Literatur

Bereich 'Elemente'

Taxonomie

Code

Anmerkung(en) zur Eingrenzung

    Anmerkung(en) zur Herkunft

    • http://www.wikidata.org/entity/Q8242

    Anmerkungen zur Ansicht

      Hierarchische Begriffe

      Literatur

      Literatur

        Equivalente Begriffe

        Literatur

          Verbundene Begriffe

          Literatur

            19 Dokumente results for Literatur

            19 Ergebnisse mit direktem Bezug Engere Begriffe ausschließen
            27023 Nachlass Friedrich Engesser (Bestand)
            KIT-Archiv, 27023 · Bestand · 1858-1935
            Teil von KIT-Archiv (Archivtektonik)

            Inhalt: Der Bestand enthält persönliche Dokumente, Lehrmaterial und sonstige Schriften Engessers in handschriftlicher Form, als Typoskript und im Druck, weiterhin Akten der Lehrstuhlverwaltung, Korrespondenz mit den Kollegen (u.a. mit Emil Probst und Wilhelm Schachenmeier), Pläne der Leuchttürme Tinsdahl und Grünendeich sowie Fotografien von Baustellen und Pläne zu Bauprojekten. Entstehungsgeschichte: Prof. Friedrich Engesser (*12.02.1848 in Weinheim/Bergstraße, +29.08.1931 in Achern) studierte von 1865 bis 1869 Ingenieurwissenschaften an der Polytechnischen Schule Karlsruhe und war anschließend als Ingenieur im badischen Staatsdienst, zuletzt ab 1884 als Bahnbau-Inspektor tätig. 1885 wurde er an die Technische Hochschule Karlsruhe als ordentlicher Professor für Baustatik, Brückenbau und Eisenbahnbau berufen. 1915 wurde Engesser auf eigenen Wunsch in den Ruhestand versetzt. Vom Wintersemester 1919/20 bis einschließlich zum Wintersemester 1921/22 nahm er einen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Karlsruhe wahr. Erschließungsinformation: Vorwort Hoepkes im provisorischen Findbuch: "Die Identifizierung von Zweck und Datum war bei verschiedenen Archivalien unmöglich; in diesen Fällen konnten nur gemutmaßte Angaben gemacht werden." Eine Redaktion und Erweiterung des Findmittels erfolgte im September 2014 durch Klaus Nippert. Klassifikationsübersicht: 1 Persönliche Unterlagen 2 Studium, Lehre und Publikationen 3 Allgemeine Korrespondenz und akademische Selbstverwaltung 4 Bauvorhaben Literatur: Gaber, Ernst: Friedrich Engesser, in: Die Technische Hochschule Fridericiana Karlsruhe. Festschrift zur 125-Jahrfeier, hg. unter dem Rektorat v. Ernst Terres, 1950, S. 35-39. Gaber, Ernst: Friedrich Engeßer, in: Die Bautechnik. Fachschrift für das gesamte Bauingenieurwesen 9 (1931), S. 664.

            27025 Nachlass Theodor Rehbock (Bestand)
            KIT-Archiv, 27025 · Bestand · 1889-1950
            Teil von KIT-Archiv (Archivtektonik)

            Inhalt: Eine Übersicht der Inhalte ist der Klassifikation zu entnehmen. Entstehungsgeschichte: Prof. Dr. Dr. h.c. Theodor Christoph Heinrich Rehbock (*12.04.1864 in Amsterdam, +17.08.1950 in Baden-Baden) studierte von 1884 bis 1890 Bauingenieurwesen in München und Berlin. Nach der Diplomprüfung und der Regierungsbauführerprüfung war er von 1890 bis 1892 in Berlin bei der Reichstags-Bauverwaltung tätig, danach von 1893 bis 1894 in der Bremer Bauverwaltung. Nach der 1894 abgelegten Regierungsbaumeisterprüfung wirkte er in Berlin als beratender Ingenieur für Wasserbau und unternahm Reisen durch Europa, nach Kanada und in die USA sowie nach Südamerika und 1896/97 in das südliche Afrika. 1899 wurde er zum ordentlichen Professor an der Technischen Hochschule Karlsruhe berufen, wo er das Flussbaulaboratorium aufbaute und in den akademischen Jahren 1907/08, 1917/18 und 1925/26 als Rektor amtierte. 1934 wurde Rehbock emeritiert. Vorarchivische Bestandsgeschichte: Vorwort Klaus-Peters Hoepkes im provisorischen Findbuch: "Der Bestand wechselte zwischen seiner Entstehung und seiner Abgabe an das Universitätsarchiv mehrfach den Aufbewahrungsort. 1943 erwirkte Rehbock vom Rektor die Genehmigung, seine im Flußbaulaboratorium befindlichen Papiere in sein Baden-Badener Haus zu holen, um sie zu ordnen. Als Baden-Baden im Herbst 1944 militärisches Sperrgebiet wurde, schaffte Rehbock sie in sein Ausweichquartier nach Ried b. Benediktbeuren/Obb. Bei Kriegsende nahm er sie wieder nach Baden-Baden mit. Da sein Haus von der französischen Militärverwaltung beschlagnahmt wurde, mußte er - unter Mitnahme seiner Papiere - abermals umziehen. Noch zu Rehbocks Lebzeiten, spätestens aber nach seinem Tode gelangten einzelne Möbelstücke, Teile seiner Bibliothek, diese Papiere - wahrscheinlich ergänzt durch Teile des schriftlichen Privatnachlasses - an die Technische Hochschule Karlsruhe. Im September 1992 veranlaßten die Herren Prof. Dr. techn. Peter Larsen und PD Dr.-Ing. Hans Helmut Bernhart vom Theodor-Rebock-Institut, daß der Fundus dem Universitätsarchiv zugeführt wurde. Ferner übergab Herr Dr.-Ing. Andreas Richter vom Institut für Hydromechanik im Januar 1995 dem Archiv ein Bündel mit Rehbock-Manuskripten der Vorlesung über Wehre; es wurde dem Bestand unter der lfd. Nr. 63a hinzugefügt. Der im folgenden verzeichnete Bestand setzt sich aus Teilen des Dienstzimmernachlasses und aus Privatpapieren zusammen. Angesichts der zurückgelegten Wege ist es erfahrungsgemäß kaum wahrscheinlich, daß der um 1943 vorhanden gewesene Fundus noch lückenlos überliefert ist. So etwa müssen nach dem Kriege noch zwei Mappen mit der Korrespondenz existiert haben, die Rehbock mit dem Nestor des deutschen Wasserbaus, dem von ihm hochgeschätzten Dresdener Kollegen Hubert Engels, geführt hatte. Ohnehin waren durch Kriegseinwirkungen außer zahllosen Meßprotokollen, Plänen u.ä. die wissenschaftsgeschichtlich wertvolle wie umfangreiche Sammlung von Lageplänen der Rheinmodelle vernichtet: Die bereits druckfertige Sammlung dokumentierte nach Rehbocks Bekunden "das Beste, was ich im Versuchswesen leisten konnte". (So an Anton Grzywienski, 15.12.1946, Nr. 162) [...] In Baden-Baden befaßte sich Rehbock tatsächlich damit, seine Papiere zu ordnen. Als Grundlage diente ihm wahrscheinlich der Registraturplan, nach dem er während seiner aktiven Zeit im Flußbaulaboratorium die Korrespondenzen, Skizzen, Pläne usw. ablegen ließ. (Dieser Registraturplan ist nicht mehr vorhanden, so daß auch die mutmaßlichen Verluste nicht mehr feststellbar sind.) Vor allem fügte Rehbock dabei einzelnen Ordnern oder Schriftstücken erläuternde Bemerkungen für die Nachwelt hinzu. Sodann enthalten viele Schriftstücke mit Farbstift (rot, lila oder grün) ausgeführte Unterstreichungen, Anstreichungen oder Randbemerkungen. Leider ist nicht immer erkennbar, ob es sich dabei um Bearbeitungsspuren aus dem Geschäftsgang handelt oder um spätere Hervorhebungen, die anzubringen Rehbock im Blick auf die Nachwelt ratsam erschien." Archivische Bestandsgeschichte: Der größte Teil der Unterlagen wurde im September 1992 aus dem Theodor-Rehbock-Institut an das Universitätsarchiv abgegeben. Eine kleine Abgabe erfolgte im Januar 1995 aus dem Institut für Hydromechanik (Nr. 63a). Das aus dem Theodor-Rehbock-Institut hervorgegangene Institut für Wasserbau und Kulturtechnik gab 1996 weitere Unterlagen ab, die Hoepke teils in von ihm gebildetete "Signaturen" einordnete, teils unter Nr. 351-381 erfasste. Die Nummern 370-381 umfassten 1.345 fotografische Glasplatten. Diese wurden im Spätjahr 2003 in einer provisorischen Liste aufgenommen und um die Jahreswende 2003/04 verfilmt und digitalisiert. Am 02.06.2008 wurde dem Bestand der Zugang 29/? als Signaturnummer 406 zugeschlagen. Erläuterung der Ordnung: Die Ordnung des Bestands wurde in ihren Grundzügen nach der von Theodor Rehbock vorgenommenen Ordnung eingerichtet. Veränderungen erfolgten bei der anfänglichen Bestandsbildung im Universitätsarchiv (siehe Archivische Bestandsgeschichte) und bei der Digitalisierung des Findmittels im Jahr 2005. Erschließungsinformation: Im zweiten Quartal 2005 wurde das in elektronischer Form vorliegende Findmittel leicht redigiert und in die Findmitteldatenbank importiert. Die vorgefundene Klassifikation wurde weitgehend unverändert übernommen. Bei der Digitalisierung des Findmittels wurden mit alphanummerischen Zusätzen versehene Signaturen zu rein nummerischen Signaturen geändert. Klassifikationsübersicht: 1. Personalia 2. Kolonialsachen 3. Hochschulsachen 4. Mitgliedschaften 5. Manuskripte 6. Wünschelrute 7. Konstruktiver Ingenieurbau 8. Fachliche Kontakte in die USA 9. Zahnschwellenpatent und dessen Verwertung 9.0 Allgemeines 9.1 Deutsche Projekte 9.2 Firma Dyckerhoff 9.3 Firma Philips & Davies 9.4 Stauwerke AG 9.5 Firma Pfletschinger 9.6 Firma Consulting Engineer S.A. 9.7 Dipl.-Ing. Ricardo C. Hansa 10. Wasserbauliche Auslandsprojekte 11. Murg-Nutzung 12. Wasserbau an Rhein und Neckar 13. Wasserbauliche Gutachten 14. Fotografien 15. Varia Literatur: 100 Jahre Forschung im Wasserbau - das Vermächtnis von Theodor Rehbock. Festschrift zur Jubiläumsveranstaltung 5./6. Oktober 2001, hg. v. Institut für Hydromechanik (IfH) und dem Institut für Wasserwirtschaft und Kulturtechnik (IWK), 2001. Larsen, A. P. und Bernhart, H. H.: Theodor Rehbock (1864-1950), in: Hydraulics and Hydraulic Research. A Historical Review, hg. v. Günther Garbrecht, 1987, S. 281-291. Müller, Helmut: Theodor Rehbock. Ein Leben für den Wasserbau, in: Heimatbuch Landkreis Rastatt 36 (1997), S. 159-176. Wittmann, Heinrich: Der Lehrstuhl für Wasserbau und Wasserwirtschaft sowie das Theodor-Rehbock-Flußbaulaboratorium, in: Die Technische Hochschule Fridericiana Karlsruhe. Festschrift zur 125-Jahrfeier, hg. unter dem Rektorat v. Ernst Terres, 1950, S. 203-204. Ders.: Tulla, Honsell, Rehbock. Lebensbilder dreier Wasserbaumeister am Oberrhein, 1949.

            Landesarchiv Sachsen-Anhalt, I 542 (Benutzungsort: Merseburg) · Bestand · 1893 - 1970
            Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

            Hinweis: Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist. Findhilfsmittel: Findkartei 1991, Findbuch 2014 (online recherchierbar) Registraturbildner: Aus der seit 1881 bestehenden Blech- und Kupferschmiede Paul Reuß ging im Februar 1897 die Aktien-Maschinenfabrik Kyffhäuserhütte Artern hervor. Hergestellt wurden v.a. landwirtschaftliche Geräte und Maschinen für Kunden im In- und Ausland. 1904 trat die Firma als Mitgesellschafter der Wohnungsbauverein Artern eGmbH bei. 1910 fusionierte die Maschinenfabrik mit der Ergon-Kosmos AG in Karlsruhe, 1912 mit der Ruhrwerke Motoren- und Dampfkesselfabrik AG in Duisburg und übernahm schließlich 1938 die Eisenwerk Brünner AG (später GmbH) in Artern. Verkaufsniederlassungen entstanden außer in Elbing/Westpreußen (heute Elblang, Polen) auch in Nürnberg, zeitweilig in Duisburg, Prag und Karlsruhe sowie in Breslau, Danzig, Berlin, Frankfurt/Oder, Hannover und Wien. In den 1920er und 1930er Jahren erweiterte man das Produktions- und Verkaufsangebot der Firma erheblich. Vor allem wurden nun Kaha-, Planet- und Zenit-Milchseparatoren, Eismaschinen, verschiedene Arten von Dämpfern, Dampferzeuger, Kartoffel- sowie Milchkannenwaschmaschinen, Schrot- und Düngermühlen, Kessel, Heu- und Strohgebläse, Boiler und Heizkörper angeboten. Während des 2. Weltkrieges wurden zudem Kriegsmaterialien, Flakzubehörteile und Laffetten gebaut. Zwischen 1946 und 1949 kam es zur Beschlagnahme, Sequestrierung und Liquidation des Unternehmens sowie dessen Umwandlung zur Maschinenfabrik der Sowjetischen AG Maschinenbau vorm. Kyffhäuserhütte (SAG) im Kombinat Transmasch. 1952 wurde der Betrieb als VEB Maschinenfabrik Kyffhäuserhütte in Volkseigentum übergeführt. Bestandsinformationen: Vom Betriebsarchiv des VEB Kyffhäuserhütte Artern wurde 1988 über eine Nummernliste und eine unvollständig Kartei erschlossenes Schriftgut der Aktien-Maschinenfabrik Kyffhäuserhütte Artern und dessen Nachfolgebetrieb an das Staatsarchiv Magdeburg übergeben. Die teilweise Überarbeitung der Verzeichnungsangaben erfolgte 1991 durch eine archivische Hilfskraft, mit geringfügigen Korrekturen bei Archivsignaturen, Laufzeiten und Aktentiteln. Kassationen von Archivgut gab es nicht. 1994 übergab das Landeshauptarchiv Magdeburg den Aktenbestand an das neugegründete Landesarchiv Merseburg. 2011 wurde die Kartei zunächst im Archivprogramm scopeArchiv retrokonvertiert, 2014 erfolgte die abschließende archivische Bearbeitung des Aktenbestandes. Zusatzinformationen: Weitere Teile der Firmenüberlieferung der Kyffhäuserhütte Aktienmaschinenfabrik Artern bzw. aus der Zeit des VEB Maschinenfabrik Kyffhäuserhütte werden im Museum Kyffhäuserhütte (Artern, Oberer Hof) und bei der Kyffhäuser Maschinenfabrik Artern GmbH (Artern, Otto-Brünner-Straße 4) aufbewahrt. Literatur: Krombholz, Klaus: Landmaschinenbau der DDR. Licht und Schatten. Möller, Florian, Hübner, Sebastian: Geschichte der Kyffhäuserhütte Artern (in: "Der Goldene Pflug" Förderverein Dt. Landwirtschaftsmuseum e.V. Stuttgart /Universität Hohenheim, S. 33-44 Enthaltene Fotos: 10

            Baden, Sammlung 1995: Dedikationen (Bestand)
            Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 69 Baden, Sammlung 1995 D · Sammlung · 1800-1922
            Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik)

            Bestandsgeschichte: "Für Baden gerettet" wurden 1995 aus dem Neuen Schloß Baden-Baden unter anderem eine in Deutschland seltene Quellengattung, 923 sogenannte Huldigungsadressen, bisher unbekannte Zeugnisse einer lebhaften Teilnahme der Bürger des Landes an den Geschicken ihres Fürstenhauses. Sie konnten als nahezu geschlossener Bestand erworben werden; nur einzelne gerieten auf dem Wege der Versteigerung 1995 in private Hände oder waren von dem Verkauf ausgenommen und blieben im Besitz der markgräflichen Familie. Die meisten Adressen stammen aus der Regierungszeit Großherzog Friedrichs I. (1852-1907). In dieser Zeit der konstitutionellen Monarchie hatte sich die Distanz der nun mündigen Untertanen zu ihrem Landesherrn verringert. Vor allem als Vertreter von Städten, Vereinen, Berufsgenossenschaften, politischen, kulturellen und karitativen Institutionen des Landes oder mit Baden verbundener Länder und sogar einzeln machten sie diesem und seiner Gemahlin Luise, geborene Prinzessin von Preußen, ihre Aufwartung vor allem zu Hochzeiten, Geburtstagen und anderen Jubiläen ihres Hauses. Auf Grund ihrer umfassenden karitativen Tätigkeiten und als Tochter Kaiser Wilhelms I. empfing auch die Großherzogin selbst Huldigungen. Besonders zahlreich und prächtig sind die Adressen der Militärvereine, die den Großherzog in seiner Eigenschaft als obersten Feldherrn des Landes würdigen. Die Verbindung der beiden Häuser Baden und Preußen schlägt sich sowohl in der künstlerischen Ausgestaltung der Adressen als auch in ihren Texten nieder. So klingen bei der Würdigung des Großherzogs als Landesvater bisweilen Themen der Reichsgeschichte an, wie beispielsweise das Verhältnis Badens zu Preußen, die Reichseinheit, zu deren Förderern der Großherzog gehörte, der Kolonialismus oder zunehmende Militarismus. Eine große Zahl der in diesem Bestand vereinigten Adressen und ihre Behälter sind aufwendig gestaltet und vermitteln einen Eindruck vom Kunsthandwerk der Zeit, wobei der historistische Stil überwiegt. Unter ihnen hervorzuheben sind einige Werke der Karlsruher Professoren für dekorative Malerei an der Kunstgewerbeschule, Hermann Götz und Karl Eyth; bei den Mappen steht die Durlacher Firma von Eduard Scholl und Nachfolger an der Spitze. Daß auch bei ihren Empfängern die Huldigungsadressen Beachtung fanden, davon zeugen zahlreiche Alte Signaturen. Sie wurden mehrfach inventarisiert und in der Bibliothek oder im Naturalienkabinett verwahrt. In unserem Repertorium sind auch diese früheren Signaturen vermerkt. Zu den älteren gehören die handschriftlichen Signaturen der Hofbibliothek Karlsruhe auf rhombusförmigem Etikett (Inventar und Bestand seit 1995 in der Badischen Landesbibliothek; unsere Abkürzung: H). Die handschriftlichen oder gestempelten Signaturen auf rechteckigen Etiketten gehen zurück auf spätere Inventarisierungen seit den 1880er Jahren durch den Galerieinspektor Dr. Karl Kölitz (unsere Abkürzung: K), Richter (unsere Abkürzung: R) und vermutlich den Grafen Schweinitz sowie Albert Hartmann, Baden-Baden (unsere Abkürzung: B). Aus Mitteln der Kulturgutstiftung Baden-Württemberg konnten etwa zwei Drittel der Adressen ausführlich von Dr. Ernst-Heinrich Schmidt, Oberstleutnant a.D., verzeichnet werden. Deren Eingabe in das EDV-Programm Bismas übernahm Lydia Filaus. Die übrigen Titelaufnahmen erstellte Dr. Hansmartin Schwarzmaier und nach Vorarbeiten Hiltburg Köckerts die Unterzeichnende. Da die Adressen bereits während der Verzeichnung mit vorläufigen Signaturen in der Literatur zitiert sind, ist dem Repertorium eine Konkordanz dieser und der jetzt gültigen Signaturen beigegeben. Die jetzige Nummernfolge der Adressen entspricht ihrer Lagerung nach Formaten im Magazin. Da die Titelaufnahmen der Adressen im Findbuch nach ihren Anlässen gegliedert sind, springen dort diese Nummern. Die im Schloß Salem verbliebenen 11 Adressen wurden mit der Bezeichnung Salem 1ff. in das Repertorium aufgenommen und nach im Neuen Schloß Baden-Baden 1995 aufgenommenen Dias beschrieben. Ältere "Gratulationen" für die badischen Markgrafen (18. Jahrhundert) befinden sich im Handschriftenbestand des Großherzoglichen Haus-Fideicommisses, weitere im Bestand 69 Baden, Sammlung 1995 G. Karlsruhe, im März 2002 Dr. Jutta Krimm-Beumann Konversion: Das Online-Findmittel zum vorliegenden Bestand ist ein Ergebnis des Projektes "Konversion von Findmittel-Altdaten" des Generallandesarchivs Karlsruhe, das in den Jahren 2006/2007 von Herrn Guido Fögler durchgeführt wurde. Die Betreuung des Projektes lag bei Alexander Hoffmann und Hartmut Obst. Karlsruhe, im Juni 2007 Dr. Martin Stingl

            Baden, Sammlung 1995: Fotosammlung I (Bestand)
            Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 69 Baden, Sammlung 1995 F I · Sammlung
            Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik)

            Entstehung und Überlieferung: Die großherzogliche Fotosammlung aus der Regierungszeit Friedrichs I. und seiner Frau Luise entstand wohl aus Geschenken, Aufträgen und Erwerbungen (etwa auf Reisen). Wieweit dahinter ein eigentlicher Sammelwille stand, lässt sich noch nicht sagen, jedoch wurde der Bestand sorgfältig aufbewahrt, z.T. in Inventarlisten vermerkt und vermutlich 1919 aus dem Karlsruher Schloss ins das Neue Schloss in Baden-Baden verbracht. Dort erhielt er auch nach dem Tod Großherzogin Luises vereinzelt Zuwachs. Bei der Auflösung des Schlossinventars von 1995 konnte das Land Baden-Württemberg die Fotosammlung insgesamt für das Generallandesarchiv erwerben; eine Auswahl von Familienfotos und einige Prachtbände verblieben im Eigentum des Hauses Baden. Ebenfalls in dessen Eigentum befindet sich ein wesentlicher Teil der Fotosammlung des letzten Großherzogs, Friedrichs II., der nach 1919 glücklicherweise nicht im Freiburger Palais aufbewahrt worden war. Inhalt: Das Medium der Fotografie wurde am badischen Hof als moderne Form fürstlicher Repräsentation hoch geschätzt und bewusst eingesetzt. Die Verteilung von Porträtserien in die Öffentlichkeit lässt sich rekonstruieren und die lange Regierungszeit Friedrichs I.ermöglichte eine Bildpräsenz des "Landesvaters" bzw. der "Landeseltern", wie sie vergleichbar bei den Hohenzollern, den Wittelsbachern oder den Habsburgern zu finden ist. Belegstücke dieser Foto-Aufträge an die Hoffotografen machen einen nicht unwesentlichen Teil der Sammlung aus. Größer ist der Anteil der Geschenke und Erinnerungsbilder, die nach Jubiläen, Festen, Manövern, Ausstellungen, Einweihungen u.ä. eingingen; auch das Überreichen von Porträtaufnahmen fremder Besuche gehörte - gerade im Umfeld der Sommeraufenthalte in Baden-Baden - in diese Gruppe. Zu den bedeutendsten Geschenken zählen wohl die Werke, mit denen Fotografen auf sich aufmerksam machen, den Titel eines Hoffotografen erwerben oder weitere Aufträge erhalten wollten; auf diese Weise gelangten Werke aus der Frühzeit der Fotografie in großherzoglichen Besitz: signierte Abzüge von Charles Clifford, die schon zur Entstehungszeit bewunderten oberitalienischen und südwestdeutschen Serien von Jakob August Lorent im Format 60x80 (Lorent überließ dem Großherzog dabei auch eine eingehende Schilderung seines Aufnahme- und Entwicklungsverfahrens) oder, um auch regional wirksame Fotografen zu nennen, Aufnahmen von Richard/Heidelberg, Tillman-Matter/Mannheim, Th. Schuhmann&Söhne/Karlsruhe, Kuntzemüller/Baden-Baden, Ruf/Freiburg oder G.Wolf/Konstanz . Eine letzte Gruppe bilden schließlich die foto- und kulturhistorisch nicht weniger wichtigen Aufnahmen, die auf Reisen erworben oder später auch selbst gemacht wurden; hierher zählen auch Aufnahmen von wissenschaftlichen Expeditionen in Übersee, die wiederum als Geschenke an den Großherzog gingen. Die großherzogliche Sammlung zählt damit zu den großen europäischen Foto-Beständen des 19. Jahrhunderts, wie sie sich nicht zu oft erhalten haben (vgl. in Baden-Württemberg die Sammlung der Herzöge von Urach-Teck im Hauptstaatsarchiv Stuttgart oder im Bundesgebiet die Sammlung der Fürsten von Wied in Neuwied). Ordnung und Erschließung: Der Bestand wurde im Generallandesarchiv in zwei Teilen - Bände und lose Fotos - vorgeordnet, verpackt und signiert. Eine erste Inventarisierung durch den Fotohistoriker Dr. Milan Chlumsky/Heidelberg konnte mit Mitteln der Stiftung Kulturgut finanziert werden, jedoch wurden davon nur die älteren Fotos (ca. 1850 - ca. 1890) erfasst; mit der Inventarisierung entstanden zugleich Digitalisate, deren Filmnummer bei den Einzelaufnahmen vermerkt sind. Den jüngeren Teil der Fotos verzeichnete Frau Gisela Schenck als ehrenamtliche, sachkundige Mitarbeiterin. Schließlich fasste die Fotohistorikerin Ulrike Gramer/Karlsruhe beide Teile redaktionell zusammen, ergänzte die Titelaufnahmen wesentlich und legte Orts-, Personen- und Organisationen-Indices an. Der Unterzeichnete betreute sämtliche Verzeichnungsarbeiten. Der Bestand umfasst ca. 5.000 Fotos in ca. 230 Alben und ca. 2300 Einzelfotos. Springnummern entstanden durch die spätere Herausnahme z.B. von Korrespondenz-Postkarten - wie den oft textreichen Mitteilungen Kaiser Wilhelms II. an seine Tante Luise - und deren Einreihung beim Aktenschriftgut (69 Baden Sammlung 1995 A). Karlsruhe, im Oktober 2011 Konrad Krimm Literatur: Konrad Krimm, Quellen zur badischen Geschichte - vergessen, verloren, gerettet. Archivalien aus dem Neuen Schloss in Baden-Baden, in: Badische Heimat 75, 1995, S. 559-571 Konrad Krimm, Als das Fotografieren noch gefährlich war - Die ältesten Fotos im Generallandesarchiv, ihre Inventarisierung und eine Ausstellung, in: Archivnachrichten 25, 2002, S. 2-3 Gut Licht! Fotografie in Baden 1840-1930. Ausstellung des Badischen Landesmuseums und des Generallandesarchivs Karlsruhe. Katalog, bearb. von Elisabeth Haug, Karlsruhe 2003 Konrad Krimm, Jakob August Lorent und die "Meraner Fotosammlung" der Großherzöge von Baden, in: Jakob August Lorent. Ein Photopionier in Meran, Meran 2004, S. 19-21.

