 103 III. Anhang Fach 104 - 108 Der 2. Teil enthielt in den Fächern 109 - 231 neben den Landschaftssachen vor allem allgemeine Polizeisachen, aber auch auswärtige Angelegenheiten und Zoll- sowie Steuersachen. Scherf hatte neben der neuen Systematik vor dem Problem gestanden, die endgültige Trennung von der Kanzleiregistratur vorzunehmen und die Sonderregistraturen der Lehenregistratur (heute Bestand L 6) und der Militärsachen (L 77 C ), aber auch die der Feuerpolizei und der Wegebausachen zu respektieren, da diese von anderen Registratoren besorgt wurden. Ziel Scherfs, aber dann auch seines Nachfolgers Ulrich, war die Einführung einer Zentralregistratur, die nur zum Teil durchsetzbar war. In der Systematik lehnte sich Scherf an die Ordnung seines Vorgängers Clausing an. Er betonte, in der Polizeiverwaltung die einzelnen Sachen schärfer getrennt zu haben, aber ihm war oft die Lagerung wichtiger als das System. Beabsichtigt, aber nicht erreicht hatte er die Einführung einer eigenen Abteilung für Außenpolitik. Seine innere Gliederung der einzelnen Fächer ist trotz aller Nachträge noch erkennbar: den Generalakten folgen jeweils die Spezialakten. Die Verzeichnung der Regierungs-Militärregistratur, die gesondert blieb, wurde 1815 von Scherf begonnen und 1825 abgeschlossen (D 79 [Alte Findbücher] Nr. 4). Scherfs Nachfolger Ulrich, der die Registratur jahrzehntelang betreute, fertigte bis 1822 den dritten "Supplement"-Teilband der Regierungsregistratur an, in dem er die bisher gesonderten Registraturen der Feuerpolizei und der Wegebausachen und Truppenverpflegung zusammenfasste (D 79 [Alte Findbücher] Nr. 6). Von einer Gesamtsystematik kann bei diesem Konglomerat in der Registratur nicht mehr gesprochen werden. Während Teil 1 noch ein System erkennen lässt, ist bereits Teil 2 eine Reihung von Gruppen - völlig unzusammenhängend ein Teilbereich: Auswärtiges -, Teil 3 nun aber nur noch ein Nachtrag von Restgruppen. Daneben fertigte Ulrich Repertorien der Drucksachen (D 79 [Alte Findbücher] Nr. 33) sowie der Risse und Karten an (vgl. L 77 A Nr. 1542). Die folgenden Jahrzehnte in der Entwicklung der Regierungsregistratur sind gekennzeichnet durch Fortschreibung, Ausweitung und damit Raumnot und Kassationsprobleme. Von 1832 an mehren sich die Anträge der Registratur an die Regierung, Akten kassieren zu dürfen. Zumeist wird das Gutachten der Departementsräte eingeholt, bevor die Zustimmung zur Kassation erteilt wird. Zunächst werden Rechnungsbelege, Formulare und Manualakten, dann aber mehr und mehr Einzelakten vernichtet. 1842 ist erstmals wieder von einer Abgabe an das Archiv die Rede (Abschoßsachen). Es kommt aber gelegentlich auch zu Ablehnungen einer Kassation: 1846 hält die Regierung die Militärrapporte von 1807-1816 doch "noch immer von Interesse" (L 77 A Nr. 1567). 1849 kommt es dann zu größeren Kassationen, die man heute wenigstens dem Aktentitel nach verstehen kann, bei manchen Akten z. B. Verbot, über politische Gegenstände zu reden, 1812, denkt man heute etwas anders. Erstmals wird nun aber auch die gutachtliche Stellungnahme des Archivs zu den Kassationsvorschlägen des Registrators Ulrich erbeten. Falkmanns Grundsätze zur Kassation, die auch für die folgenden Jahrzehnte maßgeblich bleiben, gehen von dem "practischen Werth" der Akten aus. Aufzubewahren waren nach Falkmanns Ansicht die Akten, die allgemeine und bleibende Rechtsverhältnisse zum Gegenstand hatten. Vernichtet werden konnten solche, die sich auf spezielle Vorfälle und Persönlichkeiten bezogen (ebd. 1849 Juni 14). Vom historischen Wert der Akten sprach zuerst nicht der Archivar sondern Oberregierungsrat v. Meien, als er aus diesem Grund die Vernichtung der Spezialberichte des Legationsrats v. Scherf aus Frankfurt ablehnte. Um diese Zeit mehrten sich auch die Abgaben von Drucksachen an die Bibliothek und es kommt zu Aktenabgaben an die Landeskatasterkommission und an die Leihebank. Die registraturmäßige Auseinandersetzung mit der Registratur des neugebildeten Kabinettsministeriums verlief ohne große Schwierigkeiten, da die im Ministerium zunächst benutzten Regierungsakten entweder zurückgegeben oder fortgeführt wurden, so dass sie echter Bestandteil der neuen Registratur wurden. Der Bedeutungsverlust der Regierungsakten nach 1853 ist nicht so erheblich, wie es bei der Bildung einer Zentralbehörde anzunehmen wäre. Die eigentliche Verwaltungsarbeit wurde eben doch auf der Ebene der Regierung vollzogen. Nur in wenigen Bereichen gab es eine ausschließliche Kompetenz des Kabinettsministeriuns. Nach 1850 werden die Einzelkassationen seltener. 1856 kommt es zur Abgabe der Akten wegen Lippstadt und Schaumburg-Lippe an das Archiv. Hier hat nun auch Falkmann das präsumtive geschichtliche Interesse als maßgebend bei der dauernden Aufbewahrung der einzelnen Akten anerkannt (L 79 I 20 Nr. 4 [jetzt L 79 Nr. 40]).Die Regierungsregistratur in ihren älteren Teilen wurde mehr und mehr archivreif, aber erst 1894 kommt es zur Erstellung eines Verzeichnisses der geschichtlich wertvollen Akten durch die Registratur. Am 06.11.1899 übernimmt dann Archivrat Kiewning die reponierten Regierungsakten der ersten 279 Fächer, wie es hieß, nur der Akten bis 1830, in das fürstliche Haus- und Landesarchiv. Die Akten werden von Kiewning in den beiden folgenden Jahren "repertorisiert" und 1901 der Regierung der Abschluss der Verzeichnung - die Fertigstellung zweier umfangreicher Repertorien - mitgeteilt (diese handschriftlichen Findbücher Kiewnings sind erhalten, jetzt D 79 [Alte Findbücher] Nr. 1 und 2). Am 21.10.1901 folgten die reponierten Akten der restlichen Fächer, die Kiewning bis 1904 verzeichnete (D 79 [Alte Findbücher] Nr. 3). Der Rest dieser reponierten Akten der Regierungsregistratur von 1813 muss 1911/1912 (vgl. D 29 J, spez. Jahresbericht 1912) ins Archiv gelangt sein und ist in den folgenden Jahren lagerungs- und verzeichnungsmäßig mit den älteren Abgaben vereinigt. Sie waren in den drei maschinenschriftlich vorliegenden Repertorienbänden der Benutzung zugänglich gemacht. Die Behandlung des vorliegenden Bestandes oder besser der vorliegenden Registraturschicht im Archiv ist gekennzeichnet durch möglichst geringe Veränderung der vorarchivischen Ordnung. Kiewning verzeichnete 1900-1904 die Akten, die ihm in der erhaltenen Registraturordnung