Bestand Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 17/1 - Intendantur XIII. Armeekorps (Bestand)

Bereich "Identifikation"

Signatur

Landesarchiv Baden-Württemberg,
Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 17/1

Titel

Intendantur XIII. Armeekorps (Bestand)

Datum/Laufzeit

  • 1844-1923 (Anlage)

Erschließungsstufe

Bestand

Umfang und Medium

1247 Archivalieneinheiten (Bestellnummern 1014 - 1199 entfallen)

Bereich "Kontext"

Bestandsgeschichte

Abgebende Stelle

Bereich "Inhalt und innere Ordnung"

Eingrenzung und Inhalt

Behördengeschichte: Militärische Verwaltungsaufgaben wie "Geld- und Naturalverpflegung", "Bekleidung", "Ausrüstung" und "Kasernierung" der Truppen, "Neu- und Umbauten", "Baubetreuung", "Kranken- und Invalidenversorgung" waren in Württemberg seit Beginn des 19. Jahrhunderts direkt vom Kriegsministerium wahrgenommen worden . Die Angleichung der Militärverwaltung der Einzelstaaten an die preußischen Verhältnisse stand einer Beibehaltung dieser Verwaltungsorganistation entgegen. Das galt auch für diejenigen deutschen Einzelstaaten, die noch besondere (administrative) Kompetenzen zurückbehalten hatten wie etwa ein eigenes Kriegsministerium. Für Württemberg folgte daraus, daß aufgrund der "Militärkonvention mit dem Norddeutschen Bund" vom 21. bzw. 25. November 1870 zunächst das Württembergische Kriegsministerium neu gegliedert wurde. Ein Zentralbureau, eine Militärabteilung und eine Ökonomie-Abteilung wurden gebildet und die preußischen Militär-Verwaltungsvorschriften eingeführt. Allerdings blieb zunächst eine württembergisches Traditionsbewußstsein dokumentierende Besonderheit: Die nach preußischen Vorbild zu schaffende Intendantur blieb noch innerhalb der Ökonomieabteilung des württembergischen Kriegsministeriums angesiedelt. Die Ausgliederung einer eigenen Behörde erfolgte dann aber doch. Am 23. Februar 1874 wurde die "Intendantur XIII. (Königlich Württembergisches) Armeekorps" in Stuttgart und die beiden Divisions-Intendanturen (der 26. Division in Stuttgart und der 27. Division in Ulm (= 1. und 2. Königlich Württembergische Division) eingerichtet. Die Verwaltungsstrukturen in diesem Bereich entsprachen so dem preußischen Vorbild in vollem Umfang bis hin zur Gliederung in einzelne Abteilungen. Die im vorliegenden Repertorium erschlossenen Akten entstanden in der Korpsintendantur, die außer dem Geschäftsbereich des Intendanten, bzw. der Behördenleitung (einschließlich Innerer Dienst) in folgende Abteilungen untergliedert war: Abteilung 1: Etats- Kassen- und Rechnungswesen (Kassenverwaltungen, Zahlmeister) Abteilung 2: Naturalverpflegung (Proviantämter) und Mobilmachungsangelegenheiten Abteilung 3: Bekleidung und Ausrüstung (Bekleidungsamt; Musterung der Korpstruppen), Reisekosten, Transportwesen, Arbeiter-Versicherung, Renten- und Unfallsachen, Remonte- und Pferdesachen. Abteilung 4: Garnisonsverwaltungswesen (Garnisonsverwaltungen, Unterbringung der Truppen, Kasernen, Dienstgebäude und Dienstwohnungen, Exerzier-, Schieß- und Truppenübungsplätze) Abteilung 5: Lazarettwesen (Verwaltungen) einschließlich Invaliden- und Rentensachen Abteilung 6 (ab 1902 Abteilung VI a und VI b: Bauwesen (Militär-Bauämter und Bauleitungen) Bearbeitung aller Bausachen des Korpsbereichs in Verbindung mit den anderen Abteilungen der Korpsintendantur. Als Verwaltungseinheiten vor Ort, waren sogenannte "Lokalstellen" eingerichtet, deren Tätigkeit von der Intendantur aus mitverwaltet wurde. Vor Ort fungierten folgende Dienststellen/Einzelämter: Kassenverwaltungen: (Zahlmeister) bei jedem Truppenteil Proviantämter: Stuttgart, Ludwigsburg, Ulm, Weingarten, Wiblingen, (seit 1896:) Münsingen Garnisonsverwaltungen: Stuttgart, Ludwigsburg (bis 1883 Hohenasperg), Ulm, Weingarten, Gmünd, Mergentheim, Tübingen, Heilbronn, Münsingen Lazarettverwaltungen: Wie Garnisonsverwaltungen (an kleineren Standorten ohne Beamte, nur mit einem Rechnungsführer) Garnisonsbaubeamte, später Militärbauämter: Stuttgart, Ludwigsburg (ab 1900 I und II) , Ulm (ab 1898: ) I und II; je nach Bedarf zusätzlich örtliche Bauleitungen, Militär-Neubauämter (Heeresvermehrung) Montierungsdepot: (bis 1874:) Stuttgart, später Heilbronn; (seit 1889:) Bekleidungsamt Ludwigburg; (seit 1907:) Zivilhandwerker anstelle der vorher eingesetzten Mannschaften Am 2. August 1914 wurde die Korpsintendantur geteilt. Es entstand eine mobile Feldintendantur XIII. Armeekorps und eine stellvertretende (immobile) In tendantur XIII. Armeekorps in Stuttgart. Darüber hinaus wurde im Januar 1817 beim Generalkommando zur besonderen Verwendung Nr. 64 zusätzlich eine eigene