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A:Ackerknecht - [Bestand, Nachlaß] (Titel)
A:Ackerknecht · Bestand
Teil von Deutsches Literaturarchiv Marbach, Archiv

Ordnungsgrad: feingeordnet (181 Kästen). Verzeichnungsgrad: katalogisiert (153 Kästen), Bestandsbeschreibung (1 Kästen). Literaturangaben: Güntter 219; Jb. I 319; II 417; XIV 662-673; GuB 123; Der Nachlaß Erwin Ackerknecht. Ein Verzeichnis. Bearbeitet von Fritz Leopold. Marbach 1995 (Deutsches Literaturarchiv: Verzeichnisse-Berichte-Informationen. 17) Mediennummer: BF000118092. Benutzungshinweis: Am Standort. benutzbar. Bemerkungen: Bis auf wenige Kästen vollständig katalogisiert. Bestandsverzeichnis: ----- Prosa ----- "Erinnerungen"; Monographien, Aufsätze und Vorträge über Wilhelm Busch, Johann Wolfgang von Goethe, Hans Grimm, Gottfried Keller, Franz Nabl, Albert Schwegler u.a.; Abhandlungen, Artikel und Referate zu Bücherei- und Volksbildungsarbeit "Aus der Werkstatt eines Volksbildners" (Korrekturfahnen), "Der Kitsch als kultureller Übergangswert", "Die Kunst des Lesens", "Die Schönliteratur als Scheidewand und als Brücke zwischen den Völkern" u.a.; Beiträge für das "Lexikon des gesamten Buchwesens"; Rezensionen u.a. ----- Herausgegebenes (Korrekturexemplare) ----- "Gedichte" von Gottfried Keller, "Das Bilderbuch aus meiner Knabenzeit" von Justinus Kerner u.a. ----- Verschiedenes ----- Notizkalender und -bücher aus den Jahren 1901-1960 u.a. ----- Briefe an und von ----- Friedrich Ackermann, Inge Aicher-Scholl, Ernst Alker, Martin Andersen Nexö, Hanns Arens, Julius Bab, Theodor Bäuerle, Otto Bahrt, Hans Balzer, Conrad Barth, Julius Baum, Heinrich Becker, Johannes Beer, Adolf Beeskow, Fritz Bergemann, Friedrich Bethge, Joachim G. Boeckh, Paul Brockhaus, Reinhard Buchwald, Rudolf Bultmann, Hans Carossa, Werner Deubel, Alfred Döblin, Boguslaw Dohrn, Emil Dovifat, Friedrich Düsel, Josef Eberle, Marie von Ebner-Eschenbach, Hans Heinrich Ehrler, Ernst Feise, Friedrich Felger, Ludwig Finckh, Hans Franck, Bruno Frank und Liesl Frank-Mittler, Wilhelm Frels, Peter Freuchen, Werner Gauss, Adele Gerhard, Albrecht Goes, Wolfgang Goetz, Hans Grimm, Otto von Güntter, Adele Gundert, Erich Guttmann, Hermann Haering, Geno Hartlaub, Otto Hartmann, Gerhart Hauptmann, Verner von Heidenstam, Ernst Heilborn, Hermann Hesse, Otto Heuschele, Theodor Heuss, Artur Heye, Kurt Heynicke, Adolf Hölzel, Walther von Hollander, Arno Holz, Heinrich Horstmann, Paul Jauch, Gerda Joecks, Rudolf Joerden, Heinrich Johannson, Jürgen Jürgensen, Hans Kasdorff, Wilhelm Keil, Anton Kippenberg, Ludwig Klages, Wilhelm Klapp, Richard Kock, Hans Köster, Therese Köstlin, Erwin Guido Kolbenheyer, Arnold Krieger, Therese Krimmer, Max Kuck, Isolde Kurz, Paul Ladewig, Selma Lagerlöf, Friedo Lampe, Martin Lang, Johannes Langfeldt, Georg Leyh, Heinrich Lilienfein, Ernst Lissauer, Eugen Löffler, Werner Mahrholz, Thomas Mann, Hans Margolius, Else Mau, Karl Adolf Mayer, Werner Mevissen, Friedrich Michael, Agnes Miegel, Robert Minder, Werner Möhring, Ernst Moering, Franz Nabl, Reinhold und Alice Nägele, Thomas Nägele, Georg Adolf Narciss, Herman Nohl, Alfons und Marie Paquet, Helmut Paulus, Suse Pfeilstücker, Felix Plage, Harry Polthier, Hans Prinzhorn, Siegfried Ranitzsch, Eduard Reinacher, Karl Röttger, Otto Rombach, Eugen Roth, Kurt Saucke, Wilhelm Schäfer, Erich Schairer, Käte Schaller-Härlin, Anna Schieber, Sofie Schieker-Ebe, Margarethe Schmeer, Wieland Schmidt, Victor August Schmitz, Georg Schneider, Franz Schriewer, Hans Eggert Schröder, Walther von Schroeder, Kurd Schulz, Wilhelm Schussen, Wilhelm Schuster, Karl Schwedhelm, Albert Schweitzer, Ina und Heinrich Wolfgang Seidel, Kurt Sellin, Heinrich Seufferheld, Erich Sielaff, William von Simpson, Adolf Spemann, Eduard Spranger, August Springer, Friedrich Stier, Otto Stoessl, Lulu von Strauß und Torney, W. E. Süskind, Eugen Sulz, Auguste Supper, Otto Tacke, Otto von Taube, Hans Thoma, Wendelin Überzwerch, Heinrich Vierordt, Hanna Voll, Ernst Vollert, Gertrud von Waldkirch, Helen Wild, Gottfried Zarnow, Viktor Zifreund, Paul Zöckler, Max Zollinger u.a.; Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Goethe-Gesellschaft, Institut für Leser- und Schrifttumskunde Leipzig, Verband Württembergischer Volkshochschulen, Wilhelm-Busch-Gesellschaft und andere literarische Vereinigungen; Verlage Bassermann, C. H. Beck, Callwey, Bruno Cassirer, Deutsche Verlagsanstalt, Diederichs, Droemer, S. Fischer, Franckh, Hans E. Günther, Hanser, Harrassowitz, Hiersemann, Hirzel, Insel, Albert Langen, Langewiesche, Mohr (Paul Siebeck), Georg Müller, Quitzow, Rauch, Reclam Stuttgart, Rütten & Loening, Schaffstein, Schauer, Franz Schneider, Schünemann, Steinkopf, Suhrkamp, Volk und Buch, Weidmann, Widukind u.a.; Zeitschriften, Museen, Volkshochschulen und Bildungsvereine, Rundfunkanstalten, Stadtverwaltungen, Ministerien, Gemeinde- und Städtetage u.a. - Geburtstagsglückwünsche; Manuskripte, Listen, Korrespondenzen und andere Materialien zu einzelnen Büchereien und Bibliotheken, zu Bibliothekar-Ausbildung und Büchereischulen, zu Büchereigesetz, Beratungsstellen, Tagungen, zum Büchereiverband und dem Verband Deutscher Volksbibliothekare; die Zeitschrift "Bücherei und Bildungspflege" und Ackerknechts Schrift "Die kleine Eigenbücherei" betreffende Papiere; Betrachtungen und Korrespondenzen von Ackerknecht zum skandinavischen Büchereiwesen; Materialien zur Büchereiarbeit während des Nationalsozialismus; Korrespondenzen zur Dürergesellschaft, zu Kino und Lichtspiel; Materialien zur Auseinandersetzung mit Walter Hofmann. ----- Zugehörige Materialien ----- Lebensdokumente; Gedichte und Prosatexte von Hans Grimm, Hermann Hesse, Erwin Guido Kolbenheyer, Franz Nabl u.a.; Übersetzungen aus dem Russischen von Heinrich Johannson. Zum Nachlaß gehören: Zeitungsausschnitte. Nachtrag 2007: Briefwechsel von Erwin Ackerknecht mit Elisabeth Joerden, Rudolf Joerden u.a.; Briefwechsel von Helene Messin mit Rudolf Joerden.

Familienarchiv Klunzinger (Bestand)
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Q 3/32 · Bestand · 19./20. Jh.
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

Überlieferungsgeschichte Paul Klunzinger wurde am 26. Mai 1828 als Sohn von Karl Klunzinger (1799-1861) und Sophie Koch (1808-1847) in Güglingen geboren. Nach dem Besuch der Polytechnischen Schule in Stuttgart (1842-1848/49) wanderte er über Italien nach Österreich aus, wo er seit Januar 1850 als Ingenieur für Eisenbahnbauten in verschiedenen Projekten tätig war. In den 1880er Jahren wandte sich Paul Klunzinger zunehmend auch dem Wasserbau zu und wirkte in diesem Zusammenhang an der Erstellung von Expertisen und Gutachten mit. Zu den Projekten, an denen er als Ingenieur oder als Gutachter mitwirkte, zählen u.a. die Eisenbahnlinie Klagenfurt - Villach, die Eisenbahnlinie Raab - Budapest und ein Projekt über die Einwölbung des Wienflusses. Der Ehe mit Anna Mauch (Hochzeit im Jahre 1854) entstammen die Kinder Henriette (1854), Paul (Pál) ( 1858), Helene (1860), Richard (1865), Walther ( 1868) und Otto (1872). Paul trat in die Fußstapfen seines Vaters und wurde Architekt; Richard wurde Arzt in Steyr. Ihr Onkel, Pauls jüngerer Bruder Karl Benjamin Klunzinger (1834-1914), machte sich als Arzt und Zoologe einen Namen. Bevor er 1884 Professor für Zoologie, Anthropologie und Hygiene am Polytechnikum in Stuttgart wurde, hatte er einige Jahre als Arzt im ägyptischen Al-Qusair (Koseir) verbracht. Wie sein Bruder und dessen Kinder blieb er stets seiner Heimat verbunden. Das Familienarchiv Klunzinger/Koch/Mauch wurde im Jahr 1988 von Dr. Anton Schimatzek aus Wien an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart abgegeben. Inhalt und Bewertung Im Zentrum der Überlieferung stehen Paul Klunzinger und seine berufliche Tätigkeit als Eisenbahningenieur und Experte in Fragen des Wasserbaus. Neben privaten Dokumenten zu ihm und seiner Familie enthält der Bestand auch Skizzen und Berechnungen, die diversen Bauprojekten entstammen, u.a. zur Einwölbung des Wien-Flusses oder zur Ausgestaltung des Wiener Donau-Kanals. Die privaten Dokumente setzen sich aus Briefen, Gedichten, Zeichnungen, Familienerinnerungen und genealogischen Unterlagen wie Stammbäumen und "Ahnenpässen" zusammen. Sie umspannen mehrere Generationen und gewähren Einblicke in den Familienzusammenhalt einer ursprünglich aus Schwaben stammenden Familie, die im 19. und 20. Jahrhundert in der Habsburgermonarchie reüssierte, und sie spiegeln die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Stimmungen ihrer Zeit wider. Unterlagen zur Tätigkeit von Paul (Pál) Klunzinger, der städtischer Architekt in Budapest wurde und u.a. an Planungen des Elisabeth-Aussichtsturmes (Erzsébet-kilátó) beteiligt war, verwahrt das Archiv der Stadt Budapest (Budapest Föváros Levéltára).

Familienarchiv von Schiber
Bestand · 1518-1981
Teil von Staatsarchiv München (Archivtektonik)

Das Archiv der Familie von Schiber aus München: "Es war eine liebe Zeit, die gute alte Zeit vor anno 14. In Bayern gleich gar. Das Bier war noch dunkel, die Menschen warn typisch; die Burschen schneidig, die Dirndl sittsam und die Honoratioren ein bisserl vornehm und ein bisserl leger. Es war halt noch vieles in Ordnung damals". So charakterisiert Georg Lohmeier im "Trailer" zu seiner Erfolgsserie "Königlich bayerisches Amtsgericht" die Prinzregentenzeit, historisch gesehen, die Zeit des Bürgertums. Das Bier ist heute nicht mehr dunkel und auch sonst hat sich vieles stark verändert. So verschwinden allmählich auch die letzen Relikte dieser Zeit, der Zeit des Bildungsbürgertums mit seinem ausgeprägten Standesbewußtsein aus dem traditionellen München, weshalb es sich im Nachhinein als außerordentlicher Glücksfall erwies, als sich im Sommer 2013 Wolfgang von Schiber im Staatsarchiv München nach der Möglichkeit der Archivierung seines Familienarchivs erkundigte, das er als Lebenswerk seines Vaters in guten und professionellen Händen wissen wollte. Schon die erste sehr grobe Sichtung der in eigens für die Archivierung der Schriftstücke angefertigten Holzkisten ließ vermuten, dass es sich hier um ein sehr außergewöhnliches, mit viel Liebe und Sachkenntnis angelegtes Familienarchiv eines Bildungsbürgers aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert handeln musste. Um es vorweg zu nehmen: der erste Eindruck wurde nach einer intensiveren Sichtung und Erschließung noch bei weitem übertroffen. Nachdem das Archiv dem Staatsarchiv München übereignet worden war, konnte eine Erschließung des Bestandes in den dortigen Räumlichkeiten angegangen werden. Bei derartigen Er-schließungstätigkeiten wird zunächst versucht, eine vorarchivische Ordnung zu rekonstru-ieren, die einen ersten Anhaltspunkt für eine sinnvolle sachthematische Gliederung der Unterlagen verspricht. Im Falle des Schiber´schen Archivs war dies recht einfach, war doch auf den Holzkisten eine Nummerierung angebracht. Gleich die ersten Akten förderten schier Unglaubliches zutage: Akten über die Tektonik des Archivs, über die Gliederung nach familiengeschichtlichen Themen, über die Aufbewahrung des Archivs in Holzkisten und schließlich die Nummernbücher. In diese Bücher waren sämtliche im Familienarchiv überlieferten über 25.000 Schriftstücke mit fortlaufenden Nummern eingetragen worden und auch zusätzlich der Vermerk angebracht, unter welchem Sachaktenzeichen die Schreiben abgelegt worden waren. Auch die Aktenzeichen selbst hatten eine eigene Struktur erhalten, überwiegend nach genealogischen Gesichtspunkten. Ferner existieren auch eine Archivbenützungsordnung und ein nach farblichen Merkmalen abgestuftes Ordnungsschema. Der Schöpfer dieser umfassenden Ordnung war Wilhelm von Schiber (1889-1963), der Vater des Schenkers. Wilhelm, ein gebürtiger Münchner, machte auf dem Münchner Theresiengymnasium sein Abitur, studierte anschließend in Heidelberg, München, Kiel und Erlangen Rechts- und Staatswissenschaften und war anschließend aktiver Kriegsteilnehmer von 1914-1918. Aus dieser Zeit sind ca. 1000 Feldpostbriefe von und an ihn überliefert; darüber hinaus führte er ein Kriegstagebuch, das der passionierte Zeichner gelegentlich mit Skizzen anreicherte. Doch nicht genug damit: zum Kriegstagebuch sind noch vier Anlagenbände überliefert, in denen Wilhelm von Schiber alles sammelte, was ihm wichtig erschien: Postkarten zu den Einsatzorten, Fotografien der Truppe, Einsatzbefehle, Eintrittskarten, Notgeld usw. Nach seiner Demobilisation fand er bei der Bayerischen Versicherungskammer eine Stelle als Regierungsrat. Nach seiner Heirat 1934 mit Margarete Fischer und dem Kriegsausbruch 1939 wurde er erneut eingezogen und kam als Ortskommandant der Ortskommandantur I/635 in den Norden von Frankreich. Nach Kriegsende und einer fast einjährigen Internierung nahm er nach einiger Zeit und längeren Querelen mit der Militärregierung wieder seine Arbeit bei der Bayerischen Versicherungskammer auf. Während seines gesamten Lebens war Wilhelm von Schiber darum bemüht, sein Familienarchiv zu ordnen und mit Dokumenten zu ergänzen, die ihm von Verwandten übereignet wurden oder die er diesen aktiv "abzunehmen" verstand. Er pflegte einen umfangreichen Briefwechsel mit sämtlichen Verwandten, näheren und weiteren Familienangehörigen, vor allem über genealogische und familienkundliche Fragen. In erster Linie aber bemühte er sich um die Erstellung umfangreichster Stammtafeln und Stammreihen zu seinen Vorfahren, wobei er viel Geld für Auftragsarbeiten von Genealogen ausgab, die ihm entsprechende Quellenauszüge und Stammreihen lieferten, die diese aus Archivalien unterschiedlichster Provenienz schöpften. Er selbst konnte sich dieser Aufgabe nicht immer mit der ihm wünschenswerten Intensität widmen, kamen ihm doch, wie er an das Staatsarchiv Amberg ironisch schreibt, zu dem stets geplanten Besuch zwei Weltkriege dazwischen. Auf diese Weise entstanden zahlreiche Familienakten mit Auszügen aus Kirchenbüchern, Heiratsprotokollen, Personalakten, Fotografien, Originalbriefen, komplett ausgearbeiteten Stammreihen, Wappenzeichnungen, Siegelabdrücken aber auch Haarlocken zustande, alles nach dem von ihm ausgearbeiteten Schema geordnet. Neben dieser Tätigkeit widmete er sich auch seinen schriftstellerischen Neigungen, so verfasste er - meist unter dem Pseudonym "Wilhelm Burkhardsberg", dem Herkunftsort der ersten greifbaren Vorfahren - zahlreiche genealogische und familiengeschichtliche Arbeiten, zum Teil auch umfangreicher Natur, wie "Die Ahnen des Wilhelm von Schiber" (1932), die "Münz- und Schaumünzkunde für Familienforscher" (1937), die Geschichte "Der von Steinsdorf" (1930), "Die Ernst von Hagsdorf, die Ernst aus Vohburg und ihr Verwandtschaftskreis" (1931), "Die Nachfahren des Johann Baptist Simon Ritters von Schiber aus dem Haus Burkhardsberg" (1957) und nicht zu vergessen seine "Vorarbeiten zur Familienchronik" (1911-1917). Darüber hinaus beteiligte er sich an zahlreichen Preisaufgaben, schrieb die Gedichtzyklen "Rote Blätter", "Natur und Erotik" und "Revolutionszyklus" sowie zahlreiche weitere nicht in Zyklen zusammengefasst Gedichte und Kurzgeschichten, die meist unpubliziert in seinem Familienarchiv schlummern. Wilhelm von Schiber dürfte seine Leidenschaft für die Familie und auch seinen Bildungs-stand, er beherrschte fließend Englisch, Französisch und Latein, worin er in seiner Jugend sogar seine Tagebücher schrieb, von seinem Vater, Franz Xaver von Schiber (1834-1920), ererbt haben. "Xavier" oder "Boraxl", wie seine Kosenamen lauteten, war ebenfalls Jurist und hätte aufgrund seiner ausgezeichneten Noten große Karriere im diplomatischen Dienst machen können, blieb aber auf ausdrücklichen Wunsch seines Vaters im bayerischen Verwaltungsdienst. Er war ab April 1868 zunächst als jüngster bayerischer Bezirks-amtsassessor in Pfarrkirchen tätig, anschließend in Fürth, Wasserburg und Berchtesgaden von 1878-1888 Bezirksamtmann in Lindau. Nur ungern verließ er das geliebte Lindau Richtung München, doch seine angeschlagene Gesundheit ließ einen Rückzug ins Privat-leben ratsam erscheinen. Er musste sich einem Aufenthalt in der Nervenheilanstalt "Neu-wittelsbach" in München unterziehen und widmete sich ganz seinen selbstgewählten Auf-gaben, primär der Herausgabe eines italienischen Wörterbuchs. Die Ablehnung des Lexi-kons durch die Verlage bescherte ihm wiederum eine seiner schweren persönlichen Ent-täuschungen. Daneben spielte der Gitarre und Klavier, so dass sich in seinem Nachlass eine Reihe von Noten und Lieder vor allem für die Gitarre finden. Darüber hinaus finden sich im Familienarchiv seine umfangreichen Tagebuchserien, zahlreiche Briefe und Fotografien sowie eine Visitenkartensammlungen. Verheiratet war er mit seiner Base, Sophie Maillinger (1865-1951), die aus Landau i.d. Pfalz stammte. Nach dem Umzug der Familien nach München im Jahr 1877 gehörte sie zum engsten Freundeskreis der Familie Barlow (Barlow-Palais, später Braunes Haus). Hier lernte sie auch Franz von Schiber kennen, den sie 1888 heiratete. Über Sophie von Schiber kam auch ein großer Teil des Nachlasses, die Familie Maillinger betreffend, zum Familienarchiv. Für das Familienarchiv besondere Bedeutung als Archivalienzuträger hatten das Elternpaar des Franz von Schiber nämlich Gustav Achilles von Schiber und seine Frau Caroline Baumüller. Gustav Achilles Schiber, genannt "Gustl" wurde 1812 in Amberg geboren. Sein Vater, Johann Baptist Simon Ritter von Schiber, war zu dieser Zeit Justiziar am Appellati-onsgericht in Amberg, jedoch zog die Familie nach dessen Ernennung Generalfiskalrat 1819 nach München um, wo Gustl die Kadettenschule besuchte. 1831 wurde er Junker im Infanterie-Leib-Regiment und heiratete 1833 im Münchner Dom Karoline Baumüller. Da Gustav ein äußerst begabter Zeichner und begnadeter Bastler war, fertigte er zur Hochzeit für seine Braut den überlieferten Nähzeugtempel. Seiner beruflichen Karriere kamen seine Fertigkeiten im technischen Zeichnen sehr entgegen, wurde er doch 1842 ins Topographi-sche Bureau versetzt, das zu diesem Zeitpunkt genau dort untergebracht war, wo heute erneut sein schriftlicher und zeichnerischer Nachlass verwahrt wird: im Staatsarchiv Mün-chen, dem ehemaligen Kriegsministerium. Nach weiteren Karrieresprüngen zum Hauptmann und Major schied der 1863 aus dem Verband aus. Im privaten Bereich zeigten sich Gustav, Caroline und "Xavier" sehr reiselustig, verbrachten viel Zeit auf dem ihrem Freund Ludwig Freiherrn von Verger gehörenden Sitz Ramsdorf in Niederbayern, das mehrfach von Gustav in seinen zahlreichen Skizzenbüchern verewigt ist sowie im Chiemseeraum. Darüber hinaus sind noch mehrere Ölbilder aus seinem Pinsel im Familienbesitz vorhanden. Fotografische Reproduktionen ließ Wilhelm von Schiber selbstverständlich für sein Familienarchiv anfertigen. Seiner Geselligkeit folgend, war er Gründungsmitglied des Harbni-Ordens (1850), einer Gesellschaft wider den tierischen Ernst, dem eine Reihe von bekannten Münchner Persönlichkeiten angehörten, z.B. Max von Pettenkofer. Auch hierzu findet sich im Familienarchiv eine reiche Überlieferung. Er war auch der erste der Familie, der aufgrund seiner persönlichen Bekanntschaft mit Franz Xaver Gabelsberger und einem Faible für die Kurzschrift diese auch verwendete, wie später vor allem der Archivgründer Wilhelm von Schiber dies exzessiv tat. Seine Frau Caroline Baumüller beschränkte sich nach ihrer Hochzeit vorzugsweise auf die Kindererziehung und den Haushalt. Sie bereicherte das Familienarchiv mit ihrem Freundschaftsalbum, das neben den schönen Miniaturen und Sinnsprüchen auch noch deren umfangreichen Freundes- und Familienkreis zeigt. Vater von Achilles und Stammvater der heutigen Linie von Schiber war Johann Baptist Simon von Schiber (1770-1836) aus Burkhardsberg in der Oberfalz (Lkr. Schwandorf). Nach dem Studium der Jurisprudenz und der Promotion in Ingolstadt war er zunächst Landkommissär in München, ab 1804 Landesdirektionsrat zu Amberg. Seit 1808 war er Kronfiskal beim Appellationsgericht in Amberg und stieg 1819 zum Generalfiskalrat in München auf, 1826 zum Kronanwalt beim K. Staatsministerium der Finanzen. 1836 ist Johann Baptist von Schiber in München gestorben. Auch von ihm sind einige Originale im Familienarchiv überliefert, vor allem ein Briefwechsel aus dem Ende des 18. Jahrhunderts verdient hier Erwähnung. Darüber hinaus wurden zahlreiche Archivalien aus dem Staats-archiv Amberg, dem Staatsarchiv München und dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv z.T. wörtlich abgeschrieben bzw. exzerpiert und liegen dem Personenakt Johann Baptist von Schibers bei. Neben den zahlreichen in der aktuellen Forschung so bezeichneten "Ego-Dokumenten", wie den Tagebüchern und Briefen, den Freundschaftsalben und Skizzenbüchern bildet eine mehr als umfangreiche Photothek einen krönenden Abschluss des Familienarchivs. Hier sind in zwei größeren Kartotheken Fotografien zu allen Familienangehörigen und allen Familienzweigen versammelt. Die ältesten Aufnahmen gehen sicherlich bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Es handelt sich hier also nicht nur um eine familiengeschichtlich höchst bemerkenswerte Quelle, sondern auch um eine technikgeschichtliche, die den Einfluss der Technik auf das Standes- und Selbstbewußtsein des Bildungsbürgertums dokumentiert. Dass es für das gesamte Archiv auch noch zusätzlich eine Namens-, Sach- und Ortskartei gibt, die auf die Nummernbücher rekurriert, hat bei der Akribie des Archivgründers schließlich nicht mehr allzusehr verwundert. Das "Familienarchiv Schiber" lädt Kulturhistoriker, Genealogen aber auch kulturgeschichtlich Interessierte ein, der großen Zeit des Bürgertums aber auch seines Niedergangs anhand seiner eigenen Quellen nachzugehen. Es ist wahrlich eine unschätzbare Fundgrube. München, im August 2016 Dr. Christoph Bachmann