übergeben waren, indem er das alte Ordnungschema beließ, die Signaturen nicht veränderte, die Aktentitel nur geringfügig änderte - es entfielen weitgehend Formulierungen wie "Acta betreffend" - und die Laufzeiten komplettierte. Größere Kassationen wurden auch nicht mehr durchgeführt. Der Arbeitsaufwand, sieht man einmal von der handschriftlichen Arbeit ab, war also denkbar gering. Dabei birgt der Bestand in sich ein Problem, das bereits Kiewning hätte auffallen müssen, das späteren Benutzern des Bestandes oft Ärger bereitete und auch jetzt noch zu Überlegungen führt. Es handelt sich um das Problem der zeitlichen Abgrenzung des Bestandes sowohl vor 1813 wie auch gegenüber der 1919-1912 gebildeten neuen Registraturschicht. Die historische Entwicklung der Registratur macht deutlich, dass 1813 noch formierte Akten aus dem Repertorium von 1771 in großer Zahl vorhanden waren (die oft bis 1749, den Zeitpunkt des erwähnten Vorläufers, zurückreichen), die aus sachlichen wie traditionellen Gründen mit übernommen werden mussten und nur zum Teil fortgeführt wurden. Ein Großteil aber der Akten aus der Zeit von 1771-1812 gelangte ins Archiv, wurde dort aber nur zu einem sehr geringen Teil in das Knochsche Archivsystem eingegliedert und ist daher bis heute kaum erschlossen. Es ist daher erwogen worden, alle vor 1813 abgeschlossenen Akten dem Bestand L 77 zu entnehmen, sie in die Knochschen "Pertinenz"-Bestände einzugliedern und diese dann besser zu erschließen. Abgesehen vom großen Arbeitsaufwand spricht aber gegen diese puristische Trennung der Registraturschichten, dass die Knochschen Bestände eine Aktenführung, wie sie in den erhaltenen Akten zumeist vorliegt, nicht voraussetzen, was dazu führen musste, dass gewachsene Aktenzusammenhänge aufgelöst werden müssten. Umgekehrt wäre eine Eingliederung der Akten aus der Zeit von 1771-1812, soweit sie von Knoch oder seinen Nachfolgern noch nicht eingearbeitet sind, denkbar. Wichtig wäre wohl aber, dass auch die Knochschen Bestände neuverzeichnet und erschlossen würden, alsdann können die sachlichen Fragen leichter beantwortet werden, wenn auch die Übergänge zwischen den Registraturschichten weiter fließend sind. Ähnlich ärgerlich ist die Abgrenzung des Bestandes zu den jüngeren Schichten der Regierungsregistratur hin. Wohl bei der Reorganisation der Registratur 1910/1912 wurde die Zeit um 1878 als Schnittjahr festgelegt, doch sind Überschneidungen in beiden Registraturschichten selbstverständlich und unvermeidlich. Eine Abstellung dieses Missstandes wird nur durch eine repertorienmäßige Vereinigung aller Schichten der Regierungsregistratur seit 1813 zu erreichen sein, ein Fernziel, das bei der Neuverzeichnung aller Regierungsbestände (L 77, L 79 und L 80) im Auge behalten werden muss. Die Neuverzeichnung erfolgte nach den heute üblichen Regeln zur Titelaufnahme, wobei, im Gegensatz zur Zeit um die Jahrhundertwende, nun zahlreiche Änderungen der Aktentitel erforderlich waren. Entweder entsprachen die alten Registraturtitel nicht dem Inhalt oder sie waren unverständlich oder gebrauchten eine stärkere Konkretisierung. Auch bei den Laufzeiten ergaben sich gelegentlich Veränderungen, da Abschriften älterer Vorgänge entweder neu erfasst oder als solche gekennzeichnet wurden, so dass die oft weit zurückliegenden Laufzeiten der Akten sich verkürzen. Ähnlich wurde mit der Verdeutlichung von Nachakten verfahren, so dass sich einige Überschneidungen der Registraturschichten nur als fiktiv erwiesen. Eine stärkere Erschließung, vor allem personalbezogener Sammelakten, konnte nicht erfolgen. Solch eine Arbeit muß Spezialverzeichnissen vorbehalten bleiben, wie ja auch jetzt noch die alten Verzeichnisse "Grundstücksverkäufe" ihre Gültigkeit besitzen und eine bessere Nutzung dieser Serien ermöglichen. Bei der Neuklassifikation wurde die Grundkonzeption der ersten beiden Teile der Scherfschen Systematik beibehalten, nur musste der 3. Teil, der 1813 nur aus organisatorischen Gründen nicht in der zentralen Registratur lag, endlich in die Systematik einbezogen werden. Es wäre wünschenswert gewesen, auch die Militärregistratur einzubeziehen, da aber die eigene Bestandssignatur einen Zwang ausübt, kann die Verzahnung mit den Militärversorgungsakten (Abschnitt F [VERA-Gliederung: 6.]) erst bei einer Gesamtverzeichnung aller Regierungsakten erfolgen. Die Akten der 1813 auch getrennten Lehnkammer (L 6) werden schwerlich je in ein Gesamtverzeichnis einbezogen werden können, da sie die Registraturschichten von 1813/1878/1912 nicht kennen. Es wurde trotz aller Widrigkeiten versucht, eine dem Bestand - der Registratur-schicht - angepasste Systematik zu finden, ohne dem Gesamtverzeichnis aller Regierungsakten von 1813-1947 vorwegzugreifen, da dieses sich wohl nach der Gliederung der jüngsten Bestände wird richten müssen. [Detmold, 1976 gez. Sagebiel] Die Verzeichnung des Bestandes L 77 A erfolgte in den Jahren 1974-1976 durch Staatsarchivdirektor Dr. Martin D. Sagebiel, 2009 die Retrokonversion des maschinenschriftlichen Findbuchs durch einen externen Dienstleister und 2011 der Import nach VERA. Bei der Endkontrolle des VERA-Findbuchs wurden noch einige Unstimmigkeiten bereinigt (v.a. Schreibfehler, die scheinbar zur Vergabe doppelter Signaturen geführt hatten, gelegentlich falsche Laufzeiten). Hinweise, die bisher zwischen den Verzeichnungseinheiten im laufenden Findbuchtext standen, finden sich nun als "Bemerkung" unter der Überschrift des jeweiligen Klassifikationspunkts. Die Hinweise auf andere Gliederungspunkte ("siehe auch E.4.d") wurden der VERA-Klassifikation angepasst ("5.4.4."). Die bis 1979/80 noch benutzten alten Findbücher sind im Bestand D 79 Alte Findbücher als Nr. 437-439 eingeordnet. Detmold, im April 2011 gez. Arno Schwinger In diesem Bestand befindet sich eine der dichtesten Überlieferungen der Wanderarbeit weltweit, insbesondere der lippischen Ziegler. Das Internationale Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam (IISG) erforscht seit vielen Jahren diese Form der Arbeitmigration. Nun werden sowohl die Forschungsergebnisse von Prof. Dr. Jan Lucassen und Piet Lourens als auch digiatlisierte Archivalien aus diesem Bestand, v.a. Ziegelbotenliste, sowie quellenkundliche Hinweise zu L 77 A, L 79 und den für die Zieglerforschung auch relevanten Personenstandsunterlagen in einem Internetportal präsentiert: Internationales Institut für Sozialgeschichte . Dort können in einer Datenbank auch einzelne Ziegler ermittelt werden.

