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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 157/1 · Bestand · (1442-) 1818-1924 (-1931)
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)
  1. Behördengeschichte: Die Adelsmatrikelkommission wurde im Jahre 1818 durch König Wilhelm I. innerhalb des Ministeriums des Innern eingerichtet, um die Einhaltung der Rechte und Pflichten des württembergischen Erbadels zu gewährleisten (1). Aufgabe der Kommission war die Anlegung und Fortführung der Personal- und Realmatrikel sowie der Wählerverzeichnisse für die Erste - und bis 1906 auch Zweite Kammer - des württembergischen Landtags (2). Die Familien hatten zum einen ihren Adelsstand und -rang zu beweisen, was in der Regel durch eine beglaubigte Abschrift des Adelsdiploms erfolgte, zum anderen mussten Änderungen der Familien- oder Besitzverhältnisse gemeldet werden. Im Gegenzug blieb ein Teil der früheren Adelsrechte erhalten. Adelige Besitzungen erhielten je nach Größe die Rechte einer Standesherrschaft oder eines Ritterguts. Dazu verblieben ihnen u. a. auch noch verschiedene grundherrliche Rechte. Nach einer umfangreichen Erneuerung der Adelsmatrikel in den Jahren 1844 und 1845 kam es im Dezember 1849 zur Auflösung der Kommission und zur Abgabe ihrer Akten an das Archiv des Innern. Im Juni 1857 wurde sie unter der Leitung von Regierungsrat Golther jedoch wieder eingesetzt (3).Mit dem Ende der grundherrschaftlichen Verfassung in Württemberg im Zusammenhang mit der Revolution von 1848/49 kam es unter den adeligen Rittergutsbesitzern, die nach der Ablösung der bäuerlichen Abgaben teilweise in Geldnöte gerieten, zu umfangreichen Grundstücksverkäufen, zum einen an befreite Bauern, die in der Landwirtschaft verblieben, zum anderen an den württembergischen Staat, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Bau befestigter Straßen und vor allem der Eisenbahn vorantrieb. Im Gegenzug war es nun aber auch bürgerlichen Personen erlaubt, Rittergüter zu erwerben, die eine Zeitlang durchaus als Prestigeobjekte gesehen werden konnten. Insgesamt überwog aber die Tendenz zur Auflösung (Exmatrikulierung) von Rittergütern.Nach dem Ende der Monarchie wurden die Sonderrechte adeliger Standesherrschaften und Rittergüter endgültig beseitigt. Im Zuge dieser Entwicklung kam es 1924 zur Auflösung der Adelsmatrikelkommission. 2. Bestandsgeschichte: Die Unterlagen der Adelsmatrikelkommission gelangten in zwei Ablieferungen des Ministeriums des Innern in den Jahren 1904 und 1924 (4) an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Die erste Ablieferung wurde im Jahr 1913 in einem archivischen Verzeichnis grob erschlossen, wobei einige Unterlagen der Ritterkantone aus der Zeit vor 1806 entnommen wurden (5). Die ursprünglich 481 Aktenbünde und 170 Bände (Grundbücher) erhielten die Bestandssignatur E 157, später aufgeteilt in E 157/1 (Akten) und E 157/2 (Grundbücher). Die Ablieferung der Kommission von 1904, die insbesondere familienübergreifende Unterlagen und Verzeichnisse beinhaltete, erhielt zwischenzeitlich die Signatur E 157/3, ließ sich aber nicht klar vom übrigen Bestand trennen, so dass E 157/1 und E 157/3 schließlich wieder vereinigt wurden. Das maschinenschriftliche Archivverzeichnis von 1924, das bis zur Bearbeitung des vorliegenden Repertoriums auch im Hauptstaatsarchiv noch als Findmittel im Einsatz war, zeigt die systematische Struktur auf, nach welcher der Bestand im Ministerium des Innern gelagert worden war. Demnach wurden die Unterlagen, die den württembergischen Erbadel insgesamt betrafen, an den Anfang gestellt. Es folgten, jeweils in alphabetischer Reihenfolge, Spezialaktenserien über Adelsfamilien, Standesherrschaften und Rittergüter. Bei den Familienakten des nicht begüterten Erbadels wurde jeweils der Anfangsbuchstabe im Alphabet zu einem Bund zusammen gefasst. Eine eigene Rubrik erhielten auch die exmatrikulierten Rittergüter.Die jeweiligen Aktenrubriken bestehen aus recht gleichförmigen Akten, die jedoch einen stark unterschiedlichen Umfang besitzen. In den Familienakten befinden sich in der Regel Konzepte der Personalmatrikelbögen sowie Informationen über Geburten, Taufen, Eheschließungen und Sterbefälle, vereinzelt auch durch Zeitungsausschnitte dokumentiert. Besonders erwähnenswert sind die für einen Großteil der Familien vorliegenden, z. T. mit hohem künstlerischen Aufwand und Beiwerk ausgestalteten handgefertigten Wappendarstellungen, welche vermutlich als Vorlagen für das beim Kabinettsministerium geführte adelige Wappenbuch dienten (6).Die Akten über Standesherrschaften und Rittergüter enthalten meist Berichte der Oberämter und Kreisregierungen zu Besitz- und sonstigen Veränderungen sowie ausgefüllte Fragebögen für die Erstellung der Realmatrikel oder aber Auszüge aus dem Grundbuch für die exemten Grundstücke. Bei den Rittergutsakten sind des öfteren auch colorierte Lagepläne und / oder ausführliche Beschreibungen vorhanden. 3. Bearbeiterbericht: Um eine gezieltere Recherche im Bestand zu gewährleisten, wurde im Frühjahr 2004 die archivische Erschließung des Bestandes in Angriff genommen. Dabei kam es zur Aufteilung der teilweise nur summarisch aufgelisteten Aktenbünde in Einzelfall- bzw. Sachakten, welche auf Grund der Quadrangulierung vorgenommen wurde. Auch große Aktenbunde ab ca. 10 cm Umfang wurden aufgeteilt. Die Auflistung wichtiger Veränderungen bei den adeligen Familien bzw. Standesherrschaften und Rittergütern erfolgte mit Hilfe von Enthält-Vermerken. Besonderheiten wie Wappenzeichnungen und Grundrisse / Lagepläne wurden in Darin-Vermerken erfasst. Da die handgemalten Wappenzeichnungen zahlreicher Adelsfamilien hervorragend zur Präsentation im Internet prädestiniert erschienen, erfolgte in der Zeit von Oktober bis Dezember 2004 unter Mithilfe der Archivinspektoranwärterinnen und -anwärter Sandy Apelt, Katja Georg, Stefan Spiller und Christina Wolf sowie der Praktikantin Madeleine Schulze deren Digitalisierung. Die Wappen sind im dazu gehörigen Online-Findbuch auf diese Weise direkt einsehbar.Bei der Erstellung der Klassifikation diente die ursprüngliche Anordnung des Bestandes als Grundlage. Um ein konsequenteres Stufenmodell zu erhalten, wurden in der virtuellen Anordnung des Bestandes die Akten zur Personalmatrikel (begüterter und nicht begüterter Erbadel) und zur Realmatrikel (Standesherrschaften, Rittergüter, exmatrikulierte Rittergüter) in jeweils einem Überpunkt zusammengefasst. Ebenfalls neu klassifiziert wurden die Generalakten am Anfang des Findbuchs.Weitere Unterlagen betr. württembergische Adelsangelegenheiten und -familien im 19. und 20. Jahrhundert finden sich u. a. in folgenden Beständen:E 40/33:Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten: AdelssachenE 60Königlicher LehenratE 105Verträge Württembergs mit seinen Standesherrn und sonstigen AdligenE 146Ministerium des Innern III, Teil 1E 147Ministerium des Innern III, Teil 2E 151/2Ministerium des Innern, Abteilung II: Rechtssachen, Staatsangehörigkeit, PersonenstandE 156Ministerium des Innern: AdelssachenJ 30/2Sammlung Josef SeligJ 40/8Nachlass Hans JänichenJ 40/63Sammlung v. Seckendorff zur Genealogie adeliger FamilienJ 250Sammlung von Adels- und WappenbriefenJ 270Unterlagen zum Württembergischen Adels- und Wappenbuch von O. v. AlbertiP 10Archiv der Freiherren Varnbüler von und zu Hemmingen (Depositum)P 14Familienunterlagen von Grabiz und de Pers von Saneliseo und Grabiz (Depositum)P 21Familienunterlagen Rolf Freiherr von Brand (Depositum)Auch die Bestände der Gruppe Q 3 (Verbands- und Familienarchive) enthalten zu einem nicht geringen Anteil Unterlagen von württembergischen Adelsfamilien.Die im Auftrag der Kommission erstellten Grundbücher, die auf den eingereichten Realmatrikelbögen basieren (Bestand E 157/2), konnte zeitgleich mit dem vorliegenden Bestand erschlossen werden (7). Das Ablieferungsverzeichnis zu E 157 wurde daher dem Bestand E 61x zugeordnet (8).Die Verzeichnung des Bestandes erfolgte mit Hilfe der Programme MIDOSA 95 und Microsoft Access, die Verpackung der Unterlagen besorgten Elisabeth Mainhardt und Rudolf Bezold. Einige Vorakten (9) aus der Zeit vor 1818 mit einem Umfang von insgesamt 0,2 lfd. m wurden aus Provenienzgründen dem Bestand entnommen und zuständigkeitshalber an das Staatsarchiv Ludwigsburg abgegeben (Az.: 7511.6/2769 und -3711). Der Bestand umfasst nunmehr 882 Aktenbüschel (Bü. 1-180, 180a, 181-881) bzw. 24,2 lfd. Regalmeter. Das Findbuch wurde außerdem durch Konkordanzen sowie einen Orts-, Personen- und Sachindex ergänzt, bietet eine wesentlich verbesserte Erschließungstiefe als bisher und ist als Online-Findmittel auch im Internet verfügbar.Stuttgart, im Dezember 2004Johannes Renz Fußnoten: (1) Die Unterlagen zur Einrichtung der Kommission für die Adelsmatrikel befinden sich in Bestand E 156 Ministerium des Innern: Adelssachen(2) Zu den staatsrechtlichen Verhältnissen des ehemals reichsunmittelbaren Adels vgl. die Vorbemerkung zu Bestand E 156(3) Vgl. E 156 Bü. 2(4) Vgl. Aktenverzeichnis E 157 (alt) S. 28, jetzt: E 61x Bd. 146(5) Vgl. Aktenverzeichnis E 157 (alt) S. 73; Bestände der Ritterkantone: HStAS B 573- B 574, B 579 - B 582, StAL B 575, B 578, B 583 - B 586(6) Vgl. E 156 Bü. 1(7) Vgl. Vorwort zu Bestand E 157/2(8) E 61x Bd. 146(9) Bisher: E 157/1 Bund 10-12 bzw. 475
Familienarchiv von Schiber
Bestand · 1518-1981
Teil von Staatsarchiv München (Archivtektonik)