Fastenrath, Johannes

Fastenrath, Johannes, 1839-1908, Kulturhistorischer und schöngeistiger Schriftsteller und Übersetzer (spanisch und französisch) in Köln. I. Übernahme, Ordnung, Benutzung 1. Übernahme Der rheinische Schriftsteller, Mitbegründer und 1. Vorsitzende der "Literarischen Gesellschaft in Köln" und Begründer der "Blumenspiele", Hofrat Dr. jur. Johannes Fastenrath (1839-1908) hatte zwar in seinem Testament den Verbleib seiner Bibliothek geregelt, über seine Korrespondenz jedoch keine weiteren Verfügungen getroffen. Seine Gattin, die österreichische Schriftstellerin Louise Fastenrath, geb. Goldmann (1858-1914) hatte nach seinem Tode seine literarische Korrespondenz teilweise gesichtet und nach dem Provenienzprinzip in drei Gruppen aufgeteilt: die spanischen Briefe sollten an den König von Spanien nach Madrid geschickt werden, die katalanischen, provenzalischen, französischen und spanischen, soweit sie aus Barcelona waren, an diese Stadt (vgl. Anhang) und die deutschen an die Städte Köln und Remscheid zu gleichen Teilen. Nach dem Tode Louisens und in Übereinstimmung mit den testamentarischen Bestimmungen wurden alle Briefe privaten Inhaltes, "soweit sie Familienangelegenheiten" betrafen, ausgesondert und die verbleibenden Schriftstücke oberflächlich gesichtet. Fritz Lejeune, der an einer Dissertation über "Die deutsch-spanischen Freundschaftsbestrebungen von Johannes Fastenrath" arbeitete und schon vorher mit Louise in Verbindung getreten war, erhielt zunächst einen von ihr zusammengestellten Aktenumschlag mit der Aufschrift "Für das Buch" zur Einsicht und konnte dann Einblick in die gesamte Korrespondenz nehmen, eine Aufgabe, die wegen der Fülle des Materials und der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit zu keinem befriedigenden Abschluß gebracht werden konnte. Am 16. Juni 1914 schrieb Louisens Neffe und Testamentvollstrecker Dr. Otto Forstenheim in einem Brief an den Kölner Oberbürgermesiter: "Die der Stadt Köln und Remscheid vermachten Briefe werde ich - in der Voraussetzung, daß auch Herr Oberbürgermeister damit einverstanden sind -, der hiesigen Stadtbibliothek übergeben, da diese auch die Bücher des Herrn Hofrates Fastenrath seinerzeit übernommen hat und die Correspondenz ja teilweise mit diesen Werken zusammenhängt". Professor Adolph Kayser, der damalige Direktor der Stadtbibliothek, konnte es nach Verhandlungen mit der Stadt Remscheid erreichen, daß die deutsche Korrespondenz ungeteilt in Köln verblieb. Am 16. Februar 1915 nahm dann die Kölner Stadtverordnetenversammlung mit Dank das Vermächtnis der verwitweten Frau Hofrat Fastenrath entgegen. In den folgenden Jahrzehnten erwarb das Kölner Stadtarchiv immer wieder einzelne Briefe Fastenraths und seiner Gattin, die zunächst der Autographensammlung eingegliedert, dann aber in die Bestände 1032 und 1032 a eingearbeitet wurden (acc. 52 vom 17.06.1929; acc. 478 vom 20.05.1953; acc. 480 vom 12.06.1953; acc. 544 vom 6.03.1961; acc. 546 vom 18.06.1961 und acc. 898 vom 15.12.1976). Im Frühjahr 1988 wurde ein wohl versehentlich in der Stadtbibliothek verbliebener Kasten mit Briefen an Johannes Fastenrath ins Stadtarchiv verbracht (acc. 1650/88) und in den Fundus eingearbeitet. Briefe von Fastenrath selbst finden sich auch in anderen Nachlässen, so bei Ferdinand von Hiller (Best. 1057), Wolfgang Müller von Königswinter (Best. 1141) und Joseph von Lauff (Best. 1170). 2. Ordnung 1962 begann Dr. Werner Kienitz mit der Ordnung und Verzeichnung des Nachlasses. Er teilte ihn nach dem Empfängerprinzip in die zwei Bestände 1032 (Johannes Fastenrath) und 1032 a (Louise Fastenrath) auf. Der erste Teil der beiden Verzeichnisse umfaßt die verschiedenen alphabetisch geordneten Korrespondenzpartner (über 3 000 für Fastenrath, an die 900 für seine Frau), mit Angaben über Anzahl und zeitliche Abfassung der jeweiligen Schreiben, jedoch ohne inhaltliche Aufschlüsselung, der zweite nach Themenkreisen geordnete Teil enthält Zeitungen, Zeitungsausschnitte und sonstige Schriftstücke wie Einladungen, Programme und Visitenkarten. Diese Verzeichnung konnte der inneren Ordnung des Nachlasses nicht in allem gerecht werden. Zwar scheint die ursprüngliche Ordnung rein chronologischer Natur gewesen zu sein, wie man noch aus dem Inhalt des in der Stadtbibliothek verbliebenen Kastens, der v. a. Korrespondenz aus dem Jahre 1901 enthielt, schließen kann, zwar ermöglicht die Erfassung aller Korrespondenzpartner einen Überblick über die sehr weit gespannten Beziehungen des Hofrates zu literarischen Kreisen in ganz Deutschland, sie erschwert aber zugleich die Trennung zwischen Briefen, die den Dichter, Schriftsteller und Übersetzer Fastenrath betreffen, und Schriftstücken, die er einzig in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der 1893 gegründeten "Literarischen Gesellschaft" und der 1899 ins Leben gerufenen "Blumenspiele" erhielt. Unter den Briefen mehr privaten Inhaltes findet sich Korrespondenz mit den einzelnen Verlegern, die seine Übersetzungen veröffentlichten, Schriftwechsel mit Theatern des deutschsprachigen In- und Auslandes, die Aufführung der von ihm übersetzten Theaterstücke, besonders des "Don Juan Tenorio" von José Zorrilla betreffend, Anfragen von Zeitschriften und Anthologien mit der Bitte um Beiträge, Bettelbriefe in Not geratener Schriftsteller, mit dem Ersuchen um materielle Unterstützung wie auch ein Album aus seinen Studententagen mit Einträgen bekannter Dichter und Schauspieler. Vergeblich sucht man in Übereinstimmung mit den testamentarischen Bestimmungen die Korrespondenz mit jenen Verwandten und Freunden, die nicht den literarischen Kreisen zuzurechnen waren, und alle Briefe seiner Frau. Die Briefe, die er in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft erhielt, lassen sich auch in drei Kategorien aufteilen: Briefe, in denen um Aufnahme in die Gesellschaft und Eintrittskarten zu den einzelnen Veranstaltungen nachgesucht wird, zumeist organisatorische Fragen betreffende Korrespondenz mit dem Schatzmeister und dem Schriftführer der Gesellschaft und als wohl interessanteste Gruppe Briefe, die die Gestaltung der einzelnen Vortragsabende betreffen, mit entsprechenden Anfragen einzelner Dichter, Schriftsteller und Vortragskünstler. Am umfangreichsten ist die im Umkreis der Blumenspiele entstandene Korrespondenz: zum einen handelt es sich um rein organisatorische Fragen, die den Verlauf des Festes und die Abfassung der Jahrbücher behandeln sowie inhaltlich meist belanglose Anfragen bezüglich der Konditionen und Bitten um Eintrittskarten zu den einzelnen Spielen, zum anderen um die jährlich zum Fest eintreffenden Telegramme und Glückwünsche, die meist in den Jahrbüchern veröffentlicht wurden, und zu guter Letzt um Korrespondenz mit Siegern und Preisrichtern der Blumenspiele, die vereinzelt einen interessanten Blick hinter die Kulissen ermöglichen und den Stellenwert aufzeigen, der diesem dichterischen Wettbewerb in den Augen der Beteiligten zukam. Da eine Vielzahl von Namen zeitgenössischer Dichter des Rheinlandes im Nachlaß Fastenrath auftaucht, gibt der Bestand einen Eindruck von der literarischen Szene im Köln der Wilhelminischen Zeit. Nach Abschluß der Verzeichnungsarbeiten umfaßt der Bestand 17 Archivkästen. Die notwendigen konservatorischen Maßnahmen (Verpacken der Briefe in Archivkästen) wurde im Zuge der Ordnung und Verzeichnung vorgenommen. 3. Benutzung Für die Benutzung bestehen keine Beschränkungen. Zitierweise: Best. 1032 und laufende Nr. des Findbuches. II. Lebenslauf und Genealogie Johannes Fastenraths 1. Lebenslauf 1839, Mai 3: In der Alleestraße 83 in Remscheid wird dem Kaufmann Johannes Fastenrath von seiner Frau Rosalie, geb. Hürxthal, ein Sohn geboren, der auf den Namen Johannes Karl Ferdinand getauft wird. 1847 Übersiedlung der Familie nach Köln in die Mohrenstraße 10, dem Haus des Großvaters mütterlicherseits, Karl Hürxthal 1847-1849 Nachdem er bereits in Remscheid die Elementarschule besucht hat, erhält Johannes nun Unterricht von Lehrer Heinrich Kühne in der evangelischen Knabenschule auf dem Gereonsdriesch 1849-1856 Besuch des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums und Ablegung der Reifeprüfung 1856/1857 Jurastudium in Bonn. Begegnung mit dem Romanisten Friedrich Diez (1794-1876) 1857/1858 Studien in Heidelberg und München, mit anschließender Reise nach Wien und Budapest WS 1858/1859 Studien in Paris am College de France 1860, März 20: Nach zwei Semestern Jurastudium in Berlin promoviert Fastenrath mit dem Thema "De reinvindicatione utili" zum Dr. iur. utr. 1860-1862 Auskultator am Kölner Landgericht unter dem Vorsitzenden Heinrich Gisbert Heimsoeth (1811-1887). Nach Differenzen mit ihm scheidet Fastenrath auf eigenen Wunsch aus dem Staatsdienst aus, um sich fortan ganz seinen literarischen Neigungen und dem Studium der romanischen Sprachen zu widmen. 1861 Umzug der Familie in die Christophgasse (spätere Christophstraße) 12 1862, April: Reise nach Italien: Florenz, Venedig, Sizilien 1864 1. Spanienreise: Córdoba, Granada, Sevilla, Málaga, Gibraltar, Toledo, Madrid, Barcelona 1865 Mit der Übersetzung von Manuel Juan Dianas "La receta contre las suegras" (Rezept gegen Schwiegermütter) aus dem Sapnischen gelingt Fastenrath der Durchbruch auf den deutschen Bühnen, denen er zwei Jahre zuvor drei Übersetzungen aus dem Französischen: "Ein Königreich für einen Fehler", "Die Düpierten" und "Das letzte Capitel" vergeblich angeboten hatte. Gleichzeitig bringt J. Schulze-Weida: "Deutsche Volksmärchen für Pianoforte" mit Gedichten von Johannes Fastenrath heraus. 1866-1869 In rascher Folge erscheinen als Resultat der ersten Spanienreise im Verlag Eduard Heinrich Mayer in Leipzig, mit dem Fastenrath eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte, fünf Gedichtbände mit freien Übertragungen spanischer Romanzen und historischen und kunstgeschichtlichen Erläuterungen, die Fastenraths Namen in Spanien dank der Rezensionen der spanischen Schriftsteller Juan Valera (1824-1905) und Juan Eugenio Hartzgenbusch (1806-1880) bekannt machen sollten: "Ein spanischer Romanzenstrauß", "Klänge aus Andalusien", "Die Wunder Sevillas", "Hesperische Blüten" und "Immortellen aus Toldeo". 1867, Jan.13: Tod des Vaters von Johannes Fastenrath 1869, Februar bis Juli: 2. Spanienreise Fastenraths: Madrid, Salamanca, Sevilla, Granada, Córdoba, Juli Zaragoza; Fastenrath wird von Valera und Hartzgenbusch in die Madrider Gesellschaft eingeführt, erhält seinen ersten spanischen Orden, das Ritterkreuz des Ordens Karls III., und wird korrespondierendes Mitglied verschiedener spanischer Akademien. Diese Reise begründet Fastenraths Ansehen in Spanien. Er selbst betrachtet Spanien von da an als sein zweites Vaterland und sieht seine Aufgabe in einem Kulturaustausch zwischen beiden Ländern. 1870 Seine Reiseeindrücke legt Fastenrath in dem zweibändigen Werk: "Das Buch meiner spanischen Freunde" nieder, das zudem wieder Übersetzungen und Nachdichtungen spanischer Romanzen und Gedichte enthält. Unter dem Eindruck des deutsch-französischen Krieges erscheinen Kriegs- und Siegeslieder: "Den deutschen Helden von 1870" in fünf schnell vergriffenen Auflagen. 1871 Die spanische Stadt Sevilla ernennt Fastenrath zu ihrem Ehrenbürger. Fürst Anton von Hohenzollern-Sigmaringen verleiht ihm die große goldene Verdienstmedaille. 1872 Auf Anregung spanischer Schriftsteller beginnt Fastenrath für die Madrider Zeitung "Argos" Artikel in spanischer Sprache zu schreiben. Im selben Jahr erscheint auch sein erstes Werk in spanischer Sprache: "Pasionarias de un aleman-español", das seine Eindrücke anläßlich eines Besuches bei den Passionsspielen in Oberammergau wiedergibt. 1874 Im Februar des Jahres stirbt Fastenraths Mutter. Er schreibt nun regelmäßig Artikel für spanische Zeitschriften im Feuilletonstil. Beeindruckt von einem Besuch der Walhalla bei Kehlheim, beschließt er, diese Artikel in Buchform erscheinen zu lassen, um den Spaniern einen Eindruck von der Größe der deutschen Kultur zu vermitteln. Von dem Monumentalwerk: "La Walhalla y las glorias de Alemania" erscheinen zu seinen Lebzeiten 6 Bände, nach seinem Tode bringt seine Gattin eine wesentlich erweiterte Neuauflage in 15 Bänden heraus. 1879 Im Februar nimmt Fastenrath zusammen mit der Kölner Schriftstellerin Lina Schneider (1831-1909) in Amsterdam als Vertreter der Stadt Köln an einem Dichtertreffen zur Feier des Schriftstellers Jost Van den Vondel teil. Im April bricht er zu seiner dritten Spanienreise auf. In Madrid hält er eine Dichterlesung vor dem berühmten Ateneo literario, der Madrider Literarischen Gesellschaft. Der spanische Schriftstellerverband ernennt ihn zu seinem offiziellen Vertreter auf dem im Juni stattfindenen Literarischen Kongreß in London. In Lissabon wird er von König Ferdinand in Audienz empfangen und erhält das Komturkreuz des Christus-Ordens. Auf die Nachricht von einer katastrophalen Überschwemmung in Murcia gründet Fastenrath in Köln ein Hilfskomitée, das Gelder für die Notleidenden sammelt und überweist. 1880 Im Verlag des "Magazins für die Literatur des Auslandes" erscheinen Fastenraths lyrische Übertragungen: "Stimmen der Weihnacht, aus dem Spanischen des Ruiz Ventura de Aquilera (1820-1881)". Im Frühjahr reist er nach Italien und in die Schweiz, im Sommer zu literarischen Veranstaltungen nach Holland und Belgien. Oktober Bei der Feier der Dombauvollendung in Köln reitet Fastenrath im Historischen Festzug mit. 1881 Teilnahme an Schriftstellerkongressen in Amsterdam, Madrid und Wien, wo er seine zukünftige Gattin Louise Goldmann kennenlernt. Anläßlich der Madrider 2. Centenarfeier zu Ehren von Calderón de la Barca, bei der er als Vertreter des "Deutschen Schriftstellerverbandes" fungiert, verfaßt er zum einen eine Festschrift: "Calderón de la Barca", zum anderen eine Beschreibung der Festlichkeiten: "Calderón in Spanien mit einem Anhang: Die Beziehungen zwischen Calderóns "Wunderthätigem Magus" und Goethes Faust", die 1882 erscheint. 1882 Erstmals begibt sich Fastenrath an die Übersetzung eines Romans: "Pepita Jiménez" von Juan Valera. Gleichzeitig arbeitet er an der Übersetzung von Theaterstücken des zeitgenössischen spanischen Dichters José Echegaray, "Im Schooße des Todes" erscheint noch im selben Jahr, das Drama "Die Frau des Rächers" 1883. Im Spätsommer führt ihn eine Reise nach Wien und Ungarn wie auch an den Hof Karls I. von Rumänien und seiner dichtenden Gattin Elisabeth (Pseudonym: Carmen Silvia). 1883, März 27: Heiratet Fastenrath in Wien die junge österreichische Pianistin und Schriftstellerin Louise Goldmann. Im gleichen Jahr erscheint der ihr gewidmete Gedichtband: "Von Hochzeit zu Hochzeit, Lieder aus sonnigen Tagen". Er beginnt auch mit der Veröffentlichung einer Artikelserie in französischen Zeitschriften, die er später unter dem Titel: "Figures de lAllemagne contemporaine" in Paris in Buchform herausbringt. 1885-1887 Bringt Fastenrath die Übertragung dreier weiterer Romanzensammlungen heraus: "Granadinische Elegien", "Klänge aus Andalusien" und der Cyclus "Die zwölf Alfonsos v. Castilien", der "den Manen D. Alfonsos XII., Königs v. Spanien" gewidment ist. In diesen Jahren nimmt er mit seiner Gattin an verschiedenen Schriftstellertagen und Dichterfeiern teil: im September 1884 am VI. Deutschen Schriftstellertag in Schandau, im Oktober 1886 am VIII. Deutschen Schriftstellertag in Eisenach, 1887 an einer Feier zu Uhlands 100. Geburtstag in Stuttgart, im September desselben Jahres am 20. Nederlandschen Taal- en Letterkundig Congres in Amsterdam. 1887, Nov. 17: Großes Galadiner im Hause Fastenrath zu Ehren des in Köln geborenen Dichters Jost Van den Vondel mit Gästen aus vielen Teilen Hollands und Deutschlands. 1888 4. Spanienreise, auf der Fastenrath seine Gattin in die spanischen Dichterkreise einführt. Im Herbst desselben Jahres nimmt er am Schriftstellertag in München teil. 1890 Großherzog Karl Alexander von Sachsen Weimar verleiht Fastenrath den Titel eines großherzoglich sächsischen Hofrathes, König Karl von Württemberg zeichnet ihn mit dem Ritterkreuz I. Kl. des Friedrichordens aus. Im Frühjahr reisen Fastenraths über Avignon nach Barcelona, wo Louise als Blumenkönigin die "Jochs florals" präsidieren soll. Im selben Jahr erscheint bei Reissner in Leipzig der Gedichtband: "Catalanische Troubadoure der Gegenwart", verdeutscht und mit einer Übersicht der catalanischen Literatur eingeleitet", der in Deutschland große Beachtung findet. Victor Balaguer (1824 - 1901), der die katalanische Literatur wiederbelebt hat, ersucht Fastenrath daraufhin, auch sein gigantisches Versepos: "Die Pyrenäen" ins Deutsche zu übersetzen. 1892 stellte es Fastenrath den deutschen Lesern vor. Von Barcelona aus besuchen Fastenraths die Balearen und knüpfen Kontakte zu den dortigen Schriftstellern. Nach der Rückkehr von der Spanienreise verfaßt Fastenrath sein Testament, in dem er 300 000 Mark für hilfsbedürftige deutsche, 50 000 für spanische Schriftsteller zur Verfügung stellt. Für die Blumenspiele in Barcelona setzt er eine Summe von 10 000 Mark aus. 1891, September: 21. Deutscher Juristentag in Köln. Fastenrath verfaßt den Eröffnungsprolog. 1892, Oktober: Madrid. Das Ehepaar Fastenrath nimmt teil an den Feierlichkeiten anläßlich der 4. Centenarfeier der Entdeckung Amerikas durch Columbus. Eine Rundreise auf den Spuren von Columbus nach Las Huelvas und Hendaya schließt sich an. Barcelona ist der Endpunkt der Reise. 1895 veröffentlicht Fastenrath dann eine Schilderung der Feierlichkeiten in seinem zweibändigen Werk "Columbus Studien zur spanischen Zentenarfeier der Entdeckung Amerikas". 1893, Mai: Köln. Gründung der "Literarischen Gesellschaft", initiiert durch die Herren Julius Bennert, Ferdinand Sohn, Joseph Lauff und Georg Barthel Roth. Johannes Fastenrath wird zum 1. Vorsitzenden der Gesellschaft gewählt, ein Amt, das er bis zu seinem Tode inne hat. 1893, Dezember: Ernennung zum Ehrenpräsidenten des in Hoberg a. Rhein ins Leben gerufenen "Westdeutschen Literaturverbandes". 1894-1895 Nimmt Fastenrath an den Allgemeinen Journalisten- und Schriftstellertagen in Hamburg und Heidelberg teil. Im Herbst 1895 ist er bei der Scheffelfeier in Mürzzuschlag zugegen. In den Sommermonaten reist er in die Schweiz und nach Karlsbad. 1896 Bei Reissner in Leipzig erscheinen die Übersetzungen von 4 Lustspielen nach dem Spanischen des Manuel Bretón de los Herreros (1796-1873): "Stirb und Du wirst sehn!", "Ein weiblicher Don Juan", "Sie ist Er" und "Der Friedliebende". 1897, April bis August: Italienreise nach Palermo, Rom, Venedig, Rückreise über Vöslau bei Wien mit einem längeren Aufenthalt in San Martino di Castrozza in Südtirol und Karlsbad. Die vielbeachtete Übersetzung des "Don Juan Tenorio" von José Zorrilla y Moral, das neben dem "Rezept gegen Schwiegermütter" am häufigsten gespielte Stück aus Fastenraths Feder, kommt ebenfalls bei Reissner heraus. 1898, Mai: Beeindruckt vom Erlebnis der Barceloneser Blumenspiele und auf Anregung von Victor Balaguer beschließt Fastenrath, auch in Köln im Rahmen der Literarischen Gesellschaft jährliche Blumenspiele abzuhalten. Um sie finanziell abzusichern, stiftet er eine Summe von 10 000 Mark, von deren Zinsen die auszusetzenden Preise zu finanzieren sind. 1898, Juni: Teilnahme an der Generalversammlung des Verwaltungsrates der Deutschen Schillerstiftung in Weimar. Im selben Jahr übernimmt er nach dem Tode von Robert Heuser den Vorsitz der Kölner Zweigstiftung, den er bis zu seinem Tode 1908 innehat. 1898, Oktober: Auf dem Dampfer "Bohemia" reist Fastenrath über Konstantinopel ins Heilige Land, wo er in Jerusalem an der Einweihung der evangelischen Erlöserkirche durch den deutschen Kaiser teilnimmt. 1899, Januar: Veranstaltung einer "Gustav-Freytag-Feier" in der Literarischen Gesellschaft. 1899, Mai: Feier der 1. Kölner Blumenspiele im Gürzenich, Festgrüße treffen aus allen Teilen der Welt ein, vor allem aus der Provence und Katalanien, der Heimat der Blumenspiele. 1899, Oktober: "Goethe-Feier" in der "Literarischen Gesellschaft". 1899, November: Zürich: Uraufführung des "Don Juan Tenorio" von José Zorrilla in der Übersetzung von Johannes Fastenrath. 1900, Mai: Feier der 2. Kölner Blumenspiele, die nicht länger nur Teilnehmern aus dem Rheinland und Westfalen offenstehen, sondern Dichtern aus allen Teilen Deutschlands und des deutschsprachigen Auslandes. 1900, Juni: Mainz, Teilnahme an der Feier anlässlich der 500. Wiederkehr des Geburtstages von Johannes Gutenberg und an dem im Anschluß abgehaltenen Allgemeinen Deutschen Journalisten- und Schriftstellertag. 1900, September: Blumenspiele von Zaragoza. Beeindruckt von der Einrichtung der Blumenspiele in Köln, beschloß der Rat der Stadt Zaragoza, Blumenspiele in dieser Stadt abhalten zu lassenior Gleichzeitig wurde Louise Fastenrath zur Blumenkönigin der 1. Spiele gewählt. Die Stadt setzte für das beste eingereichte deutsche Gedicht einen Preis aus. Die Beziehungen zwischen Köln und Zaragoza sollten zu Lebzeiten Fastenraths nicht abreißen. 1901 Die Übersiedlung seiner Schwiegermutter, Rosine Goldmann, nach Köln, veranlaßte Johannes Fastenrath in ein größeres Haus am Neumarkt 3 (heute Kunsthaus Lempertz) umzuziehen, das er ganz nach seinen Vorstellungen errichten ließ. Im Hof stellte er eine Nachbildung des Löwenbrunnens der Alhambra in Granada auf. Hier fand sich Raum für eine große Bibliothek, ein maurisches Zimmer und die Gemäldesammlung, die er sich im Laufe der Jahre zugelegt hatte. Das Haus am Neumarkt 3 sollte zu einem Treffpunkt seiner zahlreichen Freunde aus allen romanischen Ländern werden. Im selben Jahr erschienen seine "Zaragozaner Dialekt-Schnurren. Theilweise in kölnischer Mundart wiedergegeben". Im Zusammenhang damit hielt Fastenrath vor der Literarischen Gesellschaft einen Vortrag: "Der Humor in der spanischen Literatur", den er in den folgenden Jahren auch in Aachen (1902), Wiesbaden (1905) und Düsseldorf (1906) halten sollte. 1902 Auf Anregung der bayrischen Kronprinzessin Doña Paz übersetzt Fastenrath das Drama "Yorik" des spanischen Dichters Manuel Tamayo y Baus (1829-1898). Wegen Unstimmigkeiten mit dem Hauptdarsteller findet jedoch die geplante Aufführung am Münchner Hoftheater nicht statt. Das Stück wird erst 1918 am Schauspielhaus in Frankfurt gegeben. Die Abhaltung der Blumenspiele, verbunden mit der Auswertung der immer stärker anwachsenden Einsendungen, wie auch die Herausgabe der Jahrbücher nehmen von da an Fastenraths ganze Zeit in Anspruch. Die Sommermonate verbringt er wie immer auf Reisen in Bad Godesberg, Baden-Baden, Karlsbad und Wien. Zudem wird er in den Ausschuß für die Vorbereitung der 1904 stattfindenden "Großen Internationalen Kunstausstellung in Düsseldorf" cooptiert und ist für die Gestaltung des spanischen Pavillons verantwortlich. Sein Engagement bewirkt, daß er 1906 zum deutschen Vertreter auf der V. Internationalen Kunstausstellung in Barcelona ernannt wird. 1904 Nach dem Vorbild der "Kölner Blumenspiele" beschließt der Verein "Germania" in Baltimore, die Veranstaltung eigener Blumenspiele. 1905-1906 Aus Gesundheitsgründen verbringen Fastenraths den Sommer in einer Kuranstalt im thüringischen Eisenach. 1907 Die 9. Kölner Blumenspiele, veranstaltet zu Ehren des 700. Geburtstages der Heiligen Elisabeth, werden mit besonderem Prunk abgehalten. Vertreter der ungarischen Stadt Poszony (Preßburg), der Geburtsstadt Elisabeths, nehmen daran teil. Im folgenden Jahr sollen auch in Poszony Blumenspiele nach dem Vorbild der Kölner abgehalten werden. Der bergische Literatenzirkel "Carmen" ernennt Fastenrath zum Ehrenmitglied. 1908 Während die Vorbereitungen für die Silberhochzeitsfeier am 27. März laufen, erkrankt Fastenrath unerwartet an einer Lungenentzündung und stirbt nach nur dreitägiger Krankheit am 16. März 1908. Am 19. März wird er unter Anteilnahme großer Teile der Kölner Bevölkerung auf Melaten bestattet. Die Trauerrede hält der evangelische Pfarrer Carl Jatho. Der spanische Konsul legt im Auftrag des Königshauses einen Kranz nieder. Nach der Testamentseröffnung übergibt Louise Fastenrath die Bibliothek ihres Gatten der Stadt Köln und ruft die Stiftung für notleidende deutsche Schriftsteller, die den Namen des Verstorbenen tragen soll, ins Leben. 1908-1911 Herausgabe einer auf 15 Bände erweiterten Auflage des Werkes "La Walhalla y las glorias de Alemania", die nun alle in spanischer Sprache erschienenen Zeitungsartikel Fastenraths wie auch seine Autobiographie enthalten. 1911 Herausgabe von Fastenraths: "Aus spanischen Landen. Dichtungen aus Maxiko und Uruguay. Nachgelassene Dichtungen aus dem Spanischen". III. Literatur - KL 488, - KL3 4, 795 f., - Brü 2, 187, - BJ 13, 1910, 20 - 26, - Neue Deutsche Biographie 5, 28 f., - GEC 7, 313/4, - EUI 23, 356; - Jb Kölner Blumenspiele, bes. Bd. X und XI (1908/1909); - Schütz J. H. (hrsg.), Hofrat Dr. jur. Johannes Fastenrath in Cöln, in: Praktische Sozialpolitiker aus allen Ständen, Cöln (1906), 46 - 48; - Zilcken, Fritz, Erinnerungen an Johann und Luise Fastenrath in: Jb Blumenspiele 16, 1914, 120 ff.; - Lejeune, Fritz, Die deutsch-spanischen Freundschaftsbestrebungen von Johannes Fastenrath (= Romansiches Museum XI), DissertationGreifswald 1817; - Ohrem, Hermann-Joseph, Die deutsch-spanischen Freundschaftsbestrebungen Johannes Fastenraths, in: Mitteilungen aus Spanien 2, 1918, H. 1, 46 - 48; - Ohrem, Hermann-Joseph, Johannes Fastenrath und seine spanischen Freunde, in: Spanien, Zeitschrift für Auslandskunde 1, 1919, 212 ff.; - J. J. Bertrand, Johannes Fastenrath et lEspagne, in: Bulletin hispanique 29, 1927, 211 - 213; - Pfandl., Ludwig, Wie Johannes Fastenrath den Don Juan Tenorio übersetzte, in: Amigos de Zorrilla, Valladolid 1933; - Becker, J., Johannes Fastenrath und Hoffmann v. Fallersleben, in: Zeitschrift für Deutsche Geisteswissenschaften 2, 1939/40, 459 - 566; - Valera, Juan, El Doctor Fastenrath, in: obras Completas II, Madrid 1949, 399 - 413; - Schmökel, Hildegard, Die iberoromanische Bibliothek des Kölner Hispanophilen Johannes Fastenrath in der Kölner Universitäts- und Stadtbibliothek, Hausarbeit des Bibliothekar-Lehrinstituts NRW, masch., Köln 1967; - Schmökel, Hildegard, Johannes Fastenrath, ein Freund Spaniens aus Köln, 1839 - 1908, in: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 42, 1968, 189 -198; - Kienitz, Werner, Der Nachlaß Fastenrath im Kölner Stadtarchiv, in: Festgabe für Arnold Güttsches (= Veröffentlichungen des Kölnischen Geschichtsvereins 29), Köln 1969, 295 - 334; - Schumacher, Karl, Hofrat Dr. iur. utr. Johannes Fastenrath. Zu seinem 65. Todestag am 16. März 1973, in: Romerike Berge. Zeitschrift für Heimatpflege im Bergischen Land 23, 1973, 20 - 27; - Schumacher, Karl, "Ein Kavalier ohne Tadel", Streiflichter auf Leben und Werk von Hofrat Dr. Johannes Fastenrath anläßlich seines 150. Geburtstages am 3. Mai 1989 in: Die Heimat spricht zu Dir. Monatsbeilage des Remscheider Generalanzeigers Nr. 4, 5, 6 u. 7, Remscheid 1989 IV. Abkürzungen ADB - Allgemeine Deutsche Biographie, 1 - 55, Leipzig 1875 - 1910 Bay - Genealogische Sammlung von Dr. Joseph Bayer im Historischen Archiv der Stadt Köln = HAStK Bayer-Katalog BJ - Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, 1 - 18, Berlin 1897 - 1917 Brü - Franz Brümmer, Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, 6. Aufl., 1 - 8, Leipzig 1913 DBE - Diccionario Biográfico Español e Hispanoamericano, Teil I A - F, Palma de Mallorca 1950 ff. DBJ - Deutsches Biographisches Jahrbuch, I - V, X u. XI, Stuttgart, Berlin und Leipzig 1925 ff. DEI - Dizíeonario Enciclopedico della Letteratura Italiana, 1 - 5, Bari und Rom 1966 ff. DU - Dizíonario Universale della Letteratura contemporanea, 1 - 5, 1959 ff. EUI - Enciclopedia Universal Ilustrada Europeo - americana, 1 - 70 und Append. 1 - 10, Barcelona 1908 - 1935 EUS - Enciclopedia Universal Sopena, 1 - 9, Barcelona 1964 ff. GEP - Grande Enciclopédia Portuguesa e Brasilerra, 1 - 40, Lissabon und Rio de Janeiro 1935 ff. GGH - Gothaischer Genealogischer Hofkalender, Gotha GGT - Gothaisches Genealogisches Taschenbuch, Gotha GHdA - Genealogisches Handbuch des Adels, Glücksburg 1951 ff. KL - Wilhelm Kosch, Deutsches Literatur-Lexikon, 2 Aufl., 1 - 4 (mit durchgezählten Seiten), Bern 1949 - 1958 KL3 - wie vor, 3. Auflage (A.- Bremeneck), Bern und München 1968 KLK 15 - Katholischer Literaturkalender, 15. Jahrgang, herausgegeben von Dr. Julius Dorneich, Freiburg i. Br. 1926 KTh - Wilhelm Kosch, Deutsches Theater-Lexikon (A. -Rostock) (mit durchgezählten Seiten), Klagenfurt und Wien 1953 ff. Kü - Kürschners Deutscher Literatur - Kalender, Leipzig, später Berlin 1879 ff. KüGK - Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender, Berlin und Leipzig 1925 ff. LdW - Wilpert, Gero von (Herausgeber), Lexikon der Weltliteratur, Stuttgart 1963 L - R - Lectuur - Repertorium, 2. Aufl., 1 - 3 (mit durchgezählten Seiten), Antwerpen - Tilburg 1952 - 1954 M - Johann Jacob Merlo, Kölnische Künstler in alter und neuer Zeit (Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde IX), Düsseldorf 1895 NDB - Neue Deutsche Biographie, 1 - 7 (Aachen - Hartmann), Berlin 1953 ff. NF - Nordisk Familjebok, 3. Aufl., 1 - 23, Stockholm 1923 - 1937 NNBW - Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek, 1 - 10, Leiden 1911 - 1937 NÖB - Neue Österreichische Biographie, 1 - 17, Wien 1923 - 1968 ÖBL - Leo Santifaller, Österreichisches Biographisches Lexikon 1815 - 1950, 1 - 3 (A - Knoll), Graz und Köln 1957 ff. R - Hugo Riemann, Musiklexikon, 12. Aufl., 1 - 2, Mainz 1959 - 1961 SL - Schweizer Lexikon, 1 - 7, Zürich 1948 ff. St - Robert Steimel, Kölner Köpfe, Köln 1958 Th - B - Ulrich Thieme und Felix Becker (Herausgeber), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, 1 - 37, Leipzig 1907 - 1950 V - Hans Vollmer (Herausgeber), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts, 1 - 6, Leipzig 1953 - 1962 W - Hugo Weidenhaupt, Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Düsseldorf 1962 Das Repertorium wurde von Frau Voigt geschrieben. Köln, den 25. Oktober 1989 Enthält u.a.: Literarische Arbeiten; Briefe