              Kriegsministerium: Zentral-Abteilung (Bestand)
              Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 1/3 · Bestand · 1817 - 1819, 1846 - 1921
              Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)
              1. Zur Geschichte der Zentral-Abteilung: Die Neuorganisation des württembergischen Militärwesens, die als Folge der Militärkonvention vom 21. /25. 11. 1870 seit Juli 1871 mit Hilfe preußischer Offiziere und Militärbeamten unternommen wurde, erstreckte sich auch auf das Kriegsministerium. In Anlehnung an eine frühere, allerdings nur intern gültige Einteilung und in Analogie zur Geschäftseinteilung des preußischen Kriegsministeriums wurde es im August 1871 in das Centralbureau, die Militär-Abteilung (mit drei Sektionen) und die Ökonomie-Abteilung (mit fünf Sektionen) gegliedert; eine "provisorische", tatsächlich aber lange Jahre gültige "Geschäftseinteilung legte gleichzeitig die Kompetenzen dieser Abteilungen, neben die später weitere Abteilungen traten, fest. Das Centralbureau (abgekürzt: CB. ), das vor 1871 in der Kanzleidirektion einen Vorläufer besaß, unterstand einem Chef, der bis zum Ende des ersten Weltkriegs - zugleich Adjutant des Kriegsministers war (vgl. die ohne eingehenderes Quellenstudium erarbeiteten Listen der Kriegsminister bzw. Abteilungschefs in Anhang I bzw. II S. XXV ff. ) In sein Ressort fielen nach der erwähnten Geschäftseinteilung folgende Aufgaben: 1. die persönlichen Angelegenheiten der Offiziere, Ärzte und Beamten, 2. die ehrengerichtlichen und militär-politischen Angelegenheiten, 3. die Ordens- und Dienstauszeichnungs-Angelegenheiten, 4. die Staats-Ministerial-Sachen, 5. Vorlage derjenigen Angelegenheiten, über welche der Kriegsminister selbst die Entscheidung zu treffen beabsichtigt, 6. persönliche Correspondenz des Ministers, 7. Redaktion des Armeeverordnungsblatts, 8. Angelegenheiten der Tagespresse. Außerdem unterstanden dem Centralbureau von Anfang an die Kanzlei, die Bibliothek und die Druckerei des Kriegsministeriums. Manche der Aufgaben, die das Centralbureau nach der erstmals im Januar 1907 wieder herausgegebenen Geschäftseinteilung des Kriegsministeriums wahrzunehmen hatte (so die Verwaltung des Dienstgebäudes, der Dienstgeräte und der Bürokasse des Kriegsministeriums), dürften ihm stillschweigend zugewiesen worden sein, sei es von Anfang an, sei es allmählich als Folge der ursprünglichen Kompetenzen. Andere Kompetenzveränderungen, auf die hier im übrigen nicht vollständig eingegangen werden kann, fanden dagegen ihren Niederschlag in den Quellen. Wiederholt eingeschränkt wurden seit November 1871 die Kompetenzen des Centralbureaus für persönliche, ehrengerichtliche und Ordensangelegenheiten von Offizieren, Ärzten und Beamten, bis schließlich im April 1896 die Militär-Abteilung fast ganz dafür zuständig wurde. Ab November 1872 hatte der Chef des Centralbureaus die Unterlagen aller Abteilungen des Kriegsministeriums für den mündlichen Vortrag des Kriegsministers beim König zu sammeln. Als 1874-nach dem Vorbild Preußens die Führung von Personalbogen und von Stammlisten der Truppen eingeführt wurde, hatte das Centralbureau die ans Kriegsministerium gelangten Exemplare dieser Unterlagen zu verwahren und zu verwalten. Nachdem die dem Centralbureau unterstellte Kanzlei des Ministeriums faktisch schon lange für die sog. "alte Registratur" des Kriegsministeriums zuständig gewesen war, wurde die Sorge dafür dem Centralbureau im Januar 1885 offiziell übertragen. Weitere kleinere Aufgaben kamen in den Jahren nach der Jahrhundertwende hinzu:1902 begann das Centralbureau, eine Sammlung von Zeitungsausschnitten über militärische Angelegenheiten anzulegen, und seit April 1906 sammelte man hier Nachrufe und Todesanzeigen württembergischer Offiziere; schließlich wurde das Centralbureau, das am 1. 8. 1906 bzw. - It. MVBl. 1906, 8. 185 - am 12. 9. 1906 in "Zentral-Abteilung" (abgekürzt: Z. ) umbenannt wurde, im Januar 1907 durch die neue Geschäftseinteilung des Kriegsministeriums für Denkmäler-Angelegenheiten zuständig. Die Aufgaben der Zentral-Abteilung, die durch die neue Geschäftseinteilung im übrigen nur wenig verändert wurden, konnten demnach im Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg von 1907 S. 64- f. wie folgt umschrieben werden: "Von der Zentral-Abteilung, deren Chef zugleich Adjutant des Kriegsministers ist, wird die Verteilung des gesamten Einlaufs auf die Abteilungen, die Zuleitung von Entwürfen und Vorlagen an den Kriegsminister und die Abfertigung des Auslaufs bewerkstelligt. Die Zentral-Abteilung bearbeitet die Rang- und Stammlisten, die Patentierung der Offiziere und Sanitätsoffiziere, die Führung der Personalbogen, die Anträge auf Adelsverleihung und die Prüfung des Adelstandes, die bei Feierlichkeiten, Jubiläen, Hof- und Armeetrauer usw. zu treffenden Anordnungen, alle den Geschäftsgang und die Geschäftseinteilung des Kriegsministeriums betreffenden Angelegenheiten und endlich die Redaktion des sächlichen Teils des Militärverordnungsblatts". Im März 1907 erhielt die Zentral-Abteilung außerdem die Verwaltung der sog. "Denkschriften-Sammlung" übertragen, d. h. der von den einzelnen Abteilungen des Kriegsministeriums für Beratungen des Bundesrats, des Reichstags und des württembergischen Landtags vorbereiteten Stellungnahmen und Ausarbeitungen. Größere Bedeutung gewann die Errichtung des Kriegsarchivs im Januar 1907, das der Zentral-Abteilung unterstellt und, obwohl dafür eigenes Personal vorgesehen war, faktisch ganz von ihr verwaltet wurde. Einmal sollte das Kriegsarchiv das archivwürdige Schriftgut militärischer Provenienzen Württembergs sichern und gab damit der Zentral-Abteilung Veranlassung, sich auch mit Fragen der Kassation bzw. Erhaltung solchen Schriftguts zu befassen; zum andern entwickelte es sich im Weltkrieg 1914 - 1918 zu einer selbständigen Abteilungen die die Zentral-Abteilung im Januar 1916 die Zeitungsausschnitt-Sammlung und im November 1916 die Verwaltung der Bibliothek des Kriegsministeriums abgab. Während der Weltkrieg 1914 - 1918 sonst ohne größere Auswirkungen auf Organisation und Kompetenzen der Zentral-Abteilung blieb, änderte sich dies gegen und nach Ende des Kriegs. Neben der Zentral-Abteilung, die unmittelbares Organ des Kriegsministers war, schuf sich dieser im Juli 1918 eine weitere Stelle, die ihm unmittelbar unterstand, in organisatorischer Hinsicht aber bis Oktober 1918 der Zentral-Abteilung zugeteilt wurde. Sie wurde nach ihrem Leiter, Oberstleutnant Hummel, "Dienststelle H " benannt und erhielt vom Kriegsminister den Auftrag, "für mich alle Unterlagen, deren ich zum Verkehr mit den gesetzgebenden Körperschaften oder einzelnen Mitgliedern dieser bedarf, zu sammeln und zu sichten. Hiezu wendet sich H an die zuständigen Abteilungen des Kriegsministeriums oder an sonstige in Betracht kommende Dienststellen usw. unmittelbar". Am 7"10. 