Das Archiv der Familie von Schiber aus München: "Es war eine liebe Zeit, die gute alte Zeit vor anno 14. In Bayern gleich gar. Das Bier war noch dunkel, die Menschen warn typisch; die Burschen schneidig, die Dirndl sittsam und die Honoratioren ein bisserl vornehm und ein bisserl leger. Es war halt noch vieles in Ordnung damals". So charakterisiert Georg Lohmeier im "Trailer" zu seiner Erfolgsserie "Königlich bayerisches Amtsgericht" die Prinzregentenzeit, historisch gesehen, die Zeit des Bürgertums. Das Bier ist heute nicht mehr dunkel und auch sonst hat sich vieles stark verändert. So verschwinden allmählich auch die letzen Relikte dieser Zeit, der Zeit des Bildungsbürgertums mit seinem ausgeprägten Standesbewußtsein aus dem traditionellen München, weshalb es sich im Nachhinein als außerordentlicher Glücksfall erwies, als sich im Sommer 2013 Wolfgang von Schiber im Staatsarchiv München nach der Möglichkeit der Archivierung seines Familienarchivs erkundigte, das er als Lebenswerk seines Vaters in guten und professionellen Händen wissen wollte. Schon die erste sehr grobe Sichtung der in eigens für die Archivierung der Schriftstücke angefertigten Holzkisten ließ vermuten, dass es sich hier um ein sehr außergewöhnliches, mit viel Liebe und Sachkenntnis angelegtes Familienarchiv eines Bildungsbürgers aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert handeln musste. Um es vorweg zu nehmen: der erste Eindruck wurde nach einer intensiveren Sichtung und Erschließung noch bei weitem übertroffen. Nachdem das Archiv dem Staatsarchiv München übereignet worden war, konnte eine Erschließung des Bestandes in den dortigen Räumlichkeiten angegangen werden. Bei derartigen Er-schließungstätigkeiten wird zunächst versucht, eine vorarchivische Ordnung zu rekonstru-ieren, die einen ersten Anhaltspunkt für eine sinnvolle sachthematische Gliederung der Unterlagen verspricht. Im Falle des Schiber´schen Archivs war dies recht einfach, war doch auf den Holzkisten eine Nummerierung angebracht. Gleich die ersten Akten förderten schier Unglaubliches zutage: Akten über die Tektonik des Archivs, über die Gliederung nach familiengeschichtlichen Themen, über die Aufbewahrung des Archivs in Holzkisten und schließlich die Nummernbücher. In diese Bücher waren sämtliche im Familienarchiv überlieferten über 25.000 Schriftstücke mit fortlaufenden Nummern eingetragen worden und auch zusätzlich der Vermerk angebracht, unter welchem Sachaktenzeichen die Schreiben abgelegt worden waren. Auch die Aktenzeichen selbst hatten eine eigene Struktur erhalten, überwiegend nach genealogischen Gesichtspunkten. Ferner existieren auch eine Archivbenützungsordnung und ein nach farblichen Merkmalen abgestuftes Ordnungsschema. Der Schöpfer dieser umfassenden Ordnung war Wilhelm von Schiber (1889-1963), der Vater des Schenkers. Wilhelm, ein gebürtiger Münchner, machte auf dem Münchner Theresiengymnasium sein Abitur, studierte anschließend in Heidelberg, München, Kiel und Erlangen Rechts- und Staatswissenschaften und war anschließend aktiver Kriegsteilnehmer von 1914-1918. Aus dieser Zeit sind ca. 1000 Feldpostbriefe von und an ihn überliefert; darüber hinaus führte er ein Kriegstagebuch, das der passionierte Zeichner gelegentlich mit Skizzen anreicherte. Doch nicht genug damit: zum Kriegstagebuch sind noch vier Anlagenbände überliefert, in denen Wilhelm von Schiber alles sammelte, was ihm wichtig erschien: Postkarten zu den Einsatzorten, Fotografien der Truppe, Einsatzbefehle, Eintrittskarten, Notgeld usw. Nach seiner Demobilisation fand er bei der Bayerischen Versicherungskammer eine Stelle als Regierungsrat. Nach seiner Heirat 1934 mit Margarete Fischer und dem Kriegsausbruch 1939 wurde er erneut eingezogen und kam als Ortskommandant der Ortskommandantur I/635 in den Norden von Frankreich. Nach Kriegsende und einer fast einjährigen Internierung nahm er nach einiger Zeit und längeren Querelen mit der Militärregierung wieder seine Arbeit bei der Bayerischen Versicherungskammer auf. Während seines gesamten Lebens war Wilhelm von Schiber darum bemüht, sein Familienarchiv zu ordnen und mit Dokumenten zu ergänzen, die ihm von Verwandten übereignet wurden oder die er diesen aktiv "abzunehmen" verstand. Er pflegte einen umfangreichen Briefwechsel mit sämtlichen Verwandten, näheren und weiteren Familienangehörigen, vor allem über genealogische und familienkundliche Fragen. In erster Linie aber bemühte er sich um die Erstellung umfangreichster Stammtafeln und Stammreihen zu seinen Vorfahren, wobei er viel Geld für Auftragsarbeiten von Genealogen ausgab, die ihm entsprechende Quellenauszüge und Stammreihen lieferten, die diese aus Archivalien unterschiedlichster Provenienz schöpften. Er selbst konnte sich dieser Aufgabe nicht immer mit der ihm wünschenswerten Intensität widmen, kamen ihm doch, wie er an das Staatsarchiv Amberg ironisch schreibt, zu dem stets geplanten Besuch zwei Weltkriege dazwischen. Auf diese Weise entstanden zahlreiche Familienakten mit Auszügen aus Kirchenbüchern, Heiratsprotokollen, Personalakten, Fotografien, Originalbriefen, komplett ausgearbeiteten Stammreihen, Wappenzeichnungen, Siegelabdrücken aber auch Haarlocken zustande, alles nach dem von ihm ausgearbeiteten Schema geordnet. Neben dieser Tätigkeit widmete er sich auch seinen schriftstellerischen Neigungen, so verfasste er - meist unter dem Pseudonym "Wilhelm Burkhardsberg", dem Herkunftsort der ersten greifbaren Vorfahren - zahlreiche genealogische und familiengeschichtliche Arbeiten, zum Teil auch umfangreicher Natur, wie "Die Ahnen des Wilhelm von Schiber" (1932), die "Münz- und Schaumünzkunde für Familienforscher" (1937), die Geschichte "Der von Steinsdorf" (1930), "Die Ernst von Hagsdorf, die Ernst aus Vohburg und ihr Verwandtschaftskreis" (1931), "Die Nachfahren des Johann Baptist Simon Ritters von Schiber aus dem Haus Burkhardsberg" (1957) und nicht zu vergessen seine "Vorarbeiten zur Familienchronik" (1911-1917). Darüber hinaus beteiligte er sich an zahlreichen Preisaufgaben, schrieb die Gedichtzyklen "Rote Blätter", "Natur und Erotik" und "Revolutionszyklus" sowie zahlreiche weitere nicht in Zyklen zusammengefasst Gedichte und Kurzgeschichten, die meist unpubliziert in seinem Familienarchiv schlummern. Wilhelm von Schiber dürfte seine Leidenschaft für die Familie und auch seinen Bildungs-stand, er beherrschte fließend Englisch, Französisch und Latein, worin er in seiner Jugend sogar seine Tagebücher schrieb, von seinem Vater, Franz Xaver von Schiber (1834-1920), ererbt haben. "Xavier" oder "Boraxl", wie seine Kosenamen lauteten, war ebenfalls Jurist und hätte aufgrund seiner ausgezeichneten Noten große Karriere im diplomatischen Dienst machen können, blieb aber auf ausdrücklichen Wunsch seines Vaters im bayerischen Verwaltungsdienst. Er war ab April 1868 zunächst als jüngster bayerischer Bezirks-amtsassessor in Pfarrkirchen tätig, anschließend in Fürth, Wasserburg und Berchtesgaden von 1878-1888 Bezirksamtmann in Lindau. Nur ungern verließ er das geliebte Lindau Richtung München, doch seine angeschlagene Gesundheit ließ einen Rückzug ins Privat-leben ratsam erscheinen. Er musste sich einem Aufenthalt in der Nervenheilanstalt "Neu-wittelsbach" in München unterziehen und widmete sich ganz seinen selbstgewählten Auf-gaben, primär der Herausgabe eines italienischen Wörterbuchs. Die Ablehnung des Lexi-kons durch die Verlage bescherte ihm wiederum eine seiner schweren persönlichen Ent-täuschungen. Daneben spielte der Gitarre und Klavier, so dass sich in seinem Nachlass eine Reihe von Noten und Lieder vor allem für die Gitarre finden. Darüber hinaus finden sich im Familienarchiv seine umfangreichen Tagebuchserien, zahlreiche Briefe und Fotografien sowie eine Visitenkartensammlungen. Verheiratet war er mit seiner Base, Sophie Maillinger (1865-1951), die aus Landau i.d. Pfalz stammte. Nach dem Umzug der Familien nach München im Jahr 1877 gehörte sie zum engsten Freundeskreis der Familie Barlow (Barlow-Palais, später Braunes Haus). Hier lernte sie auch Franz von Schiber kennen, den sie 1888 heiratete. Über Sophie von Schiber kam auch ein großer Teil des Nachlasses, die Familie Maillinger betreffend, zum Familienarchiv. Für das Familienarchiv besondere Bedeutung als Archivalienzuträger hatten das Elternpaar des Franz von Schiber nämlich Gustav Achilles von Schiber und seine Frau Caroline Baumüller. Gustav Achilles Schiber, genannt "Gustl" wurde 1812 in Amberg geboren. Sein Vater, Johann Baptist Simon Ritter von Schiber, war zu dieser Zeit Justiziar am Appellati-onsgericht in Amberg, jedoch zog die Familie nach dessen Ernennung Generalfiskalrat 1819 nach München um, wo Gustl die Kadettenschule besuchte. 1831 wurde er Junker im Infanterie-Leib-Regiment und heiratete 1833 im Münchner Dom Karoline Baumüller. Da Gustav ein äußerst begabter Zeichner und begnadeter Bastler war, fertigte er zur Hochzeit für seine Braut den überlieferten Nähzeugtempel. Seiner beruflichen Karriere kamen seine Fertigkeiten im technischen Zeichnen sehr entgegen, wurde er doch 1842 ins Topographi-sche Bureau versetzt, das zu diesem Zeitpunkt genau dort untergebracht war, wo heute erneut sein schriftlicher und zeichnerischer Nachlass verwahrt wird: im Staatsarchiv Mün-chen, dem ehemaligen Kriegsministerium. Nach weiteren Karrieresprüngen zum Hauptmann und Major schied der 1863 aus dem Verband aus. Im privaten Bereich zeigten sich Gustav, Caroline und "Xavier" sehr reiselustig, verbrachten viel Zeit auf dem ihrem Freund Ludwig Freiherrn von Verger gehörenden Sitz Ramsdorf in Niederbayern, das mehrfach von Gustav in seinen zahlreichen Skizzenbüchern verewigt ist sowie im Chiemseeraum. Darüber hinaus sind noch mehrere Ölbilder aus seinem Pinsel im Familienbesitz vorhanden. Fotografische Reproduktionen ließ Wilhelm von Schiber selbstverständlich für sein Familienarchiv anfertigen. Seiner Geselligkeit folgend, war er Gründungsmitglied des Harbni-Ordens (1850), einer Gesellschaft wider den tierischen Ernst, dem eine Reihe von bekannten Münchner Persönlichkeiten angehörten, z.B. Max von Pettenkofer. Auch hierzu findet sich im Familienarchiv eine reiche Überlieferung. Er war auch der erste der Familie, der aufgrund seiner persönlichen Bekanntschaft mit Franz Xaver Gabelsberger und einem Faible für die Kurzschrift diese auch verwendete, wie später vor allem der Archivgründer Wilhelm von Schiber dies exzessiv tat. Seine Frau Caroline Baumüller beschränkte sich nach ihrer Hochzeit vorzugsweise auf die Kindererziehung und den Haushalt. Sie bereicherte das Familienarchiv mit ihrem Freundschaftsalbum, das neben den schönen Miniaturen und Sinnsprüchen auch noch deren umfangreichen Freundes- und Familienkreis zeigt. Vater von Achilles und Stammvater der heutigen Linie von Schiber war Johann Baptist Simon von Schiber (1770-1836) aus Burkhardsberg in der Oberfalz (Lkr. Schwandorf). Nach dem Studium der Jurisprudenz und der Promotion in Ingolstadt war er zunächst Landkommissär in München, ab 1804 Landesdirektionsrat zu Amberg. Seit 1808 war er Kronfiskal beim Appellationsgericht in Amberg und stieg 1819 zum Generalfiskalrat in München auf, 1826 zum Kronanwalt beim K. Staatsministerium der Finanzen. 1836 ist Johann Baptist von Schiber in München gestorben. Auch von ihm sind einige Originale im Familienarchiv überliefert, vor allem ein Briefwechsel aus dem Ende des 18. Jahrhunderts verdient hier Erwähnung. Darüber hinaus wurden zahlreiche Archivalien aus dem Staats-archiv Amberg, dem Staatsarchiv München und dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv z.T. wörtlich abgeschrieben bzw. exzerpiert und liegen dem Personenakt Johann Baptist von Schibers bei. Neben den zahlreichen in der aktuellen Forschung so bezeichneten "Ego-Dokumenten", wie den Tagebüchern und Briefen, den Freundschaftsalben und Skizzenbüchern bildet eine mehr als umfangreiche Photothek einen krönenden Abschluss des Familienarchivs. Hier sind in zwei größeren Kartotheken Fotografien zu allen Familienangehörigen und allen Familienzweigen versammelt. Die ältesten Aufnahmen gehen sicherlich bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Es handelt sich hier also nicht nur um eine familiengeschichtlich höchst bemerkenswerte Quelle, sondern auch um eine technikgeschichtliche, die den Einfluss der Technik auf das Standes- und Selbstbewußtsein des Bildungsbürgertums dokumentiert. Dass es für das gesamte Archiv auch noch zusätzlich eine Namens-, Sach- und Ortskartei gibt, die auf die Nummernbücher rekurriert, hat bei der Akribie des Archivgründers schließlich nicht mehr allzusehr verwundert. Das "Familienarchiv Schiber" lädt Kulturhistoriker, Genealogen aber auch kulturgeschichtlich Interessierte ein, der großen Zeit des Bürgertums aber auch seines Niedergangs anhand seiner eigenen Quellen nachzugehen. Es ist wahrlich eine unschätzbare Fundgrube. München, im August 2016 Dr. Christoph Bachmann

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, XX. HA, HBA, D Nr. 1230 · Akt(e) · 1543 Aug.-Nov.
Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

1543 August - November Zeitungen an Erzbischof Wilhelm: 1. 1543 September 4, Köln Die Truppen des Kaisers haben das ganze Herzogtum Jülich besetzt, und der Herzog [Wilhelm] bittet um Frieden; die Stadt Roermond hat sich dem Kaiser ergeben; Haltung der geldrischen Städte; aus dem Herzogtum sind arme Einwohner unter Mitführung ihrer Sachen in großer Zahl nach Köln gezogen, um dort Sicherheit zu finden; heute soll der Führer des Heeres der Brabantiner mit 1000 Reitern nach Köln kommen, um entweder die Soldaten ins Gebiet von Molenses [Gebiet zwischen Mönchengladbach, Moers und Neuß] zu überführen oder den Schatz des Kaisers zu sichern; 300 Wagen sollen aus Köln zum kaiserlichen Lager fahren; in Köln befinden sich viele Höflinge des Kaisers, aber keine Fürsten und Würdenträger; der apostolischeNuntius hält sich im Lager des Kaisers auf; der englische Gesandte ist in Köln und will dem Hof des Kaisers folgen. AbschriftLateinisch1 Bogen 21 x 32 cm, S. 1 beschrieben. 2. 1543 September 7, Köln Von gewissen Adligen hat man erfahren, wie die Abmachungen zwischen dem Kaiser und dem Herzog von Jülich beschaffen sind; das Herzogtum Geldern mit seinen Zubehörungen wird im Besitz des Kaisers bleiben; Herzog Heinrich von Braunschweig soll der Hauptvermittler des Friedenstraktats gewesen sein; in vigilia nativitatisbeatissime virginis Mariae (7. September) wirft sich der Herzog von Kleve vor dem Kaiser nieder, der das Herzogtum Geldern und die Grafschaft Zutphen erobert hat; [Karl V.] will nach Frankreich ziehen und sein Heer gegen die Franzosen führen; der Kaiser soll beabsichtigen, das Herzogtum Geldern und die Grafschaft Zutphen für den Sohn des Römischen Königs [Ferdinand I.] vorzusehen; alle anderen Herrschaften werden im Besitz des Herzogs von Kleve bleiben; der Kaiser zieht zusammen mit dem Herzog von Kleve zu allen Städten des Herzogtums, damit sie ihm ihren Gehorsam erweisen. AbschriftLateinischEbenda, S. 1-2 beschrieben. 3. 1543 August 18, Rom Wenige Neuigkeiten wegen der Abwesenheit von Papst und Kurie; die unter dem Befehl Barbarossas stehenden türkischen Schiffe haben viel Schaden angerichtet und sechs französische Häfen erobert, weil sie nicht ausreichend befestigt gewesen sind; außerdem soll [Barbarossa] die Stadt Nizza außer der Burg genommen haben; der Kaiser hat in Neapel etwa 70 Trieren, Galeoten und sonstige Schiffe versammelt, um nach Afrika zu gelangen; er will sie entweder zurückrufen oder dort die Entscheidung suchen; zahlreich Schiffe sind auch in Genua und in Spanien versammelt;nach der Meinung vieler hängt alles vom Krieg in Niederdeutschland ab; wenn derKaiser über den französischen König [Franz I.] und dessen Verbündete triumphiert, wird er die Piraten als räuberische Hunde verfolgen; am 21. Juli haben die Türken Buda betreten und bereits am folgenden Tag ein Edikt veröffentlicht, das den vornehmen Ständen und Adligen bei Androhung der Todesstrafe und Konfiskationihrer Güter befiehlt, ihren Gehorsam zu leisten; unter den Kaufleuten von Frankfurt geht das Gerücht um, daß die kaiserliche Flotte das Königreich Algerien besetzt hat. AbschriftLateinischEbenda, S. 2-3 beschrieben. 4. 1543 August 28, Rom Extrakt aus dem Schreiben Caspar Hoyers, Notars der Rota: Eine türkische Flotte von 180 Schiffen ist vor sechs Wochen aus Konstantinopel ausgelaufen und an Kalabrien, Sizilien, dem Königreich Neapel, Rom, Piombino, Siena, Korsika und anderen Teilen Italiens vorbeigesegelt; von Marseille, das dem König von Frankreich gehört, hat sie den Rückweg angetreten und sich in Richtung Italien begeben; vergeblicher türkischer Angriff auf Nizza;Seesieg des Admirals [Andrea] Doria über eine aus Algier kommende türkische Flotte; Hoffnung auf den Rückzug der türkischen Flotte nach Kontantinopel; militärische Auseinandersetzungen zwischen dem Kaiser und dem König von Frankreich in Flandern; Freude über den Sieg [Karls V.]. AbschriftLateinisch1 Blatt 21 x 29 cm, S. 1 beschrieben. 5. 1543 August 16, Mainz Mit zwei starken Heeren ist der Kaiser in Frankreich eingefallen; er hält es für seine Pflicht, die alte und wahre Religion überall zu restituieren; kaiserliches Mandat gegen Hildesheim; in der Diözese Köln hat sich mit Zustimmung des Erzbischofs [Hermann V. von Wied] das Gebrechen des Luthertums eingeschlichen; Hoffnung auf die Wiederherstellung des alten Glaubens. AbschriftLateinischEbenda, S. 1 beschrieben. 6. 1543 November 6, Magdeburg Der Kaiser hat den Franzosen fünf große Städte abgenommen und hofft sie zu besiegen; die Türken sind im vergangenen Sommer wieder in Ungarn eingefallen und haben zwei Städte eingenommen; Sieg des Römischen Königs [Ferdinand I.] über die Türken unter Erbeutung von 300 Gefangenen; unter diesen befinden sich vier Würdenträger, die [Ferdinand] die Wiedererlangung von Ungarn versprochen haben;der Kaiser will alle Kurfürsten, Fürsten und Stände auf einen Reichstag nach Speyer ($Spir$) laden, der Ende November beginnen soll; der Kaiser hat mit einigenKardinälen und dem Erzbischof von Mainz [Albrecht II. von Brandenburg] vielen Stiftskirchen eine Reformation vorgeschlagen, die die besagten Kirchen annehmen wollen. AbschriftNiederdeutsch1 Blatt 20,5 x 21 cm, S. 1 beschrieben. 7. O. D. u. O. Der Kaiser hat sich Gelderns und anderer pazifizierter Herrschaften bemächtigt;mit einem starken Heer von 100000 Mann, darunter20000 Reiter, hat er Flandern auf dem Kriegszug gegen den französischen König [Franz I.] betreten; der türkische Sultan [Soliman I.] ist erneut in Ungarn eingefallen, das er schon fast ganz besetzt hat; Kriegsrüstungen gegen die Türken im Mittelmeer; Andrea Doria hat in Genua Schiffe versammelt; in spanischen Häfen sind zusammen mit portugiesischen Schiffen, außerdem in Sizilien, Sardinien und Neapel im August [1543] Flotten gebildet worden; diese sollen sich miteinander vereinigen und die türkische und französische Flotte zerstreuen; Haltung der Protestanten;der Reichstag soll in Speyer am 1. Dezember [1543] beginnen; vielleicht wird eraber auf die Zeit nach Weihnachten bis zur Anwesenheit des Kaisers verschoben. AbschriftLateinisch1 Blatt 20,5 x 29 cm, S. 1 beschrieben. 8. 1543 September 16, Köln Am 23. September [1543] werden sich der Kaiser und der König von England in einer Stadt in Artois treffen; in der Zwischenzeit wird das kaiserliche Heer über die Maas nach Frankreich marschieren; Vermittlungstätigkeit des Herzogs Heinrich von Braunschweig; Verzicht des Kaisers auf das Herzogtum Geldern und die Grafschaften Zutphen und Heinsberg ($Hensberch$); der Herzog von Kleve soll seine Untertanen in der alten Religion bewahren oder die davon abgefallenen dorthin zurückführen; falls er allein dazu nicht in der Lage ist, sagt ihm der Kaiser seine Hilfe zu; in dessen Lager sind die Gesandten des Kurfürsten [Johann Friedrich I.] von Sachsen und des Landgrafen [Philipp] von Hessen gewesen; diese haben vorgeschlagen, daß sich ihre Fürsten dem Gutdünken des Kaisers unterwerfen; der Herzog von Jülich hat ein dauerhaftes Bündnis mit dem Haus Burgund geschlossen; wohlwollende Haltung des Kaisers gegenüber dem ersterem; jener hat sich in seiner Freigebigkeit zur Bezahlung gewisser Söldner in Venlo ($Venelaw$) bereit erklärt und dafür 18000 Gulden zur Verfügung gestellt; Verhalten Martins van Rossem gegenüber dem Kaiser; Beziehung zur Königin Maria [von Ungarn]; der Sohn des Herrn von Granvella wird die nach dem Tode Ingenwinckells vakant gewordene Propstei in Xanten erhalten, die der Vater des Herzogs von Kleve viele Jahre dem Doktor Vlatten übertragen hatte; dem Koadjutor von Köln hat der Kaiser die Propstei von Maastricht im Wert von 2000 Gulden verliehen; der Kaiser wird durch Brabant, Antwerpen und Artois zum Treffen mit dem englischen König reisen; der Herzog von Kleve soll sich in Düsseldorf ($Dusseldorp$) aufhalten; das Lager des Kaisers bei Venlo soll verlegt und dieser nach Brabant gezogen sein; wenn der Herzog von Kleve dem kaiserlichen Hof folgen will, muß er 200 Pferde unterhalten; wie das geschehen kann, ist unbekannt, weil er viele Schulden angehäuft hat; Entwurf eines Vertrages zwischen den Fürsten von Oranien und Hessen über die Grafschaft Katzenellenbogen; der Bischof von Münster, Osnabrück und Minden hat einen Doktor zum Kaiser geschickt, den dieser nicht hat anhören wollen; gestern ist Herr Johannes Gropper,Doktor und Scholasticus von St. Gereon in Köln, zurückgekommen, der sich mit dem Kölner Koadjutor, dem Herzog von Kleve und einigen anderen in das Lager des Kaisers begeben hatte. AbschriftLateinisch1 Bogen 21 x 30 cm, S. 1-3 beschrieben. 9. 1543 September 19, Köln Wurfmaschinen und anderes Kriegsgerät sind nach Frankreich vorausgeschickt worden; keine Duldung der Lutheraner durch den Kaiser; im ersten Artikel verpflichtet er den Herzog von Kleve dazu, mit seinen Untertanen bei der alten Religion zu bleiben; man spricht von der Heirat des Herzogs von Braunschweig mit der drittenSchwester des Herzogs von Kleve; die erste ist die Gemahlin des Kurfürsten von Sachsen, und die zweite ist in England. AbschriftLateinischEbenda, S. 3 beschrieben.HBA D Nr. 1230. - Altsignatur:;