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Q 1/2 · Bestand · (1756-) 1868-1922 (-1947)
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

Überlieferungsgeschichte Originale 5,4 lfd. m, Kopien 4 lfd. m Inhalt und Bewertung Haußmann, Conrad (Pseudonym Heinrich Hutter) (08.02.1857 - 11.02.1922), Jurist, Politiker, Publizist; ab 1883 Rechtsanwalt in Stuttgart, 1889-1922 Mitglied des württembergischen Landtags (Deutsche Volkspartei), 1890-1922 Mitglied des Reichstages, 1907 Mitbegründer der Zeitschrift "März", 1917 Mitglied des Interfraktionellen Ausschusses im Reichstag, 1918 Staatssekretär im Kabinett des Prinzen Max von Baden, 1919 Vizepräsident der Weimarer Nationalversammlung (DDP) und Vorsitzender des Verfassungsausschusses Enthält: Allgemeine und internationale Politik, Völkerrecht, Politik der außerdeutschen Staaten, Akten aus der Tätigkeit als Staatssekretär; Reichstag und seine Ausschüsse, Verfassungsgebende Nationalversammlung, Verfassungsausschuss; Friedensvermittlungsversuche; Heer und Flotte, Politik der Länder, Kulturpolitik, Wirtschaftspolitik, Parteipolitik; private, literarische und politische Korrespondenzen (u. a. mit Hermann Hesse, Friedrich Payer, Eugen Richter, Ludwig Thoma); Politische Arbeiten von Conrad Haußmann, Literarische Arbeiten (vor allem Gedichte, Gedicht-Anthologien), Beschäftigung mit Literatur und Kunst, Unterlagen zur Familiengeschichte Haußmann

Haußmann, Conrad
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, P 32 · Bestand · 1800-1979
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

Überlieferungsgeschichte Dr. Ernst von Scheurlen, Ministerialrat i.R., hinterließ keine letztwillige Verfügung über die Unterlagen. Diese befanden sich spätestens seit 1945 im Haus seiner ältesten Tochter Katharina Schmidt, geb. Scheurlen, das nach ihrem Tod am 3.1.1989 ihr Sohn Karl Schmidt, Pfarrer i.R., übernahm. Dort waren sie - ganz im Sinne von Ernst von Scheurlen - für alle Verwandten zugänglich und wurden hin und wieder von Einzelnen eingesehen. Für die Übergabe an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart war die Erwägung maßgeblich, dass es für die Zukunft in der Verwandtschaft keinen vergleichbaren Ort gesicherter Aufbewahrung geben werde. Infolgedessen wurde am 1. Dezember 2008 ein Depositalvertrages zwischen Herrn Karl Schmidt und dem Landesarchiv Baden-Württemberg geschlossen. Inhalt und Bewertung Karl Scheurlen ( 1824, + 1872) Karl Scheurlen wurde am 3. Sept. 1824 in Tübingen geboren, wo der Vater Karl Christian Friedrich Scheurlen Professor der Rechtswissenschaft war. Er besuchte dort und in Stuttgart, wohin der Vater 1839 in das Obertribunal berufen worden war, die Schule. Er studierte von 1841 bis 1846 in Tübingen Rechtswissenschaft und absolvierte anschließend das juristische Referendariat. 1847 wurde er Gerichtsaktuar beim Oberamtsgericht in Heilbronn. Während der revolutionären Ereignisse des Jahres 1848 nahm Karl Scheurlen eine betont konservative Haltung ein. 1850 berief man ihn zur Staatsanwaltschaft in Esslingen. 1851 folgte die Ernennung zum Oberjustizassessor und Staatsanwalt in Ellwangen, wo er 1852 Katharina Pfreundt heiratete. Von 1856 an war Karl Scheurlen Oberamtsrichter in Mergentheim, ab 1863 Oberjustizrat in Esslingen und ab 1865 vortragender Rat im Justizministerium. Gemeinsam mit seinem Freund, dem damaligen Obertribunalrat von Mittnacht, war Karl Scheurlen von Justizminister von Neurath damit beauftragt, die Grundsätze einer Justizreform auszuarbeiten, die Mittnacht, seit 1867 Justizminister, in den Jahren 1868 und 1869 zum Abschluss brachte. Auch Karl Scheurlens Aufstieg hatte sich 1867 mit der Berufung in den Geheimen Rat fortgesetzt; der zweimalige Versuch, ein Landtagsmandat zu erwerben, scheiterte allerdings. Durch Dekret vom 23. März 1870 wurde Karl Scheurlen zum Chef des Departements des Innern und am 17. Juli desselben Jahres zum Innenminister ernannt. Diese Berufung erfolgte zum Zeitpunkt einer innenpolitischen Krise: 45 Abgeordnete des württembergischen Landtags hatten es im Frühjahr abgelehnt, das Militärbudget zu genehmigen, dessen Ablehnung es Württemberg gemacht hätte, seinen Pflichten aus dem Schutz- und Trutzbündnis mit Preußen aus dem Jahr 1866 zu genügen, das in weiten Kreisen unpopulär war. Dass der breite Widerstand gegen das Militärbudget sich unverhofft legte, ist auf die französische Kriegserklärung vom 15. Juli 1870 zurück zu führen. Nach den unter Berufung auf die politische Neugestaltung Deutschlands nach dem Deutsch-Französischen Krieg ausgeschriebenen Neuwahlen von 1871 sah Karl Scheurlen sich einer wohlgesonnenen Mehrheit unter den Abgeordneten gegenüber. Auch er selbst wurde gleich zweimal, in Gaildorf und Künzelsau, um Abgeordneten gewählt; er akzeptierte die Wahl in Gaildorf. Sein durch ein Herzleiden verursachter Tod am 1. April 1872 erfolgte überraschend. Karl Scheurlen pflegte neben seiner Tätigkeit in Justiz und Politik lebhafte literarische und künstlerische Interessen. Er schrieb zahlreiche Verse und Gedichte. Insbesondere sein Zeichentalent ist bemerkenswert; er nutzte es u.a., um während seiner Zeit am Gericht zahlreiche Skizzen von Angeklagten und Justizbeamten anzufertigen, oder zur Illustration der "Amtspflege", des Organs der Hauffei, seiner Tübinger Studentenverbindung. Viele seiner Zeichnungen haben humoristischen Charakter; Selbstporträts und Darstellungen von Familienmitgliedern und Bekannten kommen ausgesprochen häufig vor. Ernst von Scheurlen ( 1863, + 1952) Ernst von Scheurlen wurde am 5. Febr. 1863 als jüngstes von sechs Kindern des späteren Innenministers Karl Scheurlen und seiner Ehefrau Katharina Scheurlen in Mergentheim geboren. Nach der Schulzeit studierte er Medizin in Berlin, wo der 1885 promovierte. Dort war er auch nach dem Staatsexamen 1887 bis 1891 an der Charité und am Reichsgesundheitsamt als Assistenzarzt tätig; Bakteriologie und Hygiene bildeten schon in dieser Zeit die Schwerpunkte seines wissenschaftlichen Interesses. Auch die Eheschließung mit Sophie von Möller (1889), die einer deutschstämmigen Familie aus dem damals russischen Narwa angehörte, fällt in diesen Zeitraum. 1893 wurde Ernst von Scheurlen Bataillonsarzt in Straßburg. Parallel dazu lehrte er 1893-1894 bzw. 1895-1897 als Privatdozent an der technischen Hochschule in Stuttgart bzw. an der Universität Straßburg Hygiene und Bakteriologie. Außerdem leitete er in Stuttgart die hygienisch-bakteriologische Abteilung des großen Garnisonslazaretts. 1897 trat er eine Stelle als Medizinalrat beim Königlich Württembergischen Medizinalkollegium an. Zu seinen Aufgaben gehörte die Mitarbeit bei der Landesversicherungsanstalt, dem Gewerbeaufsichtsamt, im Reichsgesundheitsrat, in der Leitung des Medizinischen Landesuntersuchungsamtes u.a. Auf seine Tätigkeit ist zurück zu führen, dass die Stadt Stuttgart während des Ersten Weltkrieges ihre Zentralkläranlage erhielt. Während des ganzen Ersten Weltkrieges war Ernst von Scheurlen als Hygieniker mit der Seuchenbekämpfung und Wasserversorgung an verschiedenen Abschnitten der West- und Ostfront befasst. Nach dem Ersten Weltkrieg widmete er sich insbesondere der Landeswasserversorgung, der Kropfbekämpfung und der Blutgruppenforschung. Seine Forschungsergebnisse legte er in zahlreichen Publikationen nieder. Der Eintritt in den Ruhestand erfolgte 1930, doch bedeutete dies nicht das Ende seiner wissenschaftlichen Tätigkeit; seine letzte Publikation datiert von 1950, zwei Jahre vor seinem Tod am 8. Okt. 1952 im Alter von 89 Jahren. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit hat Ernst von Scheurlen mit großem Einsatz die Geschichte seiner Familie ab etwa 1800 dokumentiert. Zu diesem Zweck hat er zahlreiche Bilder, Skizzen, Gedichte und Briefes seines früh verstorbenen Vaters mit anderem Sammlungsgut kombiniert und dieses Material durch eine schriftliche Darstellung der Familiengeschichte ergänzt, erläutert und kommentiert.