            Badische Schwesternschaft (Bestand)
            Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 69 Bad. Schwesternschaft · Bestand
            Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik)

            Geschichte des Vereins: Die Badische Schwesternschaft vom Roten Kreuz ist die älteste Rotkreuz-Schwesternschaft Deutschlands. Ihre Anfänge liegen in dem 1859 auf Anregung der Großherzogin Luise von Baden gegründeten Badischen Frauenverein. Seine Gründung veranlasste der sogenannte "Italienische Krieg", die Satzung formuliert entsprechend auch den Vereinszweck als "Unterstützung der in Folge der Kriegsbedrohung oder eines Krieges in Noth Gerathenen, sowie Versorgung für Verwundete und erkrankte Militärpersonen". Unter dem Protektorat der Großherzogin Luise bestand der Verein jedoch weiter und fand rasch im ganzen Großherzogtum Verbreitung. Allmählich traten neue Aufgaben hinzu, wie z.B. die Förderung der Erwerbsfähigkeit von Frauen, ihre hauswirtschaftliche Ausbildung, die Armen-, Mädchen-, Gefangenen-, Arbeiterinnen-, Kinder- und Gesundheitsfürsorge, insbesondere die Tuberkulosebekämpfung und Säuglingsfürsorge. Schwerpunkte blieben die Krankenpflege und Ausbildung des Personals. Während der folgenden Kriege schien vor allem die Versorgung verwundeter Soldaten der Verbesserung bedürftig. Durch eine systematische Ausbildung in Karlsruher, später auch in Pforzheimer, Mannheimer und Heidelberger Krankenhäusern und Beschäftigung der Pflegerinnen in Friedenszeiten konnte sichergestellt werden, dass im Kriegsfall genügend ausgebildete Schwestern auch im Feld zur Verfügung standen, z. B. 1870/71 und im Ersten Weltkrieg. 1866 wurde der Badische Frauenverein auf Betreiben der Großherzogin Luise als Abteilung des Genfer Nationalen Hilfsvereins den Grundsätzen des Roten Kreuzes unterstellt. Im gleichen Jahr erhielt er eine erste eigene Vereinsklinik, seit 1890 das Ludwig-Wilhelm-Krankenheim an der Kaiserallee. Dies diente zugleich als Mutterhaus der Schwestern. Sein Erfolg führte 1899 zur Errichtung des Friedrichsbaus für die Chirurgische Abteilung, 1904 zur Erweiterung des Mutterhauses, zum Bau eines Schwesternaltersheims ("Luisenheim") und des sogenannten Wöchnerinnenheims (1913). Die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umwälzungen am Ende des Ersten Weltkriegs konnten nicht spurlos am Badischen Frauenverein und seiner Krankenpflegeabteilung vorübergehen, war doch der starke Bezug zum großherzoglich-badischen Haus für den Verein grundlegend. Der politische Umschwung machte eine Neuorientierung notwendig. So ermöglichte 1923 die Gründung des sogenannten Pensionsversicherungsvereins eine selbständige Vermögensverwaltung. Zugleich erhielt die für Krankenpflege zuständige Abteilung III des Badischen Frauenvereins als "Mutterhaus der Schwestern des Badischen Frauenvereins vom Roten Kreuz" eine eigene Organisationsstruktur. Eine gewisse Verbindung zum Badischen Frauenverein blieb jedoch erhalten, da immer ein Vertreter des Frauenvereins im Vorstand des Mutterhauses saß. Die Neuorganisation sah auch größere Mitspracherechte der Schwestern vor. Wirtschaftliche Schwierigkeiten führten zur Verpachtung des Wöchnerinnenheims an das Land Baden als Landeshebammenanstalt. Das nun erforderliche neue Gebäude für die Schwesternschaft sowie die Erweiterung des Luisenheims zur Unterbringung und Ausbildung der Schwestern wurden im Jubiläumsjahr 1930 eingeweiht. Bei der Zentralisierung des Deutschen Roten Kreuzes im Jahr 1934 wurden auch die Schwestern des Badischen Frauenvereins in die neue Organisation eingebunden, nach Auflösung aller Rotkreuz-Vereine 1937 als Karlsruher Schwesternschaft dem DRK-Präsidium unterstellt. Im Zweiten Weltkrieg war diese in verschiedenen Lazaretten an der West- und Ostfront eingesetzt. Das Luisenheim, vor allem aber das Ludwig-Wilhelm-Krankenheim und mit diesem das Mutterhaus wurden während des Krieges stark beschädigt und konnten nur zum Teil wieder aufgebaut werden. Nach dem Krieg war die Zukunft der Schwesternschaft zunächst ungewiss. Trotz Auflösung des Deutschen Roten Kreuzes durch die Alliierten bemühte sie sich, die Vereinsarbeit so gut wie möglich weiterzuführen. Viele Arbeitsgebiete in den Krankenhäusern waren dem Verein erhalten geblieben und wurden wieder mit Schwestern besetzt. Die Krankenpflegeschulen wurden 1946 wieder anerkannt. 1949 erhielt der Verein schließlich wieder eine eigene Satzung und wurde unter dem Namen "Badische Schwesternschaft vom Roten Kreuz (Luisenschwestern) e.V." als Körperschaft öffentlichen Rechts anerkannt. Vorrang hatte zunächst der Wiederaufbau des zerstörten Luisenheims bzw. der Neubau eines Mutterhauses für die Schwesternschaft. Das Luisenheim konnte bis 1951 wieder bezogen werden. Der 1957 eingeweihte Bau des Mutterhauses diente als Verwaltungsgebäude, aber auch zur Unterbringung und zum Unterricht von Schülerinnen. Die Arbeitsfelder des früheren Badischen Frauenvereins in Krankenhäusern sind bis heute von Schwestern der Badischen Schwesternschaft besetzt. Diese betreibt auch das Luisenheim als Altersheim für die Schwestern. Bis heute gehören die Ausbildung des Nachwuchses, die Unterstützung der aktiven Schwestern bei ihrem oft schweren Dienst ebenso wie die Versorgung der pensionierten Schwestern zu den vornehmlichen Aufgaben der Schwesternschaft. Geschichte und Überlieferung des Archivs: Das Archiv der Badischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz besitzt eine Tradition, die nahezu so alt ist wie diese selbst, wurden doch schriftliche wie bildliche Dokumente über die Tätigkeit des Badischen Frauenvereins und seiner Nachfolgeorganisationen seit der Gründung des Vereins aufbewahrt. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts begann die damalige Oberin Elisabeth Leist die Überlieferung der Schwesternschaft gezielt zu sichten, auszusondern und zu ordnen. Es entstanden zwei Sammlungen, die als "Archiv" und "Museum" in getrennten Räumen des Mutterhauses untergebracht waren. Das "Archiv" umfasste vor allem durch Oberin Leist zusammengestellte Akten der Verwaltung, sowie persönliche Unterlagen einzelner Schwestern, wie etwa Zeugnisse oder Tagebücher, aber auch Fotografien, einzelne Baupläne und einige Verbandsschriften. Das "Museum" der Schwesternschaft enthielt im wesentlichen eine Sammlung von Gegenständen, überwiegend Schwesternbroschen, Orden, Ehrenzeichen, Medaillen, aber auch chirurgische Instrumente, vor allem aus Kriegseinsätzen stammende Schrankkoffer einzelner Schwestern, Schwesterntrachten sowie weitere Verbandsschriften und Fotografien. Diese von den persönlichen Interessen der Oberin Leist geprägte Sammlung ergänzen Akten und Rechnungsbücher des Badischen Frauenvereins sowie gezielt archivierte Akten der Altregistatur der Schwesternschaft, darunter auch Personalakten der Schwestern. Dem Bestand hinzugefügt wurde eine Mappe mit Bauplänen vor allem des Mutterhauses und des Luisenheims. Diese sehr unterschiedlichen Gattungen von Archiv- und Museumsgut vermitteln ein umfassendes Bild von den vielfältigen Aufgaben der Badischen Schwesternschaft und ihrer Geschichte. Ordnung und Erschließung: Im Sommer 2004 wurde das Archiv der Badischen Schwesternschaft im Generallandesarchiv Karlsruhe hinterlegt, mit Ausnahme der Schrankkoffer und Schwesterntrachten sowie einiger Bilder, die im Mutterhaus der Schwesternschaft verblieben. Mit Hilfe eines von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg geförderten Projekts wurde das ganze Archiv in den folgenden beiden Jahren von der Unterzeichneten geordnet, erschlossen und inventarisiert, um es der Nutzung durch Dritte zugänglich zu machen. Infolge früherer Ordnungsarbeiten und Umlagerungen war die alte, nur teilweise noch erkennbare Struktur des Archivs so gestört, dass ihre Rekonstruktion nicht mehr möglich war. Es wurde daher eine sachthematische Ordnung hergestellt, die im wesentlichen an der Geschichte und Organisation der Schwesternschaft und ihrer Vorgängerorganisationen orientiert ist. Wegen des großen Umfangs des Archivs konnte diese nicht physisch durchgeführt werden, sondern musste auf das Findmittel beschränkt bleiben. Noch erkennbare Überlieferungszusammenhänge blieben soweit wie möglich erhalten. Erforderliche Trennungen sind bei den jeweiligen Titelaufnahmen nachgewiesen. Zahlreiche lose Blattsammlungen, deren Zusammenstellung und Zustandekommen in vielen Fällen nicht mehr nachvollziehbar war, oder auch gänzlich zusammenhanglose Einzelblätter wurden soweit wie möglich nach Sachbetreffen geordnet und zu Archivalieneinheiten zusammengefasst, oder bereits vorhandenen, passenden Zusammenhängen zugeordnet. In den Akten gelegentlich überlieferte Zettel mit handschriftlichen Kommentaren stammen in der Regel von der Oberin Elisabeth Leist. Sofern sie zum Verständnis der Unterlagen beitragen, wurden sie in den Akten belassen. Dubletten bei den Verbandsschriften oder wenig aussagekräftige Unterlagen wurden kassiert. Bei den umfangreichen Fotosammlungen des Bestandes lassen sich im wesentlichen vier Arten unterscheiden: aus den Räumen des Mutterhauses stammende oder für Ausstellungen gerahmte Bilder, von Oberin Leist in Leitzordnern zusammengestellte Fotos (69 Bad. Schwesternschaft Nrn. 570-614), vermutlich von Schwestern hinterlassene Fotoalben (69 Bad. Schwesternschaft Nrn. 615-643) und lose, überwiegend ungeordnete Fotografien. Während die gerahmten Bilder einzeln verzeichnet wurden, galt für die Fotosammlungen der Ordner, bzw. das Album als Verzeichnungseinheit. Die ungeordneten Einzelfotos wurden, soweit sie nicht dem Besitz einzelner Schwestern zugewiesen werden konnten, thematisch geordnet und gruppenweise erschlossen (69 Bad. Schwesternschaft Nrn. 650-655, 657-682, 684-688). Viele dieser Fotografien dokumentieren persönliche Erlebnisse der Schwestern, u.a. im Zweiten Weltkrieg. Die im Archiv enthaltenen Publikationen des Badischen Frauenvereins, der Schwesternschaft oder anderer Institutionen des Roten Kreuzes sind als "Verbandsschriften" nach den Regeln deutscher Bibliotheken erfasst. In diesem Kapitel finden sich auch die Satzungen der Badischen Schwesternschaft und anderer Institutionen des Roten Kreuzes (etwa des Verbands Deutscher Mutterhäuser oder des Schwesternversicherungsvereins). Von den in großer Zahl noch vorhandenen Broschen, Dienstabzeichen, Orden und Ehrenzeichen der Schwestern konnten aus Platzgründen nur einige Exemplare jedes Typs aufbewahrt werden. Zahlreiche Gedenkmedaillen und Münzen, meistens über Jubiläen des Roten Kreuzes, kamen als Geschenke, im Tausch oder in seltenen Fällen durch Kauf an die Schwesternschaft. Deren Titelaufnahmen enthalten auch kurze, an der gängigen Ordensliteratur orientierte Beschreibungen der Objekte. Das Depositum kann nach Maßgabe der Nutzungsordnung des Landesarchivs Baden-Württemberg genutzt werden. Bei einigen Unterlagen sind jedoch noch gesetzliche Schutzfristen zu beachten, vor allem bei den jüngeren Personalakten der Schwesternschaft, die in einem eigenen Band erschlossen sind. Parallel-Überlieferung in- und außerhalb des Generallandesarchivs: Das Archiv der badischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz ergänzt die im Generallandesarchiv bereits vorhandene Überlieferung zum Roten Kreuz und Karlsruher Krankenhäusern. Der nach 1923 ohne Krankenpflegeabteilung weiterbestehende Badische Frauenverein hatte bereits in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts einen großen Teil seiner Akten an das Generallandesarchiv abgegeben (Bestand 443: Rotes Kreuz, Badischer Frauenverein). Weiteres findet sich im Archiv des Geheimen Kabinetts der Großherzogin Luise (69 Baden, Kabinett Luise), wie z. B. Quellen zum Helferinnenbund des Roten Kreuzes. Während dieser in der Überlieferung der Badischen Schwesternschaft nur mit einem Aktenband vertreten ist, informieren die Akten des Geheimen Kabinetts und des Badischen Roten Kreuzes sehr gut über die Arbeit des Bundes bis zu seiner Auflösung 1935. Weitere Fotos über die Tätigkeit des Badischen Frauenvereins, viele Krankenhäuser, sowie die Aktivitäten der Großherzogin Luise, insbesondere ihre Lazarettbesuche während des Ersten Weltkriegs enthält der Bestand 69 Baden, Sammlung 1995 F I. Auch unter den Huldigungsadressen (69 Baden, Sammlung 1995 D) sind einige, zum Teil sehr aufwendig gestaltete Exemplare, die der Badische Frauenverein mit seinen Zweigvereinen dem großherzoglich-badischen Haus zu verschiedenen Anlässen widmete. Der Bestand 69 Baden, Sammlung 1995 A enthält u.a. ein großes Organigramm des Frauenvereins. Zur Entwicklung der ab 1923 im Gebäude des Wöchnerinnenheims der Vereinsklinik Ludwig-Wilhelm-Krankenheim untergebrachten Landesfrauenklinik siehe die Zugänge zu Bestand 523 (Landesfrauenklinik Karlsruhe). Weitere Pläne zu den Gebäuden der Schwesternschaft lassen sich im Sammlungsbestand zu der staatlichen Hochbauverwaltung nachweisen (424 K), der auch Archivalien des Großherzoglichen Hofbauamts überliefert, darunter z.B. elf Grundrisse und Ansichten zum 1902 errichteten Luisenheim (424 K Karlsruhe 240/1.001-1.011). Diese sind auch in 69 Bad. Schwesternschaft Nr. 721 enthalten, tragen hier aber nachträgliche Vermerke. In 424 K sind ferner 218 Pläne zum Ludwig-Wilhelm-Krankenheim, dessen Nebengebäuden und den auf dem gleichen Areal später entstandenen Gebäuden des Städtischen Krankenhauses (unter dem Gebäudekennzeichen 424 K Karlsruhe 078) aus den Jahren 1887-1980 überliefert, die auch die weitere Entwicklung aufzeigen. Der Bestand 69 Baden, Sammlung 1995 B bietet schließlich in Nr. 55-66 elf Baupläne und Entwürfe zum Friedrichsbau beim Ludwig-Wilhelm-Krankenheim, das Archiv der Badischen Schwesternschaft dagegen dazu nur wenig, v.a. keinerlei Baupläne. Bestand 233 (Staatsministerium) enthält auch Akten zum Frauenverein und seinen Beamten, 48 Nr. 6470 die badische Ausfertigung der Genfer Konvention. Das Archiv des Deutschen Roten Kreuzes in Bonn überliefert auch Archivalien des Verbands der Schwesternschaften vom Roten Kreuz, u.a. zur Oberinnenvereinigung, darunter Protokolle der Vorstandssitzungen, Oberinnentagungen, Korrespondenz mit andern Oberinnen. Das Archiv der Schwesternschaft dürfte seinerseits vor allem für die Jahre, in denen Oberin Anna Odenwald Vorstandsvorsitzende der Oberinnenvereinigung war, die Überlieferung des DRK-Archivs ergänzen. Eine Kopie des Findbuchs zum "Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz" wurde dankenswerter Weise vom DRK-Archiv für die Erschließungsarbeiten und zur weiteren Nutzung zur Verfügung gestellt. Zeittafel (ggw. aus technischen Gründen im Anhang des Findbuches): [...] Literatur (ggw. aus technischen Gründen im Anhang des Findbuches): [...]

            Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 592 K · Bestand · 1879-1987
            Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik)

            Überlieferung: Die Großherzogliche Badische Baugewerkeschule wurde 1878 gegründet. Seit 1919 hieß sie "Badisches Staatstechnikum" bzw. "Badische Höhere Technische Lehranstalt (Staatstechnikum)" (1923), seit 1946 "Staatstechnikum Karlsruhe", seit 1963 "Staatliche Ingenieurschule Karlsruhe", seit 1971 "Fachhochschule Karlsruhe - Hochschule für Technik"; 2005 wurde sie in "Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft" umbenannt. Sie war bei ihrer Gründung Fachschule für alle baulichen Berufe, zeitweise auch für Gewerbelehrer allgemein. Anders als in der Architekturabteilung der Polytechnischen Hochschule blieben die zeichnerischen Prüfungsarbeiten der Baugewerkeschüler an der Schule verwahrt. Soweit die Unterlagen nicht durch die Schulverwaltung kassiert wurden - vor allem in der Zeit nach ca. 1970 - , hat sich dadurch ein umfangreicher, weitgehend kohärenter Planbestand erhalten. Er wurde 1999 zusammen mit einer Übergabeliste im Access-Format an das Generallandesarchiv übergeben, 2004 kamen jüngere Arbeiten hinzu. Im Archiv wurde der Gesamtbestand durch die Damen Mohd, Hummel und Vogt signiert, verpackt und nachverzeichnet, das Einlieferungsverzeichnis wurde redigiert und 2012 in ’scopeArchiv’ umgewandelt. Die Vielfalt der Abfragemöglichkeiten (nach Gebäudetypen, Zeichentechnik u.a.) blieb dabei in ’scopeArchiv’ in einem nur für das Archivpersonal sichtbaren Feld und in der Ausgangsdatei (Access) erhalten. Einige wenige Schülerarbeiten aus Privatbesitz, die 2006 mit der Sammlung Thomas Kellner an das Generallandesarchiv kamen, wurden eingearbeitet; die Zeichenmappe eines Franz Kühn für die Jahre 1934 bis 1937 steht dabei nun als Mustermappe für alle Fächer am Schluss der Schülerarbeiten. Weitere Schülerarbeiten, die zusammen mit Akten der Bauabteilung ebenfalls 2004 eingeliefert wurden - darunter z.B. Bauaufnahmen Schwarzwälder Bauernhöfe der Exkursion von 1937 -, sind in Bestand GLA 592 Zugang 2004-69 erfasst. Einige Bauaufnahmen von Denkmälern aus diesem Konvolut wurden wohl versehentlich in den allgemeinen Planbestand GLA 424 K übernommen. Pläne (Lichtpausen) des Karlsruher Stadtplanungsbüros zur Neugestaltung des Marktplatzes von 1974 wurden an das Stadtarchiv abgegeben. Inhalt: Die rund 100-jährige Überlieferung übermittelt die zeichnerischen Lehrmethoden und architektonischen Erwartungen der Zeit zwischen Historismus und Moderne und ist damit herausragende Quelle für den Wandel von Technik, Bauästhetik und Rezeptionsverhalten über die gesellschaftlichen Brüche des 20. Jahrhunderts hinweg. Den wohl wertvollsten Teil, fast die Hälfte des Gesamtbestandes, nehmen die Pläne aus den Lehrfächern Baufaufnahme und Entwerfen ein; dabei änderten sich die Bezeichnungen der Fachgebiete. Dass es hier zumindest bis 1914 um den Kern des Unterrichts ging, zeigen die jährlichen Veröffentlichungen der Baugewerkeschule, die z.B. dem "Entwerfen bürgerlicher Wohnbauten" durch die Bauschüler oder der Erfassung von "vaterländischen Denkmalen" in ganz Baden durch die angehenden Gewerbelehrer galten; ein Teil der Semester- und Ferienarbeiten wurde so in großformatigen Bänden zeitnah publiziert (vgl. die unvollständige Reihe in der Bibliothek des Generallandesarchivs, Cw 8102ff, 1885-1914 und einzelne Andruckseiten, gemeinsam mit Seiten aus Architektur- und Ingenieur-Lehrwerken, als Anhang in Bestand 592 K). In den 1920er Jahren rückten Industrie- und Funktionsbauten in den Vordergrund. Während des Nationalsozialismus galt das Interesse vor allem dem Entwerfen von Wohnsiedlungen, beim Erfassen von Baudenkmälern fast ausschließlich Bauernhäusern im Schwarzwald und im badischen Frankenland; als bauhistorischen Quellen kommt diesen Bauaufnahmen besonderer Wert zu (ein Foto in Nr. 1581 zeigt Mitglieder einer der Exkursionen von 1937 bei der Aufnahme eines Bauernhofs). Aber auch die Erfassung z.B. von Karlsruher Innenstadtgebäuden, die während und nach dem Zweiten Weltkrieg zerstört wurden, oder die systematische Kartierung von Überlinger Stadthäusern 1935 sind wichtige und bisher fast unbekannte baugeschichtliche Inventarisationsleistungen. In der Nachkriegszeit erscheinen Bauaufnahmen fast nur noch im Rahmen des allgemeinen Zeichenunterrichts; dafür treten in den 1960er Jahren innenarchitektonische Entwürfe hinzu. Insgesamt vermitteln die Schülerarbeiten gerade wegen ihrer Abhängigkeit von gängiger Lehre und Baupraxis guten Einblick in das "Tempo" von Stilwandel und architektonischer Konvention. Eine eigene Gruppe bilden Fotografien von Baudenkmälern am Bodensee des Konstanzer Fotografen German Wolf aus den Jahren um 1900. Es sind Zeugnisse früher Denkmäler-Inventarisierung, im Kontext der Bauaufnahmen vielleicht als Vorlage oder als Material für den Unterricht gedacht. Dagegen blieben Fotografien von Plänen, deren Originale fehlen - meist Montagen auf großen Kartons aus den 1960/1970er Jahren - im Hauptbestand. Zusammengefasst wurden Zeichenvorlagen und andere Fremdmaterialien, Pläne wie Fotos, die als Hilfsmittel des Unterrichts zwischen die Schülerarbeiten geraten waren; sie finden sich nun am Schluss des Bestandes, soweit sie nicht als Dubletten kassiert werden konnten. Einlieferungsdatenbank (Access): Die Datenbank der Fachhochschule wird weiterhin vorgehalten, da sie wegen ihrer Sortiermöglichkeiten weitere Zugänge zum Bestand ermöglicht, jedoch nicht den gleichen Textstand wie die vorliegenden Findmitteldaten aufweist. Besonders hinzuweisen ist dabei auf die Sortierungen nach "Gegenstands-Gruppen": Sakralbauten (1) Öffentliche Gebäude (2) Wohngebäude (3) Landwirtschaftliche Gebäude (4) Sonstige (5) . Für Ausstellungsvorbereitungen verwendbar ist auch die Verschlüsselung "Art der Ausführung": Technisch - schwarz-weiß 1 Technisch - coloriert 2 Künstlerisch - schwarz-weiß 3 Künstlerisch - coloriert 4 . Für das Archivpersonal sind Textteile im Datenfeld "archivinterne Bemerkungen" abfragbar, so daß auch in ’scopArchiv’ eine Selektion nach diesen Kriterien möglich ist. Muster dafür sind "Gegenstandsgruppe: 1 (Sakralbauten)" und "Art der Ausführung: 1 (technisch, schwarz-weiß)". Literatur: Wolfram Förster, 125 Jahre Fachhochschule Karlsruhe, Hochschule für Technik, 1878-2003, Band 1, Historische Entwicklung (Ingenium 4), Karlsruhe 2003

