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              <<Die>> Zeit / Jakob Schaffner
              Akt(e) · 1875/1944
              Teil von Universitätsbibliothek Basel

              43 Zeit der Neugeburt 44 > Kreuz in Frankreich 45 An den Janhagel 46 Im Heldengrab 47 > Rosen von Waplitz vgl. Signatur NL 117 : E 1, 15 48 > Hafenkanone von Daressalam 49 Deutsch-Afrika aus einem Hörspiel 50 Alte Dreieinigkeit 51 Hans Allerlei 52 > Stadt "Ich selber" 53 > Lied vom Bäumchen 54 Sommerlied 55 Heldenvölker heraus vgl. Signatur NL 117 : E 1, 20 56 Wir kommen vgl. Signatur NL 117 : E 1, 22 57 Gläubige Träne vgl. Signatur NL 117 : E 1, 14 58 Seiner Mutter Sohn vgl. Signatur NL 117 : E 1, 17 59 Lied der Jungen 60 Lied der Mädchen vgl. Signatur NL 117 : E 1, 4 61 Weihelied vgl. Signatur NL 117 : E 1, 23 62 Wilhelm Gustloff 63 Du kämpftest schwer

              Bestand · 1051-2002
              Teil von Hochschularchiv der RWTH Aachen (Archivtektonik)

              Inhalt des Findbuchs: Der weit überwiegende Teil der Archivalien im Hochschularchiv sind Akten, vor allem der Hochschulverwaltung. Die bisherige Überlieferungsbildung im Bereich der Fakultäten, Institute und Lehrstühle unterlag keinem systematischen Konzept. In Zukunft sollen auch diese Lücken gefüllt werden. Der Bereich der Urkunden ist vor allem durch Promotions- und Habilitationsurkunden (Zweitschrift bzw. Kopie) vertreten. Der Bereich der Amtsbücher ist durch Journale bzw. Geschäftstagebücher der Verwaltung (1869 - 1919, 1966 - 1969) vertreten. Der Bereich Sammlungen ist durch eine Zeitungsausschnittsammlung (1945 - 1996), die vom Außen-Institut der RWTH übernommen wurde, vertreten. Die weiteren Sammlungen des Hochschularchivs, wie Nachlässe, Photosammlung oder Objekte sind im vorliegenden Findbuch nicht erfasst. Dazu existieren im Hochschularchiv eigene Findmittel, die teilweise bereits online zugänglich sind. Gliederung des Findbuchs: Die Erfassung und Gliederung der archivierten Akten im Hochschularchiv erfolgte nicht nach archivfachlichen Gesichtspunkten der Provenienz, sondern nach einer eher sachthematischen Herangehensweise, ähnlich der bibliothekarischen Verschlagwortung. Die Akten wurden nach Personen und Sachbetreffen erfasst und in zwei getrennten Karteikartenserien geführt. Die Anlage der Karteikarten wurde im wesentlichen während der Amtszeit des wissenschaftlichen Leiters Prof. Dr. Reinhard Hildebrandt vorgenommen. Dabei wurde nach Numerus Currens der Signaturen die einzelne Akte nach archivischem Muster mit Titel und weiteren Angaben (entsprechend den Enthält- und Darin-Vermerken) erfasst. Diese Informationen wurden auf einer sog. Standortkarte festgehalten. Diese Standortkarten sind hier im Präsentationsformat von MidosaXML wiedergegeben. In Ermangelung einer Provenienztrennung werden die Informationen aus den Standortkarten in einer Gesamtdatei dargestellt. Die Gliederung bzw. Klassifikation des Gesamtbestandes richtet sich nach den Bestellsignaturen und weist nur sehr allgemeine, inhaltliche Bezüge auf, die einzelnen Gliederungsstufen kurz vorangestellt werden. Die ursprüngliche Vergabe der Bestellsignaturen sah entsprechende Lücken für spätere Aktenzugänge vor und verursachte die heutigen Springnummern. Für die Internetpräsentation wurde die Datei auf datenschutzrechtlich bedenkliche Informationen durchgesehen.

              Büro des Landeshauptmanns (Bestand)
              Archiv des Landschaftsverbandes Rheinland, LH · Bestand · 1855-1944
              Teil von Archiv des Landschaftsverbandes Rheinland (Archivtektonik)
              1. Zu den LandesdirektorenkonferenzenAm 02. Dezember 1881 richtet die Provinzialverwaltung von Sachsen ein Rundschreiben mit angehängter Denkschrift über die "Befreiung der Provinzial Irrenanstalten von der Aufnahme geisteskranker Verbrecher" an die anderen preußischen Provinzialverwaltungen. Landeshauptmann Witzingerode sah Bedarf an einer Besprechung und Vereinheitlichung der Positionen und forderte seine Kollegen auf, weitere Themen vorzubringen. Da Landesdirektor von Landsberg als Chef der Rheinischen Provinzialverwaltung erkrankt ist holt sein Stellvertreter Klein im Januar 1882 das Placet des Provinzialverwaltungsrates ein, an einer Tagung der Landeshauptleute teilzunehmen. Zu dieser lädt Sachsen ein, obwohl die Tagung am 17. April 1882 in Berlin stattfindet und eine Tagesordnung wird quasi im Umlaufverfahren entwickelt. Mit dieser Tagung setzt eine Bündelung der Positionen der Preußischen Provinzialverwaltungen ein, welche ihren Abschluss mit der Einrichtung einer Geschäftsstelle der Vereinigten Provinzen in Berlin (1) ihren Höhepunkt fand.Auch die Landesdirektorenkonferenzen professionalisierten sich: das Protokoll wurde erstmals 1891 gesetzt und gedruckt, ab 1893 fand jährlich eine Konferenz statt (vorher nur bei Bedarf).Obwohl durch das preußische "Gesetz über die Erweiterung der Befugnisse der Oberpräsidenten" vom 15. 12. 1933 (2) eine deutliche Schwächung der Stellung der Provinzialverwaltungen eintrat, fanden weiterhin Landesdirektionskonferenzen statt. So lud z. B. der Deutsche Gemeindetag mit Rundschreiben vom 21. November 1938 zu einer vertraulichen Besprechung über "Fragen der Verwaltungsreform" nach Weimar ein (3). Dass der Landesdirektorenkonferenz auch nach 1933 noch eine gewisse Bedeutung zukam zeigt sich auch daran, dass sich erneut Ausschüsse der LDK bildeten (4). Deren Verhältnis z. B. zu den Dezernentenkonferenzen (5) bleibt einer genaueren Untersuchung vorbehalten.2. Zum BestandDie in vorliegendem Findbuch erschlossenen Akten waren im maschinenschriftlichen Findbuch von 1954 in der Hauptgruppe IV Landesdirektor mit den Klassifikationspunkten "A. Akten der Landesdirektorenkonferenz 1881-1937" und "B Akten des Landesdirektors bzw. der Landeshauptleute 1876-1920" gruppiert. Da zumindest beim letztgenannten Klassifikationspunkt die Laufzeiten so nicht stimmten und die Abgrenzung der Unterlagen zu den ebenfalls im Archiv des Landschaftsverbandes Rheinland liegenden Nachlässen der Landeshauptmänner Johannes Horion und Heinz Haake (6) unklar war erfolgte eine Neuverzeichnung des Bestandes. Zudem waren zwischen der Verzeichnung des Bestandes und der Fertigstellung des Findbuches 1954 Nummern von 2553 a bis 2553 l vergeben worden, was die Handhabbarkeit doch reichlich erschwerte (7). In den späten 1980er Jahren waren weitere kleine Zugänge in den Bestand zu integrieren, was eine Überarbeitung der Klassifikation rechtfertigte. Die seinerzeit vergebene Nr. 2503 fehlt ohne Hinweis und die Nr. 2507 besteht lediglich aus einem leeren Aktendeckel.Die eigentliche Erschließungsleistung dieses Findbuches liegt in einer Zugänglichmachung der Tagesordnungen der Landesdirektorenkonferenzen. Um eine Aufblähung des Findbuches zu vermeiden erfolgte diese nicht durch Aufnahme der Tagesordnungspunkte in der Verzeichnung, sondern in der Indizierung. Indexbegriffe, die durch eine Jahreszahl abgeschlossen werden kennzeichnen einen solchen Tagesordnungspunkt.Pulheim Brauweiler, im August 2009Rudolf Kahlfeld(1) vgl. ALVR 27825, Laufzeit 1920 - 1933.(2) Gesetzessammlung Seite 477-479.(3) In dessen Unterlagen findet sich auch die letzte nachgewiesene Tagung: das Protokoll vom 05. April 1940 in: Bundesarchiv R 36/2588.(4) ALVR 2477, Laufzeit 1936 - 1939.(5) z. B. Besprechungen der Fürsorgeerziehungsdezernenten der Provinzialverbände, 1. Bd. : 1925 - 1929, ALVR 13928 oder Konferenzen der preußischen Dezernenten und Direktoren der Provinzi-alwerk und -arbeitshäuser in Moringen und Brauweiler 1926 - 1927, ALVR 17366.(6) Horion stand im Dienst der Rheinischen Provinzialverwaltung als Landesrat von 1904 bis 1922 und als Landeshauptmann bis zu seinem Tod im Februar 1933, Laufzeiten des Nachlasses von 1904 bis 1933; Haake war im Dienst 1933-1945; Laufzeiten von 1899 bis 1943.(7) Diesen sind Signaturen im Bereich von 27960 bis 27970 zugewiesen worden.
              Enzyklopädien (Bestand)
              Stadtarchiv Hof, ENZ · Bestand
              Teil von Stadtarchiv Hof (Archivtektonik)
              • Signatur des Bestandes: ENZ - Bezeichnung des Bestandes: Entyklopädien - Umfang des Bestandes: 12 Regalmeter - Findmittel: Findbuch - Beschreibung des Bestandes (wesentliche Inhalte mit Angabe der Laufzeit): Enzyklopädien, 1830 – 1996 - Angaben zur Bestandsgeschichte: Teils Geschenke an das Stadtarchiv, teils Nachlässe von Schulen und der Stadtbücherei Hof, teils Ankäufe und Leihgaben. - rechtliche Verhältnisse (Leihvertrag, Sperrfristen): Eigentum des Stadtarchivs Hof mit folgender Ausnahme: Nr. 216 - 244 sind Leihgaben von Stephan und Matthias Hoermann, Hof. Keine Sperrfristen. - Hinweis auf weitere einschlägige Bestände: In der Ratsbibliothek und der Handbibliothek (4° A, 8° A) befinden sich weitere Enzyklopädien. Siehe den OPAC der Fachhochschule Hof. - Bearbeiter des Bestandes (mit Angabe des Bearbeitungszeitraumes): Dr. Kluge, 1994 (Ersterfassung)
              F6 - Fotosammlung Steiger (Bestand)
              Kreisarchiv Kleve, KA Kle F6 · Sammlung · 1895-1951
              Teil von Kreisarchiv Kleve (Archivtektonik)

              Der fotografische Nachlass des Moerser Fotografen Ewald Steiger wurde zu großen Teilen zwischen den Archiven der Kreise Wesel und Kleve nach Ortsbetreffen geteilt. Die Fotos zeigen die Landschaft, Bauten und besondere Ereignisse auf dem Gebiet des heutigen Kreises Kleve in hervorragender fotografischer Qualität. Es liegen Abzüge von großformatigen Glasplattennegativen vor. Die Gliederung richtet sich nach den Signaturen mit denen Steiger seine Negative beschriftet hat. Dies ist in den Meisten Fällen eine Ortsangabe. Die Beschreibungen der Fotos sind nach der vegebenen Signatur sortiert. Es können Signaturen fehlen. Eine Bildvorschau wurde aus technischen und arbeitsorganisatorischen Gründen nicht in das Portal eingebunden. Die interne Suche im Kreisarchiv Kleve beinhaltet jedoch auch Vorschaubilder und weitere Informationen über die Fotos. Dabei kann intern auch bestandsübergreifend mittels Volltextsuche und Orts-, Gebäude-, Personen- und Sachindex gesucht werden.

              Gemeindearchiv Herrnsheim (vor 1945) (Bestand)
              Stadtarchiv Worms, 040 · Bestand
              Teil von Stadtarchiv Worms (Archivtektonik)