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, XX. HA, HBA, D Nr. 1745#/1 · Akt(e) · 1555
Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

Beilage zu [1555] o. D. u. O. 1555 Mai 9, o. O. Verzeichnis der Rittmeister, die ihren Dienst aufgekündigt haben bzw. noch in Bestallung sind: A. Aufkündigung des Dienstes: Heinrich von Bortfelt; Achim Holstein; Bartel vonMandels; Burchart von Mandels; Georg Schylling; Jacob Rothusen; B. in der Bestallung verblieben: Marx Ramel - 100 Gulden; Moritz Frise - 200 Gulden; Georg Putkamer - 100 Taler, 20 Groschen; Christoff zu Warburgk - 100 Taler; Werner Hann - 200 Gulden; dieser hat sein Dienstgeld bereits empfangen; Ramel, Frise, Putkamerund Warburg sollen von Herzog Johann Albrecht besoldet und an ihn gewiesen werden. Abschrift1 Blatt 21 x 30 cm, S. 1 beschrieben.HBA D Nr. 1745/1. - Altsignatur:;

Gutsarchiv Eichenbarleben
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, H 61 (Benutzungsort: Wernigerode) · Bestand · (1578) 1593 - 1927
Teil von Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik)

Findhilfsmittel: Findbuch von 1987 (online recherchierbar) Registraturbildner: Eichenbarleben gehört zur Gemeinde Hohe Börde, Lkr. Börde, Sachsen-Anhalt. Eichenbarleben war im Spätmittelalter ein Lehen des Erzstiftes Magdeburg, das 1680 als Herzogtum Magdeburg an die Kurfürsten von Brandenburg fiel und 1816 in der preußischen Provinz Sachsen aufging, die bis 1945 bestand. 1140 schuf ein Graf Hoyer durch den Erwerb von 12 Hufen die Grundlage für einen Adelssitz in Eichenbarleben. Seit 1283 sind Ministerialen von Eichenbarleben nachweisbar. 1452 ging die als magdeburgisches Lehen bezeichnete Burg aus dem Besitz derer von Wanzleben an die von Alvensleben schwarzer Linie auf Hundisburg über. Seit 1565 war Eichenbarleben Sitz eines eigenen Familienzweiges. 1813 musste dieser das Gut veräußern, es blieb aber in Familienhand und gehörte seit 1821 zur Linie Erxleben II. Nach dem Tod des preußische Staatsministers Graf Albrecht von Alvensleben 1858 wechselte Eichenbarleben an die Familie von Krosigk, in deren Besitz das Gut bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 blieb. Zum 1842 als landtagsfähig bezeichneten Rittergut gehörten das Pfarrpatronat sowie die Patrimonialgerichtsbarkeit über Eichenbarleben und Süplingen. Bestandsinformationen: Der im Zuge der Bodenreform sichergestellte Bestand wurde im Oktober 1949 dem damaligen Staatsarchiv Magdeburg übergeben. Eine unvollständige Verzeichnungsliste ließ keine innere Ordnung erkennen. Daraufhin erfolgte eine Neuverzeichnung des Bestandes. Zusatzinformationen: Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.

Bürgerschaft I
Staatsarchiv Hamburg, 121-3 I · Bestand · 1580-1948
Teil von Staatsarchiv Hamburg (Archivtektonik)

Verwaltungsgeschichte: Die Bürgerschaft löste 1859 als Landesparlament die Erbgesessene Bürgerschaft und das Kollegium der Oberalten ab. Sie bestand durchgehend bis 1933, wobei jedoch das Wahlrecht mehreren Änderungen unterlag. Ihre Auflösung erfolgte am 14.10.1933 gemeinsam mit der des Reichstages. Archivierungsgeschichte: Die Retrokonversion der Daten erfolgte in den Jahren 2010-2012. Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 121-3 I Bürgerschaft I, Nr. ... . Bestandsbeschreibung: Die Bürgerschaft löste 1859 als Landesparlament die Erbgesessene Bürgerschaft und das Kollegium der Oberalten ab. Sie bestand durchgehend bis 1933, wobei jedoch das Wahlrecht mehreren Änderungen unterlag. Ihre Auflösung erfolgte am 14.10.1933 gemeinsam mit der des Reichstages. Der Best. gliedert sich in 3 Gruppen: Präsidial- und Kanzleiangelegenheiten, Plenartätigkeit und Ausschußtätigkeit. Den Kern des Bestandes bilden die Protokolle der Bürgerschaftssitzungen mit ihren Anlagen, die vom Dezember 1859 bis zum Juni 1933 erhalten sind. Ergänzt werden sie von den Protokollen des Vorstandes der Bürgerschaft und Akten über die Tätigkeit der Fraktionen ab 1880. Einen weiteren Schwerpunkt stellt der Schriftwechsel zwischen Senat und Bürgerschaft dar. Überliefert ist auch ein Verzeichnis sämtlicher Bürgerschaftsmitglieder. Den größten Teil des Bestandes nehmen die Überlieferungen der Ausschüsse ein. Sie sind sachthematisch gegliedert und umfassen alle Gebiete der Gesetzgebung und Verwaltung.

Thüringisches Ministerium des Innern (Bestand)
6-32-0020 · Bestand · (1585) 1658-1956
Teil von Landesarchiv Thüringen - Hauptstaatsarchiv Weimar (Archivtektonik)

Bestandsbeschreibung: Das Thüringische Ministerium des Innern in Weimar entstand durch Gesetz vom 3. Dezember 1920. Es wurde im März 1924 mit dem Wirtschaftsministerium zum Ministerium für Inneres und Wirtschaft vereint, im November 1928 aber wieder aus dieser Verbindung gelöst. Im Jahre 1936 wurde das Ministerium des Innern dem Reichsstatthalter unmittelbar unterstellt. Es führte nunmehr die Bezeichnung "Der Reichsstatthalter in Thüringen - Der Staatssekretär und Leiter des Thüringischen Ministeriums des Innern" und blieb bis Juni 1945 bestehen. Das Ministerium gliederte sich zunächst in sechs Geschäftsabteilungen. Nach der Verwaltungsreform von 1930 bestand es aus den nachstehend aufgeführten Geschäftsabteilungen. Für die Ordnung der Akten ist der jeweils letzte Stand der Geschäftsgliederung maßgeblich. A: Allgemeine Angelegenheiten; auch zuständig für Vermessungswesen, ferner seit 1930 für Gewerbepolizei, bis 1936 für Feuerlöschwesen, 1930 bis 1938 für Personalangelegenheiten, 1935 bis 1939 für die Standesamtsaufsicht, seit 1936 für Heimatschutz, Naturschutz und Denkmalpflege B: Baupolizei; Straßenbau bis 1933 C: Wohnungs- und Siedlungswesen 1931 bis 1933; Straßenbau seit 1933 D: Gemeinde- und Kreisangelegenheiten D/Fin: Gemeindefinanzen: Finanzausgleich seit 1933 E: Wohlfahrt und Gesundheitswesen; auch zuständig 1936 bis 1937 für Veterinärwesen sowie seit 1939 für Personenstandswesen und Standesamtsaufsicht F: Veterinärwesen seit 1938 G: Personal seit 1938 I: Inspekteur der Ordnungspolizei seit 1938 P: Polizei; auch zuständig seit 1936 für Feuerlöschwesen W: Referat Wehrpflichtsachen seit 1935. Seit 1939 war dem Ministerium das damals errichtete Landesernährungsamt Abt. B angegliedert, das nicht nur für die Kriegsernährung des Landes Thüringen, sondern auch des preußischen Regierungsbezirks Erfurt und des preußischen Kreises Schmalkalden zuständig war. Im Juni 1945 wurde für die innere Verwaltung ein Landesamt gebildet. Nach zahlreichen Zuständigkeitsverschiebungen erfolgte 1946 die Gründung des Ministeriums für allgemeine Verwaltung, das 1947 in Ministerium des Innern umbenannt wurde. - Die vor 1945 abgelieferten Akten sind durch Kriegseinwirkung verlorengegangen. Der jetzige Bestand ist sei 1945, besonders im Jahre 1951 übernommen worden. Bemerkungen: Unter der Leitung des Staatsrates von Thüringen arbeitete die Landesregierung von 1920 an mit 7 Abteilungen, darunter die Abteilung Inneres. Aus dieser Abteilung wurde am 3. Dezember 1920 das Thüringische Ministerium des Innern gebildet, welches bis 12. Juni 1945 tätig war. Zwischenzeitlich firmierte es als Abteilung für Inneres des Ministeriums für Inneres und Wirtschaft (8. März 1924 - 3. November 1928). Die Überlieferung spiegelt die Aufgabenwahrnehmung auf den Gebieten der Landesverwaltung- und Landeshoheit, des Straßenwesens, der Gemeinde- und Kreisangelegenheiten, des Wohlfahrts- und Gesundheitswesens, Veterinärwesens, Personals, der Polizei und Wehrangelegenheiten wider. Der Bestand enthält insbesonder für den Bereich des Gesundheitswesen (Apotheken) und für die Stiftungen Akten, die zum Teil bis in das 17. bzw. 19. Jahrhunder zurückreichen und bei Behörden der thüringischen Einzelstaaten (außer Sachsen-Coburg) angelegt und ab 1920 durch das Ministerium des Innern weiter geführt wurden. Ferner finden sich im Bestand durch eine inkosenquente Bestandsbildung weitergeführte Ministerialakten aus der Zeit nach 1945. Analog dazu enthält der Bestand "Land Thüringen - Ministerium des Innern" Akten, die Vorgänge aus der Zeit von 1920 bis 1945 betreffen. Die überlieferten Personalakten zum Ministerium befinden sich im Bestand "Personalkaten aus dem Bereich Inneres".