Feldintendantur errichtet. Bei den Divisionen wurden Feldintendanturen eingerichtet: 1914 bei der 26. und 27 Infanteriedivision, dann der 54 Reservedivision, 1915 bei der 2. und 7. Landwehrdivision, 1916 bei der 204. Infanteriedivision, 1917ff bei der 242. und 243 Infanteriedivision sowie der 26. Landwehrdivision. Bei der Feldintendantur XIII. Armeekorps war ein Feldproviantamt und eine Feldkriegskasse eingerichtet, bei den Feld-Divisionsintendanturen je ein Feldproviantamt. Die Stellvertretende Intendantur stand im Verlauf des Kriegs vor einer so großen Menge neuer Aufgaben, daß das Personal von 59 (Mai 1914) auf 424 (1918) anstieg - davon 60 Frauen als Zivilangestellte. Die Aufstellung neuer Feld- und Ersatzformationen, über 90.000 Mann im Besetzungsheer, ca. 248.000 Mann in den württembergischen Feldtruppen, machten Aufteilungen in den einzelnen bestehenden Abteilungen erforderlich und erforderte neue Geschäftsbereiche. Das waren: (K) Kriegsgefangenenabteilung (10 Lager mit rund 50.000 Gefangenen) (N) Nachlaßabteilung (III b) (V) Versorgungsabteilung - später Versorgungsamt: Witwen, Waisen, Invaliden- und Rentenwesen, Unterstützungszahlungen (bei über 82000 Toten und 190.000 Verwundeten allein aus Württemberg) Nach Abschluß des Waffenstillstands kam schließlich die Rückführung der Feldtruppen, ihre Auflösung und Entlassung, seit Dezember 1918 die Bildung von Sicherheitskompanien, Schutztruppen zu den Aufgabenfeldern hinzu. Ab Oktober 1919 wurde dann die Intendantur als "Abwicklungsintendantur XIII. Armeekorps" bezeichnet, bis sie am 31.03.1921 nach 47jährigem Bestehen aufgelöst wurde. Die Namen der Intendanten des XIII. Armeekorps (Korpsintendant) waren : 1872 Metzger, 1874 von Bartholomäi (Wirklicher Geheimer Kriegsrat) 1885 von Deuschle 1894 von Bürger 1901 von Wunderlich (Wirklicher Geheimer Kriegsrat) 1906 von Haldenwang (1912 Wirklicher Geheimer Kriegsrat) 1914 (2. August) Schall 1915 (März) von Haldenwang (zurück aus dem "Einsatz im Feld") Bestandsgeschichte: Der überwiegende Teil der hier insgesamt verzeichneten Akten entstand in der Korpsintendantur, deren Tätigkeit in den Verwaltungsfunktionen auch in erweiterter Form und nach Hinzu kommen neuer Funktionen soweit als irgend möglich kontinuierlich weitergeführt wurden. Dementsprechend wurden die vorgegebenen Registraturschichten erheblich erweitert, der Registraturplan (vgl. Bestellnummer 20) zwar um ganze Abschnitte ergänzt, aber nicht neu formiert. Daraus ergab sich keine zusätzliche neue Registraturschicht; auch nicht beim Wechsel des Namens der Korpsintendantur in "Stellvertretende Intendantur" oder "Abwicklungsstelle" etc. Die Kontinuität bzw. die Menge der Anknüpfungspunkte der meisten Verwaltungstätigkeiten stand dem entgegen Ausnahmen von dieser Regel bzw. eine eigene Registraturschicht bildet der Bestand M 17/2, Stellvertretende Intendantur. Allerdings enthält dieser eigene, abgeschlossene Registraturteil, nur Teilaspekte dessen, was eigentlich ab 1914 dem Geschäftsbereich dieser Behörde entsprochen hätte. Er enthält nämlich nur solche Teile, die tatsächlich schwerpunktmäßig 1914 neu und damit kaum in die vorhandenen Strukturen integrierbar waren. Das waren v. a. die durch die Kriegsverhältnisse sehr umfangreichen Personalangelegenheiten. Nach Übernahme all dieser Unterlagen in die Reichsarchivzweigstelle wurden sie dort jeweils nach der letzten Aktenordnung (vgl. Registraturplan Bü 17 und 20) aufgestellt und schließlich (1941) listenmäßig erfaßt. Danach wurden 1941-1946 umfangreiche Kassationen durchgeführt, die in den 1941 erstellten Listen dokumentiert sind. Kassiert wurde v.a. in den Bereichen Unfallsachen, Ausrüstungsangelegenheiten, Heeresstärkeerhöhung , Prozessakten, Bausachen. Besonders schmerzlich ist die Vernichtung einer großen Zahl von Bauplänen. Das Findbuch versucht, das überlieferte Registraturschema beizubehalten. In der Umsetzung auf die Möglichkeiten digitaler Findmittel ergibt sich hieraus eine vierstufige Gliederung nach dem Dezimalsystem. Die Abteilungen werden als Obergruppen belassen; Schwerpunkt bleibt Abteilung 4 (Garnisonsverwaltungsabteilung). An der Verzeichnung beteiligt waren neben einer Vielzahl von Anwärtern v. a. Bernhard Zaschka und Hansjörg Oswald. Als einer der ersten größeren Bestände wurden die in Midosa/Midetit bis 1995 fertiggestellten Titelaufnahmen konvertiert in Midosa 95. Die weiteren Arbeiten einschließlich Klassifikation und Feingliederung wie auch die Endredaktion des Bestands besorgte der Unterzeichner. Der Bestand umfaßt 1247 Titelaufnahmen bzw. 36,5 lfd. Regalmeter Akten. Stuttgart, August 2000