              Bestandsbeschreibung: Abt. 40 Gemeindearchiv Herrnsheim (vor 1945) Umfang: 307 Archivkartons + 2 lfm Amtsbücher (= 2538 Verzeichnungseinheiten = 49 lfm) Laufzeit: 1445 - 1945 Das Vorwort zu vorliegendem Bestand Abt. 40 - Gemeindearchiv Herrnsheim (bis 1945) - des Stadtarchivs Worms soll einen kurzen Einblick in die Entwicklung des Registratur- und Archivmaterials zum einen zur Zeit seiner Verwahrung in der Bürgermeistei Herrnsheim ge-ben, zum anderen seit seiner Übernahme durch die Stadt Worms. Im Anschluss daran wird die Verzeichnungsarbeit erläutert, dabei auf Besonderheiten sowie ergänzende Bestände hinge-wiesen. Ein kurzer Abriss zur Ortsgeschichte wird im Wortlaut der Beständeübersicht des Stadtar-chivs Worms vorweg geschickt, Literaturangaben zur Vertiefung der Informationen zur Orts-geschichte finden sich als Anhang zu diesem Vorwort. I. Zur Ortsgeschichte Ca. vier km nordwestlich von Worms gelegen; erstmals urkundlich erwähnt 771; nachdem die Kämmerer von Worms (gen. von Dalberg, reichsritterliche Familie) ihren Besitz im Ort im-mer weiter vergrößert und ihre Rechte ausgebaut hatten, erhielten sie ihn 1375 zum Lehen (faktische Herrschaft in Dorf, Markt und Gericht); Philipp Kämmerer von Worms machte den Ort zu seiner Residenz: um 1460 Bau einer Burg an der Stelle des heutigen Schlosses, zur selben Zeit Ortsbefestigung; 1470-92 Umbau einer Kapelle der Pfarrkirche St. Peter (mit zahl-rechen Altären, Patronat: Stift St. Cyriakus/Neuhausen) zur Familiengrablege (somit Situation einer kleinen Residenz, die baulich bis heute gut ablesbar ist); 1581 Einführung der Reforma-tion durch Kurpfalz, 1635 weitgehende Einäscherung des Ortes, dalbergische Ortsherrschaft bis zum Ende des Alten Reiches; um 1900 ca. 2100 Einwohner; 1798-1814 französische Herrschaft, ab 1816 Großherzogtum bzw. Volksstaat Hessen; 1816 Kanton Pfeddersheim, 1835 Kreis Worms, 1848 Regierungsbezirk Mainz, 1850 Regierungsbezirk Worms, 1852 - 1942 Kreis Worms; Eingemeindung nach Worms zum 1.4.1942. II. Gemeinderegistratur und -archiv Im Jahr 1826 wurde gemäß Regierungserlass vom 25.7.1826 ein Verzeichnis über die im Ar-chiv Herrnsheim vorhandenen Gesetz-Sammlungen, Verordnungen und Instruktionen er-stellt. Neu ausgestattet wurde das Archiv 1830/31 im Zusammenhang mit der Einrichtung des neuen Gemeindehauses. Es wurden neue Möbel in Auftrag gegeben und gefertigt u.a. ein Registraturschrank für das Archiv, ein weiterer für das Bürgermeisterei-Büro. Auch die Quit-tung der Wwe. Ph. Ch. Schöneck aus Worms vom 20.4.1831 über 12 Gulden und 19 Kreuzer für die Reparatur von 28 Steilkartons für das Bürgermeisterei-Archiv in Herrnsheim gibt ei-nen Einblick in die Aktenaufbewahrung in Herrnsheim. In Bezug auf die Aktenführung erging am 30. Oktober 1830 ein Rundschreiben an alle Bür-germeistereien der Provinz, betreffend "Das Ordnen der Gemeinde-Archive der Provinz". Es wird gefordert, dass die Amtspapiere nach genannten Rubriken sortiert, die Akten bis 1830 chronologisch nach Gegenständen geordnet, dann in Kartons oder Schränken in verschlosse-nen Lokalen aufbewahrt werden. Letzteren Maßgaben wurde - wie oben ausgeführt - bei der Neueinrichtung des Gemeindehauses entsprochen. Jeweils zum 1. Februar eines jeden Jahres sollen laut Rundschreiben alle Eingänge beigeheftet und die Sammlung vervollständigt sein. Am 27. März 1838 wurde im Auftrag des Kreisrats Herr Völcker mit der Revision der Ge-meinderegistratur in Herrnsheim beauftragt. Er sollte gemäß Registraturplan für die Bürger-meister die Unterlagen vor Ort sichten und ordnen und nur dann seine Gebühren erhalten, wenn er diese Arbeit vorschriftmäßig erledigt hat. Offensichtlich war dies nicht der Fall, denn am 26. Juli 1838 beauftragte Kreisrat Staedel Herrn Peth aus Bermersheim mit der Ord-nung der Gemeinderegistratur in Herrnsheim. Ein weiteres Inventar, das nun auch den Aktenbestand berücksichtigt, wurde für die Gemein-de Herrnsheim - vermutlich zwischen 1905 und 1910 zur Wertermittlung für Versicherungs-zwecke - angelegt. In der Obhut des Bürgermeisters befanden sich ein Archivschrank, zwei große Aktenschränke, ein kleiner Aktenschrank sowie eine alte Aktenkiste. Neben Amts- und Gesetzblättern, verschiedenen Verordnungen, Handbüchern und Fachliteratur werden zu den Registraturplangruppen I - XXVI zunächst 56 Faszikel, deren Wert nicht zu ermitteln war, aufgelistet. Nachfolgend werden zahlreiche Faszikel sowohl mit Angaben betr. Zuordnung zum Registraturplan, Laufzeit und Bewertung aufgeführt. Besonders hervorzuheben sind z.B. das Jahrmarktsprotokollbuch von 1716, Vormundschaftsrechnungen und Testamente etc. 1699-1821, Amts- und Gerichtsprotokolle 1778-1798, Brandkataster 1817, 1835 und 1848 sowie ein neues. Auch ein Ortsbauplan (3 Blätter), der nach aktueller Verzeichnung nicht mehr vorhanden ist, wird in diesem Inventar, im Wert auf 200 Mark geschätzt, nachgewiesen. Nebenbei sei bemerkt, dass sich im Rathaus mehrere Wandgemälde befanden, die Herzog Dalberg, Kaiser Wilhelm I., Kaiser Wilhelm II. und die Kaiserin sowie Mitglieder der hess. Großherzogsfamilie darstellten, daneben gab es weitere Bilder, eines, das Vulkanausbrüche zeigte ein anderes das Schlachtfeld um Metz. Die in diesem Inventar genannten Akten, die der Standesbeamte verwahrte, scheinen bis auf den hier aufgeführten Band Geburts-, Heirats- und Sterberegister 1780-1798 vorhanden zu sein. Den nächsten Überblick über das Gemeindearchiv Herrnsheim verschafft uns im Jahr 1937 Prof. Dr. Wilhelm Becker mit seiner Zusammenstellung der Inventare der Gemeindearchive des Kreises Worms. Hierin hat Prof. Henkelmann aus Bensheim den Bestand der Gemeinde Herrnsheim überprüft und nach den Aktengruppen des hess. Registraturplans von 1908 zu-sammengefasst. Es ist darauf hinzuweisen, dass die ältesten, hier genannten Stücke, z.B. das Morgenbuch (1626-1666; Abt. 40 Nr. 370), das Verordnungsbuch des Franz Heinrich Käm-merer von Worms Frhr. v. Dalberg (ab 1742; Abt. 40 Nr. 1), das Instrument derer zu Neuhau-sen, über die Bereitstellung zweier Geharnischter zu Herrnsheim (1445, Nr. 5), Bäckerordnung von 1736 (Abschrift, Abt. 40 Nr. 371) sowie weitere, schon oben im Inventar von Anf. des 20. Jh. aufgeführten Stücke, z.B. das Jahrmarktprotokollbuch, Amts- und Ge-richtsprotokolle. Das Verordnungbuch des Franz Heinrich Kämmerer v. Dalberg sowie das Instrument derer zu Neuhausen wurde im Oktober 1914 durch das Großherzoglich hessische Haus- und Staatsarchiv in Darmstadt im Auftrag des Referendars a.D. Müller zur Benutzung überlassen. Hinweis: Auffallend ist, dass die Gemeinderatsprotokolle nicht als komplette Serie vorhanden sind, das früheste Protokollbuch sogar erst im Jahr 1836 einsetzt. Es ist davon auszugehen und im Vergleich zu anderen Gemeindearchiven als ungewöhnlich zu bemerken, dass dieser Band überhaupt der erste Protokollband für Herrnsheim war. Er wurde am 3. Mai 1836 neben ver-schiedenen anderen Registern angeschafft. Seine Laufzeit endet 1840, danach besteht eine Lücke bis 1919. Laut Inventar (s.o.) lagen Anfang des 20. Jh. drei Bände vor (1836/40, 1856/75 und 1875 ff), die Stücke wurden mit 90 Mark im Wert hoch angesetzt. Zumindest für das Fehlen eines Bandes ließ sich in den Akten eine Erklärung finden. Der ehemalige Bür-germeister Brandt verweigerte 1856 die Herausgabe des Protokollbuchs. Im Jahr 1986 be-mühte man sich von seiten des Stadtarchivs noch einmal um Nachforschungen betr. das Feh-len der Gemeinderatsprotokolle zwischen 1840 und 1919, doch der damalige Ortsvorsteher Josef Wolf musste ebenso passen. Auch in der Serie der Gemeinderechnungen mit den dazugehörenden Urkundenbänden ist eine Lücke festzustellen und zwar zwischen 1924 und 1940. Für die Jahre nach 1940 fehlen die Rechnungen ebenso wie die Rechnungen und die zugehörigen Belege der Geschwister-Zimmer-Siftung für den Zeitraum zwischen 1921 und 1941/42. Der Verlust mancher Akte bzw. des ein oder anderen Vorgangs lässt sich dadurch erklären, dass es vorkam, dass diese bei der Ausleihe z.B. an das Kreisamt in Worms, dort verloren gingen. Deshalb verweigerte man in Herrnsheim auch die Herausgabe des Schriftverkehrs mit der Freiherr Heyl’schen Güterverwaltung betr. die Platzfrage für das Spritzenhaus der Feuer-wehr an das hessische Hochbauamt in Worms. Auf dessen Anschreiben wurde vermerkt: ist nicht geschehen, sonst wären die Akten (wie so viele früher schon) eines Tages nicht mehr auffindbar . Um dem Verlust bzw. der Vernichtung von Akten durch Luftangriffe vorzubeugen, wurden Martin Fell und seine Ehefrau von der Ortsverwaltung am 21.9.1942 aufgefordert, zur all-abendlichen Sicherung wichtiger Unterlagen bzw. Bergung der Aktenbestände bei durch Luftangriffe verursachten Schäden am Rathaus zu sorgen. Am 29.4.1943 wurden die Akten im Zuge der Eingemeindung von Herrnsheim zunächst in den Keller des Cornelianums in Worms verbracht. Anhand der unterschiedlichen Aktenschürzen lassen sich die verschiedenen genutzten Regist-raturpläne, erst 1836, dann 1908 und schließlich nach 1942 (mit der Aufschrift ‚Stadtverwal-tung Worms’) erkennen. Als Muster wurden einige Aktendeckel in Abt. 40 Nr. 2532 - Nr. 2534) aufbewahrt. Bei den Faszikeln, die der Klassifikationsgruppe XXI.09. Dalbergische Grundstücksangelegenheiten zugehören, weisen die Aktenschürzen ähnliche Beschriftungen auf wie sie Akten in Abt. 159 zeigen. III. Verzeichnung Das im Zuge der Eingemeindung 1943 übernommene Schriftgut wurde in den 70iger Jahren nach dem Bär’schen Prinzip verzeichnet, wobei in der Regel die Titel der Amtsbücher und Protokolle sowie die nach den hess. Aktenplänen von 1836 bzw. 1908 auf den Aktenschürzen überlieferten Beschriftungen übernommen wurden. Diese erste Verzeichnungsarbeit umfasste ursprünglich 371 Einheiten, wobei die zuletzt auf-genommenen Einheiten (ab Nr. 331) zu späteren Zeitpunkten ergänzt wurden und eine Lauf-zeit bis 1966 umfassten. Am 24. Juni 1971 übergab der damalige Amtsgerichtsdirektor Dr. Heinz Pfannebecker 12 Schriftstücke an das Stadtarchiv, die offensichtlich aus der Provenienz der Bürgermeisterei Herrnsheim stammten. Zuletzt wurden im Jahr 2002 Titelaufnahmen von Quellen aus dem noch unverzeichneten Teilbestand gefertigt und zwar im Zusammenhang mit der Arbeit Volker Brechers über die Kriegswirtschaft in Worms. Hierbei wurden Akten berücksichtigt, die für den Zeitraum zwi-schen 1938 und 1950 thematisch mit Kriegsgefangenen, Ausländern etc. zusammenhingen. In dem schon verzeichneten Bestand Abt. 40 wurden bei der Erstverzeichnung auch vereinzelt Akten ausschließlich mit der Laufzeit nach 1945 berücksichtigt. Diese wurden ausgesondert und mit dem noch unverzeichneten Teilbestand, der ebenfalls Akten nach 1945 umfasst, zu-rückgestellt, um später im Zusammenhang mit Abt. 6 Stadtverwaltung Worms (nach 1945) bearbeitet zu werden. Da einzelne Akten unter ihrer alten Signatur möglicherweise schon be-nutzt worden sind, findet sich im Anhang dieses Findbuchs eine Liste dieser Stücke, die mit dem insgesamt sechs laufende Meter umfassenden Schriftgut nach 1945 in 29 Archivkartons (zuzgl. einige lose Stücke) zur Zeit im Magazin des Raschi-Hauses (Regal 25) aufbewahrt werden. Mit der Neuverzeichnung des Bestands Abt. 40 - Gemeindearchiv Herrnsheim - wurde im Dezember 2005 begonnen, die Verzeichnungsarbeit im Juli 2006 abgeschlossen. Dabei wurde neben dem schon verzeichneten Schriftgut noch unverzeichnetes Material berücksichtigt. Die Verzeichnungsarbeit erfolgte nach dem Bär’schen Prinzip, wobei sich zwangsläufig bei Auf-lösung früherer größerer Verzeichnungseinheiten eine neue Nummerierung ergab, d.h. für diese Unterlagen neue Signaturen vergeben wurden. Deshalb wurde eine Konkordanz zwi-schen Alt- und Neusignaturen angelegt und diesem Findbuch angehängt. Der gesamte Bestand wurde in das Archivierungsprogramm AUGIAS eingegeben und gleich-zeitig indiziert (Firmen-, Orts-, Personen- und Sachindex). Als Grundlage für die Klassifikati-on wurde der hess. Aktenplan von 1908 gewählt und entsprechend den örtlichen Bedürfnissen abgeändert und ergänzt. Mit Sperrvermerken für die Benutzung wurden aus Gründen des Da-tenschutzes ca. 140 Akten versehen. Die relativ hohe Zahl ergibt sich aus der Tatsache, dass eine große Anzahl standesamtlicher Unterlagen vorliegen, für die das Personenstandsgesetz die Richtlinien für die Benutzung bzw. Nicht-Benutzung vorgibt. Kassiert wurden dünne Schnellhefter aus der Zeit um 1930/40, die Generalia - oft nur im Umfang von 2-3 Blättern - enthielten und keinen direkten Bezug zu Belangen in Herrnsheim hatten; darüber hinaus wur-den zwei Bündel Eichkarten ausgesondert, die keinerlei Aussagewert haben. Insgesamt be-trägt der Umfang der Kassation drei Archivkartons. Das Gemeindearchiv Herrnsheim wird im Umfang von 2538 Verzeichnungseinheiten (num-merisch bis 2534) in 308 Archivkartons (49 lfde. Meter, davon 2 lfde. Meter Amtsbücher) aufbewahrt. Die Laufzeit reicht von 1445 bis in die 1970er Jahre, dabei liegt der Schwerpunkt im 19. Jh. und in der ersten Hälfte des 20. Jh. Der Schnitt für die Verzeichnung wurde trotz Eingemeindung im Jahr 1942 bei 1945 gesetzt, damit nicht innerhalb von nur drei Jahren zwei Grenzdaten berücksichtigt werden mussten, d.h. zum einen 1942 als Jahr der Eingemeindung, zum anderen 1945 als Grenzjahr für die Aktenüberlieferung der Stadtverwaltung vor 1945 (Abt. 5) und nach 1945 (Abt. 6). Deshalb wurden die Akten in Abt. 40 belassen, in denen mindestens noch ein Schriftstück von 1945 enthalten war - unabhängig davon, ob der zeitliche Schwerpunkt der Akte eher die Zeit nach 1945 betrifft. IV. Erhaltungszustand Der Erhaltungszustand der Akten und Amtsbücher des vorliegenden Gemeindearchivs ist im Großen und Ganzen als gut zu bezeichnen. Leider ist insbesondere unter den Rechnungen und Urkunden, sowie den Hand- und Tagebüchern über Einnahmen und Ausgaben eine größere Zahl an mit Schimmel befallenen Stücken zu verzeichnen: 45 mit leichtem Schimmelbefall, mit Schimmel und Wasserschäden 7 Stücke und 14 Bände sind versport und haben Schim-melschäden. Daneben weist ein Teil der Urkundenbücher zu den Rechnungen sowie eine gro-ße Anzahl der Hand- und Tagebücher (ca. 140 Stücke, d.h. ca. 5,5 % des Gesamtbestandes) neben Schimmel und Sporen auch Wasserschäden auf. Zehn Amtsbücher (Rechnungsbelege und Grundsteuer-Sektionsverzeichnisse) sind in der Weise gebunden, dass Pergament, das in der Regel mit liturgischen Texten beschriftet ist, in Zweitverwendung den Buchrücken bildet Auch Faden geheftete Akten, wie man sie aus der preußischen Verwaltung kennt, finden sich in Abt. 40. Es sind die Amtsprotokolle (Protocollum Judicale, Abt. 40 Nr. 295 - 298). V. Tipps zur Benutzung des Bestandes Die Signaturen der einzelnen Quellen werden angegeben mit: Stadtarchiv Worms Abt. 40 Nr..... Auf den oft unterschätzten Aussagewert folgender Quellen soll hier hingewiesen wer-den. In den Urkundenbänden zu den Rechnungen finden sich neben Zeitungen (z.B. Abt. 40 Nr. 2409 auch Arbeitsakkorde (Abt. 40 Nr. 2469), Rechnungen verschiedener Firmen (Abt. 40 Nr. 2502), z.B. über ausgeführte Arbeiten sowie über Material, das dafür verwendet wurde (Abt. 40 Nr. 2504). Auch die Korrespondenzregister (z.B. Abt. 40 Nr. 651, Nr. 652) wurden in manchen Jahren in Volltext geführt, so dass in Verbindung mit den entsprechenden Sachakten der vollständige Schriftverkehr zwischen Oberbehörde bzw. Privatpersonen einerseits und der Bürgermeisterei andererseits nachvollzogen werden kann. Besonders hinzuweisen ist auf die Aussagekraft der Nachlassinventare als Quellengattung für genealogische, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Forschungen. Die Inventare sind in vorliegendem Bestand unter der Klassifikationsgruppe X.02.e. Nachlässe; Erbschaften und Vormundschaftsangelegenheiten registriert. Es finden sich hier auch Akte über Vermögens-teilungen sowie Testamente. Zur einfacheren Benutzung wurden die Verzeichnungseinheiten grob alphabetisch nach den Familiennamen sortiert, gleichzeitig alle vorkommenden Famili-ennamen "unterstrichen" hervorgehoben. Zu dem Personenindex ist anzumerken, dass in ganz wenigen Ausnahmefällen die korrekte alphabetische Folge durchbrochen wurde. Wenn die übliche Schreibweise eines geläufigen Namens extrem verändert war, wurde die Zuordnung innerhalb der normalen vorgenommen, z.B. ‚Pardong’ anstatt ‚Bardong’, hier erfolgte die Einordnung unter ‚B’. Wurden Familien-namen etwa gleichgewichtig in verschiedenen Schreibweisen verwendet und es war deren Nähe innerhalb des Alphabets erkennbar, wurde auf eine Vereinheitlichung oder Zuweisung verzichtet, z.B. Ertelmeyer/Erdelmeyer. Der Firmenindex wurde angelegt, damit auch kleinere Geschäfte in der Gemeinde, die nor-malerweise nur unter dem Personennamen laufen (z.B. J. Hübner, Buchdruckerei), mit erfasst werden konnten. Innerhalb des Sachindex wäre ein Auffinden der kleinen Unternehmen sehr erschwert. Nun kann innerhalb des Firmenindex - auch im Falle des Einordnens ( je nach dem, wie das Geschäft üblicherweise genannt wird) teilweise unter dem Vornamen, teilweise unter dem Nachnamen oder unter dem Geschäftsgegenstand - die Liste überflogen werden. Auf den vorgesetzten Zusatz "Fa." wurde verzichtet, da er selbst bei ein und derselben Firma nicht regelmäßig [evtl. Variation auch zu verschiedenen Zeitpunkten] verwendet wurde. Des-halb ist es unsicher, inwieweit er wirklich Namensbestandteil ist. Namentlich erwähnte Apo-theken und Gaststätten wurden in diesen Index ebenfalls übernommen. In den Sachindex wurden die allgemeinen Benennungen wie Schlosserei, Glaserei eingefügt. VI. Ergänzende Archivbestände Abt. 13 Nr. 1777 ‚Gewerbebetriebe zu Herrnsheim’ (1860-1888) Abt. 30 Hess. Kreisamt Worms (z.B. Akten im Bereich Gewerbeaufsicht, Aufnahme in den hess. Staatsverband) Abt. 49 Gemeindearchiv Pfeddersheim (Herrnsheim als dem Kanton Pfeddersheim zugehörige Gemeinde) Abt. 159 Herrnsheimer Dalbergarchiv Hess. Staatsarchiv Darmstadt: Familienarchiv von Dalberg (Abt. O 1 A-B) VII. Literatur BARDONG, Otto, Harlesheim - Herlisheim - Herrnsheim. Beiträge zur Orts- und Pfarrgeschichte, in: Herrns-heim 771-1971, hg. Otto Bardong, Worms 1971, S. 43-104. BÖNNEN, Gerold (hg. im Auftrag der Stadt Worms), Geschichte der Stadt Worms, Stuttgart 2005. WOLF, Jürgen Rainer/SPENGLER, Hugo (Bearb.), Familienarchiv v. Dalberg (Abt. O 1 A-B) 1424-1846 (= Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt 22/1), Darmstadt 1985. Herrnsheim. Portrait einer Gemeinde, hg. anlässlich der 1225-Jahrfeier im Jahr 1996 durch die Ortsgemeinde Worms-Herrnsheim.

              Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, GU 120 · Bestand · (1861-1864), 1867-1925, (1926) und o. J.
              Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)
              1. Biographie: Karl Joseph Wilhelm Florestan Gero Crescentius Fürst von Urach Graf von Württemberg wurde am 15. Februar 1865 in Ulm als jüngerer Sohn des Wilhelm (I.) Herzog von Urach und der Florestine Herzogin von Urach geb. Prinzessin von Monaco geboren (1). Der Fürst besuchte zunächst zusammen mit seinem älteren Bruder Wilhelm (II.) Herzog von Urach die Grundschule und das Gymnasium der Jesuiten in Monaco (2). Im Jahre 1877 wechselte er an die Jesuiten-Erziehungsanstalt Unserer Lieben Frau Stella matutina in Feldkirch über. Nach einem erneuten Schulwechsel 1881 legte er im Jahre 1883 am Karlsgymnasium in Stuttgart das Abitur ab. Nach dem Abitur studierte Fürst Karl 1883 bis 1884 zwei Semester an der Universität München (3). Dort besuchte er u. a. Vorlesungen in Metaphysik und Geschichte der griechischen Philosophie bei dem Philosophie-Professor und späteren bayerischen Ministerpräsidenten und deutschen Reichskanzler Georg Graf von Hertling (1843-1919) sowie Vorlesungen in Staatswissenschaften bei dem Journalisten und Schriftsteller Professor Wilhelm Heinrich Riehl (1823-1897). Im Jahre 1883 erfolgte die Ernennung des Fürsten zum Secondelieutenant à la suite des Ulanen-Regiments König Karl (1. Württ.) Nr. 19 (4). Im April 1886 trat Fürst Karl in den aktiven Dienst dieses Regiments ein, musste aber infolge einer Erkrankung den aktiven Dienst wieder verlassen. Im März 1887 schied der Fürst als Offizier à la suite aus dem aktiven Dienst des Regiments aus. In den folgenden Jahren wurden dem Fürsten die für ein Mitglied des Hauses Württemberg üblichen Beförderungen unter Stellung à la suite des Regiments zuteil: 1887 wurde er zum Premierlieutenant, 1891 zum Rittmeister, 1899 zum Kavallerie-Major und 1906 zum Oberstleutnant ernannt. Im Jahre 1911 wurde ihm schließlich der Charakter eines Oberst verliehen. In den Jahren ab 1884 unternahm Karl Fürst von Urach zahlreiche ausgedehnte Reisen (5): 1884 bis 1886 bereiste er Südamerika, wo er v. a. die Kordilleren besuchte und die Indianerstämme am Oberlauf des Amazonas studierte (6). Die ethnologische Sammlung, die er auf der Reise anlegte, übergab er später dem Linden-Museum in Stuttgart. Auch in der Zeit nach 1887 hielt er sich häufig in Italien, Griechenland, auf dem Balkan, in Ägypten, wo er in Heliopolis bei Kairo Immobilien besaß (7), und im Osmanischen Reich auf. Im Jahre 1891 beteiligte er sich an einer Expedition nach Spitzbergen (8), 1893 bereiste der Fürst die USA(9). Die wenigen im vorliegenden Bestand erhaltenen Unterlagen zu der USA-Reise (v. a. Empfehlungsschreiben) (10) lassen vermuten, dass diese Reise auch ethnologischen Studien zu Indianerstämmen diente. Ein bevorzugtes Reiseziel des Fürsten war der Orient, der auf ihn eine große Faszination ausübte. So lernte er Türkisch, Arabisch und Persisch. Nicht zuletzt ließ der Fürst in den Jahren 1893 bis 1925 in seinem Palais in der Neckarstraße in Stuttgart arabische Räume (11) einbauen, die er mit Möbeln, Schnitzereien, Kacheln, Arbeiten aus Gipsstuck, Teppichen und anderen Antiquitäten aus dem Orient ausschmückte. Die Räume, die sogar zeitweise besichtigt werden konnten und als Attraktion galten, wurden bei einem Bombenangriff im Jahre 1944 zerstört. Während des Ersten Weltkrieges konnte Fürst Karl schließlich seine Sprachkenntnisse und sein auf den vielen Reisen in den Orient erworbenes Wissen über diese Region in seine Tätigkeit als deutscher Verbindungsoffizier im Osmanischen Reich (12) einbringen. Diese Funktion übte er in den Jahren 1916 bis 1917 aus. Fürst Karl übernahm einige ehrenamtliche Ämter. So war er Präsident der württembergischen Landesgruppe der Deutschen Kolonialgesellschaft (13) und Mitglied des württembergischen Landesverbandes des Deutschen Flotten-Vereins (14). Er unterstützte die Gesellschaft zur Förderung der Deutschen Ansiedlungen in Palästina (15). Außerdem förderte er die Arbeit des Luftschiff-Konstrukteurs Ferdinand Graf von Zeppelin mit der Zeichnung von Anteilen an der Gesel lschaft zur Förderung der Luftschifffahrt AG (16). Karl Fürst von Urach wurden im Laufe seines Lebens zahlreiche Orden verliehen (17): 1883 erhielt der Fürst den monegassischen Orden Saint Charles, 1889 das Großkreuz des persischen Sonnen- und Löwenordens (18), 1897 den Osmanie-Orden Erster Klasse, 1899 die Kaiser-Wilhelm-Erinnerungsmedaille. 1910 wurde er mit dem preußischen Roten Adlerorden ausgezeichnet. 1916 bekam er das Wilhelmskreuz mit Schwertern und Krone, ein Jahr später den königlich ungarischen Sankt-Stephansorden und das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Karl Fürst von Urach starb am 5. Dezember 1925 in Stuttgart. Er wurde in der Katholischen Abteilung der Gruft der Schlosskirche Ludwigsburg begraben. 2. Zur Ordnung und Verzeichnung des Bestandes:: Der Bestand GU 120 gelangte zusammen mit dem Archiv der Herzöge und Fürsten von Urach Grafen von Württemberg als Depositum im Jahre 1987 ins Hauptstaatsarchiv. Dort bildet das Archiv des Hauses Urach innerhalb der Beständegliederung (Tektonik) die GU-Beständeserie. Bei der Neuordnung des Archivs durch Ltd. Archivdirektor Wolfgang Schmierer erhielten die Unterlagen zu Karl Fürst von Urach die Signatur GU 120. Da sich die Materialien in einem schlechten Ordnungszustand befanden, mussten die Verzeichnungseinheiten größtenteils erst gebildet werden. Wo es sinnvoll erschien, wurden die bereits vorgefundenen Einheiten beibehalten. Während der Erschließungsarbeiten wurden aus dem Bestand GU 120 umfangreiche Unterlagen ausgegliedert und insbesondere den Beständen GU 96 (Vermischtes und Ungeklärtes), GU 100 (Fremdarchivalien und sonstige Sammlungen), GU 107 (Florestine Herzogin von Urach), GU 117 (Wilhelm (II.) Herzog von Urach) und GU 202 (Bertha Freiin von Biegeleben) zugewiesen. Es kann zudem nicht ausgeschlossen werden, dass sich noch weiteres Material der Provenienz Karl Fürst von Urach in bisher noch unverzeichneten Beständen des Hauses Urach befindet. Den weitaus größten Teil des Bestandes bilden die umfangreichen Korrespondenzen des Fürsten (Rubrik 2), vor allem mit seiner Mutter (Rubrik 2.1.1) mit seinem Bruder Wilhelm und dessen Familie (Rubrik 2.1.2) sowie mit Bertha von Biegeleben (Rubrik 2.1.5). Letztere war die Hofdame seiner Mutter Florestine und eine enge Vertraute des Fürsten. Außerdem finden sich Korrespondenzen mit Vertretern der deutschen und europäischen regierenden und ehemals regierenden Fürstenhäusern in dem Bestand (Rubrik 2.5). Karl Fürst von Urach korrespondierte zudem auch mit zahlreichen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens (Rubrik 2.7), u. a. mit Gelehrten. Bei fast allen Korrespondenzen handelt es sich um sogenannte unilaterale Korrespondenzen, d. h. es finden sich lediglich die Briefe des Korrespondenzpartners im vorliegenden Bestand. Wenn vereinzelt auch Briefe oder Briefentwürfe des Fürsten an den jeweiligen Adressaten vorhanden sind, ist dies ausdrücklich in der Titelaufnahme erwähnt. Meist handelt es sich dabei um nachträglich an den Fürsten oder dessen Familie zurückgegebene Briefe des Fürsten. Zudem ist zu beachten, dass Fürst Karl bei seiner Korrespondenz keine Durchschläge angefertigt hat. Die Korrespondenzen können als interessante Quelle für die Alltags- und Mentalitätsgeschichte des Adels angesehen werden. In ihnen zeigen sich die vielfältigen Kontakte, die der Fürst zu Mitgliedern anderer Adelsfamilien pflegte. Auch bieten sie sicherlich Details zu den zahlreichen Reisen des Fürsten. Eine inhaltliche Erschließung der Korrespondenz war allerdings aufgrund des damit verbundenen Arbeits- und Zeitaufwandes nicht möglich. Leider weisen die Korrespondenzen bzw. Korrespondenzserien, die in diesem Bestand enthalten sind, teilweise kleinere Lücken auf. Ob sich in den bisher noch unverzeichneten Beständen des Archivs des Hauses Urach noch Korrespondenz des Fürsten befindet, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beantworten. Neben den Korrespondenzen bilden die umfangreichen Sammlungen von Fotos und Aufnahmen (Rubrik 10) den nach Anzahl der Titelaufnahmen zweitgrößten Teil des Bestandes. Von Interesse sind dabei vor allem die Fotos und Fotoalben mit Aufnahmen von den zahlreichen Reisen des Fürsten u. a. nach Südamerika, nach Ägypten und ins Osmanische Reich und auf den Balkan (Rubrik 10.2.2). Außerdem finden sich Fotos, die während der bereits erwähnten Tätigkeit des Fürsten als Verbindungsoffizier im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs entstanden sind (Rubrik 10.2.4). Fürst Karls Interesse an islamischer (arabischer) Kunst spiegelt sich auch in den zahlreichen Aufnahmen zu Bauten und Kunstwerken islamischer Kunst, die in der Rubrik 10.3 vereinigt sind. Möglicherweise dienten ihm auch diese Aufnahmen als Quelle der Inspiration beim Bau der Arabischen Räume im Palais Urach zu Stuttgart. Von den übrigen in dem vorliegenden Bestand verwahrten Materialien seien noch die Manuskripte des Fürsten mit literarischen und kunsthistorischen Texten und eine Denkschrift zur politischen Neuordnung Europas durch Deutschland im Ersten Weltkrieg zu erwähnen. Ferner finden sich interessante Dokumente über die bereits oben aufgeführten Vereine und Gesellschaften, in denen der Fürst tätig war bzw. die er finanziell unterstützte, in dem Bestand. In einem Anhang (Rubrik 16) sind Fotos, ein Album und Siegel aus dem Besitz der Wera Herzogin von Württemberg geb. Großfürstin von Russland vereinigt, die nach dem Tod der Herzogin von deren Tochter Olga Prinzessin zu Schaumburg-Lippe an Karl Fürst von Urach übergeben wurden. Außerdem wurden dem Bestand Korrespondenzen des Bruders von Karl Fürst von Urach, Wilhelm (II.) Herzog von Urach, zum Nachlass Karls, zu den Arabischen Räumen sowie zu einem Zeitungsartikel über den Fürsten eingegliedert (19). Da sich diese Materialien auf Karl Fürst von Urach beziehen, erschien die Einordnung in den vorliegenden Bestand sinnvoll. Unterlagen zu Karl Fürst von Urach sind erwartungsgemäß auch in anderen Beständen des Archivs des Hauses Urach vorhanden. Insbesondere sind hier die Bestände GU 99 (Fotoalben und -sammlungen), GU 107 (Florestine Herzogin von Urach geb. Prinzessin von Monaco), GU 117 (Wilhelm (II.) Herzog von Urach) und GU 202 (Bertha von Biegeleben) zu nennen. Die Archivalien des Bestandes dürfen nur nach vorheriger Genehmigung des Chefs des Hauses Urach eingesehen werden. Der Bestand GU 120 wurde von Herbst 2004 bis April 2005 von dem Unterzeichneten erschlossen. Er umfasst 4,6 lfd. Meter mit 318 Nummern. Stuttgart, im April 2005 Eberhard Merk Fußnoten: (1) Zu Karl Fürst von Urach siehe v. a.: Artikel von Wolfgang Schmierer in: Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Hg. von Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press. Stuttgart 1997. S. 390. Heinrich Fischer: Fürst Karl von Urach als Forschungsreisender. In: Schwäbischer Merkur vom 11. Dezember 1926 S. 17f. (Sonntagsbeilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 580). Zeitungsartikel und Nachrufe in M 743/2 Bü 542. (2) Vgl. hierzu Bü 1 (Ordnungsnummer 1) in diesem Bestand. Bei Schmierer wird der Schulbesuch in Monaco nicht erwähnt. Die Daten zum Schulbesuch des Karl Fürst von Urach wurden dem kurzen Lebenslauf, verfasst von Wilhelm (II.) Herzog von Urach, in Bü 21 (Ordnungsnummer 11) entnommen. (3) Siehe hierzu Bü 11 (Ordnungsnummer 2). (4) Zur militärischen Karriere vgl. die Personalakte Fürst Karls in: M 430/1 Bü 2797. Außerdem Bü 7 (Ordnungsnummer 3), 121 (Ordnungsnummer 98). (5) Eine Aufstellung der Reisen des Fürsten, angefertigt von Karls Bruder Herzog Wilhelm (II.), wird in Bü 21 (Ordnungsnummer 11) verwahrt. Diese Aufstellung diente auch Heinrich Fischer als Grundlage für seinen Artikel (a.a.O.). (6) Siehe dazu das Manuskript des Fürsten in Bü 269 (Ordnungsnummer 145). Eine ausführliche Beschreibung des Reiseverlaufes der Südamerika-Reise findet sich in dem Artikel von Heinrich Fischer (a.a.O.). (7) Bü 297, 298 (Ordnungsnummer 208, 211) (8) Vgl. dazu den Briefwechsel des Max Graf von Zeppelin in Bü 161 (Ordnungsnummer 118) und das Manuskript des Fürsten in Bü 273 (Ordnungsnummer 146). Fotos von Spitzbergen und Norwegen finden sich in Bü 59 (Ordnungsnummer 247). (9) Zu dieser Reise gibt es keine Fotos im vorliegenden Bestand. (10) Bü 177 (Ordnungsnummer 138) (11) Siehe dazu Bü 20 (Ordnungsnummer 217), Bü 80 (Ordnungsnummer 288), Bü 83 (Ordnungsnummer 202), Bü 316 (Ordnungsnummer 198). Eine eindrückliche Beschreibung der arabischen Räume liefert: Claus Mohr: Arabische Kunst in Stuttgart. In: Deutsches Volksblatt Jg. 1926 Nr. 170 vom 28. Juli 1926. (12) Siehe dazu Bü 108, 293 (Ordnungsnummern 5 und 6). Fotos aus dieser Zeit haben sich in Bü 42 (Ordnungsnummer 264) erhalten. (13) Zur Arbeit des Fürsten in der Deutschen Kolonialgesellschaft finden sich keine Materialien im vorliegenden Bestand. (14) Bü 285 (Ordnungsnummer 193) (15) Bü 294 (Ordnungsnummer 191) (16) Bü 296 (Ordnungsnummmer 189) (17) Siehe dazu Bü 6, 101 (Ordnungsnummern 7 und 8) (18) Die Verleihung erfolgte anlässlich des Staatsbesuchs von Schah Nasir-el-din im Jahre 1889 in Stuttgart. (19) Bü 10 (Ordnungsnummer 9), Bü 21 (Ordnungsnummer 11), Bü 23 (Ordnungsnummer 216)
              Urach, Karl von
              Meinecke, Friedrich (Bestand)
              Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, VI. HA, Nl Meinecke, F. · Bestand
              Teil von Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Archivtektonik)