            Bildsammlung Karl Fritz
            Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, W 145/2 · Sammlung
            Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik)

            Lebenslauf von Karl Fritz: Karl Fritz, am 29. November 1914 in Pfullendorf als Sohn eines Gipsers und Nebenerwerbslandwirts geboren, wurde durch ein Stipendium der Besuch des Gymnasiums in Konstanz ermöglicht. Unmittelbar nach dem Abitur absolvierte er seinen Arbeitsdienst, an den sich der Heeresdienst beim Infanterieregiment 114 in Konstanz und beim Wehrbezirkskommando in Ehingen an der Donau anschloss. Vom 1. November 1938, dem Tag seines Eintritts in die NSDAP, bis 31.10.1941 war er Verwaltungsanwärter für den "gehobenen mittleren Verwaltungsdienst" (u.a. in Überlingen, Konstanz und Stockach) und wurde ab 1. November 1942 auf verschiedenen Dienstposten (u.a. in Karlsruhe und Sinsheim) als Regierungsinspektor eingesetzt. Vom Sommer 1943 bis zum Ende des Krieges war er zur Wehrmacht eingezogen und leistete in Südfrankreich seinen Dienst ab. Seit Oktober 1945 in Freiburg ansässig, nahm Karl Fritz seine Verwaltungstätigkeit beim Innenministerium wieder auf. 1952 wurde er in das Regierungspräsidium Südbaden, Abteilung Verkehr, überführt, wo er 1977 als Oberamtsrat pensioniert wurde.Karl Fritz verstarb am 29. November 1990 in Freiburg. Bestandsgeschichte: Nach der familiären Überlieferung begann Karl Fritz, möglicherweise angeregt durch das Beispiel eines Onkels, schon früh zeitgeschichtliches Material zu "sammeln". Erledigte Aushänge aus den Behörden, in denen er beschäftigt war, eingekommene Doppelstücke von Plakaten und Broschüren bildeten dabei umfangsmäßig den Schwerpunkt seiner Sammlung. Inhaltlich aufgewertet wird diese durch die Sammlung von Banknoten, v.a. von Notgeld, das aus dem gesamten Deutschen Reich zusammengetragen worden ist. Die so auf 40 m angewachsene Sammlung "Karl Fritz" (Bestand W 307) kam im Jahre 1993 als Schenkung in das Staatsarchiv Freiburg. Eine erste Sichtung ergab, dass nicht sämtliche Unterlagen archivwürdig waren. Darüber hinaus enthielt die Sammlung Material, das nur schwer in das Dokumentationsprofil des Staatsarchivs eingefügt werden konnte. Umfangreiche Ordnungsarbeiten folgten. Zuerst wurde die Zeitungssammlung und die zeitgeschichtliche Literatur der Dienstbibliothek des Staatsarchivs und - bei militärgeschichtlichen Unterlagen - dem Bundesarchiv-Militärarchiv zugeführt; danach die Plakate separiert und der Bestand W 113 - Plakatsammlung Karl Fritz gebildet. Eine Anzahl von Plakaten ostpreußischer Herkunft wurden dabei an das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz abgegeben, einige Stücke Berliner Herkunft entsprechend an das Landesarchiv Berlin. Gleiches geschah mit dem Bildgut, aus dem der vorliegende Bestand W 145/2 - Bildsammlung Karl Fritz entstand.Die Fachangestellte Annika Scheumann und der Angestellte Martin Schittny übernahmen die Aufgabe der Erschließung und der Digitalisierung des Bestandes. Der Bestand umfasst nunmehr 938 Nummern in 0,4 lfd.m.Freiburg, im September 2010Kurt Hochstuhl

            Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 70 f Bü 732 · Akt(e) · 1893-1919, 1927-1928
            Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)

            Enthält: Jubiläumsgartenbauausstellung Leipzig, Renten- und Pensionsanstalt der deutschen bildenden Künstler in Weimar, Evangelische Gemeinde Bant bei Wilhelmshaven, Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig, Komitee zur Verbreitung der päpstlichen Encyklika über die Arbeiterfrage, Stift Nobilitas in Potsdam, Schützengesellschaft "Tell" in Kulmbach, Deutsche evangelische Gemeinde in Pretoria, Männerverein vom Roten Kreuz in Straßburg, Seemannshäuser der kaiserlichen Marine in Wilhelmshaven und Kiautschou, Standbild für Prinz Friedrich Karl von Preußen in Metz, katholische Kirche in Wörth an der Sauer, Soldatenheim in Jüterborg, Augusta-Verein für Töchter verstorbener Offiziere, Schulhausbau in Windhuk, Kirchenbau der deutschen evangelischen Gemeinde in Shanghai, Deutsches Volkstheater in London, Gebäude für evangelische Unbemittelte in Karlsbad, Bismarck-Denkmal auf dem Knivsberg, Erzbischöfliche Knabenschule in Bukarest, Hermannsbüste für die Ruhmeshalle in Görlitz, Verein für ärztliche Mission, Blücherstein in Treptow, Deutscher Flottenverein, Schriftstellerheim in Jena, Volkstümlicher Hochschulkreis, Centralverein zur Fürsorge für die schulentlassene Jugend, Centralverband deutscher Veteranen in Philadelphia, Evangelische deutsche Kirche in Mexiko, Evangelischer Verein für Innere Mission in Metz, Deutsch-evangelischer Schulverein in Brünn, Kaiser-Friedrich-Denkmal in Metz, Deutsche katholische Frauenmission in Paris, Hellmannstein-Komitee in Neisse, Deutscher Schulverein in London, Verein für deutsche Seeleute in Antwerpen, Frauenhilfe fürs Ausland in Berlin, u.a.