1918 wurde sie von der Zentral-Abteilung ganz gelöst und unter der Bezeichnung "Ministerialabteilung"(abgekürzt: M) verselbständigt. Wie die ursprünglich in Aussicht genommene Bezeichnung "Presse- und Geheim-Abteilung" (abgekürzt: P. G. ) andeutet, war sie vor allem mit Fragen der "Aufklärung" der Zivilbevölkerung, der Kriegspropaganda, der Presse, der Zensur und der Bekämpfung von Gerüchten befasst. Bereits im Januar 1919 ging die Ministerialabteilung im Kriegsarchiv auf. Die Einrichtung und Verselbständigung der Ministerialabteilung berührten die Organisation und Aufgaben der Zentral-Abteilung offensichtlich ebenso wenig wie deren Umbenennung in "Hauptbüro" (abgekürzt: H. ) zwischen dem 18. und 25. 11. 1918 und die Wirren, denen nach der Novemberrevolution 1918 auch das Kriegsministerium ausgesetzt war. Dagegen wurden sie durch die Reorganisation, die der Kriegsminister Herrmann am 14. 3. 1919 verfügte, einschneidend verändert. Dabei wurde das Hauptbüro aufgelöst und an seiner Stelle errichtet: 1. das Ministerialbüro (MB), 2. die Hauptkanzlei (HK), 3. die Druckvorschriftenverwaltung (Dv) und die Bürokasse (BK), 4. die Hauptregistratur (HR). Während sich die Aufgaben der drei zuletzt genannten Abteilungen, die dem Stellvertreter des Kriegsministers, Hauptmann (seit 15. 3. 1919: Unterstaatssekretär) Krais, unterstellt wurden, im wesentlichen aus ihren Bezeichnungen ergeben, war das dem Kriegsminister unmittelbar unterstellte Ministerialbüro beauftragt mit der Auszeichnung des gesamten Eingangs, mit der Erledigung von Sonderaufträgen und der persönlichen Korrespondenz des Kriegsministers und mit der Anmeldung bzw. Abfertigung von Besuchern des Ministers. Ganz abgegeben wurde die Bearbeitung von Angelegenheiten der Nationalversammlung und des württembergischen Landtags, für die nun statt dem bisherigen Hauptbüro die im Februar 1919 neugeschaffene "Aufklärungs- und Pressestelle des Kriegsministeriums" zuständig wurde. Nach dem Rücktritt des Kriegsministers Herrmann (am 28. 6. 1919) und seines Stellvertreters Krais, die vor allem durch militärische Kreise vielfach und heftig angefeindet worden waren, wurde diese Aufteilung schon am 7*7. 1919 wieder rückgängig gemacht: das Ministerialbüro wurde aufgelöst und sein Personal zu der aus den anderen Abteilungen (HK, HR, BK) wieder neu gebildeten "Zentral-Abteilung" (abgekürzt: Z. ) übernommen, deren Kompetenzen nicht näher beschrieben wurden, die aber im wesentlichen die bisherigen Aufgaben dieser Abteilungen erhalten haben dürfte. Daran scheint sich nichts geändert zu haben, als das württembergische Kriegsministerium vom 28. 8. 1919 bis zum 30. 9. 1919 die Aufgaben und die Bezeichnung einer "Reichswehrbefehlsstelle Württemberg" hatte, ab 1. 10. 1919 zum "Abwicklungsamt des früheren württembergischen Kriegsministeriums" umgewandelt und als solches zusammen mit dem "Abwicklungsamt des früheren XIII. A. K. " zum "Heersabwicklungsamt Württemberg" vereinigt wurde. Mit der Reorganisation war eine Änderung des Dienstsitzes verbunden. Dieser befand sich ursprünglich im Gebäude des Kriegsministeriums, Charlottenstr. 6, dann seit Juni 1914- im neuen Dienstgebäude des Kriegsministeriums, Olgastr. 13; im Oktober 1919 wurde das Abwicklungsamt des Kriegsministeriums in das Dienstgebäude des früheren Kommandierenden Generals, Kriegsbergstr. 32, verlegt, von wo die Zentral-Abteilung bzw. die Abteilung K (siehe unten) im Zusammenhang mit der Umorganisation des Heeresabwicklungsamtes Württemberg wohl im September 1920 in das ehemalige Neben-Artilleriedepot in der Gutenbergstr. 111 übersiedelte. Soweit es die Quellen erkennen lassen, überstand die Zentral-Abteilung diese äußeren Veränderungen im wesentlichen unverändert "allerdings verlor sie als Folge der Heeresabwicklung, insbesondere auch der Reorganisation von Oktober 1919, zunehmend an Aufgaben. Zusammen mit den Abteilungen A, R, W, ZV, Auskunft und Kr. A. des Abwicklungsamtes des früheren württembergischen Kriegsministeriums wurde sie daher im August 1920 zur Abteilung K (d. h. Kriegsministerium) des Heeresabwicklungsamtes Württemberg vereinigt. Organisationsänderungen im folgenden Monat reduzierten diese Abteilung K jedoch weiter, so dass sie ab 1. 10. 1920 im wesentlichen wieder aus der früheren Zentral-Abteilung bestand. Allerdings oblagen ihr als Aufgaben nun nur noch die Bearbeitung der "noch anfallenden Resteingänge des ehemaligen Kriegsministeriums", die Weiterleitung derselben an die nunmehr zuständigen Stellen, außerdem Unterstützungsgesuche und sämtliche Angestelltenangelegenheiten des Heeresabwicklungsamtes Württemberg". Zudem war ihr die Unterabteilung W (Waffenabteilung) unterstellt, während die Bürokasse ab 20. 9. "1920 an die Kasse des Heeresabwicklungsamtes Württemberg abgegeben und das im August bzw. Oktober 1920 mit der Abteilung K vereinigte Kriegsarchiv im Dezember 1920 der Reichsarchivzweigstelle Stuttgart angegliedert wurde. Mit der Auflösung des Heeresabwicklungsamtes Württemberg auf 31. 3. 1921 fand schließlich auch die Abteilung K ihr Ende. 2. Zur Geschichte und Ordnung des Bestandes: Bei der Umgestaltung des Kriegsministeriums seit Juli 1871 wurde dessen Kanzlei unter Mithilfe eines Registrators aus dem preußischen Kriegsministerium bis November 1871 auf die neuen Verhältnisse umgestellt. Dabei wurden die bisher kurrenten Akten bis auf einige Faszikel, die sich auch im vorliegenden Bestand finden (Büschel 4, 6-9, 16, 17, 66 - 68, 88, 118, 475), geschlossen; die einzelnen Abteilungen des Kriegsministeriums erhielten neue, systematische Aktenpläne mit zugehörigen Repertorien", und wie bei den Truppen und der übrigen Militärverwaltung wurde statt der bisherigen losen Aktenablage die sonst in Württemberg nicht übliche preußische Aktenheftung eingeführt. § 4 der Organisationsbestimmungen des Kriegsministeriums vom 16. 