              Der Nachlaß Friedrich Meineckes wurde in mehreren Etappen in das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz übernommen. Erste Teile übergab Friedrich Meinecke dem Preußischen Geheimen Staatsarchiv Anfang der 40er Jahre. Es handelt sich dabei um jenen Teil seines Nachlasses, der zum Schutz vor Bombenschäden ausgelagert und nach seiner Bergung aus den mitteldeutschen Salzbergwerken in die damalige Dienststelle Merseburg des Zentralen Staatsarchivs der DDR, heute Abteilung Merseburg des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz, gelangte (insgesamt 1,2 lfm. Schriftgut). Weitere Nachlaßteile wurden dem Berliner Hauptarchiv noch zu Lebzeiten Friedrich Meineckes 1952 und 1953 und danach bis 196l von seiner Witwe, Antonie Meinecke, übergeben. Einen umfangreichen Teil erhielt das Geheime Staatsarchiv nochmals 1963 von Prof. Dr. Peter Claasen, Giessen, Troppauerstraße 42, einem Schwiegersohn Friedrich Meineckes (bisher als Nachtrag des Nachlasses bezeichnet). 1971 bzw. 1979 übergab die Tochter Agathe Meinecke dem Archiv in Dahlem letztmalig aufgefundene Papiere aus dem Nachlaß ihres Vaters. Der Nachlaß Friedrich Meinecke wurde durch Dr. Herr und J. Krüger archivfachlich aufbereitet. Dabei bildeten sie die in der Bestandsübersicht unter Erster und Zweiter Teil näher bezeichneten Archivaliengruppen. Darunter sind im Abschnitt XI und XII auch Nachlaßpapiere des Postmeisters Meinecke, des Großvaters von Friedrich Meinecke, sowie seines Onkels Rudolf Meinecke, Unterstaatssekretär im preußischen Finanzministerium, überliefert. 1991/92 wurden durch die Unterzeichnete die letzten noch unbearbeiteten Akten des Nachlasses Meinecke geordnet und verzeichnet. Es handelte sich dabei um 10 Kartons vor allem mit Korrespondenzen Meineckes, um persönliche Dokumente sowie um von Friedrich Meinecke gesammelte bzw. publizierte Druckschriften. Da sich gleichartiges Material bereits im Nachtrag Meinecke befand, wurde dieses nochmals in die Bearbeitung einbezogen und zusammengehörige Unterlagen vereinigt. Dies soll nicht nur die Auswertung der umfangreichen Korrespondenz erleichtern, sondern auch die Benutzung des Bestandes selbst, denn die bisher wieder mit der Nummer 1 beginnende Zählung des Nachtrages wurde zugunsten einer an den eigentlichen Nachlaß anschließenden fortlaufenden Numerierung aufgegeben. Die bisherigen Nummern des Nachtrages sind einer Konkordanz zu entnehmen. Die Bestellung von Akten erfolgt mit den Angaben VI. HA Nl F. Meinecke Nr. ... Berlin, den 20.2.1992 (Inge Lärmer) Nachtrag zum vierten Teil (1950-1994 Zentrales Staatsarchiv/Geheimes Staatsarchiv Merseburg) Bei diesen Akten handelt es sich um einen Teil der im Zweiten Weltkrieg ausgelagerten und danach im Zentralen Staatsarchiv/ Geheimen Staatsarchiv Merseburg verwahrten Unterlagen aus dem Nachlaß Friedrich Meineckes. Sie wurden nach ihrer Rückkehr nach Berlin im August 1996 dem hier bereits vorhandenen Hauptnachlaß Friedrich Meineckes ohne detaillierte Erschließung angegliedert. Auf der Grundlage einer in Merseburg erstellten Inhaltsübersicht erhielten die in fünf Paketen und zwei Kartons enthaltenen Akten jeweils eine eigene und den Dahlemer Nachlaß weiterzählende Numerierung. Die bereits vorhandenen Aktentitel wurden in der Regel übernommen; in einigen Fällen waren die Inhaltsangaben zu ergänzen. Die bisherige Zählung nach Paketen bzw. Kartons ist der Spalte "alte Merseburger Signatur" zu entnehmen. Darauf hinzuweisen ist, daß die auf den Paketen/Kartons vorgefundene Numerierung teilweise nicht mit der Numerierung in der genannten Übersicht übereinstimmte. Die jetzt in der Spalte "alte Merseburger Signatur" angegebene Nummer bezieht sich auf die Nummerierung dieser Inhaltsübersicht. Eine Mappe mit an Varrentrapp gerichteten Briefen, die als Vorakten für Redaktion der "Historischen Zeitschrift" in den Nachlaß Friedrich Meineckes gelangten, wurde dem unter Rep. 92 verwahrten Nachlaß Conrad Varrentrapps (jetzt VI. HA Nl Varretrapp) als Ergänzung zur dort ebenfalls geführten Korrespondenz zur "Historischen Zeitschrift", den Zeitraum 1871-1873 betreffend, zugeordnet. Berlin, den 13.9.1996 (Inge Lärmer) Im Januar 2014 übersandte Frau Roswitha Classen, Enkelin Friedrich Meineckes, weiteres Material. Dabei handelt es sich zum einen um mehrere Fotos von Friedrich Meinecke und seiner Frau Antonie, geb. Delhaes, zum anderen um Schriftgut und Fotografien aus dem Nachlass weiterer Familienangehöriger, den beiden Schwestern Dorothea und Johanna Delhaes sowie drei der vier Töchter Meineckes Ursula, Brigitte und Agathe Meinecke. Das Material wurde unter den Nummern 342-355 als Teil 5 "Familie Meinecke" dem Nachlass hinzugefügt. Berlin, im Januar 2014 Dr. Schnelling-Reinicke Angaben zur Verzeichnung: Die Ordnung der Meinecke-Korrespondenz erfolgte alphabetisch nach Absendern. Falls sich Briefschreiber in den im Archiv vorhandenen Biographien und Nachschlagewerken nicht feststellen ließen, aber aus dem Inhalt der Briefe hervorging, daß es sich um Schüler Meineckes handelt, wurde dieses duch ein "Sch" anstelle der Berufsbezeichnung gekennzeichnet. Die in den Mappen chronologisch abgelegten Schriftstücke sind jeweils innerhalb der Anfangsbuchstaben laufend numeriert. Diese Numerierung wird hinter dem Namen in Klammern aufgeführt. Bei den Punkten "2.1. Gedrucktes und Publiziertes (in der Bibliographie von A. Reinold verzeichnet)" und "2.3. Rezensionen von Friedrich Meinecke (in der Bibliographie von A. Reinold verzeichnet)" wird in Klammern mit einem "R" davor die Bibliographie-Nummer von Reinold aufgeführt. Bestandsbeschreibung: Lebensdaten: 1862 - 1954 Findmittel: Datenbank; Findbuch, 1 Bd.

              Nachlass Adolf ten Hompel (Bestand)
              Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen, A 511 · Bestand · 1887-1940
              Teil von Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Archivtektonik)

              Zur Person: Adolf ten Hompel *15.6.1874 in Recklinghausen, + 5.12.1943; Bruder des Zentrumspolitikers Rudolf ten Hompel; Eltern: August ten Hompel und Henriette Wicking (Wicking-Zementwerke!). Ausbildung am Humanistischen Gymnasium Recklinghausen, Universitäten Freiburg, Würzburg, Berlin, Göttingen; Dr. jur.; Rechtsanwalt und Notar in Münster; verheiratet mit Maria Strunk, Kinder: Adolf, Maria, Elisabeth, Carl-Gregor. Schriftstellerische und publizistische Tätigkeit, auch unter den Pseudonymen Wahroder ten Hompel, Hermann Wahroder, Dr. Alpha, Athanasius, Wicking ten Hompel. Vgl. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender.1925. Degener "Wer ist’s" VII Ausgabe (1914). Zum Bestand: Das Schriftgut stammt überwiegend aus den Jahren 1900-1940, neben Korrespondenzen und Manuskripten handelt es sich dabei z.gr.T. um Zeitschriften- und Zeitungs(ausschnitt)sammlungen (Deutsche Bergwerks-Zeitung, Kölnische Volkszeitung, Der Tag, Germania, Münstersche Zeitung, Westfälische Landeszeitung, Münsterischer Anzeiger u.a.). Bestehende Aktenformierungen wurden beibehalten, einige Kartons loser Blätter entweder neu formiert oder zugeordnet. Lose anliegende Plakate befinden sich jetzt in der Plakatsammlung unter den Signaturen SP 962-968. Der Bestand umfaßt die Nummern 1-493 (Nr. 179 ist nicht belegt). Zgg. 32/1942 vom 22.6.1942 Münster, im Oktober 1981 Kießling Das Findbuch wurde 2006 nach VERA übertragen.

              Nachlass Dr. Jürgen Herzog

              1994 erhielt die Bibliothek 546 Bände aus dem Nachlass von Dr. Jürgen Herzog (verstorben 1993), der als Afrika-Historiker am Institut für Allgemeine Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) tätig war. Am Leibniz-Zentrum Moderner Orient arbeitete er von 1992-1993. Die Signaturen des Herzog Nachlasses beginnen mit dem Buchstaben H (z.B. H 280). (Autor: Leibniz-Zentrum Moderner Orient, Bibliothek, Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V.)

              Nachlass Mintmans (Bestand)
              N11 · Bestand · 1860-1975
              Teil von Kreisarchiv Kleve (Archivtektonik)

              Der Bestand N11 Nachlass Mintmans umfasst 169 Verzeichnungseinheiten mit einer Gesamtlaufzeit von 1863 bis 1975. Er ist vermutlich kurz nach dem Tod des Nachlassers Ludwig Mintmans (1884-1975) ins Kreisarchiv Kleve gelangt und wurde hier in den Altbestand E eingegliedert. Es wurden Gruppen gebildet und mit den Signatu-ren E6 bis E34 versehen. Eine genaue Liste zu der Altverzeichnung befindet sich in der Registratur des Kreisarchivs unter dem Aktenzeichen 41 22 14 02. Da es sich bei dieser Erstverzeichnung nur um eine grobe Sortierung mit allerdings sehr genauer Einzel-blattverzeichnung handelte, wurde die vorliegende Neuordnung und Neuverzeichnung durchgeführt, die mit Hilfe einer Klassifikation einen systematischen Zugriff auf den Bestand erlaubt. Außerdem ist eine Recher-che über Schlagworte möglich. Bei der Neuordnung wurde auch kassiert, v.a. Zeitungen und Zeitungsaus-schnitte. Außerdem wurden einige Fotos und Totenzettel entnommen und mit Herkunftsvermerk in die entsprechenden Sammlungen eingeordnet, nämlich in F3 Fotosammlung des Kreisarchivs Kleve, S6 Toten-zettelsammlung und S16 Gebets-Missions-Primiz-Bildchen. Der Nachlass besteht bzw. bestand überwiegend aus Büchern. Diejenigen mit historischem bzw. heimat-kundlichem Bezug wurden bereits gleich nach der Übernahme des Nachlasses Ende der 1970er Jahre in die Bibliothek des Kreisarchivs eingegliedert. Eine Liste dieser Bücher existiert leider nicht. Allerdings wurden alle Bände mit einem Stempel „Nachlass Mintmans“ gekennzeichnet. Den größten Teil des Nachlasses bilden Schulbücher oder Bücher mit Bezug zu Pädagogik und Didaktik. Diese wurden in Gruppen, z.B. nach Unterrichtsfächern zusammengefasst. Darüber hinaus enthält der Nachlass auch Personalpapiere und Privates, sowie umfangreiche Notizen zur Genealogie verschiedener Aldekerker Familien, Ausarbeitungen für den Unterricht und Entwürfe für die Chronik von Aldekerk sowie von Artikeln für das Aldekerker Heimatblatt und den Geldrischen Heimatkalen-der. Ludwig Mintmans wurde am 17. März 1884 auf dem Vennekels– bzw. Mintmanshof in Kengen, Gemeinde Rheurdt, Kreis Moers als einziger Sohn der Eheleute Jakob Mintmans und Anna Petronella geb. Jörris, geboren. Nach der Entlassung aus der Volksschule besuchte er zunächst die Präparandenanstalt in Krefeld, danach von 1903 bis 1906 das Lehrerseminar in Kempen. Nachdem er in Juli 1906 die 1. Lehrprüfung abgelegt hatte, wurde er Lehrer an der Volksschule in Aldekerk. Zunächst erhielt er nur eine vorläufige Anstellung, wurde aber nach Ablegung der 2. Lehrprüfung im Oktober 1909 fest angestellt. Gleichzeitig leitete er die Gewerbliche Berufsschule in Aldekerk. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erreichte Herr Mintmans im Dezember 1945 die Wiedereinstellung in den Schuldienst, aus dem er am 23. März 1948 in den Ruhestand versetzt wurde. Die Personalakte Ludwig Mintmans befindet sich im Bestand A unter der Signatur KA Kle A 24. Weitere Informationen über ihn und seine Lehrtätigkeit enthalten folgende Akten: KA Kle A 106, KA Kle A 267, KA Kle B 417. Am 13. Juni 1911 heiratete Ludwig Mintmans die auf dem Bermeshof in Vernum geborene Katharina Dese-laers. Die beiden hatten vier Kinder: Ludwig (7.7.1912), Adele (24.4.1914), Jakob (4.3.1917) und Heinrich (4.5.1921). Frau Mintmans verstarb im Mai 1967. Ludwig Mintmans widmete sich Zeit seines Lebens der Heimatgeschichte, besonders der Erforschung der Geschichte seines Heimatortes Aldekerk. So erstellte er für die Pfarrgemeinde Aldekerk eine Chronik, entwarf das Wappen für die Gemeinde Aldekerk, kümmerte sich um die Mundartpflege und war Mitbegrün-der des Heimatvereins, in dem er zu seinem 80. Geburtstag die Ehrenmitgliedschaft erhielt. Folgende Artikel veröffentlichte Ludwig Mintmans im Geldrischen Heimatkalender: GHK 1953, S. 69ff: Das Rittergut Palings GHK 1955, S. 27ff: Haus- und Hofmarken GHK 1956, S. 110ff: Buttermilch und Flötekäs. Das Gericht des Niederrheins in alter Zeit GHK 1957, S. 79f: Ritter Deric van Eyll GHK 1957, S. 126f: Dä Kretbom. En Vertellsel ut de fruggeren Tid in Vogdeier Platt GHK 1958, S. 150f: Das neue Wappen des Amtes Aldekerk GHK 1959, S. 125f: Eduard Poell ein heimischer Mundartdichter GHK 1960, S. 117f: Ein Hof mit Vergangenheit. Aus der Geschichte des Lindemanshofes in Aldekerk GHK 1961, S. 126: Alte Schöpfbrunnen. Die Ausgrabungen bei Haus Titz in Rahm GHK 1962, S. 168f: Der Rittersitz "et Gut ter Stade" GHK 1963, S. 139ff: Erster deutscher Seelsorger in Bulgarien. Dem Gedächtnis von ater Laurentius Dericks GHK 1965, S. 175ff: Der alte Doktor GHK 1965, S. 183ff: Das Herren– und Rittergut Gastendonk GHK 1967, S. 107ff: 500 Jahre Kloster in Aldekerk. Am 11. Juli 1967 feiern das Kloster und seine Kirche 500 jähriges Bestehen Ludwig Mintmans starb am 22. Oktober 1975 im Alter von 92 Jahren. Ein Nachruf befindet sich im Heimat-blatt der Gemeinde Aldekerk, 6. Jahrgang, Nr. 21 vom 8. November 1975. Der Nachlass wurde durch Claudia Kurfürst von Oktober bis Dezember 2008 neu geordnet und verzeichnet.