            Universitätsarchiv Stuttgart Findbuch zum Bestand 33 Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen (FMPA) - Otto-Graf-Institut Bearbeitet von Dr. Volker Ziegler Unter Mitarbeit von Hanna Reiss, Tamara Zukakishvili, Stephanie Hengel, Maria Stemper, Simone Wittmann, Anna Bittigkoffer, Norbert Becker Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft Stuttgart 2012 Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort 2. Abriss der Geschichte der Baustoffprüfung an der Technischen Hochschule und Universität Stuttgart 2.1 Die Gründung der Materialprüfungsanstalt Stuttgart 2.2 Carl Bach und Emil Mörsch 2.3 Die Anfänge von Otto Graf in der Materialprüfungsanstalt Stuttgart 2.4 Otto Graf, Richard Baumann und die Nachfolge Carl Bachs 2.5 Die Bildung der Abteilung für Bauwesen und des Instituts für Baustoffforschung und Materialprüfungen des Bauwesens 2.6 Otto Graf nach dem Zweiten Weltkrieg 2.7 Otto Grafs Leistungen 2.8 Umzug der FMPA nach Vaihingen 2.9 Umstrukturierungen innerhalb der FMPA 2.10 Umressortierung der FMPA zum Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg 2.11 Wiedereingliederung der FMPA in die Universität Stuttgart und Wiedervereinigung mit der MPA 3. Bestand 3.1 Bestandsgeschichte 3.2 Aktenführung und Registratur 3.3 Überlieferungsdichte 3.4 Inhaltliche Schwerpunkte 4. Literatur 5. Hinweis auf weitere Archivbestände 6. Benutzerhinweise 1. Vorwort In den Jahren 1999 und 2000 übernahm das Universitätsarchiv Stuttgart aus dem zentralen Institutsgebäude der damaligen Forschungs- und Materialprüfungsanstalt Baden-Württemberg (FMPA) – Otto-Graf-Institut eine große Menge an Altakten, insgesamt 263,7 Regalmeter. Dieser umfangreiche Bestand bildet mit einigen kleineren, späteren Zugängen den Bestand 33, dessen Erschließung die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Förderprogramms Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme (LIS) von Juni 2008 bis März 2012 förderte. Der Schwerpunkt der Erschließung liegt auf der Forschungsorganisation und auf den Netzwerken in NS-Großprojekten und in Bauprojekten der frühen Bundesrepublik, was auch der Überlieferungsdichte des Bestands zwischen 1933 und 1958 entspricht. Die Materialprüfungsanstalt Stuttgart nahm offiziell ihre Tätigkeit am 25. Februar 1884 auf. Sie war eine Einrichtung der Technischen Hochschule Stuttgart. Von Anfang an wurden beide Bereiche abgedeckt: Sowohl die Materialprüfung für den Maschinen- und Anlagenbau, als auch die Prüfung von Baustoffen und Bauverfahren. Als ab 1927 die institutionelle Trennung beider Arbeitsbereiche eingeleitet wurde, trennte man auch die Registraturen der Materialprüfungsanstalt/MPA (Maschinenwesen) und der Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen. Beim Umzug der letzteren von Stuttgart-Berg in die neuen Gebäude in Stuttgart-Vaihingen gegen Ende der 1950er bzw. Anfang der 1960er Jahre wurden die Akten zur Baustoffprüfung mitgenommen, zudem aber auch die Serie der gemeinsamen Briefausgangsbücher ab 1883. Sie sind daher ebenfalls Teil des Archivbestands 33. Der Archivbestand umfasst nach dem Ausscheiden nicht-archivwürdiger Akten derzeit 3.484 Archivalieneinheiten aus dem Zeitraum von 1883 bis 1996 sowie 777 Personalakten von Mitarbeitern der FMPA bis 1986. Zu den Personalakten der bis 1912 geborenen Mitarbeiter ist ebenfalls ein Findbuch online einsehbar. Eine ganze Reihe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Universitätsarchivs Stuttgart war an der Durchführung des Projekts beteiligt. Hier müssen zuerst die Projektmitarbeiterinnen Hanna Reiss, Tamara Zukakishvili und Stephanie Hengel genannt werden. Hanna Reiss verzeichnete die Personalakten und die wichtigen Auftraggeber, außerdem unterstützte sie den wissenschaftlichen Mitarbeiter bei Bewertungsfragen. Tamara Zukakishvili verzeichnete die Tageskopien der Abteilungen des Otto-Graf-Instituts. Stephanie Hengel führte mit dem Unterzeichnenden die Bewertung des Teilbestands Veröffentlichungen durch und verzeichnete und systematisierte neben anderem den umfangreichen Teilbestand des Ländersachverständigenausschusses für neue Baustoffe und Bauarten. Maria Stemper verzeichnete die Postausgangskorrespondenz, Simone Wittmann, Anna Bittigkoffer und Norbert Becker einen Teil der Prüfakten der Abteilungen Beton, Steine und Bindemittel, Erd- und Grundbau und Bauphysik. Die Sichtung und Bewertung des großformatigen Schriftguts und der Pläne sowie der umfangreichen Sammlung an Photos und Photonegativen führten Norbert Becker, Anna Bittigkoffer und Stephanie Hengel durch. Rolf Peter Menger übernahm wichtige Enteisungs- und Verpackungsarbeiten und Norbert Becker, der Leiter des Universitätsarchivs Stuttgart, stand in allen wichtigen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Allen an der Durchführung des Projekts Beteiligten sei hier noch einmal herzlich gedankt. Stuttgart, 12.03.2012 Dr. Volker Ziegler 2. Abriss der Geschichte der Baustoffprüfung an der Technischen Hochschule/Universität Stuttgart 2.1 Die Gründung der Materialprüfungsanstalt Stuttgart Der vorliegende Bestand 33 enthält die Akten des Arbeitsbereichs Baustoffprüfung, der unter verschiedenen Bezeichnungen bis 1945 ein Teil der Materialprüfungsanstalt Stuttgart gewesen ist und erst danach selbständig wurde, weshalb es notwendig ist, auf die Geschichte der Materialprüfungsanstalt Stuttgart näher einzugehen. Die Materialprüfungsanstalt Stuttgart nahm offiziell ihre Tätigkeit am 25. Februar 1884 auf. Gründungsvorstand war Professor Adolf Groß, Professor für Maschinenzeichnen, Maschinenkunde und Konstruktionsübungen am Stuttgarter Polytechnikum. Groß wechselte aber bereits im September 1883 vom Polytechnikum Stuttgart zum Direktorium der Württembergischen Staatseisenbahnen und wurde von Carl Bach[1] als Vorstand der Materialprüfungsanstalt abgelöst.[2] In der Verfügung des Departements des Kirchen und Schulwesens im Staatsanzeiger für Württemberg vom 21. Februar 1884 wird als Aufgabenbereich der Materialprüfungsanstalt Stuttgart formuliert: 1. Die Materialprüfungsanstalt ist bestimmt, den Interessen der Industrie, wie auch denjenigen des Unterrichts zu dienen. Zunächst sind die Einrichtungen beschafft zur Ermittlung der Zugfestigkeit von Metall- und Holzstäben, Riemen, Seilen, Cement und Cementmörtel, der Druckfestigkeit von Cement, Cementmörtel und Steinen, der Biegungsfestigkeit von Metallstäben und Trägern, der Schubfestigkeit von Rundstäben aus Metall. Auf Verlangen können auch bei Zugversuchen noch Elasticitätsmodul und Proportionalitätsgrenze, sofern solche vorhanden ist, bestimmt werden. Beschlossen ist die Erweiterung der Anstalt durch die Einrichtungen zur Ermittlung der Abnutzbarkeit von Steinen. Die für Benützung der Anstalt zu entrichtenden Gebühren sind so hoch zu bemessen, daß die Ausgaben derselben gedeckt werden. Der öffentliche Betrieb wird am 25. Februar d. J. beginnen. Daraus wird ersichtlich, dass von Anfang an Baustoffprüfungen vorgesehen waren und dass die Anstalt wirtschaftlich betrieben werden sollte. Das Königlich Württembergische Finanzministerium stellte einen Betrag von 6.000 Mark zur Verfügung. Weiterhin kamen 10.000 Mark aus einem Überschuss, der bei der damaligen Landesgewerbeausstellung in Stuttgart erzielt worden war. Dafür hatte sich der Württembergische Bezirksverein Deutscher Ingenieure infolge eines Antrags von Carl Bach eingesetzt.[3] Eine staatliche Finanzierung gab es nicht. Deshalb musste sich Carl Bach mit einem Raum im Hauptgebäude des Polytechnikums begnügen, den man mit der Elektrotechnik zu teilen hatte. Neben Carl Bach gab es am Anfang nur einen Mitarbeiter. Erst 1906 konnte man in Stuttgart-Berg ein neues Gebäude beziehen. Die Entwicklung war so positiv verlaufen, dass der württembergische Staat die Baukosten übernahm und Carl Bach in der Lage war, weiteres Personal einzustellen, unter anderem die Ingenieure Richard Baumann, Otto Graf und Max Ulrich, die in den Jahren 1903 und 1904 zur Materialprüfungsanstalt kamen. Sie wurden zum großen Teil aus erwirtschafteten Mitteln bezahlt. 2.2 Carl Bach und Emil Mörsch Von grundsätzlicher Bedeutung war die Zusammenarbeit Carl Bachs mit einem Mann, der die wissenschaftlichen Grundlagen des Eisenbetonbaus legte, Emil Mörsch. Mörsch veröffentlichte im Jahr 1902 sein Werk Der Eisenbetonbau, seine Anwendung und Theorie. Dieses Buch erlebte in kurzer Zeit etliche Auflagen und wurde zu einem Standardwerk. Mörsch, der zu dieser Zeit noch für Wayss & Freytag arbeitete, ließ die praktischen Versuche von Carl Bach durchführen. Die frühen Versuche, die in der Sekundärliteratur genannt werden, sind leider als Prüfberichte nicht vorhanden. Die ersten Versuche, die im Bestand nachgewiesen werden konnten, sind Arbeiten für Dyckerhoff und Widmann über die Prüfung von Betonwürfeln und Eisenbetonbalken aus dem Jahr 1907 (33/1/977) sowie über Eisenbetonsäulen für die Firma Wayss und Freytag aus dem Jahr 1908 (33/1/935). Die erste Auflage von Emil Mörschs Werk Der Betoneisenbau – Seine Anwendung und Theorie erschien 1902, also noch bevor Otto Graf zur Materialprüfungsanstalt Stuttgart kam. Die zweite Auflage erschien 1906. 2.3 Die Anfänge von Otto Graf in der Materialprüfungsanstalt Stuttgart[4] Carl Bach war Mitglied des Kuratoriums der Jubiläumsstiftung der Deutschen Industrie, die am 18. Juli 1903 einen Betrag von 10.000 Mark befristet bis zum 1. März 1904 für Versuche mit Eisenbeton zur Verfügung stellte. Dafür wurde ein Ausschuss berufen, dem Carl Bach als Obmann vorstand. Dieser Ausschuss beschloss, in Stuttgart durch Carl Bach Druckversuche an Säulen, Versuche über den Gleitwiderstand, Biegungsversuche und Schubversuche durchführen zu lassen.[5] Der im Anhang von Gallus Rehms Artikel Otto Graf – ein Genie? abgedruckte Brief Otto Grafs an Carl Bach stammt vom 19. Juli 1903.[6] Darin bedankt sich Otto Graf für die Zusage Carl Bachs vom 16. Juli. Er könne aber aufgrund einer Prüfung, die er noch an der Königlichen Baugewerkeschule in Stuttgart abzulegen habe, nicht vor dem 18. August in die MPA eintreten. Es ist also plausibel anzunehmen, dass Carl Bach Otto Graf, der als Maschineningenieur kein ausgewiesener Baustofffachmann war, wegen dieser Versuche an die Materialprüfungsanstalt Stuttgart holte. Zu dieser Annahme passt auch, dass Otto Graf aus Drittmitteln bezahlt wurde. Des Weiteren war Carl Bach auch an Prüfungen beteiligt, die entscheiden sollten, ob erdfeuchter oder plastischer Beton die besseren Eigenschaften aufweist. Die Betonwürfel wurden in den Jahren 1901 bis 1903 in Stuttgart geprüft, also schon bevor Otto Graf in der Anstalt war.[7] Emil Mörsch war ursprünglich für Wayss & Freytag tätig gewesen, danach Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich, seit 1916 Professor an der Technischen Hochschule Stuttgart.[8] Man muss hier feststellen, dass es zwischen der Bauindustrie, die an einer wirtschaftlichen Lösung für den Einsatz des Betons interessiert war, und staatlichen Stellen, welche die Verwendung der neuen Baustoffe geregelt haben wollten, sowie der Wissenschaft zu intensiven Diskussionen kam, die wiederum zu Institutionen führten, in welchen diese Interessen ausgeglichen werden konnten. Ein neues Gremium war der 1907 gegründete deutsche Ausschuss für Eisenbeton. Emil Mörsch vertrat in diesem bis 1904 die Interessen der Bauindustrie, konnte aber auch wegen seiner wissenschaftlichen Qualitäten überzeugen und fand deshalb ebenso Gehör bei staatlichen Stellen. Carl Bach, der schon seit 1878 ein Mann der Wissenschaft war und zudem sehr gute Kontakte zur Industrie hatte, spielte hier eine ähnliche Rolle wie Mörsch. Alte Streitfragen konnten somit wissenschaftlich erörtert, durch praktische Versuche transparent gemacht und in diesen neu geschaffenen Gremien diskutiert werden. 2.4 Otto Graf, Richard Baumann und die Nachfolge Carl Bachs Wir gehen davon aus, dass Otto Graf ursprünglich Maschineningenieur gewesen ist. Aus seinen Personalunterlagen geht hervor, dass er an der Maschinenbauschule in Stuttgart, damals Teil der Baugewerkeschule, studierte und dass er für die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg gearbeitet hatte. Zuvor war er in die Lehre bei C. Terrot in Cannstatt gegangen, einer Fabrik für Rundwirk- und Rundstrickmaschinen. Für Otto Graf sollte sich die Materialprüfungsanstalt Stuttgart als Chance erweisen, beruflich aufzusteigen und zu einem weltweit geachteten Fachmann für Baustoffprüfungen zu werden. Dieser Aufstieg verlief in den ersten zwanzig Jahren eher unauffällig. Graf war zwar Oberingenieur geworden, aber es war durchaus nicht sicher, ob er eine Professur erreichen konnte.[9] Als Carl Bach 1922 als Professor emeritiert wurde, blieb er noch für weitere zwei Jahre Vorstand der Materialprüfungsanstalt. Im Jahr 1924 stand mit Richard Baumann der Nachfolger aus den eigenen Reihen bereit und für Otto Graf stellte sich natürlich die Frage nach seinem eigenen Verbleib. 1925 erhielt er einen Ruf an die Technische Hochschule Wien, dem er jedoch nicht folgte, sondern zur Verbesserung seiner Situation in Stuttgart nutzte. Der Neubau des Straßenbauprüfgeräts und des Brandhauses im Jahr 1926 sind hier schon Belege für die große Tatkraft Otto Grafs. Richard Baumann bekam schon kurz nach seiner Ernennung ernste gesundheitliche Probleme, die dazu führten, dass er im Jahr 1927 seine Tätigkeit für die Materialprüfungsanstalt nicht fortsetzen konnte und Otto Graf ihm als stellvertretender Leiter folgte. Richard Baumann starb bereits ein Jahr später mit 48 Jahren. 2.5 Die Bildung der Abteilung für Bauwesen und des Instituts für Baustoffforschung und Materialprüfungen des Bauwesens Das Jahr 1927 bedeutete für die Materialprüfungsanstalt Stuttgart eine organisatorische Neuaufstellung. Es wurden zwei Abteilungen eingerichtet, was auch an der getrennten Führung der Registraturbücher deutlich wird, zum einen die Abteilung für Maschinenwesen und zum anderen die Abteilung für Bauwesen. Welche Folgen diese Trennung in finanzieller und personaler Hinsicht hatte, ist bis jetzt unklar geblieben, ganz zu schweigen in Hinblick auf die Verwendung der Prüfungsmaschinen. Die Materialprüfungsanstalt Stuttgart blieb jedoch das gemeinsame Dach beider Abteilungen. Im Jahr 1930 war Graf außerordentlicher Professor geworden, vielleicht auch deshalb, weil ein Jahr später mit Erich Siebel ein neuer Chef kam, der die Gesamtleitung der Anstalt übernahm und Otto Graf ablöste.[10] 1936 wurde Otto Graf zum ordentlicher Professor für Baustoffkunde und Baustoffprüfung ernannt und seine Abteilung in Institut für die Materialprüfungen des Bauwesens umbenannt. Das sind eindeutige Hinweise auf eine institutionelle Selbständigkeit, obwohl immer noch formal das gemeinsame Dach beibehalten wurde. Das wird noch deutlicher, als Erich Siebel im Jahr 1940 an die Staatliche Materialprüfungsanstalt nach Berlin-Dahlem wechselte. Otto Graf und Max Ulrich sollten sich in zweijährigem Turnus in der Direktion abwechseln. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieses letzte gemeinsame Band aufgelöst, so dass fortan zwei innerhalb der Technischen Hochschule Stuttgart selbständige Institute bestanden. Unter Otto Graf hatte sich mit Kurt Walz, Gustav Weil und Karl Egner eine neue Generation von Prüfingenieuren zusammengefunden, die bereit war, größere Verantwortung zu übernehmen. Ein weiteres, wichtiges Ereignis dieser Jahre ist die Gründung der Bautechnischen Auskunftstelle im Jahr 1941 durch den Generalbevollmächtigten für die Regelung der Bauwirtschaft. Leiter der Einrichtung wurde Otto Graf.[11] 2.6. Otto Graf nach dem Zweiten Weltkrieg Allerdings änderte sich die Situation Otto Grafs nach dem Zweiten Weltkrieg, da gegen ihn Vorwürfe laut geworden waren hinsichtlich seines Verhaltens gegenüber einem Betriebsratsmitglied und den in der Materialprüfungsanstalt beschäftigten Zwangsarbeitern. Diese Vorwürfe führten zu seiner Suspendierung und danach zur Entlassung aus seinem Beamtenverhältnis. Auch war das Verhältnis zu einigen Professorenkollegen, vor allem zu Erwin Neumann, belastet. Die Folge war, dass Otto Graf für ca. drei Jahre nicht für die Baustoffprüfung tätig sein konnte. Er wurde von Hermann Maier-Leibnitz abgelöst, der jedoch nur kurz als Vorstand wirkte und von Gustav Weil ersetzt wurde. Otto Grafs Fall entwickelte sich jedoch für ihn positiv, so dass er durch die Entschließung des Ministerpräsidenten vom 7. April 1948 wieder in den öffentlichen Dienst als Professor für Baustoffkunde und Materialprüfung und Vorstand des Instituts für Bauforschung und Instituts für technische Holzforschung berufen wurde.[12] Nach dem Ende des Sommersemesters 1950 folgte zwar seine Emeritierung, praktisch übergab er jedoch sein Institut erst am 15. Oktober 1952 an seinen Nachfolger Friedrich Tölke.[13] Otto Graf hielt jedoch weiterhin Vorlesungen und als Schlußstein seiner Karriere und Anerkennung seiner Leistungen wurden im Jahr 1953 aus Anlass seines fünfzigjährigen Hochschuljubiläums an der Technischen Hochschule Stuttgart seine Institute in Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen, Otto-Graf-Institut an der Technischen Hochschule Stuttgart umbenannt. Über die drei Jahre seiner Suspendierung ging man einfach hinweg. 2.7 Otto Grafs Leistungen Zu Otto Grafs Leistungen auf dem Gebiet der Baustoffprüfung hat sich bereits Hans-Wolf Reinhardt geäußert.[14] Der Benutzer sei deshalb auf diesen Artikel verwiesen. Otto Graf hat seine Arbeit in über 600 Veröffentlichungen dokumentiert, Schwerpunkte sind der Betonstraßenbau und die technische Holzforschung. Technische Holzforschung Den Anlass für Otto Graf, sich mit den Holzverbindungen zu beschäftigen, sieht der Artikel, der 1973 in der Zeitschrift Holz als Roh- und Werkstoff erschien, im Neubau des Stuttgarter Hauptbahnhofs und der Errichtung der neuen Funkmasten aus Holz.[15] Wolfgang Rug sieht die Leistung Otto Grafs vor allem in der Prüfung der Verbindungstechniken und der Prüfung ganzer Bauteile. Ferner wird seine Mitarbeit an der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Holzforschung aus dem Fachausschuss für Holzfragen, der 1921 vom Reichsverkehrsminister gegründet worden war, erwähnt.[16] Nach Rug könnte der Beginn der Zusammenarbeit zwischen Karl Schaechterle und Otto Graf in den Vorläufigen Bestimmungen für Holztragwerke liegen, die von Schaechterle erarbeitet und 1926 bei der Deutschen Reichsbahngesellschaft eingeführt wurden.[17] Betonstraßenbau und Reichsautobahnen Der entscheidende Aufschwung auch für die positive Entwicklung des Auftragsvolumens muss auf die Entscheidung zurückgeführt werden, die Reichsautobahnen zum allergrößten Teil als Betonfahrbahnen zu realisieren. Diese Entscheidung hatte für Otto Graf und seine Abteilung weittragende Konsequenzen, da es ihm gelang, sein Institut zur Anlaufstelle für alle Fragen des Betons und des Stahlbetons zu machen. Er konnte sein Institut ebenfalls im Brückenbau und damit im Stahlbau etablieren. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kamen die Aufträge auch verstärkt von militärischen Dienststellen. Mitarbeiter Otto Grafs und organisatorisches Talent Nicht vergessen darf man, dass Otto Graf über hervorragende Mitarbeiter verfügte. Hier sind neben anderen Erwin Brenner, Kurt Walz, Gustav Weil und Karl Egner zu nennen, die ihn bei seiner Arbeit unterstützten und diese selbständig weiter führten.[18] Graf muss außerdem ein organisatorisches Talent beschieden werden, da er bei den Gründungen einiger wichtiger Einrichtungen mitwirkte, etwa beim Fachausschusses für Holzfragen beim Verein Deutscher Ingenieure und Deutschen Forstverein, bei der Deutschen Gesellschaft für Holzforschung, bei der Bautechnischen Auskunftstelle und bei der Forschungsgemeinschaft Bauen und Wohnen in Stuttgart. 2.8 Umzug der FMPA nach Vaihingen Platzmangel war immer ein Problem der alten Materialprüfungsanstalt gewesen. Carl Bach löste dieses Problem mit dem Umzug nach Stuttgart-Berg, wo in den folgenden Jahrzehnten weiterhin angebaut und erweitert wurde. Durch einen großen Anbau 1938 für die Abteilung Maschinenwesen wurden auch Räume für die Baustoffprüfung frei. Hinzu kamen einige ehemalige Wohn- und Gasthäuser am Rande des Geländes. Otto Graf plante schon während des Zweiten Weltkriegs einen Umzug in den Degerlocher Wald, einen Standort, für den Umzugspläne der gesamten Technischen Hochschule Stuttgart existierten. Nach einem von Oberingenieur Brenner ausgearbeiteten Bedarfsplan erstellte der Architekt Prof. Rudolf Lempp einen Entwurf, der jedoch nicht verwirklicht wurde. Dieser Bedarfsplan spielte jedoch auch noch für den Umzug nach Stuttgart-Vaihingen eine Rolle.[19] Nach dem Zweiten Weltkrieg war an einen Neubau nicht zu denken, weshalb die alten Räume in Berg im Laufe der Zeit wieder instand gesetzt und später auch ausgebaut wurden. Da das Prüfgeschäft sich wieder positiv entwickelte, stellten sich bald erhebliche Raumprobleme ein. Den Forderungen nach einem Neubau wurde erst 1956 entsprochen. Baubeginn in Stuttgart-Vaihingen war 1958. Anfang 1960 konnten die ersten Gebäude bezogen werden.[20] Der Umzug nach Stuttgart-Vaihingen an den heutigen Standort wurde unter der Leitung von Friedrich Tölke durchgeführt. Dieser dauerte mehrere Jahre. Mit diesem Umzug ist auch das Ende der Führung einer zentralen Registratur festzustellen. 2.9. Umstrukturierungen innerhalb der FMPA War schon nach dem Zweiten Weltkrieg nach der Rückkehr Otto Grafs im Wintersemester 1948/49 das Institut für Bauforschung und Materialprüfungen des Bauwesens und Institut für technische Holzforschung in ein Institut für Bauforschung unter Gustav Weil und ein Institut für technische Holzforschung unter Karl Egner geteilt worden, setzte sich diese Tendenz nach dem Ausscheiden Otto Grafs weiter fort. Mit der Berufung Friedrich Tölkes kam es auch zu einer Neuorganisation des Otto-Graf-Instituts, die von der Abteilung für Bauingenieur- und Vermessungswesen angeregt worden war. Darin sollte eine Arbeitsgemeinschaft von Professoren gegründet werden, welche in grundsätzlichen Fragen als Verwaltungsrat entscheiden sollte. Diese Arbeitsgemeinschaft sollte sich aus den Professoren für Baustoffkunde, Baustatik und konstruktiven Ingenieurbau, für Eisenbahn- und Verkehrswesen und für Straßenbau in Zusammenarbeit mit den Abteilungsleitern des Otto-Graf-Instituts zusammensetzen.[21] Mit der Einrichtung der Arbeitsgemeinschaft der Professoren für das Wintersemester 1953/54 wurden drei Abteilungen eingerichtet, die Abteilung für Stahl- und Stahlbeton unter Gustav Weil, die Abteilung für Beton, Steine und Erdbaustoffe unter Kurt Walz und die Abteilung für Holz, Glas und Kunststoffe unter Karl Egner. Diese Entwicklung reagierte auf die inzwischen fortgeschrittene Spezialisierung im Bauingenieurwesen und der Baustoffprüfung, die es auch schwierig machte, einen Nachfolger für Otto Graf zu finden, der alle Aufgabenbereiche in gleichem Maße beherrschte. Die weitgehende Mitbestimmung der Abteilung für Bauingenieurwesen ist ebenfalls in diesem Kontext zu sehen. Die Anzahl der Abteilungen wurde weiter vermehrt. Seit dem Wintersemester 1956/57 kam die Abteilung für Erdbau (später Erd- und Grundbau) unter Friedrich Tölke hinzu, seit dem Wintersemester 1957/58 die Abteilung für Teer- und Bitumenbaustoffe, ebenfalls unter Friedrich Tölke. Ab dem Wintersemester 1963/64 wurden drei Hauptabteilungen gebildet, die wiederum in Abteilungen gegliedert wurden. Das waren die Hauptabteilungen für Anorganische und für Organische Baustoffe. Die Abteilung für Erd- und Grundbau bildete eine eigene Hauptabteilung, die jedoch nicht weiter untergleidert wurde. Diese Ordnung wurde bis zum Sommersemester 1971 beibehalten, danach kam es zu einer erneuten Umorganisation und es wurden wiederum nur Abteilungen gebildet, die nicht weiter differenziert waren. Die neu gebildeten Abteilungen wurden in einem neu gebildeten Direktorium an der Führung des Otto-Graf-Instituts beteiligt.[22] Friedrich Tölke blieb bis zum Jahr 1969 an der Spitze des Otto-Graf-Instituts. Ihm folgte Gustav Weil, ein langjähriger Mitarbeiter Otto Grafs, der allerdings 1972 an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstarb.[23] Seit dem Wintersemester 1972/73 stand Gallus Rehm bis 1990 an der Spitze dieser Institution. 2.10 Umressortierung der FMPA zum Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg Vom 1. Januar 1980 an gehörte die Baustoffprüfung als „Forschungs- und Materialprüfungsanstalt Baden-Württemberg – Otto-Graf-Institut“ zum Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und schied deshalb aus der Universität Stuttgart aus. Die Zentrale Verwaltung und die Referate fungierten damals als Geschäftsleitung.[24] Die Umressortierung wird durch die in dem vorliegenden Aktenbestand vorhandenen Unterlagen noch gut belegt.[25] Der Hauptteil der Aktenüberlieferung des Bestands 33 endet Mitte der 1980er Jahre. Einzelne Akten reichen noch bis 1996. 2.11 Wiedereingliederung der FMPA in die Universität Stuttgart und Wiedervereinigung mit der MPA Im Jahr 2000 erfolgte die Wiedereingliederung der Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen (FMPA), Otto-Graf-Institut in die Universität Stuttgart. Der Institutsname aus dieser Zeit, in der die vorliegenden Akten übernommen wurden, wurde als Bezeichnung des Archivbestandes gewählt. Am 01.07.2003 wurden die Staatliche Materialprüfungsanstalt (MPA) Universität Stuttgart und die Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen, Otto-Graf-Institut (FMPA) zur Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart (MPA Stuttgart, Otto-Graf-Institut (FMPA)) zusammengeführt. Damit wurde die Trennung aus dem Jahr 1945 nach 58 Jahren beendet. 3. Bestand 3.1 Bestandsgeschichte Der vorliegende Bestand 33 enthält die noch erhaltenen Akten der Baustoffprüfung. Mit der Gründung der Abteilung für Baustoffprüfung innerhalb der Materialprüfungsanstalt im Jahre 1927 wurde auch deren Aktenführung von derjenigen der Abteilung für Maschinenwesen getrennt. Beim Umzug der jetzt unter dem Namen Otto-Graf-Institut selbständigen Einrichtung vom langjährigen mit dem Maschinenwesen gemeinsamen Standort Stuttgart-Berg nach Stuttgart-Vaihingen wurden offenbar auch vereinzelte Unterlagen der Abteilung Maschinenwesen und die gemeinsamen Postausgangsbücher aus der Anfangszeit der Materialprüfungsanstalt (33/2/1 bis 33/2/455) mitgenommen. Sie sind daher im vorliegenden Archivbestand 33 eingearbeitet. Der Großteil der Akten wurde in den Jahren 1999 und 2000 in das Universitätsarchiv Stuttgart übernommen. Hinzu kamen einige kleinere, spätere Zugänge und ein Teilbestand, der in der Zeit, als die FMPA unter dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg ressortierte, in das damals zuständige Staatsarchiv Ludwigsburg abgegeben worden war. Die Erschließung des Aktenbestands wurde mit maßgeblicher Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft vom Juni 2008 bis März 2012 durchgeführt. 3.2 Aktenführung und Registratur Die Haupttätigkeit der Ingenieure der Baustoffprüfung bestand darin, Materialprüfungen für Auftraggeber durchzuführen. Um diese praktische Tätigkeit zu dokumentieren, wurden Prüfungsakten geführt, die immer nach demselben Schema angelegt und nach den Prüfgebieten in der Registratur abgelegt wurden. Alle anderen Vorgänge, etwa die Mitarbeit in Gremien und die Beschaffung von Prüfungsmaschinen, wurden in diese Systematik integriert, was die Übersichtlichkeit der Aktenordnung heute sehr erschwert. Vorgänge aus dem Bereich der Lehre sind so gut wie nicht überliefert. Diese Registraturordnung wurde seit Carl Bach bis etwa 1956/1957 beibehalten. Aus den Registraturbüchern und den überlieferten Mappen mit Prüfungsakten konnte rekonstruiert werden, wie die Baustoffprüfung arbeitete. Jeder Vorgang oder Prüfungsauftrag erhielt eine Auftragsnummer. Seit dem Jahr 1927 wurde ein B vor diese Nummer gesetzt (B für Bauwesen, für das Maschinenwesen entsprechend ein M). Ein Auftragseingangsverzeichnis, das nach diesen Nummern gegliedert ist, konnte bis jetzt nicht aufgefunden werden. Seit dem 1. April 1933 wurden auf den Mappen die ausgeschriebenen Bezeichnungen für die jeweiligen Prüfgebiete durch Kürzel ersetzt. Natursteine wurde mit N abgekürzt, Metalle mit M, Beton mit B, Eisenbeton mit E usw. Eine Mappe mit Prüfungsakten bekam also einen Buchstaben und eine laufende Nummer. Wurde ein Auftrag diesem Prüfgebiet zugeordnet, wurde auf den Mappendeckel die Eingangsnummer (B-Nummer, Auftragsnummer) und daneben der Auftraggeber und das Datum des Auftragseingangs geschrieben. War die Mappe nicht voll, wurden darin weitere Prüfungsaufträge abgelegt. Reichte die Mappe nicht aus, wurde eine zweite mit derselben laufenden Nummer angelegt und das Alphabet als Unterteilungsmöglichkeit genutzt, also etwa M360a, M360b, M360c. Es gibt Vorgänge, bei denen die Buchstaben des einfachen Alphabets nicht reichten, so dass man mit M360aa, M360bb, M360cc fortsetzte. Nach 1952 kam es zur Bildung von neuen Abteilungen, wobei die Abteilung für Beton, Steine und Erdbaustoffe nun dieses B als Abkürzung für die Prüfungsakten verwendete. Die anderen Abteilungen erhielten ebenfalls entsprechende Kürzel. Da jetzt neben den Mappen vermehrt mit Ordnern gearbeitet wurde, wurde für diese Ordner eine neue Aktenordnung durch eine Farbkombination aus dicken und dünnen Balken auf dem Ordnerrücken festgelegt. Bemerkenswert ist, dass die gesamte Postausgangskorrespondenz der Materialprüfungsanstalt Stuttgart für den Zeitraum von 1883 bis 1950 erhalten ist. Sie umfasst 444 Nummern (s.o.). Für die Zeit danach gibt es nur noch Tageskorrespondenz einzelner Abteilungen, zum Beispiel der Abteilung B (Abteilung für Beton, Steine und Bindemittel), die aber nicht vollständig überliefert ist. Für die Zeit nach Otto Graf, also für die Zeit Friedrich Tölkes, Gustav Weils und Gallus Rehms, sind zudem Lehrstuhl- und Institutsakten vorhanden. Von Otto Graf sind nur Unterlagen zu Dissertationsprojekten vorhanden und zu Fortbildungskursen, die für die Bauindustrie und öffentliche Einrichtungen durchgeführt wurden. 3.3 Überlieferungsdichte Da am Standort Stuttgart-Berg eine zentrale Registratur geführt wurde und für diese auch einige Registraturbücher erhalten geblieben sind, konnte aus deren Inhalt durch Vergleich mit dem tatsächlich Vorhandenen auf die Lücken im Bestand geschlossen werden.[26] Diese sind für die Anfangszeit der Materialprüfungsanstalt Stuttgart leider erheblich. Die ersten 63 Mappen mit Prüfungsberichten aus dem Bereich Beton und die ersten 131 Mappen aus dem Bereich Eisenbeton sind nach Angaben des Registraturbuches (Sachverzeichnis bis 1927) am 19.5.1941 vernichtet worden.[27] Eine Ursache wurde nicht angegeben. Luftangriffe sind für diese Zeit nicht belegt, so dass auch selbstverschuldete Ursachen wie Brände möglich sein könnten. Das bedeutet, dass vor 1907 keine Prüfberichte aus dem Bereich Beton und Eisenbeton erhalten sind. Insgesamt fehlen für die ganze Baustoffprüfung die Prüfberichte vor dieser Zeit. Die Überlieferungsdichte ist jedoch seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts sehr gut. Diese hält bis Ende der 1950er Jahre an. Für die Zeit vor 1930 ist der Umfang der Prüfungstätigkeit nicht so groß wie ab Mitte der 1930er Jahre. Hier kann ein regelrechter Aufschwung registriert werden. Von einer zentralen Registratur wie sie in Stuttgart-Berg mit der Führung der Registraturbücher belegt ist, kann aber in Stuttgart-Vaihingen nicht mehr gesprochen werden. Deshalb ist es auch nicht mehr möglich aufgrund eines Vergleichs festzustellen, was vorhanden und was nicht mehr vorhanden ist. Diese Ordnung der Aktenordner scheint für den Zeitraum von Friedrich Tölke und Gustav Weil etwa bis 1972 gegolten zu haben. Offensichtlich kam danach Platzmangel hinzu, der dazu führte, dass die Abteilungen ihre Akten selbst verwalteten, so dass im Aktenraum des zentralen Gebäudes keine weiteren Akten mehr abgelegt wurden. So ist die Überlieferung der Abteilungen im Universitätsarchiv Stuttgart unvollständig bzw. es befinden sich zahlreiche Unterlagen noch im Institut bei den Abteilungen. Es wurden Akten der Abteilungen Beton, Steine und Bindemittel, Erd- und Grundbau und Bauphysik übernommen. Von der Abteilung Kunststoffe und Kunststoffbindemittel auf Kunststoffbasis ist zwar eine Sammlung von Photographien vorhanden, die vermutlich von der Photoabteilung angelegt wurde, Akten sind bisher aber keine übernommen worden. Auch fehlen die Akten der Abteilungen für Teer- und Bitumenbaustoffe und für Anstrichmittel und Anstriche. Die Überlieferung der Abteilung Holz, Glas und Kunststoffe wurde wegen erneutem Bedarf wieder an die Abteilung zurückgegeben. Mit Gallus Rehm als neuem Leiter und der Umressortierung zum Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg im Jahr 1980 kam es erneut zu Veränderungen in der Verwaltungsstruktur. Es wurde eine Geschäftsführung unter dem Stellvertreter Rehms, Wolfgang Schwaderer, und eine Abteilung Zentrale Verwaltung unter Rüdiger Treubel eingerichtet. Die Registratur Schwaderers wurde übernommen, ebenfalls Akten, welche die Umressortierung dokumentieren. Der Großteil der Akten im Universitätsarchiv endet Mitte der 1980er Jahre. Auch die Art der Überlieferung ändert sich. Es ist zum Beispiel der Schriftwechsel Friedrich Tölkes mit der Technischen Hochschule Stuttgart überliefert, für die Zeit Gallus Rehms kommen aber umfangreiche Dokumentationen von Übungen, Vorlesungsmitschriften und Prüfungsaufgaben hinzu. 3.4 Inhaltliche Schwerpunkte Die inhaltlichen Schwerpunkte des verzeichneten Bestands liegen auf der Forschungsorganisation und den Netzwerken in NS-Großprojekten und in Bauprojekten der frühen Bundesrepublik. Deshalb wurde für die Bewertung Richtlinien aufgestellt, die sich an diesen Schwerpunkten orientierten. Weniger interessante Prüfungsakten aus dem privaten und privatwirtschaftlichen Bereich wurden ausgeschieden. Aus dem Bereich der Prüfungsberichte wurden diejenigen zum Bau der Reichsautobahnen und zu NS-Großprojekten verzeichnet. Es handelt sich dabei um Untersuchungen zu allen Prüfgebieten, z. B. zu Brücken/Brückenstatik bzw. Brückenmodellen und zu Baustoffen: Stahl (Bewehrungsstahl, Spannstahl), Stahlbeton, Spannbeton, Beton (Leichtbeton), Holz, Glas, Ton (Ziegel), Zement. Um die Gremientätigkeit Otto Grafs und seiner Mitarbeiter nachvollziehen zu können, wurde diese Überlieferung vollständig verzeichnet. Unter anderem sei hier erwähnt: Deutscher Ausschuss für Stahlbau, Deutscher Ausschuss für Stahlbeton (früher Eisenbeton), Deutscher Normenausschuss, Fachausschuss für Holzfragen, Deutsche Gesellschaft für Holzforschung, Forschungsgesellschaft für das Straßenwesen mit Arbeitsgruppen und Unterausschüssen, Ländersachverständigenausschuss für neue Baustoffe und Bauarten. Weiterhin wurde die Überlieferung, die die Geschichte der Baustoffprüfung an der TH/Universität Stuttgart dokumentiert, vollständig erschlossen. Ein besonderes Anliegen war es, alle Arten von Tätigkeiten und Prüfverfahren exemplarisch zu dokumentieren. Deshalb wurden in einem repräsentativen Auswahlverfahren zahlreiche Akten zu Prüfungen für unterschiedlichste Auftraggeber ohne weitere inhaltliche Bewertung erhalten und erschlossen. Eine weitere Tätigkeit der Baustoffprüfung bestand in der Zulassung von Baustoffen und Bauarten und in der Überwachung von Zementwerken zur Qualitätssicherung. Hinzu kam eine gutachterliche Tätigkeit für Gerichte. Hier wurde in Auswahl verzeichnet. Weiterhin enthält der Bestand noch zahlreiche Photos und Photonegative. Photographien befinden sich auch sehr zahlreich in den verzeichneten Prüfungsakten. 4. Literatur 4.1 Publikationen des Otto-Graf-Instituts Otto-Graf-Journal, journal on research and testing of materials Schriftenreihe des Otto-Graf-Instituts bzw. der Forschungs- und Materialprüfungsanstalt Baden-Württemberg 4.2 Literatur über die Materialprüfungsanstalt Stuttgart und Otto Graf Materialprüfungsanstalt Stuttgart Bach, Carl: Die Materialprüfungsanstalt der Königlich Technischen Hochschule Stuttgart. In: Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure 1908 (Ergänzter Sonderabdruck) Anhang: Veröffentlichungen über Forschungsarbeiten, die in der Materialprüfungsanstalt der Kgl. Technischen Hochschule Stuttgart ausgeführt worden sind. (Stand 20. April 1913) Baumann, Richard; Graf, Otto: Die Entwicklung der Materialprüfungsanstalt an der Technischen Hochschule Stuttgart seit 1906. In: VDI-Zeitschrift 42 (1927), S. 1468-1470. Blind, Dieter: Staatliche Materialprüfungsanstalt an der Universität Stuttgart. Vorgeschichte – Gründung – Entwicklung – Heutiger Stand. Zur Inbetriebnahme der Neubauten im Universitätsgelände Stuttgart- Vaihingen. Stuttgart 1971. Sonderheft anlässlich der Einweihung der Institutsgebäude im Pfaffenwald. - Stuttgart[-Vaihingen]:Otto-Graf-Institut, Amtliche Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen, Techn. Hochschule 1963. Carl Julius von Bach (1847 - 1931) : Pionier, Gestalter, Forscher, Lehrer, Visionär; Wissenschaftliche Konferenz, Stadt Stollberg/E. - Technische Universität Chemnitz-Zwickau am 7. und 8. März 1997; Akademische Feier, Universität Stuttgart am 4. Juli 1997 aus Anlaß des 150. Geburtstages / hrsg. von Friedrich Naumann. Stuttgart 1998. 125 Jahre Materialprüfungsanstalt MPA Universität Stuttgart 1884 – 2009. Festschrift zur Festveranstaltung am 8. Oktober 2009 in Stuttgart. Stuttgart 2010. Ungedruckt/nicht veröffentlicht: Gimmel, Paul: Staatliche Materialprüfungsanstalt an der Technischen Hochschule Stuttgart. 65 Jahre Materialprüfanstalt. 3 Bde. Band 1: Text, Band 2: Beilage 1 bis 34, Band 3: Beilage 35 bis 70 (UA Stuttgart: 52/16) Otto Graf Ditchen, Henryk: Die Beteiligung der Stuttgarter Ingenieure an der Planung und Realisierung der Reichsautobahnen unter besonderer Berücksichtigung der Netzwerke von Fritz Leonhardt und Otto Graf. Diss. Stuttgart 2009. Ders.: Ein Fall der Entnazifizierung in Stuttgart. Wie ein Institut einen neuen Beinamen bekommen hat. Berlin 2010. Rehm, Gallus: Otto Graf ein Genie? In: Jahrbuch 1993. VDI Gesellschaft Bautechnik. Verein Deutscher Ingenieure. 4 (1993), S. 489-529. Reinhardt, Hans-Wolf: Zum Gedenken an Otto Graf, universeller Bauforscher in Stuttgart. Abschiedsvorlesung von Prof. Dr.-Ing. H.-W. Reinhardt am 4. Juli 2006. In: Reden und Aufsätze 71, S. 77. Reinhardt, Hans-Wolf: Mens agitat molem – Otto Graf forschte auf vielen Gebieten des Bauwesens. In: Die Universität Stuttgart nach 1945. Geschichte – Entwicklungen – Persönlichkeiten. Herausgegeben im Auftrag des Rektorats von Norbert Becker und Franz Quarthal zum 175-jährigen Bestehen der Universität Stuttgart. Stuttgart 2004, S. 140-145. Sbrzesny, Walter: Otto Graf. In: Neue Deutsche Biographie, Bd. 6, S. 725. Strassenforschung. 50 Jahre Forschungsgesellschaft für das Straßenwesen 1924-1974. Bonn-Bad-Godesberg 1974, S. 322. Weber, Christiane; Ziegler, Volker: Otto Graf (1881-1956) und die Baustoffprüfung an der Technischen Hochschule Stuttgart. In: Zeitschrift für Beton- und Stahlbetonbau. 106 (2011), S. 594-603. Veröffentlichungen Otto Grafs und seiner Mitarbeiter Abteilung für Bauingenieur- und Vermessungswesen an der Technischen Hochschule Stuttgart … (Hg): Otto Graf. 50 Jahre Forschung, Lehre, Materialprüfung im Bauwesen 1903 – 1953. Kartei der Veröffentlichungen ca. 1927 – 1946 (UA Stuttgart 33/1/2505) Registraturbuch Normen, Luftschutz etc. (1.4.1933 – 31.3.1942) enthält einen Abschnitt mit einer Bibliographie der Veröffentlichungen (Veröff.), nicht nur von Otto Graf. (UA Stuttgart: 33/1/2401) 5. Hinweis auf weitere Archivbestände Universitätsarchiv Stuttgart 17 und 65 Zentrale Verwaltung der Universität 57 und 114 Personalakten Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde R 4601 Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen Staatsarchiv Ludwigsburg E 166 Bü 4953 (Einrichtung der Materialprüfungsanstalt am Polytechnikum 1883-1888) F1/85 Bd. 500, F1/85 Bd. 494 (Neubau in Berg 1904-1907) Archiv der Technischen Universität Chemnitz NL 302 (Nachlass Carl Bachs, der unter anderem auch einen Schriftwechsel Carl Bachs mit Otto Graf enthält.) 6. Benutzerhinweise Um den Informationsgehalt dieses Online-Findbuchs vollständig nutzen zu können, sei der Benutzer darauf hingewiesen, alle drei Recherchemöglichkeiten (Systematik, Schlagwort, Index) durchzuführen. Zum Index: Es ist mit Namenänderungen von Firmen und Institutionen zu rechnen. Eine Vereinheitlichung von Bezeichnungen erschien nicht sinnvoll, weil irreführend. Zur Systematik: Bei der systematischen Suche über das Gliederungsschema des Findbuchs muss beachtet werden, dass einige wenige Institutionen an verschiedenen Stellen zu finden sind (z. B. Deutsche Forschungsgemeinschaft unter Forschungsförderung und unter Auftraggeber). Für die Nutzung der Unterlagen gelten die Bestimmungen des Landesarchivgesetzes BW und der Benutzungsordnung des Universitätsarchivs Stuttgart. Die Sperrfristen nach §6 Absatz 2 Landesarchivgesetz Baden-Württemberg sind zu beachten: (2) Archivgut darf nicht vor Ablauf von 30 Jahren seit Entstehung der Unterlagen genutzt werden. […] Bezieht es sich nach seiner Zweckbestimmung auf eine natürliche Person, so darf es frühestens 10 Jahre nach deren Tod genutzt werden […] (3) Die Sperrfristen nach Absatz 2 gelten nicht für solche Unterlagen, die schon bei ihrer Entstehung zur Veröffentlichung bestimmt oder der Öffentlichkeit zugänglich waren. _____ [1] Der Nachlass von Carl Bach befindet sich im Archiv der Technischen Universität Chemnitz. Auf dessen Internetseiten findet sich auch eine Biographie. [2] Jahresbericht de Königlichen Polytechnikums zu Stuttgart für das Studienjahr 1883/1884, Stuttgart 1884, S. 12. Andere Daten nennt Dieter Blind: Geschichte der Staatlichen Materialprüfungsanstalt an der Universität Stuttgart. Stuttgart 1971, S. 17-18. Die Materialprüfungsanstalt ist bereits 1883 in den Jahresberichten des Polytechnikums erwähnt: Jahresbericht de Königlichen Polytechnikums zu Stuttgart für das Studienjahr 1882/1883, Stuttgart 1883, S. 10. [3] Bach, Carl: Die Materialprüfungsanstalt der Königl. Technischen Hochschule Stuttgart. In: Ergänzter Sonderabdruck aus der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure 1908, S. 241ff. (S.1). [4] Zu Otto Graf erschien: Rehm, Gallus: Otto Graf ein Genie? In: Jahrbuch der VDI-Gesellschaft Bautechnik 1993, S. 489-529. Sbrzesny, Walter: Otto Maximilian Graf. In: Neue Deutsche Biographie. Bd. 6, S. 725. Reinhardt, Hans-Wolf: Mens agitat molem – Otto Graf forschte auf vielen Gebieten des Bauwesens. In: Die Universität Stuttgart nach 1945. Geschichte – Entwicklungen – Persönlichkeiten. Herausgegeben im Auftrag des Rektorats von Norbert Becker und Franz Quarthal zum 175-jährigen Bestehen der Universität Stuttgart. Stuttgart 2004, S. 140-145. Siehe ferner oben 4.2. Literaturverzeichnis. [5] Fünfzig Jahre Deutscher Ausschuss für Stahlbeton. Berlin 1957, S. 4. [6] Rehm, Gallus, S. 526. [7] Jahre Deutscher Ausschuss für Stahlbeton. Berlin 1957, S. 2 und Universitätsarchiv Stuttgart 33/2/428, Postausgangskorrespondenz. Die Prüfungen wurden für die Abteilung für Straßen- und Wasserbau des Württembergischen Innenministeriums durchgeführt und nehmen den Großteil des Kopierbuchs ein. [8] Emil Mörsch war zwar seit 1904 Professor an der ETH in Zürich, die Versuche über die Widerstandsfähigkeit von Betonkörpern gegen Verdrehung und zur Haftfähigkeit der Bewehrungsstäbe im Beton für Wayss und Freytag ließ er aber trotzdem in diesem Jahr in Stuttgart ausführen. Es sollten weitere Versuche folgen, die Mörsch als Grundlage für sein Werk Der Eisenbetonbau, seine Anwendung und Theorie verwendete. 1905 folgten Versuche an spiralbewehrten Säulen. Der früheste Prüfungsbericht des Bestands (33/1/935) dokumentiert Versuche mit Eisenbetonsäulen für Wayss & Freytag aus dem Jahr 1908. 33/1/934 enthält einen Antrag Mathias Koenens über Versuche mit einbetonierten T-Trägern aus dem Jahr 1912. An Mathias Koenen hatte sich Gustav Adolf Wayss zuerst gewandt und von diesem Belastungsversuche in Berlin durchführen lassen. Das Materialprüfungsamt in Berlin wird jedoch in diesem Zusammenhang nicht erwähnt, trotzdem muss man annehmen, dass es involviert war. Nach dem Artikel über Koenen im Online-Lexikon Wikipedia (letzter Zugriff: 13.03.2012) soll Koenen 1907 den Vorschlag gemacht haben, in Stuttgart erste Versuche mit einer im gespannten Zustand einbetonierten Bewehrung durchzuführen. Das könnte dann vielleicht auch der Grund sein, von Berlin nach Stuttgart zu wechseln, eigentlich eine sehr wichtige Phase für Stuttgart, da sich hier wohl der zukünftige Vorrang in der Baustoffprüfung gründete. [9] Die Quellensituation ist für diese Zeit äußerst unbefriedigend, da es kaum Unterlagen gibt und sich die Arbeit Grafs nur sehr schwer nachvollziehen lässt. Die Postausgangskorrespondenz der Materialprüfungsanstalt Stuttgart, die von 1883 bis 1950 vollständig erhalten ist, wurde in Bezug auf diese Fragestellung noch nicht ausgewertet. [10] Universitätsarchiv Stuttgart 57/329 Personalakte Otto Grafs, Blatt 54. [11] Universitätsarchiv Stuttgart 33/1/1364. Diese Einrichtung trägt heute den Namen „Fraunhofer Informationszentrum Raum und Bau“. [12] Programm der Technischen Hochschule Stuttgart für das Wintersemester 1948/49, S. 19 und Universitätsarchiv Stuttgart 57/329: Erich Siebel und Erwin Neumann hatten sich gegen eine erneute aktive Tätigkeit Otto Grafs an der Technischen Hochschule Stuttgart ausgesprochen. Siebel befürchtete einen schweren Konflikt Otto Grafs mit der Belegschaft des Instituts, Neumann nannte persönliche Gründe, die aus einem Konflikt mit Graf über die Straßenbauversuchsanstalt herrührten. Für Otto Graf waren zwei Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen worden, zum einen eine außerordentliche Professur für Baustoffkunde, die durch einen Berufungsausschuss im Auftrag der Fakultät für das Bauwesen angeregt wurde, zum anderen die Emeritierung mit voller wissenschaftlicher Forschertätigkeit, die vom Großen Senat der Technischen Hochschule Stuttgart herrührte. Otto Graf hatte jedoch beides abgelehnt und nach seinem Spruchkammerverfahren auf seine volle Rehabilitierung gedrängt. [13] UA Stuttgart 33/1/1364; Zu Friedrich Tölke: Giesecke, Jürgen: Zum Gedenken an Friedrich Tölke. In: Uni-Kurier Nr. 59, Juli 1993, S. 17. Das lag auch daran, dass das Kultministerium mit der Berufungsliste für die Nachfolge von Otto Graf nicht zufrieden war. Dieses sah Fritz Leonhardt als besser für den Lehrstuhl geeignet an als Friedrich Tölke, was aber von der Abteilung für Bauingenieur- und Vermessungswesen der Technischen Hochschule Stuttgart abgelehnt wurde. Somit wurde die Berufungsliste beibehalten und Friedrich Tölke konnte berufen werden. (UA Stuttgart 57/242 Personalakte Friedrich Tölkes) [14] Reinhardt, Hans-Wolf: Mens agitat molem – Otto Graf forschte auf vielen Gebieten des Bauwesens. In: Die Universität Stuttgart nach 1945. Geschichte – Entwicklungen – Persönlichkeiten. Herausgegeben im Auftrag des Rektorats von Norbert Becker und Franz Quarthal zum 175-jährigen Bestehen der Universität Stuttgart. Stuttgart 2004, S. 140-145. [15] Zur Geschichte der Wissenschaft vom Holz. In: European Journal of Wood and Wood Products. 31(1973), S. 84. [16] Rug, Wolfgang: 100 Jahre Forschung für den Holzbau. Die Erforschung der Grundlagen/Entwicklung der Holzbauforschung/Berechnungsvorschriften. In: Bauen mit Holz Heft 4 (2003), S. 50-57 [17] Rug, Wolfgang, S. 52. [18] Rug, Wolfgang:, S. 50-57. [19] Sonderheft anlässlich der Einweihung der Institutsgebäude im Pfaffenwald. - Stuttgart[-Vaihingen]:Otto-Graf-Institut, Amtliche Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen, Techn. Hochschule (1963), S. 19 [20] Sonderheft anlässlich der Einweihung der Institutsgebäude im Pfaffenwald. - Stuttgart[-Vaihingen]:Otto-Graf-Institut, Amtliche Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen, Techn. Hochschule (1963), S. 24-26. [21] UA Stuttgart 57/242: Schreiben der Abteilung für Bauingenieur- und Vermessungswesen an der TH Stuttgart an das Rektoramt der TH Stuttgart vom 26. Mai 1951 bzgl. der Wiederbesetzung des Lehrstuhls für Baustoffkunde und Baustoffprüfung, Antrag an den Großen Senat zur Weiterleitung an das Kultministerium. [22] UA Stuttgart 33/1/1382 u. 1383 [23] Gustav Weil (1903-1972) befand sich allerdings auch schon im 69. Lebensjahr, als er seinen Unfall erlitt. [24] Es kam auch eine Dienststelle aus Karlsruhe hinzu, das Chemisch-Technisches Prüfamt. 1985/86 existierte eine zentrale Verwaltung, Z 1 – Z 3, dazu D1 Öffentlichkeitsarbeit und Forschungsplanung und D2 Anstriche und Bautenschutz. [25] Universitätsarchiv Stuttgart 33/1/1622-26 und 33/1/1629-32 [26] Die Registraturbücher für die Zeit von 1927 bis 1933 sind als Alphabetisches Verzeichnis, und als Sachverzeichnis erhalten, für die Zeit von 1933 bis 1942 ist das Sachverzeichnis vorhanden und für die Zeit von 1923 bis 1942 das Zeichnungen-Verzeichnis. [27] Dieser Tatbestand konnte mit dem Fund der Registraturbücher für die Zeit vor 1927 geklärt werden. Die Auswertung des Inhalts erbrachte folgende Erkenntnis: Die ersten 63 Betonmappen wurden am 19.5.1941 vernichtet. Die Ursache dafür ist nicht bekannt. Desgleichen wurden die Mappen für Eisenbeton bis Mappe 131 am selben Tag vernichtet. Auch gibt es Eintragungen auf Vernichtung für den 15.5.1941. Des Weiteren sind Aktenübernahmen durch die Abteilung B für den 15.6.1939 und den 15.5.1941 eingetragen. Das alphabetische Verzeichnis bis 1927 enthält auf der ersten Seite unter dem Buchstaben A Versuche zur Baustoffprüfung für das Jahr 1886. Allerdings ist nicht klar, ob es sich um nachträgliche Einträge handelt. Es scheint so gewesen zu sein, dass nicht imme

            Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, N Haselwander · Bestand · 1878-1953; Fotos: ca. 1890 - ca. 1905
            Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik)

            Biografie: Friedrich August Haselwander (1859-1932) studierte Mathematik, Physik, Chemie, Botanik, Mineralogie, Nationalökonomie und Elektronik an der Technischen Hochschule Karlsruhe, den Universitäten Straßburg und München. Im Selbststudium erwarb er sich zusätzlich Kenntnisse in den Ingenieurwissenschaften. In seiner Geburtsstadt Offenburg konstruierte er 1886 eine Gleichstrom-Dynamo-Maschine, aus der er den Drehstromgenerator entwickelte, eine Weltneuheit. 1891 gründete er in Lahr die Badischen Elektrizitätswerke, wo er bis zu deren Liquidation im Jahr 1893 tätig war. In Zusammenarbeit mit Adolf Kolbe meldete er seine Patente im In- und Ausland an und verstand es, finanziellen Gewinn daraus zu ziehen. Nach Streitigkeiten um die Urheberrechte seines Drehstromgenerator-Patents widmete sich Haselwander verstärkt der Entwicklung von Motoren. 1897 meldete er das Patent auf den ersten kompressorlosen Rohölmotor an. Nach Tätigkeiten u.a. als Gesellschafter und technischer Leiter des Patentverwertungssyndikats Haselwander, Wenk-Wolff und Genossen in Mannheim, als Mitbegründer und Gesellschafter der Maschinenfabrik Haselwander & Zimmer wirkte er bis 1907 in der 1904 neugegründeten Motorfabrik Rastatt GmbH als Aufsichtsratsmitglied und Gesellschafter und als Geschäftsführer der von ihm und Dr. Conrad Zimmer begründeten Patentverwertungsgesellschaft Haselwander & Zimmer in Rastatt. Beide Firmen hatten Verbindungen mit der Süddeutschen Disconto, vormals Ladenburg & Co. sowie der Gasmotorenfabrik Deutz. Seine wissenschaftlichen Verdienste würdigte 1920 die Technischen Hochschule Karlsruhe mit der Verleihung des Dr. Ing.h.c. Den Nachlass hinterlegte 1971/72 die Offenburger Friedrich-August-Haselwander-Gewerbeschule. Bestand: Den Nachlass hinterlegte 1971/72 die Gewerbeschule Offenburg im Generallandesarchiv. Er wurde 1978 von Marie Salaba verzeichnet. Das folgende Online-Findmittel wurde 2006 als verkürzte Fassung aus dem genannten Findbuch für das Kalliope-Portal, die Zentralkartei der Autographen in Bibliotheken, Archiven und Museen generiert. Archivisch unspezifische Verzeichnungszusätze wie "Lebensdokument" , "Brief" oder "Sammlung" sind vom Portal vorgegebene Kategorien. Literatur: Badische Biographien Neue Folge 1 (1982) S. 153; Franz Huber, Friedrich August Haselwander, der Erfinder des Drehstroms, in: Mein Heimatland 25 (1938) S. 331-335; Franz Huber, Otto Kähni, Offenburg - aus der Geschichte einer Reichsstadt, Offenburg (1951) S. 172-175.

            Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 48 · Bestand · 1539-1932
            Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik)

            Entstehung und Redaktion: Bei der Bildung des großen Auslesebestands "Haus- und Staatsarchiv" in den 1870er und 1880er Jahren entstand als Abteilung III die Gruppe "Staatssachen". Der Bearbeiter Ludwig Dietz fügte hier hauptsächlich Akten aus dem markgräflichen Archiv sowie des Außenministeriums (Diplomatische Sektion), Geheimen Kabinetts, Kriegsministeriums und Badischen Armeekommandos zusammen. Bei der Konversion schien ausnahmsweise ein redaktioneller Eingriff geraten, um das online-Findmittel, ohne eine Neuverzeichnung leisten zu können, doch wenigstens in Wortlaut und Textgestalt nutzerfreundlicher und übersichtlicher zu gestalten: Die Titelaufnahmen wurden gestrafft und mit einem ergänzendenen "Enthält"-Vermerk versehen. Auch mussten gerade im Bereich der Namens- und Ortsangaben Präzisierungen vorgenommen werden. Ausdrücklich benannte Provenienzangaben wurden im Feld "Endprovenienz" vermerkt. Inhalt: Das ursprünglich sogenannte "Geheime Staatsarchiv" umfasst hauptsächlich die Haupt- und Staatsaktionen des badischen Staates. Einen Schwerpunkt bilden hierbei die Außenpolitik sowie die Kriegs- und Militärsachen der frühen Neuzeit und des 19. Jahrhunderts. Besonders zu beachten sind neben den Akten über den Deutschen Bund die über den Staatserwerb und die Territorial- und Erbfolgefrage. Auch sei auf die Gruppe der Staatsverträge hingewiesen. Die Übergänge zu den Beständen I. Personalia (46) und II. Haus- und Hofsachen (47) des Haus- und Staatsarchivs, des Großherzoglichen Familienarchivs, des Geheimen Kabinetts (60), des Staatsministeriums (233) und Kriegsministeriums (238) sind dabei fließend. Benutzung: Der Bestand ist mikroverfilmt. Benutzung nur über Mikrofilm. Literatur: Hansmartin Schwarzmaier/Hiltburg Köckert, Die Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 3, Haus- und Staatsarchiv sowie Hofbehörden (46-60), Stuttgart 1991, S. 38-50.

            Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 49 · Bestand · 1774-1933 (1944)
            Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik)

            Geschichte der badischen Gesandtschaften: Bis 1871 hatte Baden eigene Gesandtschaften beim Deutschen Bund, in Bayern, Belgien, Frankreich, Hannover (bis 1866), Hessen (Großherzogtum), Italien, den Niederlanden, Österreich, Preußen, Sachsen, der Schweiz und Württemberg unterhalten, dazu zahlreiche Konsulate in Übersee (allein 8 in den USA). Dieselben Staaten waren auch in Baden vertreten. Mit dem Eintritt Badens in das Deutsche Reich gab es seine auswärtigen Kompetenzen an dieses ab und löste alle badischen Gesandtschaften auf; nur die Gesandtschaft in Berlin blieb bis 1918 bzw. 1945 bestehen. Die Gesandtschaften in Stuttgart und München wurden in Personalunion 1894 in München wieder eingerichtet und fungierten bis 1919. Umgekehrt bestanden in Karlsruhe nach 1871 nach wie vor Gesandtschaften von Bayern, Belgien, Brasilien, Großbritannien (Geschäftsträger), Preußen, Russland und Spanien, wenn auch mit verkleinertem Personal und geringeren Kompetenzen. Ferner blieben zahlreiche Konsulate wie bisher bestehen, die ihren Sitz großenteils in Mannheim hatten. Überlieferung: Die Akten der 1871 aufgehobenen Gesandtschaften wurden 1887 vom Staatsministerium an das Generallandesarchiv mit der Auflage abgegeben, sie als Ganzes aufzubewahren, also nicht auseinanderzureißen. Friedrich von Weech richtete daher provenienzgerecht ein "Gesandtschaftsarchiv" beim Haus- und Staatsarchiv als dessen Abt. IV ein. 1934 wurden die Akten der badischen Gesandtschaften in Berlin ab 1884 und München ab 1894 eingeliefert, weitere folgten bis 1951. Erschließung: 1907-1909 wurden die bis dahin eingelieferten Gesandtschaftsakten verzeichnet, nach 1950 neu durchnummeriert und 1966 maschinenschriftlich kopiert; 2010 fertigte Frau Sigrun Gees eine online-Version davon. Parallelbestände: Bestand 48, hier: Diplomatische Correspondenz (Gegenüberlieferung der badischen Regierung), Gesandtschaften, Konsulate. Bestand 233, hier: Gesandtschaften, besonders Nr. 34795-34836 (Berichte der badischen Gesandtschaft in Berlin 1874-1933) und Nr. 34863-34871 (Berichte der badischen Gesandtschaft in München und Stuttgart 1894-1919). Literatur: Günther Haselier, Die badische Gesandtschaft in München, in: Archivalische Zeitschrift 73 (1977), S. 99-111; Hansmartin Schwarzmaier/Hiltburg Köckert, Die Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 3, Haus- und Staatsarchiv sowie Hofbehörden (46-60), Stuttgart 1991, S. 51-56; Jürgen Schuhladen-Krämer, Akkreditiert in Paris, Wien, Berlin, Darmstadt ... Badische Gesandte zwischen 1771 und 1945, Karlsruhe 2000.

            Nachlass Fürst Ernst II. (*1863, +1950)
            HZAN La 142 · Bestand · (1845-) 1868-1951 (1959)
            Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik)
            1. Zur Biografie von Fürst Ernst II. zu Hohenlohe-Langenburg: Erbprinz Ernst Wilhelm Friedrich Karl Maximilian zu Hohenlohe-Langenburg - in Abgrenzung zu seinem Großvater Ernst im folgenden "Ernst II." genannt - wurde am 13. September 1863 als Sohn von Fürstin Leopoldine, geborene Prinzessin von Baden, und Fürst Hermann zu Hohenlohe-Langenburg in Langenburg geboren. Seine Schulzeit verbrachte er in Karlsruhe, der Heimatstadt seiner Mutter, am Großherzoglichen Gymnasium, welches er nach dem Abitur 1881 verließ. Es folgte das Studium der Rechtswissenschaften im Rahmen einer zeitgemäßen Universitätstour, die ihn zwischen 1881 und 1884 nach Paris, Bonn, Tübingen und Leipzig führte. 1885 legte Ernst II. am Oberlandesgericht in Naumburg a. d. Saale das erste juristische Examen ab. Während seiner standesgemäßen militärischen Offiziersausbildung beim 2. Garde-Dragonerregiment in Berlin-Lichterfelde in den Jahren 1886-1889 nutzte er die verfügbare Zeit auch zu ausgiebigen gesellschaftlichen Aktivitäten vor allem an den Höfen von Kaiser Wilhelm I. und dessen Sohn Friedrich. Nach Abschluss der Ausbildung stieg Ernst II. in der militärischen Hierarchie noch bis zum Oberstleutnant á la suite der Armee (1914) auf. Der Erbprinz strebte im folgenden eine Karriere im Auswärtigen Amt an, für die er zunächst 1889 einen seiner häufigen Aufenthalte in London zu einer Art privaten ,Lehrzeit’ an der deutschen Botschaft nutzte. Königin Viktoria war eine Großtante Ernsts II., so dass sich dieser stets auf höchster gesellschaftlicher Ebene bewegen konnte. 1890-1891 bewältigte er sein diplomatisches Examen und trat danach eine Stellung als 3. Sekretär in der Botschaft in St. Petersburg an. Schon 1892 erreichte Ernst II. unter Mithilfe seines Vaters, der als Reichsstatthalter von Elsass-Lothringen über genügend Einfluss verfügte, seine Versetzung nach London, wo er als 3. Botschaftssekretär bis 1894 Dienst leistete. In diesem Jahr folgte der Erbprinz Fürst Hermann nach Strassburg, um sich als Legationssekretär des Ministeriums für das Reichsland Elsass-Lothringen zu betätigen. Zugleich bereitete er sich allmählich auf seine Zukunft als Standesherr vor, indem er die Verwaltung der Langenburger Besitzungen übernahm und seinen Vater in der Ersten Kammer der Württembergischen Landstände vertrat. 1896 heiratete Ernst II. seine Cousine 3. Grades Alexandra (1878-1942), eine Prinzessin aus dem britischen Königshaus, deren Vater Herzog Alfred von Edinburgh drei Jahre zuvor das thüringische Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha übernommen hatte. Mit seiner Gemahlin und dem sich bald darauf einstellenden Nachwuchs - der Ehe entstammten Gottfried, Marie Melita, Alexandra und Irma sowie der kurz nach der Geburt verstorbene Alfred - verlegte er seinen Lebens­mittelpunkt nach Langenburg und schied 1897 endgültig aus dem diplomatischen Corps aus. Er hatte begonnen, sich in seiner Rolle als Erbfolger einzurichten, als nach dem unerwarteten Tod von Alexandras Bruder Alfred (1899) die offene Nachfolgefrage in Sachsen-Coburg und Gotha einer Regelung bedurfte. Ernst II. wurde als Regent und Vormund für den neuen, noch jugendlichen Herzog Carl Eduard vorgesehen, eine Aufgabe, die er 1900 nach dem Tod seines Schwieger­vaters übernahm, so dass er nun für 5 Jahre an der Spitze eines deutschen Fürstentums stand. Nach dem Ende der Regentschaft, während der er sich durch eine liberale Haltung das Wohlwollen seiner thüringischen Untertanen erworben hatte, verschaffte ihm Kaiser Wilhelm II., sein Cousin 3. Grades, die Aussicht auf einen Posten als Staatssekretär und ernannte ihn 1905 zum provisorischen Leiter der Kolonial­abteilung im Auswärtigen Amt, die zum eigenen Reichskolonialamt heraufgestuft werden sollte. Doch wegen interner Querelen und der Widerstände im Reichstag gegen die Finanzierung der neuen Behörde musste der Erbprinz 1906 schon wieder seinen Hut nehmen. Im darauf folgenden Jahr kehrte Ernst II. als Reichstags­abgeordneter für den Wahlkreis Gotha, in dem er als Vertreter der bürgerlichen Parteien gegen die SPD kandidiert hatte, auf die politische Bühne zurück. Als Hospitant der Fraktion der Deutschen Reichspartei trat er bisweilen mit Reden im Plenum in Erscheinung, doch die parlamentarische Alltagsarbeit blieb ihm im Großen und Ganzen fremd. Infolge einer besonderen politischen Konstellation im Reichstag glückte es Ernst II. dennoch, als Kompromisskandidat des rechts-konservativen Lagers 1909 zum Vizepräsidenten des Parlaments gewählt zu werden. Aber auch diese Aufgabe vermochte er nicht lange auszuüben, da er sich mit den Gepflogen­heiten parlamentarischer Debatten nicht arrangieren wollte. Schon 1910 nutzte er die anti-protestantische "Borromäus-Enzyklika" Papst Pius’ X. dazu, aus Protest von seinem Amt zurückzutreten, freilich um den Preis, zukünftig keine politische Rolle auf nationaler Ebene mehr spielen zu können. Nach dem Ende der Legislaturperiode 1912 konzentrierte sich der Erbprinz vornehmlich auf die hohenlohischen Stammgüter. 1913 starb Fürst Hermann zu Hohenlohe-Langenburg und der Sohn trat das standesherrliche Erbe an, zu dem auch die Grafschaft Gleichen in Thüringen zählte. Den Verlust führender politischer Ämter kompensierte Ernst II. erfolgreich durch sein verstärktes Engagement für gesellschaftliche Kräfte, die eher im Hintergrund wirkten: in erster Linie die evangelische Kirche, der Johanniterorden und das Rote Kreuz. Innerhalb dieser Institutionen nahm er auf lokaler und auf Landesebene wichtige und einflussreiche Positionen ein, über die er - in Verbund mit seinen Mitgliedschaften in zahlreichen Vereinen und Verbänden - ein breites Netzwerk von Korrespondenzpartnern aus adligen, politischen, wissenschaftlichen, kirchlichen und kulturellen Kreisen pflegen konnte. Als Kommendator der Württembergisch-Badenschen Genossenschaft des Johanniterordens und Ehrenpräsident des Württembergischen Landesverbandes vom Roten Kreuz lag es für Ernst II. nahe, bei Ausbruch des 1. Weltkrieges nicht einen Posten bei der kämpfenden Truppe, sondern in der Organisation der freiwilligen Krankenpflege anzustreben. Nach einer jeweils kurzen Zeit als Etappendelegierter in Berlin und an der Westfront wurde er Ende 1914 zum Generaldelegierten der freiwilligen Krankenpflege für den östlichen Kriegsschauplatz ernannt, so dass er die längste Zeit des Krieges im Hauptquartier Ost - unter anderem im Umfeld von Generalfeldmarschall von Hindenburg - verbrachte. 1918 stieg er schließlich zum höchsten Repräsentanten seiner Organisation, zum Kaiserlichen Kommissar und Militärinspekteur, auf und leitete in dieser Funktion unter anderem die deutsche Delegation bei Kriegsgefangenenaustausch­verhandlungen mit den USA in Bern. Hier kamen ihm seine diplomatischen Erfahrungen zugute, auf die der Kaiser bereits 1915 zurückgegriffen hatte, als er den Fürsten als Sonderbotschafter nach Konstantinopel und auf den Balkan schickte. Nach Ende des Krieges räumte Ernst II. sein hohes Amt in der Krankenpflege und widmete sich nun wieder seinen Kirchen- und Vereinsaktivitäten. Besondere Aufmerksamkeit schenkte er dem Evangelischen Volksbund für Württemberg, für den er als Vorsitzender des Bezirks Gerabronn und der Ortsgruppe Langenburg sowie als Delegierter im Landesausschuss fungierte. War ihm die Vereinigung der evangelischen Landeskirchen im Deutschen Reich schon als thüringischer Regent ein großes Anliegen gewesen, so setzte er sich in den 1920er und 30er Jahren weiter auf Kirchentagen und Kirchenversammlungen in Württemberg und auf Reichsebene für die evangelische Sache ein. 1926 fiel dem Langenburger Fürsten zudem das Seniorat des Gesamthauses Hohenlohe zu, und im selben Jahr erfolgte seine Wahl zum Statthalter der Balley Brandenburg, also zum zweiten Mann des Johanniterordens im Reich. Während des Nationalsozialismus hielt sich Ernst II. wie schon zu republikanischen Zeiten von politischen Ämtern fern, zumal er sich in fortgeschrittenem Alter befand. Ab 1936 steckte er einen Großteil seiner Energie in das Bestreben, den Langenburger Stammbesitz als Erbhof anerkennen zu lassen, und kümmerte sich daneben um die Veröffentlichung seines Briefwechsels mit der Komponistenwitwe Cosima Wagner. Am 11. Dezember 1950 starb Fürst Ernst II. hochbetagt in Langenburg, wo er auch beigesetzt wurde. 2. Bestandsgeschichte, Bestandsstruktur und Verzeichnung: Der Nachlass befand sich vor der Verzeichnung in einem relativ heterogenen Zustand, der auf einen uneinheitlichen Weg der Überlieferung und mehrfache Bearbeitungsansätze zurückzuführen war. Bei dem Brand von Schloss Langenburg 1963 und den damit verbundenen provisorischen Umlagerungen von Schriftgut innerhalb des Baukomplexes dürfte die ursprüngliche Ordnung einen ersten Schaden genommen haben, der in der Folgezeit im Zuge der Abgabe von Langenburger Archivalien nach Neuenstein noch verstärkt wurde. Wahrscheinlich wurde der Nachlass auseinandergerissen und in mehreren, im einzelnen nicht mehr nachvollziehbaren Teilen in das Zentralarchiv transferiert. Spätestens bei den dort in den 1960er Jahren vorgenommenen Ordnungsarbeiten unter Karl Schumm wurden die schriftlichen Hinterlassenschaften Ernsts II. mit anderen Akten aus Langenburg vermischt. Weitere Teile des Nachlasses dürften auch im folgenden Jahrzehnt in Neuenstein eingetroffen sein. Aufbauend auf die allmählich umgesetzte provenienzmäßige Abgrenzung der Langenburger Archivalien konnte in den frühen 1980er Jahren eine grobe Vorverzeichnung des Nachlasses in Angriff genommen werden, die allerdings nicht bis zum Ende geführt wurde. Eine letzte Ergänzung aus dem Familienarchiv erfuhr der inzwischen gebildete Bestand 1992 durch eine Ablieferung von auf Ernst bezogenen Akten, die größtenteils in den Langenburger Behörden, insbesondere der Domänenkanzlei, entstanden waren. Ernst II. regelte seinen Briefverkehr mit Hilfe von registraturartigen Vermerken, die er meist direkt auf den eingehenden Schriftstücken anbrachte. Darin hielt er Informationen über Datum, Empfänger und Inhalt der Antworten und sonstigen schriftlichen Reaktionen fest. Auch Anweisungen an seine Verwaltung und nicht selten vollständige Briefentwürfe notierte er auf der Eingangspost. Darüber hinaus sorgte der Nachlasser bereits selbst für eine weitergehende Ordnung und Sortierung seiner Unterlagen, indem er an Sachthemen und Korrespondenzpartnern orientierte Einheiten bildete und diese mit Notizen im Sinne eines Aktentitels samt Laufzeit versah. Die Notizen brachte er im allgemeinen auf unterschiedlich großen, meist gebrauchten Briefumschlägen an, die als Verpackung dienten oder den Akten beigelegt wurden. Solche Ordnungsmaßnahmen, wie sie in der Familie Tradition hatten, scheint Ernst im Laufe der Jahrzehnte immer wieder in Angriff genommen zu haben, allerdings ohne dass sich ein stringent durchgehaltenes Muster erkennen ließe. Lediglich die grobe Unterscheidung von Sach- und Korrespondenzakten bildete einen wahrnehmbaren roten Faden, der auch bei der aktuellen Verzeichnung beachtet wurde. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass auch in den nach Sachkriterien gebildeten Faszikeln häufig Teile von Korrespondenzen zu finden sind, nur eben zu einem bestimmten Thema zusammengestellt. Obwohl es dadurch zu Überschneidungen mit den Korrespondenzserien kommt, wurden die Sachakten weitgehend als solche belassen und hinsichtlich der Korrespondenzpartner nur in geringem Maße ausgedünnt, da es sich meist um inhaltlich nachvollziehbare und zum Teil gehaltvolle Einheiten handelt. Wie bereits angedeutet, führten frühere Ordnungsarbeiten am Nachlass eher zu einer Komplizierung der Bestandssituation. Während die von Ernst II. gebildeten ,Aktentitel’ normalerweise mit dem Inhalt der Faszikel weitgehend übereinstimmten, muss für die nachfolgenden Verzeichnungsansätze, auch und gerade für die Vorverzeichnung in den 1980er Jahren, festgestellt werden, dass die auf Archivumschlägen notierten Namen, Daten und Betreffe vom tatsächlichen Inhalt häufig abwichen und für die aktuelle Verzeichnung kaum verwendet werden konnten. Erschwerend kam hinzu, dass die Vermischung mit Akten fremder Provenienz - unter anderem den Nachlässen von Ernsts Vater Hermann und Gattin Alexandra sowie der Domänenkanzlei und Hofverwaltung zuzurechnen - niemals ganz beseitigt werden konnte und daher im Zuge der aktuellen Bearbeitung zahlreiche Einzelakten aussortiert werden mussten. Allerdings wurde diese Provenienzentrennung nicht in jeder Hinsicht durchgängig umgesetzt, sondern insbesondere Akten aus der Langenburger und Coburg-Gothaer Verwaltung, die sich direkt auf Ernst II. beziehen, im Bestand belassen; das Behördenschriftgut unterscheidet sich meist in der äußeren Erscheinung in Form von verschiedenfarbigen Mappen mit Aktentitel, Laufzeiten und Aktenzeichen vom eigentlichen Nachlass. Des weiteren stammen 2 Faszikel zum Tod Ernsts II. und zum Ende seiner Regentschaft in Sachsen-Coburg und Gotha aus den Nachlässen von Ernsts Kindern Gottfried und Alexandra. Einen Sonderfall stellt der Briefwechsel Ernsts mit Cosima Wagner dar, der vollständig in Neuenstein verwahrt wird, so dass nicht nur die vom Nachlasser empfangenen Briefe, sondern auch die in gebundenen Aktenheften abgelegten Briefe an die Komponistengattin (von Ernst, seiner Mutter Leopoldine und seinem Cousin Max von Baden) als Teil des fürstlichen Nachlasses verzeichnet wurden (siehe 4.). Somit stellt der neu verzeichnete Nachlass einen mit personenbezogenem Material angereicherten Bestand dar. Darüber hinaus ist damit zu rechnen, dass sich aus Verwandtennachlässen vereinzelt noch immer Akten, deren Herkunft nicht mehr eindeutig zu klären war, im Bestand befinden (so z.B. lose Einzelblätter oder Faszikel, die sich ohne Nennung eines Adressaten oder Vorbesitzers auf Festveranstaltungen beziehen). Abgesehen von der prinzipiellen Beibehaltung der ursprünglichen Scheidung von Sach- und Korrespondenzakten mussten bei der Formierung und Titelbildung der Faszikel im einzelnen massive Eingriffe vorgenommen werden. In vielen Fällen war es aufgrund späterer Ordnungsarbeiten zu Vermischungen innerhalb der Faszikel und unklaren Aktenneubildungen gekommen, ansonsten erwies sich etwa ein Viertel des Bestandes als weitgehend ungeordnet. Auch die von Ernst II. selbst eher ad hoc vorgenommenen Sortierungen folgten keinem wie auch immer gearteten ,Aktenplan’, so dass inhaltliche Überschneidungen und Wiederholungen an der Tagesordnung waren. Daher wurden im Zuge der aktuellen Verzeichnung immer wieder Faszikel unter Beachtung entweder thematischer oder korrespondenzmäßiger Kriterien umgebildet oder neu formiert. Die Entnahme von einzelnen Schriftstücken für die Zuweisung zu anderen Faszikeln wurde im allgemeinen durch beigelegte Zettel dokumentiert. Einzelfotografien und Fotoserien mit Abbildungen Ernsts II. wurden separiert und zu einer eigenen ,Fotosammlung’ (siehe 5.) formiert. Zur besseren Orientierung der Benutzer gibt das Findbuch bei den meisten Verwandten Ernsts II. an entsprechender Stelle in eckigen Klammern den Verwandtschaftsgrad in Bezug auf den Nachlasser wieder. Der Bestand La 142, Nachlass Fürst Ernst II., wurde von Juni bis Dezember 2004 von Archivassessor Thomas Kreutzer im Rahmen eines durch die Kulturstiftung Baden-Württemberg geförderten Projekts geordnet und verzeichnet. Er umfasst 19,4 lfd. m. Akten und Bände in 927 Einheiten mit einer Laufzeit von (1845-) 1868-1951 (1959). Neuenstein, im April 2005 Thomas Kreutzer 3. Hinweis zur Benutzung:: Bei der Verzeichnung wurden in den Akten Querverweise angebracht, die sich auf die frühere Büschelnummer - nicht auf die heutige Bestellnummer - beziehen. Zum Auffinden der entsprechenden Faszikel ist die Konkordanz heranzuziehen. Konkordanz frühere - heutige Büschelnummer: 1 302 2 304 3 303 4 550 5 195 6 196 7 197 8 191 9 198 10 199 11 202 12 204 13 205 14 206 15 207 16 208 17 209 18 210 19 211 20 212 21 213 22 192 23 193 24 194 25 214 26 216 27 243 28 171 29 437 30 53 31 242 32 458 33 154 34 271 35 254 36 185 37 257 38 590 39 584 40 472 41 490 42 466 43 467 44 468 45 469 46 396 47 397 48 227 49 364 50 457 51 415 52 252 53 253 54 591 55 349 56 416 57 176 58 368 59 412 60 108 61 186 62 556 63 141 64 385 65 362 66 354 67 615 68 486 69 501 70 320 71 179 72 488 74 471 76 482 77 275 78 319 79 491 80 93 81 386 82 311 83 56 84 326 85 312 86 307 87 330 88 333 89 334 90 19 91 309 92 473 93 162 94 163 95 164 96 165 97 166 98 168 99 167 100 420 101 310 102 387 103 325 104 300 105 384 106 359 107 365 108 92 109 410 110 357 111 355 112 327 113 328 114 329 115 339 116 54 117 151 118 174 119 172 120 343 121 36 122 344 123 232 124 264 125 200 126 201 127 236 128 235 129 332 130 88 131 277 132 155 133 287 134 322 135 26 136 100 137 96 138 260 139 98 140 263 141 120 142 427 143 470 144 527 145 528 146 78 147 499 149 521 151 514 152 535 154 503 155 538 156 513 157 507 162 510 164 532 166 541 167 103 168 465 169 563 170 246 171 55 172 539 173 422 174 421 175 419 176 502 177 595 178 585 179 314 180 313 181 156 182 157 183 158 184 434 185 430 186 435 187 407 188 408 189 431 190 426 191 262 192 461 193 424 194 548 195 587 196 405 197 336 198 586 199 543 200 546 201 545 202 544 203 547 204 337 205 477 206 480 207 479 208 492 209 474 210 335 211 258 212 392 213 215 214 149 215 425 216 138 217 144 218 454 219 432 220 440 221 455 222 453 223 562 224 553 225 487 226 489 227 483 228 484 229 485 230 361 231 270 232 28 233 124 234 125 235 126 236 128 237 127 238 226 239 239 240 142 241 133 242 423 243 496 244 495 245 497 246 494 247 498 248 493 249 552 250 411 251 481 252 478 253 508 254 515 255 509 256 512 257 511 258 517 259 518 260 536 262 529 263 524 265 506 268 505 270 504 271 520 272 404 273 571 274 569 275 570 276 572 277 573 278 574 279 575 280 577 281 393 282 394 283 395 284 398 285 399 286 218 287 265 288 4 289 131 290 346 291 801 292 321 293 234 294 406 295 188 296 255 297 117 298 285 299 251 300 241 301 132 302 143 303 249 304 222 305 175 306 597 307 173 308 274 309 619 310 540 311 523 312 560 313 147 314 140 315 139 316 559 317 810 318 580 319 240 320 462 321 596 322 594 323 221 324 593 325 122 326 180 327 181 328 159 329 148 330 244 331 146 332 119 333 130 334 134 335 182 336 31 337 288 338 261 339 266 340 245 341 568 342 51 343 129 344 170 345 233 346 169 347 102 348 123 349 121 350 549 355 20 356 565 357 463 358 225 359 101 360 23 361 324 362 417 364 438 365 551 366 360 367 403 368 106 369 289 370 305 371 115 372 414 373 35 374 418 375 390 376 459 377 566 378 555 379 45 380 409 381 39 382 592 383 82 384 40 385 299 386 137 387 323 388 135 389 178 390 42 391 37 392 561 393 183 394 41 395 516 397 531 398 525 399 534 400 522 401 500 402 476 403 475 404 99 405 557 406 564 407 588 408 42 8 409 291 410 554 411 290 412 331 413 306 414 537 415 530 416 533 417 460 418 43 419 190 420 268 421 229 422 187 423 338 424 44 425 220 426 152 427 616 428 383 429 79 430 52 431 347 432 348 433 400 434 402 435 301 436 401 437 231 438 161 439 91 440 558 441 582 443 811 444 351 445 441 446 223 447 391 448 281 449 33 450 256 451 247 452 118 453 283 454 250 455 284 456 259 457 94 458 95 459 217 460 278 461 14 462 203 463 16 464 15 465 34 466 13 467 452 468 84 469 87 470 104 471 464 472 456 473 1 474 345 475 317 476 318 477 363 478 27 479 17 480 83 481 153 482 136 483 315 484 340 485 583 486 542 487 618 488 617 489 589 490 567 491 581 492 341 493 298 494 189 495 29 496 316 497 10 498 598 499 599 500 600 501 601 502 602 503 603 504 604 505 605 506 606 507 607 508 608 509 609 510 610 511 611 512 612 513 613 514 614 515 687 516 688 517 689 518 690 519 691 520 692 521 693 522 694 523 695 524 696 525 697 526 698 527 699 528 700 529 701 530 703 531 704 532 705 533 706 534 707 535 708 536 709 537 710 538 711 539 712 540 713 541 714 542 715 543 716 544 717 545 718 546 719 547 720 548 721 549 722 550 723 551 724 552 725 553 726 554 702 555 621 556 622 557 623 558 624 559 625 560 626 561 627 562 628 563 629 564 630 565 631 566 632 567 633 568 634 569 635 570 636 571 637 572 638 573 639 574 640 575 641 576 642 577 643 578 644 579 645 580 646 581 647 582 648 583 649 584 650 585 651 586 652 587 653 588 654 589 655 590 656 591 657 592 658 593 659 594 660 595 661 596 662 597 663 598 664 599 665 600 666 601 667 602 668 603 669 604 670 605 671 606 672 607 673 608 674 609 675 610 676 611 677 612 678 613 679 614 680 615 681 616 682 617 683 618 684 619 685 620 686 621 219 622 727 623 728 624 740 625 741 626 620 627 735 628 743 629 753 630 754 631 752 632 761 633 751 634 413 635 57 636 3 637 768 638 749 639 745 640 760 641 758 642 746 643 748 644 729 645 730 646 732 647 731 648 734 649 733 650 742 651 744 652 750 653 757 654 755 655 756 656 759 657 762 658 736 659 737 660 738 661 739 662 747 663 771 664 769 665 795 666 777 667 765 668 796 669 806 670 800 671 805 672 803 673 809 674 807 675 808 676 802 677 799 678 798 679 770 680 772 681 797 682 763 683 804 684 767 685 764 686 766 687 773 688 774 689 775 690 780 691 779 692 776 693 778 694 781 695 388 696 297 697 296 698 294 699 295 700 293 701 50 702 794 703 791 704 793 705 792 706 782 707 783 708 784 709 785 710 786 711 787 712 788 713 789 714 790 715 882 716 883 717 884 718 885 719 886 720 887 721 888 722 889 723 890 724 891 725 292 726 47 727 49 728 48 729 150 730 267 731 342 732 238 733 286 734 9 735 433 736 81 737 276 738 177 739 2 740 22 741 526 742 46 743 519 744 237 745 65 746 68 747 58 748 66 749 70 750 69 751 72 752 73 753 61 754 62 755 75 756 67 757 60 758 59 759 71 760 63 761 74 762 76 763 77 764 32 765 279 766 282 767 248 768 269 769 280 770 107 771 116 772 30 773 21 774 272 775 11 776 12 777 8 778 6 779 7 780 228 781 5 782 429 783 24 784 25 785 18 786 812 787 813 788 814 789 815 790 816 791 817 792 818 793 819 794 820 795 821 796 822 797 823 798 824 799 825 800 826 801 827 802 828 803 829 804 830 805 831 806 832 807 833 808 834 809 835 810 836 811 837 812 838 813 839 814 840 815 841 816 842 817 843 818 844 819 845 820 846 821 847 822 848 823 849 824 850 825 851 826 852 827 853 828 854 829 855 830 856 831 857 832 858 833 859 834 860 835 861 836 862 837 863 838 864 839 865 840 866 841 867 842 868 843 869 844 870 845 871 846 872 847 873 848 874 849 875 850 876 851 877 852 878 853 879 854 880 855 881 856 366 857 367 858 97 859 184 860 230 861 224 862 38 863 64 864 442 865 443 866 444 867 450 868 445 869 446 870 447 871 448 872 449 873 308 874 436 875 89 876 86 877 90 878 85 879 273 880 80 881 145 882 439 883 160 884 576 885 109 886 110 887 111 888 112 889 113 890 114 891 370 892 371 893 372 894 373 895 374 896 375 897 376 898 377 899 378 900 379 901 380 902 381 903 382 904 369 905 356 906 353 907 389 908 451 909 352 910 350 911 358 912 578 913 579 914 903 915 913 916 902 917 904 918 923 919 925 920 892 921 894 922 921 923 908 924 922 925 911 926 910 927 918 928 919 929 920 930 914 931 907 932 896 933 897 934 917 935 905 936 906 937 900 938 901 939 912 940 893 941 898 942 899 943 926 944 927 945 915 946 909 947 916 948 105 949 895 950 924 4. Literatur:: Heinz Gollwitzer, Die Standesherren. Die politische und gesellschaftliche Stellung der Mediatisierten 1815-1918. Ein Beitrag zur deutschen Sozialgeschichte, Göttingen 1964, bes. S. 244-253. Maria Keipert/Peter Grupp (Hrsg.), Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871-1945, Bd. 2, Paderborn u.a. 2005, S. 344f. Thomas Kreutzer, Protestantische Adligkeit nach dem Zusammenbruch - Die kirchliche, karitative und politische Verbandstätigkeit von Ernst II. Fürst zu Hohenlohe-Langenburg zwischen 1918 und 1945, in: Adel und Nationalsozialismus im deutschen Südwesten. Hrsg. v. Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Verb. m. der Landeshauptstadt Stuttgart (Stuttgarter Symposion, Schriftenreihe 11), Leinfelden-Echterdingen 2007, S. 42-82. Thomas Nicklas, Ernst II. Fürst zu Hohenlohe-Langenburg. Standesherr, Regent, Diplomat im Kaiserreich (1863-1950), in: Gerhard Taddey (Hrsg.), Lebensbilder aus Baden-Württemberg, Bd. 21, Stuttgart 2005, S. 362-383. Frank Raberg (Hrsg.), Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsab­geordneten 1815-1933 (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg), Stuttgart 2001, S. 381f. Karina Urbach, Diplomat, Höfling, Verbandsfunktionär. Süddeutsche Standesherren 1880-1945, in: Günther Schulz/ Markus A. Denzel (Hrsg.), Deutscher Adel im 19. und 20. Jahrhundert, St. Katharinen 2004, S. 354-375. Karina Urbach, Zwischen Aktion und Reaktion. Die süddeutschen Standesherren und der Erste Weltkrieg, in: Eckart Conze/ Monika Wienfort (Hrsg.), Adel und Moderne. Deutschland im europäischen Vergleich im 19. und 20. Jahrhundert, Köln 2004, S. 323-351. Freie Deutsche Presse Coburg, 30.12.1950 (Nachruf). Hohenloher Zeitung, [nach 11.12.]1950 (Nachruf). weitere Materialien: La 95 Domänenkanzlei Langenburg La 102 Fürstliche Hofverwaltung La 143 Nachlass Fürstin Alexandra zu Hohenlohe-Langenburg
            Postkarten (Bestand)
            Stadtarchiv Worms, 209 · Bestand
            Teil von Stadtarchiv Worms (Archivtektonik)