Scheurlen, Karl von
Schorn, Familie (Bestand)

Briefe an Peter Schorn (1833-1913), Direktor des Kreuzgasse-Gymnasiums in Köln, und an seine Ehefrau Maria geb. Niedieck (1842-1915) betr. Danksagungen, Glückwünsche zum 80. Geburtstag von P. Sch., Kondolenzen zu seinem Tod, Ordensverleihung; Abiturienten- Kommers 1905, Ausschmückung der Aula des Gymnasiums; Schreiben u.a. von Clara Wegge, Maria König, Karl Auer, Flügeladjutant des Sultans, Louis Lehman, Alexander Schnütgen, Karl Trimborn, Änni Wallraf, Konrad Adenauer, Köln; Briefe von Sohn Julius Schorn (1866-1953) an seine Eltern; Kondolenzen zum Tod der Mutter, u.a. von Anna Pauli, Änni Wallraf, Clara Wegge, Maria von Böninghausen; Glückwünsche zur silbernen Hochzeit; Briefe von Bekannten, u.a. Oskar Jäger, Carl Rademacher, Erwin Garvens; Chronikalische Aufzeichnungen über Familien-, Zeit- und politische Ereignisse (ca. 1870- 1953) betr. Kinder- und Jugenderinnerungen, Dombaufest 1880, Stadterweiterung Kölns, Schule und Studium, Bismarck, Carl Peters, Wilhelm II. im Rheinland, Studentenleben und Burschenschaft, Reisen, Welt- und Kolonialpolitik, Graf Zeppelin, Technik und Kunst, 1. Weltkrieg, Besatzung, Separatismus, Ruhrkampf, Inflation, Weltwirtschaftskrise, Hitler, Rheinland-Besetzung, Hitlerjugend, Besetzung des Sudetenlandes, 2. Weltkrieg, Kapitulation, Entnazifizierung, Nürnberger Prozesse, Währungsreform, Berliner Blockade, DDR, Goldene Hochzeit von Julius Schorn und Elisabeth geb. Schellen (*1882); Erinnerungen an Peter Sch.; Dokumentation zur Familien- und Zeitgeschichte: Reisen und Auslandsaufenthalte (1891- 1900), Korrespondenz zur Familiengeschichte, Gutachten zur Rassenforschung, arische Abstammung von Josa-Maria Schaller, Deutscher Studentenverein Germania Lausanne; Menukarten, Einladungen zur Eröffnung der Rheinbahn Köln-Mainz, Hochzeit von Frh. Joseph von Geyr und Gräfin Sophie von Fürstenberg, Oberreichsanwalt Oscar Hamm, Lieder zum Festessen des Deutschen Juristentages im Zoologischen Garten, Abschiedsfeier Julius Raschdorff, Winterfest des Architekten- und Ingenieurvereins (1859-1912); Gedichte zur „Feier des Einzugs unserer siegreichen Truppen (1871), Maifest 1896; Programm des Philharmonischen Konzerts im Volksgarten 1907; Einzelnummern Kölnischer Zeitungen (1826-1832, 1848); Extrablätter der Kölnischen Zeitung zum Krieg 1870-1871, zum Tod von Wilhelm II., Kaiserin Augusta; Assignaten der Französischen Republik (1790-1796); Zeitungsartikel zum Luftsport und Flugwesen, u.a. Flugwoche in Köln (1909), Schaufliegen in Köln (1911), Deutscher Rundflug 1911 Etappe Köln, Deutsche Luftsport-Werbewoche (1928); Graf Zeppelin; Zeitungsartikel zur Technik (Mülheimer Brücke (1928), Dombau- Fest 1880, Kaiserbesuche in Köln, Tornado 1898, Erster Weltkrieg, Fibel zur „Kriegserziehung; Fotografien, Abbildungen: 25jährige Festfeier der Abiturientia 1887 (1912), Deutscher Studentenverein „Germania Lausanne; Stadt- und Gebäudeansichten von Köln.

Selchow, Bogislav Freiherr von (Bestand)
BArch, N 428 · Bestand · 1897-1943
Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

Geschichte des Bestandsbildners: Marineoffizier, Freikorpsführer und Schriftsteller Bogislaw Selchow Lebensdaten 4. Juli 1877 geb. in Köslin gestorben am 6. Februar 1943 gest. in Berlin Militärische Karriere 7.4.1897 Einstellung als Kadett der Kaiserl. Marine Mai 1897 Kadett an Bord von SMS Stein 6.12.1897 Teilnahme an der Belagerung des Hafens von Port au Prince auf Haiti mit SMS Stein 27.4.1898 Beförderung zum Seekadetten Apr. 1898- Sep. 1900 In verschiedenen Funktionen an Bord von SMS Moltke, Hela, Mars und Blücher Jan.-März 1900 Gehirnhautentzündung, Marinelazarett Kiel 3.9.1900 Fähnrich zur See 23.9.1900 Beförderung zum Leutnant zur See Nov. 1900- Nov. 1901 An Bord von SMS Sachsen, ab Okt. 1901 als Adjutant; am 4.9.1901 Kollision mit SMS Wacht bei Rügen, das daraufhin sinkt Nov. 1901- Sep. 1902 Adjutant an Bord von SMS Kaiser Wilhelm der Große 15.3.1902 Beförderung zum Oberleutnant zur See Okt.-Dez. 1902 Wachoffizier an Bord von SM Torpedoboot G 109 Jan.-Apr. 1903 Kompanieoffizier der zweiten Kompanie der I. Torpedoabteilung, im Apr. Funkkursus auf SMS Neptun Apr.-Sep. 1903 Wachoffizier an Bord von SM Torpedoboot G 109 Okt./Nov. 1903 Ausreise als Passagier nach Ostasien an Bord von SS König Albert Nov. 1903- Mai 1905 Wachoffizier an Bord von SMS Hertha im asiatischen Raum mit Heimreise nach Kiel über Afrika und das Mittelmeer 11.9.1904 Verleihung des Kung-Pai-Verdienstordens (Chinesische Silberne Erinnerungsmedaille) anlässlich einer Audienz bei der Kaiserinwitwe und dem Kaiser von China 11.2.1905 Verleihung des Königl. Siamesischen Kronenordens vierter Klasse anlässlich einer Audienz beim König von Siam Juni-Sep. 1906 Kommandant von SM Torpedoboote S 29, S 25 und S 30 sowie Dienste in der Minenkompanie und als Erster Offizier der Minensuchreservedivision Okt. 1906- Juni 1907 Marineakademie 6.3.1907 Beförderung zum Kapitänleutnant Juli 1907 Dienst an Bord von SMS Kurfürst Friedrich Wilhelm Aug.-Sep. 1907 Dienst an Bord von SMS Yorck Okt. 1907- Juni 1908 Marineakademie Juli-Sep. 1908 Sprachurlaub in England 22.8.1908 Ernennung zum Ehrenritter des Johanniter-Ordens Okt. 1908 Ausreise als Passagier nach Westafrika auf SS Lucie Woermann Nov. 1908- Nov. 1909 Erster Offizier an Bord von SMS Sperber Nov./Dez. 1909 Rückreise als Passagier nach Deutschland auf SS Lucie Woermann Dez. 1909- Jan. 1911 Admiralstab der Marine Jan. 1911- März 1913 Adjutant der Nordseestation 19.9.1912 Verleihung des Rote-Adler-Ordens 4. Klasse Apr. 1913- Nov. 1914 Erster Offizier an Bord von SMS Victoria Louise 22.3.1914 Beförderung zum Korvettenkapitän 17.7.1914 Verleihung der Königl. Krone zum Rote-Adler-Orden 4. Klasse 10.11.1914- 30.6.1915 Kommandeur des I. Btl. des Matrosen-Artillerieregiments III (10.-25.11.1914); II. Btl. des Matrosen-Artillerieregiments I (26.11.-31.12.1914); I. Btl. des Matrosen-Artillerieregiments II (1.1.-4.2.1915); des III. Btl. des Matrosenregiments 4 (5.2.-10.5.1915); des III. Btl. des Matrosenregiments 5 (11.5.-30.6.1915); Einsatzgebiet: Flandern 1.5.1915 Verwundung bei Het Sas/Belgien durch Granatsplitter in Kopf, rechte Schulter, rechten Arm und rechtes Bein 7.2.1915 Eisernes Kreuz II. Klasse Aug.-Dez. 1915 Erster Offizier an Bord von SMS Freya Jan.-März 1916 Reservelazarett Liebenstein Apr. 1916- Juli 1917 Erster Offizier an Bord von SMS Hannover, in dieser Funktion Teilnahme an der Schlacht am Skagerrak am 31.5./1.6.1916 30.6.1916 Verleihung des Eisernen Kreuzes I. Klasse 22.8.1916 Verleihung des Oldenburgischen Friedrich-August-Kreuzes I. und II. Klasse 14.9.1916 Neurasthenie als Kriegsdienstbeschädigung anerkannt durch das Kdo. von SMS Hannover Juli 1917- Kriegsende Admiralstab der Marine 1918 Veröffentlichung der Propagandaschrift „Weltkrieg und Flotte" 10.4.1918 Österreichisches Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit Kriegsdekoration 20.5.1918 Verleihung der Großherzoglichen Hessischen Tapferkeitsmedaille 16.11.1918- 20.8.1919 Dezernent im Reichsmarineamt 20.8.1919 Beförderung zum Fregattenkapitän Ziviles Leben Nach seiner Verabschiedung aus der Marine begann Bogislav von Selchow ein Studium der Geschichte in Marburg und wurde zugleich von der Reichswehrbrigade Kassel mir der Bildung einer Freiwilligenformation aus Marburger Studenten zum Schutz der jungen Republik beauftragt. Von Selchow gründete das Freikorps „Studentenkorps Marburg" (StuKoMa) und kommandierte es in der Folge bei der Niederschlagung von spartakistischen und rätedemokratischen Unruhen in Thüringen. Dabei kam es am 20.3.1920 zum sog. Massaker von Mechterstädt, bei dem 15 als Aufrührer verdächtigte Arbeiter, die von einem Stoßtrupp des StuKoMa festgesetzt worden waren, erschossen - angeblich „auf der Flucht". Die wegen dieser Tötungen Angeklagten wurden in zwei aufsehenerregenden Prozessen freigesprochen, die Urteile von der Öffentlichkeit als Akt der Klassenjustiz mit Abscheu und Protest aufgenommen. Von Selchow hatte sich im Prozess vor seine Männer gestellt, und auch die Marburger Universität solidarisierte sich mit ihren Studenten und rehabilitierte sie vollständig. Daneben organisierte sich von Selchow in der rechtsextremen, später illegalen sog. Organisation Escherich (Orgesch), die er im westdeutschen Raum zeitweise führte. Die paramilitärische Organisation legte geheime Waffenlager für einen erwarteten Kampf gegen den Bolschewismus an und war für Morde an Persönlichkeiten des gegnerischen politischen Lagers verantwortlich. Enttäuscht vom Zögern Escherichs, einen offensiven Kurs gegen die Republik einzuschlagen, wandte er sich im Dezember 1922 wieder von der Orgesch ab, legte das Kommando des StuKoMa nieder und zog sich bis 1933 aus der politischen Öffentlichkeit zurück. Am 24.1.1923 wurde Bogislav von Selchow von der Universität Marburg promoviert. Bereits 1920 hatte er seinen ersten Gedichtband „Deutsche Gedanken" veröffentlicht, und bald reüssierte er mit seinen Gedichten im rechten Spektrum. Er betätigte sich nun als Schriftsteller und Geschichtsphilosoph und entwickelte, ganz Kind seiner Epoche, ein sog. Zeitwendemodell, das die geistesgeschichtliche und politische Entwicklung der Menschheit abbildete. Von Selchow definierte hierzu die von verschiedenen gesellschaftlichen Kräften geprägten Zeitalter der „Allzeit", der „Wirzeit" und der „Ichzeit". Dieses Denksystem wurde zur Grundlage für seine Werke und machte ihn gemeinsam mit dem von ihm immer wieder aufgegriffenen Topos des Heldischen zu einem ideologischen Wegbereiter des Nationalsozialismus. Sein Antisemitismus und Blick auf das Zeitgeschehen nach dem Untergang der alten Welt hatten ihn spätestens 1933 in die Nähe der NSDAP gebracht: Obwohl nie Parteimitglied, entwickelte er sich zum leidenschaftlichen Nationalsozialisten und gehörte zu den 48 Persönlichkeiten, die 1933 öffentlich zur Wahl Adolf Hitlers aufriefen. 1936 benannte sich die NS-Studentenkameradschaft, die aus der vormaligen Marburger Burschenschaft Germania hervorgegangen war, nach von Selchow. Am 9.6.1939 wurde er dann zum Ehrensenator der Philipps-Universität Marburg ernannt. Bestandsbeschreibung: Der Nachlass besteht aus zwei Schwerpunkten: den sog. Logbüchern und einer literarisch-philosophischen Materialsammlung, die durch Manuskripte ergänzt wird. Die sog. Logbücher liegen bis 1931 lückenlos vor und reflektieren in z. T. epischer Breite einzelne Erlebnisse und Sachverhalte. 39 der 51 „Logbücher enthalten Aufzeichnungen von Selchows aus seiner Zeit als aktiver Marineoffizier und als Führer des „Studentenkorps Marburg" im Freikorpseinsatz. Dazu kommen Kopien der Logbücher 61 bis 68, die lediglich Abbildungen enthalten und den Zeitraum von 1935 bis 1940 abdecken. Die „Logbücher" sind aber keine Tagebücher im engeren Sinne, sondern vielmehr durchkomponierte Erinnerungsbücher. Von Selchow übertrug seine auf Loseblattsammlungen festgehaltenen Tagebucheinträge - ein Beispiel hierfür findet sich in der Sammelmappe zum geplanten „Logbuch" 65 (N 428/86) - in ledereingebundene Folianten und verzierte seine Ausführungen u. a. mit kunstvollen Aquarell- und Federzeichnungen. Leere Stellen in den Logbüchern, auf denen in Bleistift Notizen zu den einzufügenden Bildern oder Zeichnungen eingetragen sind, nachzuvollziehen in N 428/46, geben Hinweis auf dieses Vorgehen. Die Basis der Logbücher, die Tagebuchblätter, aber auch seine Korrespondenz und weitere Unterlagen, die leider in den 1950er Jahren in privater Hand vernichtet wurde, sind bis auf Fragmente, die sich im vorliegenden Bestand finden, verloren. Die „Logbücher" legte von Selchow an, indem er zunächst seine Aufzeichnungen und ergänzendes Material in Einlegemappen sammelte und zusammenstellte. Gestützt auf diese Grundlage übertrug er Text und Illustration auf Blätter, die er in die in hochwertigen Ledereinbände, die das Wappen der Familie von Selchow und eingeprägte Beschriftungen tragen, einbringen ließ. Dieses Vorgehen lässt sich anhand der o. g. Sammelmappe nachvollziehen, andere Mappen verwendete er u. a. für andere Materialsammlungen wieder, siehe N 428/75. Den Quellenwert der „Logbücher" steigern die über 1.000 genau identifizierten Bilder und Fotos, die den Text über die Zeichnungen hinaus illustrieren. Die Abbildungen zeigen für die Zeit bis 1919 Orte, Schiffe, Alltagsszenen aus dem Soldaten- aber auch Privatleben in der Heimat und in internationalen Gewässern, Crews und Personen. Dazu kommen verschiedenste Dokumente wie Seekarten, Einladungen etc. Aus dem Überlieferungskontext lässt sich erschließen, dass die „Logbücher" in der hier vorliegenden Form wahrscheinlich in den 1930er-Jahren entstanden sind, verfügen die Bände 61 bis 68 doch über beschriftete Abbildungen und leergebliebenen Zwischenräumen für den einzutragenden Text. Durch seine Zugehörigkeit zum Uradel verfügte Bogislav von Selchow über einen großen Verwandten- und Bekanntenkreis. Die Logbücher geben Einblick in das Leben dieser Kreise von der Kaiserzeit bis zum Nationalsozialismus und spiegeln in den niedergeschriebenen Erinnerungen und der z. T. wiedergegebenen Korrespondenz die Fülle der dienstlichen und gesellschaftlichen Kontakte wider. Teils spektakuläre Einblicke in das Marineleben geben von Selchows Erinnerungsbücher, die die aktive Dienstzeit bei der Kaiserlichen Marine betreffen. Sie zeigen die Vielfalt des Erlebens und der Eindrücke als Offizier der Kaiserlichen Marine, die rund um die deutschen Kolonien im Einsatz war. Für die ersten Jahre der Weimarer Republik geben die sog. Logbücher wertvolle Einblicke in die Welt der Freikorps, vor allem des sog. Studentenkorps Marburg und der sog. Organisation Escherich; aber auch zur Organisation Consul pflegte von Selchow Kontakte - zu den beiden Letztgenannten finden sich zahlreiche Aussagen in den „Logbüchern". Seine Aufzeichnungen zeugen aber nicht nur für die Frühphase der Weimarer Republik vom Soldatischen im Denken von Selchows. Auch nach seinem Rückzug aus der Öffentlichkeit im Jahr 1922 blieb er in seiner Grundhaltung auch als in Berlin lebender Dichter, Schriftsteller und Geschichtsphilosoph immer Soldat. So geben die „Logbücher" unmittelbare und einzigartige Eindrücke vom Leben eines - zudem adligen - Angehörigen des kaiserlichen Offizierkorps der Marine und von seinen Reaktionen auf den Zusammenbruch der alten Ordnung. Mentalitätsgeschichtlich ist dieser Teil des Nachlasses für den Übergang vom Kaiserreich zur Weimarer Republik aufschlussreich und wohl der einzige dieser Art, der über die revolutionären Ereignisse in Berlin Auskunft gibt. Sein Wert dürfte unter der Hinzuziehung der Veröffentlichungen von Selchows, besonders seiner Autobiographie „Hundert Tage aus meinem Leben" aus dem Jahr 1936 steigen. Der Nachlass illustriert das Verhältnis von Selchows zum keineswegs unkritisch gesehenen alten und zum verachteten neuen System. Die Kopien der „Logbücher" für die Jahre 1935 bis 1940 dokumentieren in ihren Abbildungen zudem von Selchows Nähe und Zugang zu Teilen der Führungsriege der NSDAP. Neben den Logbüchern bildet der literarisch-philosophische Nachlass von Selchows den zweiten Schwerpunkt des Bestandes. Von Selchow versuchte sich als konservativ-nationalistischer Denker an der Etablierung eines Zeitenmodells, das die Weltgeschichte in geistige Epochen einteilte, denen er bestimmte Entwicklungsschritte der Menschheit in geistiger, aber auch wissenschaftlicher, politischer, religiöser Hinsicht zuordnete. Er folgte damit einem Forschungstrend seiner Zeit. Sein Nachlass aus dieser Lebensphase als Geisteswissenschaftler umfasst Sammlungen von verschiedenartigen, oft losen Materialien, Texten, kleineren Publikationen, Zeitungsartikeln und eigenen Entwürfen, aber auch großen Schaubildern, welche die Grundlage bzw. Zwischenschritte der schriftstellerischen Arbeit darstellen: der Zettelkasten eines konservativ-nationalistischen Schriftstellers der 1920/30er Jahre, angereichert mit eigenen von teils veröffentlichten, teils unveröffentlichten Manuskripten. Die Überlieferung diese Materials, die sich anhand der Schaubilder nachvollziehen lässt, ist jedoch unvollständig, Materialien zu einzelnen Themenbereichen fehlen, wurden aber u. U. schlicht nicht angelegt. Hinweise auf andere Bestände BArch MSg 100 (Bogislav Frhr. von Selchow: Deutsche Marineoffiziere) BArch N 253/262 (Nachlass Alfred von Tirpitz, Schriftwechsel, Buchstabe S) BArch RM 5/920 (Kritik des Korvettenkapitäns von Selchow an Geburtstagsglückwunsch der Angehörigen des Admiralstabs für Großadmiral v. Holtzendorff, Jan. 1919) Vorarchivische Ordnung: Die sog. Logbücher liegen durchgehend für die Jahre 1897 bis 1931 vor. Das Bundesarchiv erwarb die Bände 39 bis 54 bereits 1957 zusammen mit dem nicht-militärischen Nachlass von Selchows und kaufte 1960 die restlichen Stücke der Marine-Offizier-Hilfe, heute: Marine-Offizier-Vereinigung, ab. Die ersten beiden Bände und Band 51 der ehemals insg. 68 Logbücher enthielten familienhistorische Informationen und fehlten bereits beim Erwerb des Nachlasses; während Band 1 sich weiterhin in Familienbesitz befindet, gilt Band 2 seit 1945 als verschollen. Ebenso verhält es sich mit den aus Unterlagen und Briefen bestehenden Hauptnachlass, der 1957 in Privathand vernichtet wurde. Ergänzt werden diese Bände durch die Kopien der „Logbücher" 61 bis 68 für den Zeitraum September 1935 bis Dezember 1940. Die Originale dieser Logbücher befinden sich weiterhin in Familienbesitz. Sie unterscheiden sich von den „Logbüchern", die für die Jahre bis 1931 vorliegen dadurch, dass sie ohne Text geblieben sind. Lediglich Bilder und Fotos wurden hier eingeklebt und auch nur diese Seiten kopiert und in den hier vorliegenden Nachlass übernommen. Diese Bestandsergänzung konnte 1987 in Kooperation mit von Selchows Neffen Wolfgang von Selchow, in dessen Besitz sich die „Logbücher" 61 bis 68 zu diesem Zeitpunkt befanden, durchgeführt werden. Trotz dieser Ergänzung klafft im Bestand eine Lücke, deren Zustandekommen anhand der vorliegenden Informationen nicht geklärt werden kann: Während über den Verbleib der Bände 1, 2 und 51 Informationen vorliegen, ist der Verbleib und der Inhalt der Bände 55 bis 60, die den Zeitraum Januar 1932 bis August 1935 abdecken, unbekannt. Zu den Erinnerungsbüchern tritt das literarisch-geschichtsphilosophische Archivgut, welches das geistige Schaffen von Selchows ab 1920 abdeckt. Die sog. Logbücher und das literarische Material verblieben nach dem Umzug des Militärarchivs nach Freiburg im Jahr 1968 aufgrund der literarischen Anteile zunächst bei der Hauptdienststelle in Koblenz. Erst 1976 kam der Nachlass nach Freiburg, wo in der Militärgeschichtlichen Sammlung unter der Signatur MSg. 100 bereits seit 1957 bzw. z. T. seit 1964 die sog. Wimpelbretter sowie die sog. Ehrentafeln lagerten - Personalbögen der deutschen Marineoffiziere von 1848 bis 1909 bzw. Kurzbiographien und Bilder aller zwischen 1914 und 1918 und in den Nachkriegskämpfen gefallenen und gestorbenen Offiziere der Marine. Zitierweise: BArch, N 428/...