              NSDAP-Kreisgericht Stuttgart (Bestand)
              Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, PL 503/29 · Bestand · 1934-1942
              Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik)

              Inhalt und Bewertung Die Gerichte der NSDAP fungierten als Mechanismen zur Aufrechterhaltung der Parteidisziplin, zur Bewältigung innerparteilicher Konflikte und als Instrumente der Säuberung der Partei von rassisch wie politisch unerwünschten und unbotmäßigen Mitgliedern. Aus den Untersuchungs- und Schlichtungssauschüssen (Uschlas) der "Kampfzeit" hervorgegangen, waren sie von der ordentlichen Gerichtsbarkeit unabhängig, an deren Verfahrensstruktur sie sich jedoch anlehnten. In der Parteihierarchie waren sie der Politischen Organisation in Form von Orts-, Kreis- und Gaugerichten angepasst und beigeordnet. Das vom US-Militär erbeutete Schriftgut des NSDAP-Kreisgerichts Stuttgart gelangte nach dem Abschluss der politischen Säuberung in das Staatsarchiv Ludwigsburg. Dort erhielt es die Signatur PL 503/29.

              Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, PL 516 · Bestand · 1925-1944
              Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik)

              Überlieferungsgeschichte Die Akten der Gauwaltung Württemberg - Hohenzollern des Nationalsozialistischen Lehrerbundes gelangten nach dem Zweiten Weltkrieg, wenngleich unvollständig, an das Document Center in Berlin und von dort über das Bundesarchiv ins Staatsarchiv Ludwigsburg, wo sie unter der Signatur PL 516 zu einem eigenen Bestand formiert wurden. Inhalt und Bewertung Der Nationalsozialistische Lehrerbund (NSLB), 1929 als Kampforganisation der nationalsozialistischen Erzieher gegründet, entwickelte sich während des Dritten Reiches im Zuge der allmählichen Auflösung der traditionellen Lehrerverbände zur alleinigen Lehrerorganisation mit der Aufgabe, alle Lehrer im nationalsozialistischen Sinne auszurichten, u.a. mittels Kursen, Freizeiten und Schulungslagern. Der NSLB war ein angeschlossener Verband der NSDAP. Seine komplizierte Organisationsstruktur und seine mehr und mehr aus dem Ruder laufendes Finanzwesen führten ihn in eine Krise, die sich während des Zweiten Weltkrieges verschärfte. 1943 wurde der NS-Lehrerbund auf Anweisung der Parteikanzlei "stillgelegt" und damit faktisch aufgelöst. Zwischen 1981 und 1990 verzeichneten Dr. Wolfgang Schmierer, Dr. Günter Cordes und Dr. Herwig John etwa 4/5 des Bestandes und sonderten dabei Doppelstücke, Mahnschreiben, Kassenbelege u.a. - insgesamt rund 3,5 Regalmeter - aus. Die Korrespondentenakten wurden in Gruppen- Schriftverkehr mit Behörden, mit der NSDAP und ihren Gliederungen, mit den Kreiswaltungen den NS- Lehrerbundes- zusammengefasst. Die durcheinander geratene Mitgliederkartei, die fortan den dritten Teil des Bestandes ausmacht, wurde von Werkschüler Rainer Hornung wieder alphabetisch geordnet. Die Zuordnung bzw. Verzeichnung des Restbestandes erfolgte zwischen Mai 2004 und Februar 2007 durch Dr. Carl-Jochen Müller im Zuge eines von der Stiftung Kulturgut finanzierten Projekts zur Erschließung der Beständegruppe PL 501-523. Das Schwergewicht der erhaltenen Unterlagen liegt bei der vielseitigen Korrespondenz mit den Kreiswaltungen; verhältnismäßig gut dokumentiert sind auch die sozialen Dienste sowie die Ausstellungstätigkeit und Schülerwettbewerbe.

              Olpp, Johannes Georg Heinrich (1870-1948)
              RMG 1.636 a-c · Akt(e) · 1894-1961
              Teil von Archiv- und Museumsstiftung der VEM (Archivtektonik)

              1895-1937 in Otjimbingue, Karibib, Präses u. Inspektor ab 1910; Briefe u. Berichte (Präsesakten separat), 1895-1910; Bewerbung zum Missionsdienst, Lebenslauf, Gutachten Johannes Georg Heinrich Olpp, 1894; Privatbriefe an Inspektoren d. RMG, 1895-1899; Instruktion für Johannes Georg Heinrich Olpp, 1895; Bericht über Franz Heinrich Kleinschmidts Tod in Otjimbingue, 1896; Überblick über d. Bergdamragemeinde in Otjimbingue, 1896; Welche Antriebe zu treuer Arbeit in d. Mission kann d. biblische Lehre von d. Wiederkunft Christi uns gewähren?, Referat, 12 S., hs., 1898; Oberleutnant Kuhn an Inspektor wegen Missionar für Karibib, 1901; Grundstückssache Redecker mit Skizze, 1904; Urlaubsgesuch Johannes Georg Heinrich Olpp, 1907; Plan über d. in d. Schulen zu bewältigenden Biblischen Geschichtsunterricht, Otjimbingue, 1908; Privatkorrespondenz von u. mit Johannes Georg Heinrich Olpp (z. T. aus d. Nachlaß), 1928-1948; Korrespondenz mit Frau Maria Olpp, geb. Johannsen (auch Lebenslauf u. Sterbeurkunde), 1948-1961; Olpp übersetzte d. Buch "Eine Reise durch Afrika", von J. Du Plessis, 1916, aus d. Holl. ins Deutsche, unter d. Signatur 1-02812 im Bestand d. Archivbibliothek ;

              Rheinische Missionsgesellschaft
              Professor Georg Eichholz (Bestand)
              7NL 154 · Bestand · 1919-1984
              Teil von Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland (Archivtektonik)

              BiografieGeorg Eichholz wurde am 6. April 1909 in Essen-Kupferdreh geboren. Sein Vater Hermann Georg Eichholz war von 1891 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1933 Pfarrer in Essen-Kupferdreh und von 1921 bis 1933 Superintendent im Kirchenkreis An der Ruhr, seine Mutter Klara, geb. Schulze, Apothekerstochter. Eichholz war der jüngste von drei Brüdern.Im Jahr 1928 legte Eichholz das Abitur am Staatlichen Gymnasium in Essen ab und begann, dem Vorbild des Vaters und des älteren Bruders folgend, das Studium der Theologie in Tübingen und Bonn, wo Karl Barth zu seinen wichtigsten Lehrern gehörte und ihn auch zu weiteren theologischen Studien motivierte.Das Erste Theologische Examen legte er am 28.9.1932 beim Konsistorium in Koblenz ab und begann anschließend mit der Anfertigung seiner Dissertation „Die Geschichte als theologisches Problem bei Lessing, mit der er im Jahr 1937 promoviert wurde.Zu Beginn des Jahres 1934 begann er sein Vikariat in Honnef, setzte es ab 1935 in Barmen-Gemarke bei Karl Immer fort, nachdem er sich der Bekennenden Kirche angeschlossen hatte, und beendete die Ausbildung mit dem Zweiten Examen vor der Prüfungskommission der Bekennenden Kirche am 21.9.1935 in Koblenz. Ordiniert wurde er am 8.12.1935 durch Johannes Schlingensiepen in Unterbarmen.Bereits während der Zeit des Vikariats erkrankte Eichholz an Diabetes, womit er sich zeitlebens arrangieren musste. Schon vor der Ordination, genauer: ab dem 1.11.1935, war Eichholz als Lehrer an das Seminar der Rheinischen Missionsgesellschaft in Barmen berufen worden, wo er neben theologischen Fächern während des Krieges auch Fächer der Allgemeinbildung lehrte. Während der Kriegsjahre setzte er den Unterricht mit wenigen verbliebenen Schülern fort. Sein Gesundheitszustand war zeitweise so schlecht, dass er mit seinem frühen Tod rechnete. Nach dem Krieg war er auf die Versorgung mit Insulin durch Freunde im Ausland angewiesen.Neben der Lehrtätigkeit veröffentlichte er Textauslegungen mit neutestamentlicher Ausrichtung in den sich der Bekennenden Kirche zurechnenden Zeitschriften „Evangelische Theologie und der von Karl Barth herausgegebenen „Theologische Existenz heute. Barth versuchte schließlich sogar im Jahr 1947 - erfolglos - Eichholz als Professor für Systematische Theologie an die Universität in Basel zu holen.Zwischen 1939 und 1964 organisierte Eichholz im Auftrag des Bruderrates der Bekennenden Kirche die Herausgabe einer Reihe von Predigthilfen, die in fünf Bänden mit dem Titel „Herr, tue meine Lippen auf erschien. Zum Mitarbeiterkreis dieser Reihe gehörten unter anderem auch Pfarrer, die an der von der Gestapo verbotenen Kirchlichen Hochschule in Wuppertal (im Folgenden KiHo) lehrten, z.B. Peter Brunner , Harmannus Obendieck und Heinrich Schlier.Als dann die KiHo den offiziellen Lehrbetrieb zum 31.10.1945 wieder aufnahm erhielt Eichholz Lehraufträge für Systematische Theologie und Neues Testament. Im Jahr 1946 wurde er zum Missionsinspektor ernannt und übernahm die Leitung des Missionsseminars, setzte aber auch seine nebenamtliche Lehrtätigkeit an der KiHo fort.Im selben Jahr heiratete er Ehrentraut Berner, deren Vater ebenfalls Missionsinspektor in Wuppertal war. Die Ehe blieb kinderlos.Kurz darauf übernahm er zusätzlich die Herausgeberschaft der Neuen Folge von „Theologische Existenz heute neben seinem ehemaligen Kommilitonen Karl Gerhard Steck und außerdem die Fortführung der Lesepredigtenreihe „Predige das Wort. Darüber hinaus war er bis 1960 Mitglied des 1955 eingerichteten Ausschusses zur Erarbeitung eines Evangelischen Katechismus und nahm 1955 an einer dreimonatigen Studienreise des Palästinainstituts durch den Vorderen Orient teil.Bereits ab 1951, anläßlich einer Umstrukturierung der KiHo, führte Eichholz den Titel eines Professors, aber erst 1961 wechselte er hauptamtlich an die KiHo und übergab die Leitung des Missionsseminars an Arnold Falkenroth. Sein Gesundheitszustand ließ die dauerhafte Doppelbelastung nicht mehr zu. Die Konzentration auf die wissenschaftliche Arbeit ermöglichte mehrere neutestamentarische Veröffentlichungen, vor allem im Bereich der Evangelien- und Paulusforschung. Aber auch die Arbeit an Predigthilfen setzte er fort: gemeinsam mit Arnold Falkenroth begründete er die neue Meditationsreihe „Hören und Fragen, die dieser auch nach dem Tod von Eichholz gemeinsam mit dessen Frau fortsetzte. Einem Ruf an die Universität von Bern im Jahr 1965 folgte Eichholz nicht.Privat war er auch künstlerisch interessiert. Bereits in den 40er Jahren hatte er zwei kleine Werke mit theologischen Besprechungen zu Rembrandt-Werken veröffentlicht. Zu seinen besonderen Leidenschaften zählte das Fotografieren. 1963 veröffentlichte er einen Bildband mit Fotos von seiner Studienreise unter dem Titel „Landschaften der Bibel. In späteren Jahren widmete er sich vor allem der Portraitfotografie.Am 1.5.1970 ließ Eichholz sich wegen der Folgen seines langjährigen Diabetesleidens in den vorzeitigen Ruhestand versetzen. Mit geringer Stundenzahl setzte er seine Lehrtätigkeit aber fort und trotz seiner Erblindung erschien im Jahr 1973 noch einmal ein Band mit Andachten von ihm mit dem Titel „Vernehmen und Staunen.Eichholz starb am 22.12.1973 in Wuppertal.Seine Frau Ehrentraut heiratet 1978 Eichholz ehemaligen Kollegen Prof. Dr. Rudolf Bohren.Im Gedenken an Georg Eichholz erschien1984 nochmals ein von ihnen herausgegebener Bildband mit dem Titel „Das Gesicht des Theologen mit den von Eichholz fotografierten Portraits.Außerdem erschienen anläßlich des 75. Geburtstages von Eichholz zwei seiner Vorlesungen aus den Jahren 1945 und 1968 unter dem Titel „Das Rätsel des historischen Jesus und die Gegenwart Jesu Christi, herausgegeben von Gerhard Sauter.Ehrentraut Bohren starb am 21.6.1997 in Interlaken.BestandDer Bestand wurde am 1.4.2008 aus der Bibliothek der Landeskirche, in das Archiv übernommen.Er umfasste 2,5 laufende Meter Material, z.T. in Stehordnern, verschnürten Bündeln, Heftern, Kartons oder auch als lose Blattsammlungen, und wurde im Herbst 2011 geordnet und verzeichnet. Er enthält nun 184 laufende Nummern.Im Gegensatz zu Pfarrernachlässen sind Predigten im Bestand nur in relativ geringer Anzahl vorhanden und dies vornehmlich aus der Zeit des Vikariates.Ein Schwerpunkt des Bestandes ist die wissenschaftliche und Lehrbetätigung von Eichholz, die sich u.a. in Vorlesungs-, Aufsatz- und Buchmanuskripten, Rezensionen, Berichten über Forschungsreisen und gesammelten Schriften niederschlägt.Grade in diesem Bereich herrschte große Unordnung. Zudem hat Eichholz Vorlesungen und Veranstaltungen mehrfach bzw. zu ähnlichen Themen gehalten, sodass eine Zuordnung einzelner Manuskriptteile zu einer speziellen Veranstaltung und damit einer Jahreszahl anhand der Thematik nicht möglich war. Nur ganz vereinzelt enthalten die Manuskripte eine Notiz zum Datum. Wo es aber möglich war, wurde versucht einzelne Manuskriptteile zu einem zusammengehörigen Ganzen zusammenzufügen, dies vor allem mit Hilfe von Paginierungen, und einer ungefähren Zeitspanne zuzuordnen, dies vor allem mit Hilfe der Vorlesungsverzeichnisse der Kirchlichen Hochschule (2LR 045, 4447). Da die Datierung sich aber insgesamt eher schwierig gestaltete, wurden die Manuskripte entlang der zugehörigen Bibelstellen geordnet.Bei der Fotosammlung handelt es sich überwiegend um die Fotoserien, aus denen die Bilder stammen, die im oben genannten Bildband „Das Gesicht des Theologen erschienen sind, was die Personenzuordnung erheblich erleichterte. Sie wurden alphabetisch sortiert. Portraitaufnahmen weiterer Personen sind unbeschriftet und konnten daher keinen Personen zugeordnet werden.Einen gewichtigen Teil des Bestands macht außerdem die Korrespondenz aus.Durch die Herausgeberschaft und Mitarbeit an theologischen Veröffentlichungsreihen, sowie im wissenschaftlichen Diskurs und Zusammenarbeiten kam Eichholz in Kontakt mit zahlreichen bedeutenden Persönlichkeiten der neueren Kirchengeschichte und der theologischen Forschung. Dieses schlägt sich in den Korrespondenzserien nieder. Hier ist eine Vielzahl großer Namen zu finden, u.a. Karl Barth, Joachim Beckmann, Dietrich Bonhoeffer, Helmut Gollwitzer, Hans Joachim Iwand und Alfred de Quervain. Außerdem stand Eichholz im Austausch mit zahlreichen hochrangigen Kollegen im In- und Ausland Desweiteren sind zahlreiche interessante Korrespondenzen mit Missionaren auf der ganzen Welt mit teilweise recht ausführlichen Schilderungen des Missionsalltags vorhanden.Nach dem Tod von Georg Eichholz setzte seine Frau die Korrespondenzen z.T. fort, vor allem in Bezug auf die Predigtreihe „Hören und Fragen.Korrespondenzen waren über den ganzen Bestand verteilt zu finden und wurden alphabetisch sortiert. Bei den oben genannten Missionspfarrern wurde außerdem der Einsatzort vermerkt.Ein besonderer Anziehungspunkt des Bestandes dürfte außerdem das umfangreiche Material zu Karl Barth sein, mit dem Eichholz offenbar eine langjährige Freundschaft verband und der dessen wissenschaftliche Fähigkeiten schätzte. Neben der Korrespondenz finden sich Fotos, Predigten, Interviews und Zeitungsartikel.Ergänzende BeständeDie Personalakte des Kandidaten der Evangelischen Kirche im Rheinland Georg Eichholz liegt unter der Signatur 1OB 016, E 84 vor.Die Personalakte, die bei der KiHo über Eichholz geführt wurde, trägt die Signatur 2LR 045, 318. Überdies bietet der gesamte Bestand der KiHo, 2LR 045, der seine dortige Dienstzeit vollständig einschließt, Ergänzungen zum vorliegenden Bestand.Weitere Korrespondenz zwischen Georg Eichholz und Hermann Schlingensiepen findet sich in 7NL 016, 25.Diverse Publikationen von und über Eichholz sind in der Bibliothek des Archivs vorhanden LiteraturLiteratur von Georg Eichholz (in Auswahl)Bohren, Rudolf/ Eichholz, Ehrentraut (Hrsg.), Das Gesicht des Theologen. In Portraits photographiert von Georg Eichholz, Neukirchen-Vluyn, 1984Georg Eichholz, Das Rätsel des historischen Jesus und die Gegenwart Jesu Christi. Herausgegeben zu seinem 75. Geburtstag am 6. April 1984 von Gerhard Sauter, München, 1984ders., Vernehmen und Staunen. Biblische Besinnungen, Neukirchen-Vluyn, 1973ders., Tradition und Interpretation. Studien zum Neuen Testament und zur Hermeneutik, München, 1965 ders., Landschaften der Bibel, Leinen, 1963ders. Einführung in die Gleichnisse, Neukirchen-Vluyn, 1963ders. (Hrsg.), Predige das Wort, Auslegung der Heiligen Schrift in Predigten: 5. Band, 2. Teilband) Lucas-Evangelium, Siegen, 1954ders., Georg (Hrsg.), Predige das Wort, Auslegung der Heiligen Schrift in Predigten: 4. Band, 1. Teilband: Lucas-Evangelium, Siegen, 1947ders., Der königliche Befehl. Eine Einführung in Rembrandts Radierung von 1642 zur Auferweckung des Lazarus, Siegen, 1942ders., Die Heimkehr der Verlorenen. Eine Einführung in Rembrandts Radierung von 1636 zum Gleichnis vom verlorenen Sohn, Siegen, 1940ders, Die Geschichte als theologisches Problem bei Lessing, in: Theologische Studien und Kritiken, Jg. 1936, 107. Band Neue Folge II, 6. Heft, S. 377-421Literatur zu Georg EichholzKlappert, Berthold, Hören und Fragen. Georg Eichholz als theologischer Lehrer, in: Evangelische Theologie, Jg. 36 (1976), S.101-121Evangelischer Katechismus. Neue Ausgabe, hrsg. von der Evangelischen Kirche im Rheinland, 1962 Seim, Jürgen, Georg Eichholz. Lehrer des evangelischen Rheinlands, in: Monatshefte für Evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes, Jg. 59 (2010), S.179-194Seim, Jürgen, Iwand-Studien. Aufsätze und Briefwechsel Hans Joachim Iwands mit Georg Eichholz und Heinrich Held, Köln, 1999

              Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, PL 520 · Bestand · 1936-1945
              Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik)

              Inhalt und Bewertung Der Reichskolonialbund (RKB), keine Gliederung der NSDAP, sondern ein Sammelbecken aller zuvor für das Kolonialwesen tätigen Verbände, bestand zwischen 1936 und 1943. Das vom US-Militär erbeutete Schriftgut des Ende 1942 rund 49.000 Mitglieder zählenden RKB -Gauverbands Württemberg - Hohenzollern gelangte nach dem Abschluss der politischen Säuberung in das Staatsarchiv Ludwigsburg. Dort bildet es unter der Signatur PL 520 einen eigenen Bestand, der im Zuge eines von der Stiftung Kulturgut finanzierten Projekts zur Erschließung der Beständegruppe PL 501-523 zwischen Mai 2004 und Februar 2007 von Dr. Carl-Jochen Müller geordnet und verzeichnet wurde.

              Richard Feiber (1869-1948)

              Bestand N 2, 1850-1978 (251VE) Vorwort Biographisches Der Großvater von Richard Feiber war Amtsarzt in Castellaun im Hunsrück. Richard Adolf Robert Feiber, evangelisch, wurde am 27. Mai 1869 in Koblenz als Sohn des Hauptmanns Robert Feiber und seiner Frau Helene, geb. Michael (+1911) geboren. Feiber zog im Mai 1906 nach Bergisch Gladbach, zunächst in die Gasstraße und zum 20.02.1909 schließlich in die Gronauerstraße 25 (heute Hauptstraße 17) in das dort neu gebaute Haus („Feibersche Haus“). Richard Feiber verheiratete sich am 26.09.1896 mit Martha Margaretha Viktoria Feiber, geb. Westphal (15.06.1875 in Bergisch Gladbach, + 11.05.1946). Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor: - Elsbeth (23.02.1901 in Wesel, + 24.07.1942 in Lublin, verlobt mit Sanitätssoldat Gerhard Wolters) -Roland (11.01.1904 in Wesel, Dipl.-Ing., +21.01.1990 in Bergisch Gladbach), verheiratete sich mit Else Unruh. Kinder: Helga Roswitha (1939) und Turid (1942) -Gerda (04.08.1909 in Bergisch Gladbach, verheiratete sich am 26.11.1932 mit Walther Armin Heinrich Gehnen aus Porz, +12.05.1993) -Friedrich Robert Helmuth (*23.09.1897 in Bergisch Gladbach, als Kriegsfreiwilliger infolge Verwundung gestorben am 06.06.1915 in Sainghin/Nordfrankreich) Feiber begann zunächst 1879 als Kadett in Oranienstein und ab1884 in Groß-Lichterfelde eine Militärlaufbahn, kam 1887 als Portfähnrich zum Infanterieregiment 57 Herzog Ferdinand von Braunschweig und wirkte vom 17.02.1894 bis zum 18.12.1895 als Erzieher an der Kadettenanstalt in Bensberg. Von 1896-1899 besuchte Feiber die Kriegsakademie und wurde 1903 zum Hauptmann befördert. Am 10.04.1906 schied er zunächst aus dem Dienst aus, wurde aber 1914-16 wiederverwendet. Feiber war ab April 1906 zeitweilig bei der Firma Köttgen + Cie. tätig. Paul Köttgen war der Schwager von Richard Feiber. Am 1. Juli 1906 wurde Feiber Prokurist der Firma. In Wesel war Feiber 19 Jahre lang Stadtkommandant im Militärdienst als Hauptmann (seit Juli 1903) und später als Major. Er gehörte dem Infanterie-Regiment 57 Herzog Ferdinand von Braunschweig (8. Westfälische) an. Über dieses Regiment stellte Feiber an Hand gesammelter Personal- und historischer Daten eine Stammliste zusammen. Zuvor bearbeitete er auch die Geschichte dieses Regiments neu.Im Januar 1915 erhielt Richard Feiber das Eiserne Kreuz, nachdem er erfolgreich als Hauptmann an der Schlacht von Soissons teilgenommen hatte. Am 31. Juli 1916 wurde Feiber endgültig aus dem Heeresdienst entlassen. 1935 wurde der „Ring ehemaliger Bensberger“ gegründet, eine Vereinigung von ehemaligen Bensberger Kadetten. Feiber gehörte ihr an und organisierte die regelmäßig stattfindenden Kadettentreffen mit. 1947 verfasste er eine umfangreiche Dokumentation über die Geschichte des Bensberger Kadettenhauses. Für den „Ring ehemaliger Bensberger“ verfasste Feiber Ehrenbücher mit 671 Namen ehemaliger Bensberger, die Feiber am 20. April 1944 fertig stellte. Die ursprüngliche Absicht war die Schaffung eines Ehrenmals für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Dies ließ sich jedoch nicht verwirklichen. Mit der Zeit wurde aus dem Vorhaben ein Ehrenmal für das Kadettenhaus Bensberg in Form eines Ehrenbuches. Darin sollten zunächst lediglich die Kadetten am Kadettenhaus in Bensberg aufgenommen werden sowie die aus Bensberg stammenden Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Diese Vorgabe hat Feiber jedoch ausgedehnt auf die Kriege und Kolonialkämpfe vor dem Ersten Weltkrieg. Außerdem nahm er in seiner Aufstellung neben den Kadetten auch noch die am Kadettenhause tätig gewesenen Offiziere und Lehrer mit auf. Als Leiter des Freundeskreises ehemaliger Kadetten („Ring ehemaliger Bensberger“) war Feiber maßgeblich an der Gestaltung des Kadettenerinnerungszimmers im Bensberger Schloss beteiligt. Das Zimmer brannte am 2. März 1942 vollständig ab. Außerdem war Feiber ab November 1918 zunächst stellvertretender Vorsitzender, dann bis 1933 Vorsitzender des Kreiskriegerverbandes Mülheim am Rhein, dessen Ehrenführer er zuletzt war. 1909/10 war Feiber Vorsitzender der Ortsgruppe Bergisch Gladbach des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins. In dieser Funktion war er auch zeitweilig Mitglied der kleinen Unterkommission der Bau- und Finanzkommission der Stadt für Vorschläge von Straßenbenennungen in der Stadt Bergisch Gladbach. Von 1. April 1919 bis 31. März 1925 war Feiber Mitglied des Schulausschusses der höheren Lehranstalt. In den 1920er Jahren gehörte Feiber der Abschätzungskommission in Bergisch Gladbach an, deren Aufgabe es war, die Besatzungsschäden zu beurteilen. Außerdem war er von Juli 1920 – Juli 1923 Handelsrichter und ab 1. Juni 1927 Arbeitsrichter. Bis 1931 war er Vorsitzender der Gewerblichen Vereinigung und bis Ende 1927 Vorstandsmitglied des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie. Ebenso Vorstandsmitglied war Feiber in der Gesellschaft Erholung e.V. Bergisch Gladbach. Dort war er von 1914-1917 Vorsitzender. Für den verzogenen Stadtverordneten Wilhelm Pennartz rückte Richard Feiber am 07.04.1925 als Ersatzmann in den Stadtrat nach. Er gehörte der Partei „Wirtschaftliche Liste“ (WL) an. Bei der Wahl der Stadtvertretung am 17.11.1929 zog Feiber als Mitglied der Liberalen Vereinigung Bergisch Gladbach (LV) ins Stadtparlament ein (bis 1933). Danach war er nicht mehr Stadtverordneter. Der NSDAP trat er im April 1933 bei, wurde aber 1934 wieder aus der Partei ausgeschlossen. Ab 1933 gehörte Feiber als Ortsgruppenführer der am 5. August 1933 im Bergisch Gladbacher Rathause gegründeten Ortsgruppe des Reichsluftschutzbundes an. Feiber engagierte sich in der Evangelischen Kirchengemeinde Bergisch Gladbach. Wie schon sein Schwiegervater Friedrich Westphal war er Kirchmeister (ab Januar 1933), trat aber später wieder von diesem Amt zurück. Richard Feiber verstarb am 11.09.1948. Bestandsgeschichte und Bestand Über Frau Herta Jux, geb. Meese, gelangten zunächst 8 Archivkartons und 3 große Mappen Anfang des Jahres 1990 ins Stadtarchiv. Später wurden noch weitere Unterlagen übergeben. Die übergebenen Unterlagen stammen alle aus dem sog. „Feiber¿schen Haus“ („Deutsches Haus“) an der Hauptstraße 17. Herta Jux, Urenkelin von Friedrich Westphal über Elisabeth Köttgen, geb. Westphal und weitläufig auch mit Richard Feiber verwandt, verfasste über dieses Haus einen Aufsatz im Rheinisch-Bergischen Kalender. Heute befindet sich das Haus im Besitz der Tochter von Prof. Dr. Ulrich und Herta Jux. In den o.g. Übergaben befand sich eine Vielzahl von Briefen der Familien Feiber, Westphal und von Oven. Die Briefe aus dem engeren Familienkreis Feibers verblieben im Bestand N 2, wohingegen die Briefe und alle übrigen Unterlagen, die eher die weitläufige Familie Westphal bzw. von Oven betreffen, zu N 14, zum Nachlass Friedrich Westphal, gelangten. Aus einem weiteren Brief- und Unterlagenkonvolut, das lange im Stadtarchiv unter dem (unverzeichneten) Nachlass Malotki von Trzebiatowski geführt wurde, entstand der neu gebildete Nachlassbestand N 10 Maria Grosch. Während des Ersten Weltkrieges schrieben sich die Feibers täglich, teilweise auch mehrmals am Tag. So bestand ein reger Briefwechsel zwischen den Eheleuten Richard und Margaretha Feiber und zwischen Helmut Feiber und seinen Eltern Richard und Margaretha. Die Briefe Richard Feibers berichten eher aus persönlicher Sicht vom Kriegsgeschehen, wohingegen seine Kriegstagebücher einen Eindruck vom Alltag eines Militärausbilders vermitteln. Militär und Militärgeschichte ist ein thematischer Schwerpunkt des Bestandes. Feiber hat sich intensiv mit der Geschichte des Infanterie-Regiments Herzog Ferdinand von Braunschweig (8. Westfälisches) Nr. 57 auseinandergesetzt. Er bearbeitete die Regimentsgeschichte hierfür neu und erstellte eine Stammliste für dieses Regiment. Die Vorarbeiten hierzu finden sich im Bestand. Lokalgeschichtlich von Bedeutung ist Feibers Einsatz für die Einrichtung eines Kadettenerinnerungszimmers im Neuen Schloss Bensberg in den 1940er Jahren. Ortgeschichtlich von Interesse dürfte auch die Liste der Mitglieder der Kameradschaftlichen Vereinigung Bergisch Gladbach sein. Ein weiterer Schwerpunkt des Bestands bilden Akten zu den vielfältigen Verwaltertätigkeiten, die Richard Feiber im Auftrag seiner Familienangehörigen wahrnahm. So hat Feiber für die vier Stämme der Nachkommen des Friedrich Westphal die Verwaltung des gemeinschaftlichen Erbgrundbesitzes in Bergisch Gladbach ausgeübt. Die umfangreiche Aktenüberlieferung hierzu erhellt Aspekte der Bergisch Gladbacher Stadtgeschichte gerade im Bezug auf die Verteilung von Grundbesitz, Stadt- und Bebauungsplanung, die Bedeutung der sog. Trasskaule und die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf den Wert ererbten Vermögens. Nicht zuletzt geben diese Akten auch Aufschluss über Familiengeschichte. Die bei Tod des Friedrich Westphal noch nicht abgeschlossenen Angelegenheiten hat Richard Feiber weiter geführt. Das betrifft vor allem die Vermögensverwaltung für seine Schwiegermutter Christiane Westphal, und damit in enger Verbindung stehend, die Regelung von Angelegenheiten die die von Oven¿schen Stiftungsfonds betreffen. Durch seine Sorgfalt und seinen umfassenden Sachverstand war Feiber für diese Aufgaben prädestiniert. Über Bergisch Gladbach hinaus von Bedeutung sind die Unterlagen Feibers, die sich mit Familienforschung auseinandersetzen. Feiber hat umfangreiche Informationen v.a. zu den Familien Feiber, Westphal und von Oven zusammengetragen. Verweise Die Karten und Pläne aus dem Nachlass Feiber, die eine bestimmte Größe überschreiten, befinden sich bei den Kartenbeständen unter K 1/1422-1425 und K 1/1428. In der Fotosammlung der zu R 5 gehörenden Sammlung von Gerhard Saffran befindet sich die Fotosammlung des Richard Feiber (Signaturen L 105/1-25). Auf den Fotos L 105/49, L 105/110-111 ist Richard Feiber selbst zu sehen. Gerhard Saffran und Richard Feiber begegneten einander, als Feiber mit dem Aufbau des Kadettenerinnerungszimmers im Bensberger Schloss beschäftigt war. Saffran half ihm bei der Beschaffung von Erinnerungsmaterial hierzu. Außerdem befinden sich in der Sammlung Saffran auch die Ehrenbücher I und II des Königlich Preußischen Kadettenhauses Bensberg, welche Feiber in säuberlicher Handschrift verfasste (Signaturen R 5/26-27). Diese Ehrenbücher, die eine Zusammenstellung von biographischen Angaben und militärischen Laufbahnen der ehemaligen Bensberger Kadetten zum Inhalt haben, basieren auf genealogischen Forschungen zu den Kadetten. Hierzu existiert eine Akte unter der Signatur R 5/28. Eine Schrift über das Kadettenhaus Bensberg von Richard Feiber ist in der Archivbibliothek unter der Signatur WM 236 bzw. bei den Sammlungen des Archivs unter S 6/166 zu finden. Zu der im Bestand befindlichen Mitgliederliste der Kameradschaftlichen Vereinigung Bergisch Gladbach existiert eine Tonkassettenaufnahme von Gesprächen des Sohnes Roland Feiber mit der Archivleiterin Ellis Kreuwels (T 3/10). Ein Ölgemälde im Holzrahmen, das ursprünglich mit den Nachlassunterlagen übergeben worden war, wurde an die Städtische Galerie Villa Zanders übergeben. Es handelt sich um ein Gemälde von Carl Schön: Das Kriegsschiff S.M.S. Iltis vor den Takuforts während der Niederkämpfung des Südforts am 17.6.1900. Es war ein Geschenk von Admiral von Lans an den Ring ehemaliger Bensberger für das neue Kadetten-Erinnerungszimmer, überreicht am 12.4.1942. Richard Feiber hat nach dem Tode seines Schwiegervaters Friedrich Westphal die von diesem wahrgenommenen Angelegenheiten weiter geführt. Dazu zählen z.B. Verhandlungen, die noch nicht endgültig abgeschlossen waren, Vermögensangelegenheiten und Verwaltung der von Oven¿schen Familienunterstützungsfonds. Wenn bei einem Teil dieser Akten der Grundstock oder Großteil der Unterlagen bei Friedrich Westphal entstanden ist, so wurden sie bei N 14 verzeichnet. Folgende Akten im Nachlass N 14 Friedrich Westphal wurden von Richard Feiber weiterbearbeitet: ·N 14/114 Unterlagen zum Innenverhältnis von Friedrich Westphal als Teilhaber der Firma Zanders sowie als Verhandlungspartner in Grundstücksangelegenheiten ·N 14/108 Verwaltung des von Caroline von Oven geb. Moll, Witwe des Carl Engelbert von Oven, gestifteten Hausarmenfonds durch Friedrich Westphal · N 14/109 Finanzielle Unterstützung für Margaretha Feiber geb. Westphal und ihren Ehemann Richard Feiber durch Friedrich Westphal Michael Krischak April 2009