Steuerdeputation
Staatsarchiv Hamburg, 313-3 · Bestand · 1603-1928
Teil von Staatsarchiv Hamburg (Archivtektonik)

Verwaltungsgeschichte: Nach dem Abzug der Franzosen aus Hamburg im Jahre 1814 wurde im Zuge der Verwaltungsreform die Sterdeputation geschaffen (Rats- und Bürgerschluß vom 9. März 1815). Von 1863 bis 1896 unterstand diese Behörde als "Deputation für direkte Steuern" der Verwaltungsabteilung für die Finanzen, bis 1920 führte sie dann wieder die Bezeichnung "Steuerdeputation". Am 1. April 1920 wurde die Steuerdeputation aufgehoben; die Aufgaben gingen zum Teil auf die Finanzdeputation, zum Teil auf das Landesfinanzamt Unterelbe über. Folgende Steuern wurden der Steuerdeputation zur Verwaltung und Erhebung zugewiesen: Grundsteuer 1815-1920.- Außerordentliche Kriegs- und Vermögensabgabe 1815.- Bürgermilitärsteuer 1814-1866.- Entfestigungssteuer 1819-1866.- Brandsteuer 1842-1866.- Erwerbs-, Einkommens- und Luxussteuer 1831,1832,1836,1837,1841.- Einkommensteuer 1866-1920.- Sielrente 1866-1920.- Wasserbeiträge 1870-1920.- Schulgeld für die höheren Schulen 1880-1920.- Deichbeitrag 1891-1920.- Abfuhrgebühren 1900-1920.- Privatstraßenreinigungsabgaben 1903-1920.- Wanderlagersteuer 1903-1920.- Wertzuwachssteuer 1908-1920.- Immobilienabgabe 1912-1920.- Erbschaftssteuer und Testamentsstempelabgabe 1914-1920.- Reichswehrbeitrag 1914-1920.- Reichserbschaftssteuer 1914-1920.- Kirchensteuer 1915-1920.- Vermögenssteuer 1917-1919.- Besitzssteuer 1917-1919.- Kriegssteuer 1917-1919.- außerordentliche Kriegsabgabe 1918-1919. Näheres zu den einzelnen Steuern und die Ablieferungen sind im maschinenschriftlichen Findbuch in den Bemerkungen zu den Klassifikationen enthalten. 10.12.1958 Plog Archivierungsgeschichte: Die Retrokonversion der Daten erfolgte im Jahre 2012. Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 313-3 Steuerdeputation, Nr. ... . Bestandsbeschreibung: 1814 wurde die Steuerdeputation eingerichtet. Sie war mit der Erhebung der direkten Steuern, Beiträge und Gebühren beauftragt. 1863 wurde ihr Name in Deputation für direkte Steuern und 1896 wieder in Steuerdeputation geändert. Nach der Einführung der Reichsfinanzverwaltung gingen die meisten Aufgaben der Deputation auf das Landesfinanzamt Unterelbe, heute Oberfinanzdirektion Hamburg, über. Der Best. umfaßt neben den Deputationsprotokollen und den allgemeinen Akten die Steuer-Hebelisten. Von Bedeutung sind die Einkommensteuerakten der juristischen Personen, also der größeren Firmen. Lit.: L. Behrends, Die Entwicklung der direkten Steuern in Hamburg und die Errichtung der Steuerdeputation 1815, Hamburg 1915 (Bz)

Landratsamt Konstanz
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, B 715/1 · Bestand · (1608, 1725 - 1763, 1774 - 1790, 1800 - 1809) 1810 - 1952 (1953 - 1973)
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik)

Behördengeschichte: Die territoriale Neuordnung Deutschlands durch Napoleon brachte der vormaligen Markgrafschaft Baden zwischen 1803 und 1810 fast eine Verdoppelung ihres Staatsgebiets und eine enorme Vergrößerung ihrer Bevölkerung sowie im Jahr 1803 die Erhebung zunächst zum Kurfürstentum und im Jahr 1806 schließlich zum Großherzogtum. Dieser Zuwachs an Land und Leuten machte eine verwaltungspolitische Neugliederung und verwaltungstechnische Vereinheitlichung des heterogenen Staatswesens zwingend erforderlich. Der Realisierung dieses Zieles dienten die zwischen 1806 und 1809 erlassenen Organisationsedikte. Neben dem Geheimen Rat und stellvertretenden Minister Johann Nicolaus Friedrich Brauer (1754 - 1813) zeichnete vor allem der badische Staats- und Kabinettsminister Sigismund von Reitzenstein (1766 - 1847) für die verwaltungstechnische Neuordnung und Modernisierung des Großherzogtums verantwortlich. Dabei gilt vor allem von Reitzenstein als der eigentliche Schöpfer des modernen badischen Staates im 19. Jahrhundert.Duch das Organisationsedikt vom 26. Oktober 1809 wurde das Großherzogtum Baden in 66 landesherrliche und 53 standesherrliche Ämter gegliedert. Die standesherrlichen Ämter wurden nach und nach wieder aufgehoben, die letzten im Jahr 1849, nach dem endgültigen Verzicht der Standesherren auf ihre Hoheitsrechte. Bei den landesherrlichen Bezirksämtern und Oberämtern führten Zusammenlegungen und Aufhebungen im Rahmen von Organisationsveränderungen zu einer Reduzierung der Gesamtzahl von ursprünglich 66 auf zuletzt 27 nach den in der NS-Zeit verordneten Veränderungen der Verwaltungsstrukturen in den Jahren 1936/1938.Ursprünglich waren die Bezirksämter rein staatliche Behörden und als solche in erster Linie für die allgemeine Staatsverwaltung zuständig, hatten aber auch Aufgaben der Polizei und - bis zum Aufbau einer eigenen Gerichtsorganisation im Jahr 1857 - der Justiz, insbesondere der Zivilgerichtsbarkeit, wahrzunehmen. Als Unterbehörden waren Bezirksämter den Kreisdirektorien als Mittelinstanzen unterstellt - das 1809 geschaffene Bezirksamt Konstanz zunächst dem Direktorium des Seekreises mit Sitz in Konstanz. Die Organisationsreform des Jahres 1832 vergrößerte die Sprengel dieser Mittelinstanzen und ersetzte die ursprünglich zehn, mit Ausnahme des Seekreises nach Flüssen benannten Kreisdirektorien durch vier Kreisregierungen: Regierung des Seekreises, des Oberrheinkreises, des Mittelrheinkreises, des Unterheinkreises. Das Bezirksamt Konstanz unterstand nun der Regierung des Seekreises. Schließlich schaffte das Gesetz über die Organisation der inneren Verwaltung vom 5. Oktober 1863 die Kreisregierungen als Mittelinstanzen der staatlichen Verwaltung ersatzlos ab und unterstellte die Bezirksämter unmittelbar dem Innenministerium. Als Bindeglied zwischen Lokal- und Zentralbehörden installierte das Gesetz von 1863 (geändert 1865) vier Landeskommissariate, nämlich Konstanz, Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, denen je ein Landeskommissär vorstand, welcher Sitz und Stimme im Ministerium besaß. Das Bezirksamt Konstanz wurde dem Sprengel des Landeskommissariats Konstanz zugeteilt. Im Jahr 1864 wurde das Großherzogtum Baden, unter Beibehaltung der Bezirksämter und Landeskommissariate als staatliche Verwaltungsbehörden, in elf Kreisverbände als kommunale Selbstverwaltungskörperschaften ohne staatliche Aufgaben eingeteilt. Der Kreisverband Konstanz mit Sitz in Konstanz umfasste die staatlichen Amtsbezirke Engen, Konstanz, Meßkirch, Pfullendorf, Radolfzell (1872 aufgehoben), Stockach und Überlingen. Staatliches Organ bei den Kreisverbänden war der Verwaltungsbeamte des Bezirks, in dem der Kreisverband seinen Sitz hatte, als Kreishauptmann. So war der Vorstand des Bezirksamts Konstanz in Personalunion zugleich Kreishauptmann des Kreisverbandes Konstanz. Korporatives Organ des Kreisverbandes war die Kreisversammlung aus gewählten Mitgliedern. Der Kreisverband Konstanz ist somit der eigentliche "Vorfahre" des Landkreises Konstanz als kommunale Selbstverwaltungskörperschaft.Bereits 1924 war die Bezeichnung für den Vorstand des Amtsbezirks in Landrat abgeändert worden. Durch die Landkreisordnung vom 24. Juni 1939 wurden die 1864 etablierten Kreisverbände aufgehoben und durch Landkreise ersetzt. Deren formell aufrecht erhaltenen Selbstverwaltungskompetenzen standen in der NS-Diktatur aber nur noch auf dem Papier, da die Beschluss- und Entscheidungszuständigkeiten von der Kreisversammlung auf den vom Ministerium des Innern ernannten Kreisvorsitzenden übergingen, dem drei bis sechs Kreisräte lediglich beratend zur Seite standen. Gebiet und Behörde des neuen Landkreises Konstanz als kommunale Selbstverwaltungskörperschaft war nun deckungsgleich mit dem Amtsbezirk der staatlichen Verwaltung. Bei der Neuordnung der Verwaltung nach dem Kriegsende 1945 ging die Rechtsaufsicht über die Landkreise, die nun wirkliche kommunale Selbstverwaltungskörperschaften mit demokratischer Legitimation wurden, von den Landeskommissären zunächst an das (Süd-)Badische Innenministerium über. Nach der Bildung des Bundeslandes Baden-Württemberg trat an dessen Stelle das Regierungspräsidium Südbaden als Mittelinstanz für den Regierungsbezirk Südbaden - seit der Verwaltungsreform von 1971 Regierungspräsidium bzw. Regierungsbezirk Freiburg.Der Sprengel des Bezirks- und späteren Landratsamtes Konstanz erfuhr von seiner Einrichtung im Jahr 1809 bis zum Stichjahr 1952 wiederholt Veränderungen. Besonders erwähnt sei hier vor allem der Zuwachs durch die Aufhebung des Bezirksamtes Radolfzell im Jahr 1872, dessen Gemeinden alle dem Amtsbezirk Konstanz zugeschlagen wurden. Nochmaligen Zuwachs für den Amtsbezirk (seit 1939 Landkreis) Konstanz brachte die im Zuge des Gesetzes über die Neueinteilung der inneren Verwaltung vom 30. Juni 1936 erfolgte Aufhebung des Bezirksamtes Engen, dessen Amtsgemeinden auf die Sprengel der Bezirks- bzw. Landratsämter Konstanz, Donaueschingen und Stockach verteilt wurden. Weitere Veränderungen im Sprengel des Landkreises Konstanz durch die zum 1. Januar 1973 in Kraft getretene, baden-württembergische Kreisreform liegen außerhalb des Betrachtungszeitraums und bleiben deshalb unerwähnt. Bestandsgeschichte: Vor Beginn der Verzeichnungsarbeiten verteilten sich die Akten des Bezirksamtes/Landratsamtes Konstanz auf folgende Bestände:a) B 715/1, /2, /3, /4, /5, /6, /7, /8, /9, /10, /11, /12, /13, /14, /15, /16, /17, /18, /19, /20, /21, B 730a/1b) E 24/1c) G 15/1, /2, /3, /4d) W 499/1e) S 51/1Zunächst wurden die unter a) und e) genannten Bestände zum Bestand B 715/1 (neu) vereinigt. Fremdprovenienzen in diesen Beständen wurden entnommen und entweder provenienzgerecht anderen Beständen des Staatsarchivs Freiburg zugewiesen oder zuständigkeitshalber an das Generallandesarchiv Karlsruhe abgegeben.In einem zweiten Schritt wurde der unter b) genannte, aus Aktenablieferungen des Landratsamtes Konstanz gebildete Bestand Landratsamt Konstanz in den Bestand B 715/1 (neu) integriert. Zum Dritten wurden alle Akten der Provenienz Bezirksamt/Landratsamt Konstanz mit einer Laufzeit bis einschließlich 1952 aus den unter c) genannten Beständen entnommen und in den vorliegenden Bestand überführt. In begründeten Ausnahmefällen, etwa wenn sich der Anteil des nach 1952 entstandenen Schriftguts in einer Akte auf wenige Schriftstücke beschränkte, fanden auch Akten mit einer Laufzeit über 1952 hinaus Eingang in B 715/1.Eingearbeitet wurden viertens auch alle Akten der Provenienz "Landratsamt Konstanz" aus dem provisorischen Bestand W 499, der das beim gegenseitigen Beständeausgleich ins Staatsarchiv Freiburg gelangte Schriftgut aus den Beständen 129 bis 228 des Generallandesarchivs Karlsruhe enthält.Hinweise für die Benutzung:Konkordanzen im Papierfindbuch weisen alle Vorsignaturen der einzelnen Akten aus. Unter Vorsignatur 1 findet sich dabei jeweils die zuletzt im Staatsarchiv Freiburg verwendete Signatur vor der Neuverzeichnung und unter Vorsignatur 2 die vorletzte Signatur im Staatsarchiv Freiburg oder die ehemals im Generallandesarchiv Karlsruhe verwendete Signatur.Der vorliegende Bestand wurde von Solveig Adolph, David Boomers, Anja Fischer, Joanna Genkova, Edgar Hellwig und Wolfgang Lippke verzeichnet. Planung, Organisation und Koordination der Arbeiten oblag Dr. Christof Strauß, Schlusskorrektur und Endredaktion des Findmittels besorgte der Unterzeichnete. Der Bestand B 715/1 umfasst nach seiner Neuverzeichnung nunmehr 6347 Faszikel und misst 72,00 lfd.m.Freiburg, Mai 2010 Edgar Hellwig

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA GR, Rep. 11 Staatsverträge, Nr. 545 · Akt(e) · 1683 Aug. 4/14
Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

Ausfertigung; dt.; 4 Bl.;16 aufgedrückte Lacksiegel der Bevollmächtigten [unleserl.], D. von Knyphausen, Heinrich von Wersabe, J. von Rehden, Dr. D. Andree, Otto Schinckel, Remel Wiardt, Jacques de Pottere, Cornelius D. Holstein, C. Payne, H. von Senden, I. A. Grousveldt, Samuel [unleserl.], Peter Tonius Schop, Dr. H. Beeckmann, Berent Jansen Horß; Riss; Papier; Emden; 16 Unterschr., u.a. der Bevollmächt. [unleserl.], D. v. Knyphausen, Heinrich v. Wersabe, J. v. Rehden, Dr. D. Andree, Otto Schinckel, Remel Wiardt, Jacques de Pottere, Cornelius D. Holstein, C. Payne, H. v. Senden, I. A. Grousveldt

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA GR, Rep. 34, Nr. 6732 · Akt(e) · 1687
Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

Enthält u.a.: - Regelung des Lizent- und Konvoygeldes in den Generalstaaten, 1687 - Generalstaaten ./. Kurfürstentum Brandenburg: brandenburgische Afrikanische Kompanie, 1687 - "Vertalinge vande Harangue aen de Hoogh Mogende Heeren Staten Generael Der Vereenighde Nederlanden, gedaen by syn Excellentie den Heere Holzhalb, Extraordinaris Envoyé van de Hoogh-loffelijcke Evangelische Cantons van de Ligue van Switserland", 1687 (Privatdruck) - Einquartierung von Kreistruppen in Köln, 1687 - Reglement für die Miliz zu Köln, 1687.

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA GR, Rep. 34, Nr. 6738 · Akt(e) · 1689
Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

Enthält u.a.: - Überstellung brandenburgischer und dänischer Truppen an Spanien, 1689 - Erhebung von Kontributionen in Luxemburg, 1689 - Abschluss eines Bündnisses zwischen den Generalstaaten und England, 1689 - Einquartierungen niederländischer Truppen im Herzogtum Kleve, 1689 - Versorgung der brandenburgischen Truppen an Mosel und Maas, 1689 - Belagerung der Stadt Bonn durch niederländische Truppen, 1689 - Unterstützung des Kurfürstentums Brandenburg am Niederrhein gegen Frankreich durch Generalfeldmarschall Georg Friedrich von Waldeck, 1689 - Beschlagnahmung von Schiffen in Hamburg, 1689 - Auseinandersetzungen zwischen der Brandenburgisch-Afrikanischen-Kompanie und der Niederländischen Westindienkompanie, 1689 - Versetzung der Zollbediensteten zu Schenkenschanz nach Lobith, 1689 - Vorbereitung eines Bündnisses zwischen den Generalstaaten und dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, 1689 - Besetzung der Stadt Aachen, 1689 - Einforderung von Subsidiengeldern aus England, 1689 - Verpflegung der Truppen im Herzogtum Jülich, 1689.

