Bestand 1037 - Projekt Zeitgeschichte

Bereich "Identifikation"

Signatur

1037

Titel

Projekt Zeitgeschichte

Datum/Laufzeit

Erschließungsstufe

Bestand

Umfang und Medium

Bereich "Kontext"

Bestandsgeschichte

Abgebende Stelle

Bereich "Inhalt und innere Ordnung"

Eingrenzung und Inhalt

Kurzbeschreibung: Im Oktober 1979 beschloss der Gemeinderat, im Rahmen eines Werkvertrags eine stadtgeschichtliche Sammlung mit besonderem Schwerpunkt 20. Jahrhundert einzurichten. Aufgabe dieser Institution sollte nicht nur eine Materialsammlung, sondern in erster Linie die Aufbereitung und Präsentation zeitgeschichtlicher Themen in Ausstellungen sein. Im April 1980 wurde der Journalist und Historiker Dr. Karlheinz Fuchs mit dieser Aufgabe betraut. Ein öffentlicher Aufruf des damaligen Oberbürgermeisters Manfred Rommel mit der Bitte um Überlassung von Dokumenten und Gegenständen aus der NS-Zeit im Frühjahr 1982 erfuhr in der Bevölkerung einen großen Anklang, so dass den Mitarbeitern zahlreiche Objekte für ihre Ausstellungen übergeben werden konnten. Darüber hinaus stellten sich Zeitzeugen für Interviews zur Verfügung. Zwischen August 1982 und Dezember 1984 konnten so fünf Ausstellungen zum Thema "Stuttgart im Dritten Reich" gezeigt werden. Als das Projekt 1984 aufgelöst wurde, stand noch eine Ausstellung aus ("Stuttgart im Krieg - die Jahre von 1939 bis 1945"). Diese wurde unter Federführung der Historikerin Dr. Marlene Hiller von der Bibliothek für Zeitgeschichte anlässlich der 50. Wiederkehr des Kriegsausbruchs im Jahre 1989 nachgeholt. Umfang: 1100 Einheiten / 6,1 lfm Inhalt: Schriftgut: Unterlagen über die Einrichtung des Projekts Zeitgeschichte und seine Mitarbeiter; Planung und Durchführung der Ausstellungen; Sammlung von Ausstellungsobjekten; Leihgaben, Schenkungen und Ankäufe für die Ausstellungen; Interviews mit Zeitzeugen Fotos: Fotos aus den Ausstellungen; Fotos, Kontaktabzüge, Negative, Dias und Fotoalben aus der NS-Zeit Tonkassetten und Tonbänder: Interviews mit Zeitzeugen, Originalaufnahmen aus der NS-Zeit, Radiosendungen, Begleitmusik in den Ausstellungen Videos und Filme: Interviews mit Zeitzeugen, Dokumentarfilme, Spiel- und Fernsehfilme, Aufnahmen zum Projekt Zeitgeschichte Bücher: Bücher aus der NS-Zeit sowie Bücher über die NS-Zeit Plakate und Pläne aus der NS-Zeit Laufzeit: (1891-) 1979-1990 Benutzungshinweise: Einige Einheiten unterliegen noch der 30jährigen Sperrfrist; für drei personenbezogene Einheiten gelten besondere Sperrfristen; bei vielen Fotoeinheiten sind Urheberrechte zu beachten; einzelne Einheiten sind aus konservatorischen Gründen gesperrt. Vorwort: Geschichte des Projekts Im Oktober 1979 beschloss der Gemeinderat den Aufbau einer stadtgeschichtlichen Sammlung, deren besonderer Schwerpunkt auf dem 20. Jahrhundert liegen sollte. Aufgabe dieser Institution sollte nicht nur eine Materialsammlung, sondern in erster Linie die Aufbereitung und Präsentation zeitgeschichtlicher Themen in Form von Ausstellungen sein. Im April 1980 wurde mit dem Historiker und Journalisten Dr. Karlheinz Fuchs ein Werkvertrag abgeschlossen, wonach dieser mit der Erarbeitung einer Konzeption für die stadtgeschichtliche Sammlung mit besonderem Schwerpunkt 20. Jahrhundert ("Zeitgeschichtliche Sammlung") sowie mit der Vorbereitung und Durchführung von Ausstellungen zu zeitgeschichtlichen Themen im Einvernehmen und in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Stuttgart beauftragt wurde. Daneben arbeiteten seit Frühjahr bzw. Herbst 1980 die beiden Historiker Bernd Burkhardt und Walter Nachtmann ebenfalls an dem Projekt mit. Für die Ausstellungsgestaltung und -realisierung wurde der Grafiker Michael Molnar in freier Mitarbeit verpflichtet. Im April 1982 erfolgte die Einrichtung eines Sekretariats. Im August desselben Jahres wurden zusätzlich zwei auf Stundenbasis beschäftigte freie Mitarbeiter eingestellt. Seit Ende 1982 war eine pädagogisch-didaktische