              S - Sammlung (Kleine Erwerbungen) (Bestand)
              Stadtarchiv Lemgo, S · Sammlung · 1378 - 2015
              Teil von Stadtarchiv Lemgo (Archivtektonik)

              Bestandsgeschichte Der Bestand wurde ursprünglich aus Zugängen gebildet, die aus privater Hand an das Stadtarchiv abgegeben wurden. Jeder Zugang wurde handschriftlich und chronologisch in einem Buch erfasst und mit einer Signatur (S + lfd. Nummer) versehen. Zusätzlich wurden die Zugänge in einem alphabetischen Register erfasst. In einer späteren Phase wurde dieser Bestand teilweise aufgelöst, indem Unterlagen zu einem Bestandsbildner zusammengefasst wurden (siehe NL- und V-Bestände). Der restliche Teil des Bestandes wurde in eine sachthematische Struktur überführt (siehe Worddokument 47/11/02/S-Bestand/Gliederung Sammlungsbestand) und mit dem Buchstaben "K" (vermutlich für Karton) versehen. Nach 2005 wurde ein weiterer Bestand "KLE" (Kleine Erwerbungen) gebildet, der ebenfalls Zugänge privater Provenienz aufnahm. Außerdem wurde begonnen, den ehemaligen Bestand S bzw. K in Augias zu verzeichnen. Die so erfassten Einheiten erhielten nun wieder eine S-Signatur. 2011 wurde die Trennung in Bestand S (der in Augias bis zu diesem Zeitpunkt verzeichnete Teil), K und KLE aufgehoben und alle drei Teile wieder in den heutigen Bestand S - Sammlung (Kleine Erwerbungen) überführt. Die Erfassung der im K-Bestand noch liegenden Sammlungsteile in Augias wurde sukzessive fortgesetzt. Die Alt-Signaturen wurden dabei miterfasst. Im Mai 2013 wurde der Bestand vollständig in Augias erfasst. Der ehemalige M-Bestand (Übergrößen) ist hier durch entsprechende M-Signaturen teilweise vertreten. Inhalt Von Interesse sind sicherlich die frühneuzeitlichen und neuzeitlichen Rechnungs-, Kaufmanns- und Geschäftsbücher im Bestand, die Überlieferung zu den Lemgoer Vereinen (die keine eigenständige Bestandsbildung rechtfertigen) und die personen- und familiengeschichtlichen Unterlagen. Darüber hinaus findet sich auch Material zu den Schulen, zur NS-Zeit, Militär, Juden, Friedhöfen, Ortsteilen u. ä. Im Bestand befinden sich mehrere VZE, die im Überformat vorliegen und als Teil des ehemaligen M- bzw. E-Bestandes auf dem Dachboden Süsterhaus im grünen Planschrank gelagert werden. Oeben u. Krüger, 2013

              Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, PL 502/1 · Sammlung · 1931-1948
              Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik)

              Inhalt und Bewertung Der vorliegende Bestand enthält die Unterlagen, die von der US-Militärregierung im Kreis Aalen zur Dokumentation der Zugehörigkeit und Nähe einzelner Personen zum nationalsozialistischen Regime erhoben wurden. Das Ziel der Entnazifizierung vor Augen, beschlagnahmten die Amerikaner "belastende" Überlieferung, wo immer sie ihrer habhaft werden konnten: im wesentlichen Schriftgut der NSDAP und ihrer Gliederungen, in geringerem Umfang aber auch solches der Ober- bzw. Landratsämter, Unterlagen der Staatsanwaltschaften ebenso wie Überlieferung der Gemeinden oder der örtlichen Polizeibehörden; hinzu tritt vereinzelt von der Militärregierung selbst produziertes Material. Auf ursprüngliche Registraturzusammenhänge nahmen die Besatzungsbehörden bei der Erstellung der personenbezogenen Dossiers naturgemäß keine Rücksicht. Ein Teil der Beweisstücke liegt den die Spruchkammerverfahrensakten bei, der Rest wurde gesondert aufbewahrt und gelangte mit den Akten der Spruchkammer nach dem Abschluss der politischen Säuberung in das Staatsarchiv Ludwigsburg. Dort wurde er, von den Verfahrensakten getrennt, unter der Signatur PL 502/1 zunächst mit dem ungenauen Titel "NSDAP-Kreisleitung Aalen" zu einem Bestand formiert. Soweit es anging, wurden im Zuge eines von der Stiftung Kulturgut finanzierten Projekts zur Erschließung der Beständegruppe PL 501-523 zwischen Mai 2004 und Februar 2007 sachliche Zusammenhänge und alte Registraturordnungen rekonstruiert, die personenbezogenen Einheiten hingegen vor allem dort belassen, wo der äußere Umfang des vorhandenen Dossiers dies gerechtfertigt erscheinen ließ. Der Bestand, von Dr. Carl-Jochen Müller geordnet und verzeichnet, umfasst 1995 Einheiten = 6,2 lfd. m.

              Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, PL 502/9 · Sammlung · 1930-1945
              Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik)

              Vorbemerkung: Der Kreis Esslingen der NSDAP umfaßte das Oberamt bzw. den Landkreis Esslingen in seiner jeweiligen Ausdehnung. Als Kreisleiter fungierten 1933 - 1943 Eugen Hund, kaufmännischer Angestellter und 1943 - 1945 Eugen Wahler, Oberlehrer, zugleich Kreisleiter in Nürtingen. Das Schriftgut der Kreisleitung ist nur in geringem Ausmaß erhalten geblieben, nachdem die Masse der Akten vermutlich der allgemeinen Anordnung entsprechend unmittelbar vor dem Einmarsch der alliierten Truppen vernichtet worden war. Die Militärregierung und die Spruchkammer in Esslingen haben dann die noch erreichbaren Unterlagen, vermischt mit solchen aus zahlreichen anderen Stellen, ansatzweise nach Personenbetreff zusammengestellt, um auf solche Weise geeignetes Untersuchungsmaterial für die Entnazifizierung zu erhalten. Ein kleinerer Teil hiervon wurde auch den neu gebildeten Faszikeln der Spruchkammer förmlich integriert, während der größere Teil für sich verblieb. Dieses zuletzt genannte Schriftgut kam mit der Überlieferung der Spruchkammer und - in wenigen Einzelstücken - der Militärregierung im Archiv ein und wurde hier 1974/75 entsprechend dem als überwiegend vermuteten Inhalt zum Bestand "NSDAP-Kreisleitung Esslingen" unter der Signatur PL 502/9 formiert. Nach einer langwierigen Aufspaltung in die im Anschluß angeführten Provenienzen wurden die verbliebenen Unterlagen der Kreisleitung im November 1988 verzeichnet und, da Ordnungspläne aus der Entstehungszeit nicht zu ermitteln waren, nach dem für den Bestand der NSDAP-Kreisleitung Ulm entwickelten Schema geordnet. Ausgesondert wurden einige Doppelstücke, nicht ausgefüllte Formulare und leere Umschläge. Angesichts der ausgesprochen zufälligen Erhaltung einzelner Schriftstücke ist die Tätigkeit der Kreisleitung nur in wenigen Fällen aus dem Bestand zu erschließen. Er umfaßt nunmehr 66 Büschel in 0,5 Regalmetern. Weiteres Material derselben Provenienz ist, wie angedeutet, in einzelnen Spruchkammerverfahrensakten zu vermuten. Für die unmittelbar personenbezogenen Archivalien sind etwa bis zum Jahr 2015, d.h. 90 Jahre nach der Geburt der jüngeren NSDAP-Mitglieder, die im Landesarchivgesetz angeführten Benutzungsbeschränkungen zu beachten. Ludwigsburg, Dezember 1988 (gez. Dr. Cordes) Ausgegliederte Fremdprovenienzen: Ministerialabteilung für die Höheren Schulen, Personalkartei Ministerialabteilung für die Volksschulen, Personalkartei Ministerialabteilun für die Fachschulen, Personalkartei [Landespolizeidirektion] Oberamt/Landratsamt Esslingen Amtsoberamt Stuttgart Landesarbeitsamt Reichsarbeitsdienst Arbeitsgauleitung Nr. 26 Reichsbahndirektion Stuttgart Reichsluftschutzbund Landesgruppe Württemberg-Baden Reichsnährstand Landesbauernschaft Württemberg Viehwirtschaftsverband Württemberg Reichsstand des Deutschen Handwerks Landeshandwerksmeister Württemberg und Hohenzhollern Stadt Esslingen am Neckar Gemeinden des Landkreises Esslingen NSDAP-Gauleitung Württemberg-Hohenzollern NSDAP-Ortsgruppen des Kreises Esslingen SA-Gruppe Südwest SA-Standarte 51 SA-Standarte 121 und Stürme SA-Standarte R 121 und Stürme SA-Standarte 123 und Stürme SA-Standarte R 123 SA-Standarte 247 und Stürme SA-Reiter-Standarte 55 und Stürme SS-Standarte 63 SS-Standarte 769 NSFK-Gruppe 15 NSFK-Standarte 101 NSFK-Motorsturm M 55 HJ-Gebiet 20 HJ-Bann 365 NS-Frauenschaft-Gaukassenverwaltung Württemberg-Hohenzollern NS-Studentenbund DAF-Gauverwaltung Württemberg-Hohenzollern DAF-Kreisverwaltung Esslingen DAF-Ehren- und Disziplinargericht Gau Württemberg-Hohenzollern KdF-Gaudienststelle Württemberg NS-Altherrenbund der Deutschen Studenten Reichskolonialbund Gauverband Württemberg-Hohenzollern Amerikanische Militärregierung in Esslingen

              Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, PL 502/23 · Sammlung · 1925-1948
              Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik)

              Inhalt und Bewertung Der vorliegende Bestand enthält die Unterlagen, die von der US-Militärregierung im Kreis Öhringen-Künzelsau zur Dokumentation der Zugehörigkeit und Nähe einzelner Personen zum nationalsozialistischen Regime erhoben wurden. Das Ziel der Entnazifizierung vor Augen, beschlagnahmten die Amerikaner "belastende" Überlieferung, wo immer sie ihrer habhaft werden konnten: im wesentlichen Schriftgut der NSDAP und ihrer Gliederungen, in geringerem Umfang aber auch solches der Ober- bzw. Landratsämter, Unterlagen der Staatsanwaltschaften ebenso wie Überlieferung der Gemeinden oder der örtlichen Polizeibehörden; hinzu tritt vereinzelt von der Militärregierung selbst produziertes Material. Auf ursprüngliche Registraturzusammenhänge nahmen die Besatzungsbehörden bei der Erstellung der personenbezogenen Dossiers naturgemäß keine Rücksicht. Ein Teil der Beweisstücke liegt den die Spruchkammerverfahrensakten bei, der Rest wurde gesondert aufbewahrt und gelangte mit den Akten der Spruchkammer nach dem Abschluss der politischen Säuberung in das Staatsarchiv Ludwigsburg. Dort wurde er, von den Verfahrensakten getrennt, unter der Signatur PL 502/23 zunächst mit dem ungenauen Titel "NSDAP-Kreisleitung Öhringen-Künzelsau" zu einem Bestand formiert. Soweit es anging, wurden im Zuge eines von der Stiftung Kulturgut finanzierten Projekts zur Erschließung der Beständegruppe PL 501-523 zwischen Mai 2004 und Februar 2007 sachliche Zusammenhänge und alte Registraturordnungen rekonstruiert, die personenbezogenen Einheiten hingegen vor allem dort belassen, wo der äußere Umfang des vorhandenen Dossiers dies gerechtfertigt erscheinen ließ. Der Bestand, von Dr. Carl-Jochen Müller geordnet und verzeichnet, umfasst 691 Einheiten = 4,7 lfd. m.

              Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, PL 502/12 · Sammlung · 1924-1947
              Teil von Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik)

              Inhalt und Bewertung Der vorliegende Bestand enthält die Unterlagen, die von der US-Militärregierung im Kreis Schwäbisch Gmünd zur Dokumentation der Zugehörigkeit und Nähe einzelner Personen zum nationalsozialistischen Regime erhoben wurden. Das Ziel der Entnazifizierung vor Augen, beschlagnahmten die Amerikaner "belastende" Überlieferung, wo immer sie ihrer habhaft werden konnten: im wesentlichen Schriftgut der NSDAP und ihrer Gliederungen, in geringerem Umfang aber auch solches der Ober- bzw. Landratsämter, Unterlagen der Staatsanwaltschaften ebenso wie Überlieferung der Gemeinden oder der örtlichen Polizeibehörden; hinzu tritt vereinzelt von der Militärregierung selbst produziertes Material. Auf ursprüngliche Registraturzusammenhänge nahmen die Besatzungsbehörden bei der Erstellung der personenbezogenen Dossiers naturgemäß keine Rücksicht. Ein Teil der Beweisstücke liegt den die Spruchkammerverfahrensakten bei, der Rest wurde gesondert aufbewahrt und gelangte mit den Akten der Spruchkammer nach dem Abschluss der politischen Säuberung in das Staatsarchiv Ludwigsburg. Dort wurde er, von den Verfahrensakten getrennt, unter der Signatur PL 502/12 zunächst mit dem ungenauen Titel "NSDAP-Kreisleitung Schwäbisch Gmünd" zu einem Bestand formiert. Soweit es anging, wurden im Zuge eines von der Stiftung Kulturgut finanzierten Projekts zur Erschließung der Beständegruppe PL 501-523 zwischen Mai 2004 und Februar 2007 sachliche Zusammenhänge und alte Registraturordnungen rekonstruiert, die personenbezogenen Einheiten hingegen vor allem dort belassen, wo der äußere Umfang des vorhandenen Dossiers dies gerechtfertigt erscheinen ließ. Der Bestand, von Dr. Carl-Jochen Müller geordnet und verzeichnet, umfasst 467 Einheiten = 0,9 lfd. m.