Bezirksamt Oberkirch
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, B 727/12 · Bestand · (1690 - 1808) 1809 - 1936 (1937 - 1952)
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik)

Behördengeschichte: Als Folge der territorialen Umwälzungen in der napoleonischen Zeit entstanden in Baden aufgrund des Organisationsedikts vom 26.10.1809 insgesamt 66 landesherrliche und 53 standesherrliche Ämter. Die Zahl der Bezirksämter (seit 1939: Landkreise) und Oberämter reduzierte sich im Laufe der Zeit durch Zusammenlegung und Aufhebung, so dass 1945 im heutigen Regierungsbezirk Freiburg nur noch 16 Landkreise (Donaueschingen, Emmendingen, Freiburg, Kehl, Konstanz, Lahr, Lörrach, Müllheim, Neustadt, Offenburg, Säckingen, Stockach, Überlingen, Villingen, Waldshut, Wolfach) und - seit 1939 - zwei Stadtkreise (Freiburg, Konstanz) bestanden. Abgesehen von den spätestens 1849 aufgehobenen standesherrlichen Ämtern waren die Bezirksämter rein staatliche Behörden. Erst durch die Landkreisordnung vom 24.6.1939 erhielten sie - de facto allerdings nur auf dem Papier - auch Aufgaben einer Selbstverwaltungskörperschaft. Sie waren in erster Linie für die allgemeine Staatsverwaltung zuständig, hatten aber auch Aufgaben der Polizei und - bis zum Aufbau einer eigenen Gerichtsorganisation (1857) - der Justiz, insbesondere der Zivilgerichtsbarkeit, wahrzunehmen. Als Verwaltungsbehörden waren sie dem Innenministerium zugeordnet und wechselnden Mittelbehörden (Kreisdirektorien, ab 1832 Kreisregierungen, ab 1863 Landeskommissären) unterstellt; hinsichtlich der Justiz waren ihnen die Hofgerichte und die Kreisdirektorien bzw. Kreisregierungen übergeordnet.Das seit 1809 bestehende Bezirksamt Oberkirch wurde 1936 aufgelöst und ging komplett im Bezirksamt/Landratsamt Offenburg auf. Bestandsgeschichte: Vor Beginn der Verzeichnungsarbeiten verteilten sich die Akten des Bezirksamtes Oberkirch auf folgende Bestände:a) B 727/1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12;b) W 499.Zunächst wurden die unter a) genannten Bestände zum Bestand B 727/12 (neu) vereinigt. Fremdprovenienzen in diesen Beständen wurden vorher entnommen und entweder provenienzgerecht anderen Beständen des Staatsarchivs Freiburg zugewiesen oder zuständigkeitshalber an das Generallandesarchiv Karlsruhe abgegeben.Eingearbeitet wurden auch alle Akten der Provenienz "Bezirksamt Oberkirch" aus dem provisorischen Bestand W 499, der Schriftgut aus den Beständen 129 bis 228 des Generallandesarchivs Karlsruhe enthält, die im Rahmen des gegenseitigen Beständeausgleichs ins Staatsarchiv Freiburg gelangten.Konkordanzen im Papierfindbuch weisen alle Vorsignaturen der einzelnen Akten aus. Unter Vorsignatur 1 findet sich dabei jeweils die zuletzt im Staatsarchiv Freiburg verwendete Signatur vor der Neuverzeichnung und unter Vorsignatur 2 die vorletzte Signatur im Staatsarchiv Freiburg bzw. die ehemals im Generallandesarchiv Karlsruhe verwendete Signatur.Nach Vorarbeiten bei der Beständeserie B 727 durch Erdmuthe Krieg wurde der vorliegende Bestand von David Boomers, Joanna Genkova, Edgar Hellwig, Wolfgang Lippke, Jochen Rees und Christof Strauß verzeichnet. Die Endredaktion des Findbuchs oblag Edgar Hellwig, die Betreuung der Arbeiten dem Unterzeichneten. Der Bestand B 727/12 umfasst nach seiner Neuverzeichnung nunmehr 6159 Faszikel und misst 41,5 lfd.m.Freiburg, Februar 2009 Dr. Christof Strauß

Handel in Königsberg
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, II. HA GD, Abt. 1, Nr. 341 · Akt(e) · 1692 - 1710
Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

Enth.: - Sendung des Marinenrats bei der Afrikanischen Kompagnie in Emden, Abraham Johann Cuffeler nach Königsberg zur Untersuchung des dortigen Handels - Abschaffung des Eides von Kaufleuten bei Verschiffung von Hanf, Flachs und anderen verbotenen Waren - Beschwerde Litauens über das in Königsberg verwendete Maß und Gewicht bei der Getreideausfuhr - Bestimmung von Königsberger Kaufleuten zur Beratung über die Verbesserung des Handels im Königreich Preußen.;

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA GR, Rep. 11 Staatsverträge, Nr. 318 · Akt(e) · 1692 Apr. 11/21
Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

Ausfertigung; dt.; 8 Bl.; 3 aufgedrückte Lacksiegel des bevollmächtigten Ministers von Haxthausen, P. von Fuchs, E. von Danckelmann; Papier; Cölln an der Spree; 3 Unterschriften des bevollmächtigten Ministers von Haxthausen, P. von Fuchs, E. von Danckelmann

Regelung von Schiffsangelegenheiten
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, II. HA GD, Abt. 1, Nr. 352 · Akt(e) · 1693 - 1715
Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

Enth. u. a.: - Erlassung einer finanziellen Schuld für den Schiffer Johann Schmidt - Auszahlung eines rückständigen Betrags von der Afrikanischen Kompagnie in Emden an den Rat, Kontrolleur und Pfundverwalter Wybrand von Worckum für verkaufte Schiffe - Anrechnung und Übertragung des Schiffes "Magdalena Margaretha" auf die Schulden von Friedrich und Niclas Müller aus Kopenhagen bei dem Ratsverwandten der Stadt Löbenicht Martin Jeschke - Auszahlung einer jährlichen Hausmiete an den Segel- und Kompassmacher Cornelius Morkerk in Königsberg - Verkauf eines Kurfürstlichen Lotsenbootes in Königsberg - Abrechnung mit dem Schiffer Johann Schmidt in Königsberg - Gewährung eines finanziellen Vorschusses an Johann Schmidt zum Kauf eines Schiffes für den Transport von Baumaterialien für die Residenz in Königsberg.;

O 14 · Bestand · 1693-1990
Teil von Hessisches Staatsarchiv Darmstadt (Archivtektonik)

Bestandsgeschichte: Das Familienarchiv Schleiermacher wurde nach längeren Vorverhandlungen von Eigentümer Karl Schleiermacher in Aschau im Juni 2012 im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt deponiert (AZB 48/2012). Im August 2013 wurden noch zwei Handschriften nachgeliefert (AZB 76/2013). Findmittel: (1) Online-Datenbank HADIS (2) DV-Findbuchausdruck mit Vorbemerkung, Kurzbiografien und Indices, von Eva Haberkorn Referent: Rainer Maaß, Eva Haberkorn Bearbeiter: Eva Haberkorn

Siegelsammlung Scheffelt
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, U Sphragistik 10 · Sammlung · 1700-1913
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik)

Überlieferung: Die Sammlung aus dem Besitz von Dr. Ernst Scheffelt (Steinen, dann Badenweiler) umfasst Lacksiegel, Papiersiegel und Stempelabdrücke vor allem aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der regionale Schwerpunkt liegt auf Müllheim und Badenweiler. Eine übergeordnete Sammlungskonzeption ist nicht erkennbar. Die Sammlung gelangte 1963 ins Generallandesarchiv. Die Siegelliste fertigte Frau Gisela Schenck.Karlsruhe, im Oktober 2011Joachim Brüser