            Bestandsbeschreibung: Abt. 209 Postkarten Umfang: ca. 9000 Stück in 9 Holzkisten und 4 Kartons, darunter 1. 3730 Original-Postkarten Worms/Umland und ca. 80 Digitalisate = 3521 verzeichnete Stücke 2. etwa 5700 Stück sonstige Postkarten ohne Wormser oder regionalen Bezug sowie Dubletten Laufzeit: nach 1880 - 2001 Wie die Postkarten ins Archiv kamen und in welchem Zeitraum die Postkartensammlung aufgebaut wurde, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich handelt es sich überwiegend um einzelne Schenkungen von Benutzern und kleinere Ankäufe. In den Bestand aufgenommen werden auch Digitalisate nach Originalvorlagen in Privatbesitz. Im Januar 2006 wurden die Postkarten von Frau Gerlinde Mauer, Aushilfskraft im Jüdischen Museum, neu sortiert, wobei die bestehende Gruppensortierung erhalten blieb. Von März bis November 2011 wurden die auf Worms und sein direktes Umland bezogenen Motive sowie die Militärpostkarten mit 300 dpi in Originalgröße gescannt und bis Februar 2012 von Frau Ingeborg Abigt in Augias beschrieben. Dazu wurde eine neue Klassifikation erarbeitet, orientiert an der alten Einteilung. Ergänzend werden seitdem laufend weitere Postkarten eingegeben. Die Sammlung lagert in 10 Holzkisten im Magazin, Regal Nr. 46. Schwerpunkte der Postkartensammlung liegen auf Sammelansichten von Wormser Sehenswürdigkeiten und Ansichten der Kirchen. Darüber hinaus befindet sich eine große Zahl von Militär- und Propagandakarten im Bestand, ebenso wie Postkarten rund um die Großherzogliche Familie. Ein Teil ist unbeschriftet, ein anderer ist postalisch gelaufen und mit Text, Adressat und Briefmarke versehen. Da es sich um bereits veröffentlichte Bilder handelt, ist der Bestand für die Benutzung freigegeben. Reproduktionen können aufgrund der überwiegend ungeklärten Rechtesituation jedoch nur für private Zwecke angefertigt werden. Ausgenommen sind Postkarten der Verlage Christian Herbst und Füller, die auch für kommerzielle Projekte und Publikationen genutzt werden können, da die Stadt Worms im Besitz der Rechte ist, sowie Postkarten, die älter als 70 Jahre und damit gemeinfrei sind. Das Findbuch wurde ausgedruckt und gebunden im Mai 2012. Literatur Reuter, Fritz (Hrsg.), Worms in alten Ansichtskarten, Frankfurt 1979 Worms, Postkarten des Kunstverlags Christian Herbst, Worms 1903 Klug, Ernst, Worms in alten Ansichten, Zaltbommel/Niederlande 1978 Schwarzmaier, Hansmartin, Geschickte Illusion und erlebte Wirklichkeit. Bildpostkarten aus dem 1. Weltkrieg, Karlsruhe 2003 (DD 15) Fotografen Aero-Lux, Luftbildaufnahmen, Frankfurt am Main Angermüller, Heinz Atelier Giesinger & Co., Darmstadt Bad. Pfälz. Luft-Hansa A.-G., Mannheim Balzarin, Alessandro Baranenko, Klaus Bauer, E. A., Wernigerode/Harz Bayer Becker, Georg, Pfungstadt Bender, Fotostudio Berne, Gg. Bieber, E., Berlin Birker, Willi Bissinger, Ed., Erfurt Blaschy-Westenfelder Blumberger, Paul Boedeckere, Berlin-Friedenau Böttcher, Justus, Kassel Braemer, W., Berlin Cramers Kunstanstalt KG, Dortmund Delboy, Daniel, Mirecourt derix-studios, Taunusstein und Rottweil Emmel, Willy, Wiesbaden Esslinger, Hofphotograph, Darmstadt Fendius, Robert, Magdeburg Frankl, Ed., Berlin-Friedenau Füller, August Füller, Curt Füller-Braner Goebel, Lili Hansa-Luftbild Hanselmann, Leopold Hege, Walter Herbst, Christian Herbst, Karl Wwe. Hertel Hoffmann, München Hungen, August Konrad Jacobi, Eugen, Metz Junkers-Luftbild, Leipzig Kräuter, H. Kühlewindt, Königsberg Kulturinstitute Worms Lambeck, Rudolf, Berlin-Grünewald Liesendahl, Otto Linkhorst, Frank, Berlin Lonsdorfer, Andreas Maier, Mannheim Meyer, Albert, Berlin Möller, Osthofen Museum Worms Neiss, Wilhelm Niederastroth, Potsdam Niederhöfer Ochßner, Heinrich Ochßner, Julius Ochßner, Rolf Perscheid, Nicola, Berlin Pieperhoff, Leipzig Raupp, Erwin, Darmstadt Rudolph, W., Darmstadt Schmitt, J., Pfeddersheim Schöning & Co., Lübeck Schröter, Heinz Seilheimer, Norbert Staatliche Bildstelle/Deutscher Kunstverlag Berlin Steinacker, H., Darmstadt Sting H. jr., Luftbilder, Tübingen Strähle, Luftverkehr, Schorndorf/Württemberg Südwestdeutsche Luftverkehrs A.G., Frankfurt am Main Thiele, Nachf. Gustav Stiefel Vereenigde Fotobureaux Amsterdam Wahn Waltz, Wilhelm Wawrzyniak, Senta, Eisenach Weber, Paul F., Leipzig Westenfelder Winter, Paul, Darmstadt Zimmermann, Witten Maler, Grafiker, Zeichner, Illustratoren, Lithografen Becker, Carl (1862-1926) Becker, Karl (Ludwig Friedrich) (1820-1900) Bergmann, Otto Bleibtreu, Georg (1828-1892) Bohrdt, Hans, Prof. (1857-1945) Braun, Louis (1836-1916) Cholow, L. Emelé, Wilhelm (1830-1905) Faber du Faur, Otto von (1828-1901) Fahrner, David Fischer, Arthur (1842-1948) Fischer, C. E. Flower, Charles Friedrich, W. Fröhlich, Ernst (1810-1882) Gause, von Geist, Prof. Grimm, Arno Grögler, W. Hartmann, Bernd Hey, Paul (1867-1952) Heymann, R. Hilz, Sepp (1906-1967) Hoffmann, Anton, Prof. Honegger, Max Hotz, Philipp Hünten, Emil (1827-1902) Hupp, Otto (1859-1949) Isny, Eugen Felle Jander, Carl Jensen, Alfred (1859-1935) Johnson, Arthur (1874-1954) Kern, Ph. Kircher, Alexander (1867-1939) Knötel, Richard (1857-1914) Koch. G. Küchler, A. Kürmaier, Anton Lebrecht, Georg (1875-1945) Lemke, H. Martin, Oskar, Prof. Muth, Fritz (1865-1943) Olbertz, O. J. Paetzold, A. Preiss, Fritz Reiterer, Bernd Röchling, Carl (1855-1920) Rocholl, Theodor (1854-1933) Roloff, Alfred (1879-1951) Santhó, von Schmitt, Guido (1834-1922) Schmitz, Hans (1907-1944) Schmoll von Eisenwerth, Karl (1879-1948) Schulze, Hans R., Prof. Schwormstädt, Felix (1870-1938) Sterl, Robert Herrmann (1867-1932) Stöwer, Willy, Prof. (1864-1931) Stumm, Richard Stumpp, Emil (1886-1941) Thiele, Fritz Wehrmann, F. Wendling Werner, Anton von (1843-1915) Willich, Cäsar W. (1825-1886)

            Präsident des Landesbezirks Baden (Bestand)
            Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 481 · Bestand · (-1944) 1945-1952 (-1954)
            Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik)

            Die Präsidenten des Landesbezirks Baden: Mit Erlass der amerikanischen Militärregierung vom 13. Juli 1945 wurde der emeritierte Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Karl Holl als Oberpräsident of the Landeskommissarbezirk Mannheim eingesetzt. Sein Wirken blieb in den ersten Wochen auf Mannheim und Umgebung beschränkt war. Karlsruhe stand zunächst unter französischer Besatzung. Durch die Neugliederung der französischen und amerikanischen Zone weiteten die Amerikaner den Kompetenzbereich Holls auf den badischen Teil des neu gebildeten Landes Württemberg-Baden aus. Am 3. September 1945 wurde Holl im Zuge einer amerikanischen Entnazifizierungsmaßnahme entlassen. Am 10. September setzte man Dr. Heinrich Köhler ein. Während die einzelnen Ministerien des Landes Württemberg-Baden in Stuttgart ohne Zwischeninstanz mit den württembergischen Behörden kommunizierten, war in der amerikanisch Zone des badischen Staatsgebietes die Landesbezirksverwaltung Baden zwischengeschaltet.Hiervon ausgenommen blieb die Organisation der Justizverwaltung. Die Landesverwaltung Baden bestand aus fünf Abteilungen: Präsident - Innere Verwaltung - Arbeit, Soziales und Wiederaufbau - Kultus und Unterricht - Finanzen. Die Unterlagen dieser Abteilungen gingen in den Akten des späteren Regierungspräsidiums Karlsruhe auf. Mit dem Tod Heinrich Köhlers am 6. Februar 1949 war die Zeit eines hauptamtlichen Landesbezirkspräsidenten in Baden vorbei. Man besetzte die Stelle des Landesbezirkspräsidenten nur noch kommissarisch. In dieser Funktion amtierte zunächst Gustav Zimmermann bis zu seinem Tod am 1. August 1949. Bis 11. Januar 1951 fungierte Dr. Edmund Kaufmann gleichfalls nur kurze Zeit als kommissarischer Landesbezirkspräsident. Ihm folgte bis zu seinem Tod am 27. November 1951 Ministerialdirektor Dr. Hans Unser nach. Letzter Präsident war Dr. Hermann Veit. Die Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 mit der Einrichtung der vier Regierungsbezirke vereinheitlichte die Verwaltungsgliederung im neuen Bundesland. Aufgaben und Kompetenzen des Präsidenten: Die einzelnen Abteilungen der Landesbezirksverwaltung waren für die Fachaufgaben zuständig. Der Präsident, der in den Kompetenzbereich der Abteilungen eingreifen konnte, behielt sich eine Mitwirkung in allen grundsätzlichen Fragen sowie bei der Beamtenernennung und ¿beförderung vor. Im März 1947 wurde der Geschäftsgang der Präsidialstelle neu geregelt. Präsident Köhler behielt sich zur Zeichnung im Entwurf und in der Ausfertigung vor alle Entscheidungen von grundsätzlicher und politischer Bedeutung, gewisse Entscheidungen in Personalsachen, alle Angelegenheiten, die sich der Präsident zur Zeichnung vorbehalten hat, alle Vorträge an das Staatsministerium und Schreiben an die Ministerien in Stuttgart. 1950 regelte der damalige Präsident Dr. Kaufmann seine Kompetenzen und Aufgaben innerhalb der badischen Landesbezirksverwaltung neu. Er legte Wert darauf, dass er in allen Verwaltungsangelegenheiten von grundsätzlicher, politischer und finanzieller Bedeutung eingeschaltet werde. Zudem blieben dem Präsidenten sämtliche Personalangelegenheiten von grundsätzlicher oder politischer Bedeutung vorbehalten. Die weiteren Kompetenzen des Präsidenten lauten Entschließungen, die für den Landesbezirk Baden von grundsätzlicher, politischer, organisatorischer und finanzieller Bedeutung sind oder die den Geschäftsbereich sämtlicher Landesbezirksdirektionen berühren, Dienstaufsichtsbeschwerden, Entwurf des Haushaltsplans zur Kenntnis, Unterrichtung von Haushaltsüberschreitungen in bestimmter Höhe, Wahrnehmung von Repräsentationen, welche die Landesbezirksverwaltung in ihrer Gesamtheit angehen, Beglaubigungen von Unterstützungen von mehr als 200 DM, Herausgabe des Amtsblatts des Landesbezirks Baden. Aufbau und Organisation der Präsidialabteilung: 1947 war die Präsidialabteilung in zwei Referate unterteilt: Referat 1: Leitung des Dienstes, Präsidialsachen, Länderratsangelegenheiten, Staatsministerialsachen, Repräsentationsangelegenheiten, Rechtsangelegenheiten, Personal der Präsidialstelle, Kraftfahrangelegenheiten, Pressesachen, Amtsblatt der Landesbezirksverwaltung, Korreferat zu wichtigeren Angelegenheiten und solchen von grundsätzlicher Bedeutung aus dem Referat 2. Referat 2: Beamten- und Besoldungsrecht sowie Tarifordnung der Angestellten und Arbeiter im öffentlichen Dienst (Allgemeines), Ernennung und Entlassung von Beamten sowie Einstellung von Angestellten, Dienstreise- und Umzugskostenrecht (Allgemeines), Staatshaushaltsachen, sachlicher und persönlicher Aufwand der Präsidialstelle, Mitbehandlung von Repräsentationsangelegenheiten, Dispositionsfonds, Beglaubigungen (Legalisierung von Urkunden), Sonderaufträge des Präsidenten, Stellvertretung für Referat 1. Ein leicht verändertes Bild bot der Geschäftsverteilungsplan vom 5. Mai 1950. Die Aufgaben der Präsidialstelle wurden nun auf drei Referate aufgeteilt. Referat 1 nannte sich "Präsident", das 2. "Rechtsreferat", das 3. "Personal- und Haushaltsreferat". Überlieferungsgeschichte: Singulär ist das Schriftgut der Präsidialstelle des Präsidenten des Landesbezirks Baden immer dann, wenn es im Rahmen des ausschließlichen Kompetenzbereichs der personell kleinen Präsidialstelle entstanden ist, also beispielsweise bei Repräsentationsangelegenheiten, Kontakten zur Presse, Bewilligung von Unterstützung, verschiedenen Ehrungen und zum Teil in Personalangelegenheiten. Typisch für einen Großteil der Akten sind die zahlreichen darin abgelegten Zeitungsausschnitte, die der Information des Präsidenten dienten. Dieser Bestand bildet eine einzigartige Quelle für die unmittelbare Nachkriegszeit. Er dokumentiert nicht nur wie in einem Brennglas den Aufbau der deutschen Verwaltung im nordbadischen Gebiet und die Anfänge der neuen staatlichen Gliederung im deutschen Südwesten, sondern spiegelt auch die Not und die vielfältigen Probleme, vor die sich Bevölkerung, Verwaltung und Politik angesichts der katastrophalen Folgen des Krieges und des Zusammenbruchs gestellt sahen, und die Art und Weise ihrer Bewältigung. Die Registratur des Präsidenten des Landesbezirks Baden legte das Schriftgut nach der Badischen Amtsregistraturordnung von H. Fackler (1905) ab. Die Hauptrubriken dieser Klassifizierung wurden bei der Neuordnung des Bestandes beibehalten. Weiterführende Literatur: Der Präsident des Landesbezirks Baden (1945-1952). Präsidialstelle. Inventar des Bestandes 481 im Generallandesarchiv Karlsruhe. Bearbeitet von Jürgen Treffeisen, Stuttgart 1997 (Werkhefte der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg. Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg. Serie E Generallandesarchiv Karlsruhe Heft 1). Konversion des Findmittels: Der Bestand 481 wurde in den Jahren 1991 bis 1993 durch Dr. Jürgen Treffeisen geordnet und verzeichnet. Er versah das Findbuch mit einer ausführlichen Darstellung der Behördengeschichte, die nach wie vor Gültigkeit besitzt und auf der die gekürzten Ausführungen im vorliegenden Findmittel beruhen, und einem genauen Bearbeiterbericht. Das Inventar erschien 1997 im Druck. Die Erschließungsdaten zum Bestand 481 wurden im Rahmen des Projektes "Konversion von Findmittel-Altdaten" des Generallandesarchivs Karlsruhe, das in den Jahren 2006-2008 durch Herrn Guido Fögler durchgeführt wurde, in die Software ScopeArchiv überführt, um daraus ein Online-Findmittel herstellen zu können. Die Betreuung des Projektes lag bei Alexander Hoffmann, der - abgesehen von sehr geringen Restarbeiten durch den Unterzeichneten - auch die redaktionelle Endbearbeitung des konvertierten Findmittels übernahm. Weil Korrekturen vorgenommen und Nachträge eingefügt werden mussten, ersetzt das konvertierte Findmittel inhaltlich das alte Findbuch von 1993 und das gedruckte Inventar von 1997. Karlsruhe, im Januar 2011 Dr. Martin Stingl