Mitarbeiterin im Projekt tätig, deren Stelle im ersten Jahr von der Robert-Bosch-Stiftung und anschließend vom Kulturamt finanziert wurde. Im Frühjahr 1982 erschien in der Presse ein Aufruf des damaligen Oberbürgermeisters Manfred Rommel mit der Bitte, das Projekt Zeitgeschichte durch die Überlassung von Dokumenten und Gegenständen aus der NS-Zeit zu unterstützen. Dieser Aufruf erhielt in der Bevölkerung eine große Resonanz, so dass den Mitarbeitern zahlreiche Objekte für ihre Ausstellungen übergeben wurden. Darüber hinaus stellten sich Zeitzeugen für Interviews zur Verfügung. Ausstellungen Veranstaltungsort aller Ausstellungen war der Tagblatt-Turm in der Eberhardstraße (Kulturzentrum "Kultur unterm Turm"). Dort wurde am 13. August 1982 die erste Ausstellung "Prolog. Politische Plakate der späten Weimarer Republik" eröffnet. Die Begleitausstellung "Völkische Radikale in Stuttgart. Zur Vorgeschichte und Frühphase der NSDAP 1890-1925" wurde vom 12.November 1982 an gezeigt. Beide Ausstellungen liefen bis zum 12.Januar 1983. Die zweite große Ausstellung "Die Machtergreifung. Von der republikanischen zur braunen Stadt" wurde am 28.Januar 1983 eröffnet. Die Begleitausstellung "Friedrich Wolf. Die Jahre in Stuttgart 1927-1933. Ein Beispiel" wurde vom 9.Juli bis zum 13.November 1983 gezeigt. Vom 23.März bis zum 22.Dezember 1984 lief die Ausstellung "Anpassung - Widerstand - Verfolgung. Die Jahre von 1933 bis 1939". Diese Ausstellung umfasste die ursprünglich als einzelne Komplexe vorgesehenen Themen "Alltag", "Widerstand" und "Verfolgung der Stuttgarter Juden" jeweils zwischen 1933 und 1939, wobei Ausblicke in die Kriegszeit die Konsequenzen der nationalsozialistischen Diktatur auch für Stuttgart aufzeigten. Zu allen Ausstellungen erschienen umfangreiche Kataloge (s. Literaturhinweise). Auflösung des Projekts, Ausstellung "Stuttgart im Zweiten Weltkrieg" Wegen der Menge des Materials, aus finanziellen Gründen und auch weil mit dem Projekt Neuland betreten wurde, waren die gesetzten Termine für die einzelnen Ausstellungen nicht einzuhalten. Als die befristeten Arbeitsverträge der Projektmitarbeiter wie geplant Ende März 1984 ausliefen und das Projekt aufgelöst wurde, stand noch eine Ausstellung aus ("Stuttgart im Krieg - die Jahre von 1939 bis 1945"). Diese wurde zur 50. Wiederkehr des Kriegsausbruchs im Jahre 1989 (1.9. - 22.7.) nachgeholt. Das Fachpersonal dafür wurde von der Bibliothek für Zeitgeschichte gestellt, Geld und Räumlichkeiten stellte die Stadt Stuttgart zur Verfügung. Mit dem Ausstellungsprojekt beauftragt wurde die Historikerin Dr. Marlene Hiller von der Bibliothek für Zeitgeschichte. Weitere Mitarbeiter waren Chris Glass, Dr. Benigna Schönhagen und Stefan Kley. Auch hier erschien ein Begleitbuch zur Ausstellung. Inhalt des Bestandes: Der Bestand beinhaltet zum einen Unterlagen und Akten, die von den Mitarbeitern des Projekts Zeitgeschichte im Rahmen ihrer Arbeit produziert wurden. Dazu zählt die Korrespondenz mit Leihgebern und Interviewpartnern, aber auch Schriftwechsel mit der Verwaltung über die Überlassung von Büroräumen, das Sammeln von Informationsmaterial und ähnliches. Den weitaus größten Teil des Bestands machen jedoch die gesammelten Gegenstände, Fotos, Ton- und Filmkassetten sowie Bücher aus, die für die einzelnen Ausstellungen durch Schenkung, Ausleihe bzw. Ankauf erworben wurden. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die zahlreich geführten Interviews mit Zeitzeugen, die zum Teil in Form von Videokassetten vorliegen, zum größten Teil aber in Form von Tonkassetten, die größtenteils nachträglich digitalisiert wurden und nun in Form von mp3- bzw. wav-Dateien benutzbar sind. Dies gilt jedoch nur für Tonkassetten mit Zeitzeugen-Interviews. Tonkassetten mit anderen Inhalten (z.B. Musik, Industriegeräusche, Auszüge aus Reden) bzw. Tonkassetten, auf denen Sendungen des (heutigen) SWR aufgezeichnet sind, wurden nicht digitalisiert, da sie auch andernorts (zum Beispiel im Rundfunkarchiv) verfügbar sind. Für einen Teil der geführten Interviews wurden durch die Projektmitarbeiter (teilweise jedoch unvollständige) Transkriptionen angefertigt. Der ursprüngliche Plan, einen Extraband mit den geführten Interviews herauszugeben, konnte nicht mehr verwirklicht werden. . Weitere Hinweise zum Bestand und zu seiner Benutzung: Der Bestand umfasst insgesamt 1100 Einheiten. Die schriftlichen Unterlagen haben einen Umfang von 6,1 laufenden Metern. Dazu kommen sieben Fotoalben, 297 Fotomappen, ein gerahmtes Foto, 665 Dias, 107 Einheiten mit Negativen, vier Filme, 58 Postkarten, 20 Ton- bzw. Magnetbänder, 56 Videokassetten, 331 Tonkassetten und 59 Bücher. Die eigentliche Laufzeit erstreckt sich von 1979 bis 1990, wobei der Bestand Vorakten bzw. Dokumente, Bücher, Fotos usw. enthält, die in der Zeit vor 1945 entstanden sind und bis in Jahr 1891 zurückreichen. Die Unterlagen wurden im Mai 1987 vom Kulturamt an das Stadtarchiv übergeben. Da eine Ordnung bzw. Klassifizierung fehlte, musste diese anhand des vorhandenen Materials selbst vorgenommen werden. Ein Teil der Unterlagen ist aufgrund der allgemeinen 30jährigen Sperrfrist für Sachakten noch gesperrt. Bei den zahlreich vorhandenen Fotos, die im Fotoarchiv gelagert werden, müssen Urheberrechte beachtet werden. Bestellen Sie die gewünschten Einheiten bitte nach folgendem Muster: Projekt Zeitgeschichte - 1037 - Nummer der Einheit Fotos sind über die Signaturen FM 132/1-297 bzw. FR 132/1 (gerahmtes Foto) zu bestellen, Dias über die Signaturen FD 132/1-9, Fotoalben über die Signaturen FA 132/1-7, Filme über die Signaturen FF 132/1-4, Negative über die Signaturen FN 132/1-107, Postkarten über die Signaturen FP 132/1-14, Digitalisate über die Signaturen 1037_E_41-372, Bücher über die Signaturen KE 12/1-59. Die Ton- und Videokassetten sowie die Tonbänder können aus konservatorischen Gründen nicht bestellt werden. Wenn Sie sich auf Unterlagen aus dem Bestand beziehen, fügen Sie bitte einen Quellennachweis nach folgendem Muster an: Quelle: Stadtarchiv Stuttgart - 1037 - Nummer der Einheit Weitere Akten bzw. Plakate zum Projekt Zeitgeschichte befinden sich im Bestand 17/2, Hauptaktei (Nr. 594-596), im Bestand 132/1, Kulturamt (Nr. 274, 302-305), im Bestand 2134, Nachlass Wilhelm Kohlhaas (Nr. 11), im Bestand 2154 Nachlass Karl-Heinz Gerhard (Nr. 5) sowie im Bestand 9401, Plakatsammlung (M 96 und M 828). Stuttgart, im Mai 2007 Elke Machon Literaturhinweise: "Ausstellungsreihe Stuttgart im Dritten Reich - Prolog - Politische Plakate der späten Weimarer Republik", hg. vom Projekt Zeitgeschichte im Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart, 1982 "Ausstellungsreihe Stuttgart im Dritten Reich - Völkische Radikale in Stuttgart, zur Vorgeschichte und Frühphase der NSDAP 1890-1925", Begleitausstellung zum Prolog - Politische Plakate der späten Weimarer Republik, hg. vom Projekt Zeitgeschichte im Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart, 1982 "Ausstellungsreihe Stuttgart im Dritten Reich - Die Machtergreifung, von der republikanischen zur braunen Stadt", hg. vom Projekt Zeitgeschichte im Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart, 1983 "Ausstellungsreihe Stuttgart im Dritten Reich - Friedrich Wolf, Die Jahre in Stuttgart 1927-1933, ein Beispiel", hg. vom Projekt Zeitgeschichte im Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart, 1983 "Ausstellungsreihe Stuttgart im Dritten Reich - Anpassung, Widerstand, Verfolgung, Die Jahre von 1933 bis 1939", hg. vom Projekt Zeitgeschichte im Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart, 1984 "Stuttgart im Dritten Reich", zur Rezeption und Resonanz des Ausstellungszyklus, ein Bericht von Claudia Pachnicke, hg. vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart, 1986 "Stuttgart im Zweiten Weltkrieg", Katalog, hg. von Marlene P. Hiller, Gerlingen 1989