Bewertung, Vernichtung und Terminierung

Zuwächse

Ordnung und Klassifikation

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart
(Archivtektonik) >> Militärische Bestände 1871-ca. 1920 >> Behörden und Formationen >> Kriegsministerium und ihm unterstellte Behörden und
Formationen >> Unterstellte Behörden und Formationen

Bedingungen des Zugriffs- und Benutzungsbereichs

Benutzungsbedingungen

Reproduktionsbedingungen

In der Verzeichnungseinheit enthaltene Sprache

Schrift in den Unterlagen

Anmerkungen zu Sprache und Schrift

deutsch

Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

Bereich Sachverwandte Unterlagen

Existenz und Aufbewahrungsort von Originalen

Existenz und Aufbewahrungsort von Kopien

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Beschreibungen

Bereich "Anmerkungen"

Anmerkung

Alternative Identifikatoren/Signaturen

Zugriffspunkte

Zugriffspunkte (Name)

Zugriffspunkte (Genre)

Bereich "Beschreibungskontrolle"

Identifikator "Beschreibung"

labw-1-9069

Archivcode

Benutzte Regeln und/oder Konventionen

Status

Erschließungstiefe

Daten der Bestandsbildung, Überprüfung, Löschung/Kassierung

Sprache(n)

Schrift(en)

Quellen

Anmerkung des Archivars/der Archivarin

Bereich Zugang