            Sammlung Karl Fritz (Bestand)
            Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, W 307 · Sammlung · 1870-1982
            Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik)

            Lebenslauf Karl Fritz: Karl Fritz, am 29. November 1914 in Pfullendorf als Sohn eines Gipsers und Nebenerwerbslandwirts geboren, wurde durch ein Stipendium der Besuch des Gymnasiums in Konstanz ermöglicht. Unmittelbar nach dem Abitur absolvierte er seinen Arbeitsdienst, an den sich der Heeresdienst beim Infanterieregiment 114 in Konstanz und beim Wehrbezirkskommando in Ehingen an der Donau anschloss. Vom 1. November 1938, dem Tag seines Eintritts in die NSDAP, bis 31.10.1941 war er Verwaltungsanwärter für den "gehobenen mittleren Verwaltungsdienst" (u.a. in Überlingen, Konstanz und Stockach) und wurde ab 1. November 1942 auf verschiedenen Dienstposten (u.a. in Karlsruhe und Sinsheim) als Regierungsinspektor eingesetzt. Vom Sommer 1943 bis zum Ende des Krieges war er zur Wehrmacht eingezogen und leistete in Südfrankreich seinen Dienst ab. Seit Oktober 1945 in Freiburg ansässig, nahm Karl Fritz seine Verwaltungstätigkeit beim Innenministerium wieder auf. 1952 wurde er in das Regierungspräsidium Südbaden, Abteilung Verkehr, überführt, wo er 1977 als Oberamtsrat pensionniert wurde. Karl Fritz verstarb am 29. November 1990 in Freiburg. Bestandsgeschichte: Nach der familiären Überlieferung begann Karl Fritz, möglicherweise angeregt durch das Beispiel eines Onkels, schon früh zeitgeschichtliches Material zu "sammeln". Erledigte Aushänge aus den Behörden, in denen er beschäftigt war, eingekommene Doppelstücke von Plakaten und Broschüren bildeten dabei umfangsmäßig den Schwerpunkt. Inhaltlich aufgewertet wird sie durch die Sammlung von Banknoten, v.a. von Notgeld, das aus dem gesamten Deutschen Reich zusammengetragen worden ist. Die so auf 40 m angewachsene Sammlung "Karl Fritz" kam im Jahre 1993 als Schenkung in das Staatsarchiv Freiburg. Eine erste Sichtung ergab, dass nicht sämtliche Unterlagen archivwürdig waren. Darüber hinaus enthielt die Sammlung Material, das nur schwer in das Dokumentationsprofil des Staatsarchivs eingefügt werden konnte. Umfangreiche Ordnungsarbeiten folgten. Zuerst wurde die Zeitungssammlung und die zeitgeschichtliche Literatur der Dienstbibliothek des Staatsarchivs und - bei militärgeschichtlichen Unterlagen - dem Bundesarchiv-Militärarchiv zugeführt; danach die Plakate separiert und der Bestand W 113 - Plakatsammlung Karl Fritz gebildet. Eine Anzahl von Plakaten ostpreußischer Herkunft wurden dabei an das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz abgegeben, einige Stücke Berliner Herkunft entsprechend an das Landesarchiv Berlin. Gleiches geschah mit dem Bildgut, aus dem der Bestand W 145/2 - Bildersammlung Karl Fritz entstand. Die beim Restbestand W 307 verbleibenden Unterlagen wurden im Oktober 1998 einer nochmaligen Sichtung unterzogen und nach der Ausscheidung der nicht archviwürdigen Unterlagen (Gesetz- und Amtsblätter, Zeitungsausschnitte, Dubletten von Druckgut und Geldscheinen sowie Zeitungsserien, die in der UB Freiburg vorhanden sind) grob sortiert. Dabei wurden rund 11 Regalmeter Sammlungsgut der Kassation zugeführt, die verbleibenden neun Meter aufgelistet, um einen ersten Überblick über das vorhandene Material zu erhalten und den Zugriff provisorisch zu ermöglichen. Die Sammlung besteht aus verschiedenen zeitgenössischen Materialien zur deutschen Geschichte seit der Reichsgründung 1871 mit einem deutlichen Schwerpunkt auf der Zeit des Nationalsozialismus sowie auf der Nachkriegszeit. Im Rahmen einer ABM-Maßnahme wurde in den Jahren 2004-2005 diese provisorische Erschließung des Bestandes W 307 - Sammlung Karl Fritz durch eine tiefergehende Erschließung ersetzt. Dahinter stand die Absicht, generell die Zugänglichkeit zu dieser Sammlung zu verbessern. Darüber hinaus sollte damit auch Vorarbeiten geleistet werden, um die digitale Präsentation der Geldscheine im Internet zu ermöglichen. Der Archivangestellte Martin Schittny übernahm die Aufgabe der Erschließung und der Digitalisierung des Bestandes. Als erstes Ergebnis kann nun das Archivfundbuch zum Bestand W 307 - Sammlung Karl Fritz vorgelegt werden. Ihr wird als Online-Anwendung die ca. 5.500 Digitalisate umfassende Bilddatenbank Karl Fritz folgen. Der Bestand umfasst nunmehr 1531 Nummern (Die Nummern 265, 512, 609 und 706 sind nicht belegt) in 6,5 lfd.m. Freiburg, im Januar 2006 Kurt Hochstuhl

            Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, A 47/1 · Bestand · 1940-1945
            Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik)

            Behördengeschichte: Durch Verordnung der Reichsregierung vom 21. März 1933 wurde für jeden Oberlandesgerichtsbezirk ein Sondergericht gebildet. Das für den Oberlandesgerichtsbezirk Karlsruhe zuständige Sondergericht wurde beim Landgericht Mannheim installiert. Diesen Sondergerichten wurde die strafrechtliche Zuständigkeit für Vergehen nach der "Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat" übertragen, die in Reaktion auf den Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933 erlassen worden war und die den juristischen Hintergrund der Verhaftungswelle insbesondere gegen Kommunistien bildete. Daneben waren die Sondergerichte für die Vergehen nach der sog. "Heimtückeverordnung" zuständig, die im Dezember 1934 unter Verschärfung der Strafandrohung in Gesetzesform umgegossen wurde. Ursprünglich auf rein "politische" Delikte beschränkt, erfuhr die Sondergerichtsbarkeit 1938 eine Ausweitung auch auf Bereiche der "normalen" Kriminalität. Mit einer zu Kriegsbeginn 1939 erlassenen Verordnung konnte jedes Vergehen vor ein Sondergericht gebracht werden, wenn "durch die Tat die öffentliche Ordnung und Sicherheit besonders schwer gefährdet wurde". Neue Strafvorschriften folgten ebenfalls mit Kriegsbeginn. Die wichtigsten sollen hier kurz Erwähung finden: 1. Die "Kriegssonderstrafrechtsverordnung" vom 17. August 1938 betraf die Delikte "Wehrkraftzersetzung", "Wehrdienstentziehung" und "Selbstverstümmelung", die - je nach Schwere des Vergehens - unter Todesstrafe gestellt wurden. 2. Die "Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen" vom 1. September 1939 ahndete das Hören ausländischer Sender mit Zuchthaus, in schweren Fällen auch mit der Todesstrafe. 3. Die "Kriegswirtschaftsverordnung" vom 4. September 1939 bestrafte Schwarzschlachtungen, Lebensmittelkartenbetrügereien und ähnliche Delikte. 4. Die "Verordnung gegen Volksschädlinge" vom 5. September verschärfte die Strafbestimmungen für Eigentumsdelikte, wenn die Tat "unter Ausnutzung des Kriegszustandes" begangen wurde oder das "gesunde Volksempfinden" dies "erforderte". 5. Mit der "Verordnung zum Schutz gegen jugendliche Schwerverbrecher" vom 4. Oktober 1939 konnte auch gegen erst 16-jährige Straftäter die Todesstrafe ausgesprochen werden. 6. Die am 5. Dezember 1939 erlassene "Verordnung gegen Gewaltverbrecher" ermöglichte die Verhängung von Todesstrafen für jegliche Art von Kapitalverbrechen. All diese Verordnungen ließen den Arbeitsanfall in den Sondergerichten gewaltig ansteigen.Weitere Sondergerichte wurden daher eingerichtet, u.a. ab dem 1. November 1940 das Sondergericht Freiburg im Breisgau, das für die Landgerichtsbezirke Freiburg, Konstanz, Offenburg und Waldshut zuständig war. Die eigens eingerichtete Staatsanwaltschaft beim Sondergericht Freiburg strengte in den viereinhalb Jahren bis April 1945 mehr als 1.000 Verfahren an. Von diesen haben sich die Unterlagen von 727 Fällen erhalten. Die meisten Verfahren, rund 30 %, wurden auf Grund des "Heimtückegesetzes" eröffnet, gefolgt von "Kriegswirtschaftsverbrechen" mit 23 %. Die Verfahren wegen der "Volksschädlingsverordnung" umfassten 12 %, die sog. "Rundfunkverbrechen" 14 % aller Fälle. Literatur: Hans Wüllenweber: Sondergerichte im Dritten Reich. Vergessene Verbrechen der Justiz. Frankfurt a.M. 1990. Michael P. Hensle: Die Todesurteile des Sondergerichts Freiburg 1940-1945. München 1996. Michael P. Hensle: Rundfunkverbrechen. Das Hören von ’Feindsendern’ im Nationalsozialismus. Berlin 2003. Bestandsgeschichte: Die Ablieferung des vorliegenden Bestandes erfolgte im Jahre 1975 (Zugang 1975/10-II) durch die Staatsanwaltschaft Freiburg. Anfang der 90er Jahre wurden die Unterlagen mit Hilfe des Archivierungsprogramms MIDOSA durch ABM-Kräfte inhaltlich und mit einem Orts- und Personenindex erschlossen, und 1996 als Findbuch des Staatsarchivs Freiburg den Nutzern zur Verfügung gestellt. Die MIDOSA-Daten des Bestandes wurden im Jahre 2005 in das MIDOSA95-Format konvertiert; der Bestand selbst durch den Unterzeichneten in den Jahren 2006 und 2007 überarbeitet und mit einem Sachindex auf der Grundlage der oben zitierten Verordnungen versehen. Danach erfolgte die Überführung der Daten auf das Archivverwaltungsprogramm SCOPE-Archiv des Landesarchivs Baden-Württemberg. Die Ordnung des Bestandes erfolgte nach dem Tatort, nach dem Namensalphabet und nach der Laufzeit der Ermittlung. Der Bestand umfasst nunmehr 2.427 Bestellnummern in 20,4 lfd. m. Folgende Bestellnummern sind nicht belegt: 17, 1000, 1195, 1773-1778. Die Indices verweisen auf die Ordnungsnummer. Freiburg, im August 2007 Kurt Hochstuhl

            Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, PL 5 · Bestand · 1828-1980 (Vorakten ab 1819)
            Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik)

            Zum Bestand: Die Geschichte der Firma Franck reicht von der Gründung der Zichorienfabrik in Vaihingen 1828 bis zum Übergang in die Nestlé Deutschland AG, Frankfurt 1987. Auf eine Beschreibung der Firmengeschichte wurde zugunsten einer im Nachfolgenden angeschlossenen Chronik in tabellarischer Form verzichtet. Die im vorliegenden Findbuch erfassten Akten stammen aus einer Aktenablieferung von 1978. Sie erfolgte anlässlich der Firmation mit der Nestlé Gruppe Deutschland GmbH, Frankfurt (seit 1987 Nestlé Gruppe Deutschland AG) und der Verlegung der Geschäftsleitung der Unifranck Lebensmittelwerke GmbH nach München. 1981 kam es zu einer zweiten Aktenablieferung. Aus dem gleichfalls 1978 abgegebenen und bislang unverzeichneten Bibliotheksschriftgut im Staatsarchiv Ludwigsburg wurden zur Vervollständigung der ungedruckten Firmenchroniken des Bestands PL 5 die gedruckten Firmenchroniken übernommen. Die Gliederung der Akten erfolgte in Anlehnung an den Organisationsplan der Heinrich Franck Söhne Zentralverwaltung von 1919 (PL 5 Bü. 145) sowie die vorgefundenen Altsignaturen. Die anhand des Organisationsplans und der Altsignaturen abzuleitende Registraturordnung, die angelegt war nach Art der hergestellten Produkte, zentraler Anbindung an Ludwigsburg oder Berlin sowie nach dem Ort der Niederlassung, wurde aufgrund der Lückenhaftigkeit der Archivalien (z. T. fehlten Registratursignaturen ganz) sowie wegen des leichteren Zugriffs reduziert auf die Ordnungsmerkmale Sitz und Abteilungszuständigkeit gemäß dem Organisationsplan von 1919. Die hergestellten Produkte als Unterscheidungsmerkmale blieben unberücksichtigt. Zur Geschichte des Firmenarchivs lässt sich nur wenig sagen. Den Zentralen Ludwigsburg und Berlin kam die Hauptbedeutung zu. 1935 wurden die Warenzeichen "aus Sicherheitsgründen" aus den Registraturen in Ludwigsburg und Linz nach Berlin überführt (StAL PL 5 Bü. 145). 1943 bis 1947 erfolgte dann eine großräumige Akten- und Werbemittelüberführung nach Ludwigsburg (StAL PL 5 Bü. 1). Inwieweit und nach welchen Kriterien bis zu den Aktenablieferungen 1978/1981 in das Staatsarchiv Ludwigsburg Kassationen vorgenommen wurden, muss offen bleiben. Dass sie stattgefunden haben, lässt sich anhand der lückenhaften Registratursignaturen schließen. Die Ordnung und Verzeichnung erfolgte durch Frau Dr. Ruth Kappel im Rahmen der praktischen Ausbildung zur Wirtschaftsarchivarin vom Oktober bis Dezember 1991. Die Indizierung und Fertigstellung des Findmittels übernahm Dr. Günter Cordes 1992. Verpackt wurde der Bestand von Bruno Wagner. Die Datenerfassung erfolgte durch Hildegard Aufderklamm. Ludwigsburg, Januar 1992 Ruth Kappel Firmenchronik: 1827 Erste Versuche der Zichorienkaffeeherstellung durch Johann Franck, Inhaber eines Konditorei- und Spezereigeschäfts in Vaihingen/Enz 1828 Errichtung der Zichorienfabrik in Vaihingen/Enz durch Johann Heinrich Franck Errichtung von Filialbetrieben zur Herstellung von Zwischenfabrikaten: - 1832 Darre in Steinbach (heute Wernau, Kreis Esslingen) - 1844 Darre in Großgartach (heute Leingarten, Kreis Heilbronn) - 1851 Darre mit Rösterei und Mühle im Rieter Tal bei Enzweihingen (heute Vaihingen, Kreis Ludwigsburg) - 1855 Darre in Meimsheim (heute Brackenheim, Kreis Heilbronn) Spätere Gründungen mit Güterbahnanschluss: - 1855 Darre in Bretten (Baden) - 1880 Darre in Eppingen (Baden) - 1880 Darre in Marbach/Neckar 1867 Tod des Firmengründers Johann Heinrich Franck 1868 Standortverlagerung von Vaihingen nach Ludwigsburg (direkter Bahnanschluß) 1871 Firmation zur Heinrich Franck Söhne OHG, Ludwigsburg Gründung von Zweigniederlassungen: - 1879 Linz/Donau - 1883 Komotau (heute CR) - 1883 Mailand - 1883 Basel - 1887 Bukarest H. F. S. OHG, seit 1924 AG - 1888 Kaschau (heute CR) - 1892 Agram (heute Zagreb) - 1895 Flushing (bei New York) - 1896 Pardubitz (heute CR) - 1909 Nagykanizsa (Ungarn) - 1910 Skawina bei Krakau (heute Polen) - 1911 Mosonszentjanos (Ungarn) Erwerb der Fabriken und Marktanteile konkurrierender deutscher Kaffeemittelhersteller bis 1928: - 1883 Daniel Voelcker in Lahr/Baden (gegr. 1806) - 1897 Gebrüder Wickert in Durlach - 1899 Ch. Kuntze und Söhne GmbH in Halle a.d. Saale - 1899 Krause und Co. in Nordhausen/Harz - 1900 C. Trampler in Lahr/Baden (gegr. 1793) - 1908 Emil Seelig AG in Heilbronn - 1910 Bethge und Jordan in Magdeburg - 1911 F.F. Resag AG in Köpenick - 1911/12 Spartana-Nährsalz GmbH in Dresden - 1914 G.G. Weiss in Stettin (gegr. 1866) - 1916 Pfeiffer und Diller in Horchheim - 1916 August Schmidt in Hamburg - 1917 Hillmann und Kischner in Breslau - 1917 Richard Porath GmbH in Pyritz - 1920 A.F.W. Röpe (Nachf.) in Hamburg - 1926 J.G. Hauswaldt in Magdeburg - 1928 Georg Josef Scheuer in Fürth (gegr. 1812) 1911 Beteiligung der Heinrich Franck Söhne OHG und der Kathreiner-Malzkaffee-Fabriken, München an der Resag AG Berlin-Köpenick 1913 Gründung der Kornfranck GmbH in Neuss Anschluß von Heinrich Franck Söhne an die Internationale Nahrungs- und Genußmittel AG (INGA) in Schaffhausen 1914 Einrichtung der Verkaufsleitung Nord in Berlin Verlegung des Sitzes der neugegründeten Heinrich Franck Söhne GmbH von Halle nach Berlin Umwandlung der Heinrich Franck Söhne OHG Ludwigsburg in eine GmbH 1918 Ende des 1. Weltkriegs In den Nachfolgestaaten der Donaumonarchie bilden sich eigenständige Franck-Betriebe in Form nationaler Aktiengesellschaften. Gründung der Mitteleuropäischen Landwirtschafts- und Betriebsgesellschaft in Berlin, seit 1928 Großwerther, zur verbesserten Rohstoffversorgung 1920 Gründung der FUNDUS Handelsgesellschaft mbH in Linz unter maßgeblicher Beteiligung von Heinrich Franck und Söhne. FUNDUS nimmt Beraterfunktion gegenüber den Franck-Betrieben der Donaumonarchie ein. 1922 Beitritt der Heinrich Franck Söhne Firmen in Deutschland zur Allgemeinen Nahrungsmittel GmbH (ANGES) in Berlin (nach 1930 Umbenennung in ZIMA Verwaltungs-GmbH, Berlin). Aufgabe der ANGES: Koordination von Beschaffung, Technik, Absatz und Finanzen 1928 Hundertjahrfeier in Ludwigsburg und Halle 1933 Nach der Machtergreifung werden die internationalen Verflechtungen der Wirtschaft zunehmend eingeschränkt. 1939 Ausbruch des 2. Weltkriegs Zunehmender Rohstoffmangel führt zur Annäherung zwischen Heinrich Franck und Söhne sowie der Konkurrenzfirma Kathreiner. 1943 Beginnende Auslagerung der Berliner Verwaltung nach Ludwigsburg 1944 Fusion von Franck und Kathreiner zur Franck und Kathreiner GmbH, Wien 1945 Nach Kriegsende begann der Wiederaufbau in den Westzonen in: - Karlsruhe (gegr. von Kathreiner) - Ludwigsburg (gegr. von Franck) - Neuss (gegr. von Franck) - Regensburg (gegr. von Kathreiner) - Uerdingen (gegr. von Kathreiner) Sitz der Geschäftsleitung wird Ludwigsburg. Die österreichischen Werke Linz und Wien werden verselbständigt. 1964 Durch Eintritt in das Feinkostgeschäft ("Thomy’s") Änderung des Firmennamens in Unifranck Lebensmittelwerke GmbH 1965 Franck ist mit über 70 % an der INGA beteiligt. 1970 Umwandlung der INGA in die Interfranck Holding AG, Zürich 1971 Fusion der Interfranck-Holding AG mit der Ursina AG zur Ursina-Franck AG, Bern 1973 Übernahme des Gesellschaftsvermögens der Ursina-Franck AG durch Nestlé Alimentana AG, Vevey (Schweiz) 1976 Bildung der Allgäuer Alpenmilch-Unifranck-Vertriebsgesellschaft mbH (Allfa), München 1978 Übernahme der Mehrheit des Unifranck-Stammkapitals durch die Allgäuer Alpenmilch AG, München 1978 Verlegung der Unifranck-Hauptverwaltung nach München und Zusammenschluss mit der Allgäuer Alpenmilch AG. In Ludwigsburg verblieb bis heute das einzige Werk, das noch an die traditionsreiche Kaffeemittelproduktion der Firmengründung anknüpfen kann. 1987 Fusion der Nestlé Maggi GmbH und der Allgäuer Alpenmilch AG zur Nestlé Deutschland AG. Die Unifranck Lebensmittelwerke GmbH wurden zum Minderaktionär der Nestle Deutschland AG, Frankfurt. Der Konzernverbund umfasst 23 Fabriken in Deutschland. Organisation der Heinrich Franck Söhne Zentralen ab 1919: 010 Geschäftsführung - Landesausschüsse und Beiräte 014 Leitende Person 020 Zentralabteilung für Organisation 024 Organisation, Zentralbüro 030 Zentralabteilung für allgemeine Verwaltung: 031 Geschäftsbuchführung 032 Geld- und Finanzbuchwesen 034 Lieferbuchhaltung 036 Rechtsabteilung 037 Steuerabteilung 040 Zentralabteilung für kaufmännische Fabrikleitung: 041 Guteinkauf 045 Dauerzeugeinkauf 047 Lagerzeugeinkauf 049 Güterdirektion 050 Zentralabteilung für technische Fabrikleitung: 051 Verarbeitung von Gut und Erzeugung 054 Druckereibüro 055 Technisches Zentralbüro 060 Zentralabteilung für Verkauf: 061 Verkaufszentralbüro 070 Zentralabteilung für soziale Verwaltung: 071 Angestelltenwesen 075 Angestellten-Sozialfürsorge und Geldwesen 076 Allgemeines Arbeiterwesen 080 Zentralabteilung für Kontrollwesen: 081 Betriebsbuchführung 082 Kostenberechnung 088 Sorten-Statistik 089 Frachten und Tarifbüro Posteinlauf der Zentrale Zweighäuser Literatur: 100 Jahre Franck 1828-1928, Ludwigsburg/Berlin, 1928. Wolfgang Schneider: Das Unifranck-Werbemittelarchiv in Ludwigsburg, in: Ludwigsburger Geschichtsblätter, 31/1979, S. 79-83. Die Hauptstadt der Cichoria, Ludwigsburg und die Kaffeemittel-Firma Franck, Katalog zur Ausstellung des Städtischen Museums Ludwigsburg, 1. Dez. 1989 bis 1. Dez. 1990, Ludwigsburg 1979.