Slg. Walther Brandt

Vorwort: * 22. Oktober 1908 in Berlin † 16. April 1979. Seine Laufbahn begann Walther Brandt in der Verwaltung der Mitropa. Im Jahre 1939 wurde er in das Reisebüro der Kriegsmarine versetzt, bis er letztendlich in die Wehrmacht eingezogen worden ist. Nach dem Krieg arbeitete er bei der Brandenburgischen Landesbahn, wechselte dann zur Reichsbahndirektion Berlin und fing anschließend bei der Deutschen Schlafwagen- und Speisewagengesellschaft an. Bis zu seinem Ruhestand 1973 arbeitete er beim Bundesbahn-Zentralamt Minden, wo er für das Sachgebiet "Privatwagen" verantwortlich war. Neben seinen zahlreichen Fachartikeln, veröffentlicht er die beiden Fachbücher "Schlaf- und Speisewagen der Eisenbahn" und "Vom feurigen Elias und der sanften Elise". Zu seinen Sammlungs- und Literarischenschwerpunkten zählten der Schlaf- und Speisewagenbetrieb sowie Privat- und Kleinbahnen. Der Schwerpunkt des Bestandes liegt im Allgemeinen auf der Konstruktion und dem Betrieb von Reisezügen und im Besonderen auf Personen-, Schlaf- und Salonwagen. Hierzu sind vor allem Materialien aus seiner Arbeit bei der Brandenburgischen Landesbahn, der Deutschen Schlafwagen- und Speisewagengesellschaft sowie beim Bundesbahn-Zentralamt Minden vorhanden. Neben diesem Sammlungsspektrum enthält der Bestand Konvolute über Lokomotiven und Betriebsmittel der Bahnen, über die Sicherung des Bahnverkehrs und über dessen geschichtliche Entwicklung. Ferner sind Schriften über Bahn- und Firmenjubiläen zu finden, sowie Bahnlieder, Gedichte und satirische Darstellungen der Bahnfahrt. Das Schriftgut liegt sowohl in gedruckter, als auch in handschriftlicher Form vor. Der Hauptteil des Schriftgutes nehmen Zeitungs- und Zeitschriftenartikel ein oder auch die Abschrift dieser. Daneben sind Werbematerialien von Lokomotivfabriken und Reisezuganbietern zu finden, aber auch Werbeflyer, Sonderdrucke und Fotografien. Des Weiteren weist der Bestand einige seiner Manuskripte und veröffentlichten Beiträge auf. Die Sammlung wurde 2015 vom Archiv angekauft. Sie hat einen Umfang von 201 Verzeichnungseinheiten mit einer Laufzeit von 1814-1979