              Selchow, Bogislav Freiherr von (Bestand)
              BArch, N 428 · Bestand · 1897-1943
              Teil von Bundesarchiv (Archivtektonik)

              Geschichte des Bestandsbildners: Marineoffizier, Freikorpsführer und Schriftsteller Bogislaw Selchow Lebensdaten 4. Juli 1877 geb. in Köslin gestorben am 6. Februar 1943 gest. in Berlin Militärische Karriere 7.4.1897 Einstellung als Kadett der Kaiserl. Marine Mai 1897 Kadett an Bord von SMS Stein 6.12.1897 Teilnahme an der Belagerung des Hafens von Port au Prince auf Haiti mit SMS Stein 27.4.1898 Beförderung zum Seekadetten Apr. 1898- Sep. 1900 In verschiedenen Funktionen an Bord von SMS Moltke, Hela, Mars und Blücher Jan.-März 1900 Gehirnhautentzündung, Marinelazarett Kiel 3.9.1900 Fähnrich zur See 23.9.1900 Beförderung zum Leutnant zur See Nov. 1900- Nov. 1901 An Bord von SMS Sachsen, ab Okt. 1901 als Adjutant; am 4.9.1901 Kollision mit SMS Wacht bei Rügen, das daraufhin sinkt Nov. 1901- Sep. 1902 Adjutant an Bord von SMS Kaiser Wilhelm der Große 15.3.1902 Beförderung zum Oberleutnant zur See Okt.-Dez. 1902 Wachoffizier an Bord von SM Torpedoboot G 109 Jan.-Apr. 1903 Kompanieoffizier der zweiten Kompanie der I. Torpedoabteilung, im Apr. Funkkursus auf SMS Neptun Apr.-Sep. 1903 Wachoffizier an Bord von SM Torpedoboot G 109 Okt./Nov. 1903 Ausreise als Passagier nach Ostasien an Bord von SS König Albert Nov. 1903- Mai 1905 Wachoffizier an Bord von SMS Hertha im asiatischen Raum mit Heimreise nach Kiel über Afrika und das Mittelmeer 11.9.1904 Verleihung des Kung-Pai-Verdienstordens (Chinesische Silberne Erinnerungsmedaille) anlässlich einer Audienz bei der Kaiserinwitwe und dem Kaiser von China 11.2.1905 Verleihung des Königl. Siamesischen Kronenordens vierter Klasse anlässlich einer Audienz beim König von Siam Juni-Sep. 1906 Kommandant von SM Torpedoboote S 29, S 25 und S 30 sowie Dienste in der Minenkompanie und als Erster Offizier der Minensuchreservedivision Okt. 1906- Juni 1907 Marineakademie 6.3.1907 Beförderung zum Kapitänleutnant Juli 1907 Dienst an Bord von SMS Kurfürst Friedrich Wilhelm Aug.-Sep. 1907 Dienst an Bord von SMS Yorck Okt. 1907- Juni 1908 Marineakademie Juli-Sep. 1908 Sprachurlaub in England 22.8.1908 Ernennung zum Ehrenritter des Johanniter-Ordens Okt. 1908 Ausreise als Passagier nach Westafrika auf SS Lucie Woermann Nov. 1908- Nov. 1909 Erster Offizier an Bord von SMS Sperber Nov./Dez. 1909 Rückreise als Passagier nach Deutschland auf SS Lucie Woermann Dez. 1909- Jan. 1911 Admiralstab der Marine Jan. 1911- März 1913 Adjutant der Nordseestation 19.9.1912 Verleihung des Rote-Adler-Ordens 4. Klasse Apr. 1913- Nov. 1914 Erster Offizier an Bord von SMS Victoria Louise 22.3.1914 Beförderung zum Korvettenkapitän 17.7.1914 Verleihung der Königl. Krone zum Rote-Adler-Orden 4. Klasse 10.11.1914- 30.6.1915 Kommandeur des I. Btl. des Matrosen-Artillerieregiments III (10.-25.11.1914); II. Btl. des Matrosen-Artillerieregiments I (26.11.-31.12.1914); I. Btl. des Matrosen-Artillerieregiments II (1.1.-4.2.1915); des III. Btl. des Matrosenregiments 4 (5.2.-10.5.1915); des III. Btl. des Matrosenregiments 5 (11.5.-30.6.1915); Einsatzgebiet: Flandern 1.5.1915 Verwundung bei Het Sas/Belgien durch Granatsplitter in Kopf, rechte Schulter, rechten Arm und rechtes Bein 7.2.1915 Eisernes Kreuz II. Klasse Aug.-Dez. 1915 Erster Offizier an Bord von SMS Freya Jan.-März 1916 Reservelazarett Liebenstein Apr. 1916- Juli 1917 Erster Offizier an Bord von SMS Hannover, in dieser Funktion Teilnahme an der Schlacht am Skagerrak am 31.5./1.6.1916 30.6.1916 Verleihung des Eisernen Kreuzes I. Klasse 22.8.1916 Verleihung des Oldenburgischen Friedrich-August-Kreuzes I. und II. Klasse 14.9.1916 Neurasthenie als Kriegsdienstbeschädigung anerkannt durch das Kdo. von SMS Hannover Juli 1917- Kriegsende Admiralstab der Marine 1918 Veröffentlichung der Propagandaschrift „Weltkrieg und Flotte" 10.4.1918 Österreichisches Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit Kriegsdekoration 20.5.1918 Verleihung der Großherzoglichen Hessischen Tapferkeitsmedaille 16.11.1918- 20.8.1919 Dezernent im Reichsmarineamt 20.8.1919 Beförderung zum Fregattenkapitän Ziviles Leben Nach seiner Verabschiedung aus der Marine begann Bogislav von Selchow ein Studium der Geschichte in Marburg und wurde zugleich von der Reichswehrbrigade Kassel mir der Bildung einer Freiwilligenformation aus Marburger Studenten zum Schutz der jungen Republik beauftragt. Von Selchow gründete das Freikorps „Studentenkorps Marburg" (StuKoMa) und kommandierte es in der Folge bei der Niederschlagung von spartakistischen und rätedemokratischen Unruhen in Thüringen. Dabei kam es am 20.3.1920 zum sog. Massaker von Mechterstädt, bei dem 15 als Aufrührer verdächtigte Arbeiter, die von einem Stoßtrupp des StuKoMa festgesetzt worden waren, erschossen - angeblich „auf der Flucht". Die wegen dieser Tötungen Angeklagten wurden in zwei aufsehenerregenden Prozessen freigesprochen, die Urteile von der Öffentlichkeit als Akt der Klassenjustiz mit Abscheu und Protest aufgenommen. Von Selchow hatte sich im Prozess vor seine Männer gestellt, und auch die Marburger Universität solidarisierte sich mit ihren Studenten und rehabilitierte sie vollständig. Daneben organisierte sich von Selchow in der rechtsextremen, später illegalen sog. Organisation Escherich (Orgesch), die er im westdeutschen Raum zeitweise führte. Die paramilitärische Organisation legte geheime Waffenlager für einen erwarteten Kampf gegen den Bolschewismus an und war für Morde an Persönlichkeiten des gegnerischen politischen Lagers verantwortlich. Enttäuscht vom Zögern Escherichs, einen offensiven Kurs gegen die Republik einzuschlagen, wandte er sich im Dezember 1922 wieder von der Orgesch ab, legte das Kommando des StuKoMa nieder und zog sich bis 1933 aus der politischen Öffentlichkeit zurück. Am 24.1.1923 wurde Bogislav von Selchow von der Universität Marburg promoviert. Bereits 1920 hatte er seinen ersten Gedichtband „Deutsche Gedanken" veröffentlicht, und bald reüssierte er mit seinen Gedichten im rechten Spektrum. Er betätigte sich nun als Schriftsteller und Geschichtsphilosoph und entwickelte, ganz Kind seiner Epoche, ein sog. Zeitwendemodell, das die geistesgeschichtliche und politische Entwicklung der Menschheit abbildete. Von Selchow definierte hierzu die von verschiedenen gesellschaftlichen Kräften geprägten Zeitalter der „Allzeit", der „Wirzeit" und der „Ichzeit". Dieses Denksystem wurde zur Grundlage für seine Werke und machte ihn gemeinsam mit dem von ihm immer wieder aufgegriffenen Topos des Heldischen zu einem ideologischen Wegbereiter des Nationalsozialismus. Sein Antisemitismus und Blick auf das Zeitgeschehen nach dem Untergang der alten Welt hatten ihn spätestens 1933 in die Nähe der NSDAP gebracht: Obwohl nie Parteimitglied, entwickelte er sich zum leidenschaftlichen Nationalsozialisten und gehörte zu den 48 Persönlichkeiten, die 1933 öffentlich zur Wahl Adolf Hitlers aufriefen. 1936 benannte sich die NS-Studentenkameradschaft, die aus der vormaligen Marburger Burschenschaft Germania hervorgegangen war, nach von Selchow. Am 9.6.1939 wurde er dann zum Ehrensenator der Philipps-Universität Marburg ernannt. Bestandsbeschreibung: Der Nachlass besteht aus zwei Schwerpunkten: den sog. Logbüchern und einer literarisch-philosophischen Materialsammlung, die durch Manuskripte ergänzt wird. Die sog. Logbücher liegen bis 1931 lückenlos vor und reflektieren in z. T. epischer Breite einzelne Erlebnisse und Sachverhalte. 39 der 51 „Logbücher enthalten Aufzeichnungen von Selchows aus seiner Zeit als aktiver Marineoffizier und als Führer des „Studentenkorps Marburg" im Freikorpseinsatz. Dazu kommen Kopien der Logbücher 61 bis 68, die lediglich Abbildungen enthalten und den Zeitraum von 1935 bis 1940 abdecken. Die „Logbücher" sind aber keine Tagebücher im engeren Sinne, sondern vielmehr durchkomponierte Erinnerungsbücher. Von Selchow übertrug seine auf Loseblattsammlungen festgehaltenen Tagebucheinträge - ein Beispiel hierfür findet sich in der Sammelmappe zum geplanten „Logbuch" 65 (N 428/86) - in ledereingebundene Folianten und verzierte seine Ausführungen u. a. mit kunstvollen Aquarell- und Federzeichnungen. Leere Stellen in den Logbüchern, auf denen in Bleistift Notizen zu den einzufügenden Bildern oder Zeichnungen eingetragen sind, nachzuvollziehen in N 428/46, geben Hinweis auf dieses Vorgehen. Die Basis der Logbücher, die Tagebuchblätter, aber auch seine Korrespondenz und weitere Unterlagen, die leider in den 1950er Jahren in privater Hand vernichtet wurde, sind bis auf Fragmente, die sich im vorliegenden Bestand finden, verloren. Die „Logbücher" legte von Selchow an, indem er zunächst seine Aufzeichnungen und ergänzendes Material in Einlegemappen sammelte und zusammenstellte. Gestützt auf diese Grundlage übertrug er Text und Illustration auf Blätter, die er in die in hochwertigen Ledereinbände, die das Wappen der Familie von Selchow und eingeprägte Beschriftungen tragen, einbringen ließ. Dieses Vorgehen lässt sich anhand der o. g. Sammelmappe nachvollziehen, andere Mappen verwendete er u. a. für andere Materialsammlungen wieder, siehe N 428/75. Den Quellenwert der „Logbücher" steigern die über 1.000 genau identifizierten Bilder und Fotos, die den Text über die Zeichnungen hinaus illustrieren. Die Abbildungen zeigen für die Zeit bis 1919 Orte, Schiffe, Alltagsszenen aus dem Soldaten- aber auch Privatleben in der Heimat und in internationalen Gewässern, Crews und Personen. Dazu kommen verschiedenste Dokumente wie Seekarten, Einladungen etc. Aus dem Überlieferungskontext lässt sich erschließen, dass die „Logbücher" in der hier vorliegenden Form wahrscheinlich in den 1930er-Jahren entstanden sind, verfügen die Bände 61 bis 68 doch über beschriftete Abbildungen und leergebliebenen Zwischenräumen für den einzutragenden Text. Durch seine Zugehörigkeit zum Uradel verfügte Bogislav von Selchow über einen großen Verwandten- und Bekanntenkreis. Die Logbücher geben Einblick in das Leben dieser Kreise von der Kaiserzeit bis zum Nationalsozialismus und spiegeln in den niedergeschriebenen Erinnerungen und der z. T. wiedergegebenen Korrespondenz die Fülle der dienstlichen und gesellschaftlichen Kontakte wider. Teils spektakuläre Einblicke in das Marineleben geben von Selchows Erinnerungsbücher, die die aktive Dienstzeit bei der Kaiserlichen Marine betreffen. Sie zeigen die Vielfalt des Erlebens und der Eindrücke als Offizier der Kaiserlichen Marine, die rund um die deutschen Kolonien im Einsatz war. Für die ersten Jahre der Weimarer Republik geben die sog. Logbücher wertvolle Einblicke in die Welt der Freikorps, vor allem des sog. Studentenkorps Marburg und der sog. Organisation Escherich; aber auch zur Organisation Consul pflegte von Selchow Kontakte - zu den beiden Letztgenannten finden sich zahlreiche Aussagen in den „Logbüchern". Seine Aufzeichnungen zeugen aber nicht nur für die Frühphase der Weimarer Republik vom Soldatischen im Denken von Selchows. Auch nach seinem Rückzug aus der Öffentlichkeit im Jahr 1922 blieb er in seiner Grundhaltung auch als in Berlin lebender Dichter, Schriftsteller und Geschichtsphilosoph immer Soldat. So geben die „Logbücher" unmittelbare und einzigartige Eindrücke vom Leben eines - zudem adligen - Angehörigen des kaiserlichen Offizierkorps der Marine und von seinen Reaktionen auf den Zusammenbruch der alten Ordnung. Mentalitätsgeschichtlich ist dieser Teil des Nachlasses für den Übergang vom Kaiserreich zur Weimarer Republik aufschlussreich und wohl der einzige dieser Art, der über die revolutionären Ereignisse in Berlin Auskunft gibt. Sein Wert dürfte unter der Hinzuziehung der Veröffentlichungen von Selchows, besonders seiner Autobiographie „Hundert Tage aus meinem Leben" aus dem Jahr 1936 steigen. Der Nachlass illustriert das Verhältnis von Selchows zum keineswegs unkritisch gesehenen alten und zum verachteten neuen System. Die Kopien der „Logbücher" für die Jahre 1935 bis 1940 dokumentieren in ihren Abbildungen zudem von Selchows Nähe und Zugang zu Teilen der Führungsriege der NSDAP. Neben den Logbüchern bildet der literarisch-philosophische Nachlass von Selchows den zweiten Schwerpunkt des Bestandes. Von Selchow versuchte sich als konservativ-nationalistischer Denker an der Etablierung eines Zeitenmodells, das die Weltgeschichte in geistige Epochen einteilte, denen er bestimmte Entwicklungsschritte der Menschheit in geistiger, aber auch wissenschaftlicher, politischer, religiöser Hinsicht zuordnete. Er folgte damit einem Forschungstrend seiner Zeit. Sein Nachlass aus dieser Lebensphase als Geisteswissenschaftler umfasst Sammlungen von verschiedenartigen, oft losen Materialien, Texten, kleineren Publikationen, Zeitungsartikeln und eigenen Entwürfen, aber auch großen Schaubildern, welche die Grundlage bzw. Zwischenschritte der schriftstellerischen Arbeit darstellen: der Zettelkasten eines konservativ-nationalistischen Schriftstellers der 1920/30er Jahre, angereichert mit eigenen von teils veröffentlichten, teils unveröffentlichten Manuskripten. Die Überlieferung diese Materials, die sich anhand der Schaubilder nachvollziehen lässt, ist jedoch unvollständig, Materialien zu einzelnen Themenbereichen fehlen, wurden aber u. U. schlicht nicht angelegt. Hinweise auf andere Bestände BArch MSg 100 (Bogislav Frhr. von Selchow: Deutsche Marineoffiziere) BArch N 253/262 (Nachlass Alfred von Tirpitz, Schriftwechsel, Buchstabe S) BArch RM 5/920 (Kritik des Korvettenkapitäns von Selchow an Geburtstagsglückwunsch der Angehörigen des Admiralstabs für Großadmiral v. Holtzendorff, Jan. 1919) Vorarchivische Ordnung: Die sog. Logbücher liegen durchgehend für die Jahre 1897 bis 1931 vor. Das Bundesarchiv erwarb die Bände 39 bis 54 bereits 1957 zusammen mit dem nicht-militärischen Nachlass von Selchows und kaufte 1960 die restlichen Stücke der Marine-Offizier-Hilfe, heute: Marine-Offizier-Vereinigung, ab. Die ersten beiden Bände und Band 51 der ehemals insg. 68 Logbücher enthielten familienhistorische Informationen und fehlten bereits beim Erwerb des Nachlasses; während Band 1 sich weiterhin in Familienbesitz befindet, gilt Band 2 seit 1945 als verschollen. Ebenso verhält es sich mit den aus Unterlagen und Briefen bestehenden Hauptnachlass, der 1957 in Privathand vernichtet wurde. Ergänzt werden diese Bände durch die Kopien der „Logbücher" 61 bis 68 für den Zeitraum September 1935 bis Dezember 1940. Die Originale dieser Logbücher befinden sich weiterhin in Familienbesitz. Sie unterscheiden sich von den „Logbüchern", die für die Jahre bis 1931 vorliegen dadurch, dass sie ohne Text geblieben sind. Lediglich Bilder und Fotos wurden hier eingeklebt und auch nur diese Seiten kopiert und in den hier vorliegenden Nachlass übernommen. Diese Bestandsergänzung konnte 1987 in Kooperation mit von Selchows Neffen Wolfgang von Selchow, in dessen Besitz sich die „Logbücher" 61 bis 68 zu diesem Zeitpunkt befanden, durchgeführt werden. Trotz dieser Ergänzung klafft im Bestand eine Lücke, deren Zustandekommen anhand der vorliegenden Informationen nicht geklärt werden kann: Während über den Verbleib der Bände 1, 2 und 51 Informationen vorliegen, ist der Verbleib und der Inhalt der Bände 55 bis 60, die den Zeitraum Januar 1932 bis August 1935 abdecken, unbekannt. Zu den Erinnerungsbüchern tritt das literarisch-geschichtsphilosophische Archivgut, welches das geistige Schaffen von Selchows ab 1920 abdeckt. Die sog. Logbücher und das literarische Material verblieben nach dem Umzug des Militärarchivs nach Freiburg im Jahr 1968 aufgrund der literarischen Anteile zunächst bei der Hauptdienststelle in Koblenz. Erst 1976 kam der Nachlass nach Freiburg, wo in der Militärgeschichtlichen Sammlung unter der Signatur MSg. 100 bereits seit 1957 bzw. z. T. seit 1964 die sog. Wimpelbretter sowie die sog. Ehrentafeln lagerten - Personalbögen der deutschen Marineoffiziere von 1848 bis 1909 bzw. Kurzbiographien und Bilder aller zwischen 1914 und 1918 und in den Nachkriegskämpfen gefallenen und gestorbenen Offiziere der Marine. Zitierweise: BArch, N 428/...