8. 1871 bestimmte: "Die Registratur des Kriegsministeriums ist zwar eine einheitliche, doch ist dieselbe so zu formieren, daß jede Abteilung ihre eigenen Akten hat und derselben für die Journalführung, für das Herbeischaffen der Vorgänge, Gompletierung der Akten etc. 1 Registraturbeamter zur Disposition steht". Für die Zentral-Abtei-lung wie für die anderen Abteilungen des Ministeriums hatte dies zur Folge, daß beim Zuwachs von Kompetenzen der Aktenplan der Abteilung durch neu angelegte oder von anderen Abteilungen übernommene und entsprechend umsignierte Akten ergänzt wurde, während der Verlust von Kompetenzen die Abgabe von Akten an andere Abteilungen nach sich zog. Dementsprechend gelangte der Großteil der Akten der Zen-tral-Abteilung betr. persönliche, ehrengerichtliche und Ordensangelegenheiten von Offizieren, Militärärzten und Beamten vor allem in die Registratur der Militär-Abteilung (heute Bestand M 1/4 und von dort z. T. in die Registratur der 1917 neu gebildeten Abteilung für persönliche Angelegenheiten (heute Bestand M 1/5), während reine Personalakten heute in den Beständen M 430/1(Personalakten I), M 430/2 (Personalakten II) und M 430/5 (Personalakten V) zu finden sind. Eine besondere Gruppe innerhalb der Abteilungsregistratur bildeten die vom Chef der Zentral-Abteilung als Adjutant des Kriegsministers verwahrten Akten. Sie waren meist durch den Zusatz"A" (=Adjutantur) oder"Secret" gekennzeichnet und umfassten vorwiegend Geheim- und Personalakte sog. "Offizier-Registratur"). Zu ihnen gehörten die Geheimakten Büschel 47, 199 und 469, die mit "A" bezeichneten Büschel 172, 173, 189-191, 193-196, 199, 200, 202, 203, 207-458, 468 und 469 des vorliegenden Bestandes sowie der ganze Bestand M 1/2 (Sonderakten des Kriegsministers und seines Adjutanten), dessen Bildung und Abtrennung vom übrigen Schriftgut der Zentral-Abteilung wohl hauptsächlich auf das Heeresarchiv Stuttgart zurückgeht. Waren die Akten im wesentlichen dem systematischen Aktenplan der Zentral-Abteilung eingeordnet, so gab es daneben Sonderregistraturen und besondere Aktengruppen der Zentral-Abteilung, die diesem Plan nicht eingefügt waren. Dazu gehörten an erster Stelle die Allerhöchsten Ordres, durch die über die vom Kriegsminister dem König vorgetragenen Gesuchslisten (Büschel 209-458) entschieden wurde; sie wurden vom 1. 1. 1873 an in einer besonderen Registratur verwahrt und bilden heute den Bestand M 1/1(Allerhöchste Ordres) . Ebenfalls als Sonderregistratur wurden die für das Kriegsministerium bestimmten Exemplare der 1874 eingeführten Personalbogen von Offizieren, Militärärzten und Militärbeamten aufbewahrt; sie sind heute - zusammen mit oben erwähnten Personalakten - den Beständen M 430/1, M 430/2 M 430/3 und 430/5 eingeordnet. Außerdem waren dem systematischen Aktenplan nicht eingegliedert die ebenfalls 1874 einführten Stammlisten der Truppenteile (heute im Bestand M 1/11) sowie die Sammlungen der Zeitungsausschnitte (heute im Bestand M 730), der sog. Nekrologe (heute Bestand M 744) und der sog. Denkschriften (heute im Bestand M 731). Schließlich wurden als besondere Gruppen auch die sog. "Kriegsakten" behandelt, d. h. jene Akten, die während des Weltkriegs 1914 - 1918 neben den übrigen, fortgeführten Registraturakten erwuchsen und die speziell Angelegenheiten der Kriegsführung und ihrer Auswirkungen auf die Heimat betreffen; sie sind nur zum kleineren Teil erhalten und überdies z. T. im Bestand M 1/11 (Kriegsarchiv). Sehr wahrscheinlich bei der Zentral-Abteilung wurden die zwei Kriegsstammrollen mit zugehörigen Namensverzeichnissen geführt, die heute dem Bestand M 457 (Kriegsstammrollen des Kriegsministeriums, Höchster Kommandobehörden usw. ) eingeordnet sind. Bis zum Kriegsausbruch im August 1914 hatte die Registratur, von den Auswirkungen der verschiedenen Kompetenzänderungen abgesehen, im wesentlichen so bestanden, wie sie 1871 eingerichtet worden war. Dagegen begannen mit Kriegsausbruch Veränderungen, die sich besonders gegen und nach Ende des Kriegs verstärkten und schließlich zur völligen Umgestaltung der Registratur führten. Bereits im August 1914-wurde ein neues, zusätzliches Kriegs-Geschäftstagebuch begonnen, neben dem bis November 1914- noch das bisherige weiterlief und das danach zum alleinigen Journal der Abteilung wurde. Gleichzeitig begann die Anlage der sog. Kriegsakten, die keine Signaturen mehr enthielten, sondern in den Geschäftstagebüchern nur mit abgekürztem Aktentitel gekennzeichnet wurden. Begann damit die Auflösung der Einheitlichkeit und der inneren und äußeren Ordnung der Registratur, so verstärkte sich die Entwicklung gegen und nach Kriegsende. Sie wurde begünstigt durch die Vermehrung des Geschäftsanfalls, durch die zunehmende Fluktuation des immer weniger geschulten Kanzleipersonals, durch die nachlassende Papierqualität , durch den Verzicht auf die Aktenheftung, eventuell durch den zweimaligen Umzug der Dienststelle nach Kriegsende und vor allem durch die wiederholten Organisationsänderungen. Letztere begannen mit der Errichtung der Dienststelle H, die seit ihrer Verselbständigung als "Ministerialabteilung" im Oktober 1918 sich von der Registratur der Zentral-Abteilung trennte, ein eigenes Journal anlegte, ihre Akten in Schnellheftern ablegte und diese Akten nicht mehr systematisch, sondern nur noch numerisch ordnete und entsprechend signierte. Hinzu kam, dass bei der Umbenennung der Zentral-Abteilung in "Hauptbüro" ein Teil der bisherigen Akten nicht mehr weitergeführt und dafür neue Akten angelegt wurden. Dies wiederholte sich verstärkt im März 1919, als das Hauptbüro in die Abteilungen Ministerialbüro, Hauptkanzlei, Druckvorschriftenverwaltung und Bürokasse sowie Hauptregistratur aufgeteilt wurde. Wiederum wurde nun ein Teil der bisherigen Akten nicht mehr fortgeführt. Andere Teile der Registratur wuchsen dagegen weiter bei der Hauptkanzlei und der Hauptregistratur, deren Akten anscheinend gemeinsam geführt wurden, und beim Ministerialbüro. Wie die Hauptkanzlei und die Hauptregistratur legte dieses Büro außerdem neue Akten an, die ohne System in nur numerischer Folge Signaturen erhielten. Ganz entsprechend wurde bei der Wiedervereinigung dieser Abteilungen zur Zentral-Abteilung im Juli 1919, bei der Umbildung des Kriegsministeriums zum Abwicklungsamt des früheren Kriegsministeriums im Oktober 1919 und bei der Bildung der Abteilung K des Heeresabwicklungsamtes Württemberg im Oktober 1920 verfahren. Dass man sich in der Registratur zurechtfand, obwohl diese immer unübersichtlicher wurde, hatte man sicher auch dem Umstand zu verdanken, dass mit fortschreitender Abwicklung des württembergischen Heeres ältere Akten immer weniger benötigt und der Geschäftsanfall immer kleiner wurden. Als das Heeresabwicklungsamt Württemberg auf 31. 