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, GU 119 · Bestand · 1811, (1816), 1835-1974 und o. J.
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)
  1. Biografien: Der Bestand GU 119 umfasst im Wesentlichen Unterlagen aus dem Nachlass der Wiltrud Prinzessin von Bayern verh. Herzogin von Urach. Daneben finden sich in dem Bestand auch Teilnachlässe bzw. Nachlasssplitter von Verwandten der Prinzessin Wiltrud v. a. aus dem Hause Bayern (Wittelsbach). Im Einzelnen handelt es sich dabei v. a. um Nachlassunterlagen der Eltern Prinzessin Wiltruds, Ludwig III. König und Marie Therese Königin von Bayern (geb. Erzherzogin von Österreich-Este Prinzessin Modena), der Tante Wiltruds, Therese Prinzessin von Bayern, und der Großeltern Wiltruds, Luitpold Prinzregent und Auguste Ferdinande Prinzessin von Bayern (geb. Erzherzogin von Österreich-Toskana). Im Folgenden wird auf die Biografien der im Bestand GU 119 vertretenen Persönlichkeiten, von denen Teilnachlässe vorhanden sind, kurz eingegangen. 1.1 Wiltrud Herzogin von Urach (geb. Prinzessin von Bayern) Wiltrud Marie Alix Prinzessin von Bayern wurde am 10. November 1884 in München als zehntes von dreizehn Kindern des Ludwig Prinz von Bayern, des späteren Prinzregenten und Königs Ludwig III. von Bayern, und der Marie Therese Prinzessin von Bayern geb. Erzherzogin von Österreich-Este Prinzessin von Modena, der späteren Königin von Bayern, geboren. Über die Kindheit und Jugend der Prinzessin Wiltrud finden sich nur einzelne Unterlagen in dem vorliegenden Bestand (Unterrubrik 1.1.1), so dass über diese Zeit nur wenige Angaben gemacht werden können. Demnach wurde Prinzessin Wiltrud zusammen mit ihren Geschwistern von Hauslehrern unterrichtet. Um die Erziehung der Kinder kümmerte sich auch die Mutter Prinzessin Marie Therese, die bis zum Regierungsantritt des Prinzen Ludwig kaum repräsentative Aufgaben zu erfüllen hatte. Die Familie des Prinzen Ludwig lebte vor allem auf Schloss Leutstetten in der Nähe des Starnberger Sees. Zu Schloss Leutstetten gehörte ein großes Gut, das zum Privatvermögen des Prinzen Ludwig zählte und das dieser zu einem landwirtschaftlichen Mustergut ausbaute. Später bewohnte Prinz Ludwig mit seiner Familie auch das Palais Wittelsbach in München. Als Prinz Ludwig nach dem Ableben seines Vaters Prinzregent Luitpold im Jahre 1912 die Nachfolge als Prinzregent des Königreiches Bayern antrat, hatten seine Gattin Prinzessin Marie Therese und seine Tochter Prinzessin Wiltrud auch vermehrt Repräsentationsaufgaben zu übernehmen, worüber die im vorliegenden Bestand in der Rubrik 1.5 vorhandenen Materialien Auskunft geben. Während des Ersten Weltkrieges unterstützte Prinzessin Wiltrud ihre Mutter bei deren umfangreichen karitativen Tätigkeiten. Gemeinsam mit ihrer Mutter, ihren Schwestern und deren Hofdamen packte sie Geschenkpakete (sog. "Liebesgaben") für die an der Front befindlichen bayerischen Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere, in denen Schinken, Schokolade, Konserven und teilweise auch Wäsche eingepackt wurden (vgl. Unterrubriken 1.9.1 und 1.9.2). Auch Bekannte der königlichen Familie aus Sárvár (Ungarn), wo Königin Marie Therese ein großes Landgut besaß, und aus Sulden (Südtirol), wo die königliche Familie häufig Bergtouren unternahm, kamen in den Genuss dieser Geschenkpakete. Die Empfänger dieser begehrten "Liebesgaben" bedankten sich häufig bei Prinzessin Wiltrud mit Feldpostbriefen, teilweise umfangreichen Berichten vom Kriegsgeschehen und Aufnahmen von der Front und von den besetzten Gebieten. Diese z. T. recht anschaulichen Materialien haben sich in den Unterrubriken 1.9.2 und 1.9.3 des vorliegenden Bestandes erhalten. Außerdem besuchte Prinzessin Wiltrud mit ihrer Mutter Lazarette und Hospitäler und spendete den dort liegenden Soldaten und Offizieren der bayerischen Armee Trost. Schließlich arbeitete Prinzessin Wiltrud auch in der von ihrer Mutter in den Nibelungensälen der Münchner Residenz eingerichteten "Kriegsnähstube" zeitweise mit, in der 600 bis 800 Näherinnen und Strickerinnen tätig waren. Die "Kriegsnähstube" versorgte die ins Feld ziehenden bayerischen Truppen schnell und unbürokratisch mit Wäsche. Als im November 1918 der sozialdemokratische Politiker Kurt Eisner in München die Republik ausrief, verließ die königliche Familie München und zog sich zunächst nach Schloss Wildenwart zurück. Das Ende der Monarchie in Bayern stellte für Prinzessin Wiltrud und für die anderen Angehörigen des Hauses Bayern eine einschneidende Zäsur dar. Prinzessin Wiltrud verlor wie alle Vertreter der deutschen Fürstenhäuser ihre Privilegien. Bis zu Ihrer Heirat wohnte Prinzessin Wiltrud zunächst auf Schloss Wildenwart. Am 25. November 1924 heiratete Wiltrud Prinzessin von Bayern Wilhelm (II.) Herzog von Urach standesamtlich in München. Am folgenden Tag erfolgte die kirchliche Trauung, ebenfalls in München. Die Ehe blieb kinderlos. Nach der Heirat wohnte Herzogin Wiltrud abwechselnd auf Schloss Lichtenstein und im Palais Urach in Stuttgart. Als im Jahre 1928 ihr Gemahl starb, übernahm Herzogin Wiltrud auch die Sorge für die jüngsten Kinder des Wilhelm (II.) Herzog von Urach aus dessen Ehe mit Amalie Herzogin von Urach (geb. Herzogin in Bayern). In den 1930er Jahren zog Herzogin Wiltrud in das ehemalige königliche Jagdhaus nach Oberstdorf um, das ihr aus dem väterlichen Erbe zugefallen war und das sie eigens für diesen Zweck renovieren ließ. Zeitweise weilte Herzogin Wiltrud auch auf Schloss Lichtenstein und auf Schloss Wildenwart. Herzogin Wiltrud zeigte Interesse an Musik, bildender Kunst, Geschichte und Botanik, was an den im vorliegenden Bestand erhaltenen Drucksachen und Materialien zu erkennen ist. Darüber hinaus unternahm sie mehrere Reisen, u. a. eine längere Schiffsreise auf der "Monte Rosa" im Jahre 1935 nach Brasilien, Senegal und Marokko. In den Jahren 1901 bis 1903 bereiste sie mit ihrer Mutter und ihren jüngeren Schwestern den Balkan. Außerdem machte sie mit ihrer Mutter, ihren jüngeren Schwestern und Karl Stephan Erzherzog von Österreich in dieser Zeit eine Schiffsreise auf der Adria, über die sie auch ein Reisetagebuch anfertigte, das auszugsweise in einer Zeitschrift veröffentlicht wurde. Ein Exemplar dieser Zeitschrift findet sich in Bü 719. Auch über einen Ausflug auf den Arlberg (Österreich) schrieb sie Artikel in Zeitschriften (Bü 719). Daneben reiste sie häufig, um ihre Stiefkinder, ihre Geschwister und deren Familien und die übrige Verwandtschaft zu besuchen, worüber nicht zuletzt die umfangreiche Korrespondenz, die sich im vorliegenden Bestand erhalten hat, Auskunft gibt. Neben den bereits erwähnten Reisebeschreibungen veröffentlichte Herzogin Wiltrud auch Gedichte in Zeitschriften und Kalendern unter ihrem Namen (Bü 842). Wie viele Angehörige des Hauses Bayern war Herzogin Wiltrud tiefreligiös und hatte eine streng katholische Erziehung bekommen. Die Herzogin hielt auch engen Kontakt zu katholischen Geistlichen und Nonnen, was sich an der Korrespondenz mit diesen ablesen lässt (v. a. Bü 249 und 250). Nicht zuletzt legen die Mitgliedschaften Herzogin Wiltruds in religiösen Vereinen, Bruderschaften und Kongregationen, die in Bü 731 dokumentiert sind, und die Vielzahl an religiösen Druckschriften und die Materialsammlung in den Unterrubriken 1.11.1 und 1.18.3 Zeugnis von der Religiosität der Herzogin ab. Wiltrud Prinzessin von Bayern starb am 28. März 1975 in Oberstdorf. Sie wurde auf dem Friedhof von Großengstingen bei Reutlingen begraben. 1.2 Therese Prinzessin von Bayern Therese Charlotte Marianne Auguste Prinzessin von Bayern wurde am 12. November 1850 als drittes von vier Kindern und einzige Tochter des Luitpold Prinz von Bayern, des späteren Prinzregenten von Bayern, und der Auguste Ferdinande Prinzessin von Bayern (geb. Erzherzogin von Österreich-Toskana) geboren. Gemeinsam mit ihren Brüdern Ludwig, der später als Prinzregent und König Ludwig III. Bayern regieren sollte, Leopold und Arnulf wurde sie von ihrer Mutter und nicht - wie in Fürstenhäusern damals üblich - von Hauslehrern unterrichtet. Schon früh zeigte sich bei Prinzessin Therese ein außerordentliches Sprachentalent. Als Erwachsene beherrschte sie zwölf Sprachen. Neben ihrem Sprachentalent entwickelte die Prinzessin bereits in jungen Jahren ein großes Interesse an den Naturwissenschaften und an der Geografie und Kultur fremder Länder. Da ihr als Frau ein Studium an der Universität verwehrt blieb, eignete sich Prinzessin Therese ihr umfangreiches naturwissenschaftliches Wissen im Selbststudium an. Die Prinzessin erwarb in den Fächern Geografie, Ethnologie, Botanik und Zoologie - vor allem in der Ornithologie (Vogelkunde) - ein beachtliches Fachwissen. Als junge Frau begann Prinzessin Therese ihre umfangreiche Reisetätigkeit. Zusammen mit ihrem Bruder Prinz Leopold und dessen Gemahlin Gisela Prinzessin von Bayern (geb. Erzherzogin von Österreich) bereiste sie Nordafrika, Spanien, Portugal und Frankreich. Prinzessin Therese reiste fast immer inkognito, häufig unter dem Namen einer "Gräfin Elpen", und mit kleinem Gefolge. Im Jahre 1898 unternahm sie eine mehrmonatige Forschungsreise nach Südamerika, von der sie eine reichhaltige Sammlung an zoologischem, botanischem und ethnologischem Material, darunter beispielsweise über 200 Fischarten, mitbrachte. Diese Sammlungen wurden später testamentarisch der Zoologischen Staatssammlung München und dem Münchner Völkerkundemuseum vermacht. Leider sind die Sammlungen im Zweiten Weltkrieg jedoch fast vollständig zerstört worden. Prinzessin Therese entdeckte auf ihren Reisen auch bisher unbekannte Tierarten, wie den Harnischwels in Kolumbien, einen Bockkäfer in Ecuador und eine Singzirpe auf Trinidad. Auf ihren Reisen nach Südamerika erforschte sie außerdem einige Indianerstämme im Amazonasgebiet, die bis dato in wissenschaftlichen Kreisen Europas noch unbekannt waren. Im Jahre 1893 bereiste Prinzessin Therese Nordamerika, wo sie sich besonders für die Indianer der Plains interessierte. Neben den ethnologischen und zoologischen Studien betrieb die Prinzessin auch botanische Studien auf ihren Reisen. Die dabei von ihr entdeckten Pflanzen fanden mit dem Namenszusatz "theresiae" Eingang in die botanische Fachliteratur. Über ihre zahlreichen Reisen veröffentlichte Prinzessin Therese wissenschaftliche Abhandlungen und Reiseberichte: Im Jahre 1880 erschien der Artikel "Ein Ausflug nach Tunis" über ihre Nordafrika-Reise. Die Erlebnisse ihrer Russland-Reise flossen in die Abhandlung "Reiseeindrücke und Skizzen aus Russland" ein, die 1895 publiziert wurde. Die Eindrücke der Reisen der Prinzessin Therese nach Mittel- und Südamerika wurden in den Publikationen "Über mexikanische Seen", "Meine Reise in den Brasilianischen Tropen", "Über Zweck und Ausgaben meiner 1898 nach Südamerika unternommenen Reise", "Schriften über eine Reise nach Südamerika", "Auf einer Reise in Westindien und Südamerika", "Einige Worte über die Kulturentwicklung im vorspanischen Peru" und "Reisestudien aus dem westlichen Südamerika", die in den Jahren 1895 bis 1908 erschienen, verarbeitet. Über die Pueblo-Indianer schrieb sie 1902 den Aufsatz "Einiges über die Pueblo-Indianer". Ihre ersten Aufsätze über ihre Reisen veröffentlichte Prinzessin Therese noch unter dem Pseudonym "Th von Bayern", um zu verhindern, dass ihr als Frau a priori von den männlichen Fachkreisen die Anerkennung verweigert wird. Außer in den genannten Veröffentlichungen dokumentierte Prinzessin Therese ihre Reisen auch mit Hilfe der damals neu erfundenen Rollfilm-Kamera. Von den Ehrungen, die Prinzessin Therese im Laufe ihres Lebens zuteil wurden, seien hier nur die wichtigsten genannt: Als erste Frau erhielt die Prinzessin am 9. Dezember 1897 den Ehrendoktortitel der Philosophischen Fakultät der Universität München "wegen ihrer durch vortreffliche Bücher bewiesenen ausgezeichneten Kenntnis der Naturwissenschaften" ("propter insignem rerum naturalium scientiam praeclaris libris comprobatam"). Im Jahre 1892 wurde Sie Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Geografischen Gesellschaft in München. 1897 wurde Prinzessin Therese korrespondierendes Mitglied der Geografischen Gesellschaft in Lissabon, 1898 Ehrenmitglied der Geografischen Gesellschaft in Wien. 1908 erhielt Prinzessin Therese das österreichisch-ungarische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst. Ein Jahr später wurde ihr der Titel eines "Officier de l’Instruction publique" durch das französische Unterrichtsministerium verliehen. Zur selben Zeit wurde Prinzessin Therese Ehrenmitglied der Société des Américanistes de Paris. Nach dem Ableben ihres Vaters Prinzregent Luitpold gab die Prinzessin die längeren Reisen auf und widmete sich dafür karitativen und sozialen Projekten und Einrichtungen, für die sie das Protektorat übernahm. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges richtete sie in ihrer "Villa Amsee" in Lindau ein Lazarett für Verwundete ein. Bilder dieses Lazaretts sind in Bü 986 und 1166 des vorliegenden Bestandes vorhanden. Prinzessin Therese, die Äbtissin des Damenstifts St. Anna in München war, blieb zeitlebens unverheiratet. Der einschlägigen Fachliteratur zufolge hat sich die Prinzessin in jungen Jahren in ihren Vetter Prinz Otto, den späteren Otto König von Bayern, verliebt, der jedoch an einer Geisteskrankheit litt und deswegen für eine Heirat nicht in Frage kam. Noch in späteren Jahren interessierte sich Prinzessin Therese für das gesundheitliche Befinden ihres Vetters König Otto, wie die in diesem Bestand erhaltene Korrespondenz mit Philipp Freiherr von Redwitz und Georg Freiherr von Stengel, den Hofmarschällen König Ottos, über das gesundheitliche Befinden des Königs beweist (Unterrubrik 2.1.1.2, Bü 1105, 1107 und 1149). Prinzessin Therese starb am 19. September 1925 in München. Sie wurde in der Theatinerkirche in München bestattet. An Prinzessin Therese erinnert in Bayern heute die im Jahre 1997 gegründete "Therese-von-Bayern-Stiftung" zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft. Die Stiftung fördert Habilitationen und wissenschaftliche Projekte von jungen Akademikerinnen und vergibt regelmäßig den "Therese-von-Bayern-Preis". Im Jahre 1997 wurde auch eine Fernseh-Dokumentation mit dem Titel "Prinzessin Therese von Bayern - Forscherin, Sammlerin, Weltreisende" über die Prinzessin erstellt. Außerdem wurde im selben Jahr von H. Bußmann und E. Neukum-Fichtner die Publikation ""Ich bleibe ein Wesen eigener Art" - Prinzessin Therese von Bayern. Wissenschaftlerin - Forschungsreisende - Mäzenin (1850-1925)" herausgegeben. 1.3 Ludwig III. König von Bayern Ludwig Prinz von Bayern, der spätere König Ludwig III., wurde am 7. Januar 1845 in München als Sohn des Luitpold Prinz von Bayern, des späteren Prinzregenten, und der Auguste Ferdinande Prinzessin von Bayern (geb. Erzherzogin von Österreich-Toskana) geboren. Prinz Ludwig wurde von Hauslehrern, u. a. von dem Geistlichen Karl Rinecker, erzogen. 1864 bis 1865 studierte der Prinz an der Universität München Philosophie, Geschichte, Rechtswissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Kunstgeschichte, ohne jedoch einen Abschluss in den einzelnen Fächern zu erlangen. Im Krieg 1866 diente Ludwig als Oberleutnant und Ordonnanzoffizier seines Vaters Prinz Luitpold. Als Sohn eines nachgeborenen Prinzen hatte Prinz Ludwig zunächst keine Aussicht auf die bayerische Königskrone, da diese an König Ludwig II. und König Otto, die Söhne von Ludwigs Onkel König Maximilian II. und somit Vettern des Prinzen Ludwig sind, überging. Stattdessen bestand aber eine Anwartschaft Ludwigs auf den griechischen Königsthron, weil Ludwigs Onkel Otto König von Griechenland keine Nachkommen hatte. Als aber im Jahre 1862 König Otto aufgrund einer Militärrevolte Griechenland verlassen musste, verlor Ludwig die Aussichten auf den griechischen Königsthron. Am 20. Februar 1868 heiratete Ludwig Prinz von Bayern Marie Therese Erzherzogin von Österreich-Este Prinzessin von Modena in Wien. Aus der Ehe gingen insgesamt dreizehn Kinder hervor, von denen zehn das Erwachsenenalter erreichten. Prinz Ludwig zeigte großes Interesse an der Landwirtschaft, an der Tiermedizin und an der Technik. Im Jahre 1868 wurde er Ehrenpräsident des Zentralkomitees des Landwirtschaftlichen Vereins in Bayern. Das von ihm im Jahre 1875 erworbene Gut Leutstetten am Starnberger See baute Ludwig zu einem landwirtschaftlichen Mustergut aus, was ihm in der Bevölkerung den Spitznamen "Millibauer" eintrug. Schließlich setzte sich Prinz Ludwig für den Ausbau des Rhein-Main-Donau-Kanals und für den bayerischen Kanalverein ein. Politisch betätigte sich Prinz Ludwig in der katholisch-konservativen Patriotenpartei, der späteren Zentrumspartei, für die er bei der Reichstagswahl 1871 erfolglos kandidierte. Außerdem war der Prinz Mitglied des Reichsrats, wo er sich für die bayerischen Belange einsetzte und die Interessen der Einzelstaaten gegenüber dem Reich betonte. Im Reichsrat sprach sich Prinz Ludwig auch für die direkte relative Mehrheitswahl aus, was ihm von Seiten August Bebels großes Lob verschaffte. Bebel meinte, würde in Deutschland der Kaiser vom Volk aus einem der regierenden Fürstenhäuser gewählt werden, dann hätte Prinz Ludwig beste Aussichten Deutscher Kaiser zu werden. Außerdem nahm Ludwig in den Jahren nach 1900 häufig Repräsentationspflichten für seinen Vater Prinzregent Luitpold wahr. Als im Jahre 1912 Prinzregent Luitpold starb, trat Prinz Ludwig im Dezember die Nachfolge als Prinzregent von Bayern an. Gleich zu Beginn der Regentschaft des Prinzen Ludwig kam es in Bayern zu Diskussionen in Bezug auf die Königsfrage. Die Zentrumspartei und der bayerische Ministerpräsident Georg von Hertling sprachen sich für die Umwandlung der Regentschaft in ein Königtum und damit für die Absetzung des wegen Geisteskrankheit unmündigen Königs Otto aus. Nach harten politischen Auseinandersetzungen und einer Verfassungsänderung wurde schließlich Otto König von Bayern für abgesetzt erklärt, und Prinzregent Ludwig konnte am 5. November 1913 als König Ludwig III. den bayerischen Königsthron besteigen. Während des Ersten Weltkriegs war Ludwig III. Oberbefehlshaber der bayerischen Truppen und ab 1915 auch preußischer Generalfeldmarschall, wobei die letztgenannte Funktion ausschließlich auf repräsentative Aufgaben beschränkt war. Zu Beginn des Krieges erhoffte sich Ludwig, die bayerische Pfalz um Teile des Elsass erweitern zu können. Der Kriegsverlauf machte jedoch dieses Vorhaben zunichte. Am 2. November 1918 verkündete Ludwig die Einsetzung eines parlamentarischen Regierungssystems in Bayern. Eine neue Staatsregierung mit Beteiligung der Mehrheits-Sozialdemokraten (MSPD) konnte Ludwig allerdings nicht mehr installieren, da er bereits am 7. November 1918 von dem sozialdemokratischen Politiker Kurt Eisner für abgesetzt erklärt wurde. In der Nacht vom 7. auf den 8. November 1918 floh Ludwig mit seiner schwerkranken Gemahlin und seiner Familie zunächst nach Schloss Wildenwart, da in München seine Sicherheit nicht mehr garantiert werden konnte. Von Schloss Wildenwart begab er sich nach Schloss Anif bei Salzburg, wo er am 13. November in einer Erklärung die Beamten, Offiziere und Soldaten in Bayern von dem Treueeid entband. König Ludwig III. weigerte sich weiterhin, formell abzudanken und auf seine Thronansprüche zu verzichten. Ludwig lebte nach der Einführung der Republik in Bayern zeitweise in Österreich, in Liechtenstein, in der Schweiz und auf Schloss Wildenwart. Auch in Sárvár (Ungarn) hielt sich der König auf, wo er am 18. Oktober 1921 verstarb. Ludwig III. fand zusammen mit seiner Gemahlin Marie Therese Königin von Bayern, die bereits am 3. Februar 1919 verstorben war, im Liebfrauendom zu München seine letzte Ruhestätte. Die Trauerrede bei den Beisetzungsfeierlichkeiten am 5. November 1921 hielt der Erzbischof von München-Freising Kardinal Michael von Faulhaber. Eine gedruckte Fassung der Rede findet sich in Bü 839 des vorliegenden Bestandes; Abbildungen von der Beisetzung sind in Bü 934 und 1170 vorhanden. Ludwigs Herz wurde, der Tradition im bayerischen Königshaus entsprechend, in der Gnadenkapelle zu Altötting beigesetzt (vgl. die Abbildungen in Bü 1087). 1.4 Marie Therese Prinzessin von Bayern (geb. Erzherzogin von Österreich-Este Prinzessin von Modena) Marie (Maria) Therese Henriette Dorothea Erzherzogin von Österreich-Este Prinzessin von Modena wurde am 2. Juli 1849 in Brünn als einziges Kind des Ferdinand Erzherzog von Österreich-Este Prinz von Modena und der Elisabeth Erzherzogin von Österreich-Este Prinzessin von Modena (geb. Erzherzogin von Österreich) geboren. Bereits wenige Monate nach der Geburt Marie Thereses starb ihr Vater am 15. Dezember 1849 in Brünn an Typhus. Marie Thereses Mutter heiratete 1854 Karl Ferdinand Erzherzog von Österreich. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor, von denen vier das Erwachsenenalter erreichten. Im Einzelnen sind dies: Friedrich Erzherzog von Österreich Herzog von Teschen (1856-1936), Karl Stephan Erzherzog von Österreich (1860-1933), kaiserlicher und königlicher Admiral, Eugen Erzherzog von Österreich (1863-1954), Hoch- und Deutschmeister des Deutschen Ordens und kaiserlicher und königlicher Generalfeldmarschall, und die Tochter Maria Christina Erzherzogin von Österreich (1858-1929). Letztere heiratete im Jahre 1879 Alfonso XII. König von Spanien und übernahm nach dem frühen Tod ihres Gemahls in den Jahren 1885 bis 1902 die Regentschaft für ihren noch minderjährigen Sohn Alfonso XIII. König von Spanien. Erzherzogin Marie Therese entstammte dem Haus Österreich-Este, einer Linie des Hauses Österreich, die bis zu deren Einverleibung in das Königreich Italien im Jahre 1859 über die oberitalienischen Herzogtümer Modena und Guastalla herrschte. Marie Therese hatte väterlicherseits über die Häuser Savoyen und Orléans die Thronansprüche der Stuarts auf den englischen Thron geerbt, weshalb sie für die Stuart-Anhänger und Legitimisten als Mary III. die rechtmäßige Königin von Schottland und Mary IV. die legitime Königin von England, Frankreich und Irland war. Natürlich wurden die Thronansprüche Marie Thereses auf die englische, französische, schottische und irische Königswürde von dieser niemals eingefordert. Erzherzogin Marie Therese wurde streng katholisch erzogen und erhielt Unterricht bei Hauslehrern. Bei den Beisetzungsfeierlichkeiten für die jung verstorbene Mathilde Erzherzogin von Österreich im Jahre 1867 lernte sie Ludwig Prinz von Bayern kennen, in den sie sich sofort verliebte. Der Erzherzogin gelang es ihren Wunsch, Prinz Ludwig zu ehelichen, gegen den Widerstand ihrer Familie und v. a. ihres Onkels Franz V. Herzog von Modena Erzherzog von Österreich-Este durchzusetzen. Dieser wollte Marie Therese ursprünglich mit Ferdinand (IV.) Titular-Großherzog von Toskana Erzherzog von Österreich-Toskana, welcher der Sohn des 1859 ins Exil gegangenen Großherzogs Leopold II. von Toskana war und in Österreich und Böhmen im Exil lebte, verheiraten. Die Hochzeit von Erzherzogin Marie Therese und Ludwig Prinz von Bayern fand am 20. Februar 1868 in Wien statt. Aus der Ehe gingen insgesamt dreizehn Kinder hervor, von denen zehn das Erwachsenenalter erreichten. Prinzessin Marie Therese kümmerte sich um die Erziehung ihrer Kinder. Da sie in den ersten Jahren ihrer Ehe kaum Repräsentationspflichten zu erfüllen hatte, blieb ihr dafür genügend Zeit. Prinzessin Marie Therese widmete sich sozial-karitativen Aufgaben. Seit 1889 leitete sie das Bayerische Rote Kreuz. In dieser Funktion besuchte sie auch Henri Dunant, den Gründer des Roten Kreuzes (vgl. Bü 584). Während des Ersten Weltkrieges richtete sie - wie bereits erwähnt - in den Nibelungensälen der Münchner Residenz eine sog. "Kriegsnähstube" ein, welche die an der Front befindlichen Soldaten schnell und unbürokratisch mit Wäsche versorgte. Königin Marie Therese hatte großes Interesse an den Naturwissenschaften. Sie legte in Leutstetten ein sog. Alpinum an, in dem sie die alpine Flora beinahe vollständig zusammenstellte. Außerdem war Prinzessin Marie Therese eine begeisterte Hobby-Künstlerin. Marie Therese Königin von Bayern starb am 3. Februar 1919 auf Schloss Wildenwart. Sie wurde zunächst in der Schlosskapelle auf Schloss Wildenwart bestattet. Nach dem Ableben ihres Gemahls wurden ihre sterblichen Überreste zusammen mit denen ihres Gemahls am 5. November 1921 im Liebfrauendom zu München beigesetzt. 1.5 Luitpold Prinzregent von Bayern Luitpold Prinz von Bayern, der spätere Prinzregent von Bayern, wurde am 12. März 1821 in Würzburg als Sohn des Ludwig Prinz von Bayern, des späteren König Ludwigs I. von Bayern, und der Therese Prinzessin von Bayern (geb. Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen), der späteren Königin von Bayern, geboren. Prinz Luitpold wurde von namhaften Persönlichkeiten und Hauslehrern unterrichtet. Zu nennen sind insbesondere der Theologe Georg von Oettl, der Schüler Johann Michael Sailers war und später Bischof von Eichstätt wurde, der Maler Domenico Quaglio, der Naturphilosoph Gotthilf Heinrich von Schubert, der Philosoph George Philipps und der Nationalökonom Friedrich Benedikt von Hermann. Als nachgeborener Prinz bestanden für Prinz Luitpold zunächst keine Aussichten auf den Königsthron. Der Prinz absolvierte ab 1835 eine militärische Laufbahn. Bereits 1848 wurde er zum Generalleutnant befördert. Im Jahre 1856 wurde er zum Kommandeur der 1. Division ernannt. Ab 1861 war Luitpold Feldzeugmeister bei der Armee-Inspektion. Am Krieg 1866 nahm er als Kommandeur der 3. Division teil. In den Jahren nach 1866 wurde ihm die Reorganisation des bayerischen Militärs nach dem Vorbild Preußens übertragen. Im Krieg 1870/71 war der Prinz als Vertreter Bayerns an das Große Hauptquartier abkommandiert. Im Jahre 1876 wurde Prinz Luitpold zum Generalfeldzeugmeister im Range eines Generalfeldmarschalls ernannt. Politisch war Luitpold in den Jahren vor 1866 auf Seiten der Großdeutschen und für eine Annäherung an Österreich. Am 10. Juni 1886 übernahm Prinz Luitpold zunächst die Regentschaft für seinen Neffen Ludwig II. König von Bayern, der für geisteskrank und regierungsunfähig erklärt worden war. Nach dem Tode König Ludwigs übernahm Luitpold die Regentschaft für seinen geisteskranken Neffen Otto König von Bayern, den Bruder König Ludwigs II. Obwohl die Bevölkerung Luitpold gegenüber anfangs reserviert gegenüberstand, gewann der Prinzregent bald die Zuneigung großer Teile des bayerischen Volkes. Prinzregent Luitpold regierte streng konstitutionell. Die Regierungszeit Luitpolds ist von den Zeitgenossen retrospektiv als "Prinzregentenzeit" verklärt worden, die von wirtschaftlichem Aufschwung, einer Verbesserung der Lebenssituation und vor allem einer kulturellen Blüte gekennzeichnet war. Gerade letztere ist untrennbar mit der Prinzregentenzeit verbunden. Unter Luitpolds Regentschaft entwickelte sich München zu einem kulturellen Zentrum in Deutschland. "München leuchtete", schrieb Thomas Mann in seiner Novelle "Gladius Dei". Luitpold Prinzregent von Bayern starb am 12. Dezember 1912 in München. Er wurde in der Theatinerkirche zu München beigesetzt. 