Gedruckte Karten (Bestand)
HZAN GA 105 · Bestand · 18.- Anfang 19. Jh.
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik)
  1. Zur Geschichte der Kartensammlung: Das Hohenlohe-Zentralarchiv verwahrt eine bedeutende und umfangreiche Samm-lung gedruckter Karten aus der Zeit des 16. - 19. Jahrhunderts, die in Einzelfällen bis ins 20. Jahrhundert reicht. Die für ein kleineres Archiv ungewöhnliche Menge erklärt sich aus den vielfältigen Aufgaben der hohenlohischen Verwaltungen. Mehr aber noch erklärt sie sich aus den unterschiedlichsten Funktionen und Neigungen von Mitgliedern des Fürstenhauses selbst. Die Karten wurden zu einem Großteil aus militärischen Gründen gesammelt. Etliche Grafen und Fürsten standen in gehobener Position in auswärtigen Militärdiensten, z. B. Graf Philipp von H.-Neuenstein (1550 - 1606) als Feldherr Wilhelm v. Oraniens in niederländischen Diensten, Fürst Heinrich August zu H.-Ingelfingen (1715 - 1796) als Reichsfeldmarschall und Generalfeld-zeugmeister des Fränkischen Reichskreises oder sein Sohn Friedrich Ludwig (1746 - 1818) als preußischer Infanteriegeneral und Gouverneur von Breslau und Bay-reuth. Aber auch zur Sicherung und Klärung von Herrschaftsrechten (z. B. Jagd und Forst) und Territorialansprüchen entstanden Karten bzw. wurden solche gesammelt. Weitere Gründe für die Sammeltätigkeiten waren die geographischen (Reisekarten: "fremde Gegenden"), wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und pädagogischen (Schulkarten) Interessen der Sammler. Diese vielseitigen Interessen erklären auch, warum sich die vorliegenden Karten nicht auf den Raum von Württemberg und Hohenlohe erschöpfen. Nämlich vergleichsweise viele Karten zum deutschen, europäischen und internationalen Bereich sind enthalten. Den Umfang der Sammlung könnte die Beteiligung des Hauses H.-Oehringen (alt) an einem der renommierten Nürnberger Kartenverlage - der "Homännischen Officin" oder den "Homännischen Erben" - positiv begünstigt haben. Gut die Hälfte der Karten stammt aus diesem Verlag. Der zeitliche Schwerpunkt liegt im 18. und beginnen 19. Jahrhundert. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Sammlung erheblich dünner, reicht jedoch mit Einzelexemplaren bis in die 1960er Jahre. Entweder sind Karten seit den 1850er Jahren spärlicher erworben worden oder befinden sich noch in Gebrauch der jeweiligen fürstlichen Verwaltungen. Auch mit Kriegsverlusten oder Verschleiß ist zu rechnen. Die politische Zäsur von 1806 spielt im Zusammenhang mit der Sammeltätigkeit keine entscheidende Rolle. Schon eher die veränderte Aufgabenstellung der fürstlichen Häuser seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Insgesamt dokumentiert der Kartenbestand das breitgefächerte politische und kulturelle Interesse und die Bedeutung des Hauses Hohenlohe während der Zeitspanne, in welcher die Sammlung entstanden ist. Es ist davon auszugehen, daß in verschiedenen hohenlohischen Häusern Kartensammlungen angelegt und auch in den betreffenden Schlössern, meist wohl in der Bibliothek, verwahrt wurden. Mit der Verlagerung aller hohenlohischen Archive nach Neuenstein kamen die gedruckten Karten aus den verschiedenen Schlössern ins Hohenlohe-Zentralarchiv. Hier wurden sie zu einem Bestand gedruckter Karten zusammengezogen. Die Herkunft der Karten wurde als nicht wesentlich angesehen und in der Regel in keinster Weise dokumentiert. Dies muß unmittelbar nach Kriegs-ende erfolgt sein, da 1951 bereits eine listenartige Erfassung des Bestandes vorlag. Im Zuge der Verlagerung der verschiedenen Linienarchive nach Neuenstein kamen nach und nach über 3100 gedruckte Karten zusammen. 2. Zur Geschichte des Bestandes und seiner Bearbeitung: Bei der ersten provisorischen Bearbeitung, der Erstellung einer Liste unter dem fürstlichen Archivrat Karl Schumm 1951, wurden die damals schon mehrheitlich vorhandenen Karten zu einem Gesamtbestand zusammengefügt, wie gesagt ohne Rücksicht auf die Provenienzen und die Eigentumsverhältnisse. Die Bearbeitung erfolgte nach dem Numerus-Currensprinzip. Die Ordnung basierte auf einer alpha-betischen Reihung nach Länder-, Regions- und Ortsnamen und die geographische Einteilung erfolgte nach oberflächlichen Gesichtspunkten. Oft wurden bei der Ordnung Kartenzusammenhänge zerrissen und sogar bestandsfremde - handgezeichnete - Karten in die Liste aufgenommen. Die Signaturvergabe erfolgte nach der geo-graphischen Zuordnung. Die Signatur bestand aus einem Großbuchstaben (W für Weltkarten, E für europäische Karten und D für deutsche Karten) und anschließen-der fortlaufender Nummer. Z. B. hat eine europäischen Karte die Signatur "E 80" oder eine Deutschlandkarte "D 46". Bei Folgen wurden Kleinbuchstaben nach der Zahl hinzugefügt, beispielsweise bei einer Frankreichkarte: "E 206 a - cc". Kriegskarten wurden z.T. mit römischen Ziffern versehen, z. B. eine Karte von Ungarn mit "K X/ 161". Diese Art der Signaturvergabe war für eine angemessene Benutzung wenig sinnvoll. Karten waren oft nur unter großer Mühe zu finden. Eine sorgfältige Neubearbeitung der Kartensammlung war dringend erforderlich, zumal auch etliche nachgetragene gedruckte Karten nicht berücksichtigt waren. Ursprüngliche Provenienzen konnten aber nicht mehr rekonstruiert werden, da jeder Hinweis auf die Herkunft aus den verschiedenen Archiven fehlt. Die Altsignaturen geben, mit Ausnahme einer Gruppe (H.-Kirchberg: "Sch[rank], T[isch] oder F[ach], Sch[ublade]"), keine gesicherte Auskunft über die Provenienz. Die Vorsignaturen wurden wahrscheinlich schon in der Zeit der Kartenanschaffung vergeben. Sie gliedern sich in Gruppen nach einfacher Nummernvergabe ("131", "Nr. 131", "1311/2" oder "Nro 131"), nach Kombinationen mit Groß- und Kleinbuchstaben und Zahlen ("Dd x S.138"), nach Kombinationen mit römischen und arabischen Ziffern und Buchstaben ("II M. 10" oder "605 R. I") oder nach der Lokatur (H.-Kirchberg: "S. 642, T. 2, Sch. 3"). Bei vielen Karten wurden gleich mehrere Signaturen vergeben. Sie deuten auf ältere Beständestrukturen hin. Bei einigen Karten sind gar keine Signaturen vorhanden. Einige wenige Karten und Atlanten, deren Herkunft eindeutig zu bestimmen war, wurden aus besitzrechtlichen Gründen aus dem Bestand herausgezogen und in die betreffenden Linienarchive zurückgeordnet. Der Hauptteil der Karten ist vermutlich h.-kirchbergischer Herkunft, angereichert mit einer erheblichen Anzahl von Karten des niederländisch/belgischen Bereichs aus wahrscheinlich württemberg-neuenstädtischem Besitz (h.-kirchbergisches Erbe). Der nicht näher zu bestimmende Rest der Karten verteilt sich auf die verschiedenen anderen Linienarchive. Bei der Bearbeitung wurde zuerst der Bestand gesichtet, der vor der Verzeichnung aus etwa 22 Schubladen, 92 Kartons/Boxen mit ca. 31/2 lfd. Regalmetern, 59 gerollten Karten, 38 Bänden und Heften und 4 Mappen bestand. Aus arbeitstechnischen Gründen wurden zunächst die Karten aus den Schrankschubladen, anschließend diejenigen in Kartons oder Boxen verwahrten Stücke und zuletzt die Bände in den Regalen nach dem im Numerus-Currensprinzip verzeichnet. Dabei fielen auch handgezeichnete Karten, Bilder, Baupläne und gedruckte Karten aus den Archiven Langenburg, Waldenburg und Öhringen auf. Sie wurden separiert und für eine spätere Bestandsbildung resp. Ergänzung des Bestands der handgezeichneten Karten verzeichnet. Bei den restlichen noch aufgefundenen gedruckten Karten im Hohenlohe-Zentralarchiv handelt es sich, von einer kleinen Gruppe von Atlanten und Militärkarten abgesehen, hauptsächlich um Flur-, Forst- und Vermessungskarten aus den Archiven Langenburg, Waldenburg und Öhringen. Auch sie wurden nicht in den Be-stand der gedruckten Karten einger eiht, sondern für eigene Bestände vorbereitet. Nach der Verzeichnung sämtlicher Karten war eine Klassifikation für den Bestand zu bilden. Aus praktischen Erwägungen und um Benutzern den Zugang zu erleichtern erfolgte die Gliederung hauptsächlich nach geographischen Gesichtspunkten. Eine Ordnung nach Sachthemen hätte wegen des Umfangs und der Art der Karten zu größerer Undurchsichtigkeit geführt. Der Kartenbestand ist in dreizehn Rubriken aufgeteilt. Es wird dabei von der Groß- zur Kleinräumigkeit vorgeschritten: Welt; Kontinente ohne Europa, mit Unterpunkten Afrika, Amerika, Asien und Australien/Ozeanien; Europa, mit Unterteilung in einzelne, nichtdeutsche Länder; und der Bereich Deutschland und ehemaliges Deutsches Reich, mit Unterteilung in einzelne Territorien und Regionen. Unter die Rubriken 7 bis 13 fallen die Karten, die sich nicht eindeutig geographisch zuordnen lassen (länderübergreifende Kriegsschauplätze), Spezialgebiete behandeln (Flurkarten, Stadtpläne, Kanäle, Naturphänomene) oder unter die Sparte Sonstiges fallen. Bei der Klassifikation mußten Kompromisse eingegangen werden, um den Bestand nach modernen geographischen Gesichtspunkten zu ordnen. Die Eingruppierung in Welt- und Kontinentalkarten konnte mit Ausnahme eines Rußlandatlas mit europäi-schen und chinesischen Gebieten [Nr. 7] ohne Komplikationen vorgenommen wer-den konnte. Die Einordnung in den Kontinent Europa und in europäische Länder war schwieriger. Zwei Problemkreise standen einer einfachen, einheitlichen Bearbeitung entgegen. Einerseits die Eingruppierung raum- und länderübergreifender Karten oder von Karten mit zwei oder mehreren unterschiedlichen Darstellungen auf einem Blatt, andererseits die Zuordnung von Karten mit veränderten historischen Räumen. Problemlos war wieder die Einordnung von Kartenblättern mit mehreren Darstellun-gen. Sie wurden nach dem größeren geographischen Bereich sortiert. Eine Karte mit der Darstellung Europas auf der Vorderseite und mit Darstellung des Deutschen Reichs auf der Rückseite wurde beispielsweise der Gruppe Europa zugeordnet [Nr. 65]. Problematischer waren die länderübergreifenden Karten. So mußte gleich bei der ersten Sparte der einzelnen europäischen Länder eine Untergruppe "Alpen" gebildet werden. Sie umfaßt die Karten des französisch-italienisch-schweizerischen und des deutsch-schweizerisch-österreichischen Grenzraumes, jedoch ohne die Gruppe der Karten des engeren Raums der schweizerisch-österreichischen Alpen, die den Sparten "Schweiz" und "Österreichische Erblande" zugeordnet wurden. Die Gruppe "Belgien, Niederlande und Luxemburg" passte sowohl von der räumlichen, als auch der historischen Zuordnung nicht einfach in ein vorgegebenes Schema. Der belgisch-luxemburgische Raum wechselte im bearbeiteten Zeitraum, von etwa 1660 bis 1840, mehrfach seine politische Zugehörigkeit: spanische Niederlande bis 1715, dann österreichische Niederlande, in der Revolutionszeit französisch, von 1815 bis 1830 Königreich der Vereinigten Niederlande und erst danach Königreich Belgien. Mit einiger Berechtigung hätten die Karten auch einer Gruppe "Spanien", der Sparte "Deutschland und Mitteleuropa" mit der Untergruppe "Österreichische Erblande" oder "Frankreich" zugeordnet werden können, wenn es nicht Überschneidungen mit dem Raum der engeren Niederlande [Republik der Vereinigten Niederlande, Königreich der Niederlande] gäbe. So konnten die Karten, die den belgischen und niederländischen Raum betreffen, nur zu einer eigenen Gruppe nach modernen geographischen, historisch nicht ganz treffenden Gesichtspunkten formiert werden. Frankreich, das historisch und geographisch eine verhältnismäßig kontinuierliche Entwicklung erlebte, konnte in die Untergruppen Gesamtfrankreich und einzelne Regionen aufgeteilt werden, unter Einbeziehung von Gebieten, deren politische Zu-gehörigkeit nicht ganz eindeutig war und erst später definitiv zu Frankreich gehörten, wie Lothringen, das Elsaß, Korsika, Savoyen und Nizza. Bemerken swert ist bei die-ser Gruppe der erste topographische Atlas Frankreichs [Nr. 138] von Cassini, von dem 108 von insgesamt 175 Blättern im hier verwahrten Exemplar vorliegen. Die Untergruppe "Gebiete Frankreichs" wurde zuerst alphabetisch und danach chronologisch angelegt. Ähnlich verhielt es sich mit dem Gebiet Italiens, das als einheitlicher Raum behandelt und nach modernen politischgeographischen Gesichtspunkten ebenfalls in die Sparten Gesamtitalien und einzelne Territorien aufgeteilt werden konnte, unter Einbeziehung der Inselgruppe Malta. Großräumiger mußte bei den westeuropäischen Gebieten verfahren werden. Sowohl Großbritannien und Irland, als auch Spanien und Portugal mit Gibraltar in ihrer Gesamtdarstellung wurden zumeist auf einem Kartenblatt abgebildet. Daher bot sich eine Einteilung in die Gruppen "Großbritannien und Irland" und "Iberische Halbinsel" an. Der Raum Ost- und Südosteuropa machte Probleme, weil sich die territorialen Zu-gehörigkeiten und Grenzen während des behandelten Zeitraums von ca. 1650 bis 1880 permanent änderten. Aus der zeitweiligen Zugehörigkeit der Herzogtümer Kurland und Livland und der dauernden des Großfürstentums Litauen zum Königreich Polen z. B. wurden die Karten dieses Bereichs zu der Sparte "Polen und baltische Länder" zusammengefügt. Wegen der politischen Veränderungen insbesondere durch die polnischen Teilungen mussten Kompromisse eingegangen werden. So wurde eine Generalsparte "Königreich Polen und Großfürstentum Litauen" gebildet, die den Großraum insgesamt erfasst. Als Rarität wäre die große "Carte de la Pologne" [Nr. 230] aus dem Jahr 1772 von Rizzi-Zannoni zu erwähnen. Um aber den politischen Wechselfällen nach Umfang der Karten gerecht zu werden, wurden zwei weitere Untergruppen gebildet. Die Sparte "baltische Herzogtümer" verband die oben genannten Herzogtümer mit dem ethnisch-geographisch, aber nicht politisch zum polnisch-litauischen Bereich gehörigen Herzogtum Estland. Schwieriger gestaltete sich die Einordnung der Kartengruppe "Königreich Galizien". Aus historischen Gründen hätte man sie auch der Sparte "Österreichische Erblande" unter Inkaufnahme der Zerschneidung des geographischen Zusammenhangs zuschlagen können. Um aber zu einem vernünftigen Kompromiß zu kommen, wurde sie als eigene Gruppe dem polnischen Bereich zugeordnet. Schwieriger war die Behandlung der Karten des Russischen Reichs. Eine Gliederung, die der vorgegebenen Ordnung entsprochen hätte, war nur mit Einschränkung möglich. Rußland, das sich mit weiten Teilen seines Gebiets über Asien erstreckt, hätte genauso gut dieser Sparte zugeordnet wer-den können. Da aber der Schwerpunkt des Landes in Europa lag und liegt, konnte die Gruppe "Rußland" in die Gruppe der europäischen Länder eingegliedert werden. Als fast unlösbare Aufgabe erwies sich die Einordnung der Karten, die das Osmanische Reich [Türkei] und die benachbarten Gebiete umschließen: neben Karten des Osmanischen Reichs, das in einen europäischen und einen asiatischen Teil aufgegliedert war, gibt es in dieser Gruppe eine Anzahl von Kartensätzen, die die rus-sisch-türkisch-österreichischen Kriegsschauplätze des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts auf dem Balkan und in den nördlichen Schwarzmeergebieten darstellen. Dazu kommen noch Karten mit Überschneidungen der verschiedenen südosteuropäischen Territorien aus dieser Zeit. Um Kartenzusammenhänge nicht zu zerreissen, mussten Kompromisse in diesem Bereich in Kauf genommen werden. So wurde, um den Gesamtbereich abzudecken, eine Sparte "Südosteuropa, Schwarzes Meer und Kleinasien" gebildet, die sich in vier Untergruppen aufteilt: die Gruppe "Balkan und Griechenland" setzt sich aus den verschiedenen südslawischen, rumänischen und griechischen Territorien und aus Donaukarten zusammen, die zweite Gruppe umfaßt "Ungarn (mit Siebenbürgen)"], die dritte Gruppe "Türkei (Osmanisches Reich)" und die vierte Gruppe "Mehrere Länder" [04.11.04.] als Sammelbecken der nicht eindeutig zuzuordnenden Karten, di e sich aus Kartenwerken der Kriegsschauplätze des Balkan und Schwarzmeergebiets und aus Karten der südrussisch-ukrainischen Ströme zusammensetzt. Karten der Krim/Tauriens wurden, wenn sie nicht Teil der Kriegsschauplatzkarten sind, in die Sparte Rußland einge-ordnet. Die nordischen Staaten mit ihren Provinzen konnten dagegen einheitlich in den Großraum "Skandinavien" aufgenommen werden, zumal etliche der Länder auf jeweils einem Blatt abgebildet waren. Ebenso wurde mit der Gruppe "Schweiz" verfah-ren. Dabei konnte der in Einzelkarten aufgesplitterte und einzeln verzeichnete "Atlas Suisse" [Nr. 280] zusammengefügt werden. Etwas leichter fiel die Klassifikation der Karten zu "Deutschland und Mitteleuropa" und zu "Territorien und Teile Deutschlands". Auch hier waren Kompromisse zwischen politisch-geographischer Einordnung und historischer Zugehörigkeit zu machen. Sollten Karten, die heute nichtdeutsche Länder darstellen, in die Gruppe der europäischen Länder eingegliedert werden oder in die den deutschen Territorien? Und sollten Karten z. B. der Reichskreise, die mehrere Territorien abdeckten, als eigene Gruppe formiert werden oder nicht? Die Klassifikation wurde hier primär nach historisch-geographischen Gesichtspunkten vorgenommen, da eine Einteilung unter modernen politischen Aspekten den Kartenaussagen in keiner Weise entsprochen hätte. Bei der Gliederung wurde eine Mischung nach regionalen Räumen und histo-rischen Territorien gewählt, wobei die Karten der Reichskreise in die Sparten der jeweiligen Regionen eingereiht wurden. Die Karten, die der Sparte "Deutschland" zugeordnet sind, decken im wesentlichen das Gebiet des alten Deutschen Reichs ab, z. T. in Ausschnitten (Atlasfragmente), nach relativ klarem Ordnungsmuster, während die Sparte "Territorien Deutschlands" wieder größere Zugeständnisse er-forderte. Die Gliederung der Gruppe "Bayern" gestaltete sich einfach. Sie beinhaltet nur das Gebiet des Herzogtums, Kurfürstentums und des Königreichs Bayern. Hier finden sich die ältesten im Bestand vorhandenen Karten, die "bairischen Landtafeln" von Phillipp Appian aus dem Jahr 1568 [Nr. 379 und 380]. "Böhmen und Mähren" wurde wegen des Umfangs der Karten und der wichtigen Rolle als Territorium des Deut-schen Reichs [Königreich, Kurfürstentum] als eigene Kartengruppe ausgewiesen, mit verschiedenen Atlanten bzw. Kartenwerken von beiden Gebieten. Die Gruppen der "Fränkischen Territorien" und von "Hessen" konnten nach einheitlichen Prinzipien eingereiht werden. Sie enthalten interessante Karten und Kartensätzen der Markgrafschaft Ansbach [Nr. 423 - 428] und zeitgenössische Kartensätzen des Kriegs-schauplatzes Hessen während des Siebenjährigen Kriegs [Nr. 457 und 458] aus dem Jahr 1761. Letztere sind von Carlet de la Rozière, Adjutant des französischen Oberbefehlshabers, Marschall Broglie. Zur besonderen Dokumentation des heimischen Raums wurde eine eigene Kartengruppe "Hohenlohe" herausgehoben und von der Gruppe der fränkischen bzw. südwestdeutschen Karten getrennt. Insbesondere die Landtafeln der Gegenden um Langenburg und Kirchberg aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts [Nr. 472 - 475] und die Gesamtdarstellungen von Hohenlohe von Schapuzet und Hammer aus der zweiten Hälfte des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts [Nr. 477 - 482] wä-ren hervorzuheben. Die Sparte "Norddeutschland" umfaßt alle Karten des niedersächsisch-nordelbischen Raums mit zwei Atlanten von Mecklenburg-Strelitz [Nr. 499] und Mecklenburg-Schwerin [Nr. 501] des Grafen v. Schmettau aus den 1780er Jahren. Bei der Gruppe "Österreichische Erblande" war zu entscheiden, ob man sämtliche Karten der österreichischen Monarchie zusammenfasst oder, wie hier wegen des Umfangs und der Art der Karten, in die einzelnen Teilreiche resp. Erblande aufteilt. In diese Sparte wurden nur Karten des engeren Bereichs [Österreichischer Reichs-kreis, Gebiet des heutigen Österreichs] aufgenommen, mit Ausnahme von Darstel-lungen der Gesamtmonarchie. Er wähnenswert ist der Atlas [Kartenwerk] Tirol von Peter Anich und Blasius Hueber aus dem Jahr 1774 [Nr. 509]. Ähnlich verhielt es sich mit den Karten der preußischen Monarchie. Auch hier mußten die Gruppen ge-teilt werden, um räumliche und kartentechnische Trennungen zu vermeiden. Die Sparte "Pommern" enthält etwa auch Karten mit Darstellungen von Schwedisch-Vorpommern, die Gruppe "Schlesien" erstreckt sich zeitlich von der österreichische Epoche bis zum Ende des Deutschen Reichs, mit einem Atlas [Kartenwerk] der schlesischen Teilfürstentümern aus den 1730er bis 1750er Jahren [Nr. 648, 649 und 658], Kriegskarten der Schlesischen Kriege und Karten, die bis in die 1940er Jahre hineinreichen. Die Hauptgruppe der "Preußischen Staaten" umfasst alle übrigen Karten, von Darstellungen der Gesamtmonarchie bis zu einzelnen Bezirken, mit Kartenwerken von Ost- und Westpreußen [Nr. 548 und 555] und einer "Special-Karte" von Südpreußen des preußischen Hofbaumeisters David Gilly aus den Jah-ren 1802/1803 [Nr. 552 - 554]. Die Bildung der Sparte "Rhein (mit angrenzenden Ländern)" erfolgte unter dem Kompromiß, Flußkarten des Rheins, Karten des Rheingebiets [Ober-, Nieder und Kurrhein] und Kriegskarten, die zwar den Titel Rhein tragen, sich aber über einen weit größeren Bereich erstrecken, in eine faßbare Gruppe zu vereinen. Bei der Bearbeitung konnten auseinandergerissene Kartensätze zusammengefügt werden, wie z. B. die Kriegsschauplatzkarte 1794 von Dewarat [Nr. 605] oder die Stromvermessungskarten des pfalz-bayerischen Oberrheinbauinspektors Wiebeking zu Ende des 18. Jahrhunderts [Nr. 608 und 612]. Der Bereich "Sachsen" war unter klaren Gesichtspunkten gegliedert, unter Einbeziehung der Karten des Obersächsischen Reichskreises (mit preußischen Gebieten) aus Gründen der Einheitlichkeit. Zu nennen sind hier die Kartensätze vom Erzgebirgskreis des preußischen Majors v. Petri [Nr. 630], der Einzeldarstellungen des Obersächsischen Kreises in acht Boxen von Peter Schenk [Nr. 623], der Gesamt-darstellung der Wettiner Lande des Frankfurter Kartographen Johann Wilhelm Abraham Jäger [Nr. 634] und von der Kriegsschauplatzkarte Siebenjähriger Krieg des sächsischen Hauptmanns Backenberg [Nr. 641]. Um der Zäsuren der Jahre 1803, 1806 und 1810 mit ihren politischen und territoria-len Änderungen gerecht zu werden, wurden die Karten des schwäbisch- alemannischen und des heute baden-württembergischen Bereichs zu einer einheitli-chen Gruppe "Südwestdeutschland" zusammengefügt. Erwähnenswert sind die "Charte von Schwaben/Württemberg" [Nr. 681 und 682] von Amann und des Tübin-ger Mathematikers und Astronomen Bohnenberger als erster Versuch der Landes-vermessung, ca. 1796 bis 1810, der "Topographische Atlas des Königreichs Würt-temberg" [Nr. 695 - 697] der Landesaufnahme von 1821 bis 1851 und die Vorläuferkarten des Historischen Atlas von Baden-Württemberg, die "Generalkarte von Württemberg" von Bach [Nr. 707] und "Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches" [Nr. 714] von Erwin Hölzle, 1938. "Thüringen" konnte einheitlich nach Territorien sortiert werden, die letzte Sparte der "Territorien Deutschlands", die Gruppe "Westfalen", wurde wieder nach Kompromißgesichtspunkten gebildet, da der Darstellungsbereich häufig über den genannten Raum des Titels hinausging, wie bei den Kriegskarten von Dezauche, 1797 [Nr. 743] und von le Coq, 1804 [Nr. 744]. Der Rest der Karten verteilt sich auf die Sparten 7 bis 13. In die Gruppe der "länderübergreifenden Kriegsschauplätze" wurden alle die Kriegskarten eingeordnet, die keinem festen geographischen Raum zuzuordnen sind, wie die Karten zum Sie-benjährigen Krieg, mit allen Schlachtfeldern und Kriegsschauplätzen, des preußischen Oberst Friedrich Wilhelm v. Baur [Nr. 747 - 749] und des Premierleutnants J. v. Saint Paul [Nr. 763] oder der Atlas der Revolutionskriege [Nr. 760] des Schweizer Generals in französischen und russischen Diensten, Baron Henri v. Jomini. Die sich im Bestand befindlichen Flurkar ten wurden aus Bestimmungs- und Provenienzgründen nicht der allgemeinen Flurkartensammlung zugeordnet, sondern bilden eine eigene Gruppe. "Stadtpläne", "Kanalbauten", wie der alte Rhein-Main-Donau-Kanal, "Naturphänomene", wie die Sonnenfinsternis von 1706, "Statistiken" und "Sonstiges", mit Kupferdruckplatten zu den hohenlohischen Landtafeln [Nr. 853: zu Nr. 473 - 475] und der Hohenlohekarte von C. F. Hammer [Nr. 860: zu Nr. 481] bildeten den Abschluß des Bestandes. Die endgültigen Signaturen sind nach folgenden Kriterien vergeben worden: mit einfacher Nummernvergabe, bei Kartensätzen mit Folgekarten mit Schrägstrich nach der Signatur, wie z. B. "208/1" oder "229/1 - 4" und bei Doppel- oder Mehrfachüber-lieferungen mit Angabe der Exemplare, wie z. B. die Karte von Weikersheim "476 (4 Exemplare)". Die Art der Lagerung orientiert sich nach den Gegebenheiten der Kar-ten. Vier Lagerungsarten kommen vor. Sie sind jeweils an der Signatur erkennbar: die gewöhnliche Planlagerung in Schubladen ist nicht besonders hervorgehoben. Sodann gibt es gerollte Karte ["(gerollt)"] und Regallagerung von Bänden oder Heften ["(Band)"] und von Karten in Boxen ["(Karton)"]. Kombinationen zwischen Lagerungsart und Kartenfolgen in den Signaturen kommen häufig vor, wie z. B. "296/1 (2 Exemplare)" oder "209/1 - 4 (Karton)". Die Verzeichnungsweise erfolgte dem historischen Wert der Karten entsprechend vergleichsweise intensiv. Die Titelaufnahmen enthalten in der Regel die folgenden Angaben. Der Titel ist in der Regel im Originalwortlaut übernommen, bei Überlänge in gekürzter Form. Bei Fehlen eines Titels wurde eine eigene Version erstellt, die Thema und Bereich der Karte beschreibt. Bei nichtdeutschen, altertümlichen oder von der Darstellung abweichenden Titeln wird in eckigen Klammern [ ] die deutsche oder heute übliche Schreibweise übernommen. Der Bereich der Kartendarstellung ist nach drei Mustern beschrieben: Abschnitte beziehen sich auf den Kartenrand (links-rechts, oben-unten), Ausschnitte auf markante Eckpunkte und Orte am Kartenrand und Be-reiche auf gedachte Radien von markanten Punkten oder Orten aus. Bei einigen Karten wird noch die Art ihrer Zugehörigkeit zu Kartenfolgen in den Titel aufgenommen. Die Kartographen wurden, wenn auf der Karte vermerkt, mit ihrer Berufsbezeichnung bzw. Funktion als Verfasser/Kartographen, Verleger, Herausgeber, Zeichner, Kup-ferstecher, Texter, Drucker usw. angegeben. Bei der Beschreibung der Kartenausführung wird, wenn angegeben, die Auflage, die Exemplarnummer (bei Mehrfachexemplaren), der Kartentyp (Druck, Lithographie oder [Kupfer]Stich) und die Art der Kolorierung genannt, wobei die Karten in der Mehrheit nur teilkoloriert sind. Grenzlinien wurden in verschiedenen Farben, bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit der Hand eingefärbt. Die im Titel angegebenen Be-reiche und Territorien sind flächig, Orte in der Regel rot oder orange koloriert, die Randbereiche der Karte blieben überwiegend unkoloriert. Der Maßstab wurde bei fast allen Karten - auch ohne ursprüngliche Maßstabsanga-be - in das heute übliche metrische Bruchsystem umgerechnet, ausgenommen Son-derkarten und Atlanten mit sehr unterschiedlichen Karten. Erscheinungsort und -jahr sind generell aufgenommen, in etlichen Fällen mit Mehr-fachnennung; bei unsicherer Zuordnung wird der Entstehungsort in eckigen Klammern, bei fehlender Zeitangabe wird der vermutete Zeitraum ([um...] oder [nach...]) ebenfalls in eckigen Klammern angegeben. Die alten Signaturen wurden, soweit verifizierbar, alle in der Reihenfolge aufgenommen, wobei die Signaturen, die Karl Schumm in seiner Liste aufgenommen hat, als letzte genannt sind. In der formalen Beschreibung wird auf die ursprüngliche Lagerung (gefaltet, gerollt) verwiesen. Die Kartenmaße (Breite x Höhe) beziehen sich auf die eigentliche Kartendarstellung, die Maße des Blattschnitts (Außenrahmen) sind in Klammern wiedergegeben. Der kartographische Typ wird in drei Kateg orien (thematische, topographische oder physische Karte) eingeteilt. Wobei Karten mit der Entstehungszeit vor Beginn des 19. Jahrhunderts oft nicht eindeutig zuzuordnen und zur besseren Kenntlichmachung in Mischformen angegeben sind. Anschließend folgen grundlegende Angaben zur Kartendarstellung, wie z. B. zum Verkehrsnetz, der Topogra-phie, zur Siedlungsform, zur politischen Einteilung oder zum Kriegsgeschehen bei Militärkarten. Bei Kartensätzen oder -werken wird der Haupttitel genannt, die Blattnummer, soweit aufgeführt, und die Funktion der Karte (Titel- oder Folgeblatt). Zuletzt wird der Verwendungszweck der Karte angegeben, z. B. als politische, Militär-, Schul- oder Verkehrskarte. In den Bemerkungen wurden der oder die ursprünglichen Maßstäbe, die Einteilung nach Längen- und Breitengraden, soweit sie vorhanden waren, oder das Meridiangitternetz genannt, in der Regel der hier als "alter Pariser Meridian" (1613 in Paris festgelegt, mit Nullmeridian durch die Insel Ferro = Hierro/Kanaren) bezeichnete Meridian. Bei Abweichung von der sonst üblichen Nordung der Karte wurde die ent-sprechende Ausrichtung nach der Himmelsrichtung eigens erwähnt. Sonstige auffal-lende Elemente der Kartendarstellung, wie z. B. die künstlerische Ausgestaltung der Titel-, Skalen- oder Widmungsschablonen in allegorischer Form, die Angaben von Truppenstellungen oder Belagerungsringen, von Wappendarstellungen, Erläuterungen, Widmungen, genauere Angaben zur politischen Einteilung, handschriftliche Vermerke und andere Besonderheiten wurden am Ende der Verzeichnung aufgenommen. Die endgültige Erschließung und Bildung des vorliegenden Bestands durch den Unterzeichnenden erfolgte im Rahmen des von der Kulturgutstiftung geförderten Projekts "Erschließung der gedruckten Karten des Hohenlohe-Zentralarchivs" in der Zeit vom 1. Januar 1999 bis zum 31. Dezember 2000. Der Bestand, der die Bezeichnung "Hohenlohe Zentralarchiv: Gedruckte Karten" erhielt, umfasst 1382 Titelaufnahmen für ca. 3060 Karten in 33 Schubladen, 59 gerollte Karten, 92 Karten in Boxen/Kartons und 38 Bände (ca. 4,5 lfd. Regalmeter). Eine ergänzende Benutzung der Kartenbestände der Linienarchive des Bestands der handgezeichneten Karten des Hohenlohe-Zentralarchivs ist unter Umständen sinnvoll. 3. Erläuterung zum Aufbau der Titelaufnahmen: Alle Karten werden im vorliegenden Findbuch nach folgendem Schema in der angegebenen Reihenfolge beschrieben: Bestellsignatur - Ordnungsnummer Titel der Karte (als Zitat) oder Angabe des Karteninhaltes Karthograph und sonstige an der Entstehung der Karte beteiligten Personen Entstehungsstufe, Auflage, Ausführung der Karte Maßstab Entstehnungsort weitere formale Beschreibung Bemerkungen Vorsignaturen Entstehungzeit
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, U Sphragistik 10 Nr. 1 · Akt(e) · 1700-1902
Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik)