Bewertung, Vernichtung und Terminierung

Zuwächse

Ordnung und Klassifikation

Stadtarchiv Stuttgart >> 02 Nichtamtliche Unterlagen >> 02.04. Sonstiges

Bedingungen des Zugriffs- und Benutzungsbereichs

Benutzungsbedingungen

Reproduktionsbedingungen

In der Verzeichnungseinheit enthaltene Sprache

  • Deutsch

Schrift in den Unterlagen

Anmerkungen zu Sprache und Schrift

deutsch

Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

Findmittel

Bereich Sachverwandte Unterlagen

Existenz und Aufbewahrungsort von Originalen

Existenz und Aufbewahrungsort von Kopien

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Beschreibungen

Bereich "Anmerkungen"

Alternative Identifikatoren/Signaturen

Zugriffspunkte

Zugriffspunkte (Thema)

Zugriffspunkte (Ort)

Zugriffspunkte (Name)

Zugriffspunkte (Genre)

Bereich "Beschreibungskontrolle"

Identifikator "Beschreibung"

Archivcode

Benutzte Regeln und/oder Konventionen

Status

Erschließungstiefe

Daten der Bestandsbildung, Überprüfung, Löschung/Kassierung

Sprache(n)

  • Deutsch

Schrift(en)

Quellen

Bereich Zugang