1.6 Auguste Ferdinande Prinzessin von Bayern (geb. Erzherzogin von Österreich-Toskana) Auguste Ferdinande Erzherzogin von Österreich-Toskana wurde am 1. April 1825 in Florenz als Tochter des Leopold II. Großherzog von Toskana und der Maria Anna Großherzogin von Toskana (geb. Prinzessin von Sachsen) geboren. Sie heiratete am 15. April 1844 in Florenz Luitpold Prinz von Bayern. Aus der Ehe gingen die Söhne Ludwig, der spätere König Ludwig III., Leopold, der spätere Generalfeldmarschall, und Arnulf, der spätere Generaloberst, und die Forschungsreisende Prinzessin Therese hervor. Die tiefreligiöse Prinzessin Auguste Ferdinande kümmerte sich zusammen mit den Hauslehrern um die streng katholische Erziehung ihrer Kinder. Die Prinzessin Auguste Ferdinande zeigte großes Interesse an den Künsten - sie besaß ein zeichnerisches Talent - und an der Geschichte. Prinzessin Auguste Ferdinande starb am 26. April 1864 in München. Sie wurde in der Theatinerkirche zu München beigesetzt. 2. Zu Inhalt, Ordnung und Verzeichnung des Bestandes: Der Bestand GU 119 umfasst - wie eingangs bereits erwähnt - mehrere Teilnachlässe von Angehörigen des Hauses Bayern. Der mit Abstand größte und umfangreichste Teilnachlass ist der der Wiltrud Herzogin von Urach geb. Prinzessin von Bayern (Rubrik 1). Im Folgenden wird zunächst auf den Inhalt des Nachlasses der Herzogin Wiltrud näher eingegangen. 2.1 Nachlass Wiltrud Herzogin von Urach (geb. Prinzessin von Bayern) Den umfangreichsten Teil innerhalb des Nachlasses der Herzogin Wiltrud im Bestand GU 119 bilden neben den Aufnahmen die Korrespondenzen der Herzogin Wiltrud (Rubrik 1.2). Innerhalb der Korrespondenzen stellen die Briefe von Angehörigen der Verwandtschaft Wiltruds und der ihres Mannes eine wichtige und große Gruppe dar. Am Beginn der Rubrik 1.2 stehen die Briefe von Mitgliedern des Hauses Bayern (Wittelsbach) an Prinzessin Wiltrud (Unterrubrik 1.2.1). Allen voran sind hier die Briefe von ihren Eltern Ludwig III. König und Marie Therese Königin von Bayern zu nennen (Unterrubrik 1.2.1.1.1). Weiter müssen hier die Korrespondenzen mit den Geschwistern Wiltruds und deren Familien erwähnt werden: im Einzelnen sind dies Briefe von Rupprecht Kronprinz von Bayern, von den Prinzen Karl, Franz und Wolfgang von Bayern und von den Prinzessinnen Adelgunde (verh. Fürstin von Hohenzollern), Maria (verh. Herzogin von Kalabrien Prinzessin von Bourbon-Sizilien), Mathilde (verh. Prinzessin von Sachsen-Coburg und Gotha), Hildegard, Helmtrud und Gundelinde (verh. Gräfin von Preysing-Lichtenegg-Moos) von Bayern (Unterrubrik 1.2.1.1.2). Auch Briefe der Gattinnen und Gatten sowie der Kinder der Geschwister finden sich in der Unterrubrik 1.2.1.1.2. Daneben sind auch Briefe der übrigen Vertreter der königlichen Linie (Unterrubrik 1.2.1.1.3) und der herzoglichen Linie des Hauses Bayern (Unterrubrik 1.2.1.2) sowie des mit dem Haus Bayern verwandten Hauses Leuchtenberg (Unterrubrik 1.2.1.3) im Nachlass der Prinzessin Wiltrud zu erwarten. Schließlich gehören in die Unterrubrik 1.2.1 auch die Briefe der Angehörigen des bayerischen Hofstaates (Unterrubrik 1.2.1.4) und der Bediensteten der königlichen Familie in Bayern und in Sárvár (Ungarn) (Unterrubrik 1.2.1.5). Unter den Briefen von Mitgliedern des Hofstaates sind v. a. die Briefe der Bertha Freiin von Wulffen, die Erzieherin und später Hofdame der Prinzessin Wiltrud war, hervorzuheben (Bü 440-447). Zur näheren Verwandtschaft der Prinzessin Wiltrud gehören auch die Mitglieder des Hauses Österreich (Habsburg), mit denen v. a. über Wiltruds Mutter Marie Therese Königin von Bayern, die eine geborene Erzherzogin von Österreich-Este Prinzessin von Modena war, und über Wiltruds Großmutter Auguste Ferdinande Prinzessin von Bayern, die eine geborene Erzherzogin von Österreich-Toskana war, enge verwandtschaftliche Beziehungen bestanden. Nicht zuletzt war das Haus Bayern mit dem Haus Österreich im 19. Jahrhundert auch über die Hochzeit der Elisabeth Herzogin in Bayern mit Kaiser Franz Joseph von Österreich und die eheliche Verbindung von deren Tochter Gisela Erzherzogin von Österreich mit Leopold Prinz von Bayern sowie über die Heirat der Adelgunde Prinzessin von Bayern mit Franz V. Herzog von Modena Erzherzog von Österreich-Este verwandtschaftlich verbunden. Die Briefe von Vertretern des Hauses Österreich finden sich in der Unterrubrik 1.2.2 des vorliegenden Bestandes. Darunter sind Briefe von Angehörigen der Linien Österreich-Ungarn (Unterrubriken 1.2.2.1 und 1.2.2.2), Österreich-Este (Herzogliche Familie von Modena) (Unterrubrik 1.2.2.3) und Österreich-Toskana (Unterrubrik 1.2.2.4) sowie der Mitglieder des Hofstaates des Hauses Österreich (Unterrubrik 1.2.2.5) zusammengefasst. Neben zwei Schreiben der Zita Kaiserin von Österreich Königin von Ungarn (geb. Prinzessin von Bourbon-Parma) (Bü 368) sind die Briefe des Hoch- und Deutschmeisters Eugen Erzherzog von Österreich (Bü 180), des k. u. k. und polnischen Obersts Karl Albrecht Erzherzog von Österreich (Bü 400), des k. u. k. Feldmarschalls Friedrich Erzherzog von Österreich (Bü 390) und der Adelgunde Erzherzogin von Österreich-Este Herzogin von Modena (geb. Prinzessin von Bayern) (Bü 346 und 347) erwähnenswert. Die Korrespondenz der Herzogin mit der Verwandtschaft ihres Gatten Wilhelm (II.) Herzog von Urach findet sich vor allem in Unterrubrik 1.2.3. Neben Briefen ihres Schwagers Karl Fürst von Urach (Unterrubrik 1.2.3.1) sind Briefe der Kinder Herzog Wilhelms (II.) aus der Ehe mit Amalie Herzogin von Urach (geb. Herzogin in Bayern) (Unterrubrik 1.2.3.2) im Nachlass der Prinzessin Wiltrud zu erwarten. Auch die Briefe der Ehegatten und Ehegattinnen der Kinder sowie der Enkel Herzog Wilhelms (II.) sind in der Unterrubrik 1.2.3.2 enthalten. Dagegen finden sich keine Briefe des Gatten Wilhelm (II.) Herzog von Urach an seine Gemahlin Wiltrud im vorliegenden Bestand. Einen umfangreichen Briefwechsel führte Herzogin Wiltrud auch mit den mit dem Haus Urach verwandten Familien Altieri, Enzenberg, Thun-Hohenstein, Vetter von der Lilie, Forni und Bayer von Ehrenberg (Unterrubrik 1.2.3.3). Die verwandtschaftlichen Beziehungen mit diesen Familien kamen über die Eheschließungen der Auguste Eugenie Gräfin von Württemberg (verw. Gräfin von Enzenberg, verh. Gräfin von Thun-Hohenstein) und Mathilde Fürstin von Urach Gräfin von Württemberg (verh. Principessa Altieri), die Halbschwestern Herzog Wilhelms (II.) waren, sowie über die Heirat der Marie Gräfin von Württemberg, die eine Tochter von Wilhelm Herzog von Württemberg und Wilhelmine Prinzessin von Württemberg (geb. Freiin von Tunderfeld-Rhodis) war, mit dem Grafen von Taubenheim zustande. In der Unterrubrik 1.2.3.4 sind Briefe von Bediensteten des Hauses Urach vorhanden. Zu der Verwandtschaft Herzog Wilhelms (II.) gehören auch die Vertreter des Hauses Württemberg (Unterrubrik 1.2.4), darunter u. a. Charlotte Königin von Württemberg (geb. Prinzessin zu Schaumburg-Lippe) (Unterrubrik 1.2.4.1), Albrecht Herzog von Württemberg und Philipp Albrecht Herzog von Württemberg (Unterrubrik 1.2.4.2), Louis II. Fürst von Monaco (Unterrubrik 1.2.5) und Elisabeth Prinzessin von und zu Liechtenstein (geb. Fürstin von Urach) und ihr Gatte Karl Prinz von und zu Liechtenstein (Unterrubrik 1.2.6), von denen jeweils Briefe vorliegen. Außer mit den Angehörigen der bereits erwähnten Fürstenhäuser korrespondierte Prinzessin Wiltrud auch mit den Mitgliedern der übrigen Fürstenhäuser in Deutschland und in Europa (Unterrubriken 1.2.7 und 1.2.8). Zu nennen sind hier vor allem Elisabeth Königin der Belgier (geb. Herzogin in Bayern) (Bü 122), die Großherzoginnen Maria Anna (geb. Infantin von Portugal) und Charlotte von Luxemburg (Bü 247 und 124), Maria Christina Königin von Spanien (geb. Erzherzogin von Österreich) (Bü 243) und Alfonso XIII. König von Spanien (Bü 504). Unter den Vertretern der deutschen regierenden bzw. ehemals regierenden Fürstenhäuser sind hier Friedrich II. Großherzog von Baden (Bü 359), Max Prinz von Sachsen (Bü 366), Professor der katholischen Liturgie und der Sprachen des christlichen Ostens in Fribourg/Üechtland, und Hermine Prinzessin von Preußen (verwitwete Prinzessin von Schönaich-Carolath geb. Prinzessin Reuß) (Bü 106), die zweite Gemahlin Kaiser Wilhelms II., hervorzuheben. Von Kaiser Wilhelm II., den Herzogin Wiltrud in Haus Doorn/Niederlande besuchte, liegt ein Telegramm vor (Bü 319). Auf die Korrespondenz mit den Mitgliedern der Fürstenhäuser folgen die Briefe von Angehörigen der standesherrlichen und gräflichen (Unterrubrik 1.2.9.1), freiherrlichen (Unterrubrik 1.2.9.2) und adeligen Häuser (Unterrubrik 1.2.9.3) in Deutschland und in Österreich. Briefe von Adeligen finden sich auch in den Korrespondenzserien "adelige Bekannte aus Bayern" (Unterrubrik 1.2.9.4) und "adelige und bürgerliche Bekannte aus Württemberg" (Unterrubrik 1.2.11). Die in den beiden Korrespondenzserien vorhandenen Briefe von Adeligen wurden explizit in der jeweiligen Serie belassen und nicht in die Unterrubriken 1.2.9.1 bis 1.2.9.3 eingeordnet, um die von Herzogin Wiltrud vorgenommene Formierung beizubehalten. Unter den Briefen von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens (Unterrubrik 1.2.13) sind besonders in Bü 250 die Briefe der Geistlichen Michael von Faulhaber, Erzbischof von München-Freising, Giovanni Battista Montini, päpstlicher Unterstaatssekretär und später Papst Paul VI., Carl Joseph Leiprecht, Bischof von Rottenburg, Sigismund Felix Freiherr von Ow-Felldorf, Bischof von Passau, und Prälat Konrad Kümmel (Bü 27), Herausgeber des "Katholischen Sonntagsblattes", hervorzuheben. Korrespondenz von Johann Baptista Sproll, Bischof von Rottenburg, findet sich in Bü 38. Bei den Briefen von Schriftstellern sind vor allem die Briefe der Schriftstellerinnen Emmy Giehrl (geb. Aschenbrenner, Pseudonym "Tante Emmy") (Bü 246) und Gertrud Freiin von Le Fort (Bü 68) erwähnenswert. Mit Letzterer pflegte Herzogin Wiltrud auch persönlichen Umgang, da Gertrud Freiin von Le Fort seit 1939 ebenfalls in Oberstdorf lebte. Bei fast allen im vorliegenden Bestand vorhandenen Korrespondenzen handelt es sich um sog. unilaterale Korrespondenzen, das bedeutet, dass lediglich die eingehenden Schreiben der Korrespondenzpartner im Bestand GU 119 zu erwarten sind. Nur vereinzelt finden sich bei diesen Briefpartnern auch Briefkonzepte oder -entwürfe der Herzogin Wiltrud, darunter auch solche von später nicht abgesandten Briefen. Die Gegenüberlieferung, also die Schreiben der Herzogin Wiltrud an die betreffenden Personen, ist dagegen überwiegend in den Nachlässen der Korrespondenzpartner zu suchen. Lediglich einige der Briefe der Prinzessin Wiltrud an ihre Eltern Ludwig III. König und Marie Therese Königin von Bayern sowie an ihre Tante Therese Prinzessin von Bayern werden im Bestand GU 119 in den Teilnachlässen von König Ludwig III. (Rubrik 3), Königin Marie Therese (Rubrik 4) und Prinzessin Therese (Rubrik 2) (Bü 1098, 1099, 1101-1103 und 1112) verwahrt. Die Briefe der Eltern und der Tante Prinzessin Therese an Prinzessin Wiltrud sind dagegen in den Unterrubriken 1.2.1.1.1 und 1.2.1.1.2 im Nachlass der Prinzessin Wiltrud aufgeführt (Bü 344, 345, 350 und 352-354). Betrachtet man die Laufzeit der im vorliegenden Bestand vorhandenen Korrespondenzen Wiltruds, so fällt auf, dass aus der Zeit nach 1960 bis auf wenige Ausnahmen kaum Briefe an Wiltrud enthalten sind. Über die Gründe hierfür und den Verbleib der Korrespondenz aus dieser Zeit können keine Aussagen getroffen werden. Einen interessanten Einblick in die Denkweise des deutschen Adels in der zweiten Hälfte des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vermitteln die im Bestand GU 119 verwahrten umfangreichen Korrespondenzen der Herzogin Wiltrud (Rubrik 1.2) sowie die nach Umfang wesentlich geringeren Korrespondenzen der Therese Prinzessin von Bayern (Rubrik 2.1), des Ludwig III. König von Bayern (Rubrik 3.1), der Marie Therese Königin von Bayern (Rubrik 4.1) und des Luitpold Prinzregent von Bayern (Rubrik 5.2). Darüber hinaus sind die Korrespondenzen für prosopographische und biografische Forschungen v. a. über den Adel in Deutschland und in Österreich sowie für die Geschichte einzelner deutscher Fürsten- und Adelshäuser von Belang. Neben den umfangreichen Korrespondenzen finden sich auch Materialsammlungen und Unterlagen, die zum Teil Ansätze von Sachakten haben, im vorliegenden Bestand. Das Interesse der Herzogin Wiltrud an der Genealogie des Hauses Grimaldi, der Fürstenfamilie von Monaco, schlägt sich in umfangreichen Materialien zur Geschichte des Hauses Monaco und in der in diesem Zusammenhang geführten Korrespondenz der Herzogin mit Louis II. Fürst von Monaco und den Mitgliedern der Häuser Chabrillan bzw. Lévis-Mirepoix nieder (Bü 520 und 1244). Unterlagen zum Hofleben, zur Hofgesellschaft und zum Protokoll v. a. am bayerischen Königshof, die einen Einblick in den Hof und in die Repräsentationsverpflichtungen des Prinzregenten und späteren Königs Ludwigs III. von Bayern und seiner Familie geben, finden sich in Rubrik 1.5. Dazu gehören insbesondere die Materialien über die offiziellen Besuche Ludwigs in bayerischen Städten und über Staatsbesuche u. a. Kaiser Wilhelms II. in Bayern. Einzelne Dokumente befassen sich auch mit dem württembergischen Königshof und dem Haus Urach. Hier sind etwa die Erinnerungen der Emilie von Sonntag an Florestine Herzogin von Urach (geb. Prinzessin von Monaco) (Bü 144) und an Wilhelm (I.) Herzog von Urach (Bü 356) zu nennen. Dokumente zu Hochzeiten, Geburtstagen, Beerdigungen und anderen Familienfeiern und familiären Ereignissen in den Häusern Bayern und Urach sowie in anderen Fürstenhäusern sind in Rubrik 1.7 vereinigt. Wie bereits erwähnt, bilden die Abbildungen, Aufnahmen und Fotos die neben der Korrespondenz umfangreichste Rubrik (1.16) des Bestandes GU 119. Die größte Unterrubrik stellen dabei die Abbildungen von Personen und Gruppenaufnahmen dar (Unterrubrik 1.16.1). In dieser Unterrubrik sind Bilder von Prinzessin Wiltrud, von ihren Eltern, von ihren Geschwistern und von den übrigen Angehörigen des Hauses Bayern (Unterrubrik 1.16.1.1) sowie von Angehörigen der Häuser Österreich (Unterrubrik 1.16.1.2), Hohenberg (Unterrubrik 1.16.1.2.2), Urach und Württemberg (Unterrubrik 1.16.1.3) vereint. Außerdem finden sich Abbildungen von Vertretern der regierenden bzw. ehemals regierenden Fürstenhäuser in Europa (Unterrubrik 1.16.1.6) und in Deutschland (Unterrubrik 1.16.1.7), von den übrigen Adeligen in Deutschland, in Österreich und im übrigen Europa (Unterrubriken 1.16.1.8 und 1.16.1.9) und von Bürgerlichen (Unterrubrik 1.16.1.10) sowie von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens (Unterrubrik 1.16.1.11). Die Gliederung der Abbildungen folgt dabei im Wesentlichen der Gliederung der Korrespondenz. Bei den Abbildungen von Personen, den Gruppenaufnahmen und den Aufnahmen von Ereignissen werden meist die auf den Aufnahmen abgebildeten Personen im Enthält-Vermerk aufgeführt. Dabei wurden häufig die Angaben auf der Rückseite der Aufnahmen, die zum größeren Teil von Herzogin Wiltrud stammen, übernommen. Eine Überprüfung dieser Angaben war mit Blick auf den damit verbundenen Arbeits- und Zeitaufwand nicht möglich. Auch musste häufig die Identifizierung von Personen auf den Aufnahmen, die auf der Rückseite keine Angaben aufweisen, aus denselben Gründen unterbleiben. Die Unterrubrik 1.16.2 umfasst Abbildungen von Ereignissen. Unter dieser Unterrubrik sind vor allem Aufnahmen von offiziellen Ereignissen, Repräsentationsverpflichtungen (Unterrubrik 1.16.2.1) und Familienfesten sowie familiären Ereignissen (Unterrubrik 1.16.2.2) vereinigt. Die Abbildungen dieser Unterrubriken stellen somit teilweise Ergänzungen zu den in den Unterrubriken 1.5 und 1.7 verwahrten schriftlichen Unterlagen zu Hofleben, Hofgesellschaft, Repräsentationsverpflichtungen des Hauses Bayern sowie Familienfeiern und familiären Ereignissen dar. Daneben sind in der Rubrik 1.16 auch Abbildungen von Reisen der Herzogin Wiltrud, von Orten, Gebäuden und Landschaften, Kunstwerken, Tieren, Schiffen, Zeppelinen usw. vertreten (Unterrubriken 1.16.3 bis 1.16.8). Die in der Rubrik 1.16 aufgeführten umfangreichen Bildsammlungen ergänzen die im Bestand GU 99 (Fotosammlungen- und alben der Herzöge und Fürsten von Urach Grafen von Württemberg) verwahrten Abbildungen und Bildsammlungen, die zum Teil ebenfalls aus dem Besitz der Herzogin Wiltrud stammen bzw. von ihr angelegt wurden. Die Abbildungen in den Beständen GU 99 und GU 119 stellen zusammen mit den in den bereits erwähnten Rubriken 1.5 und 1.7 verwahrten Materialien zum Hofleben, zu den Repräsentationsverpflichtungen des Hauses Bayern und zu Familienfeiern und familiären Ereignissen in den Häusern Bayern, Österreich und Urach eine interessante Quelle zur Geschichte der genannten Häuser dar. Darüber hinaus sind die genannten Bildbestände und die Materialien der Rubriken 1.5 und 1.7 für die Kultur- und Mentalitätsgeschichte und die Alltagsgeschichte des Adels von Bedeutung. Unterlagen zu Herzogin Wiltrud sind - wie bereits angedeutet - im Bestand Fotoalben und -sammlungen der Herzöge und Fürsten von Urach Grafen von Württemberg (Bestand GU 99) sowie in den Beständen GU 117 (Wilhelm (II.) Herzog von Urach) und GU 120 (Karl Fürst von Urach) zu erwarten. 2.2 Teilnachlass Prinzessin Therese von Bayern Wie eingangs bereits erwähnt, finden sich im Bestand GU 119 außer Unterlagen aus dem Nachlass der Wiltrud Herzogin von Urach (geb. Prinzessin von Bayern) auch Teilnachlässe und Nachlasssplitter von anderen Angehörigen des Hauses Bayern. Der umfangreichste Teilnachlass, der zum vorliegenden Bestand gehört, ist der der Forschungsreisenden Therese Prinzessin von Bayern (1850-1925), der in Rubrik 2 erschlossen ist. Dabei handelt es sich um Unterlagen aus dem Nachlass der Prinzessin Therese, die an ihre Nichte Herzogin Wiltrud übergegangen sind. Die im Bestand GU 119 verwahrten Materialien wurden - wie aus Bü 297 hervorgeht - von Oberarchivrat Franz Xaver Deybeck vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv München an Herzogin Wiltrud übergeben, da sie für eine Verwahrung in der Abteilung Geheimes Hausarchiv des Bayerischen Hauptstaatsarchivs, in der der größere Teil des schriftlichen Nachlasses der Prinzessin Therese verwahrt wird, nicht in Frage kamen. Deybeck hielt einige der Unterlagen aus dem Nachlass der Prinzessin für "Makulatur", nur von "persönlichem Wert und Bedeutung" und damit für das "Hausarchiv ohne Wert", wie einige der Aufschriften Deybecks auf den entsprechenden Umschlägen verraten. Sie "eignen sich daher nicht für die Abgabe an das Hausarchiv", so Deybeck (Bü 1104 und 1140). Die Gliederung des Teilnachlasses der Prinzessin Therese orientiert sich im Wesentlichen an der Gliederung des Nachlasses der Herzogin Wiltrud. In der Unterrubrik 2.1 Korrespondenz finden sich vor allem Briefe von Verwandten aus den Häusern Bayern (Unterrubrik 2.1.1), Österreich, Österreich-Este und Österreich-Toskana (Unterrubrik 2.1.2). Darunter sind Briefe von Marie Therese Königin von Bayern (geb. Erzherzogin von Österreich-Este Prinzessin von Modena) (Bü 1110, 1112, 1120-1122), Adelgunde Erzherzogin von Österreich-Este Herzogin von Modena (geb. Prinzessin von Bayern) (Bü 1131), Elisabeth Erzherzogin von Österreich (verwitwete Erzherzogin von Österreich-Este) (Bü 1123 und 1124) sowie von Eugen Erzherzog von Österreich, Hoch- und Deutschmeister des Deutschen Ordens und Feldmarschall, Karl Stephan Erzherzog von Österreich, Stephanie Kronprinzessin von Österreich (geb. Prinzessin von Belgien und später verheiratete Fürstin Lónyay von Nagy-Lónya) (alle Bü 1135). Prinzessin Therese korrespondierte außerdem mit Angehörigen der Häuser Württemberg und Urach. Zu nennen sind hier u. a. die Königinnen Pauline, Olga (geb. Großfürstin von Russland) und Charlotte (geb. Prinzessin zu Schaumburg-Lippe) von Württemberg (alle Bü 1113), Florestine Herzogin von Urach (geb. Prinzessin von Württemberg), Wilhelm (II.) Herzog von Urach und Eugenie Gräfin von Württemberg (alle Bü 1114) sowie Auguste Eugenie Gräfin von Thun-Hohenstein (verwitwete Gräfin von Enzenberg geb. Gräfin von Württemberg) (Bü 1116) und Donna Mathilde Principessa Altieri (geb. Fürstin von Urach Gräfin von Württemberg) (Bü 1115). Von den Briefpartnern unter den Vertretern der übrigen regierenden und ehemals regierenden Fürstenhäuser in Deutschland und in Europa sind hier Carola Königin von Sachsen (geb. Prinzessin Wasa) (Bü 1104), Maria Christina Königin von Spanien (geb. Erzherzogin von Österreich) (Bü 1125) sowie Elisabeth Königin der Belgier (geb. Herzogin in Bayern) und Josephine Königin von Schweden und Norwegen (geb. Prinzessin von Leuchtenberg) (beide Bü 1136) hervorzuheben. Außerdem sind zwei Briefe der Schriftstellerin, Pazifistin und Friedensnobelpreisträgerin Bertha Freifrau von Suttner (geb. Gräfin Kinsky von Chinic und Tettau) (Bü 1152) im Teilnachlass Prinzessin Therese vorhanden. Die Aufnahmen bilden auch im Teilnachlass Therese Prinzessin von Bayern die nach der Korrespondenz umfangreichste Rubrik. Erwähnenswert sind vor allem die Abbildungen von Therese Prinzessin von Bayern (Unterrubrik 2.7.1.1) und von anderen Angehörigen des Hauses Bayern (Unterrubrik 2.7.1.2). 2.3 Sonstige Teilnachlässe und Nachlasssplitter v. a. von Vertretern des Hauses Bayern Rubrik 3 vereinigt Unterlagen aus dem Nachlass des Ludwig III. König von Bayern. Darin finden sich u. a. Briefe der Prinzessinnen Wiltrud und Hildegard an ihren Vater König Ludwig III. (Bü 1099, 1103 und 1237) und ein Notizblock des Prinzen Ludwig, des späteren Königs Ludwig III., mit Eintragungen zu seinem Militärdienst 1863 (Bü 1092). Daneben enthält der Teilnachlass Ludwigs III. Telegramme der Johanna Freiin von Malsen an König Ludwig III. und an "Gräfin Elpen" (Inkognito der Therese Prinzessin von Bayern), die beide im Exil in Luzern weilten, über die Krankheit und das Ableben der Marie Therese Königin von Bayern 1919 (Bü 1178). Außerdem sind zehn Audienzhefte des Prinzen bzw. Prinzregenten Ludwig aus den Jahren 1902 bis 1913 vorhanden, in denen sich Angaben über die Namen der von dem Prinzen Ludwig in Audienzen empfangenen Personen und über die in den Audienzen besprochenen Themen finden (Bü 1091). Diese Audienzhefte dienten der Prinzessin Wiltrud und ihren Schwestern als Gedächtnisstütze für die Konversation mit den Hofherren, Diplomaten, Ministern und Generälen. Die Audienzhefte stellen eine interessante Quelle über das Hofleben am bayerischen Königshof dar. Der in Rubrik 4 verwahrte Teilnachlass der Marie Therese Königin von Bayern enthält nur Briefe und Postkarten an die Königin. Darunter sind die Briefe der Prinzessin Wiltrud (Bü 1098, 1101 und 1102) und der Therese Prinzessin von Bayern (Bü 1126-1128) von Belang. Die Unterlagen aus dem Teilnachlass des Prinzregenten Luitpold von Bayern, welche die Rubrik 5 bilden, umfassen u. a. die Korrespondenz des Prinzregenten mit seiner Schwester Adelgunde Erzherzogin von Österreich-Este Herzogin von Modena (geb. Prinzessin von Bayern) (Bü 1155), die gedruckte Ansprache des Bischofs Johann Michael Sailer anlässlich der Vermählung des Prinzen Luitpold mit Auguste Ferdinande Erzherzogin von Österreich-Toskana (Bü 1095) und Gedichte des Prinzen Luitpold mit Widmungen u. a. an Olga Großfürstin von Russland (verh. Königin von Württemberg), Marie Prinzessin von Sachsen-Altenburg (verh. Königin von Hannover) und Alexandra Prinzessin von Sachsen-Altenburg (verh. Großfürstin von Russland) (Bü 1093). Im Teilnachlass Auguste Ferdinande Prinzessin von Bayern (geb. Erzherzogin von Österreich-Toskana) (Rubrik 6) finden sich u. a. neben einem Brief ihres Vaters Großherzog Leopold II. von Toskana (Bü 1194) an Auguste Ferdinande und Briefen Auguste Ferdinandes an ihre Hofdame Natalie Gräfin von Rotenhan (Bü 1148) das Fragment eines Tagebuchs in italienischer Sprache (Bü 1188), Abschriften von literarischen Texten (Unterrubrik 6.3) und Drucksachen religiöser Art (Unterrubrik 6.5). Rubrik 7 vereint Nachlasssplitter von Hildegard Prinzessin von Bayern (Unterrubrik 7.1), Elisabeth Erzherzogin von Österreich (verw. Erzherzogin von Österreich-Este) (Unterrubrik 7.2), Mathilde Erzherzogin von Österreich (Unterrubrik 7.3), Therese Freifrau von Giese (Unterrubrik 7.4) und Gustav Freiherr von Perfall (Unterrubrik 7.5). Erwähnenswert sind hier Briefe der Therese Prinzessin von Bayern an Elisabeth Erzherzogin von Österreich (verw. Erzherzogin von Österreich-Este (Bü 1108), sowie Briefe der Alexandra Prinzessin von Bayern und der Adelgunde Erzherzogin von Österreich-Este Herzogin von Modena (geb. Prinzessin von Bayern) an Mathilde Erzherzogin von Österreich. Mit Ausnahme der Prinzessin Wiltrud verwahrt die Abteilung Geheimes Hausarchiv des Bayerischen Hauptstaatsarchivs München die Hauptnachlässe der in diesem Bestand vertretenen Angehörigen des Hauses Bayern. 2.4 Zur Ordnung und Verzeichnung des Bestandes Der Bestand GU 119 gelangte zusammen mit dem Archiv der Herzöge und Fürsten von Urach Grafen von Württemberg im Jahre 1987 als Depositum ins Hauptstaatsarchiv. Dort bildet das Archiv des Hauses Urach innerhalb der Tektonik (Beständegliederung) die GU-Beständeserie. Bei der Neuordnung des Archivs durch Ltd. Archivdirektor Wolfgang Schmierer erhielten die Unterlagen zu Wiltrud Herzogin von Urach die Signatur GU 119. Da die Archivalien des vorliegenden Bestandes zum größten Teil ungeordnet waren, mussten die Verzeichnungseinheiten sehr häufig neu gebildet werden. Wo es sinnvoll erschien, wurden die vorgefundenen Einheiten, etwa bei den Korrespondenzserien, beibehalten. Im Zuge der Erschließungsarbeiten wurden aus dem Bestand GU 119 zahlreiche Unterlagen ausgegliedert und vor allem den Beständen GU 96 (Vermischtes und Ungeklärtes), GU 117 (Wilhelm (II.) Herzog von Urach), GU 118 (Amalie Herzogin von Urach geb. Herzogin in Bayern), GU 120 (Karl Fürst von Urach), GU 123 (Carola Hilda Fürstin von Urach), GU 128 (Margarethe Fürstin von Urach) und GU 134 (Mechthilde Fürstin von Urach verh. Fürstin zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst) zugewiesen. Die im vorliegenden Bestand aufgeführten verheirateten Damen, v. a. des Hochadels, sind in der Regel stets unter dem Ehenamen, d. h. dem Familiennamen des Gemahls, aufgeführt, wobei in der Titelaufnahme in Klammern der Mädchenname genannt wird. In Ausnahmefällen sind die verheirateten Damen auch unter dem Mädchennamen erwähnt, und der Ehenamen steht dann in Klammern. Im Personenindex sind verheiratete Damen unter beiden Namen aufgeführt, unter Hinzufügung des jeweiligen Mädchennamens oder Ehenamens nach der Heirat. Beispielsweise wird Adelgunde Fürstin von Hohenzollern (geb. Prinzessin von Bayern) im Personenindex unter "Hohenzollern, Adelgunde Fürstin von, geb. Prinzessin von Bayern" und unter "Bayern, Adelgunde Prinzessin von, verh. Fürstin von Hohenzollern", erwähnt. Bei den verheirateten Angehörigen der gräflichen, freiherrlichen und adeligen Häuser wurde - sofern dies mit vertretbarem Aufwand und mit Hilfe des Genealogischen Handbuchs des Adels möglich war - der jeweilige Mädchenname oder Ehenamen ermittelt. Wenn der Mädchenname oder Ehenamen bereits in einer Notiz der Herzogin Wiltrud genannt wird, wurde dieser ohne Überprüfung desselben anhand der einschlägigen Literatur übernommen. Da bei bürgerlichen Ehefrauen keine vergleichbare Möglichkeit der Recherche bestand, wurde nur in den Fällen, in denen eine Identifizierung aufgrund von Notizen und Aufschriften der Herzogin Wiltrud möglich war, der jeweilige Mädchenname oder angeheiratete Familiennamen ohne Überprüfung der Angaben der Herzogin Wiltrud übernommen. Die Archivalien des Bestandes GU 119 dürfen nur nach vorheriger Genehmigung des Chefs des Hauses Urach eingesehen werden. Das Findbuch des Bestandes GU 119 wurde im Winter 2007 fertiggestellt. Der Bestand umfasst vor der Verpackung ca. 13 lfd. Meter mit 1247 Nummern. Stuttgart, im November 2007 Eberhard Merk
Urach, Wiltrud
Zeitgeschichtliche Sammlung (1800-1980) (Bestand)