3. 1921 ganz aufgelöst wurde, kam die ganze Registratur der Zentral-Abteilung bzw. ihrer Nachfolge-Dienststellen wohl sofort in die im selben Dienstgebäude untergebrachte Reichsarchivzweigstelle Stuttgart, mit deren übrigen Beständen sie 1937 ins Heeresarchiv Stuttgart und 194-5 ins Hauptstaatsarchiv Stuttgart übernommen wurde. In seiner heutigen Gestalt umfasst der Bestand M 1/3 Schriftgut, das beim Centralbureau und seinen Nachfolge-Dienststellen einschließlich der Abteilung K des Heeresabwicklungsamtes Württemberg erwachsen ist. Zwar hätte man sinnvollerweise die Akten dieser Abteilung K auch dem Bestand M 390 (Heeresabwicklungsamt Württemberg) zuweisen können; analog zu den Beständen der anderen Abteilungen des Kriegsministeriums, die ebenfalls beim Heeresabwicklungsamt Württemberg weitergeführte Akten enthalten, wurden sie jedoch beim vorliegenden Bestand gelassen. Der Bestand M 1/3 enthält jedoch nicht alles bei der Zentral-Abteilung erwachsene Schriftgut. Abgesehen davon, dass manches in andere, oben genannte M-Bestände gelangt ist und dort nun belassen wurde, wurden in früheren Jahren z. T. wohl umfangreiche Kassationen vorgenommen. Hervorzuheben ist der Verlust der Geschäftstagebücher aus der Zeit vor 1910, die zu unbekanntem Zeitpunkt kassiert wurden. Nachdem die Wirren der Novemberrevolution 1918 für die Zentral-Abteilung anscheinend ohne Schriftgutverluste vorübergegangen waren, wurde wohl der größere Teil der sog. Kriegsakten im September 1919 an die Garnisonverwaltung Stuttgart abgegeben und dort vermutlich vernichtet. Kassationen größeren Umfangs, über die Büschel 107 des Bestandes (mit Angabe der jeweiligen Aktensignaturen) Aufschluss gibt, nahm - wahrscheinlich 1932 - die -Reichsarchivzweigstelle Stuttgart bei der Verzeichnung des Bestandes vor; dabei gingen einige Akten verloren, die man heute als archivwürdig erhalten würde. Einige wertlose Akten - vor allem Kassenunterlagen der Bürokasse (0, 5 lfd. m) - wurden bei der jetzigen Verzeichnung kassiert. Nach dem Provenienzprinzip wurden jetzt auch einige Faszikel, die bisher Teil des Bestandes bildeten, den Beständen M 1/4 und M 660 (Nachlass des Kriegsministers v. Marchtaler) eingeordnet; dem Bestand M 390 wurden solche Akten zugewiesen, die nicht bei der Zentral-Abteilung bzw. der Abteilung K dieser Behörde erwachsen sind. Wider besseres Wissen hatte das Heeresarchiv Stuttgart dem Bestand als Anhang 50 Bücher angefügt, die es 1938 aus der sog. Kriegssammlung der ehemaligen Hofbibliothek Stuttgart erhalten hatte. Diese Bücher waren während des Weltkriegs 1914--1918 veröffentlicht, unter Zensur gestellt und in ihrer übrigen Auflage wohl vernichtet worden. Da die einschlägigen Akten, zu denen sie als Anlagen gehören, im Bestand M 77/1 (Stellvertretendes Generalkommando XIII. A. K. ) verwahrt werden, wurden sie nun zu diesem Bestand genommen; ihr Verzeichnis, das dem bisher gültigen Repertorium des vorliegenden Bestandes eingeheftet war, wurde dem Repertorium M 77/1 eingefügt. Umgekehrt enthält der Bestand M 1/3 jetzt einige Archivalien, die bisher in anderen Beständen verwahrt wurden. Übernommen wurden aus dem Bestand E 271 (Kriegsministerium) die Büschel 90, 102, 104, 110, 176, 586 - 589 und 591, aus dem Bestand E 279 (Registraturbücher der obersten Militärbehörden) die Bände 25, 26 und 94-, aus dem Bestand M 4-00/2 (Heeresarchiv Stuttgart - Abteilung Zentralnachweisamt) Büschel 204, aus dem Bestand M 430/2 Büschel 512 sowie aus dem unsignierten Bestand "Aufbau und Organisation" Büschel 109 des vorliegenden Bestandes. Zu unbekannter Zeit, aber vermutlich bald nach ihrer Übernahme ins Archiv wurden die Akten der Zentral-Abteilung in der Reichsarchivzweigstelle Stuttgart verzeichnet. Dabei griff man zurück auf ein wohl nach Kriegsausbruch in der Zentral-Abteilung angefertigtes summarisches Verzeichnis der in der systematischen Sachaktenregistratur vorhandenen Akten, die man nicht ganz zutreffend als "Friedensakten" bezeichnete. Dieses Verzeichnis (Büschel 107) führt die Akten in der Folge ihrer Signaturen und mit Kurztiteln auf und ist vollständiger als ein ähnliches, beim Abwicklungsamt des früheren Kriegsministeriums entstandenes Verzeichnis (Büschel 55). Das Verzeichnis der Friedensakten (Büschel 107) ergänzte man in der Reichsarchivzweigstelle zunächst durch ebenso summarische Verzeichnisse der Geschäftstagebücher und der Akten der Ministerialabteilung, des Ministerialbüros und der Bürokasse. Erst später, wahrscheinlich 1932, fügte man Angaben über die Laufzeit, über durchgeführte Kassationen und über die erst jetzt eingeführte Paketzählung hinzu und schrieb das derart überarbeitete Findmittel 1932 ins reine. Obwohl dieses durch spätere Nachträge ergänzte Repertorium wenig befriedigen konnte, war es bis jetzt in Gebrauch. Bei der jetzigen Neuverzeichnung und Ordnung des Bestandes M 1/3 wurde versucht, den in der Aktenbildung sich widerspiegelnden zahlreichen Organisationsänderungen gerecht zu werden. Den größten Teil des Bestandes machen die von 1871 bis 1918 erwachsenen Akten aus. Sie sind nach den Signaturen des alten, systematischen Aktenplans geordnet, der allerdings noch nicht wiedergefunden, sondern nur anhand eben dieser Signaturen rekonstruiert werden konnte. Diesem Plan sind - mit Ausnahme der Geschäftstagebücher und der sog. Kriegsakten - an passender Stelle auch mehrere unsignierte Stücke eingeordnet worden. In einzelnen, durch Verweise gekennzeichneten lallen waren Korrekturen des Plans nötig. Verwiesen wird an den