Blatt 1 Rückseite: Kaiserliches Nebenzollamt St. Ludwig, o.D. Blatt 2: P. F. Schulze, Ebersdorf/Reuss, 1870. Edmund Abbot, Athen/Griechenland, 1868. E. Milson, Lyon, 1867. Johann von der Crone, Markkleeberg/Sachsen, 1869. F. Lewthwaite, London/England, 1868. Schwarzwälder, Eimeldingen/Baden, 1730. Econome, Saloniki/Türkei, 1868. F. Lawer, Reading/Amerika 1868. Preußischer Gesandter, um 1865. J. Barker, Whitehaven/England, 1868. J. De Grenier, Paris/Frankreich, 1869. A. Und L. Von Berg, New York/Amerika, 1867. Behrens, Manchester/England, 1875. F. Von Trapp, Hertwangen, 1700. Directeur Ravenel, Neuchâtel, 1870. Major Specht, Lörrach, 1885. K. Krafft, St. Blasien/Baden, 1870. Zwei englische Adelswappen, 1875/76. R. Reinau, Kalte Herberge/Baden, 1700. Kramer, Kandern/Baden, 1700. Förster Kramer, Steinen, 1750. E. Scheffelt, Steinen, 1830. Blatt 3: Fred Ward, Warschau, 1867. Grumkow, Mainz, 1865. Graf von Inn und Knyphausen, Hannover. 1866. Lord Fr. Ryder, London, 1867. Zant-Strübe, Auggen-Schopfheim/Baden, 1800. Sattler, Binzen/Baden, 1830. K. Von Bültzinsloewen, Wiesbaden, 1902. Scheffelt, Williamsville/Amerika, 1849. F. Grether, Tumringen/Baden, 1850. Graf von Pexberg, Pommern/Preußen, 1865. Pfarramt Steinen/Baden, 1860. P. J. Schulze, Petersburg. Kreishypothekenbank Lörrach. Blatt 4: Gesandtschaft der Vereinigten Staaten von Amerika in der Schweiz, 1838. Generaladjudantur Baden, 1830. Österreichisches Erzbischofswappen, 1700. Evangelische Zentralkasse St. Gallen. Französische Gesandtschaft in der Schweiz, 1850. Württembergisches Kameralamt Reutin, 1870. Württembergische Arbeiterkompanie, 1870. Hauptlager der Schwarzwaldarmee in Rheinweiler, 1870. Württembergisches Kameralamt Crailsheim, 1870. Feldpost Stuttgart. Badische Ökonomieverwaltung Karlsruhe, 1870. G. Zielke Tokarz, Lodsch. Blatt 5: Baurittel, Schopfheim/Baden, 1850. L. Dilzer, Pforzheim/Baden, 1850. Pf. Gutheil, Heidelberg, 1868. E. Grether, Tumringen, 1868. General Uh, Baltimore, 1838. Pf. Leichtlen, Emmendingen, 1869. Ortsschulrat Steinen, 1863. Gustav-Adolph-Verein, 1839. Fürstenbergische Kanzlei, 1862. Eidgenössische Postverwaltung Basel, 1859. Berlin-Hamburger Eisenbahn, 1865. Wiensthalbahn-Direktion, Baden, 1864. Blankenhorn, Müllheim/Baden, 1868. Versorgungsanstalt Baden, 1854. Jakob O. Grether, Schopfheim, 1700-1800. Onoph. Grether, Tumringen. Kramer, Steinen, 1810. Ed. Tschiraz, Cincinnati/Amerika, 1849. Blatt 6: Privatsiegel des Manlius?, 1856 erhalten. Badisches Ministerium, 1840. Badische Hausmeisterei Badenweiler, 1830. Auguste de la Fontaine, Karlsruhe, 1873. Orléans, Frankreich, 1780. Geheimrat Prof. Dr. Hirsch/Berlin im Schwedischen Ministerium, Abteilung für Medizinalsachen. Russischer Stempel, 1887. Gemeinde Badenweiler, 1870. König Karl der Kahle (800), 1866 bei Steinen ausgegraben. Hauptkasse der Reichsbank, 1889. Blatt 7: Familie Favarger, Neuchâtel/Badenweiler [fehlt]. Comte et Comtesse de Chambrun, Paris 1889. Von Goerne, Ressburg bei Deutschkrone, 1896. Moussin-Puchkin, Petersburg. Siegel einer preußischen Kommission. Juwelier Kraus, Freiburg. Schwarz, Rheinfelden, 1845. Richards von Taschwitz, London/Dresden, 1878. Graf Moussine-Puchkine, Petersburg/Kiew. Fürst von Fürstenberg. Dekan Brandt, Rheinbischofsheim, 1876. Von Schüyten, Dordrecht, 1876. W. Mezel, Überlingen/Lörrach, 1877. F. Madler, Steinen. Generaldirektor P. Thurn, Frankfurt. I. M. Scheffelt, Steinen, 1818. Russische Stempel, 1887 und 1884. Von Kilch, Brombach, 1860. Blatt 8: Graf Moussin-Puchkin, Petersburg/Kiew. Russisches Wappen. Russische Gesandtschaft Madrid, 1893. Gräfliche Familie Schalsberg-Thannheim, 1880. Vorschussbank Lörrach. Stachelin-Burkhard, Basel. Badisches Hauptsteueramt, Basel. Preußisches Landgericht Düsseldorf. Elsass-Lothringen. Universität Freiburg, 1886. Komtoir der Reichshauptbank für Wertpapiere, 1888. Schwarzes Siegel des preußischen Amtsgerichts Wattenscheid, 1888. Wetzhausen. Von Pochhammer, Berlin, 1869. Treasury, 1875. Education Departement Whitehall, 1875. Inspector of Factories, 1875. Kaiserlich deutsche Postverwaltung Badenweiler, 1877. Blatt 9: Graf von Landberg, Lahr/Baden, 1870. Mecklenburgisches Hofjagddepartement, 1893. Großherzog von Mecklenburg, 1893. Mecklenburgisches Hoftheater Schwerin, 1893. General von Wolff, Karlsruhe/Badenweiler, 1900. Württembergisches Amtsgericht. Württembergische Staatsanwaltschaft. Allcard, Schottland, 1896. Bankgeschäft von Speyr, Basel. Dänischer Königshof, 1895. Graf Plessen auf Ivenack, 1894. Neu-Guinea-Kompanie, 1893. Juwelier Kraus, Freiburg, 1880. Liebrecht-Haniel, Ruhrort-Tervoort am Rhein, 1878. Russische Behörde?, 1893. Kölnische Immobiliengesellschaft, 1894. F. W. Liebrecht, Ruhrort, 1880. Hauptkasse der Dresdner Bank, Berlin. Russisches Behördenwappen. Blatt 10: Drei Wappenzeichnungen (Hueglin, Hassler, Reichenbach). Sparkasse Müllheim. Von Schönfeld, Österreich. Freiherr von Krafft-Ebing, Baden. Ministerium für Elsass-Lothringen. Gesamtvorstand des badischen Landesverbands des Roten Kreuzes. Badische Bezirksforsterei Oberweiler. Katholische Gemeinde Müllheim. Badisches Finanzamt Müllheim. Badischer Notar im Amtsgerichtsbezirk Müllheim. Preußisches Hauptsteueramt Köln. Russisches Siegel. Badische Wasser- und Straßenbauverwaltung. Badische Steuereinnehmerei Badenweiler. Badische Badanstaltenkasse Müllheim. Badischer Notar Michael Huber. Badische Obereinnehmerei Müllheim. Preußische Eisenbahndirektion Köln. Generaldirektion der württembergischen Staatseisenbahnen. Kaiserlich-königliches Post- und Telegraphenamt Karlsbad. Gemeindesiegel Badenweiler. Blatt 11: Gemeinde Zunzingen. Altes Stadtwappen Badenweiler, bis 1898. Wappen von Lörrach. Gemeinde Niederweiler. Badische Obereinnehmerei Müllheim. Juwelier Krauss, Freiburg. Badische Generalstaatskasse. Gemeinde Müllheim. Katholische Kirchengemeinde Müllheim. Badisches Finanzamt Müllheim. Gemeinde Oberweiler. Gemeinde Müllheim. Gemeinde Vögisheim. Großherzoglicher Badearzt in Badenweiler. Gemeinde Badenweiler. Bürgermeisteramt Freiburg. Pfarramt Gersbach, 1824. Hauptkasse der Reichsbank. Polizeidirektion Braunschweig. Intendantur des Schweriner Hoftheaters, 1893.