Flugblätter, -schriften, Einladungen, Programme, Festschriften, Zeitungen, Artikel, Streit-, Denkschriften, Reden, Gelegenheitsgedichte – jeweils Einzelstücke – zu Köln, seiner Vergangenheit und Geschichte. I. Reichsstädtische; Eisgang von 1784, Totenfeier für Kaiser Leopold II., Reichspost in Köln, Streitschrift der ev. Eingesessenen gegen Bürgermeister und Rat in Köln (Wetzlar 1715), städtische Lotterie, Gelegenheitsgedichte zu Hochzeiten, einzelne Persönlichkeiten (Jan von Werth, Frhr. Theodor Steffan von Neuhoff); II. Zeit der französischen Besetzung 1794-1815: u.a. Eröffnung des protestantischen Gotteshauses (1802), Bildungsangelegenheiten (Collége de Cologne, Université), Heshuisensche Erbschaft, Säkularisierung, Friede von Tilsit, Departementswahl 1804; Assignaten, Zahnärzte, Befreiungskriege; Nachfolgegesellschaft der Gesellschaft bei Wirz, Neumarkt (1813); III. Preußische Zeit (1815-1945): Besuch von Mitgliedern des preußischen Königshauses, Kaisergeburtstagsfeiern, Dom, Dombau, Domvollendungsfeier 1880, Dombauverein; Hohenzollern-, Südbrücke, Denkmal für Friedrich Wilhelm III., Grundsteinlegung des Rhein. Appellhofs (1824), Baufest für das Stadthaus (1913), Rathaus, Propsteigebäude an St. Maria ad Gradus; Vororte (Terrain in Marienburg, Pfarrgemeinde St. Marien, Kalk: Fabriken, Arbeiter, 1903); Reiseprospekte, Stadtpläne, Artikel über Köln für den Tourismus; Gedenk- und Feiertage; Revolution 1848; Parteien, Wahlen (Zentrum, liberale Parteien, Sozialdemokratische Partei); Reichstags-, Stadtverordnetenwahlen; städtische Verlautbarungen/Veröffentlichungen, Verfügungen betr. Schuldenwesen (1824), Geschäftsordnung der Stadtverordnetenversammlung, Volkszählung, Geschäftsverteilung in der Verwaltung; Verlautbarungen des Nachrichtenamtes; Allg. Komptoir- oder Tafelkalender 1814-1829 (lückenhaft); Programme der Konzertgesellschaft Köln und der Gürzenich-Konzerte (1849-1933); Programme der Kammermusik-Konzerte (1897-1914); Programme der Musikalischen Gesellschaft (1900- 1916), Musikfeste, u.a. Niederrheinische Musikfeste (1844-1910); Kölner Theater-Almanach (1904-1908), Stadttheater, Schauspielhaus, u.a. Programmhefte, -zettel; Theater Millowitsch; Musikaufführungen zu Feiern und Festen, Konzertprogramme; Kölnischer Kunstgewerbe-Verein (Jahresbericht 1912); Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv: Satzung, Geschäftsordnung 1907; Ausstellungen, u.a. Kunst in Kölner Privatbesitz (1916), Carstan’s Panoptikum (1888), Deutsche Kunstausstellung, Köln 1906, Deutsche Werkbund-Ausstellung 1914, Ausstellung für Kriegsfürsorge Köln 1916; Handelshochschule Köln; Hochschulkurse in Brüssel (1918); Frauen-Hochschulstudium für soziale Berufe (1916/17); Konservatorium der Musik (1913); Gymnasien, Fortbildungsschulen, Volksschulen, Webschule in Mülheim, Waldschulhof Brück (1917), Volksschullehrerinnen-Seminar; wissenschaftliche Tagungen: 43. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner 1895, IX. Jahresversammlung des Vereins der Badefachmänner 1910, 12. Verbandstag des Verbands deutscher Berufsfeuerwehren 1912; Gelegenheitsgedichte zu Familienfeiern, Hochzeiten; Vereine; Programme, Mitgliedskarten, Diplome, Statuten von Kranken- und Sterbekassen; Kath. Kirche: Vereine, Pfarreien, Heilige und Patrone; ev. Kirche: Gottesdienstordnung bzw. Totenfeiern für den Oberpräsidenten Graf Solms-Laubach (1822), für Moritz Bölling (1824); Einweihung der neuen Synagoge, Glockengasse (1861); Militär: Regimentsfeste, Verz. verbotener Straßen und Wirtschaften (vor 1914); Denkschriften betr. die Garnison Köln (1818); Lebensmittelversorgung im Ersten Weltkrieg: Lebensmittelmarken, Brot- und Warenbücher, Bezugsscheine und -formulare, u.a. für Kohlenbezug; Einkaufs-Gesellschaft Rhein-Mosel m. b. H.; Wirtschaft: Stadtsparkasse, Viehmarkt in Köln, Börse, Bierpreiserhöhung 1911; einzelne Wirtschaftsunternehmen, Handlungs- und Geschäftshäuser, Hotels: Prospekte, Briefköpfe, Werbekarten und -zettel, Preislisten, Statuten; Schiffahrt: Rheinschiffahrtsreglement, Fahrpläne, Preislisten, Denkschriften; Hauptpostgebäude, Einweihung 1893; Rheinische Eisenbahn, Köln–Gießener Eisenbahn; Deutsch- Französischer Krieg 1870/71; Erster Weltkrieg, u.a. Flugblätter, Kriegsanleihen, Feldpostbriefe, Kriegsgedichte; Kreuzer „Köln“; Naturkatastrophen: Rheinüberschwemmungen, Eisenbahnunglück in Mülheim 1910, Wirbelstürme; Soziales: Wohltätigkeits-Jahrmarkt, Asyl für männliche Obdachlose, ev. Heim für erwerbstätige junge Mädchen, Invaliditäts- und Altersversicherung; St. Marien-Hospital; Sport: Vereine, Sporteinrichtungen, Turnfeste; Karneval: Programme, Karnevalszeitungen, - lieder, -gedichte; Feiern, Festakte zu Kaisersgeburtstagen, Inthronisationen von Erzbischöfen, Feiern sonstiger Persönlichkeiten; IV. Weimarer Republik und Nationalsozialismus: Hochwasser; Kirchen, Schatzkammern; Dom; einzelne Gebäude, Denkmäler, u.a. Altstadt, Rathaus, Gürzenich, Haus zum großen Rosendal, Mühlengasse; Revolution 1918: Arbeiter- und Soldatenrat; Geschenke, Ehrenbürgerschaft an NS-Größen; Erhängung von Zwangsarbeitern; Bankräuber Gebrüder Heidger (1928); städtische und andere Behördenveröffentlichungen betr. Luftschutz, NSRechtsbetreuungsstelle; Mitteilungsblatt des Wohlfahrtsamtes 1937, 1938; Kameradschaftsdienst der Verwaltung für Wirtschaftsfürsorge, Jugendpflege und Sport 1940, 1943, 1944; Müllabfuhr und Müllverwertungsanstalt, Wirtschaftspolitik, Industrieansiedlung, Eingemeindung von Worringen, Erweiterung des Stadtgebiets; Parteien: Werbe-Flugblätter zu Wahlen, Anstecknadeln, Abzeichen von DNVP, NSDAP, SPD, Zentrum; Tarnschriften der KPD; Aufrufe, Kundgebungen verschiedener politischer Gruppen, u.a. Reichsausschuß für das deutsche Volksbegehren (gegen den Young-Plan, 1929), Reichspräsidentenwahl, Volksabstimmung im Saargebiet, Arbeitsausschuß Deutscher Verbände (gegen den Versailler Vertrag); Städtische Bühnen: Zeitschrift „Die Tribüne“, 1929-1940, Jahresberichte 1939-1944, Programm-, Besetzungszettel für Aufführungen im Opernhaus und im Schauspielhaus, auch in den Kammerspielen; Niederrheinische Musikfeste; Galerien (Dr. Becker, Goyert), Kölnischer Kunstverein: Einladungen zu Ausstellungen (1934-1938), Rundschreiben an Mitglieder; Kunstversteigerungen bei Fa. Math. Lempertz (1925-1931); Musikaufführungen, Konzerte: Kölner Männer-Gesang-Verein, Städtisches Orchester, Konzerte junger Künstler, Concert-Gesellschaft Köln; Jahrtausend-Ausstellung 1925; Museen: Wallraf-Richartz-Museum, Rautenstrauch-Joest-Museum, Kunstgewerbemuseum (u.a. Denkmäler altrussischer Malerei, 1929), Schnütgen-Museum, Kunstausstellungen, u.a. Arno Breker (NSDAP-Gaupropaganda-Amt Gau Köln–Aachen), Werkausstellung westdeutscher Künstler (Deutsche Arbeitsfront), Richard Seewald, Deutscher Künstlerbund, Ausstellungsgemeinschaft Kölner Maler; Hochschulen, u.a. Universität Köln (Vorlesungsverzeichnisse, Neubau, Jubiläum 1938), Hochschule für Musik bzw. Konservatorium der Musik in Köln; Reichstätigkeitsberichte des Auslandsamtes der Dozentenschaft der deutschen Universitäten und Hochschulen (1939-1942); Niederrheinische Musikfeste; Wissenschaftliche und kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen u.a. Petrarca-Haus, Deutsch-Italienisches Kulturinstitut, Volksbildungsstätte Köln, Deutsch-Niederländisches Institut, Kölner Meisterschule, Vereinigung für rechts- und staatswissenschaftliche Fortbildung in Köln, Österreichische Wochen, Kampfbund für deutsche Kultur e.V.; Tagungen (Westdeutscher Archivtag 1939, Deutsche Anthropologische Gesellschaft 1927, Rheinische Siedlungstage 1925, Tagung für Denkmalpflege und Heimatschutz, Grenzland- Kundgebung der Beamten der Westmark, Köln 1933, Internationaler Brieftauben-Züchter- Kongreß (IBRA) 1939; Schulen: Einladungen, Zeugnisse betr. Volksschulen, Berufsschulen, Gymnasien; Sport: Vaterländische Festspiele 1924, Zweckverband für Leibesübungen Groß-Köln, 14. Deutsches Turnfest 1928, II. Deutsche Kampfspiele 1926, Leichtathletik-Welt- und Länderkämpfe, Westdeutscher Spielverband, Hockey-Damen-Länderspiel Deutschland– Australien 1930, Excelsior-Club Köln e.V., XII. Bannerspiele der weiblichen Jugend der Rheinprovinz 1926; Kath. Kirche (amtl. Verlautbarungen und Veröffentlichungen wie z.B. Kirchlicher Anzeiger für die Erzdiözese Köln; Flugschriften; Programm, Gebetszettel); Britische Besatzung, französische Kolonialtruppen im Rheinland, Ausweise, Pässe; britische Kriegsflugblätter des 1. Weltkrieges; Befreiungsfeier in Köln 1926; Zweiter Weltkrieg: Aufrufe, Merkblätter betr. Luftangriffe, Verteidigung, Tieffliegerbekämpfung, Verdunkelung usw.; Zeitungsartikel über Luftangriffe auf Köln; Werbung: Schriften, Faltblätter des Werbeamtes, des Verlags Kölner Woche und des Verkehrsverein Köln e.V. für Köln, auch Umgebung und näheres Rheintal; Einladungen, Speisekarten zu Empfängen und Essen des Oberbürgermeisters Adenauer (1927-1929); Lohnzettel, Arbeitsbescheinigungen, Arbeitsbücher von Kölner Firmen; Kölner Messe: Programme, Prospekte, Klebemarken, Kataloge zu Messen und Ausstellungen (1924-1933); Lebensmittelmarken, -karten betr. Erster Weltkrieg; Bekanntmachungen; Kleiderkarten, Grundkarten für Normalverbraucher betr. Zweiter Weltkrieg; Gutscheine der Stadt Köln (Notgeld) der Jahre 1920-1923, Jubiläumsgutscheine der Gewerbebank eGmbH Köln-Mülheim, auch der Dellbrücker Volksbank eGmbH; Sparkassen: Jahresberichte der Sparkasse der Hansestadt Köln; Unterlagen, Sparbücher der Spar- und Darlehnskasse Köln-Dünnwald, der Kreissparkasse des Landkreises Köln, Bergheim und Mülheim, auch der Zweigstelle Köln-Worringen, der Bank des Rheinischen Bankvereins/der Rheinischen Bauernbank; Köln-Bonner-Eisenbahnen: Geschäftsberichte, Bilanzen (1939-1941); Straßenbahnen: Geschäftsbericht, Jahresbericht (1939, 1940), Fahrkarte; Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn: Tarife; Schiffahrt: Preussisch-Rheinische Dampfschiffahrts-Gesellschaft zu Köln, Dampfschiffahrtsgesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein zu Düsseldorf (Geschäftsberichte 1938-1940), Köln– Düsseldorfer Rheindampfschiffahrt, Weber-Schiff (Fahrpläne); Kraftverkehr Wupper-Sieg AG, Wipperfürth (Geschäftsberichte 1939, 1940, Werbebroschüre 1937); Werbeschrift der Flughafenverwaltung Köln (1929); Einzelne Firmen: Hausmitteilungen, Werbeblätter, -karten, -broschüren, Klebemarken, Bezugsquittungen von Industrieunternehmen (Ford Motor Company AG, Glanzstoff- Courtaulds GmbH, Herbig-Haarhaus, Kaufhäuser. Kaufhaus Carl Peters, Versicherungen, Zeitungen, Verlage, Buchhandlungen, Handwerksbetriebe, Ladengeschäfte (Tabakgeschäfte); Kölner Brücken (Mülheimer Brücke), Post, Gaststätten, Hotels; Einladungen zu Festen, Veranstaltungen, Jubiläen von Vereinen, Programme; Berufsverbände; Genossenschaften (Köln-Lindenthaler Vereinigte Spar- und Baugenossenschaft (1930-1938); Soziales: Kölner Nothilfe, Wohnungsfürsorge, Kinderentsendung (meist amtliche Drucksachen); Sammelbilder von Kölner und anderen Firmen, vor allem der Lebensmittel- und Genußmittelbranchen, so von Kaffee- und Tabakunternehmen, u.a. der Firmen Haus Neuerburg, Himmelreich Kaffee, Stollwerk AG, König & Bergmann, Köln-Mülheim (Paradies-Kaffee), Brinkmann-Tabak, Reemtsma, Garbáty Cigaretten, Cigarrenfabrik Salem, Gold Dollar, W. Lande, Zigaretten- und Tabakfabrik, Eckstein-Halpaus, Orientalische Cigaretten-Compagnie „Yosma“, Waldorf-Astoria, Trumpf-Schokolade; Karneval: Liedertexte, Noten, Liederausgaben (u.a. von Willi Ostermann), Einladungen zu Veranstaltungen, Postkarten mit Liedtexten, Zeitungsberichte über Rosenmontagszüge, Werbehefte des Werbeamtes der Stadt Köln, Kölner Rosenmontagszeitung (1924-1939); Lustige Kölner Zeitung, einzelne Nrn. 1925-1934; Persönlichkeiten, u.a. Paul Silverberg, Konrad Adenauer, Wilhelm Sollmann, Bruno Walter, Paul Clemen; V. Nachkriegszeit, Bundesrepublik (ab 1945): Staatsbesuche in Köln (Einladungen zu Empfängen); Parteien: Programme, Statuten, Thesenpapiere, Wahlmaterial für Kommunal-, Landtags-, Bundestags- und Europawahlen; Werbematerial der Parteiuntergliederungen, auch Ortsverbände, Wahldepeschen, u.a. Altstadt, Innenstadt, Bayenthal, Deutz, Ehrenfeld, Bickendorf/ Ossendorf, Lindenthal, Nippes, Mülheim und Merheim, u.a. CDU (Bundespartei, CDUKöln, CDU Ratsfraktion, Ortsverbände, auch Junge Union, Mittelstandsvereinigung), SPD (Bundespartei, Bezirk Mittelrhein, Unterbezirk Köln, SPD-Ratsfraktion, Ortsvereine, auch Kölner Jungsozialisten, Sozialistische Bildungsgemeinschaft, Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, Arbeitskreis obdachloser Jugendlicher, Arbeitskreis schwuler Sozialdemokraten), FDP (u.a. Liberales Zentrum Köln e.V., Vereinigung liberaler Arbeitnehmer, FDP-Ratsfraktion), KPD, DKP, KPD/Marxisten-Leninisten, Marxistisch- Leninistische Partei Deutschlands (MLPD), sozialistische, kommunistische und anarchistische Gruppen (u.a. Aktion demokratischer Fortschritt, Bund westdeutscher Kommunisten, Demokratische Sozialisten, Freie Arbeiter-Union, Gruppe Internationale Marxisten, Internationale Kommunistische Strömung, Kommunistischer Bund, Marxistische Gruppe, Volksfront gegen Reaktion, Faschismus und Krieg), Friedensbewegung (u.a. Kölner Friedenswochen, Komitee für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit, örtliche Friedensinitiativen, Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner e.V.); Rheinische Volkspartei; nationalistische/nationalsozialistische Parteien/Gruppen (u.a. NPD); Europa-Parteien (u.a. Europa-Union, Europäische Volkspartei, Europäische Föderalistische Partei, Europäische Arbeiterpartei); antifaschistische Organisationen (u.a. Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN)-Bund der Antifaschisten); Veröffentlichungen, Dokumentationen zur Frauenbewegung (u.a. Frauen helfen Frauen e.V., Deutscher Frauenring e.V., Frauen lernen Leben, Arbeitskreis Kölner Frauenvereinigungen, Demokratische Fraueninitiative); Faltblätter, Flugblätter, Aufrufe betr. nicht parteigebundene politische Äußerungen und Kundgebungen politischer Organisation betr. Menschenrechte/ Menschenrechtsverletzungen in anderen Staaten (u.a. Chile, Irak, Iran, Vietnam, Türkei, Israel und Libanon (Palästinenser-Problem), Rumänien, Nicaragua, Jugoslawien, Argentinien, Kambodscha, Biafra, Zimbabwe, Benin, Äthiopien, Südafrika und Eritrea, Kölner Appell, Komitee gegen Ausländerfeindlichkeit, Berufsverbot, Roma-Initiative Ossendorf; Veröffentlichungen des Bundes, des Bundespräsidenten, des Parlaments, der Bundesregierung, einzelner Ministerien, des Presse- und Informationsamtes, der Bundeszentrale für politische Bildung, auch des Landes Nordrhein-Westfalen, der Landesregierung und einzelner Ministerien, der Landeszentrale für politische Bildung; Kunst: Neumarkt der Künstler, Kölner Kunstmarkt (1969-1977); Künstler-Union-Köln: Einladungen; Museen: Einladungen, Kataloge, Faltblätter zu Ausstellungen: Wallraf- Richartz-Museum, Schnütgen-Museum, Kunstgewerbemuseum/Museum für Angewandte Kunst, Museum für Ostasiatische Kunst, Kölnisches Stadtmuseum, Römisch-Germanisches Museum, Rautenstrauch-Joest-Museum, Museum Ludwig, Josef-Haubrich-Kunsthalle (ab 1946); Einladungen, Veranstaltungen, Ausstellungen des Kölnischen Kunstvereins; Jahresprogramme, Veranstaltungskalender der Museen; Kataloge der Messen, Fachausstellungen, Wirtschaftsschauen; u.a. photokina, Allgemeine Nahrungs- und Genußmittel-Ausstellung (Anuga), Herren-Mode-Wochen, Internationale Messen (ab 1947); Einladungen, Faltblätter zu Ausstellungen/Veranstaltungen des Historischen Archivs (1953- 1988); Bundesgartenschauen 1957 und 1971; Einladungen zu Ausstellungen in der Sparkasse der Stadt Köln „Die kleine Ausstellung“ (1962-1988), dsgl. Ausstellungen in Zweigstellen; Veranstaltungen der Freunde des Kölnischen Stadtmuseums e.V.; Ausstellungen im Rathaus; Einladungen zu Ausstellungseröffnungen in Galerien; Veranstaltungen, Einladungen des Vereins Pro Arte Medii Aevi, Freunde des Schnütgen- Museums e.V., des Vereins der Freunde des WRM und des Museums Ludwig e.V., der Archäologischen Gesellschaft Köln, der Overstolzengesellschaft, des Japanischen Kulturinstituts, der Deutsch-Isländischen Gesellschaft e.V., der Deutschen China- Gesellschaft; Förderverein der Stadt Köln (Literaturpreis, Musikpreis, Kunstpreis, Heinrich- Böll-Preis); Museumspädagogische Gesellschaft, Museumsdienst; Deutsch-Finnische Gesellschaft in Köln; Gesellschaft für Völkerkunde zur Förderung des Rautenstrauch-Joest- Museums; Gesellschaft für Erdkunde zu Köln e.V., Deutsche Gesellschaft für Photographie e.V.; Literarische Gesellschaft Köln – Freunde der Stadtbücherei; Artothek der Stadtbücherei Köln; Wirtschaft und Arbeit in Köln, Bürgerinitiativen gegen Massenarbeitslosigkeit, Kölner Arbeitslosenzentrum; Industrie- und Handelskammer Köln; Bekanntmachungen betr. Lebensmittelversorgung 1945-1948, Lebensmittelmarken; Deutscher Gewerkschaftsbund: Aufrufe, Veröffentlichungen, Bildungsarbeit, DGB-Jugend; Einzelgewerkschaften, u.a. IG Metall, IG Druck und Papier, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr, Deutscher Beamtenbund, Komba; Industrieverbände, Arbeitgebervereinigungen; chemische Industrie in und bei Köln, Energieversorgung, Kernenergie, Kernkraftgegner; Stadtwerke Köln GmbH, u.a. Kölner Verkehrsbetriebe, Nahverkehrsunternehmen; Reichsbahn, Deutsche Bundesbahn, Deutsche Bundespost, Brauereien; Handwerk, Handwerkskammer Köln; Firmen des Metall- und Baugewerbes; Handwerksfirmen; Großhandel, Einzelhandel, sonstige Firmen; Versicherungen, Krankenkassen; Banken, Stadtsparkasse Köln, Kreissparkasse Köln; Kölner Sportstätten GmbH; Straßenbau; Brücken; Schiffahrt; Bahnen; Fahrradverkehr, Flughafen Wahn, Häfen; Verkehrssicherheit, -beruhigung, Verkehrspolitik, Gaststätten, Hotels, Restaurants, Diskotheken; Verlage, u.a. Balduin Pick Verlag, Verlag Bachem, Verlag M. DuMont Schauberg; Heinen-Verlag; Buchhandlungen, Antiquariate; Universität Köln; Vorlesungsverzeichnisse, Institute; Staatliche Hochschule für Musik; Veranstaltungen, Programme; Rheinische Musikschule; Sporthochschule, Pädagogische Hochschule; Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Köln; Französisches Kulturinstitut Köln, British Council „Die Brücke“; Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), sonstige studentische Verbindungen, u.a. Sozialistischer Hochschulbund (SHB), Allgemeiner Studenten-Ausschuß (ASTA), Evangelische Studentengemeinde, Katholische Hochschulgemeinde, linke Gruppen; Volkshochschule Köln; einzelne Schulen, bes. Jubiläen von Gymnasien, Fachoberschulen, Schülervertretungen; Bibliotheken, Stadtbücherei, Universitäts- und Stadtbibliothek, Amerikahaus; Fachhochschulen; Tanz, Sommerakademie des Tanzes, Tanzfestivals; Künstler, Künstlerateliers; Belgisches Haus; Petrarca-Haus – Deutsch-Italienisches Kulturinstitut; Sport: Sportverbände, Stadtsportbund Köln e.V., Stadtbezirks-Sportverbände, Westdeutscher Schwimmverband, Westdeutscher Skiverband; Deutsche Jugendkraft (DJK), Sportfeste, -veranstaltungen, Wassersport, u.a. Freie Wassersport-Vereinigung Groß Köln e.V., Kanu-, Ruder-, Schwimmvereine; vaterstädtische Festspiele; sonstige Sportvereine, Turn- und Spielvereine, Behindertensport, Reitsport, Tennis- und Hockeysport, Athletik- Sport-Verein Köln (ASV), Ballsport: Fußball-, Basketball-, Handballsport; Jugend: Konfessionelle Jugendorganisationen, u.a. Bund deutscher katholicher Jugend, Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg, Christlicher Verein junger Männer; politische/gewerkschaftliche Jugend, u.a. „Die Falken“; freie Jugendorganisationen; allgemeine Organisationen, u.a. Kölner Jugendfahrtendienst, Jugendkulturring des Jugendamtes Köln, Kölner Jugendring; kath. Studentenjugend, Neudeutschland; Bundeszentrale für politische Bildung; Gesundheitsfürsorge, gesundheitliche Erziehung, psychische Beratung; Arbeitskreis Drogenhilfe Köln e.V.; Bauwesen, Bauwerke (Dom, Gürzenich, Rathauswiederaufbau, Neubau des Wallraf- Richartz-Museums/Museum Ludwig (1983), Umweltschutz, Kölner Umweltwochen, Tierschutz; Wohnungswesen, Mieterschutz, Hausbesetzungen, Baugenossenschaften; Kirchen: Kath. Kirche, u.a. Fronleichnamsprozessionen, Albertus-Magnus-Verein, Diözesanfilmstelle, Katholikentagsausschuß der Stadt Köln, kath. Arbeitnehmer-Bewegung, Kath. Bildungswerk, Mitteilungen und Pfarrbriefe einzelner Pfarrgemeinden, Kath. Familienbildungswerk, Kath. Mütterbildungswerk, Besuch von Papst Johannes Paul II. (1987), Diözesanmuseum, Diözesanbibliothek; Ev. Kirche, u.a. Ev. Stadtkirchenverband, Mitteilungen, Informationen u. Gemeindebriefe von ev. Kirchengemeinden, Melanchthon- Akademie; Kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, u.a. Wochen der Brüderlichkeit; christliche Sekten; außerchristliche Religionen; Soziales: einzelne Arbeitskreise, Hilfsdienste, Verbände, Einrichtungen, u.a. City-Treff, Altenpflege, Kindertagesstätten, Arbeiterwohlfahrt, Jugendzentren, Bürgerzentren, Sozialistische Selbsthilfe Köln (SSK), Stadt Köln (Personalvertretung, Frauen- Gleichstellungsstelle, Frauengruppen, Bezirksverwaltungsstellen, -vertretungen), städtische Veröffentlichungen (u.a. Oberbürgermeister, Oberstadtdirektor, Statistisches Amt, Nachrichtenamt/Presse- und Informationsamt („Köln-Informationen“), Schulamt, Schulverwaltungsamt, Sozialamt, Jugendamt, Bauverwaltung, Verwaltung für öffentliche Einrichtungen (u.a. Stadtreinigungs- und Fuhramt), Personalamt, Verkehrsamt, Kulturamt, Hauptamt, Amt für Umweltschutz, Gesundheitsamt, Krankenanstalten, Stadtplanungs-, Stadtentwicklungsamt (u.a. Bürgeranhörungen/Bürgerbeteiligungen, Informationsschriften, Stadterneuerung), Amt für Leibesübungen/Sport- und Bäderamt, Amt für Wirtschafts-, Mittelstands- und Verkehrsförderung, Grünflächenamt, Tage der offenen Tür; Partnerschaft Köln–Breslau; Kulturtage und Kulturwochen, kulturelle Veranstaltungen, wissenschaftliche Tagungen, Wirtschaftstagungen, Domjubiläum 1948, Stadtjubiläum 1950; Kölner Originale, Mundartdichtung; Schützenfeste, -vereine; Wiederaufbau nach dem Krieg (u.a. Gesellschaft der Freunde des Wiederaufbaus der Stadt Köln); Innenstadt (Alt-, Neustadt), Vororte, u.a. Deutz, Mülheim, Nippes, Worringen, Ehrenfeld, Porz, Höhenberg; einzelne Kölner Persönlichkeiten: Maler Curtius Schulten, Robert Görlinger, Heinrich Böll, Carl Diem, Herbert Lewin, Kardinal Josef Frings, Kardinal Joseph Höffner, Konrad Adenauer.