entsprechenden Stellen des Aktenplans auch auf Akten, die nach November 1918 beim Hauptbüro oder einer anderen Nachfolge-Dienststelle der Zentral-Abteilung weitergeführt wurden und deshalb einer anderen Aktengruppe des vorliegenden Bestandes zugewiesen werden mussten, sowie auf Akten der Zentral-Abteilung, die in den Beständen M 1/4, M 1/5 und M 390 verwahrt werden. Dagegen kann auf das Schriftgut der Zentral-Abteilung in den bereits oben genannten Beständen M 1/1, M 1/2, M 1/11, M 430/1, M 430/2, M 430/3, M 430/5, M 457, M 730 und M 731 hier nur generell hingewiesen werden. Wegen der wenig klaren Trennung der Registraturen wäre eine Scheidung der Akten, die nach Oktober 1918, März 1919, Juli 1919, Oktober 1919 bzw. Oktober 1920 bei den Abteilungen Hauptbüro, Ministerialbüro, Hauptkanzlei, Hauptregistratur, Zentral-Abteilung und Abteilung K erwachsen sind, nur sehr unvollkommen möglich und für die Benutzung des Repertoriums wenig gewinnbringend gewesen. Dieses Schriftgut konnte daher nur in zwei, durch die Behördengeschichte gerechtfertigte Gruppen geschieden werden, die, soweit nötig, durch Verweise miteinander verzahnt sind: in Akten, die bis Oktober 1919 kurrent waren, und in Akten, die nach diesem Datum weitergeführt oder neu angelegt wurden; soweit möglich, wurde der ersten Gruppe die Aktenordnung des Ministerialbüros zugrundegelegt, während das Gliederungsschema der zweiten Gruppe ganz neu zu erarbeiten war. Eigene Gruppen bilden die Akten der Bürokasse und der Ministerialabteilung, die der Zentral-Abteilung bloß angegliedert waren oder als selbständige Abteilungen sich von ihr abgetrennt haben; diese Akten standen mit der Registratur der Zentral-Abteilung nicht oder nur lose in Verbindung. Keiner dieser Aktengruppen ließen sich die Handakten von Offizieren und Beamten der Zentral-Abteilung einordnen; sie wurden deshalb zu einer eigenen Aktengruppe zusammengefasst. Bis Ende 1918 sind alle Akten des Bestandes in der Regel in der Registratur der Zentral-Abteilung erwachsen. Provenienzangaben waren bei den Titelaufnahmen daher nur bei solchen Akten nötig, die von dieser Regel abweichen und die nach Oktober/November 1918 erwachsen sind; soweit nichts anderes angegeben ist, kommen dabei bis zur Bildung der Reichswehrbefehlsstelle Württemberg im August 1919 als Provenienzen nur Abteilungen des Kriegsministeriums in Betracht. Der Bestand wurde - nach Vorarbeiten des Vertragsangestellten Westenfelder - im Sommer 1971 verzeichnet von Oberstaatsarchivrat Dr. Fischer; erst seit Frühjahr 1975 war es ihm jedoch möglich, die Titelaufnahmen zu überarbeiten und das Repertorium fertigzustellen. Der Bestand umfasst 27 Bände (1 lfd. m) und 602 Büschel (13 lfd. m). Stuttgart, im September 1975 Fischer 3. Anhang I: Kriegsminister bzw. Leiter des Kriegsministeriums und seines Abwicklungsamtes nach 1870: 23.3.1870 - 13.9-1874 Albert v. Suckow, General der Infanterie, Kriegsminister (23-3.1870 Chef des Kriegsdepartements; 19.7.1870 Kriegsminister) 13.9.1874 - 22.7.1883 Theodor v. Wundt, Generalleutnant , Kriegsminister (13.9.1874 mit Führung des Kriegsministeriums beauftragt; 5.3.1875 Departements-Chef; 14.6.1879 Kriegsminister) 28.7.1883 - 10.5.1892 Gustav v. Steinheil, General der Infanterie"Kriegsminister (28.7-1883 Departements-Chef; 28.2.1885 Kriegsminister) 10.5.1892 - 13.4.1901 Max Freiherr Schott v. Schottenstein, General der Infanterie, Kriegsminister 13.4.1901 - 10.6.1906 Albert v. Schnürlen, General der Infanterie, Kriegsminister 10.3.1906 - 8.11.1918 Otto v. Marchtaler, Generaloberst, Kriegsminister 9.11.1918 - 15.11.1918 Schreiner, Offizierstellvertreter, Leiter des Kriegswesens 16.11.1918 - 14.1.1919 Ulrich Fischer, Vizefeldwebel, Leiter des Kriegswesens 15.1.1919 - 28.6.1919 Immanuel Herrmann, Leutnant der Landwehr II und Professor an der Technischen Hochschule Stuttgart, Kriegsminister 30.6.1919 - 28.8.1919 Erich Wöllwarth, Oberstleutnant, mit Führung der Geschäfte des Kriegsministeriums beauftragt 28.8.1919 - 30.9.1919 Erich Wöllwarth, Oberstleutnant, Chef der Reichswehrbefehlsstelle 1.10.1919 - 31.3.1921 Erich Scupin, Major, Chef des Abwicklungsamtes des früheren württembergischen Kriegsministeriums bzw.(seit 1.10.1920) der Abteilung K des Heeresabwicklungsamtes Württemberg 4. Anhang; II: Chefs der Zentral-Abteilung: 28.3.1870 - 30.12.1872 Gustav v. Steinheil, Major 30.12.1872 - 25.9-1874 Reinhard v. Fischer, Hauptmann 23c 9.1874 - 26.9.1879 Karl Freiherr v. Reitzenstein, Oberleutnant bzw. Rittmeister 30.9.1879 - 9.10.1899 Paul v. Bilfinger, Hauptmann bzw. Major 9.10.1889 - 19.3.1896 Albert v. Funk, Major bzw. Oberstleutnant 19.3.1896 - 24.2.1899 Gustav v. Steinhardt, Hauptmann 24.2.1899 - 18.7.1902 Heinrich v. Maur, Hauptmann 18.7.1902 - 18.8.1903 Ernst v. Schroeder, Hauptmann 18.8.1903 - 19.11.1909 Hermann v. Haldenwang, Hauptmann bzw. Major 19.11.1909 - 21.4.1911 Max Holland, Hauptmann bzw. Major 21c 4.1911 - 25.2.1914 Richard v. Haldenwang, Major 22.4.1914 - 28.3.1915 Wilhelm Freiherr v. Neurath, Hauptmann bzw. Major 28.3.1913 - 10.6.1918 August Graf v. Reischach, Major 11.6.1918 - 27.3.1919 Erwin Tritschler, Major 5. Besondere Vorbemerkung für Klassifikationspunkt D: Die Zentralabteilung des Kriegsministeriums führte neben ihrer Hauptregistratur noch eine Reihe von Sonderregistraturen und Sammlungen. Hierzu zählten die Allerhöchsten königlichen Ordres und die Sonderakten des Kriegsministers und seines Adjutanten, also die heutigen Bestände M 1/1 und M 1/2, sodann die Ranglisten und die Personalbögen der Offiziere, seit 1906 eine Sammlung von Nekrologen, die 1874 angelegten Stammlisten der Truppenteile, die allgemeine Druckvorschriftensammlung, die seit 1902 geführte Zeitungsausschnittsammlung und die 1907 angelegte Denkschriftensammlung. Die Reichsarchivzweigstelle bzw. das Heeresarchiv vereinigte die Personalunterlagen mit anderem, vergleichbarem Material zu den heutigen Beständen M 430 - M 433 und führte die Nekrologe, heute Bestand M 744, und die Druckvorschriften, heute Bestand M 635/1, als archivische Sammlungen weiter. Nur die in sich geschlossenen bzw. wieder hergestellten Reihen der Stammlisten, Denkschriften und Zeitungsausschnitte ließen sich provenienzgerecht beim Bestand der Zentralabteilung eingliedern (1). Mit Erlass des Kriegsministeriums vom 24. April 1874 / Militärverordnungsblatt 24/1874 wurde die Führung von Stammlisten verbindlich eingeführt. Diese sollten jeweils "die ganze Periode des Truppenteils vom Stiftungsjahr an umfassen" und jährlich zum 1. November bezüglich "Garnison und Wechsel derselben, Ergänzung, Uniform und Bewaffnung, sowie deren Veränderungen, Stamm und Formationsveränderungen, Feldzüge und Schlachten, Auszeichnungen, Chefs, Kommandeure" ergänzt werden. Die Zentralabteilung des Ministeriums sammelte darauf eigene Aufschriebe, eingehende Meldungen, Drucksachen u. a. in für jeden Truppenteil getrennt angelegten Mappen, die, sorgfältig geführt, sich bald zu einem vorzüglichen Auskunftsmittel über die genannten Bereiche entwickelten, bis die Angaben 1912 abbrechen. Zu unbestimmter Zeit wurden die Stammlisten gebunden und dem späteren Bestand M 1/11 Kriegsarchiv zugewiesen, bei dessen Neuordnung 1985 sie wieder herausgelöst und hier eingefügt wurden. Auf Anordnung des Kriegsministeriums vom 9. März 1907 hatte die Abteilungen des Ministeriums solche militärischen Angelegenheiten, die eventuell im Bundesrat, im Reichstag oder im Landtag zur Sprache kommen konnten, aufzugreifen und entsprechende Ausarbeitungen zusammen mit einschlägigen Drucksachen, Zeitschriftenaufsätzen u. a. vorzulegen. Nach Abschluss der einzelnen Fälle verwahrte die Zentralabteilung diese sogenannten Denkschriften, um sie vierteljährlich der zuständigen Abteilungen zur Ergänzung auf den neuesten Stand wieder zuzusenden. Die Mappen waren nach dem Alphabet der Stichworte geordnet und dazuhin durchgezählt; 1911 wurden die Stichworte und die anschließende Nummerierung erneuert und in einem gedruckten Verzeichnis (siehe Anlage) zusammengestellt. Teilweise fanden in den Büscheln auch Vorgänge auf früheren Jahren Aufnahme, bis die Sammlung nach Kriegsausbruch 1914 nur noch in Einzelfällen fortgeführt und schließlich Anfang 1919 an die Abteilung Kriegsarchiv des Ministeriums abgegeben wurde. Nach 1911, vermutlich erst im Heeresarchiv, kam es mindestens zweimal zu Neuformierungen. Aber keine dieser Maßnahmen hat je den gesamten Bestand erfasst, wie er andererseits sich auch nicht vollständig erhalten hat bzw. ganz wiederherstellen lässt. Nachdem im Heeresarchiv eine Anzahl von Büscheln miteinander vermischt, andere hingegen getrennt und neu zusammengestellt worden sind, fehlen nunmehr von der Ordnung des Jahres 1911 die Nummern 15 (oder 16), 19, 26, 49, 51, 56, 79, 80, 93 und 113. 1939/50 vereinigte Regierungsinspektor Alfons Beiermeister das vorliegende Material mit weiteren allgemeinen gedruckten Denkschriften u. a., die bei Aktenausscheidungen angefallen waren, zum späteren Bestand M 730 "Denkschriften". Als dieser 1985 aufgelöst wurde, konnten die Denkschriften der Zentralabteilung wieder provenienzgerecht eingegliedert werden. Seit 1902 sammelte die Zentralabteilung für die Militärverwaltung wichtige Nachrichten aus mehreren, nach Haltung und Ausrichtung unterschiedlichen Tageszeitungen wie Berliner Tagblatt, Frankfurter Zeitung, Der Beobachter, Deutsches Volksblatt, Schwäbischer Merkur, Schwäbische Tagwacht, Stuttgarter Neues Tagblatt, Württemberger Zeitung u. a. Die Ausschnitte wurden ungefähr in chronologischer Folge in nachträglich gebundene Hefte eingeklebt und diesen meist noch eine detaillierte Inhaltsübersicht beigefügt. Nachdem die Sammeltätigkeit 1913 mit einem Sonderband zum Regierungsjubiläum Kaiser Wilhelms II. abgebrochen war, wurde sie bei Kriegsbeginn 1914 in wesentlich erweitertem Rahmen wieder aufgenommen: Neben Ausschnitten von im Staatsanzeiger veröffentlichten Behördenverfügungen standen nun zu Sachthemen wie "Kriegsschauplatz", "Parlament", "Kriegskrankenpflege" angelegte Serien. Zu Jahresbeginn 1916 wurde aber diese Sammlung an die Abteilung Kriegsarchiv des Ministeriums abgegeben und dann dort fortgeführt. Doch verblieb die hauptsächlich aus Parteizeitungen zusammengestellte Gruppe "Stellungnahmen der politischen Parteien zum Kriege", die ursprünglich ebenfalls ausgefolgt werden sollte, zunächst noch bei der Zentralabteilung, die überdies gegen Jahresende 1916 noch eine neue Gruppe "Auslassungen der Presse über die Zivildienstpflicht" eröffnete. Im Juli 1918 sollte die verbliebene sachthematische Sammlung - also ohne die erwähnten Ausschnitte von Behördenverfügungen - an die neugeschaffene "Dienststelle H", die spätere "Ministerialabteilung", abgekürzt M, des Ministeriums übergehen. Inwieweit dies erfolgt ist, muss offen bleiben, da die Sammlung in der bisherigen Form in keiner der beiden Abteilungen weiterbetrieben wurde. Im Heeresarchiv vereinigte Archivangestellter Oberst a. D. Kurt Hiller alle beim Kriegsministerium erwachsenen diesbezüglichen Unterlagen mit weiteren bis ins Jahr 1938 reichenden Zeitungen, Ausschnitten, Denkschriften u. a. zur "Zeitungsausschnittsammlung des Württembergischen Kriegsministeriums", dem späteren Bestand M 731, und legte darüber Bandrepertorium an, das allerdings um 1940 unvollendet blieb. Bei der Aufteilung dieses Bestandes 1985 wurden die Zeitungsausschnitte, die bei der Zentralabteilung ausgewählt und nicht, wie erwähnt, 1916 an das Kriegsarchiv abgegeben wurden, erneut beim Bestand der Zentralabteilung eingereiht. Bereits 1974 verzeichnete Werkvertragsangestellter Westerfelder die Stammlisten, im Frühjahr 1985 Archivangestellter Werner Urban die Denkschriften; dazuhin fertigte dieser das zugehörige Orts-, Personen- und Sachverzeichnis. Für die Zeitungsausschnitte wurden weitgehend die Titelaufnahmen des Findbuchs von 1940 übernommen, für das wiederum von Werner Urban zusammengestellte Orts-, Personen- und Sachverzeichnis außerdem das 1950 zum Bestand M 731 von Beiermeister angelegte Register mitbenutzt. Die Auswahl der in de Titelaufnahmen wie in Beiermeisters Register enthaltenen Stichworte ist begrenzt und könnte anhand der genannten Inhaltsübersichten zu den einzelnen Bänden ergänzt werden, solche, an sich wünschenswerte umfangreiche Erweiterung ist jedoch einstweilen zurückgestellt worden. Die Stammlisten, Denkschriften und Zeitungsausschnitte de Zentralabteilung des Kriegsministeriums umfassen nunmehr die Bände und Büschel 603 - 821 in 3,3 Regalmetern. Stuttgart, im Oktober 1985 (Cordes) (1) Insoweit sind die Angaben in Band 1 des Repertoriums, S. XVIII, nunmehr zu berichtigen.