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA GR, Rep. 34, Nr. 6796 · Akt(e) · 1700
Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

Enthält u.a.: - Konfiszierung von Schriftstücken über die Afrikanische Kompanie in Utrecht, 1700 - Einmarsch kursächsischer Truppen in Livland, 1700 - Heirat des Erbprinzen Friedrich von Hessen-Kassel mit Prinzessin Luise von Brandenburg, 1700 - Vereinigung der englischen und niederländischen Flotte, 1700.

Ernst Giebeler oHG, Siegen
1.2.7 BBA 1 · Bestand · 1718, 1805-1955
Teil von Montanhistorisches Dokumentationszentrum

Inhalt: Allgemeine Fragen des Erzbergbaus 1833-1856, 1908-1954 (9) Schiefervorkommen 1718, 1805-1951 (7) Steine und Erden 1848-1863, 1896-1947 (7) Schwerspatvorkommen 1845-1948 (11) Kohlevorkommen 1843, 1859-1954 (26) Erzvorkommen im Raum Saarburg - Trier - Eifel 1838-1955 (9) Erzvorkommen im Raum Bayern - Thüringen 1855-1954 (10) Erzvorkommen an Mosel - Ahr - Nahe 1866, 1910-1923 (2) Erzvorkommen in Waldeck, im Sauerland und in Wittgenstein 1835-1951 (10) Erzvorkommen im Rheinland und im Bergischen Land 1853-1948 (14) Erzvorkommen im Lahn-Dillgebiet 1838-1947 (20) Erzvorkommen im Kreis Altenkirchen 1827, 1834, 1855-1940 (21) Erzvorkommen im Westerwald und in Hessen 1848-1925, 1938, 1947 (12) Erzvorkommen im Kreis Siegen 1834-1953 (27) Karten / Pläne / Risse

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, XX. HA, GHS, Amt Neuhausen Nr. 1 · Akt(e) · 1718
Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

251 Blatt (Zählung unten, rechts), Enthält: - adliges Vorwerk Cuggen, 3VS - 6VS - Freigut Legden, 6RS - 9RS - Krug zu Legden, 10VS - 12RS - kölmisches Gut Poggenpfuhl, 12RS - 15VS - Brasdorff, 15VS - 17VS - Conradswalde, 17RS - 20RS - adliges Gut Brasenicken, 21VS - 23RS - adliges Gut Gamsau, 24VS - 26VS - adliges Vorwerk Spitzing, 26RS - 28RS - kölmisches Gut Fünf Linden, 28VS - 31VS - Schönwalde, 31VS - 33RS - Promitten, 34VS - 37VS - Freidorf Mantau, 37VS - 41RS - kölmischer Krug Siebeneichen, 42VS - 44VS - adliges Gut Lincken und Littauschdorf, 44VS - 46RS - Legitten, 46RS - 49RS - Heiligenwalde, 50VS - 52RS - Pogauden, 52VS - 54RS - adliges Gut Fuchshöffen, 55VS - 57RS - Länderei zu Spoh (?), 58VS - 59VS - kölmisches Gut Stangau, 59VS - 61RS - Norgehnen, 61RS - 64VS - adliges Vorwerk Rambstau, 64RS - 65RS - adliges Krug zu Gelbbluhm, 66VS - 67VS - adkuges Dorf Friedrichswalde, 67RS - 68RS - adligesn Vorwerk Koggen, 68RS - 71VS - adliger Kurg Warginen, 71VS - 72VS - Milchbude, 72RS - 73VS - Freigut Kalkeim, 74VS - 77VS - Ellerkrug und Sreekenkrug, 77VS - 77RS - Holländer zu Heiligenwalde, 78VS - 78RS - kölmischer Krug zu Waldau, 79VS - 80VS - adliges Gut Prensch (?) Arnau und Krug zu Arnau, 80RS - 82RS - kölmisches Gut Polnisch Weder, 82RS - 84VS - kölmisches Gut Nesselbeck, 84RS - 86RS - adliges Vorwerk Abziesskeim, 86RS - 88VS - Barauscher Krug und Schmeeker Krug, 88RS - 89RS - Freigut Prauthnen, 89RS - 91VS - Gut und Krug Knöppelsdorff, 91VS - 93RS - Holländerei zu Alsitt, 94VS - 96VS - Hospitaldorf Jungstendorf, 96RS - 97RS - Hospitaldorf Wolfsdorff, 97RS - 98RS - kölmisches Gut Hohenrade, 98RS - 100RS - adliges Gut Poduhren, 101VS - 102RS - adliges Vorwerk Mantau, 103VS - 104RS - kölmisches und Freigut Pradau, 104RS - 106RS - adliges Gut Liepe, 107VS - 109RS - Lautscher Krug, 109RS - 110VS - Ortsverzeichnis, 114VS - 114RS - kölmisches Gut Fürstenwalde, 116VS - 120RS - kölmisches Gut Condehnen, 121VS - 124VS - kölmisches Gut Sontkeim, 124RS - 129VS - kölmisches Gut Rodemannshöffchen, 129RS - 133RS - kölmisches Gut Wangnicken, 133RS - 137VS - Wangnicken, 137VS - 141VS - kölmisches Gut Lantt, 141VS - 145VS - kölmisches Gut Doulitten, 145VS - 149RS - kölmisches Gut Doritten, 150VS - 152RS - kölmisches Gut Mandeln, 153VS - 157VS - kölmisches Gut Bladau, 157RS - 161VS - kölmisches Gut Tropitten, 161VS - 165VS - adliges Gut Dedritten, 165RS - 171RS - adliges Dorf Beydritten, 172VS - 174VS - adliges Vorwerk Samitten, 174RS - 179VS - adliges, kölmisches Gut Guednau, 179VS - 186VS - kölmisches Gut Mahranenhoff, 186RS - 190VS - kölmisches Gut Zieglau, 190RS - 193VS - kölmisches Gut Truttenau, 193RS - 198RS - adliges Gut Sudau, 199VS - 203RS - adliges Gut Wangen, 203RS - 208RS - kölmisches Gut Dunckershöffen, 209VS - 213VS - kölmisches Gut Ragsitten, 213RS - 217VS - adliger Krug Matzkahlen, 217RS - 219RS - adliges Gut Kleinhöde, 220VS - 225RS - kölmisches Gut Schmidehnen, 226VS - 229VS - kölmischer Krug Willkeyhmen, 229RS - 232VS - kölmischer Krug Correhnen, 233VS - 237VS - kölmischer Krug Stambeck, 237VS - 240RS - kölmisches Gut Neuhausen, 241VS - 246VS - kölmisches Gut Schmidehnen, 246RS - 250VS; Heftung/Bindung

Korporation der Kaufmannschaft von Berlin
A Rep. 200-01 · Bestand · (1725-) 1820-1920 (-1938)
Teil von Landesarchiv Berlin

Am 2. März 1820 erließ König Friedrich Wilhelm ein Statut für die Kaufmannschaft zu Berlin. Sie erhielt die Bezeichnung "Korporation der Berliner Kaufmannschaft". Vorgesetzte Behörden waren der Magistrat der Stadt Berlin und das preußische Ministerium für Handel und Gewerbe. Der Beitritt zur Korporation beruhte auf freier Entscheidung. Zur Erlangung der kaufmännischen Rechte (Glaubwürdigkeit der Bücher, Zinsen und Provisionen, Wechselfähigkeit, Gesellschaftsfähigkeit der Handlungsgehilfen) war der Beitritt aber Voraussetzung. In der Korporation der Berliner Kaufmannschaft verschmolzen die Gilde der Tuch- und Seidenhändler, die Gilde der Materialhändler und die Börsen-Korporation zu einer neuen Vereinigung. Sie verwaltete die Angelegenheiten der Kaufmannschaft und vertrat sie nach außen. Ihr Zuständigkeitsbereich umfasste die Städte Berlin und Charlottenburg. Nach Errichtung einer Handelskammer in Berlin zum 29. April 1902 nach dem Gesetz vom 19. August 1897 trat die Korporation ihre öffentlich-rechtlichen Aufgaben an diese ab, blieb aber neben der Handelskammer als Selbstverwaltungsorgan bestehen und wurde erst 1920 endgültig aufgelöst. Enthält: Grundsatzfragen (Maß, Gewicht, Geld, Unterstützungen, Arbeiterfragen, Patente, Kolonien, Schul- und Bildungsangelegenheiten, Groß-Berliner Wirtschaftsgebiet).- Organisation und Vermögen (Grundeigentum, Finanzen, Wahlen, Älteste, Beiräte, Feierlichkeiten, Stiftungen).- Handelskammern und Vereinigungen (Handels-, Kaufmanns- und Landwirtschaftskammern, Gesellschaften, Genossenschaften, Vereine, Verbände, Vereinigungen, Bünde, internationale Kongresse).- Berliner Börse (u. a. Ehrengericht).- Handel und Industrie (einzelne Handelszweige, Handwerk, Arbeitszeit, Schiedsgericht, Handel mit dem Ausland, Ausstellungen, Steuern, Zölle).- Verkehrswesen (Bahn, Schifffahrt, Packhöfe).- Gutachten.- Kommissionen und Deputationen.- Handels-Hochschule Berlin. Erschlossen: 1405 [AE] 52,95 [lfm]. Laufzeit: (1725 -) 1820 - 1920 (- 1938). Benutzung: Datenbank, Findbuch, Findmittel. Verweise: - LAB A Rep. 010-02 Magistrat der Stadt Berlin, Städtische Baupolizei - LAB A Rep. 016, Magistrat der Stadt Berlin, Gewerbedeputation - LAB A Rep. 201 Gewerberat zu Berlin - LAB A Rep. 200-02-03 Handels-Hochschule Berlin - BLHA Pr. Br. Rep. 070 Industrie- und Handelskammer zu Berlin-Brandenburg - GStA I. HA Rep. 120 Ministerium für Handel und Gewerbe Literatur: - Berlin. In: Jetztlebende Kauffmannschaft In- und ausser Deutschland. Erster Versuvh. Leipzig 1743. - Die Korporation der Kaufmannschaft von Berlin. Festschrift zum hundertjährigen Jubiläum am 2. März 1920, Berlin 1920. - Demeter, Karl: Private Wirtschaftsarchive in Berlin. In: Archivalische Zeitschrift, hrsg. vonder bayerischen Archivverwaltung, 44. Bd. (1936), München 1936. - Kuba, Karlheinz: Der Bestand der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin und seine Bedeutung für die Wirtschaftsgeschichte des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts. In: Schriftenreihe des Stadtarchivs Berlin, Jg. 1 (1964), H. 2, S. 109-118.